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Der kalte Informationskrieg

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Von den meisten Menschen nicht wahrgenommen, tobt ein neuer kalter Krieg.
Wieder bekämpfen sich der Kommunismus und der Kapitalismus.
Doch diesmal geht es um unser Wichtigstes Gut: Um Wissen.

Eine Gruppe von Revoluzzern kämpft für seine Freiheit und gegen die Kommerzialisierung des Cyberspace.
Sie stehen in einer langen Tradition, denn die Kommerzielle Nutzung von Informationen war lange nicht existent.
Wissenschaftliche Erkenntnisse wurden immer geteilt, Bücher konnten und durften kopiert werden, genauso wie Musikstücke.
Für viele Menschen heute undenkbar, denn längst haben die Konzerne die Macht über unser Wissen erlangt. Sie reden uns ein, es sei illegal Wissen ohne eine Lizenz zu besitzen.

Es lässt sich plötzlich Geld mit der Information allein verdienen. Es haben sich ganze Industriezweige gebildet, die nur darauf basieren.
Die SoftwareINDUSTRIE, die MusikINDUSTRIE, das Verlagswesen.
Ihr einziges Interesse ist die Maximierung ihres Gewinns. Wer wissen will, muss zahlen.

Die Interessen der Informationsverwerter und Produzenten sind in den Hintergrund gerückt, es zählt nur noch der Profit der Konzerne.
Der Autor eines Buches hat unter Umständen kein Recht es weiter zu verändern, da er alle Rechte an seinem eigenen Werk an seinen Verleger abgegeben hat.

Um dieser Entwicklung entgegenzutreten hat Richard Stallman seinen Beruf aufgegeben und das GNU Projekt gegründet.
Es gibt Autoren, Programmierern und Musikern die Möglichkeit ihre Werke der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, damit andere daran wachsen können. Das Wissen ist dann frei. Man kann es nicht einschränken.

Zum Einstieg rate ich diesen Text zu lesen. Er macht die Problematik in der wir uns befinden sehr deutlich.
http://www.gnu.org/philosophy/right-to-read.html

Zur weiteren Information verweise ich gerne auf die Nachfolgenden
Quellen, welche die Thematik sehr anschaulich beleuchten.
http://waste.informatik.hu-berlin.de/Grassmuck/Texts/spinner-wissenskomm.html
http://www.gnu.org/philosophy/
http://freie-software.bpb.de/
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
in diesem zusammenhang auch die geplanten patente auf softwaretechnologie.

ähnlich wie einst amazon klagte, weil auch andere den einfachen kauf mit nur einem klick anboten, könnten grundsätzliche funktionen und module, die im webdesign oder in der programmierung üblich sind, mittels der patente juristisch angreifbar sein.

doch programmiersprachen sind sprachen und wer käme auf die idee unsere sprache zu patentieren.... programmiersprachen werden erlernt und bestimmte module werden entwickelt und nachentwickelt.... module werden wie die sätze einer sprache zitiert und verwendet im eigenen kontext...

ich bin der meinung, dass so etwas nicht urheberrechtlich geschützt werden kann und darf.

was musik und bücher angeht, so bietet das medium internet natürlich ganz neue möglichkeiten... user können bücher digitalisieren und sie dann verschenken.. für die jeweiligen industrien ist natürlich das problem der reproduktion schwierig, denn sie verdienen ihr geld halt nun mal mit dem verkauf der ideen ihrer vertragspartner, der künstler. die künstler selbst haben auch ein problem, weil sie zum teil eh schon sehr wenig vom profit erhalten und natürlich durch geringeren verkauf noch weniger bekommen.


ich allerdings bin der meinung, dass sowohl die plattenindustrie als auch die filmindustrie sich sowieso schon viel zu viel knete unter die nägel gerissen haben.im namen des profits wird musik immer schlechter.. gecastete bands ohne seele dafür mit den besten empfehlungen des marketingforschers, der sich lange viel gedanken gemacht hat welche musik massentauglich ist. neue ideen sind das ohnehin nicht mehr. die musik selbst ist voller plagiate und zitate... man stelle sich vor eine bestimmte anschlagtechnik der e-gitarre wäre patentiert und dürfte nicht mehr benutzt werden.

man stelle sich vor eine bestimmte gesangstechnik wäre patentiert und unbenutzbar für nicht zahlende musiker, die eigentlich angetreten sind, inspiriert von x oder y ihren eigenen sound zu kreieren.
 

