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Black Jack - Karten zählen

Prestige

Lehrling
5. September 2008
2
Hallo Leute,

Sorry ich weiss, passt hier vielleicht nicht so hin, aber habe irgendwie keinen geeigneten Platz gefunden. Denke aber, dass durchaus eine interessante (auch mathemathische) Diskussion entstehen könnte.

Es geht um das berühmte Karten zählen im Black Jack. Ich denke viele kennen den Film 21.

Meine Frage ist simpel: Ist es heute noch möglich?

Die Casinos haben natürlich Massnahmen ergriffen wie z.B. mehr verwendete Kartendecks usw. Aber kann man trotzdem noch profitabel spielen? Es ist mir bewusst, dass man kein Millionär werden kann (ausser vielleicht mit dem nötigen Kapital und Glück).

Aber ich spreche von kleinen Gewinnen, sozusagen nette Zusätze :)

Was wisst ihr zu diesem Thema? Habt ihr euch schon damit befasst? Links, Theorien, Ideen, Erfahrungen usw.

Hoffe, es melden sich einige Leute...

Gruzz
 

Shishachilla

Gesperrter Benutzer
10. April 2002
4.639
AW: Black Jack - Karten zählen

naja, ist und bleibt halt Wahrscheinlichkeitsrechnung. :egal:

ICH würd mich da nicht unbedingt drauf verlassen.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Black Jack - Karten zählen

Du arbeitest mit Wahrscheinlichkeitsrechnung, das Casino arbeitet damit. Kommt also darauf an, wer den längeren Atem hat und die Limits festsetzt. Da die Casinos auf ihren Fehler aufmerksam geworden sind, sind die Chancen heute schlecht. Behaupte ich mal, ohne die Details zu kennen.
 

Bullroar

Geselle
30. Oktober 2008
7
AW: Black Jack - Karten zählen

Denke auch das es heut zutage sehr schwer ist da ja in größeren Casinos alles überwacht wird...
Aber ich denke ich kleineren Casinos könnte es noch klappen so 0815 dinger aber bei größeren gewinnen weiß ich nicht....
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Black Jack - Karten zählen

Kann man doch ganz alleine nicht umsetzen, oder?

Da bleibe ich lieber bei Roulette und setze auf Farbe :-)
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Black Jack - Karten zählen

Der sichere Weg in die Pleite: Auf Farbe setzen und bei Verlust verdoppeln.
 

veterano

Geheimer Meister
12. September 2008
104
AW: Black Jack - Karten zählen

Die zahlreichen "Black Jack Strategien" beruhen praktisch alle darauf, daß man sich die bereits gegangenen Karten merkt.

Das leuchtet auf den ersten Blick ein, denn auch ein guter Skatspieler weiß natürlich genau, welche Karte schon gegangen ist. Das ist Grundvoraussetzung für erfolgreiches Skatspiel (auch Bridge natürlich und all das), aber noch immer keine Gewinngarantie, wenn das Blatt halt schlecht ist.
Einen klaren Vorteil hat der, der sich die Karten merkt, nur dann, wenn sein Gegenüber es nicht tut oder kann.

Beim Black Jack sind aber viel mehr Karten im Spiel (bis zu 6 Bücher, also 312 Karten). Auch da gibt es Künstler, die sich die alle merken können, ABER.

Es werden bei weitem von einem Schlitten nicht alle Karten ins Spiel gegeben.
Der Croupier "schneidet" nach dem Mischen das Kartenbündel mit einer roten Karte, und zwar sehr weit vor dem Ende des Stapels.
Sagen wir mal grob, es kommen ca. 50 Karten gar nicht ins Spiel, und das ist sehr viel.


Damit hebelt er die Leute aus, die sich merken, wieviel Bilder und Werte gegangen sind.

Wie Leute, die sich ernsthaft damit befassen, errechnet haben, ist der Haus-Vorteil des Casinos bei Black Jack ca. 7% (also 93% der gesetzten Gelder werden wieder ausbezahlt). Das ist ein hoher Hausvorteil, vgl. bei Roulette sind es glaube ich 2,48% bzw. 1.24%, da bei ZERO die Einsätze auf den Einfachen Chancen nicht sofort verloren sind, sondern lediglich erstmal bis zum nächsten Coup "en prison" gehen.
Aber genau Formeln kannich nicht liefern. Gibt es sicher Webseiten darüber.

Somit wäre es also "klüger", Roulette zu spielen.
Die meisten so einigermaßen erfolgreichen "Systeme" beruhen daher auch auf dem Spiel auf die Einfachen Chancen, und nicht etwa auf Dutzende, Kolonnen oder andere mehrfache Chancen, da diese letzteren bei ZERO sofort verloren gehen.

Noch "klüger" aus Spielersicht wäre dann Baccara.
Da hier die Spieler nur gegeneinander spielen, und das Casino keinen Hausvorteil hat, ist das das "beste".
Das Casino macht mit Baccara den Gewinn nicht über einen mathematischen Haus-Vorteil, sondern es zieht von jedem gewonnen Coup (also wenn der jewelige Bankhalter eine sogenannte "Suite" macht) 5% vom Gewinn ab. Das nennt man die "Cagnotte".
Die Gewinnchancen sind also beim Baccara am höchsten, denn nur der Gewinner zahlt ja die Cagnotte, und die 5% kann er verschmerzen.

