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Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Bona, ich kenne das Dilemma, würde aber manchmal eine etwas andere Auslegung auch zu Gunsten der Betroffenen für gut heissen.

Sie verweigert jegliche Therapie und wird dann nach 2-3 Tagen wieder rausgelassen. Ergebnis gestern: Ein Totalschaden ohne Schwerverletzte (nur 2 Leichtverletzte).

Ob das nächstes mal auch so glimpflich abgeht?

Wegen dieser Problematik, gab es dann auch schon Änderungen im Betreuungsgesetz.


Betreuer und Bevollmächtigten soll über den neuen §1906a ermöglicht werden, die zwangsweise Zuführung des Betreuten zu einer ambulanten ärztlichen Heilbehandlung zu veranlassen, wenn diese zum Wohl des Betreuten notwendig ist. Die Notwendigkeit muss kausal dadurch gegeben sein, dass der Betreute aufgrund einer psychischen Krankheit oder seelischen Behinderung die Notwendigkeit der Behandlung nicht erkennt oder nicht nach dieser Einsicht handeln kann und die Gefahr besteht, dass er sich der Heilbehandlung entzieht. Die zwangsweise Zuführung ist nur mit zuvor erteilter Genehmigung des Vormundschaftsgerichts zulässig. Die Maßnahme ist unverzüglich zu beenden, wenn die Voraussetzungen des §1906a nicht mehr vorliegen; die Beendigung ist dem VormG unverzüglich anzuzeigen.

https://www.thieme-connect.com/ejou...oi/10.1055/s-2005-861704?locale=de&LgSwitch=1

Es muss natürlich ein Antrag beim VormG gestellt werden, damit dieses prüfen kann.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Und da begann ja das Dilemma, die Instanzen wurde eingeschaltet und dennoch haben die betreuenden Fachleute diese Möglichkeit Aussen vor gelassen.

Ich werde dazu zu gegebener Zeit hier weitere Infos einstellen.

So aus dem Real-Life sozusagen.

Es bleibt spannend....
 

Baselifter

Geselle
2. November 2010
37
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Ahemm... @Simple Man... [OTOP]Das hier ist ja nichts Persönliches.
Aber könntest Du uns allen den Gefallen tun, und auch mal einen sinnvollen Beitrag zu diesem Thread leisten?
Alles was bisher von Dir zum Thema zu lesen war, handelte sich um Kritik ohne Begründung.
Ich für meine Teile würde mich sehr freuen, wenn Du Deinen Sprüchen wie:
die verallgemeinernde Pauschalisierung von Nervenheilanstalten bzw. der Psychiatrie als Disziplin als ganzes ist völlig hohl, um es mal offen zu sagen ...
mal Hintergründe anfügen würdest.
Oder ist es Dein offizieller Job hier im Forum, sinnfreie Postings zu machen?
Denn auch Dein vorhergehendes Posting machte in meinen Augen null Sinn:
Sorry, aber ehrlich gesagt habe ich nicht wirklich Lust, mich mit dieser Scientology-Propaganda zu beschäftigen ...
Wieso diese Aussage?
Wenn Du dich ja nicht damit beschäftigen willst, wieso denn dieses Posting?
Provozieren?
[/OTOP]
Grüsse

Base
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Moin Bona,
Das ist ja voll am Thema vorbei. Wenn du glaubst, in der Psychiatrie wird sich wirklich um die Leute gekümmert, dann warst du tatsächlich noch nie in einer. Ich hab dort Leute gesehen, die konnten nicht mal mehr richtig laufen so voll gedröhnt waren die. Wenn die Altenpfleger im Altenheim sich überfordert fühlen, schicken sie die "Alten" zum einstellen in die Psychiatrie, danach haben sie richtig bettlägerige pflegeleichte Patienten.
Psychiatrische Kliniken, der alleinpraktizierende Psychiater und z.B. Tagesstätten für psychisch Kranke können doch nicht alle über einen Kamm geschert werden. Menschen, die in eine psychiatrischen Klinik aufgenommen worden sind, sind Menschen, die zutiefst in der Krise stecken, Selbstmord planen oder bereits erfolglos ausgeführt haben, sich in einer akuten psychotischen Krise befinden und ähnlich Schlimmes. Sicherlich sind nicht alle auf Station total "vollgedröhnt" gewesen. Psychische Störungen werden von den Betroffenen sehr schlimm empfunden und Medikamente können Erleichterung bringen und einen ersten Schritt auf dem Weg der Heilung bedeuten.

Was in manchen Altenheimen läuft, halte ich auch für moralisch unter aller Würde. Wenigstens versuchen die Betreiber nicht die Welt mit ihrem seltsamen Glauben zu versauen.


@Base:

Ich bin froh, dass Simple Man seine Ablehnung gegenüber Scientology ausgedrückt hat. Ich habe so die Gelegenheit erhalten, einen Herzblut-Beitrag zu schreiben, der eine Lanze für die Psychiatrie bricht und ein wenig Aufklärung über Scientology bereitstellt.


Gruß,
Tele
 

Grobi_

Geheimer Meister
28. Februar 2010
313
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Hallo Tele !

Menschen, die in eine psychiatrischen Klinik aufgenommen worden sind, sind Menschen, die zutiefst in der Krise stecken, Selbstmord planen oder bereits erfolglos ausgeführt haben, sich in einer akuten psychotischen Krise befinden und ähnlich Schlimmes.

