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Teufelskreis Drogenanbau in Afghanistan

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Die Allianz gegen die Taliban haben sich hernach nicht besonders um die Drogenbekämpfung bemüht. Der Drogenanbau in Afghanistan floriert. Anders war es zwar unter den Taliban - sie verboten unter Strafe den Anbau - und tatsächlich ging der Anbau zurück.
Das grosse "Aber" heisst:
Das Verbot erfolgte jedoch nicht etwa, um dem Koran Genüge zu tun, sondern um den Opium-Preis am Weltmarkt nach oben zu treiben: tatsächlich schoss der Kurs nach oben, Taliban und Al-Kaida finanzierten so neue Waffen und Ausrüstung.

Rund 85 Prozent des afghanischen Opiums geht in das benachbarte Pakistan, nach Tatschikistan und in den Iran. Von dort führt der Hauptweg der Ware über die Türkei nach Westeuropa und in die Hände der hiesigen Dealer.
Opium - der Teufelskreis

Wer nicht alles ins düstere Licht gerät... Stellungnahmen?
 

disturbed

Großmeister
31. August 2003
56
Naja ich denke dass die dortigen Soldaten auch irgendwo keine Zeit dafür haben. Die Befehle sind nun mal anders und ich denke dass es dort auch größere Probleme gibt als der Opium Handel...
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Gibt ja auch Gerüchte nach denen SIE wollen, dass Mal wieder Depri statt Gätterdämmerung am Zug ist, sprich dass das passiert, was schon in Pulp Ficiton (*zwinker*) angekündigt wird.

H soll Koka als Top-1-harte-Droge ablösen und im großen Stil zurückkommen. Wenn an den Gerüchten was dran ist, war die Blockade-Politik der Taliban mit Sicherheit nicht gerade im Sinne dieses Vorhabens. Mal ganz ab von den ganzen armen Junkies weltweit, die an gestrecktem Dope während dieser Periode verreckt sind.

Ich rechne mit einem Aufholen des Heroin-Konsums gegenüber dem Kokain-Missbrauch über die nächsten 2-3 Jahre und habe jetzt schon keine Lust, mir die Folgen anzugucken, sollte es so kommen.

edit: Und die Verwicklungen des CIA etc. in den weltweiten Drogenhandel sind schon so lange kein Geheimnis mehr, dass man da nur noch gelangweilt gähnen kann. Oder denkt hier wirklich jemand ernsthaft, dass die 3000-5000 Tonnen Roh-Opium die da jedes Jahr in Afghanistan produziert werden in Taliban-Popos durch die Welt geschmuggelt werden? Da kommt ein "ganz normales Schiff" und holt den Kram "ganz normal" ab und los geht`s! Probleme mit den Papieren? Der Geheimdienst?!? :lol:
 

ilek

Geheimer Meister
18. Mai 2002
266
Das Verbot erfolgte jedoch nicht etwa, um dem Koran Genüge zu tun, sondern um den Opium-Preis am Weltmarkt nach oben zu treiben: tatsächlich schoss der Kurs nach oben, Taliban und Al-Kaida finanzierten so neue Waffen und Ausrüstung.

So ein Quatsch ! Wenn die Produktion um 65 % (!!) zurückgeht, werden die trotz Verteuerung weniger in der Kasse haben! Das Opium darf außerdem meines Erachtens kein Luxusgut darstellen (aus der Sicht der Dealer mal gesprochen), denn sonst könnte man es ja gar nicht mehr verkaufen. Denn die Klientel besteht nicht unbedingt aus Wohlhabenden. Außerdem hat der CIA dort seine Labore und Felder gehabt. Das ist kein Geheimnis mehr. Die Nord-Allianz bestand darauf, dass die Opium Felder bleiben sollten und kooperierten schon vor dem Krieg mit den Amis. Und die Talibans lieferten sich deshalb auch immer wieder Auseinandersetzungen mit der Nordallianz. Jetzt leuchtet es auch ein , warum die Talibans so ungemütlich für die Amis wurden. Durch die Talibans ging eine wichtige Einnahmequlle aus Drogengeschäften flöten. Die Talibans ließen mit sich auch nicht handeln, weil sie nur Gottes Wort anerkennen. Die Gehirnwäsche in der Westlichen Welt ist echt zum Kotzen. Sogar die Tagesschau.....
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
@ ilek:

