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Geld - Sargnagel unserer Gesellschaft ?

LStrike

Geheimer Meister
19. Oktober 2003
208
Das liebe Geld, jeder will es, wenige haben es.
Geld bildet ein elementaren Bestandteil unserer Gesellschaft. Ohne Geld, sei es in materieller oder digitaler Form, würde unser heutiges Wirtschaftssystem und alles was an ihm hängt, also auch unser Leben, nicht funktionieren.
Wir leben in einer Zeit der Globalisierung und der "Geiz ist geil Gesellschaft".

Die folgenden Gedanken sind unter anderem durch die Bucher "Eine Billion Dollar" von Andreas Eschbach und "Der Mastercode" von Scott McBain, als auch durch Gespräche mit meiner Familie und Freunden angeregt worden:

Ist Geld der Sargnagel und Untergang unserer heutigen Gesellschaft ?

Aus den Büchern:
Andreas Eschbach schreibt in seinem Buch, dass das Streben nach immer höheren Gewinnen und Rendite (gerade bei Aktien Gesellschaften) die Gesllschaft unserer heutigen Welt zerstören
wird. Die Schere zwischwen Arm und Reich wird immer größer. Die Arbeiter müssen für immer
weniger Lohn immer länger Arbeiten, welches genau dem heutigen Bild der Arbeitswelt entspricht.

Scott McBain beschreibt in seinem Buch eine Gesellschaft, die von einem Computersystem, welches alle Daten eines Menschen (vom Geburtstag über Krankheiten, Jobs und Lebensumstände) verwaltet und an dem sämtliche Ämter von Regierungen und alle Unternehmen der Erde
angeschlossen sind, verwaltet wird. Jeder Mensch wird von diesem Computersystem in eine "Kreditklasse" eingestuft, welche er Zeit seines Lebens so gut wie nicht verlassen kann (es gibt nur seltene Ausnahmen, wie heirat oder Bürgschaft eines Kredithöhren). Dieses
Kreditsystem schreibt dem Menschen vor, wo er zu Wohnen hat, wo er einkaufen kann und welchen Job er annehmen kann.

Ich finde, dass diese Bücher, auch wenn sie eher in den Bereich der trivial Literatur einzuordnen sind, beschreiben unser heutiges Wirtschaftssystem und ihrer Gesellschaft, sowie ihrer möglichen Zukunft ganz gut.


Der Kunde, also wir, verlangt oft oder meist immer günstigere Ware bei guter, wenn nicht sogar hervoragender Qualität. Am besten ist dieser Preiskampf bei unseren Lebensmitteldiscountern, wie Aldi, Liedl, Plu, etc. zu sehen. Diese konzerne unterbieten sich wöchentlich mit Angeboten. Dass dabei die Qualität leiden will zunächst keiner wahrhaben, bis es erneut zu einem Skandal, wie dem Fleischskandeal bei Real, kommt.
Was auch nicht gesehn wird ist das die Mitarbeiter ebenfalls unter diesem Preiskampf leiden. Denn wo weniger für Produkte eingenommen wird ist kein Geld für gute, bzw ausreichende Löhne.
Will man aber Qualitätsware im Lebensmittelsektor haben , so muss man tief in die Tasche greifen, was sich allerdings kaum einer noch leisten kann.
Ich wollte dieses Beispiel in einem Gespräch mit meinem Vater an dem Produkt Kaffee festmachen, weil mir aufgefallen war, dass inerhalb eines Jahres das Pfund Kaffee (Melitta) um einen Euro teurer geworden ist. Seine Antwort darauf war nur, dass der Kaffee viel zu billig gewesen sei und es bis jetzt immer noch so ist.
In dieser Antwort schlägt sich die totale Ausbeutung von dritte Welt Ländern nieder.
Und ich muss sagen, dass er recht hat. Die Mensche, die den Kaffee anbauen und ernten leiden Hunger, weil wir den Kaffeepreis dermaßen gedrückt haben, dass es nicht mehr möglich ist diesen Menschen einen vernünftigen Lohn zu zahlen ohne selber Pleite zu gehen.
Dieses Beispiel kann man auf sehr viele Produkte anwenden, die unter anderem aus dritte Welt Ländern stammen.
Einähnliches Beispiel:
In der Nordsee werden Krabben gefangen. Diese werden dann per Schiff nach Afrika verfrachtet um dort von einheimische zu billigst Löhen gepult zu werden. Danach kommen sie wieder zurück nach Deutschland um immer noch recht günstig verkauft zu werden.

Doch nicht nur in der Lebensmittelindustrie lässt sich ein derartiges Verhalten beoachten.
Alle Branche machen mit, sei es die Schwerindustrie mit Auslagerung in Ostländer, ebenso wie die Textilindustrie oder Autobauer und auch die Dienstleister ziehen mit.
Callcenter werden ins Ausland verlegt und bei der Allianz werden trotz Millarden Gewinnen mehrere tausend Menschen entlassen.
Dieses Verhalten kann man überall beobachten.

Es scheint als gehe es nur noch um höhere Gewinne. Mehr Geld für die Aufsichtsräte, größere ja gerade zu monumentale Bauwerke für die Firmensitze, jeden tag neue Dienstwagen und geschäftliche Lustreisen (VW). Es ist wichtiger, dass der Aktionär jedes Jahr eine höhere
Gewinnauschüttung bekommt, als dass es den Menschen, die für dieses Unternehmen arbeiten gut geht.

Vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein, aber wenn ich recht habe wird die Gesellschaft in der wir heute leben früher oder später in sich zusammenfallen.
Schon heute erleben wir hier in Deutschaland, dass immer größere teile der Gesellschaft verarmen und das die ohnehin schon reichen immer mehr haben.Wo früher "nur" Obdachlose bei den Tafeln (Essensausgabestellen) auftauchten kommen heute immer mehr "Normalbürger".
Die Systematische Ausbeutung des Menschen (Arbeitsers) ist noch lange nicht auf dem Höhepunkt. Erst, wenn es uns fast nicht mehr möglich ist uns zu Ernähren ist der Tiefststand der Löhne und die maximale Werausschöpung erreicht.
Wir leben diese Mentalität bereits, wie man zum Beispiel an dem Wort
"Entlassungsproduktivität" sehen kann.