Solange Menschen freiwillig dahin gehen, ist das ihre Sache, bei Zwangseinweisungen von Menschen, die keine Gefährdung darstellen ist das schon problematischer. Hier hatte ich bereits kurz auf den Fall des Dr. Munzert hingewiesen, aber auch aus meinem persönlichen Umfeld gibt es einige erschreckende Fälle. Ein Bekannter von mir behauptete mit Verstorbenen und Geistern in Kontakt treten zu können, woraufhin ihn seine Eltern erstmal zum Psychiater schickten. Zu diesem Zeitpunkt war er, abgesehen von seiner für viele nicht glaubbaren Behauptung, noch total normal. Fünfzehn Jahre und viele Pillen später ist er zu einem Zombie, der nichtmal seine eigenen Freunde erkennt, geworden. Mittlerweile wurde er auch immer wieder in die "geschlossene" eingewiesen, wobei die Zeitabstände immer kürzer wurden. Ein anderer Bekannter, der aufgrund seiner Drogenprobleme freiwillig in die Psychiatrie ging, hat diesen Aufenthalt nicht überlebt. Während dieser Zeit war dort (Psychiatrie Riedstadt) auch ein anderer Bekannter, der gegen seinen Willen dort eingewiesen wurde. Dieser hatte die Pillen, die ihm verabreicht wurden nicht geschluckt und man kann sich noch heute normal mit ihm unterhalten. Ein guter Freund von mir hatte anfänglich leicht psychische Probleme und ging freiwillig zum Psychiater. Die "Medikamente", die er dort verschrieben bekam bewirkten schonmal eine sichtliche Veränderung. Mit ihm war einfach nichts mehr los. Auf diese erste Persönlichkeitsveränderung folgten weitere Behandlungen mit scheinbar immer stärker wirkenden Pillen. Auch dieser erkennt heute niemanden mehr und er lebt sichtlich in einer Traumwelt. Bei einem anderen Freund dauerte es nach seinem Aufenthalt in der Psychiatrie noch etwa ein halbes Jahr, bis er seine Medikamente absetzen durfte, danach konnte man sich auch wieder mit ihm unterhalten. Ein flüchtiger Bekannter aus meinem Ort wurde auf einem Nachtschattentrip (nicht zu empfehlen !!!) in die Psychiatrie eingewiesen. Das ist nun auch schon fast fünfzehn Jahre her, normal wurde er aber auch nicht mehr. Hätte man ihn einfach sanft runterkommen lassen, wäre danach sicher alles wieder in Ordnung gewesen.
Ich bin was dieses Thema betrifft zugegebenermaßen ein Laie. Aufgrund der geschilderten Erlebnisse sollte es aber nicht verwundern, daß ich ein sehr negatives Bild über Psychiatrien habe.

Gruß
Grobi
 

Baselifter

Geselle
2. November 2010
37
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

@Tele
Du verstehst mich falsch.
Ich habe nichts dagegen wenn Simple Man seine Ablehnung zu irgendwas ausdrückt.
Ich finde es nur nicht gerade die beste Art, wie er das tut. (meine Meinung)

Das Medikamente wirklich Erleichterung bringen, denke ich weniger.
Oder ist es als Erleichterung zu deuten, wenn ein Patient so mit Beruhigungsmitteln und Antipsychotika vollgestopft wird, das er nur noch sabbernd und bewegungsunfähig in einer Ecke sitzt?
Deine Meinung in Ehren @Tele... Aber anscheinend warst Du wirklich noch nie in einer psychiatrischen Klinik.
Anderes Beispiel: Sagt dir der Begriff "Isolationszimmer" etwas?
Patienten, welche sich gegen die Medikamente zur Wehr setzen, aus Angst oder weil sie ganz einfach die Schnauze voll davon haben, wie Zombies durch die Gänge zu schlurfen, werden, wenn es sein muss, mit Gewalt in das Isolationszimmer gesteckt.
Dort verbleiben sie für mindestens 24 Stunden.
Kein Bett, keine Toilette, nichts was sich in diesem Raum befindet.
Der Patient wird nackt in das Isolationszimmer gesteckt, weil man angeblich befürchtet, das er sich an seiner eigenen Kleidung strangulieren könnte.
Dies ist die Wahrheit, welche ich Tagtäglich während meines 4 Monatigen Klinikaufenthaltes beobachten konnte.
Und nun sag mir, ob dies eine menschenwürdige Behandlung ist:
- Einen Menschen der sonst schon Panik schiebt, noch in einen Raum mit 3 mal 3 Meter Fläche zu sperren.
- Einem Menschen die Möglichkeit zu nehmen, seine Notdurft wie ein Mensch verrichten zu können.
- Einen Menschen seiner gesamten Kleidung zu entledigen.

Für mich ist dies keine Form von Hilfe die man dem Patienten zuteil werden lässt, sondern vielmehr ein Weg in zu brechen.
Man nimmt ihm seine Würde.
Manche Patienten bekommen klaustrophobische Anfälle in diesem Zimmer.
Diese sehen besonders "gut" aus, wenn man sie wieder aus der Isolation entlässt.
Blutig geschlagene Hände und verbeulte Stirnen sind in der Regel noch das harmloseste, was sie davontragen.

