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Geld - Sargnagel unserer Gesellschaft ?

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Re: oh je...

Amarok schrieb:
Die Kommunisten hatten dafür einen tollen Ausdruck, "Wolfsgesetz"

Wofür hatten sie den, und was meinten sie damit?

Moment... hm ... Anfang der Industrialisierung ... wie war das noch gleich mit den Arbeitern?
Also wenn ich mich da recht entsinne war es der Grund wieso man das „Monster“, Kapitalismus bändigen musste weil es gerade keinerlei Verteilung auf die Arbeiter gab, erst als diese meuterten ...

Die ersten Gewaltakte gegen Fabriken gab es nicht vonseiten der Arbeiter, sondern der handwerklichen Konkurrenz. Die wollte es nicht dulden, daß andere besser und billiger waren als sie.

Die Arbeiter strömten freiwillig in die Fabriken, weil das Leben da weit besser und angenehmer war als auf dem Dorf und weil sie der erdrückenden Überwachung durch ihre Familien entkamen. Lies dazu den "Reisebericht eines T-Shirts".

Es gibt Idealisten, es gibt den drang nach Annerkennung, es gibt aber auch den Egoismus und auf den baust du … aber betrachten wir mal die ehm. UDSSR (Ja, ein allg. schlechtes Bespiel aber nur in Bezug auf Fortschritt) sie hatte auch genug technologische Innovationen obwohl es dort theoretisch kein Kapital als Ansporn gab. (Allerdings andere Anreize – Kampf, Annerkennung)

Sogar mein Vater hat in der Gefangenschaft Geldprämien für Plansollübererfüllung bekommen. Materielle Anreize wurden nie abgeschafft, wo man es versuchte, scheiterte man.

Innovation und Ideen bleiben wirkungslos ohne das nötige Kapital, deswegen ging es den Sowjetbürgern allgemein so mies.

Beispiel: Revolver gab es schon im Dreißigjährigen Krieg. Samuel Colt hat das Ding nicht erfunden, er lebte nur zufällig in einer Zeit, die das nötige Kapital für die Massenproduktion hatte.



Wohlstand in Asien? Natürlich haben dort ein paar Leute einen Mercedes, ein Handy und co.

Japan und Südkorea waren vor wenigen Jahrzehnten noch bettelarm, Südkrea sogar ein reiner Agrarstaat, nach allgemeiner Auffassung auf einem Niveau mit Kenia, nur mit schlechterer Infrastruktur.

Aber sehen wir uns ca. 1,5 Mrd. Menschen( reine !opitmistische! schätzung) an in gesamt Asien an die für den Reichtum anderer vertrieben und ausgebeutet werden … gerade in China sieht man die Spuren des immer weiter anrückenden Kapitalismus, ein paar Gewinner und jede Menge Verlierer.

China ist ein hervorragendes Beispiel. Die kommunistishen "Idealisten" hatten das Volk in bitterste Armut gestürzt. Das ging so weit, daß die Bauern in ihren dörflichen Hochöfen ihre Kochtöpfe einschmelzen und als Rohstahl abliefern mußten.

Auf den Dörfern herrschten Hunger, Unfreiheit, Bildungslosigkeit.

In den Sweatshops verdienen jetzt Bauernmädchen siebenmal soviel wie ihre Väter auf dem Dorf, und sie erfahren zum ersten mal eine gewisse Autonomie, entscheiden selbt, was sie mit ihrem Geld anfangen und wie sie ihre Freizeit verbringen. Nicht wenige zahlen ihren Brautpreis zurück, um sich ihren Mann selbst aussuchen zu können.

Zur Zeit scheint das Reservoir billiger Arbeitskräfte sich zu erschöpfen, und die Löhne steigen auf breiter Front.


Na gut … man sehe sich als Bsp. Die Krankenstandsmeldungen in der BRD an…

Die Presse beschwert sich, von unzähligen Arbeitslosen ist die Rede und schon melden sich immer weniger Leute krank und gehen auch mit einem „leichten Schnupfen“ noch zur Arbeit, ob das nun erstrebenswert ist oder nicht lasse ich mal im Raum stehen … aber die Beeinflussung ist da wenn auch nicht direkt in diesem Fall.

Und meinst Du, ein Selbständiger macht wegen jedem Schnupfen blau? Ich bin ganz klar für Karenztage.


Wie stark ist die BRD verschuldet? PRO Bundesbürger 18000 € waren das glaube ich … so nun stellen die Banken plötzlich Forderungen und zahlen kein Geld mehr… wie schnell wären wir handlungsunfähig? Die Polizisten bekommen kein Geld, streiken oder werden Kriminell, die Bundeswehr verkauft sich selber im späteren verlauf (siehe Russland) usw. der Staat bricht zusammen.

Andere Banken würden sich freuen, denn die BRD hat ein Spitzenrating. Abgesehen davon ist sie meines Wissens vor allem bei Privatleuten verschuldet.


Wäre ich an der Stelle der Bank würde ich kleinere „Vorschläge“ an die Regierung machen immerhin wollen sie bei den nächsten Zinsverhandlungen sicher eine gute Position haben … und wenn mir ein kleines Gesetz nicht gefällt wollen wir doch mal sehen ob die BRD nicht 0,01 % mehr Zinsen zahlt, wofür habe ich meine Lobbyisten?

Und welche kleinen Gesetze sind so gemacht worden?


Hier zitiere ich mal sehr frei „Fightclub“

Die Medien lassen uns in dem glauben aufwachsen das wir Superstars oder Millionäre werden… etc.

Ich denke hier liegt das Problem in der Gesellschaft, nicht im System…

Aha. Ich hatte nie diese Vorstellung. Auch keiner, den ich kenne.

Und eine frage wieso soll ich einen geschützten Arbeiter ausbeuten wenn ich von 10 Indern, 5 töten kann solange ich meine Steuern zahle? (Extremes Beispiel aber was ich meine ist hoffentlich klar)

Keine Ahnung, was Du damit sagen willst.

*Aufs Geschichtsbuch Tipp* - GB in Europa ein Musterbeispiel für einen liberalen Markt, auch dort herrscht Armut .. und nun erzähl mir nicht das wir zur Freien Marktwirtschaft nach Smith zurückkehren sollen …

Und ich dachte, da herrschte gerade ein Boom. Wie man sich irren kann.

(Erinnerst Du Dich übrigens noch an den Heizer auf der E-Lok und die mächtigsten Gewerkschaften Europas? Das ist nicht ohne Folgen geblieben.)

Zieh doch lieber Irland als Beispiel heran.

