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Staatsschulden

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
TanduayJoe schrieb:
Moinmoin

Der Maurerfischer hat sich zu einer Art Feudalherren aufgeschwungen und möchte diese Stellung und sein Leben gerne behalten. Möglicherweise ist ihm klar geworden, daß die geknechteten Schuldner erkennen könnten, daß es eigentlich ganz einfach ist, das Problem z. B. durch einen kleinen Unfall zu lösen.

Damit vermischt Du zwei Aspekte, die es meiner Meinung nach zu trennen gilt. Einerseits die berechtigte Sorge, bestohlen, beraubt oder sogar ermordet zu werden, die die Einstellung einer Leibwache selbstverständlich rechtfertigt. Andererseits die Ergreifung der politischen Macht, die mit dem Problem des fiat-money und der Zinsen nichts mehr zu tun hat. Und eigentlich kommt drittens noch die willkürliche, gewaltsame Erpressung höherer Zinsen hinzu. Übrigens finde ich die Bezeichnung Feudalherr nicht unbedingt zutreffend, beruht der Feudalismus doch auf der Verleihung von Boden und Privilegien gegen persönliche Dienste.

Unser Euro und auch der US Dollar sind einzig und alleine durch das Vertrauen in ihre Kaufkraft etwas wert, weil wir diese Papierzettel erfahrungsgemäß jederzeit gegen Waren und Dienstleistungen eintauschen können.

D'accord.

Da keinerlei Erfahrungen vorliegen, was man für so einen Zettel nun erwerben kann, muß man sich darauf verständigen, welchen Wert so ein Zettel nun haben soll. Die viertel Stunde Arbeitszeit ist nichts weiter, als ein Wertmaßstab, mit dem jeder etwas damit anfangen können sollte. Im Laufe der Zeit wird jedem klar sein, was er für seine Zettel kaufen kann. Dadurch erhält der Zettel selbst natürlich keinen Wert und er ist dann auch nicht arbeitszeitgedeckt, da war meine Wortwahl falsch. Gemeint war, das man sich auf den Gegenwert eines Zettels einigen muß. Außerdem ist es nötig, dass alle Mitglieder der Gemeinschaft auch bereit sind Waren und Arbeit gegen Zettel zu tauschen – eben auf den Wert der (eigentlich wertlosen) Zettel vertrauen, genau wie bei unserem Euro.

Woher soll aber dieses Vertrauen kommen, wenn nicht durch langen Gebrauch?

Das Geld auch ohne Deckung eingeführt werden kann, steht für mich außer Frage, denn wo bitte ist der Wert einer Feder, sei es von Papagei oder einem anderen Vogel, eines Eber-, Delphin- oder Hundezahnes von Muscheln oder Glasperlen? [...]
Einen wirklichen Wert hat dieses "Tambu" nicht, nur eben als Zahlungsmittel, nicht mal als Schmuck wird dieses Geld verwendet, sondern es wird versteckt, damit es nicht gestohlen wird.

Gold wird auch meist versteckt. Ursprünglich diente es aber als Schmuck, und man könnte es jederzeit wieder dazu verwenden. Aber mal ganz pauschal: Was die Menschen haben wollen, erhält dadurch einen Wert.

Sicher sind nicht alle Menschen gleich – nicht einmal vor dem Gesetz. Zum Beispiel Sozialversicherung, da werden besserverdienende Arbeitnehmer für versicherungsfrei erklärt, denn per Gesetz wird bestimmt, wer versicherungspflichtig ist.

Müssen die sich nicht privat versichern? Aber gut, es gibt natürlich ungerechte Gesetze. Ich hätte besser schreiben sollen, idealerweise sollten alle Menschen vor dem Gesetz gleich sein.

In unserer Geschichte waren Töpferschmied, Tischlerbauer, Weberschneider und Maurerfischer die Einwohner eines Dorfes. Nach meinem Dafürhalten sind die Handwerksberufe nahezu gleichwertig, daher wäre es nur gerecht, ihnen auch den selben "Stundenlohn" zu zahlen.

Das können wohl nur die Kunden beurteilen.

Jetzt zum Topmanager. Da der unbedingt mehr verdienen möchte, als so ein popeliger Handwerker (in Deutschland ungefähr bis zum 240-fachen), bekommt er einfach mehr Zettel, wie dieser. Es steht nur auf den Zetteln, das es sich um einen Geldschein mit dem Wert 1 handelt. Kein Unterschied zu unserem Euro! Auch der Handwerker kann zu seinem Boss gehen und sagen: Hey, Chef ich brauche pro Stunde einen halben Zettel mehr.

Reden wir jetzt von der Dorfwährung oder von Tauschringtalenten? Mich würde interessieren, ob die Talente gedeckt sind, also gegen eine Arbeitsstunde eingelöst werden können, und wenn ja, ob sie auf die Arbeitsstunde eines bestimmten Menschen und eine bestimmte Tätigkeit lauten.

Ich finde einen Trend von 15 Jahren kann man mit Fug und Recht als Langfristchart bezeichnen. Fakt ist, das Gold hat über diesen Zeitraum beständig an Wert verloren.

Nicht beständig. Siehst Du die Schwankungen nicht? Der Kurs ist nicht auf seinem Höchststand, aber seit Nixon das Goldfenster geschlossen hat, hat er sich mehr als verzehnfacht.

Nein, ich glaube nicht, das Papiergeld sicherer ist als Gold.

Wieso bekommst Du Dein Gehalt dann lieber in Papiergeld?

Man kann an der Börse auch gewinnen, wenn ein Kurs fällt, vielleicht war gerade dies auch das Ziel. Jedenfalls kursierte in den Börsenblättern um den Jahreswechsel herum der Geheimtipp in Silber einzusteigen, wenn genug Leser diesem "Geheimtipp" folgen sind, dann steigt der Kurs aufgrund der Nachfrage, wenn dann klar wird, das an dem heißen Tip nichts dran ist, fällt der Kurs wie ein Stein. Geschickte Börsespekulanten (eventuell identisch mit den Informanten der Redakteure manchmal auch die Journalisten selbst über Strohmänner) können durch solche quasi im Voraus feststehenden Kursschwankungen relativ gefahrlos ein Vermögen verdienen.

Sie können sich aber auch verspekulieren. Zum Beispiel, weil sie ein paar Millionen indische Bauern nicht auf der Rechnung haben, die traditionell mit Silber für ihren Lebensabend vorsorgen und bei steigenden Kursen doch mal ein paar Armreifen verkaufen.

Das kann ihm eigentlich nicht entgangen sein. Hat er es auch in seinen Theorien berücksichtigt?

Die Nützlichkeit eines Dings macht es zum Gebrauchswert. [...] Der Tauschwert scheint daher etwas Zufälliges und rein Relatives, ein der Ware innerlicher, immanenter Tauschwert (valeur intrinseque) also eine contradictio in adjecto.

