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Sind Österreicher Deutsche?

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
@semball:

du magst ja recht haben mit deiner historischen einordnung, aber kulturelle unterschiede können doch schon auch in ein paar generationen entstehen. z.b. wird doch schon alleine vom wahlsystem in einer gewissen form der grad politischer partizipation vorgegeben, und nach diesem müssen sich die bürger richten. mit den möglichkeiten politischer partizipation können sich auch die formen politischen engagements ändern, und damit vielleicht auch typische denk- und handlungsweisen entstehen.

ich habe jetzt nicht die ahnung vom österreichischen wahlsystem, aber was ich sagen wollte, ist, dass schon kleine unterschiede in (auch fast unbedeutenden) parametern ausreichen, um eine andere kultur, eine andere menatlität entstehen zu lassen. selbstverständlich sind die österreicher in ihrer mentalität den deutschen näher als z.b. yanonami-indianern. das gilt aber auch für polen und deutschland.

insofern möchte ich zottelfritz zustimmen: kulturelle eigenarten entstehen oft schon sehr lokal, in viel kleineren "kreisen", als nationalgrenzen. im osten deutschlands gibts etliche neonazi-regierte dörfer, aber ab und zu findet man auch linke hochburgen (zerstört mir bitte nicht diese hoffnung). da ist die mentalität, die denkweise, die kultur der jugendlichen um 180° gedreht, obwohl sie nur wenige kilometer auseinander liegen.

wenn du selbst sagst, es gibt nicht die deutsche kultur, nicht die österreichische kultur, müsstest du doch auch anerkennen, dass man nicht sagen kann, dass die deutschen den österreichern ähnlicher sind, als die deutschen den schweizern.

ich bin deutscher, bin aber "den schweizern" (besser: die nordwest-schweiz) kulturell relativ nahe. mit den ösis und die bayern hab ich aber so gut wie nix am hut. für mich gilt das also schon mal nicht, das mit dem deutschland ist eher wie österreich als wie die schweiz. gut, ich bin ja auch kein bayer...

außerdem sind die deutschen auch nicht so titelgeil wie die ösis - zumindest, was die anrede angeht. küss die hand, frau magister...
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
IMplo schrieb:
Deutsche sind für mich Menschen mit deutschem Paß.

Österreicher sind Menschen mit östrr. Paß, etc, etc.

Greetz!
IMplo

also ich denke schon auch...

seit man sich damals zu des kaisers zeiten im unmittelbaren anschluss an den deutsch-französischen krieg dazu entschieden hatte die kleindeutsche lösung anstatt der großdeutschen lösung zu akzeptieren ( österreich blieb sein eigener laden ) war es endgültig...
deutschland einerseist und österreich andererseits....

österreich hat seine eigene regierung, seine eigene geschichte (kk-monarchie) und auch die sprachkultur verändert sich ( man sehe sich mal österreichische nachrichten an...dort fallen immer wieder die kleinen aber feinen unterschiede im sprachgebrauch auf ) ....

klar gibt es wohl völkergeschichtlich gemeinsame wurzeln der menschen, die jetzt länder wie deutschland, österreich, teile der schweiz (dort gibt es neben einem doch recht anderen politischen system, dass so manches mal attraktiver erscheint als z.b. das deutsche ... wenn ich an die vielen volksentscheide denke, die in der eidgenossenschaft eine größere rolle spielen als in deuschland ), dänemark, die niederlande, schweden, norwegen.....

man kann noch weitergehen und kommt dann zum sprachraum der germanischen sprachen in europa im gegensatz zu den romanischen sprachen die über frankreich, spanien und italien verbreitet sind..

aber..

trotz gewisser historischer und kultureller gemeinsamkeiten sind die länder eben verschiedene länder und eigenständige nationen..

österreicher sind keine deutschen und deutsche keine österreicher... sicherlich wir haben einen gemeinsamen nachnamen "europäer" somit sind wir sicherlich teil einer politischen familie :) .

mir grausts ein wenig bei dem thema, weil wir ja vor gar nicht all zu langer zeit vereinigungsbestrebungen in beiden ländern hatten (damals als ein durchgeknallter österreichstämmiger sich hier als der große diktator aufspielen musste ) was dann in einem größenwahnsinnigen großdeutschen reich endete, dass an sich selbst verreckte...

aber ich gebe zottelfritz recht... europa ist ein patchwork verschiedenster völkchen, die mehr oder weniger in die grenzen der nationen gezwängt sind.. und gerade europa bietet auch die möglichkeit dass diese grenzen ein wenig ihre bedeutung verlieren....
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
richtig das ist auf der ganzen welt so...

