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Ist die Zivilisation in gefahr?

Ist die Zivilisation durch den IWF in gefahr?


  • Umfrageteilnehmer
    323

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
BrettonWoods schrieb:
Wenn es der menschliche Zivilisation nicht gelingt, die Vorherrschaft der Zentralbanken zu brechen, die oftmals mächtiger sind als die legitimen Regierungen sehe ich schwarz für unsere Zivilisation.
Wenn eine Zentralbank nicht unabhängig ist von der Politik, führt das nur dazu, daß für alle möglichen Zwecke Geld gedruckt wird und wozu das führt, hat man in der Weimarer Republik gesehen.
BrettonWoods schrieb:
Meiner Meinung nach ist das System fester Wechselkurse in der Art des ursprünglichen Bretton-Woods-Systems ein guter Lösungsansatz.
Die festen Wechselkurse mußten doch irgendwann aufgegeben werden, weil sie nicht mehr der tatsächlichen Wirtschaftsleistung der Staaten entsprachen. Vor allem US$ und brit. Pfund waren meines Wissens damals massiv überbewertet. Feste Wechselkurse würden also nur dazu führen, daß sich einzelne Staaten auf Kosten anderer gesundstoßen.
 

BrettonWoods

Geheimer Meister
5. Juni 2003
304
@Mother_Shabubu
Ich habe ausdrücklich über das ursprüngliche System und nicht über das abkommen von 1944 geschrieben.

Das Bretton-Woods-Abkommen von 1944 mit seinen festen Wechselkursen und Hilfsmaßnahmen für Länder, die in Zahlungsbilanzschwierigkeiten gerieten, legte zusammen mit dem anschließenden Marshallplan (1947-50) für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas das Fundament für ein Viertel Jahrhundert kapitalistischer Expansion, wie sie die Welt noch nicht erlebt hatte.
Die USA hatten dem alten System den Boden entzogen, um in der neuen Wirtschaftsordnung, die sich abzeichnete, ihre globale Vormachtstellung zu erhalten. Das gelang, aber zu hohen Kosten. Das Programm des freien Marktes, für das sie sich während der vergangenen dreißig Jahre so energisch eingesetzt haben, hat alle Widersprüche der kapitalistischen Produktionsweise verschärft. Gleichzeitig ist, ausgehend von der einseitigen Entscheidung vom 15. August 1971, die Grundlage für eine Zusammenarbeit zwischen den kapitalistischen Großmächten immer schmaler geworden. Die kombinierten Auswirkungen dieser beiden Prozesse haben die Voraussetzungen für große wirtschaftliche, soziale und politische Erschütterungen der kapitalistischen Weltwirtschaft in der unmittelbar bevorstehenden Periode geschaffen.
http://www.wsws.org/de/2001/aug2001/bret-a18_prn.html
 