Quelle: http://staff-www.uni-marburg.de/~multimed/theorie/klassik/marx/werkauszuege.html

Marx hat eine Art, einfache Ideen in einem Wortschwall zu ertränken, die seine Texte höchst ermüdend macht. Immerhin könnte man dem letzten Satz zustimmen. Wenn er es denn so meinte. Wenn er nicht "scheint", sonder "ist" geschrieben hätte. Auf der gleichen Seite heißt es weiter:

Das Gemeinsame, was sich im Austauschverhältnis oder Tauschwert der Ware darstellt, ist also ihr Wert. Der Fortgang der Untersuchung wird uns zurückführen zum Tauschwert als der notwendigen Ausdrucksweise oder Erscheinungsform des Werts, welcher zunächst jedoch unabhängig von dieser Form zu betrachten ist. Ein Gebrauchswert oder Gut hat also nur einen Wert, weil abstrakt menschliche Arbeit in ihm vergegenständlicht oder materialisiert ist. Wie nun die Größe seines Werts messen? Durch das Quantum der in ihm enthaltenen "wertbildenden Substanz", der Arbeit. Die Quantität der Arbeit selbst mißt sich an ihrer Zeitdauer, und die Arbeitszeit besitzt wieder ihren Maßstab an bestimmten Zeitteilen, wie Stunde, Tag usw.


Arbeitswerttheorie, nicht wahr? Marx hält Kosten für Wert. Dabei ist es umgekehrt. Der Wert ("Tauschwert") bestimmt, wie hoch die Kosten allenfalls sein dürfen.
 

TanduayJoe

Geheimer Meister
10. April 2002
322
Moinmoin

Feudalismus
... auf dem Lehnsrecht aufgebaute Witschafts- und Gesellschaftsform, in der alle Herrschaftsfunktionen von der über Grundbesitz verfügenden aristrokratischen Oberschicht ausgeübt werden. ...

Quelle: Duden

Meiner Meinung nach ist die Umschreibung, daß der Maurerfischer sich "zu einer Art Feudalherren aufgeschwungen" hat durchaus zutreffend, denn wie Du selbst festgestellt hast, gehört ihm das ganze Dorf. Eigentlich ist das für unsere Geschichte aber alles völlig belanglos, denn ursprünglich wollte ich nur zeigen, daß nicht unbedingt der Tischlerbauer als Gewinner dastehen muß.


Woher soll aber dieses Vertrauen kommen, wenn nicht durch langen Gebrauch?

Das Vertrauen in so einer kleinen Gemeinde wie in der Geschichte beruht darauf, daß alle sich untereinander kennen und meist die Leute auch bestens übereinander Bescheid wissen.


Aber mal ganz pauschal: Was die Menschen haben wollen, erhält dadurch einen Wert.

Dann haben wir doch keine wertlosen Banknoten? Im Prinzip wertlos, aber alle wollen es haben. In der Südsee trifft dies auf das Tambu ebenso zu, wie hier bei uns auf Euro-Banknoten. Frage: Worin soll die ursprüngliche Deckung dieser Tambu-Währung bestanden haben?


Müssen die sich nicht privat versichern?

Nein, sie können sich privat versichern - wenn sie denn wollen.


Das können wohl nur die Kunden beurteilen.

Wie im richtigen Leben auch, es gibt solche und solche Handwerker.


Reden wir jetzt von der Dorfwährung oder von Tauschringtalenten? Mich würde interessieren, ob die Talente gedeckt sind, also gegen eine Arbeitsstunde eingelöst werden können, und wenn ja, ob sie auf die Arbeitsstunde eines bestimmten Menschen und eine bestimmte Tätigkeit lauten.

Kam in der Dorfgeschichte ein Top-Manager vor?

Hier noch einmal der Link vom Tausching Hannover, damit Du diesesmal auch etwas davon liest:
[...] Also läßt sich Bettina von Alfred die Haare schneiden, Alfred wird von Conrad bekocht, Ludwig hilft Conrad wiederum beim Steuernsparen, während Bettina ihm das Rad flickt, jemand ganz anderes im Tauschring hätte gerne Hundebetreuung, usw., usw., usw....
Und natürlich lassen sich auch überflüssige Dinge loswerden oder bei Anderen lang Gesuchtes entdecken -- da findet Omas alte Stehlampe endlich einen Liebhaber und ein neues Zuhause...
Oder auch, streng definiert: Ein Tauschring fördert den geregelten Tausch von Dienstleistungen und Gütern zwischen Menschen im Rahmen einer Verrechnungseinheit durch eine zentrale Tauschvermittlungsstelle. .............

Auch im Tauschring werden die Leistungen miteinander verrechnet -- statt allerdings zwischen "teurer Denkarbeit" und "billiger Schufterei" zu trennen, zählt hier, wieviel Zeit jemand aufgewendet hat -- Handeln ist erlaubt...
Quelle:

tauschring-hannover.de


Der langfristige Trend ( siehe: boersenman.de ) des Golkurses läuft in diesem Chart beständig abwärts, daran ändert die Schwankung des Kurses nichts.


Wieso bekommst Du Dein Gehalt dann lieber in Papiergeld?

Ein paar der Überlegungen von der Seite "Vorsicht Goldwährung!" sind durchaus Wert, daß man ein wenig über sie nachdenkt.



Sie können sich aber auch verspekulieren. Zum Beispiel, weil sie ein paar Millionen indische Bauern nicht auf der Rechnung haben, die traditionell mit Silber für ihren Lebensabend vorsorgen und bei steigenden Kursen doch mal ein paar Armreifen verkaufen.

Selbst wenn es diese Millionen von reichen, indischen Bauern geben sollte, hätten deren Armreife nur ein verschwindend geringen Einfluß auf den Siberpreis, der weitaus größte Teil des Handels findet nur als Termingeschäft statt. Dieser Handel übersteigt den Handel mit physischem Silber um ein 45-faches!!!


"Etwas Zufälliges und rein Relatives" (Marx), wie den Tauschwert im Voraus zu wissen ist unmöglich. Woher soll man bei einem völlig neuen Produkt wissen, welchen Preis der Kunde dafür wohl zu zahlen bereit ist, wenn noch nichts vergleichbares auf dem Markt ist?


Gruß

TanduayJoe
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
TanduayJoe schrieb:

Gut, ob Feudalherr oder nicht ist unwichtig.

Eigentlich ist das für unsere Geschichte aber alles völlig belanglos, denn ursprünglich wollte ich nur zeigen, daß nicht unbedingt der Tischlerbauer als Gewinner dastehen muß.

Er muß auch nicht. Er hat aber die besten Chancen, weil die anderen essen müssen, während er ganz gut mal ein Jahr ohne neue Möbel auskommen kann.

Woher soll aber dieses Vertrauen [in Papiergeld] kommen, wenn nicht durch langen Gebrauch?

Das Vertrauen in so einer kleinen Gemeinde wie in der Geschichte beruht darauf, daß alle sich untereinander kennen und meist die Leute auch bestens übereinander Bescheid wissen.

Dann vertrauen die Leute aber einander, nicht dem Papiergeld. Das läßt sich auf die Weltwirtschaft nicht übertragen. Übrigens verdiente der Bauer ja kein Vertrauen.

Aber mal ganz pauschal: Was die Menschen haben wollen, erhält dadurch einen Wert.

Dann haben wir doch keine wertlosen Banknoten?

Das Problem ist die Inflation, die mit Papiergeld mühelos veranstaltet werden kann, mit warengedecktem Geld nicht. Wenn ich irgendwo geschrieben haben sollte, unser Geld sei wertlos, ist das selbstverständlich falsch.