Ventus

Vollkommener Meister
15. März 2003
517
@tsuribito

Mhh also über das kopieren von Musik kann ich abermals nur aus der Sicht der Künstler argumentieren. So wie es heute ist bekommt der Künstler nur einen Bruchteil jeder verkauften CD. Gäbe es kein Gesetz gegen das kopieren , würde der Künstler ganz leer ausgehen , deswegen denke ich nicht das du Musik mit in deine Argumentation aufnehmen solltest , aber in Sachen Informationen hast du sicher Recht.
 

tsuribito

Vorsteher und Richter
27. September 2002
732
Doch ich denke, dass man Musik darin aufnehmen könnte.
Der Künstler wird eigentlich ausgebeutet vom Verleger. Früher schützte das Copyright den Künstler vor seinem Verleger, heute wahrt es nur dessen Interessen.
Heute, könnte man mit Computern die Musik ohne Verleger verteilen und direkt beim Künstler online bezahlen lassen. Doch der Verleger sieht seine Existenz gefährdet und führt DRM ein und versucht jegliche Art von digitaler Musik als Illegal abzufertigen. Es geht im längst nicht mehr um den Inhalt , es geht um Gewinn.

Ihr alle kennt Bach, Händel und Wagner
Hätte damals die Dorfkapelle eine Lizenz erwerben müssen, um deren Stüce zu spielen oder wäre es gar verboten gewesen ihre Stücke auf andere Instrumente umzuschreiben, wer würde sie heute noch kennen?
Wenn man Bücher nicht hätte kopieren dürfen, was wäre mit der grossen Bibliothek in Alexandria gewesen? Wer könnte heute noch Latein oder hätte jemals etwas von Homer gehört, wenn nicht die Mönche im Mittelalter diese Werke kopiert und gelesen hätten?

Hätte eure Oma euch Märchen erzählt, wenn sie gefürchtet hätte, von den Patentanwälten der Gebrüder Grimm verklagt zu werden?
Gäbe es überhaupt Märchen?

Wo wäre die Menscheit, wenn das Wissen schon immer unfrei gewesen wäre?
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
musik ist wirklich so eine sache...

aber ich denke es ist vor allem die industrie die das geschäft kaputt macht.

ich zahle für eine cd mit hübschen cover und gutem inhalt durchaus ein eck geld.. aber keine 15 bis 20 euro

da brenn ich mir den sound eben lieber selber... wenn die industrie nicht einsieht, dass man nicht noch mehr aus künstlern und konsumenten rausquetschen kann und dass es doch einer gewissen qualität bedarf, wenn der konsument den artikel so schätzen soll, dass er dafür geld ausgibt ( 5 euro wärs mir wert... mehr nicht.. ein produkt dass in der herstellung 50 cent kostet ), dann sollen sie zusehen wie sie mit diesem problem klarkommen... mir jedenfalls fehlt die einsicht viel geld auszugeben, damit die industrie ihre verkaufsikonen aufbauen kann...

anonsten ist natürlich das patentieren von information generell ein problem... wie schon gesagt.. es gäbe wohl kein kulturelles allgemeingut, dass auf information fusst, wenn das schon immer so exklusiv teuer gewesen wäre...

auch der dreh mit einerseits gebühren zahlen für die benutzung von radio tv etc.. wobei gänzlich pauschal abgebucht wird... andererseits horrende preise bezahlen..

das kann es irgendwie nicht sein...

viel schwerwiegender allerdings sehe ich das problem der softwarepatente.

es wird sehr schwierig noch frei zu programmieren, wenn ich bei jedem hello worl skript darauf achten muss ob ich nicht eine lizenz verletze
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
was wird nun geschehen wenn ein fortschrittsbalken zu einer patentierten angelegenheit wird?

ich stelle mir schon die frage, ob ich als webdesigner überhaupt noch arbeiten kann, wenn ähnlich dem einkauf per einfachen klick vielleicht der framebalken als patentgeschützte technologie endet...

kann überhaupt noch eine navigation mit hotspots realisiert werden oder gibt es dann ein trivialpatent, dass es mir zwar erlaubt mit fireworks ein solches menü zu erstellen aber ivch darf es erst nach zahlung einer lizensgebühr auch verwenden?
 