aber vielleicht bietet europa da mehr freiheiten als das in anderen begrenzenden systemen der fall ist oder war...

wenn ich an die alte sowjetunion denke... da explodierten die völker ja wieder raus, als der fesselnde druck weg war... europa versteht sich halt als vornherein schon als multikultureller patchwork, während andere politische gebilde sich eben eher als konsistente nationen verstehen in denen das multikulturelle eben eher auf unterdrückung herausläuft... siehe china...

vorbildliches europäisches patchworking ( auch wenn sie nicht teil der eu sein wollen ) die schweizer... drei sprachräume zu einer politischen allianz zu bewegen, die sich als schweizer nation versteht finde ich schon gelungen.. zumal sich anscheinend kaum einer angepisst vorkommt in der schweiz.. habe jedenfalls noch nicht gehört, dass die italoschweizer stress mit den frankoschweizern hätten, oder beide zusammen weil sich von den schwytzerdütschen unterdrückt fühlen würden...

irgendwie stell ich mir das idealeuropa so vor...
 

Wodan

Geheimer Meister
22. Juni 2002
336
Österreicher = Deutsche = Schweizer = Lichtensteiner = Südtiroler

Warum aktzeptieren wir es nicht und vereinen uns zu einem Staat, meinetwegen nennen wir ihn auch Großösterreich oder Großschweiz oder Großlichtenstein, ist so ziemlich egal, aber wie es schon bei BRD und DDR gesagt wurde: "Es kommt zusammen, was zusammen gehört"
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
aber wozu denn noch an den nationalstaaten rumschrauben?

europa vereint uns doch ohnehin mit allen ... letztlich ist in einem vereinten europa der zukunft südtirol eine region wie auch deutschland selbst eine region in europa ist....

gut dass ausgerechnet schweizer mit ihrem föderalisitischem modell nicht teil der eu sind finde ich etwas bedauerlich.... wo sie doch sowas wie eine modelleu innerhalb der eu darstellen... aber andererseits... wenns net mögen :) ...
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.095
forcemagick schrieb:
gut dass ausgerechnet schweizer mit ihrem föderalisitischem modell nicht teil der eu sind finde ich etwas bedauerlich.... wo sie doch sowas wie eine modelleu innerhalb der eu darstellen... aber andererseits... wenns net mögen :) ...

Weil sich das für die Schweiz selbst zum Nachteil entwickelt hätte.
Ihre Land- und Viehwirtschaft zum Beispiel ist noch traditioneller als die der EU. Daher sind häufig ihre Lebensmittel teurer, aber auch von besserer Qualität. Außerdem produzieren sie eh fast nur für den Eigenbedarf. Wären sie der EU beigetreten, dann hätten sie keine andere Wahl gehabt, als dieselbe Massenproduktion und Kälbermast zu machen wie die EU.
Darüber hinaus wäre wohl ihre wichtigste Einnahmequelle bedroht: Die Banken. Sie hätten ihr Bankenwesen an europäische Gesetze anpassen müssen, da kann man eben nicht mehr so einfach die Gelder der Diktatoren horten.

Was mir schließlich bei einem Besuch in der Schweiz aufgefallen ist: Die Schweizer sind einfach Eigenbrötler. Da hat jedes Tal schon seine eigene Individualität. Das mag auch an deren Landschaft liegen, es ist ja irgendwie auch alles voneinander abgegrenzt.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ja das hört sich plausibel an... nun... ich denke trotzdem oder gerade deswegen kann man sich in einigen belangen von den schweizern ein stückchen abschneiden.. ich denke sie zeigen uns schon ein stück europäische zukunft... eine nation mit drei verschiedenen sprachen und hohen demokratischen grundstrukturen...
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
Wodan schrieb:
Österreicher = Deutsche = Schweizer = Lichtensteiner = Südtiroler

Warum aktzeptieren wir es nicht und vereinen uns zu einem Staat, meinetwegen nennen wir ihn auch Großösterreich oder Großschweiz oder Großlichtenstein, ist so ziemlich egal, aber wie es schon bei BRD und DDR gesagt wurde: "Es kommt zusammen, was zusammen gehört"

Dein Wort in Gottes/der Götter Ohr.

forcemagick schrieb:
aber wozu denn noch an den nationalstaaten rumschrauben?

europa vereint uns doch ohnehin mit allen ... letztlich ist in einem vereinten europa der zukunft südtirol eine region wie auch deutschland selbst eine region in europa ist....

gut dass ausgerechnet schweizer mit ihrem föderalisitischem modell nicht teil der eu sind finde ich etwas bedauerlich.... wo sie doch sowas wie eine modelleu innerhalb der eu darstellen... aber andererseits... wenns net mögen :) ...