Du scheinst mir da etwas nicht zu verstehen: Wenn Afghanistan, DAS opiumproduzierende Land schlechthin, seinen Opiumanbau um 65 % reduziert, dann gibt es so wenig Heroin weltweit, dass sie so ziemlich jeden Preis verlangen können. Es ist nicht so, dass ein anderes Land "mal eben einspringen" kann, wenn 2000 Tonnen Roh-Opium zu wenig da sind. Von der Qualität her mal ganz angesehen.
 

ilek

Geheimer Meister
18. Mai 2002
266
@ dimbo

Hallo, wir sprechen über Opium, einem weltweit verbotenen Stoff, der höchstens mit tausend Auflagen zu medizinischen Zwecken verwendet werden darf. Wir sprechen nicht über Rohöl oder Kupfererz, die für die Menschen dieser Zeit schon unverzichtbar gelten!!
Wenn nun Opium größtenteils als Rauschdroge gebraucht wird, muss es doch auch an "Junkies" verkauft werden. Anders als Kokain, das meistens in elitären Kreisen als Partydroge konsumiert wird, und demnach in allen Preiskatagorien bezahlbar bleibt, kommt Heroin in allen Gesellschaftsklassen vor. Den größten teil bildet aber die unterste Schicht! Wenn Heroin rar und kostspielig wird, dann wird es auch auf dem Markt weniger präsent sein und es werden weniger "Neueinsteiger" geben, a) weil man sich's nicht leisten kann b) weil man schwierigkeiten haben wird, sich Heroin zu besorgen
Das alles wäre doch Kontraproduktiv. 65 % sind auch eine grosse Menge, die meines Erachtens kein Versuch der Repression des "Opiummarktes" bedeutet, sondern in meinen Augen eine Vernichtung des Marktes beabsichtigt! Ich könnte mir vorstellen, dass das der erste Schritt sein sollte, um ganz aus der Produktion auszusteigen.
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
Anders war es zwar unter den Taliban - sie verboten unter Strafe den Anbau

Das glaubst du doch wohl hoffentlich nicht wirklich..nur weil die Taliban höchst medienwirksam mal ein paar Tonnen Rohopium verbrannt haben?!
Der Opiumanbau war für die Taliban bzw. AQ eine 1A Einnahmequelle und dazu noch eine hervorragende Waffe, um die dekadente westliche Kultur zu bekämpfen.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
@ Ilek:

Hä?

Ilek schrieb:
Hallo, wir sprechen über Opium, einem weltweit verbotenen Stoff, der höchstens mit tausend Auflagen zu medizinischen Zwecken verwendet werden darf. Wir sprechen nicht über Rohöl oder Kupfererz, die für die Menschen dieser Zeit schon unverzichtbar gelten!!

Ich fürchte, für den typischen Junkie ist sein Fix etwas wichtiger als Roh-Öl. Wenn man das Gesamtvolumen des Handels betrachtet, kommen Drogen gaaaanz knapp hinter Öl und damit auf Platz zwei vor allen anderen Geschätszweigen. Wenn du hier einen künstlichen Unterschied zwischen verschiedenen Ressourcen her zu stellen versuchst dann macht das eigentlich keinen Sinn. Heroin ist genau so Massenware wie alles andere auch.

Dran denken:

The importation of illicit drugs in the United-States is a close second to the import of petroleum. The exporting countries such has Colombia make an annual revenue of billions of dollars (above the exportation of coffee).
People spend more money on drugs than on food, clothing, housing, education or medical care.
Quelle

Ilek schrieb:
Wenn nun Opium größtenteils als Rauschdroge gebraucht wird, muss es doch auch an "Junkies" verkauft werden.

Und was macht der doofe kleine Junkie dann mit dem Roh-Opium? Angucken? :lol: Damit da brauchbrares Heroin draus wird muss das noch ein paar Stationen durchlaufen, aber vielleicht kommt ja auch noch irgendwann ne Heroin-Ausgabe von der Sendung mit der Maus, dann wissen wir alle bescheid, so ganz genau kann ich die einzelnen Verarbeitungsprozesse nämlich auch nicht erklären. :wink:

Trotzdem: Ohne Geheimdienste - keine Verteilung von afghanischem Opium auf dem Weltmarkt.