Grüsse

Base
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Hallo Telepathetik,
Psychiatrische Kliniken, der alleinpraktizierende Psychiater und z.B. Tagesstätten für psychisch Kranke können doch nicht alle über einen Kamm geschert werden. Menschen, die in eine psychiatrischen Klinik aufgenommen worden sind, sind Menschen, die zutiefst in der Krise stecken, Selbstmord planen oder bereits erfolglos ausgeführt haben, sich in einer akuten psychotischen Krise befinden und ähnlich Schlimmes. Sicherlich sind nicht alle auf Station total "vollgedröhnt" gewesen. Psychische Störungen werden von den Betroffenen sehr schlimm empfunden und Medikamente können Erleichterung bringen und einen ersten Schritt auf dem Weg der Heilung bedeuten.
Einige haben aber auch nur leichte Probleme, gehen zu ihrem Hausarzt und bekommen dort Psychopharmaka, damit sie mal wieder richtig schön schlafen können.....
Die Nebenwirkungen sind alles andere als harmlos und können zu ernsthaften psychischen Krankheiten führen.

Beispiel:
Bei hoher Dosis und längerer Anwendung bei Adumbran / Oxazepam: reversible Störungen wie Artikulationsstörung, Bewegungsunsicherheit, Sehstörung, Gangunsicherheit. Angst, Halluzinationen, "paradoxe" Reaktionen wie erhöhte Aggressivität, akute Erregungszustände, Muskelkrämpfe, Schlafstörungen, Suizidalität. Verstärkung vorher vorhandener depressiver Zustände. Toleranzentwicklung. Absetzphänome (cave: Epilepsie-Patienten), Abhängigkeitspotential bei Adumbran / Oxazepam!

Psychopharmaka - Nebenwirkungen

Was in manchen Altenheimen läuft, halte ich auch für moralisch unter aller Würde. Wenigstens versuchen die Betreiber nicht die Welt mit ihrem seltsamen Glauben zu versauen.

Nee, sie sparen am Personal und dröhnen die unbequemen Patienten mit Medikamenten voll, obwohl die Plätze total teuer sind. Die Wohlfahrtsverbände sparten ausgebildete Arbeitskräfte ein und kassierten doppelt.

Pflegeheim - Kosten teilen - Meldung - Stiftung Warentest


Die Bundesagentur für Arbeit (BA) zahlte rund 200 Euro pro Monat für jeden Ein-Euro-Jobber an den Verband (sogenanntes Regiegeld). Damit soll sich dieser nicht zufrieden gegeben haben. Einem Bericht von “NDR Info” zufolge verlangte die AWO von den betreuten Senioren nämlich eine Aufwandspauschale in Höhe von acht Euro pro Stunde.
Ein-Euro Jobber: Abzocke-Vorwürfe gegen Wohlfahrtsverband
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Anderes Beispiel: Sagt dir der Begriff "Isolationszimmer" etwas?

Genauso schlimm wie das sogenannte "Fixieren" aufmüpfiger Psychiatrie-Patienten.
Ich hatte leider auch schon das "Vergnügen", die Psychiatrie als Patient zu erleben;
echt nicht erstrebenswert, um es mal dezent auszudrücken!
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Also ich bin wirklich erstaunt, über alle die negativen Beispiele, über die ihr berichtet. Ich bin bereit, euren Berichten zu glauben, auch wenn es mir schwerfällt. Gibt es auch positive Beispiele? Wenigstens aus anderen Bereichen der Psychiatrie, außerhalb der Kliniken?
 

Grobi_

Geheimer Meister
28. Februar 2010
313
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Naja, einen positiven Fall kenne ich tatsächlich. Ich kenne einen jungen Mann, der mit Ritalin behandelt wurde und damit wohl gute Erfahrungen gemacht hat. Er hat es in der richtigen Dosierung erhalten und hatte keine Probleme es abzusetzen, als er es nicht mehr benötigte. Allerdings meinte er auch, daß er einen guten Arzt hatte, der sich wirklich auskannte und berichtete von anderen Fällen, bei denen viel zu schnell Ritalin verschrieben wurde und meinte, daß es häufig auch zu hoch dosiert wird, was zu einer Abhängigkeit führen kann.

Gruß
Grobi
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Allerdings meinte er auch, daß er einen guten Arzt hatte, der sich wirklich auskannte und berichtete von anderen Fällen, bei denen viel zu schnell Ritalin verschrieben wurde und meinte, daß es häufig auch zu hoch dosiert wird, was zu einer Abhängigkeit führen kann.

Der Sohn einer Bekannten hat das ADS-Syndrom, wird auch mit Ritalin behandelt und seither geht's ihm besser (bzw. die ADS-Symptome bekam man in seinem Fall mit Ritalin gut in den Griff).
Dass Ritalin zu hoch dosiert verschrieben wird ist eher die Ausnahme, da es dem BtMG unterliegt, spezielle BtMG-Rezepte ausgestellt werden müssen und ein Arzt Medikamente, die dem BtMG unterliegen, in zu hohen Mengen nicht verschreiben darf, ohne sich strafbar zu machen.
Da Ritalin allerdings zu den amphetaminhaltigen Substanzen zählt, kann auch bei ordnungsgemässer Anwendung eine Abhängigkeit entstehen, was ja aber bei guten Medikamenten meist der Fall ist.
"Ohne Wirkung keine Nebenwirkung", wie es so treffend heißt!
 
Zuletzt bearbeitet:

Baselifter

Geselle
2. November 2010
37
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Ich für meine Teile glaube nicht, das es sowas wie ADHS und ADS überhaupt gibt.
In Sicherlich mindestens 90% der sogenannten ADHS/ADS Fällen handelt es sich um Kinder.
Das Kinder nun mal lebendige Wesen sind, die einem mit ihrer Lebendigkeit manchmal den letzten Nerv rauben können, ist absolut normal.
Diese Lebendigkeit jedoch eine psychische Erkrankung zu nennen und dem Kind ein Medikament, bei dem es sich um ein Kokain Derrivat handelt zu verschreiben, ist aus meiner Sicht absolut Fahrlässig.