Tja, die Nationalstaatlichkeit ist keine rationale oder materielle Sache, sondern sie hat etwas mit Gefühlen und dem kulturellen Selbstverständnis zu tun. Da kann Südtirol eine freie autonome Region und Bozen (oder "Bolzano" wie es die Okkupanten nennen) die Hauptstadt Europas sein, das spielt alles keine Rolle, solange Südtirol nicht zu Deutschland gehört ist die Sache nicht geklärt.

trotz gewisser historischer und kultureller gemeinsamkeiten sind die länder eben verschiedene länder und eigenständige nationen..

österreicher sind keine deutschen und deutsche keine österreicher... sicherlich wir haben einen gemeinsamen nachnamen "europäer" somit sind wir sicherlich teil einer politischen familie :) .
Nein.
Die ganze tausendjährige Zugehörigkeit Österreichs zu Deutschland (ich rede nicht von einem Staat) nennst du "gewisse historische Gemeinsamkeiten"?
Wenn du "Österreich" mit "Deutschland" vergleichst vergleichst du Äpfel mit Birnen.
Sachsen und Österreich kann man miteinander vergleichen, oder Hessen und Österreich, oder Österreich mit Preussen.
Das alles sind deutsche Staaten (Eigenstaatlichkeit der deutschen Bundesländer ist im Grundgesetz festgeschrieben) und auf einem Level. Aber Deutschland, die Nation, ist eine höhere Ebene.
Ein Land (im Sinne von Staat) macht noch keine Nation. Oder sind die Bewohner des Fürstentums Liechtenstein oder des Großherzogtums Luxemburg auch eine Nation?
Die Bundesrepublik ist ein Bund deutscher Staaten. Und es gibt halt deutsche Staaten die aufgrund historischer Gegebenheiten nicht Teil von ihr sind, was aber nicht heißt, das sie nicht beitreten könnten.
mir grausts ein wenig bei dem thema, weil wir ja vor gar nicht all zu langer zeit vereinigungsbestrebungen in beiden ländern hatten (damals als ein durchgeknallter österreichstämmiger sich hier als der große diktator aufspielen musste ) was dann in einem größenwahnsinnigen großdeutschen reich endete, dass an sich selbst verreckte...
Die Vereinigungsbestrebungen gibt es, seit in der Zeit des Liberalismus das Nationalbewusstsein entstand. Und in der Revolution 1848 sind die meisten nationalen Freiheitskämpfer in Wien umgekommen, wenn ich mich recht entsinne (das erste Oberhaupt der Frankfurter Paulskirchenversammlung und quasi-"Bundeskanzler" hieß übrigens Johann von Österreich). Und als die einzigen Gegner eines Grossdeutschlands, die absolutistischen Fürsten, 1918 endlich hinweggefegt worden, verboten die Sieger den Anschluss der Republik Deutsch-Österreich um die deutsche Nation schwach und unvereinigt zu lassen, was absolut daneben war, da dieser verkrüppelte Fetzen des einstigen Habsburgerreiches vollkommen deutsch und damit "reif für den Anschluss" (das ist doch mal ein geiler Ausdruck!) war.

Ich wunder mich, wie gering historische, völker- und sprachkundliche Fakten hier bei der Betrachtung dieser Frage gewertet werden. ;)

Wenn man diese Gleichsetzung von Eigenstaatlichkeit und Nationalität konsequent in Gedanken durchspielt, kommt man dazu, dass Andorra, der Vatikan und Monaco Nationalstaaten sind, ebenso wie Preussen (Brandenburg-Berlin), wenn es sich morgen für unabhängig erklären würde, eine eigene Nation wäre (es hätte zwar gewisse historische und kulturelle Parallelen mit Deutschland und der dortige Dialekt ist dem Deutschen auch ähnlich ....... :roll: )

Nichts für ungut ;)
gruss semball
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
forcemagick schrieb:
ja das hört sich plausibel an... nun... ich denke trotzdem oder gerade deswegen kann man sich in einigen belangen von den schweizern ein stückchen abschneiden.. ich denke sie zeigen uns schon ein stück europäische zukunft... eine nation mit drei verschiedenen sprachen und hohen demokratischen grundstrukturen...
*räusper* Vier Sprachen...