BrettonWoods

Geheimer Meister
5. Juni 2003
304
Der Schritt der Nixon-Administration vom August 1971 bedeutete das Ende des Bretton-Woods-Systems und den Beginn des Marsches in die "Globalisierung", der die Mehrheit der Weltbevölkerung zu wachsendem Elend verurteilte und jetzt sogar ihre Existenz bedroht. Um das zu verstehen, sollte man die beiden wichtigsten Schritte Nixons und deren Implikationen näher betrachten.
Erstens koppelte Nixon den Dollar vom Gold ab; der Wert war bis dahin auf 35 Dollar je Feinunze festgelegt gewesen. Von nun an würde der Dollar gegenüber dem Gold und, was ebenso wichtig war, gegenüber allen Währungen der Welt "frei floaten". Auf der Azoren-Konferenz im folgenden Jahr 1972 machte Finanzminister George Shultz dies System der freien Wechselkurse dauerhaft.
Von nun an wurde der Wert des Dollars nicht mehr von der souveränen Regierung der USA bestimmt, sondern von den internationalen Finanzmärkten. Indem Nixon dies mit dem Dollar tat, also de facto der Reservewährung der Weltwirtschaft, zwang er der ganzen Welt das System freier Wechselkurse auf: Devisen wurden zum Spekulationsobjekt. Es gab von da an keine stabile Grundlage mehr für den internationalen Handel und für langfristige internationale Investitionen in Entwicklungsvorhaben. Denn Währungen konnten rasch ihren Wert verändern - und dies geschah auch von da an, in immer kürzeren zeitlichen Abständen. Heute sind es nur noch Minuten. Nationale Währungen, ein grundlegender Aspekt der souveränen Kontrolle von Regierungen über die Lebensbedingungen ihrer Bevölkerung, wurden zu einer Ware wie jede andere auf den von supranationalen Finanzinteressen beherrschten Weltmärkten.
Der zweite Aspekt von Nixons Entscheidung war das Einfrieren der Löhne und Preise, worauf später Lohn- und Preiskontrollen folgten. Scheinbar wurde damit die Macht der Regierung gestärkt. Aber in Wirklichkeit war es nur ein Schritt zugunsten der internationalen Finanzinteressen, die von der Währungsspekulation profitieren würden. Denn damit begann der Prozeß der drastischen Ausplünderung des Lebensstandard und der Kapitalbasis der Weltwirtschaft zugunsten kurzfristiger Spekulationsgewinne.
Quelle:
Die Mutter aller Globalisierung
Rückblick: 30 Jahre nach dem Ende des Bretton-Woods-Systems
http://www.bueso.de/seiten/weltweit/nixon.htm
 

Mother_Shabubu

Geheimer Sekretär
3. Juli 2003
622
@BrettonWoods: Aus welcher Zeit stammt denn das ursprüngliche System? Ich kenne unter "Bretton Woods" nur das Abkommen von 1944 mit den festen Wechselkursen, das 1971 wegen zu vieler Probleme gekündigt wurde
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
DAS JAHRHUNDERT DES KAPITALISMUS
Der Siegeszug des Kapitalismus scheint alle Grenzen niederzureißen. Die Magie des Marktes verspricht der Welt mehr Wohlstand und Sicherheit. Gleichzeitig wachsen die sozialen Spannungen, der Graben zwischen Gewinnern und Verlierern wird tiefer.

lesenswerter Artikel im Spiegel:
http://www.tcd.ie/Economics/staff/orourkek/spiegel19june99.htm

Heiner Geißler: "Kapitalismusideologie gefährdet die Existenz der Menschen." bezeichnete der langjährige CDU-Generalsekretär die Firmenpolitik weltweit operierender Unternehmen als "Anarcho- Kapitalismus". "Diese Unternehmen können genau so frei agieren wie die Mafia, die Drogendealer, die Terroristen", wetterte Geißler. "Der Kapitalismus ist genau so falsch wie der Kommunismus. Aber im Moment ist dieser Anarcho-Kapitalismus, dieser wieder erstandene Frühkapitalismus die dominierende Ideologie."

weiter hier: http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,353167,00.html
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Geißler war immer schon ein Idiot, und wenn er jetzt offen eingesteht, daß er zwischen der Versorgung der Menschen mit Gütern und Dienstleistungen und ihrer Enteignung und Versklavung, zwischen unwiderstehlichen Angeboten und Angeboten nach Art Don Corleones, die man nicht ablehnen kann, keinen Unterschied erkennt, dann unterstreicht er diese Tatsache nur.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
ach kapitalismus-kritik...

die kritisieren doch nicht den kapitalismus. die kritisieren die politik, die es nicht schafft, den auswüchsen des kapitalismus zu begegnen. das ist politik-kritik, aber das wollen weder die rezipienten rezipieren noch die komunikatoren kommunizieren...
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
In verblüffender Gleichförmigkeit öffnet sich quer durch alle Wohlstandsländer die Schere zwischen Lohneinkommen auf der einen und Kapitalgewinnen auf der anderen Seite. In den USA lag der Stundenverdienst für vier Fünftel der Erwerbstätigen im Jahr 1995 um 11 Prozent unter dem Stand von 1973, während die Wirtschaftsleistung pro Kopf um über 30 Prozent zulegte.