Was das Thema ADHS anbelangt bin ich auch so ziemlich auf der Höhe, habe einen Blutsverwanten welcher laut Diagnose daran gelitten haben soll.
Ritalin hat bei ihm alles nur verschlimmert statt gebessert.
Seit er es abgesetzt hatte, ging es ihm von Tag zu Tag besser.
Heute ist er so normal wie jedermann.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Ich für meine Teile glaube nicht, das es sowas wie ADHS und ADS überhaupt gibt.

Bin derselben Meinung, dass es ADS (ADHS) nicht gibt oder diese "Krankheit" zumindest von den Ärzten/Psychiatern höher bewertet wird, als sie ist. Habe zwar selbst keine Kinder, würde aber, hätte ich welche, einem eventuellen kleinen "Zappelphilip" nicht gleich Ritalin vom Arzt verordnen lassen.
Hatte selbst Suchtprobleme und würde meinem Kind nicht den Sprung in die Sucht durch übereifrige Ärzte antun wollen.
Mein vorheriger Beitrag bezüglich meiner Bekannten bzw. deren "ADS-kranken" Sohn habe ich nur so weitergegeben, wie sie es mir erzählte, nämlich dass für ihren Sohn Ritalin die Rettung sei.
Ob dies wirkllich der Fall ist, kann ich nicht beurteilen, bezweifelte es aber von Anfang an.
 
Zuletzt bearbeitet:

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Ich für meine Teile glaube nicht, das es sowas wie ADHS und ADS überhaupt gibt.
In Sicherlich mindestens 90% der sogenannten ADHS/ADS Fällen handelt es sich um Kinder.
Das Kinder nun mal lebendige Wesen sind, die einem mit ihrer Lebendigkeit manchmal den letzten Nerv rauben können, ist absolut normal.
Diese Lebendigkeit jedoch eine psychische Erkrankung zu nennen und dem Kind ein Medikament, bei dem es sich um ein Kokain Derrivat handelt zu verschreiben, ist aus meiner Sicht absolut Fahrlässig.

Was das Thema ADHS anbelangt bin ich auch so ziemlich auf der Höhe, habe einen Blutsverwanten welcher laut Diagnose daran gelitten haben soll.
Ritalin hat bei ihm alles nur verschlimmert statt gebessert.
Seit er es abgesetzt hatte, ging es ihm von Tag zu Tag besser.
Heute ist er so normal wie jedermann.
Es wird immer offensichtlicher, dass Baselifter nur vorgibt Ahnung zu haben. Er ist "so ziemlich auf der Höhe". Nein, Du bist ein Polemiker und ich behaupte, dass Du Scientologe bist, der in diesem Forum nur ein Ziel hat, nämlich die Psychiatrie in ein sehr schlechtes Licht zu rücken. Dir geht es nicht darum, zu diskutieren. Du hoffst darauf, Menschen mit schlechten Erfahrungen anzusprechen und auf Deine niedrige Meinung herunterzuziehen.

Du (und leider auch andere User) sprechen so, als wäre die Psychiatrie ein auszumerzendes Übel. Ich möchte euch hören, wenn z.B. die Patienten überhaupt keine Behandlung erfahren würden. Ich wette, euch würden diese Menschen stören, wenn ihr ihnen in eurer unmittelbaren Umgebung begegnen würdet. Da ihr alle gegen medikamentöse Behandlung seid, die in den schweren Fällen von psychischen Störungen auf jeden Fall für die Patienten hilfreich sind, wüßte ich gerne, wie eure Behandlungsansätze aussehen würden?

Ich kann mir gut vorstellen, dass Gedanken an Isolationszimmer und Zwangsmedikamentengabe und der Gedanke an "vollgedröhnte" apathisch herumlaufende Patienten, Betroffenheit und vllt. auch Ängste auslösen können. Gegenfrage: wie würden diese Menschen denn eigentlich außerhalb einer Klinik ihr Leben verbringen? Freudestrahlend und voller Energie? Entspannt und friedlich? Gewiss nicht.
Ihr überseht einen sehr wichtigen Punkt: niemand wird ohne einen triftigen medizinischen Grund in eine geschlossene psychiatrische Anstalt eingewiesen! NIEMAND!!

Jetzt zu Baselifters Behauptung, Ritalin würde aktiven Kindern gegeben werden, um sie ruhigzustellen.
hinzu kommt eine desorganisierte, mangelhaft regulierte und überschießende Aktivität.
DIMDI - ICD-10-GM Version*2011Unter F90.- (Hervorhebung von mir)

Mit 'überschießend' ist gewiss nicht eine für das Alter normale Aktivität gemeint.

Du versuchst Betroffenheit hervorzurufen, indem Du Ritalin mit Kokain assoziierst. Ich bitte um einen qualifizierten Beweis für Deine Behauptung, dass Ritalin ein Kokain-Derivat sei. Ein Wikipedia-Eintrag reicht mir aus.

Der Sohn einer Bekannten hat das ADS-Syndrom, wird auch mit Ritalin behandelt und seither geht's ihm besser (bzw. die ADS-Symptome bekam man in seinem Fall mit Ritalin gut in den Griff).
Dass Ritalin zu hoch dosiert verschrieben wird ist eher die Ausnahme, da es dem BtMG unterliegt, spezielle BtMG-Rezepte ausgestellt werden müssen und ein Arzt Medikamente, die dem BtMG unterliegen, in zu hohen Mengen nicht verschreiben darf, ohne sich strafbar zu machen.
Da Ritalin allerdings zu den amphetaminhaltigen Substanzen zählt, kann auch bei ordnungsgemässer Anwendung eine Abhängigkeit entstehen, was ja aber bei guten Medikamenten meist der Fall ist.
"Ohne Wirkung keine Nebenwirkung", wie es so treffend heißt!
Ich würde Deiner Freundin Vertrauen schenken. Was hat sie davon, Dich zu belügen?