Ilek schrieb:
Anders als Kokain, das meistens in elitären Kreisen als Partydroge konsumiert wird, und demnach in allen Preiskatagorien bezahlbar bleibt, kommt Heroin in allen Gesellschaftsklassen vor. Den größten teil bildet aber die unterste Schicht!

Auch nur teilweise richtig. Es gibt Koks auch in allen Bevölkerungsschichten (kenne aus dem erweiterten Bekanntenkreis nen dauerkoksenden Würtschenverkäufer :wink: ) und Heroin-Gebrauch auch mehr, als man vielleicht erstmal denken würde. Recht hast du aber sicherlich damit, dass es im Moment sehr viel mehr Koks- als Heroin-Konsum gibt. Imho soll dieser Trend durch die Drogen-Politik in Afghanistan reversiert werden.

Ilek schrieb:
Wenn Heroin rar und kostspielig wird, dann wird es auch auf dem Markt weniger präsent sein und es werden weniger "Neueinsteiger" geben, a) weil man sich's nicht leisten kann b) weil man schwierigkeiten haben wird, sich Heroin zu besorgen

Stimmt zwar, du läßt aber einen entscheidenden Punkt außer acht: Ein Junkie braucht sein H. Scheiß-egal, was es kostet. Wenn es zum Beispiel in den USA knapp eine halbe Million Heroin-schwerst-Abhängiger leben, dann werden die Auswirkungen der Blockade-Politik der Taliban als erste gespürt haben.

Ilek schrieb:
Das alles wäre doch Kontraproduktiv. 65 % sind auch eine grosse Menge, die meines Erachtens kein Versuch der Repression des "Opiummarktes" bedeutet, sondern in meinen Augen eine Vernichtung des Marktes beabsichtigt! Ich könnte mir vorstellen, dass das der erste Schritt sein sollte, um ganz aus der Produktion auszusteigen.

Deinen Glauben an das gute Herz der Taliban-Bewegung in allen Ehren, aber ganz so einfach läuft das leider nicht.

1. Wäre Afghanistan pleite, wenn es aufhören würde, Heroin zu verkaufen.
2. Wäre die CIA stinksauer (wie wir alle im Krieg gesehen haben)
3. Würden sich die Burmesen ein Loch in den Bauch freuen :p
4. Würden weltweit in einer Welle Junkies an schlechtem, überteuerten, gestreckten Stoff drauf gehen.
5. Gibt es imho eigentlich keinen Grund zu der Annahme, dass die Taliban nicht einfach nur den Preis hoch triben wollten.
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Technoir: Das glaubst du doch wohl hoffentlich nicht wirklich..nur weil die Taliban höchst medienwirksam mal ein paar Tonnen Rohopium verbrannt haben?!
Vielleicht hätte ich schreiben sollen: Anders wäre es laut tagesschau unter den Taliban gewesen... Es erklären sich viele als Gegner des Verbrechens und sind doch seine Beschützer.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
an unserer schule hat vor kurzem der deutsche afghanistan experte reinhard erös http://www.weltverschwoerung.de/modules.php?name=Amazon&asin=3455018017

einen vortrag gehalten, in dem er auch dieses thema angesprochen hat.
er meinte, man müsse diesen teufelskreis durchbrechen, allerdings sagte er dies eher aus sicht eines arztes denn eines afghanistanexperten.
er meinte, die leute, die am meisten abkassierten seien die warlords und vor allem die schmuggler und die geschmierte (politiker usw.)
ich denke allerdings dass sich die leute dort unten ein gutes leben finanzieren können und sollten, solange unsere westliche verwöhnte geselllschaft nach solchen mitteln begehrt. so bekommen sie wenigstens einen teil es geldes, das ihnen genommen wird zurück.


außerdem halte ich dinge wie "computerklassen" in afghanistan sowieso für sinnlos, denn welches unternehmen würde freiwillig jemals ans ende der welt gehen, um sich dort anzusiedeln.
helft den afghanen autark zu werden, dann ist ihnen wirklich geholfen.
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Tja wieder mal ein unglaubwürdiger Propagandaversuch von den USA. Schließlich muß ja das Bild von der "Ardor of Evil" aufrecht erhalten werden, kein positiver Funken darf an den Taliban haften bleiben...