Es gibt sicher noch viele weitere Beispiele zu diesem Thema, aber nun würde ich gerne eure

Meinung dazu hören.


greetz LStrike
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Ob Sorten, Kurantmünzen, Giralgeld - am Ende sind es Tauschmittel, die gegen Pfefferkörner oder Bärenfelle ersetzt werden können. Das "Universaltauschmittel" gilt nun mal als ein vernünftiger Weg, Ware zu erhalten. Was sollte auch MediaMarkt mit meinen Socken anfangen ;-)

Also liegt das Problem nicht im Geld sondern eher in der Gier einzelner Personen(kreise), möglichst viel Tauschmittel zu sammeln.

Gruß
Holo
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Sehe ich auch so wie Holo.
Geld an sich ist ja nichts schlechtes.
In einem kleinen autarken (evtl) mittelalterichen Dorf
kann man evtl darauf verzichten. Da gibt es ein Dutzend
Handwerker (Fischer, Jäger, Metzger,Bauer, Schreiner, Schmied ...)
die sich gegenseitig zuarbeiten.

Aber was ist der Tauschwert für einen Plasmafernseher aus Fernost?
da gibt es mehrere Zwischenhändler die zwischen dem einzelnen
Fabrikarbeiter und dem Endkunden stehen.
Geld ist daher praktisch da man es in unkompliziert aufteilen kann.

Es ist meiner Meinung nach die Gier einzelner Leute an den Spitzen
der Konzerne die das arbeitende, konsumorientierte Volk
in diese Abwärtsspirale treibt. Und leider haben diese Leute die
Macht ihren Willen durchzusetzen und Druck auszuüben, und
beispielsweise ihre Produktion dorthin zu verlegen wo sie am billigsten
ist. Dadurch gibt es wieder den Druck eines Landes konkurenzfähig
zu werden und die Löhne wo es nur geht zu drücken.

Dieses Verhalten paust sich meiner Meinung nach aber auch auf
die Bevölkerung durch, die im Zweilfelsfall auch jedem Billigkrempel
nachläuft, anstatt zum Beispiel beim örtlichen Bauern direkt zu kaufen.
Der Kunde zwingt dadurch ja auch wiederum den Hersteller zu immer
billigerer Produktion, da dies DAS Kaufargument ist. Wen interessiert
schon Herkunft und Qualität wenn der Preis stimmt.

Es ist eine Art Kreislauf, und wer der Gewinner ist, und ob es letztendlich
einen wirklichen Gewinner dabei gibt, weiß ich nicht.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ich denke auch, dass unser system nicht wirklich ewig so weiterfunktionieren kann.
immer wieder gern komme ich mit dem werbemüllkreislauf daher :p ( mag manchen schon nerven, aber ich finds immer wieder schön ) ... hunderttausende arbeitsplätze hängen daran, dass papier, farbe und energie verbraten wird um die haushalte mit heiteren werbebotschaften zu versorgen, die dann nicht selten nicht mal mit in die wohnungen genommen werden.... das bedruckte papier wird in den mülleimer entsorgt wodurch die haushalte ihre mülltonnen belasten ( kostet ja alles der dreck ) und dann wird der mist wieder abgeholt, wiederverwertet und letztlich neu bedruckt um wieder genau da zu landen wo er herkommt.

wir müssen arbeiten um an unsere tauschmittel zu kommen haben aber dank steigender automatisierung und in der relation zum gestiegenen produktionspotential weder genug nachfrage an arbeitskräften noch genug nachfrage an produkten.
um unser leben zu bewältigen sind wir immer mehr auf mobilität angewiesen und das trotz schwindender rohstoffquellen.

ganze industriezweige beschäftigen sich damit produkte herzustellen, die keiner mehr ernshaft braucht. doch ganze heerscharen von werbeunternehmern sind im einsatz um bedürfnisse zu wecken wo eigentlich keine sind so dass diese produkte, die niemand braucht auch irgendwelche nachfrager finden.

energieintensive leerlaufprozesse durchziehen unsere gesellschaft. die verzweifelten arbeitsmarktpolitischen schikanen sind nur ein weiteres beispiel dafür.
es macht keinen sinn arbeitslose in jobs zu zwingen, die nicht in der lage sind das überleben des arbeitslosen zun sichern, und diese billigjobs zu subventionieren indem man den arbeitslosen dann meinethalben die miete und den sprit zahlt nur damit der arbeitslose eben arbeitet, wenn doch letztlich diese subvention von billiglöhnerei nur einfach konkurrenz zu regulären arbeitsplätzen darstellt.
warum sollten unternehmer, die ja kosteneffizient denken nicht die billigen facharbeiter von der personaldienstleistungsagentur nehmen wenn diesen personaldienstleistern doch auch noch staatlich in die hände gespielt wird.
doch wie lässt sich das problem sonst lösen?
gute frage. nächste frage.
das problem lässt sich nicht mit halbherzigen reformen lösen, die ohnehin nur die gebeutelten treffen, das problem lässt sich nicht lösen wenn die deutschen anfangen auszuwandern für ihren job... polen ziehen nach tschechien um dort zu arbeiten weil sie billiger sind und sie nehmen den tschechen arbeit weg in polen sind die ukrainer, die ebenfalls nach tschechien zum arbeiten kommen die alternative nummer eins. polen und tschechen kommen zu uns und die deutschen ziehen nach schweden und österreich und in die niederlande, doch auch dort wachsen jobs nicht auf den bäumen...
und wenn schließlich ganz europa auf den beinen ist und ein volk von arbeitsnomaden geworden ist, dann bin ich überzeugt wird es immer noch genug verlierer geben.
dabei haben wir noch nicht mal angefangen von all den anderen zu sprechen, denn letztlich sind wohl wesentlich mehr menschen auf der welt ohne arbeit bzw. ohne eine arbeit, die ihnen ein leben über der armutsgrenze garantiert als umgekehrt.
die inder, chinesen und viele andere völker sind in der lage produktion zu kosten zu bieten, die bürger der eu schon allein wegen ihrer kostenstruktur niemals einholen könnten.
heute wandern deutsche firmen etwa nach tschechien ab um dort mit polnischen und/oder ukrainischen arbeitern zu arbeiten ( ja die tschechen sind schon zu teuer ) und wenn die polen und ukrainer mal mehr wollen geht man halt in die ukraine und arbeitet dort vielleicht mit verarmten russen..
es wird sich immer einer finden der bereit ist für noch weniger zu arbeiten weil die armut auf der welt halt nun mal so grenzenlos ist.

was hat das alles mit geld zu tun... nun..
das problem ist wohl wirklich das von holo angesprochene.... es ist die gier einzelner.
so mancher manager ist nicht zufrieden damit gut und gesichert zu leben. da langen nicht mehrere millionen im jahr.. nein es müssen dutzende millionen sein, da müssen hunderte millionen wenn nicht in manchen fällen milliarden ( natürlich je nach grösse der konzerne ) an die führungs und managementabteilungen gezahlt werden.

und das alles scheint irgendwie nicht aufzuhalten zu sein.
mehr oder weniger steuerungslos rast das raumschiff zivilisation davon und verbrennt dabei den planeten wie ein stück kohle.

bei den mächtigen und einflussreichen fehlt der wille wirklich etwas zu ändern, denn für die läuft ja alles prima.. scheissen wir doch auf den rest...
so bleiben reformen wohl nichts als hilfloses flickwerk ohne grösseren sinn.
 