Ja Bildung gehört zu einem Grundrecht,

Wem gegenüber habe ich denn dieses Recht? Nein, Bildung muß man sich erarbeiten.

und sobald das Privatisiert wird danke… Willkommen im zweiklassen System.

Das haben wir doch schon. Was taugen denn die staatlichen Schulen?


und nicht das „Geld“ hat schuld sonder das „Kapital“

In der Tat. Ein verderbenbringendes Buch. :wink:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Hans_Maulwurf schrieb:
Immer wieder Toll wie Gläubige an ihrer Religion hängen und Realitäten ignorieren oder umdeuten.

Die Sozialisten?

Kannst Du mir einen besseren Begriff als Erpressung nennen wenn der Siemensvorstand sagt: Entweder Ihr erlasst uns weiterhin die Unternehmenssteuer oder wir verlegen unseren Sitz in die Schweiz.

Das ist keine Erpressung im strafrechtlichen Sinne, denn es wird nicht mit einer kriminellen Tat gedroht. Warum soll man nicht in dem Staat firmieren, der einem das beste Angebot macht?

Diese "Wohltaten" haben unter Bismarck begonnen und wurden von Ebert und Adolf durchgezogen oder ausgebaut.Willst Du jetzt behaupten wir zehren noch von den Errungenschaften des alten Fritz ?

Nein, keineswegs. Unter Bismarck wurde aber nur sehr wenig umverteilt. Daß die Wirtschaft der Weimarer Republik besonders gut lief, wirst Du nicht behaupten wollen. Aus verschiedenen Gründen lief damals alles schief. Der Lebensstandard stieg erst unter Hitler, der einen gnadenlosen Verschwendungskurs fuhr.

Wir zehren heute teils noch vom Wirtschaftswunder, teils ist die kapitalistische Wirtschaftsweise einfach unglaublich produktiv und verträgt so einiges. In Dänemark beispielsweise ist jeder Dritte Erwerbstätige im Staatsdienst und wird von den produktiven Arbeitskräften mitgetragen. Aber wie gesagt befürchte ich, daß wir zur Zeit die Substanz angreifen.

Intressant ! Wie hoch ist den der Anteil am Gesammteinkommens der reichsten 10 % ?

Das hat doch nichts zu sagen.

Und wer erwirtschaftet die Lohnnebenkosten ?

Erst muß Geld da sein, um den Arbeiter zu bezahlen, dann kann er was erwirtschaften.

Bitte versteh mich nicht Falsch.Ich hänge nicht irgentwelchen Träumen vom Sozialismus mit menschlichem Antlitz nach sondern sehe im Kapitalismus und seinen diversen abgemilderten Varianten die einzig realistische Möglichkeit eines miteinander Leben von Menschen.

Da sind aber immer noch sehr verschiedene Entwürfe möglich.

Aber im Gegensatz zu Dir Der scheinbar glaubt das wenn jeder an sich denkt an Alle gedacht ist

Ich habe durchaus Moralvorstellungen. Ich glaube allerdings, daß die Privatsache sind und nicht von der staatlichen Bürokratie durchzusetzen.

und der Markt jedes Problem prima lösen wird,

Nur das eine Problem der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen. All die vielen zwischenmenschlichen Probleme löst er nicht.

glaube ich dass Der Markt zwar alle Probleme lösen wird dabei aber keine Rücksicht auf Einzellschicksale ( und seien es Tausende ) nimmt.

Tja... Also. Niemand soll hungern und frieren, und notfalls hat das die Gemeinschaft sicherzustellen. Aber daß, z.B., ein Unternehmen mit jahrhundertelanger Tradition weiterbesteht, obwohl seine Produkte nicht mehr nachgefragt werden - das kann man bei aller Liebe nicht verlangen. Fortschritt bedeutet Veränderung, und zwar zum Besseren. Wer ihn nicht mitmachen will, soll nicht anderen die Schuld geben.

Jedes andere ( mir denkbare ) Wirtschaftssystem wird am Egoismus des Einzelnen scheitern.
Der Kapitalismus zieht daraus seine Kraft temporäre Krisen zu überwinden und Phönix gleich mit neuem Glanz dazustehen. Die Asche die zurückbleibt stammt leider meist von dennen die schon vorher ganz unten waren.

Normalerweise verbessert sich im Kapitalismus das Los derjenigen "ganz unten" stetig. Vielleicht verstehe ich besser, worauf Du hinauswillst, wenn Du mir eine beispielhafte Krise nennst.

Also wie schon geschriebe: Ich bin nicht glücklich in einem System zu leben in dem die die schon am Meisten besitzen die besten Chancen haben die größten Stücke aus der Beute mit nach Hause zu nehmen während der Rest sich mit dem was überbleibt zufrieden geben muß.
Aber mir fällt auch keine bessere Lösung ein.

Mir ist es recht, wenn es anderen noch sehr viel besser geht als mir, solange sie mir nichts wegnehmen. Immerhin ist es ja auch keine Beute, sondern das Produkt gemeinsamer Arbeit.

( Ausser Marx und Roddenberry behalten Recht und die Menschheit besinnt sich nach dem großen Zusammenbruch darauf daß man auch mit- und nicht nur gegeneinander leben kann.Glaub ich aber nicht. :wink: )

Wie Mises ziemlich überzeugend dargelegt hat, hätten wir im Kommunismus mit schwerwiegenden Allokationsproblemen zu kämpfen. Niemand wüßte, was er herstellen soll, weil er keine verläßliche Information hat, was die Menschen haben wollen und was sie dafür zu opfern bereit sind. Kommunismus funktioniert nur in einer Welt ohne Knappheit, und wie soll man sich die vorstellen?
 

LStrike

Geheimer Meister
19. Oktober 2003
208
Macht zu haben, bedeutet, jemand zu etwas zwingen zu können, was er nicht tun will. Das geht nicht mit Geld, nur mit Waffen. Ein Land zu verlassen und sein Eigentum mitzunehmen, ist Menschenrecht.

Das sehe ich ein wenig anders.
Wer viel Geld/Kapital hat kann wirtschaftliche Macht ausüben.
Und über wirtschaftliche Macht kann man auch politische Macht ausüben.

Mit Geld werden Kriege finanziert, sei es nun ein wirtschaftlicher Krieg durch Sanktionen oder Boykott oder auch militärische Kriege, die Geld vorraussetzten um Waffen zu kaufen und um die Soldaten zu bezahlen.

Mit Geld alleine hat man sicher keine Macht, aber wenn man es entsprechend einsetzt, sokann man Macht erlangen.

greetz LStrike
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ja, mit Geld kann man Macht kaufen. Aber das ist dann keine Marktwirtschaft mehr, sondern ein Verbrechen, egal, ob man sich einen einzigen Schläger leistet oder einen ganzen Kleinstaat, und gehört bestraft.
 