Dabei ist die Sache eigentlich ganz einfach. Genauso wie die Taliban Kanarienvögel und Alkohol verboten haben, so wurde auch das Opium verdammt. Diese Erfolge sind nicht von der Hand zu weisen.

Nun heißt es aber, dass diese Bösewichte von Al-Qaida und Taliban (ist ja alles dasselbe) in Wiiiieerklichkeit, nur den Preis steigern wollten, um bessere Geschäfte zu machen. Ein Wirtschaftscoup aus der Talibandenkfabrik also.

Nun stellen sich allerdings ein paar Fragen:

Diese 65 Prozent Eindämmung waren weltweit zu verzeichnen, während in Afghanistan der Anbau fast vollständig zurückging. Was wurde hier also verkauft?

Und selbst wenn sie noch einige Felder hatten, wie sollten sie es denn verkaufen? Und an wen?

Was für Waffen haben sie denn gekauft, wann wurden sie eingesetzt? Es müßte sich ja um Milliardenbeträge handeln. Der Verteidigungskrieg der Taliban wurde hingegen mit einfachstem Waffenmaterial aus den Russlandkriegen geführt. Keine teuren Flugabwehrraketen und ähnliches aus dem Iran oder Nordkorea...


Und wo wir grad bei Verschwörungen sind. Haben vielleicht ein paar Junkies aus dem Falkenkabinett den Krieg herbeigeführt, weil ihnen die Entzugserscheinungen zum Kopf gestiegen sind? Zumindest Rummy wirkte nach dem Afghanistanfeldzug etwas "high" und gelöst.


Grüße fumarat
 
B

Booth

Gast
Ich mag es einfach nicht, wenn Leute Behauptungen aufstellen, OHNE Quellangabe...

fumarat schrieb:
Tja wieder mal ein unglaubwürdiger Propagandaversuch von den USA. Schließlich muß ja das Bild von der "Ardor of Evil" aufrecht erhalten werden, kein positiver Funken darf an den Taliban haften bleiben...
Blablabla - genauso wie die USA die Taliban verteufelt, wird hier zuweilen die USA verteufelt.
Dabei ist die Sache eigentlich ganz einfach. Genauso wie die Taliban Kanarienvögel und Alkohol verboten haben, so wurde auch das Opium verdammt. Diese Erfolge sind nicht von der Hand zu weisen.
Zwischen einem offiziellen Verbot und tatsächlichen Handlungen können ziemliche Unterschiede bestehen. Seltsam - der CIA wirft man Umgang mit diversen (in den USA offiziell) illegalen Dingen vor, aber die Taliban hätten sowas ja niiiieeeeeee gemacht. *koppschüddel*
Nun heißt es aber, dass diese Bösewichte von Al-Qaida und Taliban (ist ja alles dasselbe) in Wiiiieerklichkeit, nur den Preis steigern wollten, um bessere Geschäfte zu machen. Ein Wirtschaftscoup aus der Talibandenkfabrik also.
Es gibt diverse Quellen, daß die Taliban definitiv Steuern auf Opiumanbau erhoben haben, und sich selber sehr stark daran beteiligten. Ich hatte keine große Lust auf Recherche und habe es bei der Sichtung EINES einzigen Dokuments nach ZWEI MINUTEN Internet-Recherche belassen.
Google-Suchbegriff: "opiumanbau unter den taliban"
Ergebnis: http://www.rsb4.de/avanti1101/afgahnistaninterview.htm
Zitat aus einem Interview während des Afghanistan-Krieges (als die Taliban NOCH an der Macht waren:
Avanti: Kann das Regime sich noch lange halten, wenn das Land so eingekreist ist und bombardiert wird?

