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Das Rauschmittel als Medikament

Yogi

Geselle
18. August 2003
34
In welcher menschlichen Kultur ist die Anwendung von Rauschmitteln nicht bekannt? Sogar zum sinnesverändernden Erleben der Tierwelt tragen gärende Substanzen bei, die einen Alkoholrausch in den Körpern oder gar im Geiste der Tiere hervorrufen

Wir stellen also fest, es gibt Substanzen in unserer Welt, die geistige und körperliche Veränderungen in ihren Lebewesen hervorrufen, so wie alle übrigen Einwirkungen auf die Lebewesen in ihnen Veränderungen hervorrufen.

Was den Menschen nun als ein bewusstes Wesen interessiert, ist die Zielgebung einer Einwirkung. Das bewusste Einsetzen von Drogen und Medikamenten gehört zum Handlungsspielraum des Menschen ebenso, wie das unbewusste, unreflektierte.

Die Eigenschaften eines Medikaments zur Einnahme oder anderweitigen Anwendung auf ein Lebewesen sind kurzfristige oder dauerhafte körperliche Veränderungen beim Patienten zu erwirken.

Die Eigenschaften eines Rauschmittels sind kurzfristige oder dauerhafte geistige Veränderungen beim Konsumenten zu erwirken.

Da man zweifelsohne davon ausgehen kann, dass eine Erkrankung und Heilung durch ein Medikament oder heilend einwirkende Umstände nicht nur auf körperliche, sondern auch auf geistige Zustände Einfluss hat, hat das Medikament eben dies mit dem Rauschmittel gemein.

Wer hatte keine veränderte Wahrnehmung durch eine Medikation, war es auch nur die Hoffnung aufs Gesunden, durch einen Placebo-Effekt verursacht? Wer hat keine Angstzustände in einer Krankheit gelitten, wer hat keine Heilung durch Aufmerksamkeit und Liebe erfahren, sei es auch nur geistige Krankheit oder Heilung gewesen?

Folglich wird die Trennung zwischen Körper und Geist unklar: Verändert die Substanz eines Medikaments tatsächlich den Körper, oder ist nur Medikation an sich an der Heilung des Patienten verantwortlich? Ist der Geist des Patienten mit verantwortlich, ob ein Medikament anschlägt, oder nicht?

Diese Fragen kann man sicherlich nur individuell beantworten. Immerhin können wir feststellen, dass die Anwendung eines Medikament nie eine Garantie auf Heilung ist, würden wir uns nur auf die darin enthaltenen Substanzen als wirksame Symptombekämpfungsmittel verlassen, seien die Ärzte noch so engelsgleich in ihrem Auftreten.

Würden wir nun ebenso mit den Rauschmitteln verfahren, um sie zielgerichtet auf den Geist anzuwenden, um bestimmte Stimmungslagen oder körperliche Wahrnehmungen zu erreichen, derer wir in der Not nicht mächtig sind, so käme das dem Medikament als Symptombekämpfung gleich, und wäre ebenso ohne Garantie auf die erwartete Wirkung.

Da die Funktionen des Geistes, nennen wir sie auch „Gefühle“, mit den Funktionen des Körpers harmonieren müssen, wird die Störung des einen die Störung des anderen zur Folge haben. Dank seiner sozial ausgereiften Psyche hat der Mensch die Möglichkeit, psychische Inkongruenzen durch körperliche Beeinträchtigung zu kompensieren, gleich ob bewusst oder unbewusst. Dass die Tierwelt ebenso soziale Methoden pflegt wie der Mensch, um einen Artgenossen durch „Aufmunterung“ zur schnellen körperlichen Heilung zu bewegen, leugne ich nicht.

Schließlich kommt es darauf an, ob der Kranke nach seiner Heilung eine dauerhafte oder nur kurzfristige Veränderung in seinem Leben erfährt. Hat die Krankheit nicht auf jenen Mangel im Leben des Menschen aufmerksam gemacht, der abermals zur Erkrankung führt? Veränderungen kann ein Mensch also nur ertragen, wenn er sich mit ihnen abfindet oder vor ihnen davonläuft. Abfindung heißt Heilung.