Im Prinzip wertlos, aber alle wollen es haben. In der Südsee trifft dies auf das Tambu ebenso zu, wie hier bei uns auf Euro-Banknoten. Frage: Worin soll die ursprüngliche Deckung dieser Tambu-Währung bestanden haben?

Sie kann ursprünglich eine Warenwährung, also ihre eigene Deckung gewesen sein, und diesen Warencharakter verloren haben. Ich war aber nicht dabei.

Reden wir jetzt von der Dorfwährung oder von Tauschringtalenten?

Kam in der Dorfgeschichte ein Top-Manager vor?

Beim Tauschring etwa?

Hier noch einmal der Link vom Tausching Hannover, damit Du diesesmal auch etwas davon liest:

Am 09.08. hast Du geschrieben:

Arbeit anstatt z.B. Gold als Wertmaßstab zu nehmen, so verfahren auch die bereits erwähnten Tauschringe. Die „Talente“ sind nichts weiter wie verbriefte Ansprüche auf Arbeitseinheiten.

Ich lese und stelle fest: Da ist also gar nichts verbrieft?

Es sollte aber keine Fangfrage sein. Den Link zur Seite des Tauschgeldvereins hast Du am fünften gepostet. Ich habe ihn mir damals nicht angesehen, weil ich das Grundprinzip kannte. Als ich Tage später nach Einzelheiten der Talentdeckung gefragt habe, war mir dieser Link entfallen. Tut mir leid.

Der langfristige Trend des Golkurses läuft in diesem Chart beständig abwärts, daran ändert die Schwankung des Kurses nichts.

Also nicht:

Das Gold hat in diesem Zeitraum beständig an Wert verloren.

??

Aber vielleicht fehlt mir auch das Fachvokabular.

Den Trend sehe ich. Würde man allerdings einen anderen Zeitrahmen wählen, hätte man auch einen anderen Trend.

Wieso bekommst Du Dein Gehalt dann lieber in Papiergeld?

Ein paar der Überlegungen von der Seite [geldcrash] sind durchaus Wert, daß man ein wenig über sie nachdenkt.

Schon wieder Rostgeldler. Okay.

Eins vorweg: Ich hatte den Eindruck, Du würdest Papiergeld vorziehen, weil es weniger spekulativ verursachten Schwankungen unterworfen sein soll als Gold. Daß freilich vom Schwundgeldstandpunkt aus Inflationsgeld dem Gold (den Kakaobohnen, den Decken, dem Muschelgeld, dem Zigarettengeld) vorzuziehen ist, leuchtet mir natürlich ein.

"Arme Länder wären gezwungen, sich Gold zu leihen."

Sie könnten auch Steuern erheben. Die Bürger könnten Gold durch Warenverkauf und Dienstleistungen erlangen.

"Goldwährungszeiten waren Massenarmutszeiten."

Und das lag am Gold. Klar. Unser Wohlstand hat nichts mit technischem Fortschritt zu tun, sondern damit, daß Inflationsgeld besser ist als hartes Geld.

"Wechselkurspuffer"

Wovon reden die eigentlich?

"Goldgeld ist immer Zinsgeld."

Mein Gott, ist das schwer zu begreifen, daß Schulden in aller Regel irgendwann getilgt werden!

"Goldmenge kann nicht zunehmen, Geldmenge muß aber mit Produktion steigen."

Gold steigt im Wert, wenn die Produktion steigt. Das fixe Einkommen des kleinen Bürgers erlangt so immer höhere Kaufkraft, ohne daß Lohnerhöhungen nötig wären. Eine feine Sache.

"Die Preise und Gewinne fallen, Firmen bankrottieren, Menschen werden arbeitslos, noch mehr Bankrotte, Krieg."

Die Geldmenge bleibt gleich, die Warenmenge wächst. Es wird also mit demselben Geld mehr Ware umgeschlagen. Tatsächlich fallen die Preise, aber nicht nur die Einzelhandelspreise. Auch die Kosten des Unternehmers sinken. Außerdem hat sein nominell niedrigerer Gewinn eine höhere Kaufkraft.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert nahmen trotz Goldwährung Kinderarbeit, Hunger und Armut kontinuierlich ab. Waren wurden tatsächlich billiger. Auf einigen Märkten erleben wir auch heute noch Deflation, weil der Fortschritt die Inflation überholt, etwa bei Computern. Keiner hat davon einen Nachteil.

Siehe aber auch:

http://www.mises.org/fullstory.aspx?control=1583

"Lykurg ließ aus Eisen Geld machen."

Weshalb die Spartaner rauben mußten, was sie nicht kaufen konnten?

"Wir haben keine Inflation."

Gott!

"In der Inflationszeit hat niemand gehungert, aber während der Weltwirtschaftskrise."

Aha.

"Waren sind die Deckung des Geldes."

Vertrauen ist die Deckung des Geldes. Niemand ist gezwungen, Waren dafür herzugeben.

"Geld ist ein Gutschein."

Langsam tut's weh. Worauf lautet denn der Gutschein?

"Gutscheinbeispiel"

Es wird noch schlimmer. Zwischen Geld und Werbegeschenken gibt es feine Unterschiede.

"Währungseinführung"

Und welche Währung wird wohl lieber angenommen? Darüber machen sich die Schimmelgeldler regelmäßig keine Gedanken. Mit dem Vierwochengeld wird genau eins gemacht: Steuern bezahlt. Wer seine Steuern für dies Jahr bezahlt hat, gibt Waren und Dienstleistungn nur noch für Waren und Dienstleistungen her. Oder für Devisen. Oder er wertet das Geld je nach Restlaufzeit ab.

"In einer Deflation verliert Gold an Wert."

Und bei Nacht hat der Soldat mit Dunkelheit zu rechnen. Per definitionem.

Ich habe keine Lust, hier ein Buch zu schreiben, in dem ich alle groben Klöpse eingehend kommentiere. Welche Punkte sind denn insbesondere eine Überlegung wert? Auf die würde ich dann gerne näher eingehen. In jedem Fall werde ich mir noch die verlinkten weiteren Artikel zu Gemüte fühen.

Selbst wenn es diese Millionen von reichen, indischen Bauern geben sollte, hätten deren Armreife nur ein verschwindend geringen Einfluß auf den Siberpreis, der weitaus größte Teil des Handels findet nur als Termingeschäft statt. Dieser Handel übersteigt den Handel mit physischem Silber um ein 45-faches!!!

Arme Bauern, aber viele davon. Ich glaube nicht, daß sich Termingeschäfte völlig vom Preis der körperlich vorhandenen Ware lösen können. Vielleicht kannst Du mir aber Schritt für Schritt erklären, wie das geht.

"Etwas Zufälliges und rein Relatives" (Marx), wie den Tauschwert im Voraus zu wissen ist unmöglich. Woher soll man bei einem völlig neuen Produkt wissen, welchen Preis der Kunde dafür wohl zu zahlen bereit ist, wenn noch nichts vergleichbares auf dem Markt ist?

