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Wie sind die Dialekte in Deutschland entstanden ?

Doktor_Dukate

Geselle
15. Februar 2004
41
Dialekte sind die eigentlichen, urtümlichen Sprache, bzw. was davon ursprünglich ist. Hochdeutsch ist im Grunde eine künstliche Sprache, die allerdings durch ihre Anwendung in der Bibelübersetzung Luthers die geeignete Plattform für ihre Verbreitung fand.

Mir sind Dialekte persönlich lieber, da sie differenzierter sind und etwas über die jeweilige Kultur aussagen. Von daher stimme ich Harucs Überlegung zu.

Gruß
 

Zwerg

Geheimer Meister
12. Dezember 2003
211
Nochmal zu Schwäbisch.
Algemein ist es ein "Mundfauler" Dialekt.
Desto weniger Der Mund bewegt wird, desto schwäbischer ist es (ich kann auch nur Hochdeutsch schreiben).

Z.B. Ich habe Hunger = I hab Hunger
Ich habe Durst = I hab Durschd.

u.s.w
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
Zwerg schrieb:
Nochmal zu Schwäbisch.
Algemein ist es ein "Mundfauler" Dialekt.
Desto weniger Der Mund bewegt wird, desto schwäbischer ist es (ich kann auch nur Hochdeutsch schreiben).

Z.B. Ich habe Hunger = I hab Hunger
Ich habe Durst = I hab Durschd.

u.s.w
keine ahnung, aber heisst es nicht "i hend hongr"
 

bombaholik

Auserwählter Meister der Neun
14. Oktober 2003
924
Gaara schrieb:
Zwerg schrieb:
Nochmal zu Schwäbisch.
Algemein ist es ein "Mundfauler" Dialekt.
Desto weniger Der Mund bewegt wird, desto schwäbischer ist es (ich kann auch nur Hochdeutsch schreiben).

Z.B. Ich habe Hunger = I hab Hunger
Ich habe Durst = I hab Durschd.

u.s.w
keine ahnung, aber heisst es nicht "i hend hongr"

eher I han honga!
und ihr hend honga.

Worte wie Bühne, Gselz, Kiddel, kehrwisch usw sind ja noch eigenartiger...
 

Zwerg

Geheimer Meister
12. Dezember 2003
211
Ja, da sieht mans mal wieder. Der Schwäbische Dialekt löst sich langsam auf.
So hieß es früher anstatt Mond Mao . Aber das sagt auch keiner mehr.
 

Gaara

Meister vom Königlichen Gewölbe
7. Mai 2002
1.398
Kommt Kehrwisch aus Schwaben ? Aha. Dann gibts da noch Buabaspitzla, Mauldasch...das kennt man ausserhalb ja gar nicht ! (Unglaublich, ohne Mauldasch zu läba)

Aber mal was anderes : Heutzutage gibt es ja auch sowas :
"hasch du geld?"
"Kommsch du heute ?"
Wie das wohl entstanden ist ?
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Zwerg schrieb:
Ja, da sieht mans mal wieder. Der Schwäbische Dialekt löst sich langsam auf.

DEN schwäbischen Dialekt gibt's ja eigentlich auch nicht. Die Geislinger sprechen anders als die Ludwigsburger und die aus der Gegend zwischen Balingen, Rottweil und Sigmaringen (for Insider: von d'r alb raaa) versteht man überhaupt nicht, weil sie eher bellen als reden...muss wohl am vielen Wald liegen. :wink:

In Ulm gibt's kehlä Kaffee, hab' ich hier nördlich von Stuttgart noch nie gehört :lol:

Aber ich glaub, das ist auch typisch schwäbisch. Sonst geizig wia'd Sau, aber jedes Dorf gönnt sich 'nen eigenen Dialekt...
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Hallo,

also bei uns anner Saar gibts auch "Kiddel".. und "Mauldasche" hann mir sowieso doo. Den Dialekt, den man als "Saarländisch" kennt, oder wie ihn H.Becker spricht, ist eigentlich der Dialekt aus der Umgebung von Saarbrücken, Sankt ingbert, Neunkirchen und nem Teil vom Bliesgau.

Im Saargau versteht man die Leute überhaupt nicht. Die könnten genausogut vom Mars oder sogar aus Frankreich kommen. Dann gibts noch Lebach/Schmelz.. kenn ich mich aber nich so aus. Und den Dialekt ausm Nord-Saarland.. versteht man auch nur, wenn man sich ungeheuer konzentriert.... Aber es ist schon komisch:

Auf einem Flecken Erde, etwa 60X65km gross gibts drei Dialekte, die sich einander so ähnlich sind, wie Deutsch und Chinesisch.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Zwerg schrieb:
@ Franziskaner

I komm au von de Alb raa.