Harold_Smith

Geselle
26. Mai 2006
12
Und doch ist es uns - sprich den Industrienationen - noch nie so gut gegangen wie heute. Letztlich leben wir doch im absoluten Überfluß. In jedem Haushalt findest PC, mehrere TV, DVD-Player, PLaystation, Neuwagen etc. Und vielen ist das noch nicht mal bewußt. Wenn ich meine Mutter frage, so findet die nicht daß wir reich sind. Aber einem Rumänen oder Afrikaner würd das wie Luxus vorkommen.
Ich seh nur zwei Mögliche Lösungen - entweder wir akzeptieren exorbitant höhere Preise oder wir nähern uns im Lohnniveau an Billiglohnländer an. Beides würde die Nachfrage verringern und die Wirtschaft in die Krise stürzen. Also wird das nie passieren und die Schere geht weiter auseinander.
Dabei könnte eine Umverteilung über Produkte duchaus funktionieren - Bill Gates hat's vorgemacht.
:wink:
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
LStirke schrieb:
Scott McBain beschreibt in seinem Buch eine Gesellschaft, die von einem Computersystem, welches alle Daten eines Menschen (vom Geburtstag über Krankheiten, Jobs und Lebensumstände) verwaltet und an dem sämtliche Ämter von Regierungen und alle Unternehmen der Erde
angeschlossen sind, verwaltet wird. Jeder Mensch wird von diesem Computersystem in eine "Kreditklasse" eingestuft, welche er Zeit seines Lebens so gut wie nicht verlassen kann (es gibt nur seltene Ausnahmen, wie heirat oder Bürgschaft eines Kredithöhren). Dieses
Kreditsystem schreibt dem Menschen vor, wo er zu Wohnen hat, wo er einkaufen kann und welchen Job er annehmen kann.

Dieser Herr McBain scheint mir kein Optimist zu sein. Was ist mit Hackern?
 

maik79

Großmeister
6. November 2005
79
@ Aphorismus Ich habe auch mal gesagt, es werden noch Zeiten kommen, da werden wir uns über jeden Hacker freuen ;)

zum Thema: Ich glaube fest daran, dass alle Diskussionen bezüglich der Probleme unserer Welt einen Fehler haben. Ich zerbreche mir auch regelmäßig den Kopf darüber und bin felsenfest davon überzeugt, dass das beste System der Welt scheitern wird, wenn sich in den Köpfen der Menschen nichts ändert. Also der Mensch ist Schuld daran. Wir müssen weg vom Egoismus hin zum Altruismus. Schaffen wir das nicht, werden wir untergehen. Wenn ich sehe auf was für einem Niveau das Leben vieler Menschen abläuft, wie total dumm sie sind, sorry das kann gar nicht funktionieren. Das hört sich jetzt hart an, ist aber so. Man muss sich auch mal den Realitäten stellen. Wenn sich ein Abramowitsch mit einem stinknormalen Chelseafan unterhält, dessen Hirn von Talkshows, Sun und Alkohol dermaßen verblödet ist, dann kommt er natürlich zu dem Schluß das es gerecht ist, dass er so viel mehr Geld besitzt. Da liegen Welten zwischen. Es muss unten angefangen werden, aber damit können nur die Eliten anfangen. Die Unterschicht muss erkennen, dass sie durch die meisten TV-Sendungen, Boulevardblätter und Alkoholwerbung auf einen Lebenstil getrimmt werden, der sie verblödet, sie müssen also Druck ausüben nach oben und die Eliten müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und diese unsäglichen Zustände mit beenden. Das Problem ist ja klar, wer steht sich schon selbst gerne ein, dass andere besser wissen was gut für ihn ist und warum sollten die Reichen an dem bestehenden System was ändern, sie profitieren doch so schön davon.

P.S. Ich trinke nicht, schau kein RTL,SAT1,etc., les keine BILD. ICh profitiere auch immer mehr vom System und sage mir auch immer öfter warum mit Otto-normal-idioten Mitleid haben. Wenn ich mit dem so eine Diskussion anfang, dann komme ich sowieso zu keinem Ergebnis. Jemand hat mal gesagt, durch das heutige Medienangebot werden die schlauen noch schlauer und die dummen noch dümmer. Schade eigentlich. Aber wenn ich ein Verbot von RTL und Bild für eine bessere Welt fordere, dann werde ich ja gleich als Spinner abgetan, warum soll ich mich da für diese bessere Welt noch interessieren und nicht einfach das beste aus dem bestehenden machen, wo ich doch so schön davon profitiere?

Ich bin nicht reich oder sowas, aber brauch auch nicht besonders schwer für mein Geld zu arbeiten, naja, ist mir schon klar, das ich bei weiterem Auseinanderklaffen von Arm und Reich, irgendwann auch verarmen werde. Ich bin übrigens aus der ehemaligen DDR und gerade deswegen davon überzeugt, dass es definitiv keine Systemfrage ist.
 

LStrike

Geheimer Meister
19. Oktober 2003
208
Nun sicher ist das Geld, sinnverwand mit dem Tauschmittel, hier nur Mittel zum Zweck um "Reichtümer" und Macht anzuhäufen.
Auf diese Thematik wollte ich ja hinaus, dass die Raffgier und das streben nach immer höhrern Gewinnen der Punkt ist, der unsere Gesellschaft "zerstören" könnte. Geld (Tauschmittel) ist in dieser Schlacht nunmal die ultimative Allzweckwaffe. Sei es um zu Kaufen und Verkaufen oder zum Bestechen.

@Aphorismus
Am Ende dieses Buches wird das System durch Druck von von "Rebellen" und der einsicht eines Präsidenten, denn drei Präsidenten (ich glaube so war es) haben das Recht und die Möglichkeit, abgeschaltet.

@maik79
Natürlich spielt Bildung in diesem System mit. Wer intelligent ist andere zu täuschen oder zu manipulieren ist Gewinner in diesem "Spiel"
Ob man mit "Dummen" mitleid haben sollte oder nicht lasse ich mal unkommentiert stehen, aber nicht jeder der will kann sich Bildung leisten.

