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FEIGHEIT, IGNORANZ und HASS: die Wurzeln der Verschwörung!!!

Locus

Geselle
13. Mai 2002
42
@semball:
Das ist mir genauso zuwider wie die offensichtliche Tatsache, dass Du so kindische Fernsehserien wie "Dragonball Z" guckst. :wink:

@Vernon:
Ohne jetzt näher auf einen bestimmten Beitrag einzugehen, möchte ich sagen, dass Mißtrauen und allgemeine Paranoia uns an Verschwörungen glauben lassen.
UM jetzt unbedingt näher auf Deinen Beitrag einzugehen, möchte ich sagen, dass ich Dir kein Wort von dem glaube, was Du da von Dir gibst. Wenn Misstrauen und allgemeine Paranoia uns an Verschwörungen glauben liessen, du selbst aber nicht an Verschwörungen glaubst, dann muss ich Dir die Frage stellen, ob Du etwa noch nie Misstrauen gegenüber anderen Personen gehegt hast?
Sollte nämlich das der Fall sein, so wärst Du wohl reichlich naiv, dass Du jedem einzelnen blindlings vertraut, ohne jemals die Wahrhaftigkeit anderer Menschen zu hinterfragen.
Doch selbst wenn dem so wäre, dann müsste ich mich doch echt wundern, womit ein alter Verschwörer wie ich dieses Misstrauen Deinerseits verdient hätte. :wink:
Indessen kann ich Deinem Beitrag durchaus einen Punkt abgewinnen, obgleich ich ihn völlig anders werte:
Verschwörungen, geben dem, der an sie glaubt in keiner Weise irgendeine Befriedigung.
Dem pflichte ich bei. Wobei die mangelnde Befriedigung jedoch nicht darin ihren Ursprung hat, dass jemand überhaupt an eine Verschwörung glaubt, sondern vielmehr darin, wie die Verschwörungen geglaubt werden.
In der heutigen Zeit, in der jeder jeden verdächtigt und bespitzelt; in einer Zeit, in der jeder jeden ohne weiteres verklagen darf, ist nämlich die Empörung über die grenzenlose Boshaftigkeit der Welt durchaus gerechtferigt.
In einer Welt, die von mächtigen Individuen, gewieften Wissenschaftspropagandisten und spitzfindigen Philosophen so gestaltet wurde, dass inzwischen jeder moralische Wert so verkehrt und verdreht angewendet wird, dass jede Regel der Vernunft von vornherein geleugnet werden muss; in einer solchen Welt sind Verschwörungen doch etwas Alltägliches: sei es eine unfreundliche Kassiererin im Supermarkt, die für ein paar Cent Gewinn zu wenig Rückgeld ausbezahlt, seien es Kollegen, die andere Menschen aus dem Büro mobben - das alles sind doch Verschwörungen und wenn man an diese glaubt, ist man sicherlich kein Paranoiker, sondern nichts weiter als ein Realist.
Dass man also an Verschwörungen glaubt, ist genauso zu befürworten, wie dass man an die Existenz der Supermarktkassiererin oder an die Kollegen glaubt.
Wie man aber an die Verschwörung glaubt, ist aber eine ganz andere Sache:
Der eine nimmt die Sache einfach nur hin und kümmert sich nicht weiter darum, eine andere dagegen findet boshaftige Verschwörungen in Ordnung und praktiziert diese im Alltag und wiederum ein anderer ist der Geprellte und kämpft nun um Gerechtigkeit.
Welche Sichtweise ist nun die beste?
Die erste - die Blindheit - wohl ganz bestimmt nicht, auch wenn Du sie zu vertreten scheinst. Dein - zwischen den Zeilen herauslesbares - Rezept, einfach nicht an die Verschwörung zu glauben, ist nämlich das schlimmste, was man einem Menschen antun kann: es ist die stillschweigende Vereinbarung, dass man nicht nur die Probleme, die man schon mit dem blossen Auge sehen kann, nicht lösen darf, sondern sie sogar gänzlich übersehen soll, da Probleme ja keine Befriedigung bieten.
Mit dem gleichen Grund könnte man sich die Augen ausstechen, sobald man etwas hässliches sieht, dass man nicht sehen will.
An Verschwörungen aber soll man genauso glauben, wie an die böswillig zurückbehaltenen Geldmünzen im Supermarkt oder die Mobbingversuche der Kollegen. Denn das Böse existiert nun einmal genauso wie das Gute; Alles andere wäre pure Naivität.
Die zweite Sicht - die Liederlichkeit - ist dagegen zwar intelligenter, aber in moralischer Hinsicht äusserst fragwürdig. Wer sich dem Bösen hingibt, kann sich zwar einen kleinen Gewinn erhoffen - wie die hinterhältige Kassiererin, doch dies geht nur bei blinden und naiven Menschen, niemals aber bei rechtschaffenen, die sich so etwas nicht gefallen lassen wollen. Denn der Zorn böser Menschen entbehrt jeglicher moralischen Rechtfertigung, er kann notwendigerweise nur gemässigt sein; der Zorn eines Rechtschaffenen aber ist grausam und unerbittlich, denn er hat jede Rechtfertigung hinter sich. Der Mann, der die Kassiererin lauthals beschimpft, hat jeden Grund erbost zu sein. Die Kassiererin aber hat nur Gründe dafür, sich für ihr Verhalten zu entschuldigen. Wer seine mobbenden Kollegen verklagt, hat jeden Grund diese zu verklagen und wird wohl jeden einzelnen Punkt als Beweis dem Gericht vorlegen können. Die Kollegen aber haben gar nichts zu melden.
Wer also in der Verschwörung keine Befriedigung findet, der hat sich den Titel des Rechtschaffenen verdient. Rechtschaffenheit besteht nämlich darin, dass man an Verschwörungen glaubt, so wie man an das Böse glaubt und dass man die Verschwörungen ablehnt, so wie man das Böse ablehnt.
Aus diesem Grund halte ich es für mehr als begrüssenswert, wenn es Misstrauen gibt, genauso wie ich es für begrüssenswert halte, dass es Vertrauen gibt. Und genauso gut ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die an die Verschwörung glauben, sowie sie an Gut und Böse glauben.
Letztlich aber kommt es doch nur auf eines drauf an:
Rechtschaffenheit.

Und das ist es, worauf ich schon die ganze Zeit hinweisen wollte.
 

TheLiberalist

Geheimer Meister
5. November 2002
130
Super: es lebe die Moral! Moral ist doch nur das, was die menschliche Gesellschaft hervorbringt. Moral ist doch nur ein Resultat der Selbsterkenntnis eines Volkes. Moral ist ein Werterlangung. Moral ist Profit.
 

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