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Welche Beruf sind notwendig für unser Leben?

Mitchell

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
339
Ich will sie doch gar nicht abschaffen! Hab nur gemeint, daß es im Ideal- oder Extremfall ohne so spezifizierte Berufe auch gehen müßte...
 

Rosskeule

Vorsteher und Richter
7. Oktober 2002
750
Mitchell schrieb:
Hmm, ich finde dies mal einen sehr interessantes Thema.
Ich halte mich mal kurz:
man braucht theoretisch gar keine Berufe!!
Selbst versorgen ist halt die Devise!! Und dazu muß ich sicher nicht den ganzen Tag auf einem Feld schuften. Gute, logisch durchdachte Arbeitsteilung würde da schon reichen ( BWL er braucht kein Schwein ).
Nur wer würde das in unserer Gesellschaft schon können?! Ich glaube, es würde gehen. Doch nicht mit der Masse an Menschen und deren Einstellung zum Leben ( wenn man das denn noch leben nennen kann.. ).

Kommune rulez - life is here and now!!! YOUR LIFE!

Ich darf das noch mal festhalten. Von wegen Mittelweg.

Davon bin ich ausgegangen und darüber habe ich mich aufgeregt. Ich bin ohne Wasser und Kanalisation groß geworden. Lebensmittel haben wir versucht selbst ausreichend zu produzieren. War relativ einseitig. Kleidung haben wir auch selbst hergestellt. War wirklich nur auf dem Hof und im Dorf tragbar... Selbstversorger waren wir dadurch noch lange nicht, aber ein Arbeitstag hatte 14 Stunden und Sonntags hatten höchsten die Kinder frei ... Was an Geld rumkam musste in den Erhalt des Hofes gepumpt werden. Mir soll keiner erzählen, was das für ein Leben ist!
 

Rosskeule

Vorsteher und Richter
7. Oktober 2002
750
Und wenn Du mir unterstellst, dass ich gesellschaftlich vom System verblödet bin, muss ich das gelten lassen. Einen Fernseher oder ein Handy besitze ich heute noch nicht aus Gewohnheit.

Besonderen Wert auf Kultur, Bildung oder wenigsten Entertainment legt man nicht mehr, wenn man so lebt.

Dennoch, jedem, der es trotzdem versucht: Mein Respekt, ob als Mittelweg finanziert von einem dicken Bankkonto als Rückhalt oder in voller Konsequenz als Selbstversorger.
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
Rosskeule schrieb:
Mitchell schrieb:
Hmm, ich finde dies mal einen sehr interessantes Thema.
Ich halte mich mal kurz:
man braucht theoretisch gar keine Berufe!!
Selbst versorgen ist halt die Devise!! Und dazu muß ich sicher nicht den ganzen Tag auf einem Feld schuften. Gute, logisch durchdachte Arbeitsteilung würde da schon reichen ( BWL er braucht kein Schwein ).
Nur wer würde das in unserer Gesellschaft schon können?! Ich glaube, es würde gehen. Doch nicht mit der Masse an Menschen und deren Einstellung zum Leben ( wenn man das denn noch leben nennen kann.. ).

Kommune rulez - life is here and now!!! YOUR LIFE!

Ich darf das noch mal festhalten. Von wegen Mittelweg.

Davon bin ich ausgegangen und darüber habe ich mich aufgeregt. Ich bin ohne Wasser und Kanalisation groß geworden. Lebensmittel haben wir versucht selbst ausreichend zu produzieren. War relativ einseitig. Kleidung haben wir auch selbst hergestellt. War wirklich nur auf dem Hof und im Dorf tragbar... Selbstversorger waren wir dadurch noch lange nicht, aber ein Arbeitstag hatte 14 Stunden und Sonntags hatten höchsten die Kinder frei ... Was an Geld rumkam musste in den Erhalt des Hofes gepumpt werden. Mir soll keiner erzählen, was das für ein Leben ist!

Sowas kann ich mir gar nicht vorstellen, und ich bin auch ehrlich gesagt nicht scharf drauf diese Erfahrung zu machen :oops:

Darf ich fragen wo (oder wann) du aufgewachsen bist?
 

Rosskeule

Vorsteher und Richter
7. Oktober 2002
750
semball schrieb:
Sowas kann ich mir gar nicht vorstellen, und ich bin auch ehrlich gesagt nicht scharf drauf diese Erfahrung zu machen :oops:

Darf ich fragen wo (oder wann) du aufgewachsen bist?

Mein Gott, so wild ist das auch nicht. Ich bin 26 und bin mitten in Deutschland groß geworden. Wir kommen halt aus der Landwirtschaft ... und nicht aus dem Kaukasus.