LStrike

Geheimer Meister
19. Oktober 2003
208
Da gebe ich dir Recht.
Wer mit Geld z.B. Schläger kauft, kauft Macht und begeht ein Verbrechen.

Aber was ist mit dem Punkt:

Wer viel Geld/Kapital hat kann wirtschaftliche Macht ausüben.
Und über wirtschaftliche Macht kann man auch politische Macht ausüben.

Diese Art von Macht ist doch in Deutschland und anderen Ländern gang und gebe.
Schauen wir uns doch nur einmal die Lobbyisten an.
Insbesondere die der Tabak und Pharmaindustrie. Nur weil deren Lobbys so stark sind und da spielt Geld/Kapital eine große Rolle, kommt bei uns die Regierung, weil sie sich beeinflussen lässt bzw abhängig von den Lobbys sind, mit den notwendigen Reformen nicht voran. Diese Reformen würden nämlich zum nachteil für die entsprechenden Industriem werden.
Wenn das keine "Macht" ist, weiß ich auch nicht weiter.
 

OxO

Geselle
8. Juni 2005
15
"Das Geld ist an allem schuld"

Das Geld ist unschuldig und ohne eigenen Willen!

Der Mensch, welcher den gloreichen Einfall "Zins" hatte, ist dann schon eher "Der Sargnagel der Gesellschaft". Er macht das anhäufen von Geld attraktiv. Ein großer Haufen Geld ist doch viel schöner, wenn er sich von allein und ohne ein Zutun vermehrt.
Wäre Geld nur Mittel zum Zweck, also ein reines Tauschmittel, dann könnte die Welt ein wenig unbeschwerter sein. Erschwerend zum Zins, kommt dann noch der Handel mit unterschiedlichen Währungen, die ihre Funktion als Tauschmittel nicht mehr erfüllen, da sie als "Ware" gehandelt werden. Und eine weitere Teuerungsrate ausmacht.
...ach ja, wäre man bloß beim Goldtaler geblieben...!
Monetäre Evulotion hat eben auch Nachteile gebracht. Und hier kommt es auch wieder auf den Betrachtungswinkel an..!
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Ein_Liberaler schrieb:
Ja, mit Geld kann man Macht kaufen. Aber das ist dann keine Marktwirtschaft mehr, sondern ein Verbrechen, egal, ob man sich einen einzigen Schläger leistet oder einen ganzen Kleinstaat, und gehört bestraft.

Und was ist dann mit denen, die sich die ganz großen Staaten kaufen?

:roll:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
LStrike schrieb:
Diese Art von Macht ist doch in Deutschland und anderen Ländern gang und gebe.
Schauen wir uns doch nur einmal die Lobbyisten an.
Insbesondere die der Tabak und Pharmaindustrie. Nur weil deren Lobbys so stark sind und da spielt Geld/Kapital eine große Rolle, kommt bei uns die Regierung, weil sie sich beeinflussen lässt bzw abhängig von den Lobbys sind, mit den notwendigen Reformen nicht voran. Diese Reformen würden nämlich zum nachteil für die entsprechenden Industriem werden.
Wenn das keine "Macht" ist, weiß ich auch nicht weiter.

Ich finde das höchst beklagenswert. Besonders die Pharmaindustrie ist ein schönes Beispiel. Bekanntlich lebt sie unter anderem davon, kaum merkliche Veränderungen an eingeführten Medikamenten vorzunehmen, um den Patentschutz zu verlängern.

Ich würde es trotzdem vorziehen, von Einfluß und nicht von Macht zu sprechen - und die Macht des Staates beklagen, sich in die freie Wirtschaft einzumischen.

Und was ist dann mit denen, die sich die ganz großen Staaten kaufen?

Ich glaube, die kann man nur mieten. :wink:

OxO schrieb:
Das Geld ist unschuldig und ohne eigenen Willen!

Der Mensch, welcher den gloreichen Einfall "Zins" hatte, ist dann schon eher "Der Sargnagel der Gesellschaft".

Für Bücher gibt es Leihgebühren, für DVDs, für Autos, für Wohnungen, warum ausgerechnet nicht für Geld?

Mit der Freiwirtschaft habe ich mich hier im Forum schon auseinandergesetzt.

Im März war's.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
Und wer zahlt die Lohnnebenkosten? Richtig, die Arbeitgeber.

Sorry, wenn ich hier widerspreche, aber der Unternehmer zahlt weder Lohn-, noch Lohnnebenkosten noch Steuern.

Die bezahlen seine Kunden.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Der Unternehmer muß immer erst in Vorleistung treten, bevor er was verkaufen kann.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ein_Liberaler schrieb:
Der Unternehmer muß immer erst in Vorleistung treten, bevor er was verkaufen kann.

Genau, dafür kriegt er ja auch seine Verzinsung in Form von Gewinn. Aber das ändert nichts an der Tatsache, das Steuern und Löhne eben vom Kunden bezahlt werden.

Übrigens gehen die Arbeitnehmer auch erst mal einen Monat in Vorleistung und produzieren, damit der Unternehmer verkaufen kann.
 

Hans_Maulwurf

Geheimer Meister
10. Juni 2003
101
Ich Durfte mal drei Monate "in Vorleistung" treten . Habe den Ex-Arbeitgeber auf Lohnzahlung verklagt und wurde dann wegen nicht mehr vorhandennen Vertrauen ( oder so Ähnlich ) entlassen .
Mein Geld gabs dann ein halbes Jahr später von der Insolvenskasse, also ab und an kann ich der staatlichen Bevormundung doch was abgewinnen. :twisted:
 

Hans_Maulwurf

Geheimer Meister
10. Juni 2003
101
Ein_Liberaler schrieb:
Hans_Maulwurf schrieb:
Immer wieder Toll wie Gläubige an ihrer Religion hängen und Realitäten ignorieren oder umdeuten.

Die Sozialisten?
Ha Ha der war echt gut !

Das ist keine Erpressung im strafrechtlichen Sinne, denn es wird nicht mit einer kriminellen Tat gedroht. Warum soll man nicht in dem Staat firmieren, der einem das beste Angebot macht?
Weil hier nicht Chancengleichheit herrscht. Wenn Papa Staat z.B. sagt :
>>Wenn ihr in die Schweiz zieht könnt ihr ja auch dort eure Staatsauftrage abgraben.<<
Wird die Firma sich ( zu Recht ) bei WTO, Bund der Steuerzahler oder was weiß ich wem beschweren und vor Gericht ziehen.