Ich halte auch das Schweizer Modell für die europäische Zukunft, allerdings sollte man die Nationalstaaten noch vollenden, bevor man sie in dieses Modell einbindet

gruss semball
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
antimagnet schrieb:
@semball:
selbstverständlich sind die österreicher in ihrer mentalität den deutschen näher als z.b. yanonami-indianern. das gilt aber auch für polen und deutschland.
versuchts du mir gerade zu erzählen, dass Polen und Österreich gleich undeutsch sind? :)



insofern möchte ich zottelfritz zustimmen: kulturelle eigenarten entstehen oft schon sehr lokal, in viel kleineren "kreisen", als nationalgrenzen. im osten deutschlands gibts etliche neonazi-regierte dörfer, aber ab und zu findet man auch linke hochburgen (zerstört mir bitte nicht diese hoffnung). da ist die mentalität, die denkweise, die kultur der jugendlichen um 180° gedreht, obwohl sie nur wenige kilometer auseinander liegen.
Wenn man Kultur auf ihre "politischen Aspekte" begrenzt, dann passt´s.

wenn du selbst sagst, es gibt nicht die deutsche kultur, nicht die österreichische kultur, müsstest du doch auch anerkennen, dass man nicht sagen kann, dass die deutschen den österreichern ähnlicher sind, als die deutschen den schweizern.
Oh doch, es gibt eine spezifisch österreichische Kultur (genauso wie´s eine speziell fränkische etc. gibt). Die "deutsche Kultur" ist der Minimalkonsens der deutschen Landsmannschaften.
Ich war der Meinung, dass die Schweizer den anderen Deutschen (ausgegangen von der Sprache) so unähnlich sind, dass sie fast schon nicht mehr zu denDeutschen gehören.

Alle Klarheiten beseitigt? Na egal ;)

gruss semball
 

InvisibleKid

Geselle
3. Oktober 2003
30
:ironie:
Vielleicht sollte sich Schröder mal in einem schönen neuen Maybach nach Wien kutschieren lassen, um sich dort von johlenden Massen bejubeln zu lassen. 8O
Und dann kann jeder selbst entscheiden, ob er DEUTSCH ist oder nicht. Sollte sich nicht jeder als Deutscher fühlen können, wenn er groß, blond und blauäugig ist. Nicht zu vergessen zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl und flink wie ein Windhund? :roll:

:badtread:
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
InvisibleKid schrieb:
:ironie:
Vielleicht sollte sich Schröder mal in einem schönen neuen Maybach nach Wien kutschieren lassen, um sich dort von johlenden Massen bejubeln zu lassen. 8O
Und dann kann jeder selbst entscheiden, ob er DEUTSCH ist oder nicht. Sollte sich nicht jeder als Deutscher fühlen können, wenn er groß, blond und blauäugig ist. Nicht zu vergessen zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl und flink wie ein Windhund? :roll:
Hurra, wir reden über die ethnologische Einordnung Österreichs, lasst uns über Nazis reden.....

Deutsche jeglicher politischen Couleur wollten schon 1848 ein Großdeutschland! Das war und ist keine Frage der politischen Einstellung!
 

Wodan

Geheimer Meister
22. Juni 2002
336
InvisibleKid schrieb:
:ironie:
Vielleicht sollte sich Schröder mal in einem schönen neuen Maybach nach Wien kutschieren lassen, um sich dort von johlenden Massen bejubeln zu lassen. 8O
Und dann kann jeder selbst entscheiden, ob er DEUTSCH ist oder nicht. Sollte sich nicht jeder als Deutscher fühlen können, wenn er groß, blond und blauäugig ist. Nicht zu vergessen zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl und flink wie ein Windhund? :roll:

:badtread:

Lölche, sehr freundlich, les dir den Thread nochmal in ruhe durch und dann reden wir weiter!
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
semball schrieb:
Die ganze tausendjährige Zugehörigkeit Österreichs zu Deutschland (ich rede nicht von einem Staat) nennst du "gewisse historische Gemeinsamkeiten"?
Wenn du "Österreich" mit "Deutschland" vergleichst vergleichst du Äpfel mit Birnen.

deutschland als nation gibt es noch gar nicht all zu lang.. es kommt immer darauf an von welcher warte aus man es betrachtet..