Wais scho..., ich fahr ja auch öfter nach Ulm... :wink:

Aber der Dialekt an der Steige unterscheidet sich IMHO doch schon stark von der Alb südlich von Balingen, oder?

Ganz toll ist's in Heilbronn. In der Stadt wird eher fränkisch mit schwäbischen Einflüssen gesprochen, im Stadtteil Kirchhausen eigentlich schon richtig baddisch gebabbeld und die alten Horkheimer schwäbeln fast wie ein Stuagarter Wengerter...und das alles im Umkreis von rund 15 km... :lol:
 

Highwaydog

Geheimer Meister
16. Oktober 2002
241
Richtet man sich nach folgender Skizze (haben wir, wie in meinem ersten Posting zu diesem Thema, im Deutschunterricht ausgeteilt gekriegt und ich hab natürlich sofort das Meer rot angemalt, aber... äh... na gut, zurück zum thema:):
PICT4371.JPG

dann sieht man, dass die Stadt Heilbronn (o, die ist gar nicht eingezeichnet, aber die ist so ungefähr in der Nähe von Stuttgart, nur ein weiter nördlich, aber noch nicht im Oberfränkischen), dann ist Heilbronn doch eher Schwäbisch statt Fränkisch...
und auch unsre Deutschlehrerin hat gemeint, dass wir doch eher Schwaben sind, auch wenn sie, als sie das erste mal nach Heilbronn gekommen ist, eigentlich mehr Franken vermutet hatte...

wie gesagt, das vermischt sich an den Grenzen stark :wink:
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
@Highwaydog:

Schwaben oder Franken?

Im frühen Mittelalter wurde das Unterland zunächst von den Alamannen, seit dem 6. Jahrhundert n.Chr. dann von Franken besiedelt; die Nordgrenze des späteren alamannisch-schwäbischen Herzogtums verlief etwa 20 km südlich von Heilbronn, das dennoch in der frühen Neuzeit zum "Schwäbischen Reichskreis" zählte.

Seit der Eingliederung der Reichsstadt in das Königreich Württemberg 1803 verstärkten sich die schwäbischen Einflüsse - gerade auch in der Mundart. Dennoch heißt es noch in der Beschreibung des Oberamts Heilbronn aus dem Jahr 1865: "Da die meisten Bewohner des ganzen Oberamts Heilbronn dem fränkischen Stamme angehören, so sind sie redseliger und lebhafter als die Schwaben. (...) Der Heilbronner ist fleißig und unternehmend und wagt eher, als daß er die Hände in den Schooß legt; er ist gefällig gegen Fremde, hat etwas feinere Formen im Umgange, ist höflicher, wird aber vielleicht vom Schwaben an innerer Herzlichkeit übertroffen" (S. 59 f.).

Im Bereich der Mundart bildet Heilbronn einen eigenen Raum, der zum Südfränkischen gerechnet wird, im Süden jedoch direkt an den Schwäbisch-Fränkischen Übergangsbereich grenzt. Allerdings gehen solche Grenzziehungen allgemein zunehmend verloren, so dass die Mundart des Heilbronner Raums nur noch wenig typisch fränkische Eigenarten aufweist.

Quelle: http://www.stadtarchiv-heilbronn.de/de/faq/index.htm

Schönen Gruss an deine Lehrerin - die Region heisst ja nicht umsonst Heilbronn-Franken. Aber so sind die Neigschmeckte halt... :wink:
 

Esajas

Geheimer Meister
12. April 2002
361
Gurke schrieb:
Ein paar Alte, die noch platt können, findets auch in Braunschweig noch.
Klingt aber schon wieder ganz anders als bei den Fischköppen weiter nördlich.

Hallo Gurke,

ich meine, ich hätte mal einen Braunschweiger getroffen, der fast schon wie ein Berliner klang. Kann das stimmen?

Gruß Esajas
 

Gurke

Großer Auserwählter
25. März 2003
1.626
Sprechen da eigentlich noch relativ sauber, zur ehemaligen Ostgrenze hin nehmen dann die spitzen S Laute zu, naja und Anhalt ist dann schon wieder ne andere Geschichte.
 

Rosskeule

Vorsteher und Richter
7. Oktober 2002
750
Esajas schrieb:
ich meine, ich hätte mal einen Braunschweiger getroffen, der fast schon wie ein Berliner klang. Kann das stimmen?