Methylphenidat ist ein Arzneistoff mit stimulierender Wirkung. Er gehört zu den Amphetamin-ähnlichen Substanzen, die derzeit hauptsächlich bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt werden.
Methylphenidat

Amphetamin-ähnlich.

Bei korrekter Anwendung von Amphetaminderivaten, beispielsweise bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung unter ärztlicher Aufsicht, sind keine Fälle von Sucht bekannt.
Medizinischer Gebrauch

Alle Medikamente können Nebenwirkungen haben. Und wir alle benutzen diese Medikamente (Schmerzmittel, Erkältungsmedikamente und andere) ganz selbstverständlich im Alltag. Sie helfen ja schließlich. Genauso verhält es sich mit Psychopharmaka.


Drei links zum Thema ADHS und Ritalin:

Die Scientology-Kampagne gegen Ritalin ist Teil der Kampagne gegen die PsychiatrieDaraus:
Scientology gegen Ritalin:
Die Scientology-Kampagne gegen Ritalin ist Teil der Kampagne gegen die Psychiatrie.
Scientology will die Psychiatrie abschaffen und ein Behandlungs-Monopol errichten.
ADHS - ADS

Und:
Nach derzeitigem Forschungsstand (Sommer 2008 ) ist von einer multifaktoriellen Verursachung von ADHS auszugehen, also dem Zusammenwirken biologischer, psychischer und sozialer Faktoren. Bei ca. 50 % der darauf untersuchten ADHS-Betroffenen besteht eine genetisch bedingte Anormalität der neuronalen Signalverarbeitung im Gehirn.
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung


Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag genug Argumente und Informationen bereitgestellt habe, um ein besseres Licht auf die Psychiatrie und den Umgang mit Patienten zu werfen. Das auch die Psychiatrie nicht perfekt ist und gewiss immer wieder Verbesserungen angestrebt werden müssen, stelle ich nicht in Abrede. Innerhalb der forschenden Psychiatrie (und angrenzender, bzw. entsprechender Wissenschaften) finden aber wenigstens Diskurse statt, die nicht von totaler Ablehnung gegenüber der gesamten Profession geleitet sind und mit ausschließlich der eigenen Organisation gerechtwerdender Polemik geführt werden.

Baselifter: Du bist somit erkannt.


Gruß,
Tele
 

Baselifter

Geselle
2. November 2010
37
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Ja natürlich... Klar bin nur daran interessiert, die Psychiatrie in ein schlechtes Licht zu rücken.
Uuupps... Hast Du doch glatt meine Tarnung aufgehoben *Ironie*.
Da Du ja so sicher bist, das DIr die Psychiatrie helfen kann, würde ich an Deiner Stelle mal dort vorbeigehen.
Denn mir scheint es, das Du doch glatt unter paranoiden Wahnvorstellungen leidest.
Finde ich übrigens klasse, wie Du mit irgendwelchen Dokumenten rumwedelst und behauptungen aufstellst, welche nicht den Tatsachen entsprechen.
Ich sage es Dir nochmal: "GEH SELBST MAL IN DIE KLINIK, UND FINDE PERSÖNLICH RAUS WIE ES DORT ZU UND HER GEHT".
Und nun gehab Dich wohl...

Failte

Base
 

Pinsel

Erhabener auserwählter Ritter
15. September 2008
1.134
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

tele....ritalin ist ein amphetamin! oder besser: ritalin gehört zur gruppe der amphetamine.....
ich kenne einige inzwischen erwachsene jugendliche, die angeblich ads oder gar adhs haben.... sie nehmen kein ritalin weil sie darauf nicht klarkommen....
Es ist kein Heilmittel, sondern unterdrückt lediglich Symptome und muß daher kontinuierlich eingenommen werden. Ob Ritalin abhängig macht, ist umstritten.
Ritalin Methylphenidat

ich denke mit medikamenten sollte man einfach vorsichtig sein. allzuschnell werden sie hergenommen.....
andererseits ist es für einige die einzige möglichkeit ihre körperchemie wieder ins gleichgewicht zu bringen.
ich denke dabei vorallem an depressionen.

über psychatrische anstalten kann ich nicht viel schreiben..... außer mc murphy kenn ich keinen, der drinnen war.

an drogen wird weiterhin geforscht und wir werden auch in zukunft nicht ohne drogen leben.
der eine braucht was zur beruhigung und der nächste was zum wachwerden......oder zum "clean" werden (was bei polamedon oder methadon schwierig ist).....
ich denke das ist ein lokratives geschäft.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Hallo Tele,
Ich habe mal in der Psychiatrie gearbeitet und ich konnte den Umgang von Ärzten und Schwestern, mit den Patienten nicht mehr ertragen. Deshalb machte ich mich selbstständig.

Das es hibbelige Kinder gibt, war schon immer so, ich war auch so eine, zum Glück gab es damals noch kein Ritalin, also schickten meine Eltern mich viel raus zum austoben, nach ein paar Jahren erledigte sich das Problem von selbst, ich wurde ruhiger.

Es gibt ganz sicher bessere Methoden, als Kinder mit Medikamenten vollzustopfen.