gehe ich weiter zurück war alles einmal mehr oder weniger teil des römischen imperiums.. zu dieser zeit konnte man wohl nicht wirklich von deutschland sprechen..

außer vielleicht in dem zusammenhang, dass die germanischen stämme eben eine gewisse gemeinsamkeit hatten, die sie mit diversen anderen nordeuropäischen stämmen teilten...

das römische reich deutscher nation stellte im prinzip so etwas wie eine gemeinsamkeit her zwischen den diversen königreichen .....

sicher war österreich teil des reichs doch die österreichischen herrscher integrierten ebenso gegen den kaiser wie alle anderen...

natürlich sind die grenzen relativ, aber ich verstehe die nation nicht unbedingt als höhere ebene... wenn sich die bewohner eines landes ( sei es auch noch so klein ) völkerrechtlich unabhängig machen von anderen nationen .. dann sind sie eine eigene nation...

ich denke die volksverwandschaften sollten heutzutage nicht mehr so die rolle spielen... ( klar es mag andere meinungen geben ... ) ...


wenn ich jetzt eine armee aushebe und einen flecken hier in meiner umgebung.. in der größe von .. ach ich weiß auch nicht besetze und die antanzende nation, die behauptet das wäre ihr territorium in einem verteidigungskrieg vernichtend schlagen würde, wenn anschließend ich mit meiner armee international anerkannt werde.. dann hab ich eine nation... egal was ich vorher war oder nicht.. es ist eben relativ.... um nicht vielleicht geradezu böse zu sagen... wurst :)


klar sicher in der realität sind da eben kulturelle gemeinsamkeiten, die eine mehr oder weniger große gruppe von menschen dazu bringt den gemeinsamen wunsch zu hegen eine eigene nation zu werden... was auch immer sie davon haben mögen... ( es tut mir leid vielleicht sehe ich das zu pragmatisch und ich möchte ja niemandem in die suppe, der das anders sieht... aber irgendwie verstehe ich nationale gesellschaften als eine mischung aus histroischer beherrschung durch räuberische tyrannen und historisch veränderter zweckmäßigkeit ....inzwischen sind die nationen halt da und von daher versucht man halt recht gesetz und ordnung mal mehr mal weniger gut zu praktizieren.. )


naja und natürlich nichts für ungut :)

eigentlich hättest du das gar nicht dazu schreiben müssen.

schließlich ist es doch sinn und zweck der übung hier, dass verschiedene meinungen aufeinandertreffen und man darüber diskutiert solange der ton passt und der passt ja ist alles in bester ordnung...

greetings
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
forcemagick schrieb:
semball schrieb:
Die ganze tausendjährige Zugehörigkeit Österreichs zu Deutschland (ich rede nicht von einem Staat) nennst du "gewisse historische Gemeinsamkeiten"?
Wenn du "Österreich" mit "Deutschland" vergleichst vergleichst du Äpfel mit Birnen.

deutschland als nation gibt es noch gar nicht all zu lang.. es kommt immer darauf an von welcher warte aus man es betrachtet..
Moment, Deutschland als Staat gibt es noch nicht so lange!
Deutschland als Nation gibt es schon seit dem Zeitpunkt als sich die ersten Menschen als deutsch bezeichnet haben.
Das sollte geklärt sein, sonst reden wir aneinander vorbei.

gehe ich weiter zurück war alles einmal mehr oder weniger teil des römischen imperiums.. zu dieser zeit konnte man wohl nicht wirklich von deutschland sprechen..
Stimmt, in der Antike waren die Germanen noch nicht voneinander zu unterscheiden

das römische reich deutscher nation stellte im prinzip so etwas wie eine gemeinsamkeit her zwischen den diversen königreichen .....
Das heilige römische Reich war mehr ein Staatenbund als ein Bundesstaat.

sicher war österreich teil des reichs doch die österreichischen herrscher integrierten ebenso gegen den kaiser wie alle anderen...
Ja, sie integrierten gegen den Kaiser wie alle anderen Deutschen

Jeder deutsche Fürst damals hat andauernd versucht sich gegen den Kaiser, der von seiner Macht her meistens nichts als eine Witzfigur war, zu behaupten.

