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Urknalltheorie in sich unlogisch?

Jaeger

Geselle
16. Juli 2011
45
Hallo Freunde,

ich hatte vorhin beim Frühstück eine interessante Unterhaltung (fragt nicht wie wir darauf gekommen sind) die an einem Punkt endete wo ich ins Nachdenken gekommen bin. Es ist so einfach, dass man sich fragt warum man nicht schon mal vorher darauf aufmerksam geworden ist.

Daher eröffne ich jetzt mal dieses Thema, denn vielleicht gibt es ja doch eine einfache oder wissenschaftliche Antwort die uns nicht in den Sinn kam:gruebel:

Mir bekannt ist zum Beispiel, dass für die Urknalltheorie die sogenannte "kosmische Rotverschiebung" als Beweis angeführt wird.
Das Licht von Sternen und Galaxien würde je weiter weg sie von der Erde sind, desto mehr im Spektrum verschoben sein, was auf eine Beschleunigung und ein Wachstum hinweist.

Die Rotverschiebung entsteht weil die Strahlung während der Reise durchs Weltall Energie verliert, der sogenannte Compton Effekt da der Weltraum ja gar nicht leer ist.
Compton bewies ja den teilcheneigenschaft bzw. Charakter von Licht, oder den Wellencharakter der Elektronen.
Je länger die Distanz, je mehr nimt der Energieverlust und damit die Wellenlänge des photons zu.

Jetzt Frage ich aber mal ganz pauschal, wenn nach der Urknalltheorie alles im Weltraum sich voneinander wegbewegt, wie ist es dann möglich, dass Galaxien kollidieren?

Ist doch ein totaler Widerspruch in sich, oder?
 

zamioculcas

Geheimer Meister
15. Mai 2012
485
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Der Widerspruch ist mir auch schon aufgefallen. Galaxien haben ja gewaltige Massen und Gravitationskräfte, so dass es zu einem "Kampf" zwischen diesen Anziehungskräften und den Expansionskräften (Wegbewegung vom Gebiet des Urknalls) kommt.

Wenn es zu einer Verschmelzung von benachbarten Galaxien kommt ist das für mich ein Hinweis, dass die Gravitationskräfte stärker sind, als die "Wegdriftkräfte" und somit die Theorie überdacht werden sollte.

Licht verliert ja auch bei seiner Bewegung durch das All (was ja kein Vakuum ist) etwas an Energie, weil es mit den wenigen "Material" des interstellaren Staubs bzw. der noch unbewiesenen dunklen Energie bzw. Materie interagiert und beeinflusst wird.

Selbst ein schwarzes Loch lenkt Lichtstrahlen ab und verschluckt es sogar, wenn es nah genug ist.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.048
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Hallo Jaeger,

einfach mal aus dem Stegreif heraus, ohne lange gegoogelt zu haben:

Die Rotverschiebung wird doch eigentlich mit dem Doppler-Effekt erklärt. Irgend ein Objekt emittiert Wellen, egal ob Licht oder Schall. Bewegt sich das Objekt auf einen Beobachter zu, kommen die Wellen mit einer kürzeren Wellenlänge = höheren Frequenz beim Beobachter an, wenn sich das Objekt auf diesen Beobachter zubewegt, als wenn es sich weg bewegt.

Nimm zum Beispiel ein Flugzeug, das mit genau Schallgeschwindigkeit fliegt. Es emittiert in jede Richtung Schallwellen, aber nach vorne können sich jedoch vom Flieger aus gesehen gar nicht ausbreiten, und nach hinten bekommen sie die doppelte Wellenlänge, weil die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen und die Geschwindigkeit des Fliegers addieren.