Was können Eltern zu Hause tun, um das ADS-Kind zu unterstützen:

  • Liebe und Zuneigung schenken
  • viel Zeit mit dem Kind verbringen
  • liebevolle Erziehung, Kinder benötigen Grenzen – von einer Laissez-Faire-Erziehung ist eher abzuraten
  • Unterstützung bei den Hausaufgaben (z.B. gezielte Hilfebestellung, Abhören von Unterrichtsstoff)
  • Gesprächsrunden mit der ganzen Familie (Familiengespräch) alle zwei Wochen
  • Offener Umgang mit ADS
  • Lernförderung (z.B. Konzentrationsübungen, Entspannungsübungen)
  • geregelter Tagesablauf (vermeiden Sie Stress und Überforderung)
  • Stärkung des Selbstbewusstseins (schenken Sie Ihrem Kind Selbstwertgefühl)
  • Aggressionsabbau (z.B. in Kursen oder zu Hause)
  • ausgewogene vitalstoffreiche Ernährung – bevorzugen Sie Bioprodukte
  • bieten Sie Ihrem Kind hochwertige Freizeitmöglichkeiten an
  • achten Sie darauf, dass Fernsehkonsum und Computerspiele nicht überhand nehmen
  • begeistern Sie Ihr Kind für sportliche Aktivitäten (z.B. Sportverein, Schwimmen)
Gesundheitsportal - - Ritalin


Zu den Nebenwirkungen von Ritalin:

Die Klageschrift besagt, dass der Pharmakonzern „absichtlich, vorsätzlich und fahrlässig die Diagnose von ADD/ADHD sowie die Verkäufe von Ritalin durch Werbeliteratur und das Training seiner Verkaufsrepräsentanten fördere. Dabei vernachlässigten die Beklagten trotz Kenntnis von Problemen und Nebenwirkungen, ausreichende Informationen an Konsumenten, Ärzte und Schulen über die bedeutenden Gefahren von Methylphenidat weiterzugeben. Zur Zeit nehmen acht Millionen Kinder und 1 Million Erwachsene in den USA täglich Ritalin ein“.Am gleichen Tag tat sich auch endlich etwas auf EU-Ebene: die Mitglieder des Europarates unterzeichneten einen Antrag zur „Beendigung der Fehldiagnosen bei Kindern“, wobei ADD/ADHD als „Grundlage einer Welle des Drogenmissbrauchs“ in den USA angeführt wird, die in Europa unerwünscht sei. Der Antrag fordert eine Studie über Diagnostizierung von ADHD und die Entwicklung geeigneter rechtlicher Maßnahmen, „um die missbräuchliche Verabreichung von Psychopharmaka an Kinder zu reduzieren“ (Council of Europe, Doc. 8727 v. 17.4.2000).
CCDU ONLUS - BOZEN: Ritalin: Die (un)bekannte Gefahr für unsere Kinder
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Du versuchst Betroffenheit hervorzurufen, indem Du Ritalin mit Kokain assoziierst. Ich bitte um einen qualifizierten Beweis für Deine Behauptung, dass Ritalin ein Kokain-Derivat sei. Ein Wikipedia-Eintrag reicht mir aus.
Methylphenidat
Unter dem Kapitel "Missbrauch als Rauschmittel" findest Du den Vergleich mit Kokain bei Wikipedia (siehe Link oben).

Von allem abgesehen muss ich aber klarstellen, dass ich aufgrund jahrelanger schwerer Suchtprobleme (Kokain, Amphetamine und Benzodiazepine) mehrmals in der Psychiatrie auf der Geschlossenen landete. Gegen Medikamente, die zudröhnen oder gar gegen Ritalin, das Speed-mässig wirkt, hätte ich nichts einzuwenden gehabt, doch leider gab es in meinem Falle nur 3 schwachdosierte Beruhigungspillen in den ersten Tagen (später dann gar nichts mehr, kalter Entzug sozusagen), was dazu führte, dass ich auf einer meiner qualifizierten Entgiftungen am 3.Tag einen schweren Krampfanfall erlitt (dasselbe wie epileptische Anfälle, allerdings ausgelöst durch zu schnellen und krassen Entzug). Dies dürfte meines Erachtens in einer Fachklinik unter ärztlicher Aufsicht nicht passieren, da solche Anfälle unter Umständen nicht ungefährlich ausgehen können.
Drogen-, Medikamentensucht? Selbst Schuld! Mag ja sein, doch manchmal rutscht man in was rein, ohne sich im Voraus der Konsequenzen bewusst zu sein. Fakt jedenfalls war, dass alleine schon das gesamte Personal die Sucht-Patienten in gewisser Weise überheblich und abqualifizierend behandelte. Wenn ich über Abhängige aber so denke, darf ich den Beruf in einer Klapse nicht erlernen.

Zu meiner Bekannten bezw. deren 14jährigen Sohn kann ich nur sagen, dass die Mutter des Jungen pausenlos Diazepam zur Beruhigung wegen ihrer "Panikattacken" einnimmt, der Kleine auf mich aber eher einen trägen, dicklichen Eindruck macht, also alles andere als hyperaktiv wirkt. Darum kann ich mir gut vorstellen, dass meine Bekannte in ihrer manchmal echt übersteigerten, hysterischen Art ADS regelrecht in ihren Sohn "hineininterpretiert"; hört sich blöd an, doch ich vermute eher, dass sie in ihrer Übernervosität den Jungen manchmal hektisch macht, was sie dann dem Arzt als ADS-Auffälligkeiten ihres Sohnes schildert.