"Österreich" bedeutet übrigens "Osten des Reiches", im Mittelalter (und bei Hitler) war es einfach die "Ostmark", aber Österreich ist ein schönerer Namen find ich.

natürlich sind die grenzen relativ, aber ich verstehe die nation nicht unbedingt als höhere ebene... wenn sich die bewohner eines landes ( sei es auch noch so klein ) völkerrechtlich unabhängig machen von anderen nationen .. dann sind sie eine eigene nation...
Dann wären wir wieder bei dem Problem "Hessen als Nation"
Das Problem ist wahrscheinlich die Einhaltung der Begriffsbedeutung
ich denke die volksverwandschaften sollten heutzutage nicht mehr so die rolle spielen... ( klar es mag andere meinungen geben ... ) ...
ich sage ja nicht, dass die Österreicher mit den Deutschen verwandt sondern das sie selbst welche sind. ;)

wenn ich jetzt eine armee aushebe und einen flecken hier in meiner umgebung.. in der größe von .. ach ich weiß auch nicht besetze und die antanzende nation, die behauptet das wäre ihr territorium in einem verteidigungskrieg vernichtend schlagen würde, wenn anschließend ich mit meiner armee international anerkannt werde.. dann hab ich eine nation... egal was ich vorher war oder nicht.. es ist eben relativ.... um nicht vielleicht geradezu böse zu sagen... wurst :)
Nein, dann hast du eben einen Staat.
Der Begriff Nation hat ja was mit dem Begriff Volk zu tun.

gruss semball
 

Ragemaster

Geselle
30. Oktober 2003
39
also einen vorteil haben wir schluchtenscheisser schon gegenüber den deutschen und das ist, dass wir (noch) keine zensur auf computerspiele haben *fg*
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
semball schrieb:
Der Begriff Nation hat ja was mit dem Begriff Volk zu tun.

ja ich denke das ist eben die frage... die nordamerikaner sprechen von der american nation... doch wann wurden sie dazu? als alle möglichen leute in die neue welt ausgewandert sind hat sich dort eine sehr gemischte bevölkerung niedergelassen... kann man hier von einem volk sprechen, dass seine nation hat oder handelt es sich auch dann nur um einen staat um deine unterscheidung aufzugreifen...

Der Begriff Nation bezeichnet eine große, meist geschlossen siedelnde Gemeinschaft von Menschen, die über gleiche Abstammung, Geschichte, Sprache und Kultur, und ein gemeinsames Staatswesen auf einem bestimmten Territorium verfügen können.

Im 18. Jahrhundert entstanden, entfaltete die Vorstellung der Nation sogleich eine hohe Dynamik und Variabilität. Mit der Idee und dem Phänomen der Nation waren stets sehr unterschiedliche Interessen und Vorstellungen verbunden. Eine Nation ist ein historisch und politisch gewachsenes Gebilde, das durch unterschiedlichen politische, soziale und kulturelle Bedingungen geprägt ist.

Es gibt unterschiedliche Definitionen einer Nation. Häufig kommt es dabei zu Überschneidungen und Berührungspunkten.


-Nation ist ethnische Homogenität (Nationalstaat)
-Nation ist die in der Geschichte gewachsene Einheit eines Volkes in einem Staat. Sie bietet Lebensraum für den Einzelnen der auf Grund seiner Volkszugehörigkeit hineingeboren wird.
Dieses Verständnis bietet anderen ethnischen Gruppen (Minderheiten) wenig Chancen. Aus dem Ideal "ethnischer Reinheit" erwächst das Risiko der Diskriminierung fremder Gruppen.
-Nation ist Homogenität der Sprache, Herkunft und Tradition (Volk (Soziologie))
-Nation ist die durch die Geschichte bewahrte Einheit in Sprache, Kultur und Traditionen. Sie lässt sich nicht durch territoriale Grenzen definieren. Dies galt für die Kulturnation Deutschland im 19. Jahrhundert, ebenso für die ungarischen Minderheiten aus den seit 1920 durch das Trianon-Abkommen unabhängig gewordenen Nachbarstaaten.
Gegenwärtig ist z.B. ein gewisses Streben nach einer Nation z.B. unter den Kurden beobachtbar. Der Gedanke einer kurdischen Nation ist erst spät im 20. Jahrhundert entstanden. Der Prozess wird von heftigen Auseinandersetzungen von innen und außen begleitet.
-Nation ist ein politischer Zusammenschluss als Staat
-Nation ist die politisch souverän organisierte und geordnete Gemeinschaft innerhalb eines Staatsgebietes. Ethnische Gegebenheiten sind nachrangig. (Staatsnation). Beispiele bieten die Schweiz und die Vereinigten Staaten von Amerika.

ich hab um den begriff um den wir hier eiern mal klar abzugrenzen eine definition von net-lexikon zitiert
http://www.net-lexikon.de/Nation.html

die definition gibt uns beiden recht... nation ist sowohl als auch...

bzw. währnd du von nationalstaat sprichst spreche ich anscheinend eher von staatsnation :) ...
 