Ich möchte nur einmal auf Studiengebühren oder Lehrmittelfreiheit hinweisen. In Hamburg zum Beispiel sind gerade Studiengebühren von 500 € pro Semester eingeführt worden. Ebenso müssen Eltern für ihre Kinder auf den anderen Schulen die Bücher für den Unterricht selber kaufen. Nicht jeder kann sich soetwas leisten.
Auch von solchen Umständen profitieren unsere "Reichen", die sich nun im gegensatz zu den "Armen" eine bessere Bildung leisten können. (Allerdings bedeutet reich nicht gleich klug)
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
erwartet ja auch keiner von dir und anstatt alles mal pauschal als unsinn abzutun fänd ich es besser du hälst dich ganz raus, wenn du schon nicht gewillt bist es zu kommentieren
 

Noha

Großmeister
11. Juni 2006
63
Also Geld ist nicht das Problem. Geld ist die logische Entwicklung der sozioökonomischen Entwicklung von der Jäger und Sammler Gesellschaft zu komplexeren Gesellschaftsformen. Ab einer bestimmten Spezialisierung in einer Gruppe benötigt man eine effektivere Form für den Austausch von Waren. Ohne diese ist eine weiter Gesellschaftliche Entwicklung nicht möglich.
Das Problem ist das Geld von den Mächtigen verwendet wird deren Macht zu stärken uns somit der reine „Tauschgedanke“ immer mehr durch den Gedanken Geld zu einem Mittel der Macht zu gebrauchen verdrängt wurde.
Umso größer die Spezialisierung der Gesellschaft umso stärker die Macht des Geldes ums größer die Verführung das Geld noch „mächtiger“ zu machen. Umso leichter es gemacht wird Geld zu vermehren in dem man Geld einsetzt umso größer die Möglichkeiten dieses als Machtmittel einzusetzen. Aufgrund unserer Unabhängigkeit als Individuum in dem bestehenden System ist Geld einfach das stärkste Machtinstrument.
Sie dir die WTO an sie versucht unter dem Deckmantel des freien Marktes so viele Beschränkungen wie möglich aufzulösen die Geld betreffen. Der Druck auf die Statten wird immer Größer Geld „frei fließen zu lassen“ Geld wird immer stärker dereguliert und somit verlieren alle anderen Machtinstrumente gegenüber dem Geld an Macht (Regierungen/Unternehmen). Regierungen können sich nicht gegen schädliche wirtschaftliche Einflüsse schützen und auch Unternehmen können sich immer weniger gegen die Entscheidungen der Kapitalgeber wehren. Es läuft daraus hinaus dass wenige Lobbys sich die Welt teilen. Ohne die Notwendigkeit einer Staatlichen oder Militärischen Gewalt oder Kontrolle. Unterdrückung durch einfaches Investieren oder nicht investieren. Regierungen, Kommunen, Unternehmen einfach alle sollen in die totale Abhängigkeit weniger geführt werden. Die Menschheit wird durch ihre „Überspezialisierung“ immer Abhängiger vom Geld weil es für den einzelnen die einzige Möglichkeit ist zu überleben. Kapitalismus ist keine Wirtschaftsform sondern eine Regierungsform. Eine deren Legitimation nur durch das Kapital gegeben ist. Außerhalb jeder Demokratischen Norm. Eine Diktatur dessen Diktator die Besitzenden sind.

Wir leben bereits im 3ten Weltkrieg dieser ist einer der nur zum Teil mit Bomben geführt wird der größte Teil davon wird Wirtschaftlich geführt und das nicht gegen Statten sonder gegen alle die über kein Investitionskapital verfügen.

Glaube ist ein Machtinstrument der Spiritualität

Zugehörigkeit ist ein Machtmittel der Politik

Geld ist ein Machtinstrument des Kapitalismus

und dieser ist daran alle anderen Machtmittel die Existentgrundlage zu entziehen, Glaube wird durch Konsum ersetzt Zugehörigkeit durch Globalisierung, Profitgier und Entfremdung zum eigen Ich (und somit zur Außenwelt).

Nicht Geld ist das Problem Kapitalismus ist das Problem...

Jedes Instrument der Macht muss ein Gegengewicht haben da es sonst zu einem Extrem kommt, z.B. Die Glaubenskriege bei Religionen, das 3te Reich bei Zugehörigkeit. Da der Kapitalismus zurzeit kein Gegengewicht hat steuern wir wieder in ein Extrem. Da der Kapitalismus aber ein weltumspannendes System ist wird dieser „Crash“ wahrscheinlich stärkere Auswirkung als die doch begrenzten Machtkonzepte Religion und Zugehörigkeit haben. Auch ist die Abhängigkeit den andern System überlegen.
 

Zerch

Prinz von Libanon
10. April 2002
3.412
Da gibts eigentlich kaum noch was hinzuzufügen.......Geld ist ein Werkzeug der Macht und der Machterhaltung. Es geht nur darum Macht zu erreichen und sie auf verderb zu erhalten , um gewisse Ziele einfach , und mit der Arbeit anderer , leicht zu erreichen.
Letztendlich sind die Auswirkungen rein psychologisch.Rein die Psychologie ist die eigentliche Macht der Mächtigen.
Menschen werden so überführt , daß sie es im besten Fall nicht merken , und dennoch nichts tun könnten falls sie es dennoch merken würden.

Egal wasauchimmer mit Illusionswert behaftet und als gehandeltes Tauschmittel deklariert werden würde , es wäre das Objekt der Macht , des Wohlstands , der Gier , der Kontrolle , des Überlebens , des sonstwas-damit-zusammenhängende.
Geld ist Zwang für denjenigen , welcher mit dem Gedanken "ohne dieses zu sein" , "mittellos zu sein" Existenzängste bekommt.....und für den , der um seine Macht und deren Erhaltung bangt-naja , das sind in gewisser Weise aber ebenfalls Existenzängste , nur eben auf einem anderen Niveau basierend. -so können die Mächtigen sogar von noch mächtigeren kontrolliert werden........
Es muß aber nicht nicht unbedingt bedeuten , daß der reichste auch der mächtigste ist , da selbst der reichste Mann auf dieser Welt wiederum nur ein Werkzeug des -oder der Mächtigsten sein könnte.....denn die "Hauptmacht" hinter dem Ganzen ist rein erkannte Psychologie und das Wissen sie zu nutzen.