Ich hatte schon darauf hingewiesen, daß Marx schreibt, der "Tauschwert" scheine, nicht sei, etwas zufälliges und rein relatives. Dann betrachtet er aber die Sache näher:

Ein Gebrauchswert oder Gut hat also nur einen Wert, weil abstrakt menschliche Arbeit in ihm vergegenständlicht oder materialisiert ist. Wie nun die Größe seines Werts messen? Durch das Quantum der in ihm enthaltenen "wertbildenden Substanz", der Arbeit. Die Quantität der Arbeit selbst mißt sich an ihrer Zeitdauer, und die Arbeitszeit besitzt wieder ihren Maßstab an bestimmten Zeitteilen, wie Stunde, Tag usw.«
(Deine Quelle.)
 

TanduayJoe

Geheimer Meister
10. April 2002
322
Moinmoin

Dann vertrauen die Leute aber einander, nicht dem Papiergeld. Das läßt sich auf die Weltwirtschaft nicht übertragen. Übrigens verdiente der Bauer ja kein Vertrauen.

Wie beim Tauschring, alle die sich diesem angeschlossen haben vertrauen darauf, daß die Talente auch gegen Dienstleistungen oder mitunter auch Waren einzutauschen sind, da alle Mitglieder dieses Tauschringes (Gemeinde) dazu verpflichtet haben.


Sie kann ursprünglich eine Warenwährung, also ihre eigene Deckung gewesen sein, und diesen Warencharakter verloren haben. Ich war aber nicht dabei.

Die Ware Muschelschale im pazifischem Raum hört sich für mich nicht sehr plausibel an.


Ich lese und stelle fest: Da ist also gar nichts verbrieft?


Es wird ein Konto geführt, auf dem die verdienten Talente festgehalten werden. Auf meinem Konto stehen zwar keine Talent, sondern EURO, trotzdem habe ich es immer für mein verbrieftes Recht gehalten, diese auf meinen Wunsch hin auch ausgezahlt zu bekommen. Falls die Bank diesem Wunsch nicht nachkommt kann ich sie darauf verklagen mein Eigentum ausgehändigt zu bekommen. Ist dem etwa nicht so?



"Arme Länder wären gezwungen, sich Gold zu leihen."

Sie könnten auch Steuern erheben. Die Bürger könnten Gold durch Warenverkauf und Dienstleistungen erlangen.

Dutzende Staaten haben ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von unter 500 US-Dollar, ca. 1,3 Menschen haben pro Tag höchstens einen US-Dollar zur Verfügung, die meisten weit weniger.
Alle sieben Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren, alle 14 Sekunden stirbt ein Kind durch verunreinigtes Trinkwasser. 60% der Kindersterblichkeitsfälle hängen mit verunreinigtem Wasser zusammen. Verschmutztes Trinkwasser und fehlende oder mangelhafte Abwasserentsorgung sind Ursache für 80 Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern.
Weit über eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und ca. 2,4 Milliarden keine oder keine ausreichende Abwasserentsorgung.

Was glaubst Du, könnte man diesen Menschen denn so an Steuerlast auferlegen?
Wieviele Waren kann ein Verhungender wohl noch veräußern?
Welche Dienstleistung kann ein Cholerakranker erbringen?


"Wechselkurspuffer"

Wovon reden die eigentlich?

Abwertung bedeutet, daß sich der Wert einer Währung gegenüber einer anderen Währung verringert. Hierdurch verbilligt sich die Ausfuhr, und die Einfuhr verteuert sich. Umgekehrt bewirkt eine Aufwertung, daß der Wert der betreffenden Währung steigt, verbunden mit einer Verbilligung der Einfuhren und einer Verteuerung der Ausfuhren. [...]Quelle: ABC des Bankgeschäfts



Mein Gott, ist das schwer zu begreifen, daß Schulden in aller Regel irgendwann getilgt werden!

Deine Versicherung, daß die Schulden der Bundesrepublik Deutschland von inzwischen fast 1,4 Billionen EURO irgendwann getilgt werden, beruhigt mich ungemein. Zur Zeit steigt der Schuldenerg ja noch um 2.534 EURO pro Sekunde. Wann kann man denn mit der endgültigen Tilgung rechnen?

Ich persönlich glaube nicht daran, daß diese Schuldenlast noch getilgt werden kann, übersteigt sie doch die geschätzten Steuereinnahmen 2004 (Gesamteinahmen von Bund, Länder, Gemeinden und EU) um mehr als das 3-fache! Ich persönlich würde ein Minus in Höhe gut drei Jahresgehältern auf meinem Konto nie mehr ausgleichen können.

Probleme mit der Regel "Schulden werden in aller Regel getilgt", hatten wohl auch diese Damen und Herren. "Von Januar bis Mai 2004 kam es zu insgesamt 46.766 Insolvenzen." (Quelle: Statistisches Bundesamt )

Auch andere "Schuldner" haben noch nichts von dieser Regel gehört:

Obwohl ausbeuterische Arbeit seit 1956 weltweit verboten ist, ist Sklaverei auch heute noch weit verbreitet. Die häufigste Form der heutigen Sklaverei ist mit weitem Abstand die Schuldknechtschaft. In den meisten Fällen sind es sogar Kinder, die als Schuldknechte arbeiten müssen. Ihre Eltern haben oft nicht die Möglichkeit, ihre Kinder ausreichend zu versorgen. Deshalb verkaufen sie sie meist gegen ein geringes Darlehen.

Die Kinder müssen dann so lange unentgeltlich an den Webstühlen schuften, bis die Schulden beglichen sind. Meistens steigen die Schulden sogar noch, weil die Betreiber zusätzliche Kosten für Nahrung und Unterkunft berechnen. Die Arbeit, die von den Schuldknechten verrichtet wird, wird somit nicht angemessen für die Tilgung der Schulden angerechnet. Angeblich schlechte Arbeit wird mit weiterem Lohnabzug bestraft. Durch Wucherzinsen wächst der Schuldenberg weiter und in den meisten Fällen kann weder das Kind die Schuld abarbeiten, noch kann die Familie genug Geld aufbringen, um das Kind zurückzukaufen. Die Schulden werden nicht selten von den Eltern auf die Kinder übertragen, so dass das Arbeitsverhältnis manchmal Generationen überspannt.

Oft unterzeichnen die Eltern Darlehens-Verträge, deren Inhalt sie nicht kennen. Denn ein großer Teil der armen Bevölkerung in Entwicklungsländern kann nicht lesen und schreiben. Deshalb müssen sie den Versprechungen der Betreiber blind vertrauen und unterzeichnen - oft einfach per Fingerabdruck - Verträge, in denen zu hohe Beträge oder horrende Zinssätze festgelegt werden. Aufgrund fehlender Rechenkenntnisse sind sie auch später nicht in der Lage, die vollbrachte Arbeit des Kindes auf die Schulden anzurechnen, so dass sie auch hier wieder den Aussagen der Betreiber Glauben schenken müssen.

Millionen von Kindern arbeiten unter ausbeuterischen Bedingungen in aller Welt - 15 Millionen allein in Indien. Jedoch ist das volle Ausmaß des Problems noch nicht bekannt. Viele Kinder sind auch schweren körperlichen Misshandlungen ausgesetzt. Oft wird auch nicht davor zurückgeschreckt, Kinder zu entführen und zur Arbeit zu zwingen.
Quelle: aktiv-gegen-kinderarbeit.de



Deflation ist der Zustand einer Volkswirtschaft, in dem der allgemeine Preisstand fällt, also Waren und Dienstleistungen anhaltend billiger werden. Weitere Merkmale sind Zinssenkungen, Kaufzurückhaltung, Sparen und sinkende Einkommen. Es kommt zu einer allgemeinen Schwächung der Wirtschaft, das Sozialprodukt geht immer weiter zurück.

