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Begeistern mit sozialer Gerechtigkeit?

G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Vor allen merken sich Wähler und Wählerinnen doch irgendwann, wenn ihre Erwartungen entäuscht werden.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Da sieht man wieder, wie schwammig der Begriff "Soziale Gerechtigkeit" ist. "Nur ein Mensch in Vollzeit" bedeutet i.R. in der Praxis, dass die Frau zu Hause für die Kinderbetreuung zuständig ist. Doch wie lange? Verliert sie durch zu langes Fernbleiben jedweden Bezug zu ihrem früheren Berufsleben? -ich plädiere für flexible Elternzeitmodelle, wie sie durch M. Schwesig eingeführt wurden.
Rein mathematisch, gilt es das Lebensglück für Vater, Mutter und Kind gleichzeitig, in Summa, zu maximieren. Ein Mutter, die ihre Lebenschancen verwirkt, kann auch dem Kind nicht richtig Liebe und Richtung geben. Es gibt auch die beiden Extreme "Überbehütetsein" bzw."Verwahrlosung"/ Nichtentfaltung des Kindes bei bildungsfernen Schichten.
Ein Kind ist auch bei reicheren Eltern im Kindergarten gut aufgehoben, selbst wenn ein Verdienst reicht. Bei bildungsfernen Schichten sowieso. Im engl. Königshaus ist so ein Kindergartenplatz auch nicht verpönt (Prinz George).
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
Ein Kind ist auch bei reicheren Eltern im Kindergarten gut aufgehoben, selbst wenn ein Verdienst reicht. Bei bildungsfernen Schichten sowieso. Im engl. Königshaus ist so ein Kindergartenplatz auch nicht verpönt (Prinz George).
Oh ja, der tolle Staat macht das viel besser als die Eltern. Daß ein Prinzenpaar das vielleicht macht, um mehr Zeit für seine vielen Verpflichtungen zu haben? Egal, fremde Profis sind allemal besser als vertraute Personen. Danke, ich habe meine Tochter lieber selbst erzogen. Das kann auch ein Mann.
Ein Mutter, die ihre Lebenschancen verwirkt, kann auch dem Kind nicht richtig Liebe und Richtung geben.
Ich übersetze mal: eine Person, die nicht vollumfänglich dem Produktionsprozeß zur Verfügung steht, ist nichts wert. Dachte man mal in der DDR. Lang lebe sie...
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
5.959
bleibt die frage, was ist eine "mutter" in der heutigen gesellschaft wert ?

geht es bloss ums kinder werfen oder etwa um mehr ?
 

Aurum

Gesperrter Benutzer
26. September 2015
3.955
Kinderzulage ist eine Förderung wie die Abwrackprämie: Die Wirtschaft wird angekurbelt.

Grosi bekommt keine Zulage
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Schade, dass der Ansatz "Kindergarten" so rückwärtsgewandt gesehen wird ( ist "DDR", also pfui).
Nehmen wir mal Schweden:
Der Besuch des Kindergartens ist für die Schweden heute selbstverständlich, beinahe 90% der Kinder haben einen Platz, was unter anderem auch daran liegt, dass alle Kinder ein Recht auf einen Platz haben und die Kommunen, von denen die Kindergärten betrieben werden, verpflichtet sind, innerhalb von 4 Monaten einen Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen.

Alle Kinder, die also einen Platz brauchen, können ihn auch auf jeden Fall kriegen.
In den Kindergärten werden die Kinder von 7 bis 17, teilweise sogar 18 Uhr bei Vollverpflegung betreut. In einigen Kommunen ist es sogar so, dass die Kommune die Öffnungszeiten der Kindergärten den Arbeitszeiten der Eltern anpassen muss.
http://www.schwedenstube.de/kindergarten/

Ich sehe ja auch die Kinderkrippe bis 3 z.T kritisch, elterliche Liebe und Zeit ist für das Kind sehr wichtig. Leider, nicht alle Eltern packen das ....
Aber der Kindergarten ab 3 ist schon sinnvoll, erhöht die soziale Kompetenz der Kinder ungemein.
Ich selbst war nur 4 Stunden im Kindergarten und ich wollte sogar länger bleiben, das würde aber von der Kindergartenleiterin gar nicht zugelassen, da meine Mutter nicht oder nur halbtags gearbeitet hat.