....
Wir zehren heute teils noch vom Wirtschaftswunder, teils ist die kapitalistische Wirtschaftsweise einfach unglaublich produktiv und verträgt so einiges. In Dänemark beispielsweise ist jeder Dritte Erwerbstätige im Staatsdienst und wird von den produktiven Arbeitskräften mitgetragen. Aber wie gesagt befürchte ich, daß wir zur Zeit die Substanz angreifen.
Die Befürchtung teile ich sogar ( für die unteren Einkommenschichten) , insgesammt wächst die Wirtschaft aber immer noch und irgentwo muß das Geld ja bleiben.
Was Du da aber beschreibst sind nicht die Probleme der sozialen Marktwirtschaft sondern die Auswüchse einer wachsenden Bürokratie und vor denen ist kein System sicher.
Intressant ! Wie hoch ist den der Anteil am Gesammteinkommens der reichsten 10 % ?

Das hat doch nichts zu sagen.
Damit steht und fällt der Wert deiner Aussage.

Aber im Gegensatz zu Dir Der scheinbar glaubt das wenn jeder an sich denkt an Alle gedacht ist

Ich habe durchaus Moralvorstellungen. Ich glaube allerdings, daß die Privatsache sind und nicht von der staatlichen Bürokratie durchzusetzen.
Wie soll ich meine Moralvorstellungen gegen von Pierer, Ackermann oder Mohn ohne Unterstützung durchsetzen oder auch nur bekanntmachen?
und der Markt jedes Problem prima lösen wird,

Nur das eine Problem der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen. All die vielen zwischenmenschlichen Probleme löst er nicht.
Selbst ersteres schaft er nicht oder warum werden auf allen Weltmeeren die Fischbestände vernichtet,bricht in den USA die privatisierte Wasserversorgung zusammen oder gibt es bei uns in 30km Umkreis um den Media Markt keine vernünftige Möglichkeit ordentliches HiFi-Zubehör zu kaufen?

Tja... Also. Niemand soll hungern und frieren, und notfalls hat das die Gemeinschaft sicherzustellen. Aber daß, z.B., ein Unternehmen mit jahrhundertelanger Tradition weiterbesteht, obwohl seine Produkte nicht mehr nachgefragt werden - das kann man bei aller Liebe nicht verlangen. Fortschritt bedeutet Veränderung, und zwar zum Besseren. Wer ihn nicht mitmachen will, soll nicht anderen die Schuld geben.
Gemeinschaft =Staat und wenn die Experten vom BMWi meinen daß es sinnvoll ist ein Unternehmen langsam untergehen zulassen anstatt schlagartig zigtausend Leute auf der Straße zu haben ist das OK.(Strukturwandel nennt sich das :wink: )
Jahrzehnte langes an den Tropf hängen toter Industriezweige halte ich auch für falsch Bsp:Landwirtschaft und Rüstungsindustrie

J

Normalerweise verbessert sich im Kapitalismus das Los derjenigen "ganz unten" stetig. Vielleicht verstehe ich besser, worauf Du hinauswillst, wenn Du mir eine beispielhafte Krise nennst.
Egal welche, ob Weltwirtschaftkrise 1929, Ölkrise in den 70´ern oder platzen der Spekulationsblase Anfang diesen Jahrtausends: die Rockefellers,Siemens oder Albrechts haben sicher kein Hauspersonal entlassen. Auf der Strasse landeten Lieschen Müller und John Doe.

Mir ist es recht, wenn es anderen noch sehr viel besser geht als mir, solange sie mir nichts wegnehmen. Immerhin ist es ja auch keine Beute, sondern das Produkt gemeinsamer Arbeit.
Oh, ich bin auch nicht neidisch auf die sogenannten Superreichen die meisten führen ein Leben das ich nicht teilen möchte. Was mich aber nervt sind Sonntagsreden in denen behauptet wird jeder könne reich und erfolgreich werden wenn er sich nur hart genug anstrengt.
Mit Beute meinte ich die Schätze die "Muttererde" für uns bereithält und auf denen immernoch unser Wohlstand aufbaut.
Gemeinsamme Arbeit ist auch ein schwammiger Begriff, ich glaube nicht das Arndt von Bohlen und Halbach und Günter Sachs zusammen in ihrem Leben soviel gearbeitet haben wie mein Vater.
( Ausser Marx und Roddenberry behalten Recht und die Menschheit besinnt sich nach dem großen Zusammenbruch darauf daß man auch mit- und nicht nur gegeneinander leben kann.Glaub ich aber nicht. :wink: )

Wie Mises ziemlich überzeugend dargelegt hat, hätten wir im Kommunismus mit schwerwiegenden Allokationsproblemen zu kämpfen. Niemand wüßte, was er herstellen soll, weil er keine verläßliche Information hat, was die Menschen haben wollen und was sie dafür zu opfern bereit sind. Kommunismus funktioniert nur in einer Welt ohne Knappheit, und wie soll man sich die vorstellen?
Sag ich doch. Aber der Kapitalismus hat mit den selben Problemen zu kämpfen wie jeder bestätigen wird der schonmal in einem Großunternehmen gearbeitet hat. Nur das im Kapitalismus wenn zuviel schief läuft das Unternehmen pleite geht und das Humankapital davon stärker betroffen ist als die Firmenbesitzer.
Ausser sie sind nicht clever genug und haben ihre Kohle nicht breit genug verteilt. Bei diesen Fällen ( oft Handwerker mit ewiglanger Tradition ) tut es mir um die Arbeitgeber genauso Leid wie um die Arbeitnehmer.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Hans_Maulwurf schrieb:
Weil hier nicht Chancengleichheit herrscht. Wenn Papa Staat z.B. sagt :
>>Wenn ihr in die Schweiz zieht könnt ihr ja auch dort eure Staatsauftrage abgraben.<<
Wird die Firma sich ( zu Recht ) bei WTO, Bund der Steuerzahler oder was weiß ich wem beschweren und vor Gericht ziehen.

Das "zu Recht" unterschreibe ich nicht. Jeder soll selbst entscheiden dürfen, wo er kauft.

Und Du meinst jetzt, den Standort zu wechseln, sei Unrecht? Denn wenn nein, dann ist auch die Drohung damit für mich rechtens.

Ganz grundsätzlich: Wieso soll man sich nicht mit allen legalen Mitteln gegen die Zumutungen des Staates wehren? Wieso soll man auch nur eine Mark mehr Steuern zahlen, als man unbedingt muß? So gut wie alles außer Verteidigung und Justiz kriegt man auf dem freien Markt besser und billiger.

Die Befürchtung teile ich sogar ( für die unteren Einkommenschichten) , insgesammt wächst die Wirtschaft aber immer noch und irgentwo muß das Geld ja bleiben.

