Aufkratzen von Wunden - Warum?

Fast jeder den ich kenne tut es, nur keiner weiß wieso!
Ich habe mich vorhin auch schon wieder ertappt wie ich eine kleine Blutkruste aufgekratzt habe.

Ich dachte lange Zeit das würden nur Kinder tun, aber mindestens 90 % der Leute mit denen ich darüber gesprochen habe tun es.

Kann mir jemand sagen was das für einen psychologischen oder midzinischen Hintergrund hat??

Würde mich nur mal interessieren, da es ja eigentlich ungesund, schmerzhaft und evtl. auch gefährlich ist, kann das ja eigentlich nicht im Sinne irgend eines natürlichen Verhaltens liegen, aber soviel % können aber auch kein psychisches Problem haben?!

Gruß

also Katzen und Hunde machen das auch. Vielleicht, weils juckt?

Ich kenn eigentlich auch niemand, der das nicht macht. Insofern würd ich mal eine psychische Störung ausschliessen, es sei denn, eine die wir alle haben...

Sowas entsteht unbewußt.

Ahnlich dem Fingernägel kauen.
Wir können unsere Finger nicht ruhig halten.
Abgesehen davon machen wir vieles ohne rationalen Hintergrund.
Erst wenn es richtig weh tut hören wir auf.

Vorausgesetzt, dass wir nicht bewußt den Schmerz suchen. So wie beim "ritzen"

Mach das meist auch nur weils juckt. Kommt auch drauf an wie groß das ist.
Größere Flächen brechren dann auf und schon pockelt man dran rum. So kleinere Blessuren, da fällt der Schorf alleine ohne Nachhilfe ab.

...

... Ich hatte doch vorher die Antwort reingeschrieben und auch noch gelesen danach. Wohin ist die denn nun verschwunden in der letzten Stunde? *grübel*...

Also nochmal:

Als ich vor Jahren meinen Arzt dasselbe fragte, erklärte dieser mir, dass die rechtzeitige Entfernung von Schorf, die Narbenbildung verhindert.
Sobald eine Wunde sich unter dem Schorf geschlossen hat, dass es nicht mehr blutet, soll man das Zeug abkratzen. Je länger es drauf bleibt, umso höher die Chance auf Narben. Er betonte allerdings, dass man den Schorf nur dann abkratzen soll, wenn das nicht zu frischen Blutungen führt. Sonst gibts nämlich vom ewigen Aufkratzen dann die Narben.
Einer Freundin von mir, die sich beruflich bedingt (Fotomodell) einer Schönheitsoperation unterzog, hatte man dasselbe in der Klinik gesagt. Man hat ihr dazu geraten, den Schorf öfter zu kontrollieren und baldmöglichst unblutig abzukratzen, um Narbenbildung zu verhindern.
Ich hab das bei mir selbst ausprobiert. Hab ja vier Katzen im Haushalt und öfter mal blutige Kratzer vom Spielen *ggg* Also bei mir stimmts voll. Wo ich den Schorf drauf gelassen habe, bis er von alleine abfiel, da hab ich jetzt kleine Narben oder Hautverfärbungen. Dort wo ich ihn abkratzte sobalds möglich war, sieht man ein paar Tage nach dem Kratzer gar nix mehr.
Also runter mit dem Zeug sobalds ohne Blut geht!
Drauf lassen, wenn ihr auf Narben steht. Solls ja geben *ggg*

(Hoffentlich verschwindet diesmal die Antwort nicht)

Re: ...

Ellinaelea schrieb:

Also runter mit dem Zeug sobalds ohne Blut geht!
Drauf lassen, wenn ihr auf Narben steht. Solls ja geben *ggg*

(Hoffentlich verschwindet diesmal die Antwort nicht)

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Dann werde ich gleich mal loslegen, hab vorgestern Rosen geschnitten. Ich seh aus wie ein Junkie.


LG


AoS

Also ich vermute ja, das mit den Wunden aufkratzen ist in den urinstinkten verankert.

z.B.: Ein ur Mensch der sich mit einem verscnmutzten gegenstand verwundet bekommt dreck in die wunde, also kratzt er sie immer wieder auf damit die Wunde ausblutet und den Dreck mit spült.

IST ABER NUR EINE VERMUTUNG!!!!!

Ach da komme ich ja mit den abkratzen nicht mehr hinterher, so tollpatschig wie ich bin. Mit den Hautverfärbungen kann ich leben, nur manchmal wuchern die Narben auch.