Mohammed: Darüber könnte man nur spekulieren. Sicher ist, dass die Einnahmequellen weiter existieren. Sie beruhen zum großen Teil auf dem Opiumanbau. Früher war der Opiumanbau verboten und nur in ganz begrenzten Gebieten erlaubt, dort wo der Nahrungsmittelanbau nicht genug hergab. Zur Zeit des Kriegs gegen die Sowjetarmee wurde unter dem Druck der Mujaheddin (und später der Taliban) der Anbau gewaltig ausgedehnt und darauf eine Revolutionssteuer erhoben. Der pakistanische Geheimdienst ISI hat die dazugehörigen Heroinlabors im Niemandsland zwischen Afghanistan und Pakistan aufgebaut. Durch den riesigen Ausbau der Herioinproduktion sind jetzt viele Afghanen heroinabhängig, was es früher überhaupt nicht gab. Dies wird in nächster Zeit vielleicht noch zunehmen, weil die Taliban jetzt noch mehr Heroin auf den Markt werfen, um ihren Nachschub zu finanzieren. Dieser Nachschub läuft zum größten Teil über Schmuggelgeschäfte und zwar vor allem über das Niemandsland zu Pakistan.

Speziell in diesem Niemandsland, ein Streifen von durchschnittlich 30 km Breite, gibt es keine staatliche Macht. Offiziell gehört das Gebiet zu Pakistan, doch die pakistanische Polizei traut sich dort nicht rein. Dort gibt es auch eine ganze Reihe von kleinen, handwerklich betriebenen Waffenfabriken. Ein Waffenembargo für Afghanistan trifft die Taliban kaum. Große Waffen können sie jetzt eh nicht mehr einsetzen.

Ob diese Quelle wirklich glaubwürdig ist, kann ich natürlich nicht beurteilen - aber zu Deinen Äudderungen, daß die Taliban niemals mit Drogen gehandelt haben, würde ich gerne Quellen sehen. Dieser Artikel der Tagesschau ist da ebenfalls wenig hilfreich, da es irgendein News-Redakteur gepint hat, wiederum ohne Quellenangabe... weiss der Geier, woher die 65% stammen.
Diese 65 Prozent Eindämmung waren weltweit zu verzeichnen, während in Afghanistan der Anbau fast vollständig zurückging. Was wurde hier also verkauft?
Worauf sich diese 65% beziehen (ob Weltmarkt oder Vorjahres-Produktion in Afghanistan, oder was auch immer) wird in dem Tagesschau-Artikel NICHT genannt.
Und selbst wenn sie noch einige Felder hatten, wie sollten sie es denn verkaufen? Und an wen?
Siehe meinen geposteten Artikel - die Taliban haben laut Aussage diverser Personen an Drogenhandel verdient.
Was für Waffen haben sie denn gekauft, wann wurden sie eingesetzt? Es müßte sich ja um Milliardenbeträge handeln. Der Verteidigungskrieg der Taliban wurde hingegen mit einfachstem Waffenmaterial aus den Russlandkriegen geführt. Keine teuren Flugabwehrraketen und ähnliches aus dem Iran oder Nordkorea...
Wiederum - Quelle? Ich weiss nicht, wie der Krieg gegen die Taliban genau aussah, und was für Gerätschaften dort eingesetzt wurden. Desweiteren ist Afghanistan schon seit jeher ein Land, welches stark durch lokale Stammesfürsten bestimmt wird, was im Prinzip auch unter der Taliban-Herrschaft so war. Es gibt in Afghanistan die unterschiedlichsten Gruppierungen, die an dem Drogenmist verdienen. Unter anderem eben auch Kreise aus Pakistan, Warlords, etc.

Zum Abschluß:
Die Tagesschau-Nachricht ist als Hintergrund-Information sehr oberflächlich, und wenig tauglich.
Prinzipiell zeigt der Artikel nur die Schwierigkeiten, die nach wie vor in Afghanistan bestehen, und es zeigt sich erneut, daß die USA zwar Kriege gewinnen können, aber daraus noch lange keine stabilen, friedlichen oder gar demokratisch-freiheitlich-rechtsstaatliche Strukturen entstehen müssen. Mit Drogenanbau wird es dort meines Erachtens jedenfalls noch viele Jahrzehnte Probleme geben, da es einfach zu wenig andere Ressourcen gibt, und auch die Ressource "Mensch" (also das Know-How) nicht sehr weit gediegen ist. Dasselbe Problem existiert zum Teil in Südamerika.

gruß
Booth
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Fumarat schrieb:
Diese 65 Prozent Eindämmung waren weltweit zu verzeichnen, während in Afghanistan der Anbau fast vollständig zurückging. Was wurde hier also verkauft?