Geld ist einer jener Nägel , mit denen die Menschheit ans Kreuz genagelt wurde (etwa um den "heiligen Gral" des Überlebens zu erhalten?)*oh gott wie ich Dich und die Bibel doch verachten könnte*......naja , nur so die Oberflächlichkeit eines Gedankens - nur eine olle Theorie........die Menschheit wird zugunsten auserwählten Wenigen aufgeopfert , welche am Ende über das Endprodukt der Menschheit , die Überlebenstechnologie , verfügen sollen.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Geld, liebe Leute, ist dann ein Machtinstrument, wenn es von den Staaten als solches mißbraucht wird, wenn Wechselkurse festgeschrieben, freier Umtausch, Import, Export, Besitz von Fremdwährungen verboten und die Annahme von statlichem Papoiergeld vorgeschrieben werden.

Das haben wir jetzt seit fast hundert Jahren.

Frei konvertierbares, frei fließendes Geld ist kein Machtmittel.

Kölnische Pfennige, Joachims- und Mariatheresientaler waren erfolgreich, weil ihre Qualität verläßlich war, sie konnten sich auf dem freien Markt gegen anderes Geld durchsetzen.

Hundert Jahre lang haben es die großen Staaten der Welt zu verhindern versucht, daß Währungen miteinander konkurrieren. Sie haben uns Währungsrisiken und Tequilakrisen, Asienkrisen, Rußlandkrisen und noch andere beschert.

Im Goldenen Zeitalter des freien Welthandels hatten die USA, die aufstrebende Wirtschaftsmacht, nicht einmal eine eigene, zentral verwaltete Währung und sie sind gut mit spanischen Dollars gefahren.

Kapitalismus ist nicht das Problem. Wo haben wir denn Kapitalismus? Sind 45% Staatsquote Kapitalismus? Sind zig Regalmeter Steuer-, Arbeits- und Sozialgesetze Kapitalismus?

Kapitalismus hat uns alle wohlhabend gemacht. (Lest den Norberg. Aber das tut Ihr ja doch nicht.) Leider werden ihm zunehmend Fesseln angelegt. Seit Willy Brandt sich vorgenommen hat, "die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft auszutesten", geht es bergab.
 

Hans_Maulwurf

Geheimer Meister
10. Juni 2003
101
Ein_Liberaler schrieb:
Geld, liebe Leute, ist dann ein Machtinstrument, wenn es von den Staaten als solches mißbraucht wird,....
Frei konvertierbares, frei fließendes Geld ist kein Machtmittel.
Also Geld in Privathand ist kein Machtmittel, auch nicht wenn Regierungen mit der Drohung den Geldfluß umzuleiten erpresst werden?

....Kapitalismus ist nicht das Problem. Wo haben wir denn Kapitalismus? Sind 45% Staatsquote Kapitalismus? Sind zig Regalmeter Steuer-, Arbeits- und Sozialgesetze Kapitalismus?

Kapitalismus hat uns alle wohlhabend gemacht.
Also der nicht existierende Kapitalismus hat uns Wohlhabend gemacht !
.... Seit Willy Brandt sich vorgenommen hat, "die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft auszutesten", geht es bergab.
Also meinem persönlichen Empfinden nach geht es "gefühlt" bergab seit Helmut Kohl die Leistungsfähigkeit der Arbeiterklasse ausgetestet hat und alle möglichen und unmöglichen Kosten für Wiedervereinigung und Sozialsysteme auf deren Schulter gepackt und im Gegenzug Großkapital und Freiberufler mit Steuerreformen überhäuft hat.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Hans_Maulwurf schrieb:
Also Geld in Privathand ist kein Machtmittel, auch nicht wenn Regierungen mit der Drohung den Geldfluß umzuleiten erpresst werden?

Macht zu haben, bedeutet, jemand zu etwas zwingen zu können, was er nicht tun will. Das geht nicht mit Geld, nur mit Waffen. Ein Land zu verlassen und sein Eigentum mitzunehmen, ist Menschenrecht.

Also der nicht existierende Kapitalismus hat uns Wohlhabend gemacht !

Der ehemals existierende und in Teilen noch existierende Kapitalismus.

Also meinem persönlichen Empfinden nach geht es "gefühlt" bergab seit Helmut Kohl die Leistungsfähigkeit der Arbeiterklasse ausgetestet hat

:rofl:

Indem er mit den Wohltaten Adenauers und der SPD weitergemacht hat? Ja klar, irgendwann merkt man es halt, daß es bergab geht. Wer Ahnung hatte, hat es freilich schon dem Adenauer vorausgesagt.

und alle möglichen und unmöglichen Kosten für Wiedervereinigung und Sozialsysteme auf deren Schulter gepackt und im Gegenzug Großkapital und Freiberufler mit Steuerreformen überhäuft hat.

Die reichsten zehn Prozent zahlen übrigens immer noch mehr als fünfzig Prozent der Einkommenssteuer, die ärmsten vierzig Prozent gar nichts. Und wer zahlt die Lohnnebenkosten? Richtig, die Arbeitgeber.
 

Noha

Großmeister
11. Juni 2006
63
@ Ein_Liberaler

Ja genau die große frei Welt, wo alle Menschen gleich sind und jeder durch seinen persönlichen Einsatz alles erreichen kann was er will.
Komm träum weiter, so ist die Welt nicht. Niemand hat die gleichen Chancen. Egoismus ist die Triebfeder des Kapitalismus
und solange wird immer einer die Rechnung zahlen und das sind selten diejenigen die schon genug haben. Schau dir die Welt an und zeige mir wo der „gute Kapitalismus“ die Welt verbessert. Wohlstand, wo siehst du Wohlstand in Europa, in Amerika? und wo sonst? Wie äußert sich dieser Wohlstand, in Abhängigkeit der Massen in Erpressbarkeit durch „Wohlstandsentzug“? Wie glücklich sind die Menschen, wie glücklich ist die Jugend weil ihnen die Perspektivlosigkeit bewusst wird? Warum werden immer weniger immer reicher und immer mehr ärmer. Warum gibt es in einem der reichsten Länder der Welt Armut? Warum zählen zu den Umsatz und Gewinnstärksten Geschäftsfelder Waffenhandel, Drogenhandel, und Menschenhandel? Warum zerstören multinationale Konzerne gewachsene Strukturen ohne Rücksicht auf die davon abhängigen Menschen? Aus welchem Grund verdienen Manager immer mehr und Arbeiter immer weniger? Warum steigen die Gewinne von Firmen schneller als das Lohnniveau? Warum tragen Lohnempfänger immer mehr der Staatseinahmen und die Unternehmen zahlen immer weniger? Weshalb entledigen sich Firmen bei Gewinn ihrer Mitarbeiter? Warum wird die Umwelt auf Kosten des Profits geopfert? Warum wird Bildung immer mehr zum Luxus?