Denke auch das ist einfach Reflex -- es beginnt zu jucken und zu stören, man denkt immer dran und nödelt dran rum, aber die Idee von Carnage ist auch gut.
Vielleicht fördert auch das Nachschorfen ein Ausschwemmen und Isolieren von Schmutzpartikeln, manchmal ist ja Eiter unter dem Schorf und das muss weg.

Irgendwo hab ich mal gelesen dass unter einer psychischen Kondition die "Borderline Psychose" genannt wird das Schorfkratzen gesteigert vorkommen soll, bzw. verletzen die Leute sich selbst, um sich zu spüren und im Nebeneffekt eben auch Schorfe zu bekommen, die sie abkratzen können. Das war aber das einzige Mal wo das unter Borderline - Anzeichen erhoben wurde.

Ich schätze es ist eher der Heilung förderlich solange es nicht im Übermaß gechieht, denn sonst vergrößert man Wunden eher, oder hält den Abheilungsprozess auf. Besonders als Diabetiker muss man da aufpassen, denn die allgemeine Heilung ist hier verlangsamt.

InsularMind schrieb:

Irgendwo hab ich mal gelesen dass unter einer psychischen Kondition die "Borderline Psychose" genannt wird das Schorfkratzen gesteigert vorkommen soll, bzw. verletzen die Leute sich selbst, um sich zu spüren und im Nebeneffekt eben auch Schorfe zu bekommen, die sie abkratzen können. Das war aber das einzige Mal wo das unter Borderline - Anzeichen erhoben wurde.

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abgesehen davon, dass es juckt, wird vermutet, dass ein großteil der bevölkerung unter einem abgeschwächten borderline syndrom leidet, was sich durch angesprochenes aufkratzen, aber auch fingernägelkauen äussert.

AW: Aufkratzen von Wunden - Warum?

Ein wichtiger bis jetzt unerwähnter,und den meisten auch unbewusster, Faktor wäre die Ausschüttung endogener Morphine (Endorphine,auch Glückshormone genannt) die beispielsweise bei Schmerzzuständen erfolgt.

Endorphine ? Wikipedia

Subjektiv wahrgenommen ist es wohl meistens eher Nervösität oder Langeweile. Ich denke, dass dieses jucken mit viel Konzentration auch umgehbar oder schwächer wird,man aber lieber seinem Drang nachgeht zu kauen/kratzen und es zulässt. Ich hatte diese Angewohnheit früher auch in etwas ausgeprägter Form,kann mich aber mittlerweile relativ gut beherschen.

AW: Aufkratzen von Wunden - Warum?

Um die nachwachsende Unterhaut freizulegen. Menschen sind fasziniert von dem Gefühl und der Idee der Selbstheilung.

AW: Aufkratzen von Wunden - Warum?

Donplae schrieb:

Ein wichtiger bis jetzt unerwähnter,und den meisten auch unbewusster, Faktor wäre die Ausschüttung endogener Morphine (Endorphine,auch Glückshormone genannt) die beispielsweise bei Schmerzzuständen erfolgt.

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theophilos schrieb:

Um die nachwachsende Unterhaut freizulegen. Menschen sind fasziniert von dem Gefühl und der Idee der Selbstheilung.

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eine tolle Frage;-)

Wie ist es denn bei mir? Bei mir ist es eher ein Gefühl von Befreiung von Enge, z.B. Weg mit dem Panzer;-) Frische Luft muss dran. Elektromagnetische Stimulanz u. Sonne u. Wind u. sowas:-)

AW: Aufkratzen von Wunden - Warum?

Bei oberflächlichen Wunden führt geronnenes Exsudat und dessen Vertrocknung zur Bildung von Schorf, volkstümlich auch Grind genannt. Schwer heilende oberflächliche Wunden, die ständig viel Exsudat absondern, werden auch als nässende Wunde bezeichnet, denn auf ihnen kann sich kein Schorf bilden. Ist der Abfluss des Wundsekretes durch Schorf behindert, kann es darunter zur Bildung von Eiter kommen.

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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Exsudat_(Medizin)

Klingt für mich vernünftig. Heute, wo alles gleich desinfiziert oder mit Antibiotika behandelt wird, ist der Nutzen
vermutlich ehr kontraproduktiv. Als angeborener Reflex aber schon nachvollziehbar.

Könnte mir nun auch nicht vorstellen, dass Tiere, die das ja sehr gerne machen, alle an Borderline
erkrankt sind. ^^