Ich bin mal so (gurken-)frei: Nein.
Der Ur-Braunschweiger in seiner Alssolchigkeit zeichnet sich vor allem durch die Unfähigkeit zur Aussprache des "ei". - Er sagt "ah". So wird aus Rainer :arrow: Rahner. Bei den Braunschweigern sollte man auch nie vergessen, dass wenn man jemanden trifft, der seine Herkunft kurz und knapp mit "Braunschweig" deklariert, dieser (meiner Meinung nach) zu 80% meint, dass er aus dem Braunschweiger Land ist, wo sich die regionalen Plattvarianten mitunter von Dorf zu Dorf hörbare Unterschiede leisten.

Gruß
R
 

Highwaydog

Geheimer Meister
16. Oktober 2002
241
@Franziskaner:
jaja, ich weiß ja, dass Heilbronn in der Region Franken liegt...
aber ich glaube, dass es da eine Differenzierung zwischen dem Gebiet und der Sprache zu machen gibt:
Während nämlich das Gebiet ständig so bestehen bleibt, verändert sich die Sprache der Menschen zunehmend, so dass die meisten aus unserer Klasse eher schwäbisch reden.
Daher lässt sich auch das Gebiet nicht mehr eindeutig bestimmen, denn dort geht man ja meistens in erster Linie nach der Sprache der Einwohner...

Wenn es jetzt eine ganz große Völkerwanderung geben würde, bei der man Deutschland quasi "umpolt", also dass nun die Schwaben, Franken, Bayern usw. nach Norden ziehen und die Hamburger, Niedersachsen, Brandenburger usw. sich im Süden Deutschland ansiedeln würden, wie würdest du das dann nennen?
Wären dann aus den Schwaben, Franken, Bayern, usw. auf einmal Hamburger, Niedersachsen, Brandenburger geworden? Doch sicher nicht, oder? Es steht zwar immer noch geschrieben, dass die, die in Brandenburg wohnen, Brandenburgisch, Mittelmärkisch oder Südmärkisch sind, trotzdem wären de facto die Einwohner keine Brandenburger, sondern eben Franken, Schwaben, Bayern usw.
 

GreatForrest

Geheimer Meister
2. Mai 2002
289
Franziskaner schrieb:
Schönen Gruss an deine Lehrerin - die Region heisst ja nicht umsonst Heilbronn-Franken. Aber so sind die Neigschmeckte halt... :wink:

Dachkantelschwaben halt :mrgreen:

Und da ich vorher das wort "babbisch" gelesen habe, das gibst so auch bei den Badensern. Bin nähe Heilbronn in Baden aufgewachsen und weiß das daher :read:

Viel von den Dialekten kommen von der Völkerwanderung, einiges blieb, anderes änderte sich - siehe zB. englisch - angelsächsisch ist im Prinzip ja auch nur ein "germanischer Dialekt"

Wer schon einmal alte englische Texte wie zB. die King James Bibel gelesen hat weiß was ich meine: Thou hast - Du hast zB.
Oder wie Schwaben das Ich abkürzen: I... im englishcen auch I.
Wird Ich nicht in irgendeinem deutschen Dialekt nicht auch als "Ei" ausgesprochen?

Wenn man das ganze noch mit Alt- oder Mittelhochdeutsch vergleicht findet noch viel mehr Parallelen.

Wie einige auch schon sagten ist zB. Schwäbisch auch nicht gleich Schwäbisch. Stuttgart, Hohenlohe (Region Franken/Schwaben?), Alb, Ostalb, Steige oder unterhalb von Biberach wie jemand bemerkte - doch recht verschieden. Man wird zB. als Hohenloher schnell auf der Ostalb als "Fremder" erkannt. Unterschiede zB. bei den Hohenlohern: "geh' mer fort?" - Ostalb: "Ganget m(e)r fourt?"

Oder die typische Muadr (Mutter) von dr Alb.

Im badischen und auch schwäbischen sagt man "neidappe" auf dr Alb sagt ma "neitrappe" (kommt das evt. vom englischen Wort "Trap" für Falle bzw. umgekehrt?)

Im Badischen gibts den "Dapp", im schwäbischen den "Depp".
Dafür können die Badenser das Adjektiv "dappig/dappisch" kreiren während die Schwaben ein "deppig" nicht haben, wohl aber den Depp der selbiges dann wäre... naja dappig halt 8O

Am allerschlimmsten finde ich "Monnemerisch" und sächsich (Gänsefleisch man Kofferaum uffmachen? :mrgreen: )

Da fällt mir eine Anekdote ein, von einem von dr Alb in Thürgen:
Stehen die Beiden am Imbiss. Der Thüringer bestellt sich einen "Broiler" - der Schwabe von der Alb: "Dess kenn i ette. I hend liabr e Geggale." :mrgreen: :mrgreen:
 
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