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Warum der Tisch Tisch heißt und nicht Stuhl!

DerDodi

Geselle
19. September 2002
7
Hi,
es gibt ein geschichte die mich beschäftigt:
Es war einmal ein mann, der wohnte alleine in einer kleinen wohnung in einer mittelgroßen stadt. Er saß zuhause, auf seinem Stuhl an seinem Tisch und sah sich das Bild an der Wand an. Als er da so saß überlegte er warum der Tisch Tisch heißt und nicht Stuhl oder Bild, oder warum das Bild nicht sofa heißt oder bett? Also dachte er sich: "Ich nenne jetzt das Bild einfach Sofa, und das sofa nenne ich bett, und das bett nenne ich stuhl, und den stuhl nenne ich tisch, und den tisch nenne ich sessel, und den sessel nenne ich Herd, und den herd nenne ich buch, und das buch nenne ich Bild!" also fing er an mit sich selber zu reden und alles zu kommentieren was er tat. wenn er sich z.B. auf einen Stuhl setzte sagte er:"Jetzt setzttze ich mich auf den tisch und gucke mir das sofa an der wand an wärend ich an meinem sessel sitze." das tat er natürlich um sich die änderung der bezeichnungen, die er ja sein ganzes leben lang gelernt hatte, einzuprägen. Nach einiger zeit traf er einen alten klassenkameraden auf der straße und sie begrüßten sich und der freund fragte:"und was machst du so?" und der mann antwortete:"Naja, ich bin zur zeit arbeitslos. ich sitze meistens zuhause auf dem herd und lese ein bild oder ich sitze auf dem tisch und versuche mein sofa an der wand zu interpretieren." der freund guckte verwundert und fragte:"wenn du auf dem herd sitzt wo machst du dir dann dein essen war und wenn du auf dem tisch sitzt woran ißt du dann, vieleicht am stuhl? HAHAHA" der mann antwortete:" so ein blödsinn wer ißt denn schon an einen stuhl? ich esse natürlich am sessel! und mein essen mache ich genau wie jeder andere auf dem buch warm!" der freund lächelte nervös und verabschiedete sich schnell. einige jahre später hatte der mann dan alles was es gab umbennant und keiner verstand mehr was er sagen wollte, die leute in den geschäften hilten ihn für verrückt und die arbeitgeber wo er sich bewarb liesen ihn raus schmeißen weil sie dachten er wolle sie ärgern. Kurz darauf wurde er in die geschlossene anstalt eingewiesen und für unheilbar verrückt erklärt. Denn er konnte nimandem erklären was er getahn hatte weil er die richtigen bezeichnungen nichtmehr wusste und er verstand auch die anderen nicht mehr....
 

Diskordias Legionär

Geheimer Sekretär
25. April 2002
606
Nein...finde sie echt gut! Sie zeigt, das jeder eine eigene Realität hat....und wenn sie nicht der Norm entspricht, muss man sich dafür rechtfertigen und wird evtl beseitigt!
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Hallo zusammen!

Ich sehe den Grundgedanken der Geschichte darin das sich individuelle Wahrnehmungen nicht allgemein verständlich formúlieren lassen.

Ich will damit sagen das unsere Wahrnehmung immer schizophren ist. Dinge werden benannt mit Namen die sie eben haben sollen, und innerlich bennennen wir Dinge oft um da sie das eigentliche Verständniswort für uns dann besitzen.

Beispiele hierfür wären:

Das Auto mutiert zu: Spielzeug / Rostlaube / Karre / Penisersatz / Lastesel / ach und vieles mehr

Mancher der nur oberflächlich denkt vertseht die Bedeutung der Worte die im Ausgleich benutzt werden nicht. Das es viele ander Worte in unserem Alltag gibt welche einen weitaus persöhnlicheren Bezug haben und Namen von uns bekommen die nur wir kennen oder der engste Bekanntenkreis muß ich ja nicht betonen.
Innerhalb einer durchgenormeten Gesellschaft fallen diese Begriffe schnell in das Raster "der hat ´nen Knall".
daher finde ich die Geschichte aus diesem Winkel betrachtet nicht schlecht geschrieben.