Aber warum hier Fronten aufbauen, man braucht den Kindergarten nicht verteufeln. Es ist eine zusätzliche Option für die Familie. Wichtig ist die maximale Entfaltung des Kindes, ohne dass die Mutter zum Herdmütterchen verkommt. Wer zum Bsp. als Studentin oder Akademikern ein Kind bekommt, soll sie ihr Berufsleben wegwerfen? Ein Kindergarten/-krippenplatz ist da eine nützliche Option.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
Vor allen ist die Möglichkeit zu wählen wichtig.
Eltern sollte man das Recht zugestehen wählen zu können wie sie das mit der Kinderbetreuung haben möchten. Ob sie ihre Kinder so früh wie möglich einen großen Teil des Tages in andere Hände geben möchten um sich der Karriere zu widmen oder ein eher klassisches "Modell" leben möchten.
Ich sehe es keineswegs so, dass der Staat Erziehung ganz prima erledigen kann.
Es sollte eher das Ziel sein einer Mutter(oder einem Vater) die Möglichkeit zu geben ihr Kind selbst zu betreuen ohne dass sie(er) später beruflich Nachteile hat.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
Auch als Mütter noch mit Kochen, Putzen, Waschen, Schneidern alle Hände voll zu tun hatten, hatten sie schon weder Zeit noch Lust, sich rund um die Uhr um wilde Dreijährige zu kümmern. Also paßte das Kindermädchen auf sie auf, oder Tante Clara, oder die große Schwester. Dafür gibt es heute den Kindergarten. Da sind die Rabauken den halben Tag sicher untergebracht, haben soziale Kontakte, erleben Wettbewerb und Konkurrenz und lernen Regeln. Ich finde das im Prinzip gut.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
gaia schrieb:
Vor allen ist die Möglichkeit zu wählen wichtig.
Völlig einverstanden, klingt abstrakt gut- Löst aber das Problem nicht im Konkreten. Hier stellt sich, die Frage des Maßes, wie lange betreut wird. 1,2, 3 Jahre oder ... 10 Jahre. oder nur halbe Tage.
Der Staat hat nur begrenzte finanzielle Spielräume für einen begrenzten Zeitraum. Und es gibt ja bereits Elternzeit, wo vom Staat unterstützt wird.
Irgendwann gleitet aber jeder nicht Berufstätige aber - ein dialektischer Prozess - in eine Schiene, wo der berufliche Zug abgefahren ist. Man bekommt den alten Job nicht wieder, weil die Qualifikation nicht mehr ausreicht. Die Abhängigkeit vom Eheman wächst ....

Schulpflicht in England ab 5 Jahren, was ist denn davon zu halten? Ist doch viel regider als sein 5-jähriges Kind 1 Jahr freiwillig in den Kindergarten zu schicken (in D).
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.213
Der Staat strebt im Moment nach Vollbetreuung für alle. Krippe, Kita, Ganztagsschule, außercurriculäre Aktivitäten. Imho scheitert das eher an Planlosigkeit und an unbesetzten Stellen als am Geld, und natürlich daran, daß es noch nicht mit allen Kräften versucht wird. Dabei muß es gar nicht der Staat sein. Kinderbetreuung kann viel besser von denen organisiert werden, die es angeht, das ist ja keine Zauberei.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
Schade, dass der Ansatz "Kindergarten" so rückwärtsgewandt gesehen wird ( ist "DDR", also pfui).
Ja, das war es auch. Was nach Emanzipation aussieht, war einfach nur notwendig: Frauen sollten arbeiten, die Produktivität war ja gering, also brauchte man Kitas, um das zu ermöglichen. In Schweden wuchert der Versorgerstaat, bemuttert Alle - warum sollte ich das gut finden? Nichts gegen Kindergarten, aber bitte keine Allroundversorgung. Ein Kind hat Eltern, und die sind in erster Linie gefragt. Schön, wenn es Einrichtungen gibt, die helfen, wenn Not am Mann ist. Aber bitte nicht die Krücke zum Normalfall machen.
 

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