Deflationen werden in der Regel von Rezessionen begleitet. Einmal in Gang, kann die Deflationsspirale nur schwer aufgehalten werden und möglicherweise zu einer langanhaltenden deflationären Depression werden. Mit Deflations-Spirale ist eine verhängnisvolle Kettenreaktion im Wirtschaftskreislauf gemeint:

Geringe Umlaufgeschwindigkeit des Geldes --> geringere Nachfrage --> Warenstau --> Preissenkungen --> Kaufzurückhaltung (in Erwartung weiter sinkender Preise) --> Geringerer Geldumlauf ...

Quelle: wikipedia




Leider ist das so, daß sich Termingeschäfte fast völlig vom Preis der körperlich vorhandenen Ware lösen können. "Die Weltwirtschaft ist heute ein gigantisches Spielkasino." (siehe unten)


Rede des Präsidenten der Republik Kuba, Dr. Fidel Castro Ruz, auf der internationalen Konferenz über Entwicklungsfinanzierung; Monterrey, Mexiko, am 21. März 2002

Exzellenzen:
Was ich hier äußere, wird nicht von allen geteilt; doch ich werde sagen, was ich denke und werde dies mit Achtung tun.

Die derzeitige Weltwirtschaftsordnung ist ein System der Ausplünderung und Ausbeutung, wie es noch nie in der Geschichte dagewesen ist. Immer weniger glauben die Völker an Deklarationen und Versprechen. Das Prestige der internationalen Geldinstitute liegt unter dem Nullpunkt.

Die Weltwirtschaft ist heute ein gigantisches Spielkasino. Neuere Analysen ergaben, daß für jeden in den Welthandel geflossenen Dollar mehr als hundert Dollar in Spekulationsgeschäfte fließen, die nichts mit der realen Ökonomie zu tun haben.

Diese Wirtschaftsordnung hat für 75 Prozent der Weltbevölkerung die Unterentwicklung bedeutet.

Die extreme Armut in der Dritten Welt erreicht bereits ein Ausmaß von 1,2 Milliarden Menschen. Die Kluft wird größer, nicht kleiner. Die zwischen den reichsten und den ärmsten Ländern bestehende Einkommensdifferenz, die 1960 das 37fache betrug, beträgt heute das 74fache. Man ist zu derartigen Extremen gelangt, daß die drei reichsten Personen der Welt ein Vermögen besitzen, das ebenso hoch ist wie das BIP der 48 ärmsten Länder zusammengenommen. Im Jahr 2001 waren es 826 Millionen Menschen, die Hunger litten; die Anzahl der erwachsenen Analphabeten betrug 854 Millionen; 325 Millionen Kinder bleiben der Schule fern; zwei Milliarden Menschen leiden Mangel an wesentlichen Medikamenten zu niedrigen Preisen; 2,4 Milliarden Menschen entbehren der sanitarischen Grundleistungen. Jährlich sterben mindestens elf Millionen Kinder unter fünf Jahren infolge vermeidbarer Ursachen und 500 000 erblinden durch Mangel an Vitamin A.

Die Einwohner der entwickelten Welt leben 30 Jahre länger als die Bewohner Schwarzafrikas.

Ein wahrer Völkermord!

Den armen Ländern kann keine Schuld an dieser Tragödie gegeben werden. Diese waren es nicht, die ganze Kontinente eroberten und über Jahrhunderte hinweg ausplünderten, den Kolonialismus errichteten, die Sklaverei wieder einführten, noch den modernen Imperialismus schufen. Sie waren deren Opfer. Die Hauptverantwortung der Finanzierung ihrer Entwicklung kommt jenen Staaten zu, die heute aus offenkundigen historischen Gründen den Nutzen jener Grausamkeiten genießen.

Die reiche Welt soll die Auslandsschuld erlassen und neue weiche Kredite zur Entwicklungsfinanzierung gewähren. Die stets kargen und oftmals lächerlichen Unterstützungsangebote sind unzureichend oder werden nicht eingehalten.

Was benötigt wird für eine echte nachhaltige sozioökonomische Entwicklung ist das Vielfache von dem, was behauptet wird. Maßnahmen wie die von dem kürzlich verstorbenen James Tobin empfohlenen, um dem unaufhaltsamen Strom der Geldspekulation einen Riegel vorzuschieben - obwohl seine Idee nicht auf Entwicklungshilfe gerichtet war - wäre heute eventuell das einzig Mögliche für die Schaffung genügender Fonds, die dann in der Hand der Vereinten Nationen und nicht von unheilbringenden Institutionen wie dem IWF direkte Entwicklungshilfe leisten könnten bei demokratischer Partizipation aller und ohne daß die Völker Unabhängigkeit und Souveränität opfern müßten. Das Konsensusprojekt, das uns von den Herren der Welt in dieser Konferenz aufgezwungen wird, bedeutet, daß wir uns mit einem demütigenden Almosen zu begnügen haben, das an Bedingungen geknüpft ist und Einmischung beinhaltet.

Alles seit Bretton Woods bis heute Gegründete ist nochmals zu überdenken. Ausschlaggebend waren die Privilegien und Interessen des Mächtigeren. Angesichts der tiefen Krise von heute bieten sie uns eine noch schlimmere Zukunft, in der es niemals eine Lösung geben wird für die ökonomische, soziale und ökologische Tragödie einer immer unregierbareren Welt, in der es jeden Tag mehr Arme und mehr Hungrige geben wird, so als sei ein großer Teil der Menschheit überflüssig.

Für die Politiker und Staatsmänner ist die Stunde ernsten Nachdenkens gekommen. Die Meinung, eine ökonomische und soziale Ordnung, die sich als unhaltbar erwiesen hat, könne mit Gewalt durchgesetzt werden, ist eine kopflose Idee.

Die mit jedem Tag moderneren Waffen, die sich in den Arsenalen der Mächtigsten und Reichsten anhäufen, werden - wie ich bereits einmal äußerte - zwar die Analphabeten, die Kranken, die Armen und die Hungrigen töten können, doch die Unwissenheit, die Krankheiten, die Armut und den Hunger werden sie nicht töten können.

Man sollte ein für allemal "die Waffen ruhen lassen".

Es muß etwas getan werden, um die Menschheit zu retten!

Eine bessere Welt ist möglich!

Vielen Dank.

Erklärende Note des Präsidenten der Republik Kuba, Dr. Fidel Castro Ruz; Monterrey, den 21. März 2002:

Herr Präsident, ich bitte Sie um zwanzig Sekunden für eine Erklärung.

Exzellenzen!
Sehr geehrte Delegierte!
Ich bitte Sie alle um Entschuldigung, Sie nicht weiterhin begleiten zu können, und zwar aufgrund einer spezifischen Situation, die sich aus meiner Anwesenheit auf diesem Gipfeltreffen ergeben hat und weshalb ich mich gezwungen sehe, sofort in mein Land zurückzukehren.

Die Leitung der Delegation Kubas übernimmt Genosse Ricardo Alarcón de Quesada, Präsident der Nationalversammlung der Volksmacht und unermüdlicher Verfechter der Rechte der Dritten Welt. Auf ihn übertrage ich die mir als Staatschef auf diesem Treffen zukommenden Ermächtigungen.