Don
 

rorschach

Großmeister
23. Juni 2002
69
Ich verstehe leider nicht, was diese Geschichte über individuelle Wahrnehmung und Realität aussagen soll? Wenigstens nicht im Sinne von: "Und die Moral von der Geschicht´..."

Jener Mann nimmt das Bild doch nicht anders wahr, weil er es nun Sofa nennt. Wenn ich einem "Ding" einen (anderen) Namen gebe - dann verändere ich es doch nicht in seinem Kern, seiner Erscheinung oder Wirkung - also bleibt doch auch die Art, wie "es" wahrgenommen wird gleich...?
Und die Realität des Mannes ändert sich höchstens als Reaktion auf sein Tun, weil seine Mitmenschen ihn wegen seiner "Neubenennungen" nicht mehr verstehen.

Das Geschichtlein zeigt doch lediglich, dass eine Sprache nur dann funktionieren kann, wenn sie von mehreren benutzt wird und die Begriffe klar sind.
Und daran kann ich nichts besonderes finden.

Oder hab ich was furchtbar wichtiges übersehen...? :oops:
 

DerDodi

Geselle
19. September 2002
7
Naja, germanistik hab ich nie studiert...

also germqanistik hab ich nie studiert, ich hab nur den realschulabschluss und der war recht schlecht.
Aber ich finde es sehr interessant eure verschiedenen meinungen zulesen, weil sie ja doch recht unterschiedlich sind. Ich persönlich konnte mich in diesem punkt nie zu einer eindeutigen meinnung entschließen, wobei mir die sache mit "jeder hat seine eigene realität" sehr gut gefällt, das sehe ich genauso, nur das heute die "jungen leute" diese idee wohl nicht mehr voraugen haben und sich den normen hingeben und sich selten eine eigene meinung über dinge bilden und diese auch vertreten.
 

rorschach

Großmeister
23. Juni 2002
69
@ DerDodi

Ich leugne übrigens nicht den Gedanken der "Eigenen Realität" - ich seh nur keinen Bezug dazu in Deiner Geschichte.
 

DerDodi

Geselle
19. September 2002
7
das wollte ich auch nicht sagen.
Ich denke das der bezug darin besteht das sich der mann seine eigene realität so stark verinnerlicht hat das der nurnoch in SEINER realität war und sie nicht mehr von der realität der anderen trennen konnte. vieleicht ist realität auch das falsche wort, man könnte sagen er hat sich eine art holland geschaffen (sie benutzen eine sehr ähnliche sprache aber keiner versteht sie) :wink:
 

74

Geselle
16. Dezember 2002
25
Es könnte auch als Anspielung darauf interpretiert werden, dass in Holland gefährlich viele Menschen Bild lesen.
Was mich aber wenig stört, da ich ja gelb von zuhause auf meinem Schuh sitze und Lieder in meine Tastatur poppe. Übrigens begnügen sich Chillies mit dem Peng zumal der Vollere sich abknatscht und so besser...
 

DerDodi

Geselle
19. September 2002
7
Genau... @Was mich aber wenig stört, da ich ja gelb von zuhause auf meinem Schuh sitze und Lieder in meine Tastatur poppe. Übrigens begnügen sich Chillies mit dem Peng zumal der Vollere sich abknatscht und so besser...
 

dualist

Geselle
16. Dezember 2002
38
hallo leute.
da ich aus der schweiz bin, ist mir diese geschichte nicht unbekannt. sie stammt von peter bichsel, einem sehr bedeutenden schriftsteller unseres landes.
 

dualist

Geselle
16. Dezember 2002
38
ps. vergass zu sagen, dass diese geschichte jeder deutschsprachige schweizer kennt; sie ist im grundschul-lesebuch... :-)
 

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