Was die Kollision von Galaxien betrifft, ist es, denke ich, so, dass die Materie im Universum nicht gleichförmig verteilt ist. Dort, wo Materieansammlungen dicht genug beieinander liegen, hat dann auch die Schwerkraft genug Einfluss, um den "Restschwung" vom Urknall zu überwiegen. Wäre es nicht so, ließe sich Deine Frage ja dahingehend verallgemeinern, warum es überhaupt irgendwelche konkreten Objekte im Universum gibt und nicht zur einen homogenen Brei, der mit fortschreitender Expansion immer dünner wird.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Dort, wo Materieansammlungen dicht genug beieinander liegen, hat dann auch die Schwerkraft genug Einfluss, um den "Restschwung" vom Urknall zu überwiegen. Wäre es nicht so, ließe sich Deine Frage ja dahingehend verallgemeinern, warum es überhaupt irgendwelche konkreten Objekte im Universum gibt und nicht zur einen homogenen Brei, der mit fortschreitender Expansion immer dünner wird.
Jepp. 14 Milliarden Jahre sind schon eine verdammt lange Zeit für herumdriftendes Zeugs.
Vergesst bitte nicht, daß unser Sonnensystem zum Beispiel eines der zweiten oder irgendwas Generation ist.
Das heißt, das sich Staub zusammengeballt hat bis eine Sonne entstandt, die am Ende ihres Lebenszyklus zu einer Nova wurde.
Und das nicht nur einmal. Und nicht nur hier.
 

zamioculcas

Geheimer Meister
15. Mai 2012
485
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Ein ewiger Kreislauf ohne Anfang und ohne Ende.

Alles was besteht ist umgewandelte Energie.

Die Menge bleibt immer gleich.
 

Mr Bird

Lehrling
26. November 2012
1
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Hallo Leute,
ich bin kein Physiker, oder Gelehrter einer anderer Wissenschaft und habe mich auch nie wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt, aber jedesmal, wenn ich eine Reportage, oder Dokumentation über das Thema Urknall, oder die Zeit sehe, erscheint mir jeder Versuch einer Erklärung als unlogisch! Anhand von mathematischen Formeln wurde bisher errechnet, das es dunkle Materie und/ oder dunkle Energie geben muss, damit sich das Universum aus unserer beschränkten Betrachtungsweise heraus erklären lässt.
Ich bin der Meinung, dass es nie einen Urknall gab!
Das Universum dehnt sich meiner Meinung nach auch nicht aus, denn wohin soll es sich denn dehnen??? Vielleicht findet am Rande des betrachtbaren "Endes" des Universum einfach nur eine Transfomation statt, in Zeit, Schwerkraft oder irgendeine Form von Masse, oder Energie. Vielleicht ist das Univerum einfach nur einer Wechselwirkung ausgesetzt in welcher es sich immerwieder hin und her transformiert.
Es gibt einfach zu viele Variablen die wir nicht kennen, so dass ich es für unverantwortlich halte, an der Theorie vom Urknall noch festzuhalten, oder schlimmer noch diese zu lehren.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Hi and welcome,

...so dass ich es für unverantwortlich halte, an der Theorie vom Urknall noch festzuhalten, oder schlimmer noch diese zu lehren.

Ich halte es für noch wesentlich unverantwortlicher, keine Ahnung zu haben und damit den Versuch zu starten, den Urknall als nicht lehrenswert zu bezeichnen. Vielleicht beschäftigst du dich auch mal mit dem, was man eine naturwissenschaftliche Theorie nennt.

LEAM
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Hallo Leute,
ich bin kein Physiker, oder Gelehrter einer anderer Wissenschaft und habe mich auch nie wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt, aber jedesmal, wenn ich eine Reportage, oder Dokumentation über das Thema Urknall, oder die Zeit sehe, erscheint mir jeder Versuch einer Erklärung als unlogisch![....]

:gruebel:

Es könnt etwas dauern, bis ich deinen Beitrag verinnerlicht habe...

Bis dahin erstmal ein `Herzlich Willkommen´in der Anstalt... :flora:
 

dreiundzwanzigfuffzich

Großmeister
10. Oktober 2012
68
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Anhand von mathematischen Formeln wurde bisher errechnet, das es dunkle Materie und/ oder dunkle Energie geben muss, damit sich das Universum aus unserer beschränkten Betrachtungsweise heraus erklären lässt.
Ich bin der Meinung, dass es nie einen Urknall gab!