Nun, je ärmer ein Land, desto besser und feudaler lebt oft die Oberschicht. Um die müssen wir uns keine Sorgen machen, nur um Arme und Mittelschicht. Gerade die sind es, denen es in einer freien Marktwirtschaft besser geht.

Inwieweit die Wirtschaft wächst, kann ich nicht beurteilen. Ich würde sagen, es wachsen Teile der Wirtschaft, vielleicht tatsächlich so stark, daß sie die Schrumpfung der anderen Teile ausgleichen. Vielleicht auch nicht. Die Inflation im Euroraum beträgt nach Schweizer Studien eher sieben als zwei Prozent, und wenn man das einkalkuliert, könnte es mit dem Wirtschaftswachstum vorbei sein.

Was Du da aber beschreibst sind nicht die Probleme der sozialen Marktwirtschaft sondern die Auswüchse einer wachsenden Bürokratie und vor denen ist kein System sicher.

Aber die Bürokratie wird doch mit sozialen Zielen begründet und befaßt zu einem beträchtlichen Teil mit sozialer Sicherung, oder nicht?

Intressant ! Wie hoch ist den der Anteil am Gesammteinkommens der reichsten 10 % ?

Das hat doch nichts zu sagen.
Damit steht und fällt der Wert deiner Aussage.

Das sehe ich nicht so. Wenn die ärmsten vierzig Prozent keine Einkommenssteuer zahlen, die reichsten zehn aber mehr als fünfzig Prozent des Aufkommens, dann ist die Behauptung widerlegt, der Staat würde vor allem den Armen in die Tasche greifen, unabhängig davon, wieviel reicher als die anderen die einen sind.

Wie soll ich meine Moralvorstellungen gegen von Pierer, Ackermann oder Mohn ohne Unterstützung durchsetzen oder auch nur bekanntmachen?

Du könntest ihnen einen Brief schreiben. Wenn Du zufällig evangelischer Landesbischof sein solltest, könntest Du eine Predigt halten. Wenn Du mit ihnen im selben Rotaryclub, in derselben Loge oder im selben Golfclub bist, könntest Du sie persönlich ansprechen.

Wie sonst??

Nur aufzwingen soll man seine Moral fremden Leuten nicht. Moral ist Privatsache.

Allenfalls kannst Du Dritten erzählen, wie unmoralisch Du das Verhalten von Pierer usw. findest.

Selbst ersteres schaft er nicht oder warum werden auf allen Weltmeeren die Fischbestände vernichtet,

Das ist das sogenannte Allmendeproblem. Was keinem gehört, wird übernutzt, wie die gemeinsame Schafweide im Mittelalter. Die Lösung ist bekannt: Aufteilung der Allmende, Privatisierung.

Nach der 48er-Revolution war das Wild frei und wurde so gut wie ausgerottet. Die Einführung des Reviersystems sorgte sofort wieder für einen stabilen Bestand.

bricht in den USA die privatisierte Wasserversorgung zusammen

Ist mir neu, kann ich daher nicht beurteilen. Normalerweise wird bei der Privatisierung von Wasser aber der Fehler gemacht, Monopole zu schaffen.

oder gibt es bei uns in 30km Umkreis um den Media Markt keine vernünftige Möglichkeit ordentliches HiFi-Zubehör zu kaufen?

Das weiß ich nicht, aber die Frage suggeriert ja schon eine Antwort. Bei uns gibt es durchaus noch kleine Elektronikhändler, trotz Saturn.

Wenn aber die Mehrzahl der Konsumenten sich vom Mediamarkt so gut bedient fühlt, daß sie den kleinen Händler untergehen läßt, wer sind wir dann, das zu kritisieren? Die Leute wollen das so.

Gemeinschaft =Staat

Nicht unbedingt.

und wenn die Experten vom BMWi meinen daß es sinnvoll ist ein Unternehmen langsam untergehen zulassen anstatt schlagartig zigtausend Leute auf der Straße zu haben ist das OK.(Strukturwandel nennt sich das :wink: )

Nö, warum? Unternehmen subventionieren, die am Markt nicht bestehen können, und dafür andere, funktionierende, so besteuern, daß sie ins Ausland fliehen? Was soll das?

Wieso soll das jetzt übrigens keine Erpressung von Seiten des untergehenden Unternehmens sein?

Außerdem glaube ich, daß Branchen eher nach und nach zugrunde gehen und nicht auf einen Schlag. Normalerweise gibt es erst keine Neueinstellungen mehr und die routinierten Arbeiter der untergegangenen Konkurrenz übernommen.

Der Staat sorgt dafür, daß sowas auf einen Schlag passiert, indem er todgeweihte Industrien solange stützt, bis es nicht mehr geht - siehe Kohle. Solange ein Unternehmen nicht vor dem Zusammenbruch steht, soll es ausbilden, auch wenn es niemanden braucht, und dann wundert man sich, wenn es die Lehrlinge nicht übernehmen kann und sie mit Qualifikationen auf der Straße stehen, die keiner brauchen kann. Die Steinkohle bildet natürlich noch aus...

Jahrzehnte langes an den Tropf hängen toter Industriezweige halte ich auch für falsch Bsp:Landwirtschaft und Rüstungsindustrie

Die Landwirtschaft ist ein toter Industriezweig?


Egal welche, ob Weltwirtschaftkrise 1929, Ölkrise in den 70´ern oder platzen der Spekulationsblase Anfang diesen Jahrtausends: die Rockefellers,Siemens oder Albrechts haben sicher kein Hauspersonal entlassen. Auf der Strasse landeten Lieschen Müller und John Doe.
Die Weltwirtschaftskrise und die Internetblase waren aber gerade keine Folge des freien Marktes, und die Ölkrise war ein reines politisches Kampfmittel.


Oh, ich bin auch nicht neidisch auf die sogenannten Superreichen die meisten führen ein Leben das ich nicht teilen möchte.

Darauf will ich nicht hinaus. Auch wenn ich dieses Leben teilen wollte, würde ich es ihnen nicht mißgönnen.

Was mich aber nervt sind Sonntagsreden in denen behauptet wird jeder könne reich und erfolgreich werden wenn er sich nur hart genug anstrengt.

Okay, und andere Sonntagsreden nerven Dich nicht? Ich für mein Teil kann mir keine Talkshow mehr anhören.

Mit Beute meinte ich die Schätze die "Muttererde" für uns bereithält und auf denen immernoch unser Wohlstand aufbaut.

Boden, Arbeit, Kapital. Auf keins können wir verzichten.