Es gibt natürlich etliche psychische Krankheiten wie z.B. paranoide Schizophrenie, die ohne Medikamente gar nicht in den Griff zu bekommen wären.
Ich wollte die Psychiatrien eigentlich auch gar nicht wirklich anprangern, doch alles in allem kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, dass zuviel dort pauschalisiert wird.

Die "zugedröhnten Zombies" (sollte man zwar so nicht sagen, doch beim Laufen sehen diese Patienten nunmal so aus), sind meist psychisch zurückgeblieben u. werden mit Haldol vollgepumpt; die Süchtigen wiederum machen ihren "Breakdance" mit Schaum vorm Mund auf dem Boden, weil sie trotz höchstem vorherigem Drogen- u. Medikamentenmissbrauch in der Klapse so gut wie gar nichts kriegen u. epileptische Anfälle die Konsequenz sind.

Mir ist es zwar leicht peinlich, meine etlichen Aufenthalte plus 2 Langzeittherapien aus meiner Drogenvergangenheit zuzugeben, aber glaub' mir, Tele, ich habe schon etwas Ahnung, da ich alles live und mehrmals durchmachte.

Seit knapp 1 Jahr bin ich nun wirklich clean, doch glücklich bin ich trotzdem nicht, da Kokain und Amphetamine psychisch sehr lange in Erinnerung bleiben, die Rezeptoren im Hirn nicht mehr arbeiten wie früher (Glückshormone wie bei Nichtsüchtigen können sich nach jahrelanger Drogensucht gar nicht mehr oder kaum noch selbst entfalten) und ich heute eher zu Depressionen neige.


Gruss Amphetia (mein Nickname, den ich mir vor 3 J. ausdachte u. der mir heute peinlich ist)
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

@Pinsel und @Amphetia:
Bei hochdosierter Anwendung, insbesondere wenn es intravenös injiziert wird, wirkt Methylphenidat stark antriebssteigernd und kann zu überschwänglicher Euphorie führen – in seiner Wirkung ähnelt es dem Kokain.[25]
Methylphenidat (Hervorhebung von mir).

Eine Medikation ist bei Mittel- und Schwerbetroffenen in vielen Fällen angezeigt. Ziel dieser Behandlung ist es, die Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Selbststeuerungsfähigkeit zu verbessern sowie den Leidensdruck der Betroffenen zu mindern. In manchen Fällen werden so erst die Voraussetzungen für weitere therapeutische Arbeit geschaffen.[18]
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
Im Artikel werden weitere anwendbare Wirkstoffe abgesehen vom Methylphenidat beschrieben. Zu Nebenwirkungen steht einige Absätze weiter unten:
Nebenwirkungen der Behandlung mit Stimulanzien sind normalerweise auf die Einstellungsphase begrenzt und kurzzeitig.
@Amphetia: Ich glaube Dir, das Du viel Bizarres während Deiner Klinkaufenthalte erfahren hast. Das gehört wohl zum Klinikalltag dazu. Alle Patienten in der Psychiatrie sind psychisch krank, was dann auch im Verhalten sichtbar wird. Ich würde mich auch sehr unwohl fühlen, wenn ich all das mitlerleben müßte.


@Bona: Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Kliniken gleich schlecht im Umgang mit ihren Patienten sind, wie die Klinik, in der Du gearbeitet hast. Dasselbe sehe ich in Bezug auf Altersheime. Es sind eben nicht alle über einen Kamm scherbar. Wo Verbesserungen nötig sind, müssen Verbesserungen vorgenommen werden.


@Baselifter: Wenigstens versuchen Ärzte Lösungen für die gesundheitlichen Probleme der Menschen zu finden. Mich interessiert doch sehr, was Scientology für Lösungen vorschlägt.


Ich fasse kurz zusammen, dass Ritalin wirksam ist, aber gleichzeitig mit großer Vorsicht und in kleinen Mengen und höchstens in einem medizinischen Kontext verabreicht werden sollte. Ich habe aber auch den Eindruck, dass viele Widersprüche in den verschiedenen Darstellungen von Ritalin und Methylphenidat bestehen.


Zum Schluß will ich auf ein gesellschaftliches Problem hinaus, nämlich dass nur die Leistungsfähigsten Erfolg haben und Anerkennung bekommen, so dass sie dafür gerne Drogen und / oder Medikamente wie Ritalin einnehmen. Dazu habe ich hier einen interessanten Selbstversuch eines Studenten gefunden: Ritalin: Ich bin ein Zombie, und ich lerne wie eine Maschine | Campus | ZEIT ONLINE
Er beschreibt, wie Ritalin seine Lernleistungen gesteigert hat, weil er nicht mehr von seiner Umgebung abgelenkt wurde. Gleichzeitig ist er aggressiver, unentschlossener und zwanghafter geworden.


Gruß,
Tele
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Psychiatrie: Tod statt Hilfe

Hallo Amphetia;
Methylphenidat
Unter dem Kapitel "Missbrauch als Rauschmittel" findest Du den Vergleich mit Kokain bei Wikipedia (siehe Link oben).
Japp, hier noch einmal ein anderer Link zu Ritalin.