Kommt eine regelmäßige Medikation nicht der Aufrechterhaltung eines Zustandes gleich, der mit eigenen Kräften zu seinem Zusammenbruch führen würde? Im Krankenhaus werden Krankheiten gehörtet, an ihnen wird herumgedoktert, und die, welche die Chance auf Heilung hätten, werden abgewiesen mit der Begründung, es gäbe härtere Fälle.

Unsere Gesellschaft ist gesund, und ihre Krankheiten liegen auf höherem Niveau als die der armen Länder. Die pluralistische Idee, jeder Mensch hätte unterschiedliche Bedürfnisse, ruft nach Spezialisierung.

Trotzdem wird das Rauschmittel an psychisch Kranken ausprobiert, ohne zu verstehen, welche Veränderungen es in ihnen hervorruft. Dieser Dilettantismus von geistig beschränkten Ärzten führt zu der Frage, ob unser System die Bedürfnisse seiner Bürger nur in einem Kompromiss wahrnehmen und befriedigen kann, bzw. ob die Mehrheit der Bürger ihre eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und befriedigen kann.

Wahrlich will ich mit diesem Aufsatz zur geistigen Veränderung beim Leser beitragen. Denn sollte eine soziale Krankheit existieren, etwa die Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse zugunsten eines Systems, so zeichnet sie sich im Medikamenten- und Drogenkonsum ab. Wir leben in einer Gesellschaft, die nicht nur mit dem Körper, sondern auch sehr stark mit dem Geiste arbeitet, und dadurch überlebt. Weshalb sollte sich dann dieses bewusste Wesen Mensch im Kampf ums Überleben keine Verletzungen in seinem Körper wie in seinem Geiste zuziehen, die einer Heilung bedürfen? Die Sippe lernt durch ihre Grenzen, wie vom Überschreiten derselben. Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Mensch dabei das Streben nach Glück bevorzugt, sind wir nicht allein.

Das geistige Lernen unterscheidet sich vom körperlichen dadurch, dass es sozial ist. Wollen wir also nicht nur das Medikament benutzen, um körperliche und geistige Funktionalität im sozialen Kontext zu gewährleisten, sondern unseren Mythos „survival of the fittest“ zugunsten eines sozialen Lernens verwerfen?

Wenn Rauschmittel dazu geeignet sind, um Erkenntnis zu erfahren, und ihre Anwendung bewusst erfolgt, um sich kurzfristige Veränderungen in Körper und Geist als lehrreiche Erfahrung für das soziale Wesen dauerhaft zunutze zu machen, dann sind Medikamente, bewusst als Hilfsmittel eingesetzt, ebenso dazu geeignet, soziale und seelische Ungereimtheiten sinnvoll zu überbriücken, und zuglaich einem Heilungsprozess beizutragen, der auf psychischer Ebene erfolgen muss.

Man könnte vielleicht sagen, Medikamente mildern eine Krankheit, Rauschmittel erhöhen den Genuss. Ebenso aber können Medikamente Krankheiten hervorrufen, wie Rauschmittel geistige Schäden.

Es kommt also auf die Anwendung an. Wenn Kinder an Drogen geraten, behalten sie sie nicht anders bei, als die Kinder ihre Medikamente beibehalten, an die sie von Eltern und Ärzten gewöhnt worden sind.

Um das Rauschmittel zu legalisieren, müsste es sozial anerkannt sein. Aufgrund von Vorurteilen, die von dilettantischen Kleingeistern marktgerecht verbreitet werden, ist es zu ihrem Vorteil nicht der Fall. Da sie materiell wirtschaftlich arbeiten, ist die Psycho-Ökonomie ihren Gesetzen unterworfen.
 
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