DOC23

Geselle
24. September 2003
26
Also ich bin selbst Musiker (Dj und Producer) ich mach das nicht für geld weil meiner meinung nach verseucht das geld die musik vieler meiner kollegen sind unter zeitdruck dann und dann eine neue scheibe am markt zu bringen. ich find musik sollte nicht verkauft werden weil sonst der spirit darunter leidet kein geld der welt kann dieses gefühl erzeugen wenn man mit musikkoleggen zusammen sitzt und ne session mach ohne irgend eienm hintergedanken das produkt dann zu vermarkten. doch geht es leider denn meisten musiker so kein geld keine musik. ich hoffe durch internet usw. kommt die musik wieder zu ihren wurzeln zurück
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
So wie es heute ist bekommt der Künstler nur einen Bruchteil jeder verkauften CD. Gäbe es kein Gesetz gegen das kopieren , würde der Künstler ganz leer ausgehen"
Soweit ich weiss verkaufen die wenigsten Künstler ihre Platten selber, sondern lassen das Plattenfirmen, bzw. Vertriebe für sich machen und die bezahlen dann die Künstler. Eine Sicht der Künstler gibt es da nicht, denn die Künstler sind sich keineswegs einig über die Kopien im Internet. Es gibt eine ganze Menge Musiker die das massiv befürworten. Einig ist sich nur die Industrie weitgehend und mit der hab aus folgenden Gründen wenig Mitleid: Was in dieser Diskussion ebenfalls immer aussen vor gelassen wird ist die Tatsache, daß die Plattenfirmen, die jetzt jammern, daß sie betrogen werden um Geld, um das sie ihrerseits uns Hörer betrogen haben: Ende der 80er Jahre kam nämlich ein neues Medium auf den Markt, das in der Herstellung sehr viel billiger war als die bis dahin gebräuchlichen Vinyl-Lps. Was erwartet man nun, wenn man hört, daß die Herstellung billiger ist ? Genau ! Daß auch das Endprodukt billiger an den Endverbraucher geht. Und was ist passiert ? Die CD kostete von Anfang an ca. 30% mehr als die Platte, wobei sie ungefähr um den gleichen Prozentsatz billiger in der Herstellung war. Und wer war der Betrogene ? Heute kann man für eine aktuelle CD locker zwischen 15 und 20 € hinlegen, das ist ziemlich genau der Preis in DM, den ich kurz bevor ich mir einen CD-Player (1990) gekauft habe für Vinyl hingelegt habe. Diese Entwicklung lässt sich nicht im Ansatz mit einer normalen Preissteigerung erklären, sondern nur mit Gier. Wenn die gleichen Plattenfirmen, die ihre Kundschaft ein Jahrzehnt lang so übers Ohr gehauen haben jetzt heulen, weil ihnen jetzt Einkünfte verloren gehen, dann finde ich das ehrlichgesagt reichlich hinterfotzig.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
yeah!

ich könnts mir auch schwer vorstellen unseren speziellen sound zu machen und dabei im hinterkopf zu haben was wir für knete damit abschöpfen...

andererseits brauche ich zeit und geld wenn ich mich meiner musikalischen neigung mehr widmen will...

es wäre natürlich mein traum, wenn ich mit meinen freunden sound machen könnte und mich nicht noch um nen job kümmern müßte weil ich ja doch von was leben will...#

aber ich denke auch man kann gerade als sein eigener produzent das netz als vertriebskanal nutzen, sich einen namen machen und wenn man einen markt findet ( wenn außer uns keiner unsere musik mag, dann werden wir eben genau diese musik weiterhin nur für uns machen ... wir findens gut :) ) dann wärs natürlich gut, wenn man mit konzerten etc. ein bisschen freiraum erwirtschaften könnte...

tatsächlich scheint es mir schon auch so, dass gerade das geld machen müssen mit der kunst zu eben einem massenkompatiblen und relativ wenig kreativen projekt führt.

auch in sachen programmierung fände ich es gut, wenn die freiheit bestünde eben zu machen was man machen will ohne, dass man sich sorgen machen müßte ob man sich das überhaupt leisten kann.. wenn ich eine gute idee habe dann kann es mir blühen, dass ich diese besser für mich behalte, weil ich sonst ein patent verletze... das hemmt die kreativität und den fortschritt... im falle der freien entwicklergemeinde würde es schlimmstenfalls zum erliegen der inovationen führen, weil keiner mehr einen treiber schreiben kann ohne das gleich professionell und durch kauflizensen abgesichertzu tun.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
agentp schrieb:
Einig ist sich nur die Industrie weitgehend und mit der hab aus folgenden Gründen wenig Mitleid: Was in dieser Diskussion ebenfalls immer aussen vor gelassen wird ist die Tatsache, daß die Plattenfirmen, die jetzt jammern, daß sie betrogen werden um Geld, um das sie ihrerseits uns Hörer betrogen haben:

richtig aber wie das mit der industrie halt nun mal so ist.. die sehen das natürlich nicht so, dass sie erst betrogen haben und jetzt den betrug halt nicht mehr so fortsetzen können, sondern, dass sie ihren gewinn maximieren konnten und jetzt ihre hart erarbeiteten erfolg wieder zu so und so viel prozent verlieren.

versuch denen mal klarzumachen, dass sie endlich mal das bekommen was sie verdienen.. nämlich einfach mal ein wenig weniger.

sie lassen das ja jetzt an den kunden aus... 12 kilo dollar strafzahlung für einen privatmenschen sind der wirtschaftliche todesschuss.
 

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