Aller Zuwachs floß nur noch einem Fünftel der Bevölkerung zu, und auch dies höchst ungleich. Das reichste Prozent aller Haushalte verdoppelte im gleichen Zeitraum die Einkommen.

Die wachsende Ungleichheit ergab sich aus der Reaktion auf die japanische und europäische Konkurrenz, die zu Beginn der achtziger Jahre die Weltmärkte eroberte. "Amerikas Industrie wurde förmlich in die Knie gezwungen", erinnert sich Stephen Roach, Chefökonom der Wall-Street-Bank Morgan Stanley. "Auf diesen Schmerz" (Roach) antworteten die Unternehmen mit einer bis dahin nie dagewesenen Welle von Entlassungen und Lohnkürzungen. Nach einem Jahrzehnt "downsizing" und "re-engineering" verfügen die USA nun wieder über die "produktivste Ökonomie der Welt" ("Business Week").

Zugleich aber hat sich ihre Gesellschaftsstruktur deutlich verändert. "Wenn die Flut steigt, steigen mit ihr alle Boote auf dem Wasser", auf diese Formel brachte John F. Kennedy einst den Zusammenhang zwischen Wachstum und Massenwohlstand. Diese Metapher trifft heute nicht mehr zu - der Wohlstand wächst nicht gleichmäßig für alle.

Zu Kennedys Zeiten verdienten Amerikas Top-Manager etwa 44mal soviel wie ein durchschnittlicher Arbeiter, heute beträgt dieser Faktor 326. "Zynisch betrachtet", schrieb die "Financial Times", "werden die Chefs heute für die Fähigkeit bezahlt, den Ertrag für die Aktionäre zu maximieren und den für ihre Beschäftigten zu minimieren."

Dem Erfolg dieses Prinzips vermag sich keine der Wohlstandsnationen zu entziehen. Die globale Vernetzung brachte japanische und deutsche Produktionsstandards nach Amerika. Nun überträgt sich umgekehrt der Trend zur Umverteilung von unten nach oben.

Von Tokio bis Paris sehen sich Konzernmanager gezwungen, die Gewinne schneller zu steigern, als es mit Wachstum allein erreichbar ist. Das geht zu Lasten von Jobs oder Löhnen oder beidem, so etwa bei einem der ältesten Global Player Deutschlands, der Siemens AG. Deren Kapitalgeber gaben sich 150 Jahre lang mit Renditen von 8 bis 10 Prozent zufrieden. Nun fordern Investmentfonds mindestens 15 Prozent auf das eingesetzte Kapital, und das Management baut radikal um: Ganze Unternehmenszweige werden abgestoßen, Dienstleistungen gehen an ausgelagerte Unternehmen, die keine Tariflöhne zahlen. Die Arbeitszeiten werden wieder verlängert.

Als Konzernchef Heinrich von Pierer im Februar zur Hauptversammlung in die Münchner Olympiahalle lud, trafen die Interessen frontal aufeinander. "Tüchtige Rambos" wünschte sich ein Aktionärsvertreter an die Konzernspitze, und "radikale" Schritte wurden gefordert. Demgegenüber warnten Belegschaftsvertreter vor "den falschen Propheten der Finanzmärkte", deren "überhöhte Renditeforderung zu Lohn- und Sozialdumping" führe.

Von Pierer, obwohl alles andere als ein Rambo, versprach Shareholder-value: "Wir müssen mehr Geld verdienen." Das klang zu Zeiten der ersten globalen Markterschließung ganz anders. Er sehe, schrieb Firmengründer Werner von Siemens seinerzeit, "im Geschäft erst in zweiter Linie ein Geldeswerth Object". Ihm ging es um technischen Fortschritt sowie die Teilhabe seiner Mitarbeiter am Erfolg: "Mir würde das verdiente Geld wie glühendes Eisen in der Hand brennen, wenn ich meinen Gehilfen nicht den verdienten Anteil gäbe."