Wenn du zu diesen Fragen befriedigende Antworten findest kann ich gerne noch einige hundert formulieren. Mir kann niemand erzählen, dass das jetzige System auch nur annähernd ein Richtung einschlägt das ein gesundes Wachstum und eine bessere Zukunft für alle (oder zumindest der Mehrheit) garantiert.

Systeme die daraus ausgelegt sind nur ab einem bestimmten Wachstum stabil zu sein können, aufgrund der Unmöglichkeit eines ewigen Wachstums nicht von Dauer sein.

Lese mal Empire von Hardt und Negri oder Entropie von Jeremy Rifkin auch Nach der Globalisierung von Peter Niggil sind Bücher die den jetzt Stand und die Zukunft des Systems sehr viel besser widerspiegeln als die Bücher derjenigen die den Kapitalismus als Chance oder einzig lebenswerte System darstellen. Deren Zukunftsprognosen lassen sich aus der jetzigen Entwicklung nicht einmal ansatzweise herleiten. Bei denen geht es um die Mystifizierung und dem vorantreiben eines GLAUBENS der nur in Formeln oder aus dem Zusammenhang gerissenen Beispielen darstellen lässt. Dessen Beweisbarkeit aber zu wünschen lässt.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Noha schrieb:
@ Ein_Liberaler

Ja genau die große frei Welt, wo alle Menschen gleich sind

Die Menschen sind nicht gleich und werden es nie sein. Der eine ist fitter, der andere schlauer und der dritte beiden in jedem Punkt unterlegen.

und jeder durch seinen persönlichen Einsatz alles erreichen kann was er will.

Das wird niemals jeder können. Selbst wenn jeder nur realistische Wünsche hätte, könnte ihm jederzeit irgendein Zufall einen Strich durch die Rechnung machen.

Du hast völlig falsche Vorstellungen davon, wie die Befürworter der freien Marktwirtschaft sich dieselbe vorstellen - mit anderen Worten, Du argumentierst gegen einen Strohmann.


Egoismus ist die Triebfeder des Kapitalismus
und solange wird immer einer die Rechnung zahlen und das sind selten diejenigen die schon genug haben.

Sozialismus ist Umverteilung, da zahlt immer einer die Rechnung. Im Kapitalismus wird gemeinsam Neues geschaffen und verteilt, danach hat jeder mehr.

Schau dir die Welt an und zeige mir wo der „gute Kapitalismus“ die Welt verbessert.

Lies den Norberg. Wo wären wir denn ohne Kapitalismus. Dann würden wir immer noch in Hungerwintern Gras und Rinde fressen, wochenlang dieselben Kleider tragen und an den mickrigsten Infektionen wegsterben.

Wohlstand, wo siehst du Wohlstand in Europa, in Amerika? und wo sonst?

Und in Asien. In Afrika haben wir leider keinen Kapitalismus.

Wie äußert sich dieser Wohlstand, in Abhängigkeit der Massen in Erpressbarkeit durch „Wohlstandsentzug“?

Nein, in Zentralheizung, fließend sauberem Wasser, Zahnbehandlung unter Narkose, Autos, Urlaub, reichhaltiger, abwechslungsreicher Ernährung, Bildungsmöglichkeiten etc. pp.

Wie glücklich sind die Menschen, wie glücklich ist die Jugend weil ihnen die Perspektivlosigkeit bewusst wird?

Weshalb Perspektivlosigkeit? Weil sie keine Arbeit finden. Würde nicht im Kapitalismus jeder Kapitalist darauf brennen, sie "auszubeuten"?

Warum werden immer weniger immer reicher und immer mehr ärmer. Warum gibt es in einem der reichsten Länder der Welt Armut?

Wegen der sozialistischen Eingriffe in den Markt.

Warum zählen zu den Umsatz und Gewinnstärksten Geschäftsfelder Waffenhandel, Drogenhandel, und Menschenhandel?

Es gibt eine interessante Studie, derzufolge ein amerikanischer Drogenhändlerring (nicht die Importeuer, sondern das Äquivalent zu einer kleinen Ladenkette) auch nicht mehr verdient als seine Entsprechung in der legalen Wirtschaft. Daß im Menschenhandel so viel zu verdienen ist, bezweifle ich.

Das sind illegale Geschäftsfelder, aber den Gewinnen stehen Kosten gegenüber.

Warum zerstören multinationale Konzerne gewachsene Strukturen ohne Rücksicht auf die davon abhängigen Menschen?

Was für gewachsene Strukturen? Das hat die verschiedensten Gründe. Walmart zum Beispiel "zerstört" Tanteemmaläden, weil es den Leuten bessere Angebote macht und sie darauf eingehen.

Aus welchem Grund verdienen Manager immer mehr und Arbeiter immer weniger?

Angebot und Nachfrage.

Warum steigen die Gewinne von Firmen schneller als das Lohnniveau?

Die Gewinne einiger Firmen. Bei VW ist es z.B. anders.

Warum tragen Lohnempfänger immer mehr der Staatseinahmen und die Unternehmen zahlen immer weniger?

Belege?

Weshalb entledigen sich Firmen bei Gewinn ihrer Mitarbeiter?

Weil sie zu viele zu haben meinen, warum sonst. Sie beschäftigen Arbeiter, um Profit zu machen, nicht aus sozialen Erwägungen. Früher war das anders. Man nannte es Feudalismus oder Paternalismus. Das will heute keiner mehr.

Warum wird die Umwelt auf Kosten des Profits geopfert?

Weil sie keinen Eigentümer hat. Man nennt das das Allmendeproblem. Es läßt sich lösen, indem man die Umwelt privatisiert. Hinreichend wohlhabende Eigentümer würden sie schützen.

Warum wird Bildung immer mehr zum Luxus?

Bildung ist Luxus, in dem Sinne, daß sie nicht dem bloßen Überleben dient. Luxus in dem Sinne, daß sie immer teurer würde, ist sie nicht.

(Aber natürlich tragen die staatlichen Bildungseinrichtungen dazu bei, daß billige private keine Chance am Markt haben.)

Wenn du zu diesen Fragen befriedigende Antworten findest kann ich gerne noch einige hundert formulieren.

Das glaube ich gerne.

Mir kann niemand erzählen, dass das jetzige System auch nur annähernd ein Richtung einschlägt das ein gesundes Wachstum und eine bessere Zukunft für alle (oder zumindest der Mehrheit) garantiert.