FALSCH! Der Anbau ging in Afghanistan um 65 % zurück was einen Einfluss auf den weltweiten Markt für Heroin gehabt hat. Die Preise sind so drastisch gestiegen, dass die 35 % restliches Heroin den Talibänchen mehr Gewinn gebracht haben, als die Gesamtmenge vorher. Nennt man Angebot & Nachfrage.

Fumarat schrieb:
Und wo wir grad bei Verschwörungen sind. Haben vielleicht ein paar Junkies aus dem Falkenkabinett den Krieg herbeigeführt, weil ihnen die Entzugserscheinungen zum Kopf gestiegen sind? Zumindest Rummy wirkte nach dem Afghanistanfeldzug etwas "high" und gelöst.

So wie es aussieht wollen Menschen wie Rumsfeld die USA und den Rest der Welt in die Binsen reiten. Und was macht alles so richtig schön kaputt? Richtig, das böse Heroin! Und wenn die Taliban das zu teuer machen und nicht genug ranschaffen, dann wird das Land eben befriedet, Öl haben die ja schliesslich auch!
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
@dimbo:

Meine Informationen stammen vom UNO Drogenkontrollprogramm. Laut deren Aussagen ging der Opiumanbau im Taliban-kontrollierten Teil Afghanistans um 99 Prozent zurück. Da 3/4 des Rohopiums aus Afghanistan stammen führte das weltweit zu einem temporären Absinken auf 65%. Den Originalartikel konnte ich spontan leider nicht finden, allerdings den hier:

http://www.nzz.ch/dossiers/2001/afghanistan/2001.12.28-al-article7VGAF.html


Grüße fumarat
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
dimbo schrieb:
So wie es aussieht wollen Menschen wie Rumsfeld die USA und den Rest der Welt in die Binsen reiten. Und was macht alles so richtig schön kaputt? Richtig, das böse Heroin! Und wenn die Taliban das zu teuer machen und nicht genug ranschaffen, dann wird das Land eben befriedet, Öl haben die ja schliesslich auch!

naja, also mit öl haben die da unten nix zu tun.
der afghanistankrieg war in erster linie ein reaktionskrieg auf den 9./11., d.h., er sollte die weltöffentlichkeit zeigen, dass die usa noch da sind.
zweitens ging es um geopolitische machtsicherung, vor allem richtung china und nach osten richtung irak und die nachbarländer rund um afghanistan.

das ist alles.
und dass rumsfeld die welt in die binsen reiten will, ist einfach falsch. rumsfeld handelt klar nach rationalen machtpolitischenleitlinien. wenn er die welt in die binsen reiten wollte, hätte er ja auch persönliche einbußen und so weiter.
 
B

Booth

Gast
fumarat schrieb:
@dimbo:

Meine Informationen stammen vom UNO Drogenkontrollprogramm. Laut deren Aussagen ging der Opiumanbau im Taliban-kontrollierten Teil Afghanistans um 99 Prozent zurück. Da 3/4 des Rohopiums aus Afghanistan stammen führte das weltweit zu einem temporären Absinken auf 65%. Den Originalartikel konnte ich spontan leider nicht finden, allerdings den hier:

http://www.nzz.ch/dossiers/2001/afghanistan/2001.12.28-al-article7VGAF.html


Grüße fumarat

Hmmm - der Artikel ist in sich nicht wirklich schlüssig, aber stellt definitiv eine brauchbare Quelle dar.
Zunächst besagt der Artikel, daß im Jahre 2000 der Opiumanbau praktisch auf Null zurückgeführt wurden - dann kommt die Aussage, daß "in den vergangenen Jahren" drei Viertel desweltweiten Opiums aus Afghanistan stammen.
Ähem... hallo? - Die Jahre 2000 bis 2002 SIND die vergangenen Jahre, wenn in diesem Jahren kein Opium in Afghanistan hergestellt wurde, kann Afghanistan wohl kaum drei Viertel der weltweiten Menge hergestellt haben?!
Sehr schlecht dargestellt das Ganze...

Aber der Hinweis auf die UNO ist zumindest ein gewichtes Argument.
Von daher vermag ich nicht zu sagen, ob die Taliban-Herrscher wirklich ernsthaft gegen den Opium-Anbau vorgegangen sind, bzw die Gelder daraus nur während des Kampfes gegen die Sowjetunion nutzten, und nach Aufbau der Herrschaft dann den Drogenanbau verboten.