Ich erwarte, daß ihm an keiner der offiziellen Aktivitäten, an denen er als Leiter der kubanischen Delegation und Präsident des höchsten Organs der Staatsmacht in Kuba einen Anspruch hat, die Beteiligung verwehrt wird.

Vielen Dank.
Quelle: uni-kassel.de


Marx lassen wir erstmal - ich hab nämlich keine Zeit mehr.



Gruß

TanduayJoe
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
TanduayJoe schrieb:
Moinmoin

Wie beim Tauschring, alle die sich diesem angeschlossen haben vertrauen darauf, daß die Talente auch gegen Dienstleistungen oder mitunter auch Waren einzutauschen sind, da alle Mitglieder dieses Tauschringes (Gemeinde) dazu verpflichtet haben.

Im Tauschring hätte die Handlungsweise des Tischlerbauern, keine Leistungen in Anspruch zu nehmen, keine negativen Folgen. Im Tauschring gibt es einen ungefähren Wertmaßstab für die Talente, nämlich den Euro. Dienstleistungen, die grob abweichend vom vorgeschlagenen Wert bewertet würden, würden wahrscheinlich nicht erbracht bzw. nachgefragt werden, weil sich die Tauscher wahrscheinlich schämen würden, gierig bzw. geizig zu erscheinen. Preis und Leistung müssen ja gemeldet werden.

Die Ware Muschelschale im pazifischem Raum hört sich für mich nicht sehr plausibel an.

Wie gesagt, ich war nicht dabei. Wird die Muschelschale nicht aufwendig bearbeitet und könnte einmal als Schmuck gedient haben?

Ich lese und stelle fest: Da ist also gar nichts verbrieft?

Es wird ein Konto geführt, auf dem die verdienten Talente festgehalten werden. Auf meinem Konto stehen zwar keine Talent, sondern EURO, trotzdem habe ich es immer für mein verbrieftes Recht gehalten, diese auf meinen Wunsch hin auch ausgezahlt zu bekommen. Falls die Bank diesem Wunsch nicht nachkommt kann ich sie darauf verklagen mein Eigentum ausgehändigt zu bekommen. Ist dem etwa nicht so?

Dem ist so. Das Bankkonto verbrieft einen Anspruch auf Geld. (Deshalb bin ich auch der Ansicht, daß Sichteinlagen selbst kein Geld sind, aber da vertrete ich natürlich eine Mindermeinung.) Das Talentekonto ist aber, wenn ich es richtig verstehe, nur eine Übersicht. Ich kann mir keine Talentscheine aus diesem Konto auszahlen lassen, oder? Aber selbst wenn es so wäre, Du hattest geschrieben, das Talent verbriefe einen Anspruch auf Arbeit. Das kann ich nur so verstehen, daß ich jemand zwingen kann, mir eine Arbeitsleistung zu erbringen - ein Schuldschein, der auf Arbeit lautet. Daher meine Frage, ob er auf die Arbeit, oder eine bestimmte Arbeit, einer bestimmten Person lautet. Aus der Webseite des Tauschrings entnehme ich jetzt, daß ich als Besitzer eines Talents keineswegs einen Anspruch habe, daß mir jemand eine Arbeit leistet. Jedermann kann mein Talent annehmen oder es bleiben lassen. Damit besteht eigentlich kein Unterschied mehr zu Geld.

"Arme Länder wären gezwungen, sich Gold zu leihen."

Sie könnten auch Steuern erheben. Die Bürger könnten Gold durch Warenverkauf und Dienstleistungen erlangen.

Dutzende Staaten haben ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von unter 500 US-Dollar, ca. 1,3 Menschen haben pro Tag höchstens einen US-Dollar zur Verfügung, [...]
Was glaubst Du, könnte man diesen Menschen denn so an Steuerlast auferlegen?
Wieviele Waren kann ein Verhungender wohl noch veräußern?
Welche Dienstleistung kann ein Cholerakranker erbringen?

Das ist mir bekannt, und es gefällt mir keineswegs. Aber inwiefern würde sich die Situation dieser Menschen verschlechtern, wenn diese Staaten kein wertloses Papiergeld mehr drucken würden? In einigen dieser Staaten kursieren noch immer Mariatheresientaler, das funktioniert prächtig.

"Wechselkurspuffer"

Wovon reden die eigentlich?

Abwertung bedeutet, daß sich der Wert einer Währung gegenüber einer anderen Währung verringert. Hierdurch verbilligt sich die Ausfuhr, und die Einfuhr verteuert sich. Umgekehrt bewirkt eine Aufwertung, daß der Wert der betreffenden Währung steigt, verbunden mit einer Verbilligung der Einfuhren und einer Verteuerung der Ausfuhren. [...]

Und mit Ab- oder Hineinfließen von Edelmetall funktioniert das nicht?

Deine Versicherung, daß die Schulden der Bundesrepublik Deutschland von inzwischen fast 1,4 Billionen EURO irgendwann getilgt werden, [usw.]
Die Schulden der BRD werden aller Wahrscheinlichkeit nach niemals getilgt werden, da das geliehene Geld verkonsumiert und nicht investiert wird. Ein privater Schuldner würde bankrott gehen, wenn er wie die BRD handeln wollte; ob es zum Staatsbankrott kommen wird, muß sich erst noch zeigen. Eigentlich ist es unausweichlich.

Ich persönlich würde ein Minus in Höhe gut drei Jahresgehältern auf meinem Konto nie mehr ausgleichen können.

Nicht, wenn Du das Geld in den Konsum gesteckt hast. Nicht, wenn sich Dein Jahreseinkommen nicht wesentlich erhöhen kann. Nicht, wenn Du die hohen Zinsen vom Dispokredit zahlen mußt.

Probleme mit der Regel "Schulden werden in aller Regel getilgt", hatten wohl auch diese Damen und Herren. "Von Januar bis Mai 2004 kam es zu insgesamt 46.766 Insolvenzen."

Seufz. Also gut, immer alles Schritt für Schritt und en detail.

Es geht darum, daß durch den Zinseszinseffekt die Schulden exponentiell wachsen. Beliebtes Beispiel dafür ist der Josefspfennig. Wie wir alle aus täglicher Anschauung wissen, läuft es offenbar in der Realität anders ab. Die meisten Schulden werden getilgt. Andere Schuldner brechen aus der Zinsspirale aus - indem sie bankrott machen. Eines von beiden tritt unausweichlich ein. Spätestens mit dem Tod eines Schuldners sind die Schulden aus der Welt, da die Erben das Recht haben, ihr Erbe auszuschlagen. Man muß sich nur vor Augen führen, wie bescheiden sich das exponentielle Schuldenwachstum innerhalb der Lebenzeit eines Menschen ausnimmt. Exponentielles Wachstum ist immer nur kurze Zeit möglich, bevor die Realität und die schlichte Knappheit der Materie ihm ein Ende setzen.

Auch andere "Schuldner" haben noch nichts von dieser Regel gehört:

Oh ja, Schuldknechtschaft. Gesells Theorie gilt also nur für Drittweltländer, die den Bankrott nicht kennen, dafür aber die Zwangsarbeit?