Mir auch nicht. Dafür müßte es freiheitlicher sein.


Systeme die daraus ausgelegt sind nur ab einem bestimmten Wachstum stabil zu sein können, aufgrund der Unmöglichkeit eines ewigen Wachstums nicht von Dauer sein.

Wieso soll es eigentlich kein ewiges Wachstum geben?

Was auf mengenmäßiges Wachstum einer bestimmten Ressource angewiesen ist, hat natürlich auf Lange Sicht keine Chance, wie unser Rentensystem. Es gibt aber doch auch qualitatives Wachstum und Ersatzstoffe.

Lese mal Empire von Hardt und Negri oder Entropie von Jeremy Rifkin auch Nach der Globalisierung von Peter Niggil sind Bücher die den jetzt Stand und die Zukunft des Systems sehr viel besser widerspiegeln als die Bücher derjenigen die den Kapitalismus als Chance oder einzig lebenswerte System darstellen.

Empire habe ich nicht gelesen, die Besprechung im Radio hat mir gelangt. Die anderen haben einfach keine Ahnung, insbesondere Rifkin.

Deren Zukunftsprognosen lassen sich aus der jetzigen Entwicklung nicht einmal ansatzweise herleiten. Bei denen geht es um die Mystifizierung und dem vorantreiben eines GLAUBENS der nur in Formeln oder aus dem Zusammenhang gerissenen Beispielen darstellen lässt. Dessen Beweisbarkeit aber zu wünschen lässt.

Es geht auch um die Interpretation der bisherigen Wirtschaftsgeschichte. Alles, was Formeln enthält, kannst Du vergessen, das ist wahrscheinlich Käse.
 

Amarok

Geselle
4. März 2006
8
oh je...

@Noah

Ja, man kann dir eigentlich nur beipflichten....

Noha hat folgendes geschrieben:
@ Ein_Liberaler

Ja genau die große frei Welt, wo alle Menschen gleich sind


Die Menschen sind nicht gleich und werden es nie sein. Der eine ist fitter, der andere schlauer und der dritte beiden in jedem Punkt unterlegen.

Zitat:
und jeder durch seinen persönlichen Einsatz alles erreichen kann was er will.


Das wird niemals jeder können. Selbst wenn jeder nur realistische Wünsche hätte, könnte ihm jederzeit irgendein Zufall einen Strich durch die Rechnung machen.

Du hast völlig falsche Vorstellungen davon, wie die Befürworter der freien Marktwirtschaft sich dieselbe vorstellen - mit anderen Worten, Du argumentierst gegen einen Strohmann.

Die Kommunisten hatten dafür einen tollen Ausdruck, "Wolfsgesetz"

Zitat:
Egoismus ist die Triebfeder des Kapitalismus
und solange wird immer einer die Rechnung zahlen und das sind selten diejenigen die schon genug haben.


Sozialismus ist Umverteilung, da zahlt immer einer die Rechnung. Im Kapitalismus wird gemeinsam Neues geschaffen und verteilt, danach hat jeder mehr.

Moment... hm ... Anfang der Industrialisierung ... wie war das noch gleich mit den Arbeitern?
Also wenn ich mich da recht entsinne war es der Grund wieso man das „Monster“, Kapitalismus bändigen musste weil es gerade keinerlei Verteilung auf die Arbeiter gab, erst als diese meuterten ...

Zitat:
Schau dir die Welt an und zeige mir wo der „gute Kapitalismus“ die Welt verbessert.


Lies den Norberg. Wo wären wir denn ohne Kapitalismus. Dann würden wir immer noch in Hungerwintern Gras und Rinde fressen, wochenlang dieselben Kleider tragen und an den mickrigsten Infektionen wegsterben.

Es gibt Idealisten, es gibt den drang nach Annerkennung, es gibt aber auch den Egoismus und auf den baust du … aber betrachten wir mal die ehm. UDSSR (Ja, ein allg. schlechtes Bespiel aber nur in Bezug auf Fortschritt) sie hatte auch genug technologische Innovationen obwohl es dort theoretisch kein Kapital als Ansporn gab. (Allerdings andere Anreize – Kampf, Annerkennung)

Zitat:
Wohlstand, wo siehst du Wohlstand in Europa, in Amerika? und wo sonst?


Und in Asien. In Afrika haben wir leider keinen Kapitalismus.

Wohlstand in Asien? Natürlich haben dort ein paar Leute einen Mercedes, ein Handy und co. Aber sehen wir uns ca. 1,5 Mrd. Menschen( reine !opitmistische! schätzung) an in gesamt Asien an die für den Reichtum anderer vertrieben und ausgebeutet werden … gerade in China sieht man die Spuren des immer weiter anrückenden Kapitalismus, ein paar Gewinner und jede Menge Verlierer.

Zitat:
Wie äußert sich dieser Wohlstand, in Abhängigkeit der Massen in Erpressbarkeit durch „Wohlstandsentzug“?


Nein, in Zentralheizung, fließend sauberem Wasser, Zahnbehandlung unter Narkose, Autos, Urlaub, reichhaltiger, abwechslungsreicher Ernährung, Bildungsmöglichkeiten etc. pp.

Na gut … man sehe sich als Bsp. Die Krankenstandsmeldungen in der BRD an…

Die Presse beschwert sich, von unzähligen Arbeitslosen ist die Rede und schon melden sich immer weniger Leute krank und gehen auch mit einem „leichten Schnupfen“ noch zur Arbeit, ob das nun erstrebenswert ist oder nicht lasse ich mal im Raum stehen … aber die Beeinflussung ist da wenn auch nicht direkt in diesem Fall.

Was nun wirklich hinter den Kulissen abgeht kann ich nicht sagen und ich denke auch nicht das hier irgendjemand dafür wirklich detaillierte Beweise vorlegen kann… aber überlegen wir mal:
Wie stark ist die BRD verschuldet? PRO Bundesbürger 18000 € waren das glaube ich … so nun stellen die Banken plötzlich Forderungen und zahlen kein Geld mehr… wie schnell wären wir handlungsunfähig? Die Polizisten bekommen kein Geld, streiken oder werden Kriminell, die Bundeswehr verkauft sich selber im späteren verlauf (siehe Russland) usw. der Staat bricht zusammen.

Wäre ich an der Stelle der Bank würde ich kleinere „Vorschläge“ an die Regierung machen immerhin wollen sie bei den nächsten Zinsverhandlungen sicher eine gute Position haben … und wenn mir ein kleines Gesetz nicht gefällt wollen wir doch mal sehen ob die BRD nicht 0,01 % mehr Zinsen zahlt, wofür habe ich meine Lobbyisten?