Lt.Stoned

Vollkommener Meister
12. Mai 2002
575
Deutsche jeglicher politischen Couleur wollten schon 1848 ein Großdeutschland! Das war und ist keine Frage der politischen Einstellung!
ahja.

1. du kannst nicht allen anhängern jeglicher politischer richtungen die gleichen nationalistischen wünsche unterstellen die du hast.

2.
Das fortbestehen der Einzelstaaten auch nach dem März 1848 - das den politischen Vorstellungen der Bevölkerungsmehrheit entsprach - [...] bedeuteten ein starkes Hemmnis für einheitliche politische Willensbildung und für eine wirkliche Machtausübung der Frankfurter Zentralorgane.

[...]

Nach den - im Sturm der ersten Begeisterung überschätzten - Erfolgen der Märzereignisse des Jahres 1848 zerbrach die bis dahin zusammenwirkende Opöpositionsfront radikaler und gemäßigter Kräfte. Schon bald prallten unterschiedliche Vorstellungen über Mittel und Ziele der Revolutionsbewegung aufeinander. Das größere politische Gewicht hatten die gemäßigten Liberalen, deren politische Überzeugungen das "Stehenbleiben der Revolution vor den Thronen" und die "Verrechtlichung" der Revolution entsprach.
[!= Schaffung eines souveränen Nationalstaats, soviel dazu dass alle ein vereintes Deutschland wollten, Anm. Lt.Stoned]

[...]

Die Bauern, zunächst besonders im Süden und Westen Deutschlands eine tragende Schicht der revolutionären Volksbewegung, wurden nach der Verbesserung ihrer Rechtslage [...] politisch inaktiv oder wandten sich dem konservativen Lager zu.
[Merke: Konservative waren FÜR die Erhaltung der KLeinstaaten als Monarchien, Anm. Lt.Stoned]

Für die sozialen Interessen der Arbeiter und Gesellen [...] brachten die politisch tonangebenden bürgerlichen Liberalen kaum Verständnis auf. [...]
In der politischen Aktivierung der Arbeiterschaft [...] erblickte man eine Gefahr, von der ein sozialer Umsturz ausgehen konnte. Dies verstärkte die liberale Bereitschaft, sich mit den konservativen Gewalten zu arrangieren.

Auch Teile des städtischen Bürger- und Kleinbürgertums standen keineswegs selbstverständlich im Lager der Liberalen. Deren Politik der konsequenten Wirtschaftsfreiheit und politischen Modernisierung widersprach dem Wunsch vieler Handwerksmeister nach wirtschaftlichem Schutz und ihrem Verlangen nach Aufrechterhaltung der alten Innungsverhältnisse. Daher sahen sie in den Vertretern der alten Ordnung oft die besseren Garanten ihrer spezifischen Interessen.

Aus: Buchners Kolleg Geschichte "Von der Französischen Revolution bis zum Nationalsozialismus", C.C. Buchners Verlag, Bamberg 1992.

soviel zu "in jedem Geschichtsbuch nachzulesen...vielleicht sollten sich einigen von unseren Forums-Nationalisten Nachhilfe in Geschichte geben lassen.
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
Lt.Stoned schrieb:
Deutsche jeglicher politischen Couleur wollten schon 1848 ein Großdeutschland! Das war und ist keine Frage der politischen Einstellung!
ahja.

1. du kannst nicht allen anhängern jeglicher politischer richtungen die gleichen nationalistischen wünsche unterstellen die du hast.

Meinst du ich schreibe hier über etwas, von dem ich keine Ahnung habe?

A) Ich kenne "Großdeutsche" unterschiedlicher politischer Prägung
B) Ah ja, seltsamerweise habe ich als "Großdeutscher" ein Parteibuch einer großen linken Volkspartei und bin Mitglied der Jungsozialisten, wodurch sich deine These, ich sei ein ganz übler Mega-Nationalist, in Wohlgefallen auflöst. Man muss nun wirklich nicht nationalistisch sein um die gleiche Meinung wie ich zu haben

Das fortbestehen der Einzelstaaten auch nach dem März 1848 - das den politischen Vorstellungen der Bevölkerungsmehrheit entsprach - [...] bedeuteten ein starkes Hemmnis für einheitliche politische Willensbildung und für eine wirkliche Machtausübung der Frankfurter Zentralorgane.