Deflation ist der Zustand einer Volkswirtschaft, in dem der allgemeine Preisstand fällt, also Waren und Dienstleistungen anhaltend billiger werden. Weitere Merkmale sind Zinssenkungen, Kaufzurückhaltung, Sparen und sinkende Einkommen. Es kommt zu einer allgemeinen Schwächung der Wirtschaft, das Sozialprodukt geht immer weiter zurück.

Da wird eine Rezession beschrieben. Deflation bedeutet Entblähung. Es handelt sich um ein Kunstwort in Anlehnung an Inflation, Aufblähung. Der Geldmenge nämlich. Die Definition der wikipedia ist falsch.

Leider ist das so, daß sich Termingeschäfte fast völlig vom Preis der körperlich vorhandenen Ware lösen können. "Die Weltwirtschaft ist heute ein gigantisches Spielkasino." (siehe unten)

Dann erkläre mir bitte Schritt für Schritt, wie das gehen soll, ohne daß der Spekulant gewaltig auf die Nase fällt, und zwar eher über kurz als über lang.

Rede des Präsidenten der Republik Kuba, Dr. Fidel Castro Ruz, auf der internationalen Konferenz über Entwicklungsfinanzierung; Monterrey, Mexiko, am 21. März 2002

Du bietest mir allen Ernstes eine Rede des blutigen Diktators Castro, der sein Volk unterdrückt und es an den Bettelstab gebracht hat und jetzt Schuldige sucht? Soll ich diesen Schmonzes wirklich detailliert kommentieren? Der Mann redet gelegentlich fünf Stunden am Stück, dafür habe ich keine Zeit.
 

pion17

Großmeister
23. Juli 2004
71
Bösartigkeit hat doch nichts mit Dummheit zu tun. Fidel Castro ist bestimmt nicht das best für Kuba aber was er über die Wirtschaft sagt stimmt grösstenteils
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz. Castro ist sicherlich intelligent, wahrscheinlich hochintelligent. Wenn man sich aber in solch einem Maße, derart fanatisch, in Irrtümer verrennt und das Wohl seines Volkes dafür opfert, dann muß man sich bei aller Intelligenz dumm nennen lassen. (Nicht daß ich das getan hätte.) Klugheit ist meiner Meinung nach mehr als Intelligenz.

Castros Sicht der Wirtschaftsgeschichte und der wirtschaftlichen Zusammenhänge ist meiner Ansicht nach grob fehlerhaft und von Vorurteilen und einer Art negativen Wunschdenkens geprägt.

Zum Beispiel klafft die Schere zwischen Arm und Reich vor allem deshalb auseinander, weil die einen reicher, nicht weil die anderen ärmer werden. Ebenso ist es kein Völkermord, wenn in den entwickelten Ländern die Lebenserwartung steigt. Ländern, die keine nennenswerten Kolonien hatten, wie Deutschland oder Italien, geht es heute ebenso gut wie oder besser als Spanien und Portugal, das ehemalige Drittweltland Südkorea hat das um die Jahrhundertwende steinreiche Argentinien weit hinter sich gelassen - Castros gesamte Ausbeutungsvorstellungen sind falsch. Höhere Almosen, wie er sie fordert, würden ebenso wenig eine nachhaltige Entwicklung anschieben wie die Arbeitslosenhilfe - subventioniert Bettler, und ihr bekommt Bettler! Swelbstverständlich hat er recht, wenn er fordert, ein fü alle mal die Waffen ruhen zu lassen. Seine Geheimpolizei sollte den Anfang machen!

Dabei habe ich für Castros Revolution sogar Sympathie. Es ist nur alles fürchterlich aus dem Ruder gelaufen, und wieder mal ein Tyrann durch einen anderen ersetzt worden.
 

Zerch

Prinz von Libanon
10. April 2002
3.451
wenn es wirklich so wäre , dass jeder wolle , dass es jedem gut geht , dann gäbe es ein freischenkendes system.
es ist aber nicht so und es wird mit der not von anderen profit betrieben.

gewinnbringende schuldenberge , gelder die nicht existieren , werte die keine sind. es ist ein wahrer raubbau und eine verschwendung von wertvollen natürlichen ressourcen im gegenwert von wertlosem.
das geldsystem ist nur ein trick , ein ausbeutungsbeschleuniger.
 

pion17

Großmeister
23. Juli 2004
71
Ich denke auch, dass unser Geldsystem ein grosser Bluff ist. Die Hochfinanz kennt keine Geldbeträge wie wir sie kennen, sie verschieben einfach die Gleichgewicht zu ihren Gunsten während wir ein schlechtes Gewissen haben wenn wir ein bisschen zu viel Geld ausgeben.
 

TanduayJoe

Geheimer Meister
10. April 2002
322
Moinmoin

Im Tauschring hätte die Handlungsweise des Tischlerbauern, keine Leistungen in Anspruch zu nehmen, keine negativen Folgen.

Auch wer Geld hortet hat ( wenigstens zur Zeit) keine negativen Folgen zu befürchten.

Angefangen hat unser "Gespräch" mit meinem Link "Grundlagen des Geldes", den Du, aus welchen Gründen auch immer in Bausch und Bogen nieder gemacht hast.

Dein Hauptkritikpunkt war damals, daß deckungsloses Geld nicht einführbar sei, darauf folgte später der Hinweis auf Tauschring-Talente, aber wie Du inzwischen selbst festgestellt hast:

Jedermann kann mein Talent annehmen oder es bleiben lassen. Damit besteht eigentlich kein Unterschied mehr zu Geld.

Nein, es besteht da auch kein gravierender Unterschied und selbstverständlich kann (und will) ich niemanden zwingen für mich zu arbeiten, weder mit Talenten, Euro oder Gold. Ob nun verbriefter Anspruch auf Arbeit (gemeint hatte ich eigentlich so in etwa schriftlich fixiertes Guthaben auf Arbeitsleistung, hoffentlich ist das jetzt korrekt genug ausgedrückt) oder nicht, die Tauschringe sind ein Beispiel dafür, das eine ungedeckte Währung (in einer kleineren Gemeinschaft) eingeführt werden kann, aller Wortklauberei zum Trotz.


Ebenso wie Du gleich zu Anfang unseres "Gesprächs" die"Grundlagen des Geldes" bearbeitest Du Vorsicht Goldwährung! mit dem Holzhammer. Ich hatte geschrieben, daß man über einige Dinge dieses Artikels nachdenken müsse.

Dein Nachdenken ergab folgenden Vorschlag: "Sie [die armen Länder]könnten auch Steuern erheben. Die Bürger könnten Gold durch Warenverkauf und Dienstleistungen erlangen."

Zusammengefaßt war meine Frage so in etwa: Wie sollen diese armen Länder, die es nicht einmal schaffen ihrer Bevölkerung das Lebensnotwendigste zu bieten und deren Bürger zum großen Teil in bitterster Armut leben, an ausreichend Gold für ein eigenes Währungssystem kommen?

Deine Antwort:
Das ist mir bekannt, und es gefällt mir keineswegs. Aber inwiefern würde sich die Situation dieser Menschen verschlechtern, wenn diese Staaten kein wertloses Papiergeld mehr drucken würden? In einigen dieser Staaten kursieren noch immer Mariatheresientaler, das funktioniert prächtig.