Da hast du dein Problem aber schon selbst dargestellt: Du hast eine Meinung(die sei dir unbenommen, die sollst du sogar haben), aber die Leute, die der Meinung sind, dass der Urknall stattgefunden hat, haben knallharte Mathematik, um das zu belegen. Die populärwissenschaftliche Erklärung mag unlogisch klingen, das kommt aber daher, dass sie nicht präzise ist. Da spielt höhere Mathematik eine Rolle. Wenn man die in eine Reportage packen würde, wäre sie keine Reportage, die dem Laien einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand gibt, sondern eine furztrockene wissenschaftliche Veröffentlichung. Die wäre dann exakt, würde uns Normalsterblichen aber kilometerweit über die Hutschnur sausen.

Aus Reportagen und ähnlichem eine Schlussfolgerung betreffs der tatsächlichen Verhältnisse zu ziehen, ist daher vollkommen unmöglich und auch nicht der Zweck dieser Medien. Sie sollen zuerst(natürlich) der Produktionsfirma Geld einspielen und zweitens Laien eine ungefähre Vorstellung geben, was für ein hirnzerreissendes, mit Worten nicht zu beschreibendes Wunder unser Universum darstellt(Sorry, ich krieg bei dem Thema immer ein bisschen feuchte Augen :) ). Daraus ohne Fachwissen zu verlangen, dass unsere bis dato beste Erklärung des Universums nicht mehr an Schulen und Unis gelehrt wird, gehört in den Bible Belt. Die werden in zehn, zwanzig Jahren schon merken was es ihnen eingebringt, eine Generation von Menschen heranzuzüchten, welche denkt, dass Gott kegelt wenn es donnert. Ich werfe dich übrigens nicht mit denen in einen Topf, sondern bringe das ganze nur als Vergleich. :)
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Echt toller Post, herzlich willkommen.
 

BigBrian

Geheimer Meister
11. September 2012
127
AW: Urknalltheorie in sich unlogisch?

Richtig Lupo - der Dopplereffekt. Bei sich nähernden Wellen (Schallwellen oder elektromagnetische Wellen) treffen im selben Zeitinterval mehr Wellen auf den Beobachter. Mehr Wellen je Zeitintervall = höhere Frequenz. Höhere Frequenz = höherer Ton oder bei Licht eine Blauverschiebung. Und umgekehrt.

Die nahezu Ausschließlichkeit der Rotverschiebung bei Sternen zeigt, dass sich alle von uns wegbewegen. Die einzig funktionierende Hypothese dazu lautet, dass sich ursprünglich alles im selben räumlichen Bereich befand.

Die Fragestellung, warum es außer der radialen Bewegung weg vom Urknall auch gegenläufige Bewegungen gibt, die zu Kollisionen von Galaxien führen, ist durchaus berechtigt. Nun sind Sterne keine statischen Objekte. Sie sind auch nicht ewig. Etliche 10^10 endeten bereits in Supernovaexplosionen und fügten dem Sytem völlig neue Impulsrichtungen hinzu. Hinzu kommt, dass der Impulserhaltungssatz nicht aussagt, dass die Richtung eines Impulses immer gleich bleibt. Aus der Addition verschiedener Geschwindigkeiten in Verbindung mit Gravitation kommt es zu Drehimpulsen. Jede beobachtete Galaxie rotiert. Dabei sieht man anschaulich, dass die Hälfte der Galaxie sich durch die Drehung entgegen der ursprünglichen Richtung (radial weg vom Urknall) bewegt. Ihrerseits könnte die Galaxie eine andere Galaxie aus ihrer Bahn lenken - ähnlich, wie die NASA gezielt die Gravitation von Planeten nutzt, um Raumsonden eine neue Richtung zu geben. Es ist eben ein sehr komplexes System und ein großer Zeitfaktor. Streng lineare Bewegungen weg vom Explosionszentrum, wie wir es von Chinaböllern kennen, sind nicht zu erwarten.
 
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