Wichtiger ist aber natürlich die Diskussion, wie es weiter gehen soll in Afghanistan. Und entgegen mancher Meinung halte ich das Drogenanbauproblem dort in der Tat für sehr wichtig, da der Drogenanbau die Bauern abhängig von Verbrecherkartellen macht, und zudem nicht die eigene Landwirtschaft auf vernünftige Füsse gestellt wird.
Aber Afghanistan ist zur Zeit sowieso ein total zersplittertes Land, und die USA wird sich noch lange fragen lassen müssen, wieso sie auch hier den üblichen Weg gehen, eine (vielleicht sogar korrekterweise) schlimme und vernichtenswürdigende Regierung überrannt haben, aber anschließend keine Konzepte besitzen, das Land in eine positive Zukunft zu führen...

gruß
Booth
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
@Booth, der sich mittlerweile wieder beruhigt hat:

Es war vielleicht mein Fehler, daß ich nicht gleich auf meine Informationsquelle verwiesen habe. Dieser UNO-Bericht wurde vor einigen Jahren veröffentlicht und ich habe die Daten aus meinem Gedächtnis niedergeschrieben.

Um ehrlich zu sein hab ich meinen verlinkten Artikel gar nicht durchgelesen. Ich hab nur nach Drogenkontrollprogramm und Uno gegoogelt und das war das Ergebnis. Bitte beachte, daß der Artikel in Dezember 2001 datiert ist.

Das einzige was ich für unlogisch halte ist, daß jetzt plötzlich neue Werte präsentiert werden. Vielleicht um vom neuen Opiumboom abzulenken??

Von daher vermag ich nicht zu sagen, ob die Taliban-Herrscher wirklich ernsthaft gegen den Opium-Anbau vorgegangen sind, bzw die Gelder daraus nur während des Kampfes gegen die Sowjetunion nutzten, und nach Aufbau der Herrschaft dann den Drogenanbau verboten.
Meiner subjektiver Einschätzung nach halte ich das Vorgehen der Taliban-Führung gegen den Opiumanbau für durchaus ernsthaft. Ich persönlich finde den Versuch sie zu kriminellen Drogendealern abzustempeln, die Teile der Ernte vernichten um den Rest teuer zu verkaufen für lächerlich, zumal er dem UNO Bericht widerspricht.

Und beachte dass die Führung Afghanistans zur Zeit der Sowietunionauseinandersetzung nicht in den Händen der Taliban lag, welche ja eine recht neue Bewegung darstellen.


Grüße fumarat
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
@ bombaholik:

Weil es deutlich weniger Geld bringt. :wink:

heise.de schrieb:
Für 10 Kilo Opium - aus denen ca. 1 Kilo Heroin gewonnen werden - erhält der afghanische Bauer nur 300 $. Das Kilo Heroin kostet "ab Werk" dann schon 10.000 $ und bis es dann, zigfach gestreckt und gepanscht, in 1-Gramm-Tütchen bei Endkunden in Europa oder USA landet, sind daraus 100.000 $ geworden. Quelle

Wenn du dich für das Thema Haschisch-Gross-Handel interessierst empfehle ich die die Autobiographie von Howard Marks - Mr. Nice.

CIA schrieb:
Afhanistan - world's largest producer of opium; cultivation of opium poppy - used to make heroin - expanded to 30,750 hectares in 2002, despite eradication; potential opium production of 1,278 metric tons; source of hashish; many narcotics-processing labs throughout the country; drug trade source of instability and some government groups profit from the trade; 80-90% of the heroin consumed in Europe comes from Afghan opium; vulnerable to narcotics money laundering through the hawala system Quelle

Und noch ein Link zu George W. Bush, Heroin und dem elften September:
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/wtc/11911/1.html
 

Stagger_Lee

Geselle
17. Februar 2004
11
Was haltet ihr von der Idee vom staat als "dopedealer"?

sprich die total legalisierung aller drogen

so könnte die welt(ohne grossen aufwand) auf einen schlag viel sicherer
werden

die kriminalität würde sinken, kriege liessen sich schlechter finanzieren und
die rente wäre auch gesichert :wink:
 

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