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Alternative Medizin - Krebsbekämpfung

benicio

Intendant der Gebäude
10. Oktober 2004
817
Alternative Medizin

Sanfte Krebstherapie en vogue

Ein Drittel aller europäischen Krebspatienten vertraut auf Heilmethoden der Alternativ-Medizin.

Eine Befragung von rund 1.000 Krebspatienten aus 14 europäischen Ländern zeigte, dass jeder Dritte auf eine alternative Behandlung setzt. Das Vertrauen in die sanfte Medizin schwankt allerdings stark von Land zu Land. In Griechenland zeigten sich nur 15 Prozent, in Italien 75 Prozent der Befragten als Anhänger alternativer Behandlungsansätze.

In der Studie unter der Leitung von Alex Molassiotis von der University of Manchester wurden 58 unterschiedliche Präparate genannt. Am häufigsten greifen die Kranken zu Heilkräutern. Es folgen homöopathische Mittel sowie Vitamin- und Mineralpräparate. Typisch ist, dass die Patienten mehr als einen Ansatz anwenden. Dazu gehört zum Beispiel die Kombination von pflanzlichen Heilmitteln mit Homöopathie oder Entspannungstechniken.

Angesichts der steigenden Popularität fordert der Experten, dass alle Verantwortlichen die klassische Standardbehandlung überdenken. „Wir müssen offen sein und uns mit dieser Thematik näher beschäftigen.“ Zugleich plädiert Molassiotis für eine Sicherstellung von Qualitätsstandards in der Behandlung mit alternativen Methoden und für eine strengere Überprüfung der Therapeuten.

http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=11171

fragen:
sind jetzt hier in dem fall nur die krebspatienten statistisch erfasst die gänzlich den alternativen weg eingeschlagen haben oder auch diejenigen die zur AM als ergänzung zur herkömmlichen behandlung gegriffen haben?

gibt es irgendwo auch statistische zahlen diesbezüglich?





[/quote]
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
hier der link zur studie - leider nur ein abstract, das ganze pdf kostet geld.

Background: The aim of this study was to explore the use of complementary and alternative medicine (CAM) in cancer patients across a number of European countries.

Methods: A descriptive survey design was developed. Fourteen countries participated in the study and data was collected through a descriptive questionnaire from 956 patients.

Results: Data suggest that CAM is popular among cancer patients with 35.9% using some form of CAM (range among countries 14.8% to 73.1%). A heterogeneous group of 58 therapies were identified as being used. Herbal medicines and remedies were the most commonly used CAM therapies, together with homeopathy, vitamins/minerals, medicinal teas, spiritual therapies and relaxation techniques. Herbal medicine use tripled from use before diagnosis to use since diagnosis with cancer. Multivariate analysis suggested that the profile of the CAM user was that of younger people, female and with higher educational level. The source of information was mainly from friends/family and the media, while physicians and nurses played a small part in providing CAM-related information. The majority used CAM to increase the body's ability to fight cancer or improve physical and emotional well-being, and many seemed to have benefited from using CAM (even though the benefits were not necessarily related to the initial reason for using CAM). Some 4.4% of patients, however, reported side-effects, mostly transient.

Conclusions: It is imperative that health professionals explore the use of CAM with their cancer patients, educate them about potentially beneficial therapies in light of the limited available evidence of effectiveness, and work towards an integrated model of health-care provision.

Keywords: alternative medicine; complementary medicine; Europe; herbs; homeopathy; spiritual healing; vitamins.


es wurden also 956 patienten in 14 ländern befragt - das macht knapp 70 leute pro land.

was fehlt, ist das konfidenzintervall - der plusminus-bereich, den man angeben sollte, wenn man mit prozentwerten argumentiert.

wenn die studie repräsentativ ist, so gibt dieser bereich an, in welchem bereich der wahre wert wohl liegen wird. dieser bereich hängt davon ab, wie viele leute befragt wurden, wie die antwortverteilung ist (bei 50% ist der bereich am größten) und wie sicher man diesen bereich festmachen will. je sicherer man sein will (je höher also das konfidenzniveau ist), desto größer wird auch der bereich.


hier kann man das konfidenzintervall berechnen lassen:

Berechnung des Konfidenzintervalls eines Anteilswertes

für griechenland - 15% - ergibt das einen bereich von 6,6% bis 23,3% bei einem konfidenzniveau von 95% (das ist die übliche höhe).

für italien - 75% - ergibt das einen bereich von 64,9% bis 85,2%, ebenfalls bei einem konfidenzniveau von 95%.

stellen wir uns ein land mit 50% vor:
hier liegt der bereich zwischen 38,3% und 61,7%.

das problem ist:

war die studie überhaupt repräsentativ?

1. es steht nichts davon da - ein erster hinweis, dass sie es nicht ist.
2. es müsste dazu ein verzeichnis aller krebskranken personen geben - wenn es dieses verzeichnis nicht gibt, ist es so gut wie unmöglich, eine repräsentative erhebung durchzuführen.


ein weiteres problem ist:

was machen wir mit den ergebnissen?

natürlich ist das ein hinweis, dass die klassische onkologie eventuell am patienten vorbei therapiert. das sollte man nicht auf die leichte schulter nehmen. andererseits belegt der glaube von noch so vielen menschen nicht die richtigkeit oder wirksamkeit einer therapie. es bleibt somit immer noch die möglichkeit, dass die onkologie zwar an den menschen vorbei therapiert, aber trotzdem die einzig wirksame therapie sein kann.

für die wirksamkeit der alternativen methoden wäre eine andere methode als eine befragung nötig.

an der conclusio der forscher habe ich nichts auszusetzen:

es ist unbedingt geboten, dass gesundheitsexperten sich mit ihren krebspatienten über den nutzen alternativer thearpieformen auseinandersetzen, sie über eventuell wirksame therapien unter berücksichtigung der eingeschränkten beweisbarkeit von wirksamkeit unterrichten, und auf ein integriertes gesundheitsvorsorgemodell hinarbeiten.

gruß,
antimagnet :wink:
 

benicio

Intendant der Gebäude
10. Oktober 2004
817
@antimagnet
vielen dank! :)

mir war der artikel auch etwas zu schwammig formuliert.
hätte gerne genauere zahlen zu dieser studie eingesehen.
naja, ist dann wohl nicht wirklich aussagekräftig.

grüsse
 

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