Bei interesse den ganzen Artikel lesen! Lohnt sich.
Quelle: http://www.tcd.ie/Economics/staff/orourkek/spiegel19june99.htm
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
Auszug aus dem Artikel der BüSo vom 20.06.05
Quelle: http://www.bueso.de/

LaRouche: "Wir haben nichts zu fürchten außer der Furcht selbst"
(www.larouchepac.com, EIR)


Tatsächlich seien es die Vereinigten Staaten selbst, die die größte Verantwortung für die Beilegung der existentiellen Krise tragen, welche die Zivilisation bedroht. Warum? Weil das Weltfinanzsystem immer noch auf dem Dollar beruht. "Nehmen wir die Dollardevisen des Auslands - China, Japan, Südkorea usw., der Europäer: Wenn der US-Dollar um 30 Prozent abstürzte, wäre dies eine Katastrophe für die ganze übrige Welt." In einigen Teilen der Welt gebe es Leute, die die USA wegen des Irakkriegs und anderer Verbrechen der Regierung Bush hassen und über jede Katastrophe, die die USA trifft, Schadenfreude empfinden. "Das ist eine sehr dumme Einstellung", warnte LaRouche, "denn es gibt keinen Ersatz für das Amerikanische System auf diesem Planeten." Daher liege "die Verantwortung bei uns, weltweites Chaos zu verhindern, indem wir Maßnahmen ergreifen, die zu einer Stabilisierung des Dollarwertes als Weltreservewährung führen. Das bedeutet: Wir müssen zu dem zurückkehren, was sich bewährt hat: Die Methoden, mit denen Franklin Roosevelt uns aus der Depression geführt hat... Wir haben es damals getan, wir können es heute wieder tun. Wir hatten damals mehr Eisenbahnen als heute, wir hatten mehr Farmen, wir hatten mehr Industrie, wir hatten mehr produktive Arbeitplätze. Aber wir können es tun!"

Das größte Problem heute sei, so LaRouche, daß die Menschen sich das Wundermittel der "Globalisierung" haben andrehen lassen. "Wir haben unsere Industrien in Länder ausgelagert, wo die Arbeitskräfte am billigsten sind, was unsere heimische produktive Wirtschaft zerstörte, den Menschen die Arbeit nahm und ihnen Billiglohnjobs gab, wie etwa bei Wal Mart. Wir haben unsere Infrastruktur zusammenbrechen lassen und daß unsere Eisenbahnen, unsere Stromversorgung, Verkehrssysteme, unser Gesundheitssystem desintegrierten... Die Menschen... führen kein normales Familienleben mehr, gehen in schlechte Schulen, mit einer Krankenversorgung, die ständig schlechter wird. Das sind unsere Lebensbedingungen. Und das alles vor dem systemischen Zusammenbruch... Wir konnten nicht genug billige Arbeitskräfte in den USA finden, und so hat man die Mexikaner - durch Hunger! - als illegale Immigranten über die Grenze in die USA geholt", sagte LaRouche.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
LaRouche ist ein National-Sozialist, eine ganz üble Marke. Die Methode, mit der FDR die USA aus der Depression geführt hat, bestand darin, sein Land in einen Weltkrieg zu verwickeln und vor Kriegsende zu sterben, denn hätte er den Krieg überlebt, dann hätte er auch den New Deal fortgesetzt.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Beschäftige Dich mit dem New Deal, und die Ähnlichkeiten mit dem Nationalsozialismus werden Dir ins Auge springen. Natürlich nur auf dem wirtschaftspolitischen Sektor. Was ein kurzer, heilsamer Crash hätte sein können, wurde auf ein Jahrzehnt ausgedehnt.
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
@Ein_Liberaler
werde ich tun. ich kann auch nicht alles von La Rouche für gut befürworten. Ersteinmal vielen Dank für deinen Tip.

@agentP
Es geht doch nicht nur um texte von la rouche. Hast Du denn den Spiegel Artikel gelesen?
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
Ein_Liberaler schrieb:
Beschäftige Dich mit dem New Deal, und die Ähnlichkeiten mit dem Nationalsozialismus werden Dir ins Auge springen. Natürlich nur auf dem wirtschaftspolitischen Sektor. Was ein kurzer, heilsamer Crash hätte sein können, wurde auf ein Jahrzehnt ausgedehnt.