[...]

Nach den - im Sturm der ersten Begeisterung überschätzten - Erfolgen der Märzereignisse des Jahres 1848 zerbrach die bis dahin zusammenwirkende Opöpositionsfront radikaler und gemäßigter Kräfte. Schon bald prallten unterschiedliche Vorstellungen über Mittel und Ziele der Revolutionsbewegung aufeinander. Das größere politische Gewicht hatten die gemäßigten Liberalen, deren politische Überzeugungen das "Stehenbleiben der Revolution vor den Thronen" und die "Verrechtlichung" der Revolution entsprach.
[!= Schaffung eines souveränen Nationalstaats, soviel dazu dass alle ein vereintes Deutschland wollten, Anm. Lt.Stoned]

[...]

Die Bauern, zunächst besonders im Süden und Westen Deutschlands eine tragende Schicht der revolutionären Volksbewegung, wurden nach der Verbesserung ihrer Rechtslage [...] politisch inaktiv oder wandten sich dem konservativen Lager zu.
[Merke: Konservative waren FÜR die Erhaltung der KLeinstaaten als Monarchien, Anm. Lt.Stoned]

Für die sozialen Interessen der Arbeiter und Gesellen [...] brachten die politisch tonangebenden bürgerlichen Liberalen kaum Verständnis auf. [...]
In der politischen Aktivierung der Arbeiterschaft [...] erblickte man eine Gefahr, von der ein sozialer Umsturz ausgehen konnte. Dies verstärkte die liberale Bereitschaft, sich mit den konservativen Gewalten zu arrangieren.

Auch Teile des städtischen Bürger- und Kleinbürgertums standen keineswegs selbstverständlich im Lager der Liberalen. Deren Politik der konsequenten Wirtschaftsfreiheit und politischen Modernisierung widersprach dem Wunsch vieler Handwerksmeister nach wirtschaftlichem Schutz und ihrem Verlangen nach Aufrechterhaltung der alten Innungsverhältnisse. Daher sahen sie in den Vertretern der alten Ordnung oft die besseren Garanten ihrer spezifischen Interessen.

Aus: Buchners Kolleg Geschichte "Von der Französischen Revolution bis zum Nationalsozialismus", C.C. Buchners Verlag, Bamberg 1992.

soviel zu "in jedem Geschichtsbuch nachzulesen...vielleicht sollten sich einigen von unseren Forums-Nationalisten Nachhilfe in Geschichte geben lassen.
Es wäre schwer eine Zitat zu finden, das weniger mit dem Thema "Großdeutsche Ansichten 1848" zu tun hat.....
Außerdem ist es sowieso schwer mich in einigen Sachen belehren zu können.

Das die ultrakonservative Rechte (genauer gesagt die Fraktion "Café Milani")auf der fürstlichen Kleinstaaterei beharrte, hab ich selbstverständlich ausgespart, da jeder von ganz alleine darauf kommt, dass der Adel und die von ihm abhängigen Kräfte von Natur aus dagegen waren.
Das "jeglicher Politischer Couleur" habe ich folgerichtig dann auch nur auf solche angewandt, die ÜBERHAUPT ETWAS verändern wollten (was ja die große Mehrheit war).

Weiterhin zitierst du dann völlig belanglose Passagen über Streitereien in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Dingen, die mit der Frage der Grenzziehung überhaupt nichts zu tun haben.

Vom linken (Donnersberg) bis zu rechten Rand (Casino, Landsberg) der Parlamentarier (die überhaupt einen deutschen Staat wollten) wurde die Frage nach einem Klein- oder Großdeutschland überhaupt gestellt.
Die ganz Linken bevorzugten überwiegend die großdeutsche Lösung während viele Rechte auch mit einer kleindeutschen Lösung unter Preußens Führung zufrieden wären (wenn das mal kein Gegensatz zu heute ist).
Jedenfalls wurde viel darum gestritten, doch letztendlich wurde sogar die großdeutsche Lösung, dank Unterstützung aus allen möglichen Fraktionen, beschlossen. Jedoch ließ sie sich durch das Verhalten und die Einstellung Österreichs und Preußens nicht durchsetzen, so dass diese Lösung hinfällig wurde und dann schließlich in der Verfassung der paulskirche vom 28.3.1849 durch die kleindeutsche Lösung ersetzt wurde. Die ist zwar nie in Kraft getreten doch der weitere Weg war dadurch ein Stück weit vorgegeben....
 
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