Gemeinsamme Arbeit ist auch ein schwammiger Begriff, ich glaube nicht das Arndt von Bohlen und Halbach und Günter Sachs zusammen in ihrem Leben soviel gearbeitet haben wie mein Vater.

Gut möglich. Arbeit läßt sich zu einem großen Teil durch Kapital ersetzen, da kann es schon sein, daß der Kapitalgeber überhaupt nicht mehr arbeiten muß.

Sag ich doch. Aber der Kapitalismus hat mit den selben Problemen zu kämpfen wie jeder bestätigen wird der schonmal in einem Großunternehmen gearbeitet hat. Nur das im Kapitalismus wenn zuviel schief läuft das Unternehmen pleite geht und das Humankapital davon stärker betroffen ist als die Firmenbesitzer.

Sehe ich anders. Kann auch sein, daß der Eigentümer auf der Straße steht, Aktionäre ihre Altersversorgung verlieren und die Angestellten einfach auf ihren Posten sitzenbleiben, denn normalerweise wird ein insolventes Unternehmen von einem Konkurrenten übernommen.

Das ist doch der Sinn der Sache: Kapital dem in die Hand geben, der am besten damit umgehen kann.
 

Hans_Maulwurf

Geheimer Meister
10. Juni 2003
101
Ein_Liberaler schrieb:
Das "zu Recht" unterschreibe ich nicht. Jeder soll selbst entscheiden dürfen, wo er kauft.
Mit Ausnahme des Staates von dem ich verlange meine Steuergelder so auszugeben daß der größtmögliche Volkswirtschaftliche Nutzen entsteht. Und Angebote von Firmen auszuschlagen weil sie dem Staat mal an Bein gepullert haben halte ich eher für destruktiv.

Ganz grundsätzlich: Wieso soll man sich nicht mit allen legalen Mitteln gegen die Zumutungen des Staates wehren? Wieso soll man auch nur eine Mark mehr Steuern zahlen, als man unbedingt muß?
Ganz altmodisch : Aus Moral, immerhin entsteht ein Unternehmen nicht aus einem Nichts das mit ein wenig Kapital gegossen wird.Daran beteidigt sind auch die Mitarbeiter die meist nicht in der Lage sind ihrem Arbeitgeber nachzuziehen, und auch ein Staat der die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellt.

Nun, je ärmer ein Land, desto besser und feudaler lebt oft die Oberschicht. Um die müssen wir uns keine Sorgen machen, nur um Arme und Mittelschicht. Gerade die sind es, denen es in einer freien Marktwirtschaft besser geht.
Gerade das ist was ich bezweifel. Je "freier" die Marktwirtschaft ist je mehr kann Kapital als Druckmittel zur Erlangung weiteren Kapitals eingesetzt werden.
Der Umkehrschluß gilt natürlich nicht. Wenn der Staat anfängt Kapital im großen Still umzuverteilen ( meist zum großen Teil in die eigenen Taschen ) würgt das jede Eigeninitiative ab. Man braucht meiner bescheidenen Meinung nach ein gewisses Maß an Kontrolle die dem einzelnen aber genug Freiheit für " das Streben nach Glück " läßt.
Wir können uns aber gerne darauf einigen das Deutschland diesen schmalen Pfad gerade verläßt.


Aber die Bürokratie wird doch mit sozialen Zielen begründet und befaßt zu einem beträchtlichen Teil mit sozialer Sicherung, oder nicht?
Sie wurde begründet mit dem Ziel das allgemeine Zusammenleben zu regeln wird aber immer mehr zum Selbstläufer und befaßt sich zunehmend mit sich selbst.
Das sehe ich nicht so. Wenn die ärmsten vierzig Prozent keine Einkommenssteuer zahlen, die reichsten zehn aber mehr als fünfzig Prozent des Aufkommens, dann ist die Behauptung widerlegt, der Staat würde vor allem den Armen in die Tasche greifen, unabhängig davon, wieviel reicher als die anderen die einen sind.
Ich habe nie behauptet daß den Ärmsten über Steuern in die Tasche gepackt wird,siehe Gleichnis mit dem nackten Neger, ich behaupte aber das die Kosten für allgemeine soziale Ausgaben über die Sozialversicherungen den abhängig Beschäftigten aufs Auge gedrückt werden. An diesen sind Kapitalerträge nicht beteidigt.

. Wenn Du zufällig evangelischer Landesbischof sein solltest, könntest Du eine Predigt halten. Wenn Du mit ihnen im selben Rotaryclub, in derselben Loge oder im selben Golfclub bist, könntest Du sie persönlich ansprechen.
Ich bin evangelisch reformiert bei uns heist das Landessuperintendent und der Job ist ungefähr so schwer zu ergattern wie der Bischofssitz von Rom. In den Rotaryclub kommt man nur mit Krawatte, die örtliche Loge ist geheim und der Golfclub zu teuer aber predigen tu ich trotzdem und zwar jedem der sich nicht körperlich zu wehren weis. :D


Das ist das sogenannte Allmendeproblem. Was keinem gehört, wird übernutzt, wie die gemeinsame Schafweide im Mittelalter. Die Lösung ist bekannt: Aufteilung der Allmende, Privatisierung.
Jahrhunderte lang haben die Fischer vor Niegerias Küsten vom Meer das niemanden gehörte gelebt. Dann verkauft deren Regierung Fischfanglizenzen an asiatische und europäische Fischkonzerne die innerhalb weniger Jahre die Fanggründe auf jahrzehnte leerfegen. Wie privatiesiert man den ein Meer so das alle etwas von haben ?

... Normalerweise wird bei der Privatisierung von Wasser aber der Fehler gemacht, Monopole zu schaffen.
Ist es nicht Ziel eines Unternehmens nach Möglichkeit ein Monopol zwecks Gewinnoptimierung zu errichten?
.
.
.
So ich brech jetzt ab. Sonst wird das sich gegenseitig Zitate zuspielen nur ein seitenfüllender Selbstzweck, glaub aber nicht ich würd aufgeben und mir nichts mehr einfallen. Ich denke nur mein Standpunkt ist klargeworden.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Hans_Maulwurf schrieb:
Mit Ausnahme des Staates von dem ich verlange meine Steuergelder so auszugeben daß der größtmögliche Volkswirtschaftliche Nutzen entsteht. Und Angebote von Firmen auszuschlagen weil sie dem Staat mal an Bein gepullert haben halte ich eher für destruktiv.

Du hältst das für destruktiv, und ich auch. Wenn nun aber die Mehrheit das für eine Spitzenidee hält?

