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Brexit-Kampagne in England

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.182
AW: Brexit-Kampagne in England

Als Johnson von Gove abgesägt wurde und mangels parteiinterner Unterstützung zurücktreten mußte, haben unsere eurokratischen Großkopfeten alle "Feigling!" und "Deserteur!" gerufen und gemeint, wenn er das Land schon auf den falschen Kurs bringt, soll er auch am Ruder stehenbleiben, die Verantwortung tragen und die Nation aus der Misere wieder in ruhiges Fahrwasser steuern, oder was sie sich auch immer gedacht haben mögen... In Wirklichkeit wollten sie ihn natürlich nur ein wenig beschimpfen.

Jetzt wird er Außenminister, und plötzlich ist alles ganz anders, und es ist wahlweise ein Treppenwitz oder ein schrecklicher Affront, daß der Obergrexiteer den Grexit mitverhandelt.

Ich habe Verständnis für jede Nation, die bei diesem Kindergartengeplärre nicht mehr mitmachen will.

Und nein, das ist kein Sozialismus in Europa. Im Sozialismus werden die Produktionsmittel verstaatlicht. Das ist Sozialdemokratie. In der Sozialdemokratie gehen Großkapital, Gewerkschaften und Staatsbürokratie ein inniges Bündnis ein. Wie die Amerikaner sagen: Big Business, big Labor und big government. Bertelsmann, Bild und Soros würden wohl kaum die Werbetrommel für den Sozialismus rühren...
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.123
AW: Brexit-Kampagne in England

Jetzt wird er Außenminister, und plötzlich ist alles ganz anders, und es ist wahlweise ein Treppenwitz oder ein schrecklicher Affront, daß der Obergrexiteer den Grexit mitverhandelt.

Wenn ich die aktuelle englische Politik richtig verstanden habe (wer kann das schon), dann soll er gerade das nicht tun: Den Grexit mitverhandeln. Denn dafür hat man extra ein eigenes Ministerium geschaffen.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Brexit-Kampagne in England

Und nein, das ist kein Sozialismus in Europa. Im Sozialismus werden die Produktionsmittel verstaatlicht. Das ist Sozialdemokratie. In der Sozialdemokratie gehen Großkapital, Gewerkschaften und Staatsbürokratie ein inniges Bündnis ein. Wie die Amerikaner sagen: Big Business, big Labor und big government. Bertelsmann, Bild und Soros würden wohl kaum die Werbetrommel für den Sozialismus rühren...
Müßte Sozialdemokratie nicht demokratisch sein? Davon ist nicht viel zu finden, weder bei der EU noch bei den deutschen Politikersimulanten.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.182
AW: Brexit-Kampagne in England

Der Mehrparteienstaat ist unsere Vorstellung von Demokratie, aber ganz generell halte ich von derartiger Wortklauberei nicht übertrieben viel. Es heißt ja auch nicht United Queendom, obwohl es keinen König gibt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.182
AW: Brexit-Kampagne in England

Der High Court hat das Referendum für unverbindlich erklärt. Nein! Doch! Oh!
 

dimwit

Geheimer Meister
7. März 2015
401
AW: Brexit-Kampagne in England

Der Mehrparteienstaat ist unsere Vorstellung von Demokratie, aber ganz generell halte ich von derartiger Wortklauberei nicht übertrieben viel. Es heißt ja auch nicht United Queendom, obwohl es keinen König gibt.


Hat irgend jemand etwas anderes erwartet?

Die Eurokraten müssen allerdings zusehen, dass sie ihren Laden zusammenhalten und keine Anreize für weitere Copycats unter potentiell austrittswilligen EU-Mitgliedsstaaten schaffen.