Das ist Macht ... die Macht des Kapitals, sie steht über jeder Waffengewalt.

Marx "Kapital Diktiert"

Zitat:
Wie glücklich sind die Menschen, wie glücklich ist die Jugend weil ihnen die Perspektivlosigkeit bewusst wird?


Weshalb Perspektivlosigkeit? Weil sie keine Arbeit finden. Würde nicht im Kapitalismus jeder Kapitalist darauf brennen, sie "auszubeuten"?

Hier zitiere ich mal sehr frei „Fightclub“

Die Medien lassen uns in dem glauben aufwachsen das wir Superstars oder Millionäre werden… etc.

Ich denke hier liegt das Problem in der Gesellschaft, nicht im System…

Und eine frage wieso soll ich einen geschützten Arbeiter ausbeuten wenn ich von 10 Indern, 5 töten kann solange ich meine Steuern zahle? (Extremes Beispiel aber was ich meine ist hoffentlich klar)


Zitat:
Warum werden immer weniger immer reicher und immer mehr ärmer. Warum gibt es in einem der reichsten Länder der Welt Armut?


Wegen der sozialistischen Eingriffe in den Markt.

*Aufs Geschichtsbuch Tipp* - GB in Europa ein Musterbeispiel für einen liberalen Markt, auch dort herrscht Armut .. und nun erzähl mir nicht das wir zur Freien Marktwirtschaft nach Smith zurückkehren sollen …


Zitat:
Warum wird Bildung immer mehr zum Luxus?


Bildung ist Luxus, in dem Sinne, daß sie nicht dem bloßen Überleben dient. Luxus in dem Sinne, daß sie immer teurer würde, ist sie nicht.

(Aber natürlich tragen die staatlichen Bildungseinrichtungen dazu bei, daß billige private keine Chance am Markt haben.)

Ja Bildung gehört zu einem Grundrecht, und sobald das Privatisiert wird danke… Willkommen im zweiklassen System. Mit der den daraus entstehenden devianten Gruppen möchte ich ehrlich gesagt nichts mehr zu tun haben und ich glaube das will auch hier keiner.


Ich weiss nicht was die Zukunft bringt und ich hoffe alles was ich denke ist nur Schwarzmalerei.

Denn das Kapital wird stärker, die Unternehmen bekommen immer mehr Einfluss, und zwar auf alles. Existenzen hängen an der Habgier einzelner, der Mensch wird immer häufiger vergessen. Wir befinden uns auf einem Weg zurück in eine Dunklere Zeit, die Menschlichkeit die nach dem 2 WK so hoch angepriesen wurde geht wieder vor die Hunde … und nicht das „Geld“ hat schuld sonder das „Kapital“
 

Hans_Maulwurf

Geheimer Meister
10. Juni 2003
101
Ein_Liberaler schrieb:
Macht zu haben, bedeutet, jemand zu etwas zwingen zu können, was er nicht tun will. Das geht nicht mit Geld, nur mit Waffen. Ein Land zu verlassen und sein Eigentum mitzunehmen, ist Menschenrecht.
Immer wieder Toll wie Gläubige an ihrer Religion hängen und Realitäten ignorieren oder umdeuten.
Kannst Du mir einen besseren Begriff als Erpressung nennen wenn der Siemensvorstand sagt: Entweder Ihr erlasst uns weiterhin die Unternehmenssteuer oder wir verlegen unseren Sitz in die Schweiz.
Also der nicht existierende Kapitalismus hat uns Wohlhabend gemacht !

Der ehemals existierende und in Teilen noch existierende Kapitalismus.

Also meinem persönlichen Empfinden nach geht es "gefühlt" bergab seit Helmut Kohl die Leistungsfähigkeit der Arbeiterklasse ausgetestet hat

:rofl:

Indem er mit den Wohltaten Adenauers und der SPD weitergemacht hat? Ja klar, irgendwann merkt man es halt, daß es bergab geht. Wer Ahnung hatte, hat es freilich schon dem Adenauer vorausgesagt.
Diese "Wohltaten" haben unter Bismarck begonnen und wurden von Ebert und Adolf durchgezogen oder ausgebaut.Willst Du jetzt behaupten wir zehren noch von den Errungenschaften des alten Fritz ?

Die reichsten zehn Prozent zahlen übrigens immer noch mehr als fünfzig Prozent der Einkommenssteuer, die ärmsten vierzig Prozent gar nichts. Und wer zahlt die Lohnnebenkosten? Richtig, die Arbeitgeber.
Intressant ! Wie hoch ist den der Anteil am Gesammteinkommens der reichsten 10 % ?
Und wer erwirtschaftet die Lohnnebenkosten ?
Ich werde Dir ja wohl nicht Erklären müssen das Cheffe mich nur einstellt wenn der von mir erwirtschaftete Mehrwert seine Kosten deckt und Er Gewinn dabei macht. Also gehen die Lohnnebenkosten mindestens ebenso von meinem erziehlbaren Lohn ab wie von seinem Gewinn.

Bitte versteh mich nicht Falsch.Ich hänge nicht irgentwelchen Träumen vom Sozialismus mit menschlichem Antlitz nach sondern sehe im Kapitalismus und seinen diversen abgemilderten Varianten die einzig realistische Möglichkeit eines miteinander Leben von Menschen.
Aber im Gegensatz zu Dir Der scheinbar glaubt das wenn jeder an sich denkt an Alle gedacht ist und der Markt jedes Problem prima lösen wird, glaube ich dass Der Markt zwar alle Probleme lösen wird dabei aber keine Rücksicht auf Einzellschicksale ( und seien es Tausende ) nimmt.
Jedes andere ( mir denkbare ) Wirtschaftssystem wird am Egoismus des Einzelnen scheitern.
Der Kapitalismus zieht daraus seine Kraft temporäre Krisen zu überwinden und Phönix gleich mit neuem Glanz dazustehen. Die Asche die zurückbleibt stammt leider meist von dennen die schon vorher ganz unten waren.
Also wie schon geschriebe: Ich bin nicht glücklich in einem System zu leben in dem die die schon am Meisten besitzen die besten Chancen haben die größten Stücke aus der Beute mit nach Hause zu nehmen während der Rest sich mit dem was überbleibt zufrieden geben muß.
Aber mir fällt auch keine bessere Lösung ein.
( Ausser Marx und Roddenberry behalten Recht und die Menschheit besinnt sich nach dem großen Zusammenbruch darauf daß man auch mit- und nicht nur gegeneinander leben kann.Glaub ich aber nicht. :wink: )
 

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