Ganz altmodisch : Aus Moral, immerhin entsteht ein Unternehmen nicht aus einem Nichts das mit ein wenig Kapital gegossen wird.Daran beteidigt sind auch die Mitarbeiter die meist nicht in der Lage sind ihrem Arbeitgeber nachzuziehen, und auch ein Staat der die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellt.

Rücksichtnahme auf die Mitarbeiter halte ich ebenfalls für eine moralische Pflicht. Manchmal wird sie dem unternehmer sehr schwer gemacht.

Aber wenn ich jetzt den Staat mit einer Wegzugsdrohung erpresse und er darauf eingeht, ist den Angestellten ja geholfen. Ebenso, wenn ich nur die Zentrale verlagere.

Das mit der Infrastruktur ist so eine Sache. Man zahlt ja für ihre Nutzung, und es ist Ansichtssache, ob der Staat heute noch mehr nützt als schadet. Immerhin ist es nur ein Bruchteil der Steuern, der in die Investitionen fließt. Die KFZ-Steuer allein deckt die Ausgaben für den Straßenbau.

Letztlich bin ich nicht der Meinung, daß ich für die ganzen Wohltaten, die mir gegen meinen Willen erwiesen werden, auch noch dankbar sein muß.

Das Unternehmen, das in Deutschland bleibt, erzeugt Waren, die die Menschen haben wollen, kauft Waren, die andere deutsche Unternehmen herstellen und hält Menschen in Lohn und Brot - damit erfüllt es seine Pflichten.

Gerade das ist was ich bezweifel. Je "freier" die Marktwirtschaft ist je mehr kann Kapital als Druckmittel zur Erlangung weiteren Kapitals eingesetzt werden.

Wenn man es geschickt anfängt. Ungeschickte Leute verlieren ihr Kapital.

Das hat aber nichts damit zu tun, daß im Kapitalismus der allgemeine Wohlstand steigt. Reich werden kann man im Kapitalismus nur, indem man die Wünsche anderer Leute erfüllt. Am reichsten wird man mit billigen Produkten für die breite Masse. Aldi versorgt die Ärmeren mit billigen Lebensmitteln, scheffelt Kohle und zahlt auch noch gute Löhne. So funktioniert Kapitalismus.


Der Umkehrschluß gilt natürlich nicht. Wenn der Staat anfängt Kapital im großen Still umzuverteilen ( meist zum großen Teil in die eigenen Taschen ) würgt das jede Eigeninitiative ab.

Na, und es verringert den produktiv verwendeten Kapitalstock.

Man braucht meiner bescheidenen Meinung nach ein gewisses Maß an Kontrolle die dem einzelnen aber genug Freiheit für " das Streben nach Glück " läßt.

Ich meine, daß der Staat vor allem Wächter der Verträge sein, sie aber nicht mitformulieren sollte.

Wir können uns aber gerne darauf einigen das Deutschland diesen schmalen Pfad gerade verläßt.

Ja, oder ihn vor Jahren verlassen hat.

Aber die Bürokratie wird doch mit sozialen Zielen begründet und befaßt zu einem beträchtlichen Teil mit sozialer Sicherung, oder nicht?
Sie wurde begründet mit dem Ziel das allgemeine Zusammenleben zu regeln wird aber immer mehr zum Selbstläufer und befaßt sich zunehmend mit sich selbst.

Jetzt gehst Du aber zurück bis zum Alten Fritz. Muß nicht seit Jahrzehnten die soziale Gerechtigkeit für beinahe jedes Verwaltungshandeln als Begründung herhalten? Na gut, der Umweltschutz kommt noch hinzu.

Ich habe nie behauptet daß den Ärmsten über Steuern in die Tasche gepackt wird,siehe Gleichnis mit dem nackten Neger, ich behaupte aber das die Kosten für allgemeine soziale Ausgaben über die Sozialversicherungen den abhängig Beschäftigten aufs Auge gedrückt werden. An diesen sind Kapitalerträge nicht beteidigt.

Die Kosten müssen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen (je nach Angebots- und Nachfrageelastizität am Arbeitsmarkt).

Kapitalerträge sind daran insoweit beteiligt, als ein Drittel der Rente aus Steuermitteln bezahlt wird.

(Ein Merkmal unserer Bürokratie, daß eigentlich niemand genau sagen kann, wer was bezahlt.)

Eine Hauptfolge der Lohnnebenkosten ist die hohe Arbeitslosigkeit, die wiederum die Lohnnebenkosten steigen läßt. (Ist das nicht ein irres System?)

Ja, insofern hatten tatsächlich die abhängig Beschäftigten besonders unter der Organisation der Wiedervereinigung zu leiden.

Allerdings wären in einer freien Marktwirtschaft wahrscheinlich die Löhne merklich gesunken, da den gutausgebildeten Arbeitskräften der Ex-DDR kein entsprechendes Kapital gegenüberstand.

Ich bin evangelisch reformiert

Ich auch, ich auch!

Jahrhunderte lang haben die Fischer vor Niegerias Küsten vom Meer das niemanden gehörte gelebt. Dann verkauft deren Regierung Fischfanglizenzen an asiatische und europäische Fischkonzerne die innerhalb weniger Jahre die Fanggründe auf jahrzehnte leerfegen. Wie privatiesiert man den ein Meer so das alle etwas von haben ?

Jedenfalls nicht mit Lizenzen.

Der libertäre Ansatz wäre, daß das Meer (bzw. bestimmte Fischgründe) dem gehört, der es als erster nutzt, in diesem Fall den ortsansässigen Fischern. Die Regierung hat es ihnen gestohlen.

Theoretisch könnte eine Regierung der beste Verwalter einer Allmende sein, aber mit demokratischen Regierungen funktioniert das leider nicht. Sie haben kein Interesse an langfristigem Erhalt, sondern an kurzfristigem Gewinn, weil sie in ein paar Jahren vom Fenster sind. Eine Monarchie wäre da die bessere Lösung.

(Immerhin stammt der Begriff der Nachhaltigkeit aus der feudalen deutschen Forstwirtschaft.)

Kurz, nur mit Eigentum geht man pfleglich um. Früher schoß man das Revier säuberlich leer, wenn die Pacht ablief, und so läuft das auch mit Fischereilizenzen.

Ist es nicht Ziel eines Unternehmens nach Möglichkeit ein Monopol zwecks Gewinnoptimierung zu errichten?

Unter Umständen ja, aber muß man ihnen deshalb ein fertiges Monopol in die Hand drücken?

So ich brech jetzt ab. Sonst wird das sich gegenseitig Zitate zuspielen nur ein seitenfüllender Selbstzweck, glaub aber nicht ich würd aufgeben und mir nichts mehr einfallen. Ich denke nur mein Standpunkt ist klargeworden.