Das es in diesen Staaten nicht prächtig funktioniert brauchen wir wohl nicht weiter zu erörtern. Nochmal, wie soll es diesen Staaten gelingen, eine goldgedeckte Währung zu schaffen?



"Waren sind die Deckung des Geldes."

Vertrauen ist die Deckung des Geldes. Niemand ist gezwungen, Waren dafür herzugeben.

Richtig, wir vertrauen alle darauf, daß wir für unseren Euro Waren erstehen können, was letztendlich ja der Sinn des Geldes ist. Ich will es mal kurz machen. Keine Ware für Euro - kein Vertrauen mehr in Euro - Währung Euro wertlos. Die Beziehung Ware-Währung ist nicht zu leugnen. Der Verfasser des Artikels hätte um unanfechtbar zu sein vielleicht lieber schreiben sollen: Das Vertrauen auf die Eintauschbarkeit gegen Waren ist die Deckung des Geldes. Letztendlich ist es aber belanglos. Ohne Waren für Euro kein Vertrauen sprich auch kein Wert.


"Geld ist ein Gutschein."

Langsam tut's weh. Worauf lautet denn der Gutschein?

"Gutscheinbeispiel"

Es wird noch schlimmer. Zwischen Geld und Werbegeschenken gibt es feine Unterschiede.

Am 06.08.04 War die Definition Geld ist ein Gutschein noch völlig in Ordnung! Fragtest Du nicht selbst:
Was ist Papiergeld denn anderes als ein Gutschein?


Und mit Ab- oder Hineinfließen von Edelmetall funktioniert das nicht?
Nein


Wird die Muschelschale nicht aufwendig bearbeitet und könnte einmal als Schmuck gedient haben?

Die Muschelschalen erhalten ihren Wert allein durch die Arbeit, die in ihnen steckt?



Deflation
Deine Entblähung der Geldmenge führt dazu, daß das Geld knapper wird mit all den Folgen, die in der Wikipedia beschrieben wurden. So schreiben zum Beispiel auch die Bänker von Union Investment folgendes:
Die Deflation ist das Gegenteil von Inflation und bedeutet, dass sich das Geldvolumen einer Volkswirtschaft verringert und die Kaufkraft steigt. Infolge von Deflation sind auch häufig Rezession und Preisrückgänge zu beobachten.
Geld ist knapper -> die Menschen geben weniger aus -> Absatz von Waren geht zurück -> Preise werden reduziert um Kaufanreize zu schaffen -> dadurch wird weniger verdient -> Kosten beim Hersteller müssen reduziert werden -> ... Dies kann zu einer Rezession führen, wird in diesem Stadium aber noch nicht als solche bezeichnet.


Rezession
Ein wirtschaftlicher Abschwung wird dann als Rezession bezeichnet, wenn das allgemeine Wirtschaftswachstum in zwei aufeinander folgenden Quartalen negativ ausfällt. Eine Rezession ist meist auch mit Kursverlusten an den Börsen verbunden.
Quelle: Union Investment



Das Spekulanten auch mal auf die Nase fallen ist unausweichlich. Ein Beispiel dafür, das Börsenkurs und realer Wert mitunter recht wenig miteinander zu tun haben ist z.B. die geplatzte Spekulationsblase am "Neuen Markt".
In vielen Fällen werden die kleinen Anleger meiner Meinung nach ganz einfach abgezockt. Kurse werden in die Höhe getrieben, der Kleinanlerger hat meist gar nicht die Möglichkeiten in Erfahrung zu bringen, was für ein Wert nun tatsächlich hinter diesem oder jenem Unternehmen steckt und ob der aktuelle Kurs günstig für einen Einstieg ist. Die Nachricht vom kurz vor Markteinführung stehenden Medikament und die in Aussicht gestellten Verdienstmöglichkeiten, Übernahmegerüchte - alles kaum nachprüfbar. Wenn von Börsenmagazinen Kurs-Gewinn-Verhältnisse jenseits von 100 noch als günstig bezeichnet werden, dann wird das auch geglaubt.

Das Ganze läßt sich ebenso auf ganz normale Waren übertragen und selbstverständlich soll auch jemand auf die Nase fallen, derjenige, dem ich meine zuvor günstig erworbenen Optionen teuer verkauft habe. Denn irgendwann wird sich herausstellen, das der Kurs mit der Wirklichkeit wenig gemein hat und dann wird der Kurs einbrechen (Beispiel die "Volksaktie" der Telekom oder der Silberkurs).


Zu deiner pauschalen Aburteilung der Rede Castros kann ich nur folgendes feststellen: Wer den Gedanken nicht angreifen kann, greift den Denkenden an!

Trotz Vorbehalten gegenüber eine Person sollte man vielleicht doch hinhören, was sie zu sagen hat.



Völkermord nenne ich es, wenn allein aus wirtschaftlichen Interessen heraus, Menschen in der 3.Welt lebenswichtige Medikamente verweigert werden.

Hauptthema der 15. internationalen AIDS-Konferenz mit etwa 15 000 Teilnehmer war der Zugang zu HIV-Prävention und AIDS-Behandlung vor allem für junge Menschen, insbesondere Frauen, die zunehmend von AIDS betroffen sind. Die dramatisch wachsende Zahl HIV-Infizierter vor allem in armen Ländern kann aber nur über preiswerte AIDS-Medikamente versorgt werden, bisher also über billige Generika (Nachahmerprodukte). Dagegen steht das Interesse von Herstellern patentierter AIDS-Medikamente (u.a.: Roche, Boehringer Ingelheim, Glaxo, Merck), die über hohe Preise ihre Forschungsaufwendungen finanzieren wollen. Außerdem greifen ab 2005 Bestimmungen des WTO-Abkommens zum Schutz des geistigen Eigentums (TRIPS), die unlizenzierte Generika-Importe mit Bann belegen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Welt-Gipfels war die AIDS-Krise in Asien: In Indien und China sind die Infektionsraten höher als in allen anderen Ländern weltweit. Angesichts der hohen Raten Neuinfenzierter und der immer noch dramatischen AIDS-Lage in vielen Regionen forderten Experten erneut und eindringlich mehr Geld für den Kampf gegen AIDS.
Quelle: www.learn-line.nrw.de

Das römische Imperium ist untergegangen, die Ägypter haben nur ihre Pyramiden und Tempel als Erinnerung an ihr einstiges glanzvolles Reich und die Maya sind auch verschwunden. Reiche sind schon immer entstanden und wieder zerfallen, trotz ehemals unermeßlichen Reichtums. Ob es einem Staat der ehemals keine oder keine bedeutenden Kolonien besaß heute besser geht, wie einer ehemaligen Kolonialmacht ist völlig irrelevant, wird aber immer wieder gerne gegen die, wie Du es nennst, "Ausbeutungsvorstellungen" zu Felde geführt. Wenn z.B. Portugal mit seinem ehemaligen Reichtum nicht umgehen konnte ist das nicht das Problem der ehemaligen Kolonien Potugals! Den ehemaligen Kolonialmächten Frankreich, Belgien und den Niederlanden geht es gut, ist das etwa ein Beweis für die Ausbeutungstheorie?


Gruß

TanduayJoe
 
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Verfasser Titel Forum Antworten Datum
H Staatsschulden Zeitgeschehen, Politik und Gesellschaft 44

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