Danke für die Runde Mitleid :cry: , aber aus heutiger Sicht bedaure ich das nicht mehr, so groß geworden zu sein. :wink:

Allerdings krieg einen Anfall, wenn ich zu Besuch bei meinen Eltern bin und irgendwelche Stadtmenschen schwadronieren um unseren Grundstück und glorifizieren das Landleben auf einem 350 Jahre alten Hof. Das einzige was mich daran heute glücklich machen würde, ist der Versicherungswert.
 

Mitchell

Geheimer Meister
1. Oktober 2002
339
Ok, Roßkeule, da hast mich erwischt. Ja, davon bin ich schon auch ausgegangen. Aber wohl etwas voreilig. Habe etwas zu schnell geschrieben und zu langsam gedacht. Ein bisschen Mittelweg sollte schon sein. ( wird man schwer drum rum kommen ) Aber ich möchte halt so weit es geht keines der vorherrschenden Systheme unterstützen.
 

SimoRRR

Meister vom Königlichen Gewölbe
10. April 2002
1.419
Ok, ich reiche Don mal die Hand und klinke mich auch aus der Disskussion aus, wenn hier nicht mal klar ist, wovon eigenlich geredet wird..... :roll:
 

Henry-Devilson

Lehrling
15. Mai 2003
2
zum gesamten themenkomplex

kommt beruf nicht von berufung...?! Ich für meinen Teil hab mir das auf meine Fahnen geschrieben. Und ich kann Euch allen nur sagen , probiert aus,auf was Ihr Lust habt und findet Eure Berufung in etwas,was Euch erfüllt ! - Ich schraub nich umsonst Motorräder .... - denn das,macht mir Spass!
[/u]
 

milktoast

Geheimer Meister
1. Dezember 2002
201
Der Umstieg auf Landwirtschaft bedeutet nicht den Ausstieg aus dem Herrschenden System.
Ich lasse mich gerne von z.B. Rosskeule korregieren aber:
Ich denke das auch der Landwirt ohne Wasseranschluss und selbstgeschneiderten Klamotten (was auch schon vor 20 Jahren und mehr eigentlich nicht mehr üblich war) ist man zumindest in Deutschland doch Teil des Systems. Man ist ein Betrieb. Man Verkauft Milch, Getreide und Fieh und kauft Dünger Futter ...
Auch Zahlt man Steuern und muss Papierkram erledigen, so dass man auf einen Angestellten (zumindest beim Papierkram) eifersüchtig werden könnte.

Arbeitstage fangen beim Landwirt dann an wenn er aufsteht (ich vermute mal zwischen 4-5 Uhr Morgens) und enden dann beim Schlafengehen (21 Uhr??). Die Arbeit ist dann irgenwas zwischen weniger Stress (z.B. im Winter) bis zum Absoluten Horror (Ernte).
Urlaub was is denn das??

Landwirte (zumindest kleine) sterben in Deutschland aus.
Wenn das die Ideale Lebensweise oder zumindest eine angenehme wäre, dann würde das wohl etwas anders aussehen.

cu milktoast
 

Rosskeule

Vorsteher und Richter
7. Oktober 2002
750
milktoast schrieb:
Landwirte (zumindest kleine) sterben in Deutschland aus. Wenn das die Ideale Lebensweise oder zumindest eine angenehme wäre, dann würde das wohl etwas anders aussehen.

Brauche ich nicht korrigieren, möchte nur noch hinzufügen, dass Landwirte, die auch gern Selbstversorger spielen möchten, komplett ausgestorben sind. Selbst meine Eltern haben (mussten) diese "Tradition" auf(ge)geben, spätestens seit einem nicht nur der gesunde Menschenverstand, sondern auch die Knochen sagen, dass man nicht alles selbst machen kann - ohne in die Steinzeit zu verfallen. Dass meine Familie das so lange aufrecht halten wollte, lag einfach daran, dass unsere finanziellen Reserven so lange hielten.

Es gibt in Nordamerika Hutterergemeinden, die dies im Prinzip noch verfechten, nur muss man bedenken, das diese aus mehreren hundert Menschen bestehen und bei genauer Betrachtungsweise, merkt man sehr schnell, dass sie ohne Technik und System von außen auch nicht mehr existieren würden. Das muss sich einfach rentieren, sonst stirbt die Gemeinde.

Natürlich ist das Gesellschaftssystem indirekt daran schuld. Aber nicht, weil es den klassischen Landwirtschaftsbetrieb einfach so kaputt macht, sondern weil die Ansprüche jedes einzelnen Menschen steigen. Das Leben eines Selbstversorgers á la Bauernhof aber nicht, weil die anfallende Arbeit seit Jahrhunderten gleich bleibt, auch wenn man Maschinen einsetzt (die man ja auch erst mal erarbeiten muss!).

Die Hutterer haben eine einfache Lösung, das Bedürfnis nach Lebensqualität im Zaum zu halten: die Religion.
 

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