Ich nahm mir trotzdem die Freiheit, noch zu antworten.
 

SentByGod

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.675
Ich glaube, das jegliche Threads wo unser Liberaler zum Disput bzw. :lol: Zitate-Wett-Einfügen :lol: schnell jedem anderen Leser die Lust am lesen und gar mitdiskutieren verderben.

Das ist keineswegs gegen dich, mein liberaler Freund, gerichtet. Nur sollten wir das Ziel, der bearbeitung/erklärung des eigentlichen Thread-Themas nicht aus der Sicht verlieren. Das gilt für alle. :p

p.s: Meine wenigkeit als Wirtschaftsstudenkt musste mich grad auch durch die Texte kämpfen.

Die Devise für mich ist, dass mit der Evolution des Geldes vom Tauschmittel zum reinen Selbstzweck (Vermehrung) unsere Gesellschaft sich auf einen Weg begeben hat, der einfach schlecht für unsere Welt ist.
Reichtum im Kampf mit der Armut und mittendrin der Mittelstand als Puffer der beständig zu einer der beiden Seiten aufgerieben wird.
 

Hans_Maulwurf

Geheimer Meister
10. Juni 2003
101
Lust zum "um die Wette zitieren" hätt ich schon, aber mir fehlt die Zeit und eine gewisse Rücksichtslosigkeit den anderen Forumsteilnehmern gegenüber. :wink:

Ich glaube nicht das Geld als Selbstzweck betrachtet wird ( Dagobert Duck ist eine Comicfigur ) sondern als Möglichkeit seine Existens zu sichern , irgendwann die seiner Kinder und Enkel. Und wenn für die Genug da ist muß ja das Lebenswerk gesichert werden.

Das Problem ist wohl das Homo Sapiens nicht nur im Hier und Jetzt lebt sondern glaubt Zukunft und Vergangenheit überblicken zu können, dort Gefahren sieht und diesen Vorbeugen will. Da auch die Nachkommen betroffen sind werden für die gleich mit Vorräte angelegt. Ergo gibt es für uns nie ein " Genug ".( Ausnahmen die die Regel bestätigen sind selten ).

Die beste Existenssicherung ist natürlich die nicht mehr selber Arbeiten zu müssen und von Zinsen, Miete , Pacht etc. leben zu können. Das wird wohl unterbewusst der Hauptantriebsgrund für die meisten Lottospieler sein.

Dabei ist es egal ob dies durch Kapitalertrag geschieht, durch die Ernte die Magd und Knecht einbringen oder durch den Zehnt den Untertanen oder Gläubige ihrem Herrn abgeben müssen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Jeder will einen Platz an der Sonne , und die die dort sind, wollen ihren Platz am Ende der Nahrungskette behalten. Das ist unsere Natur und alle Versuche diese zu ändern enden in menschenverachtenden Regimen.
( @ Ein_Liberaler: Man sollte aber trotzdem versuchen die schlimsten Folgen abzumildern. 8) ).
 

AngelusNovus

Lehrling
15. Juli 2006
2
Ich fürchte der Themenfrage wohnt die Antwort schon inne.
Denn was ist "Gesellschaft" anderes als ein Modus warenproduzierender Konkurrenzobjekte, die rein formal durch eine staatliche Hülle verwaltet und geschützt werden. Die viel gelobte Individualisierung/Atomisierung ist ja zunächst nur Entsolidarisierung und die ist unserem Gesellschaftsbegriff bereits immanent. Von daher ist die Frage irritierend, denn unsere über Markt und Staat definierte Gesellschaft selbst, ist mehr Nachgeburt des Geldes und gleichzeitig der bewußtlose Rahmen, der die Reproduktionsunfähigkeit unserer Existenz als scheinbar ewig währende demokratische Glückseligkeit um den Preis der Emanzipation verkauft.
Das Kapital als letztes "wahrhaft" herrschendes Subjekt steht einem Herr von Positionen und Rollen gegenüber und unter, die ohne derlei Charaktermasken nicht mehr wert sind als die Kotze in meinem Mundwinkel ...

Die liberale Zitat-Maschine sollte sich erst garnicht bemühen mich per Copy&Paste und ideologischer Reduktion auseinanderzunehmen, denn ich halte nichts von dezidierter Oberflächlichkeit, die nicht imstande ist die trivialste Wahrheit von allen zu sehen, nämlich dass ein Freier Markt sich selbst überflüssig macht, indem er sich rational (also schnell&effizient) sämtlichen notwendigen Grundlagen einer auch zukünftig funktionablen Selbstverwertung des Kapitals entledigt. Beweise? Brauchen Du oder deine Kindeskinder kein Wasser, keine Luft?
Das würde dann zumindest einiges erklären...


Hier zwei kurze Essays, deren Inhalten ich weitgehend zustimme.
Vielleicht findet - der ein oder andere dieses Forums- hier Gedanken, die zwar stets unbewußt herumgetragen werden, aber aufgrund der euphemistischen und zu tief sitzenden Semantik bürgerlicher Ideologie, nie in derart strukturierter und entfetischisierter Form zum Vorschein kommen können.

Es gibt nur einen Trost: auch die Mandarine des Geldes werden von der Zerstörung der Natur nicht verschont. Ich stelle mir vor, dass in naher Zukunft die letzten Reichen mit Gasmasken vor den glatten Gesichtern auf der Veranda der letzten Luxusvilla sitzen und durch Strohhalme aus goldenen Flaschen das letzte Trinkwasser saugen.



Der Sieg der Ökonomie über das Leben


Die Privatisierung der Welt
 

EsIstVollerSterne

Geheimer Meister
4. Dezember 2004
225
Also, ich halte Geld im Großen und Ganzen für eine gute Erfindung, hat sie doch die Menschen (äh wie soll ich sagen?!) -zivilisierter- gemacht?! Da ich neben meiner Arbeit Anfang des Jahres ein Fernstudium zum Betriebswirt begonnen habe, hatte ich mir aus reinem Interesse kürzlich das Buch " Reichtum der Nationen von Adam Smith" gekauft, der in einem Kapitel auf den Ursprung und den Gebrauch des Geldes eingeht. Wie gesagt, in der Theorie ist Geld wirklich eine gute Sache, nur denke ich auch, dass heute viel Schaden mit/durch/wegen Geld entsteht, da ich der Meinung bin, dass das vorhandene Kapital nicht "richtig" verteilt ist. Selbst Adam Smith hat sinngemäß geschrieben, dass es wichtig ist, dass auch der Arbeiter genügend Geld verdienen muß, damit er die produzierten Waren auch kaufen und der Produzent überhaupt Gewinn machen kann.
 

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