Bemerkenswert ist, dass mit dem New Deal zum ersten Mal in den USA von Seiten der Regierung massiv in die Marktwirtschaft eingegriffen wurde. Der New Deal wurde von einer demokratisch gewählten Regierung initiiert und lässt sich von daher nicht gut mit autoritären Systemen, wie z.B. dem Faschismus vergleichen; es ist allerdings auffällig, dass der New Deal zeitlich mit dem totalitären Staatssozialismus in der UdSSR und den Wirtschaftsinterventionen in NS-Deutschland zusammenfällt. Er ist damit ein Beispiel für den Versuch einer unter staatlicher Regie durchgeführten gesellschaftlichen Transformation zur Lösung einer globalen Krise -- für demokratischen Sozialismus.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/New_Deal
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Für vollständige Erholung der Wirtschaft sorgte schließlich die gesteigerte Kriegsproduktion, die zunächst Frankreich und Großbritannien unterstützte und schließlich nach Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg den US-Trupppen selbst diente.


(Wikipedia)

Und wie sorgte der Krieg für wirtschaftliche Erholung? Indem die Macht der Gewerkschaften wieder beschränkt, die Löhne bei Inflation eingefroren und die Bürger zum Sparen gezwungen wurden. Mit einem Wort, weil er dem New Deal ein Ende setzte.

Besser ging es den Menschen natürlich erst, als nach dem Krieg der Aufschwung einsetzte. Im Krieg ging es ihnen erstmal schlechter.

für demokratischen Sozialismus.

Das ist schon fast ein Bonmot.
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
"liberale" gegen "koordinierte Marktwirtschaf

"liberale" oder "koordinierte Marktwirtschaften" ?

Für die erste Variante bieten die USA, für die zweite Deutschland ein typisches Beispiel. Die koordinierte Marktwirtschaft ist kein Auslaufmodell, das sich mit zunehmender Globalisierung zur liberalen Marktwirtschaft wandeln muss.
Liberale Marktwirtschaften kennzeichnen sich unter anderem durch hochflexible Arbeitsmärkte. In koordinierten Marktwirtschaften dagegen sind auf Grund starker Gewerkschaften und eines rechtlich abgesicherten Beschäftigungsschutzes die Arbeitsmärkte weit weniger flexibel. Daraus folgt nicht, dass liberale, weit gehend deregulierte Wirtschaftssysteme über prinzipiell bessere Chancen für Innovation und damit auch für Wachstum verfügen.
Der Wettbewerbsvorteil liberaler Marktwirtschaften liegt in der Erzeugung "radikaler Innovationen". In den USA stellen Firmen umgehend neue Facharbeiter ein, wenn sie ein neues Produkt auf den Markt bringen wollen. Sie tun dies, weil sie die neu Eingestellten bei ausbleibendem Erfolg am Markt auch schnell wieder entlassen können.
Koordinierte Marktwirtschaften dagegen haben einen deutlichen Vorteil im Bereich "schrittweiser Innovationen". Auf Grund eines gut ausgebildeten und hoch spezialisierten Stammes von langjährig Beschäftigten sind viele deutsche Firmen besser als ihre amerikanischen Konkurrenten zur kontinuierlichen Verbesserung eines bereits erfolgreichen Produkts in der Lage.
Quelle: http://www.welt.de/data/2004/04/16/264848.html
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
interessant.


allerdings lässt eine liberale marktiwrtschaft den firmen die wahl, auch menschen langfristig einzustellen und so den den deutschen schrittweisen innovationen eine konkurrenz zu sein.

während eine koordinierte martkwirtschaft es nicht zulässt, leute schnell zu entlassen (und so werden sie auch nicht schnell eingestellt). da sind dann nach der theorie gar keine radikalen innovationen möglich.

fasse zusammen:
liberale marktwirtschaft begünstigt radikale innovationen, lässt aber schrittweise zu.
koordinierte marktwirtschaft fördert schrittweise innovationen, lässt aber keine radikalen zu.

1:0 für die liberale marktwirtschaft, oder?

:gruebel:
 
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