EU diplomats and advisers believe the EU should try to keep the UK in the single market if possible, while not giving it such a good deal that other member states would be tempted to follow it out of the club.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
AW: Brexit-Kampagne in England

Rückschlag für die Brexit-Hardliner
Gut so!
Jener Brexit war und ist einfach doof ....
Sarah Olney konnte ihr Glück kaum fassen. Als am frühen Freitagmorgen das Ergebnis der Nachwahl in Londons Wahlkreis Richmond Park bekannt gegeben wurde, konnte sie ihr Grinsen, das sich von Ohr zu Ohr zog, nur mit Mühe unterdrücken. Was gerade geschehen war, glich einem politischen Erdbeben: Die Liberaldemokratin Olney hat den früheren Tory-Abgeordneten Zac Goldsmith überraschend von seinem Parlamentssitz verdrängt. Und das in einem Wahlkreis, den Goldsmith noch im vergangenen Jahr mit einem gigantischen Vorsprung von 23.000 (von rund 59.000) Stimmen gewonnen hatte.
Die überraschende Entscheidung ist der bislang deutlichste Protest gegen den harten Brexit-Kurs, den die Regierung von Premierministerin Theresa May in den vergangenen Wochen immer wieder angedeutet hat.
Mehr dazu: Grossbritannien: Ruckschlag fur die Brexit-Hardliner | ZEIT ONLINE
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.182
AW: Brexit-Kampagne in England

Frau Olney hat 49.7 % der Stimmen erhalten. Beim Referendum hatten noch "mehr als 70 %" der Wähler für den Verbleib in der EU gestimmt. Ich wüde das so interpretieren, daß entweder die Unterstützung der EU in diesem schwerreichen Wahlbezirk schwindet, weil die Aktienpolster weniger stark geschmolzen sind als erwartet, oder es noch um andere Fragen ging.

(Wenn die ZEIT ein klein wenig seriöser arbeitete und ihre Leser ein klein wenig ernster nähme, wüßten wir, wieviel mehr als 70 %, aber herrje, die ZEIT.)
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
AW: Brexit-Kampagne in England

Rücktritt des britischen EU-Botschafters
Volle Breitseite


Für die britische Premierministerin ist der zornige Abschied ihres EU-Botschafters doppelt peinlich. Er zeigt: Regierung und Beamtenapparat sind nicht auf einer Linie - und Theresa May fehlt ein Brexit-Plan.

Und:

Ivan Rogers hat die besondere Gabe, eines dieser Allerweltsgesichter zu besitzen, die man drei Sekunden nach einem Treffen wieder vergessen hat. Ihm macht das nichts aus, er ist sogar stolz darauf. Rogers' natürliches Habitat als britischer EU-Botschafter waren die dunklen Flure und die Hinterzimmer von Brüssel, wo es auf Expertise und Verhandlungsgeschick ankommt, nicht auf ein kamerataugliches Äußeres. Rogers war ohne Zweifel der unauffälligste Mann in einer Stadt, die an unauffälligen mittelalten Männern nicht gerade arm ist.

Nun hat er sich vorzeitig als britischer Chefdiplomat aus Brüssel verabschiedet, wegen der katastrophalen, chaotischen Brexit-Politik der Regierung und wegen Meinungsverschiedenheiten mit Theresa May. Seinen Leuten trug er in einer Abschiedsmail auf, sie sollten weiterhin "schlecht begründete Standpunkte und wirres Denken" aus London entlarven und auch künftig Politikern die Wahrheit ins Gesicht sagen, auch wenn sie unbequem ist. Das war eine donnernde Breitseite gegen all jene Brexit-Enthusiasten auf der Insel, die noch immer glauben, die EU werde ihnen ein Freihandelsabkommen auf Knien servieren.

Ivan Rogers: Rucktritt des EU-Botschafters peinlich fur Theresa May - SPIEGEL ONLINE

Three cheers for Ivan Rogers!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.182
AW: Brexit-Kampagne in England

Die gewiefte Austrittsgegnerin May wird nun alles tun, um den Parlamentariern die mögliche Unabhängigkeit UKs in den schwärzesten Farben zu malen und zweifellos auch einzelne Abgeordnete bearbeiten. Das Votum ist recht knapp ausgefallen, vielleicht bedarf es nur einiger weniger Opferbereiter, die man für ihren verlorengehenden Sitz im Unterhaus irgendwie entschädigen kann. Ganz zur Not könnten noch die Lords, die nicht gewählt, sondern auf Lebenszeit ernannt sind, das Austrittsgesetz zu Fall bringen.
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517

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