Ritalin Nebenwirkung. Ritalin sptfolgen. Droge oder Medikament?
Von allem abgesehen muss ich aber klarstellen, dass ich aufgrund jahrelanger schwerer Suchtprobleme (Kokain, Amphetamine und Benzodiazepine) mehrmals in der Psychiatrie auf der Geschlossenen landete. Gegen Medikamente, die zudröhnen oder gar gegen Ritalin, das Speed-mässig wirkt, hätte ich nichts einzuwenden gehabt, doch leider gab es in meinem Falle nur 3 schwachdosierte Beruhigungspillen in den ersten Tagen (später dann gar nichts mehr, kalter Entzug sozusagen), was dazu führte, dass ich auf einer meiner qualifizierten Entgiftungen am 3.Tag einen schweren Krampfanfall erlitt (dasselbe wie epileptische Anfälle, allerdings ausgelöst durch zu schnellen und krassen Entzug). Dies dürfte meines Erachtens in einer Fachklinik unter ärztlicher Aufsicht nicht passieren, da solche Anfälle unter Umständen nicht ungefährlich ausgehen können.
Stimmt, ich kenne Patienten die bekamen jahrelang Adumbran vom Hausarzt und dann plötzlich einfach nicht mehr, ohne jegliche Therapie, einfach so zum Schlafen.
Drogen-, Medikamentensucht? Selbst Schuld! Mag ja sein, doch manchmal rutscht man in was rein, ohne sich im Voraus der Konsequenzen bewusst zu sein. Fakt jedenfalls war, dass alleine schon das gesamte Personal die Sucht-Patienten in gewisser Weise überheblich und abqualifizierend behandelte. Wenn ich über Abhängige aber so denke, darf ich den Beruf in einer Klapse nicht erlernen.
Es gibt ganz bestimmt immer Gründe die dazu führen. Aber Charakterschulungen für Ärzte und Krankenschwestern, gibt es leider nicht.

Zu meiner Bekannten bezw. deren 14jährigen Sohn kann ich nur sagen, dass die Mutter des Jungen pausenlos Diazepam zur Beruhigung wegen ihrer "Panikattacken" einnimmt, der Kleine auf mich aber eher einen trägen, dicklichen Eindruck macht, also alles andere als hyperaktiv wirkt. Darum kann ich mir gut vorstellen, dass meine Bekannte in ihrer manchmal echt übersteigerten, hysterischen Art ADS regelrecht in ihren Sohn "hineininterpretiert"; hört sich blöd an, doch ich vermute eher, dass sie in ihrer Übernervosität den Jungen manchmal hektisch macht, was sie dann dem Arzt als ADS-Auffälligkeiten ihres Sohnes schildert.

Meistens liegt es am Umfeld, wenn Kinder ungewöhnliche Verhaltensweisen an den Tag legen.

Es gibt natürlich etliche psychische Krankheiten wie z.B. paranoide Schizophrenie, die ohne Medikamente gar nicht in den Griff zu bekommen wären.
Ich wollte die Psychiatrien eigentlich auch gar nicht wirklich anprangern, doch alles in allem kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, dass zuviel dort pauschalisiert wird.
Oft sind sich die Ärzt gar nicht im klaren, was die Patienten und vor allem warum sie bestimmte Symptome überhaupt haben. Psychiater selbst, leiden nicht selten an psychischen Krankheiten.

Die "zugedröhnten Zombies" (sollte man zwar so nicht sagen, doch beim Laufen sehen diese Patienten nunmal so aus), sind meist psychisch zurückgeblieben u. werden mit Haldol vollgepumpt; die Süchtigen wiederum machen ihren "Breakdance" mit Schaum vorm Mund auf dem Boden, weil sie trotz höchstem vorherigem Drogen- u. Medikamentenmissbrauch in der Klapse so gut wie gar nichts kriegen u. epileptische Anfälle die Konsequenz sind.
Stimmt, Haldol Patienten werden fast alle fett und aphatisch, doch eine Heilung gibt es durch Haldol nicht.
Während die vegetativen Nebenwirkungen eher in den Hintergrund treten, liegen die Hauptnebenwirkungen von Haloperidol in einer Beeinflussung der extrapyramidalen Motorik. Diese Symptomatik, die an Morbus Parkinson erinnert, wird parkinsonoid genannt und ist nach derzeitigem Beobachtungsstand nach Beendigung der Substanzgabe größtenteils reversibel und zudem dosisabhängig. Sichtbare Symptome sind abnorme Bewegungen im Kopf- und Halsbereich sowie Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken. Während der Verabreichung werden derartige Nebenwirkungen häufig durch Komedikation mit dem Antiparkinsonmittel Biperiden behandelt. Eine vollständige Rückbildung der Nebenwirkungen ist nicht in jedem Fall zu erwarten.
Haloperidol
Mir ist es zwar leicht peinlich, meine etlichen Aufenthalte plus 2 Langzeittherapien aus meiner Drogenvergangenheit zuzugeben, aber glaub' mir, Tele, ich habe schon etwas Ahnung, da ich alles live und mehrmals durchmachte.
Jede Suchterkrankung ist eine Erkrankung, für die man sich nicht schämen muss.
Seit knapp 1 Jahr bin ich nun wirklich clean, doch glücklich bin ich trotzdem nicht, da Kokain und Amphetamine psychisch sehr lange in Erinnerung bleiben, die Rezeptoren im Hirn nicht mehr arbeiten wie früher (Glückshormone wie bei Nichtsüchtigen können sich nach jahrelanger Drogensucht gar nicht mehr oder kaum noch selbst entfalten) und ich heute eher zu Depressionen neige.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass du das endgültig schaffst und wieder Freude am Leben empfindest


Gruss Amphetia (mein Nickname, den ich mir vor 3 J. ausdachte u. der mir heute peinlich ist)

Ich finde es sehr mutig von Dir, so öffentlich über Deine Probleme zu schreiben.

Alles Gute wünscht Dir Bona!
 

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