Das Teuflische an der Cagnotte ist aber das:
Je länger eine Partie dauert (und Baccarrunden gehen sehr sehr lange, meist von abends um 9 bis morgens um 5), desto mehr Geld wandert in Form der Cagnotte nach und nach in den sogenannten "Tronc" (die Geldbüchse unter dem Tisch - also die Kasse des Casinos).

Kommt beim Baccara in Form von "frischen" Spielern nicht ständig neues Geld hinzu, ist irgendwann das ganze Geld im Tronc verschwunden.

Das ist ein Grund dafür, daß Baccara so oft in illegalen Spielclubs angeboten wird (hier ist die Cagnotte geringer, oer sogar Null, ... man zahlt dwem Betreiber dann pro Stunde 1000 Euro Miete fürs Lokal sozusagen ... usw.).

Baccara ist allerdings nichts für die Hausfrau, die am Nachmittag mal 100 Euro vferzocken will oder für kapitalschwache Spieler, da man dort die Bank nicht mit 5 Euro oder so ansetzen kann.
Die "kleinen Tische" beim Baccara verlanen ein Minimum von ca. 300 Euro, an den größeren Tischen oft mehrere Tausend.

Es ist also ein Spiel für Leute mit doch etwas Geld.
Daher bieten die kleineren deutschen Casinos dieses Spiel mangels Kundschaft und Interessenten auch schon lange nicht mehr an.
Gespielt wird es noch gut und prickelnd im Interconti in Hamburg (die ganzen Luden sind da vertreten, - und das sind hervorragende Bac-Spieler), in Berlin, in Baden-Baden glaub ich auch noch (da treffen sich die schwäbischen industriellen).

Ein klassisches Baccara Casino ist Campione d'Italia (eie italienische Exklave in der Schweiz). Da spielen die Mailänder Industriellen und natürlich auch die Herren der Ehrenwerten Gesellschaft.

Es hat schon James-Bond Charakter, da zuzuschauen.
Da werden Banken mit 100.000 Schweizer Franken eröffnet, und wenn sie 3 mal gestanden ist, sich also 800.000 im Pott befinden, bleibt da noch jedes Auge trocken. Da wird noch ohne mit der Wimper zu zucken ein weiteres "Banco Suivi" (das Allerheiligste beim Baccara!) gegeben, oder wenn der das Vorrecht habende kein "Suivi" mehr schafft, dann todsicher von einem anderen noch ein "Banco Solo".

Ich habe einmal in Campione beobachtet:
Die Bank stand bei 3.2 Millionen Franken. Also 5 mal "gestanden".
Der Mann mit Vorrecht war wohl etwas klamm geworden, und fragte: "Avec la table?". Also er würde 1.6 Millionen setzen, und der Rest der Spieler und Zuschauer konnten die andern 1.6 Millionen setzen.
Da rief eine Juwelenbehangene Dame am Platz 3: "Banco Solo!".

Nun wurde es spannend. Die Karten wurden gegeben, die Dame hatte original 8.
Der Bankhalter deckte auf: ORIGINAL 9 !!!

Tja, wer beschreibt nun das Erstaunen und Entsetzen am Tisch, denn es passierte Folgendes:

Die Dame konnte nicht bezahlen! :k_schuettel:
Sie hatte keine 3.2 Millionen Franken flüssig.


Gemurmel am Tisch ... "Le Coup de deshonneur!" - der unehrenhafte Coup! Geld zu setzen, das man nicht hat!

Das Casino mußte natürlich einspringen und die Summe hinlegen, aber die Dame wurde umgehend Richtung Bureau des Casinodirektors verfrachtet. :dandy: Und wie man die dort in die Mangel genommen hat, kann man sich wohl bildlich vorstellen. :mad:

naja, das eine alte Geschichte aus alten Casinotagen.


nochmal zu Systemen:

es gibt im Groben zwei Systemarten:
1. die progressiven Systeme, d.h. bei Verlust wird der Einsatz erhöht. Hört sich gut an, aber all diese Strategien scheitern am casino-seitig begrenzten Tischmaximum.

2. die "masse égale" Systeme.
hier wird der einsatz auch im Verlust nicht erhöht, man spielt immer mit gleich großen Jetons (in der Spielersprache heißt das "Stück").
Man vertraut hier auf die Regelmäßigkeit der Zahlen- oder Kartenfolge (Fachausdruck: "Permanenz").
Systeme werden zuerst immer "trocken" an sogenannten "Jahrespermanzen" geprüft, die man überall erhält. z.B. Jahrespermanenz Tisch 1 Casino Lindau 1974.

Es gilt die (empirische) Regel, daß ein Spiel, das masse égale nicht gewinnt, auch in der Progression nicht gewinnen kann.

Bitte, mir fehlt der mathematische Background, das zu belegen, bin aber, wenn ich die vielen langen Gesichter im Casino sehe, der Meinung, mich dem anzuschließen.

Die progressiven wie die masse égale Spieler sind wohl beide bis heute nicht so ganz zufrieden mit den Steinen der Weisen, die sie sich da eifrig zusammenbastelln :mimpel:
 
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