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Im Gefängnis Bricht Der Geist Eines Jeden..

MisterE

Großmeister
28. August 2002
76
guten tag..

mal etwas was mich schon ne weile interessiert und was ich immer ab und an wo auffange..

man sagt ja, dass das gefängnis jeden geist brechen kann..und der mensch abstumpft..
das hat jetzt nicht unbedingt mit vergewaltigungen,misshandlungen usw zu tun..sondern einfach dadurch, dass man 23stunden am tag in seiner zelle hockt..man ist eingesperrt..

ich habe sogar mal gehört das sich im laufe der zeit die gehirnströme verändern..was auch der grund des *abstumpfens* sein soll..
gerad weil man den ganen tag in seiner zelle hockt..nix neues kennenlernt usw..

mal die frage hier..kann man etwas dagegen tun?? also..durch irgendwelche beschäftigung..bücher lesen..in der zelle sport treiben..usw usw..nicht das ich jetzt in knast gehe und das wissen will heheh nene..
aber mich interessiert sowas..

könnte man es mit irgendwelchen jobs/arbeitsbedingungen vergleichen?
jemand der in der fabrik am fliessband arbeitet zB..den ganzen tag lang das selbe macht..stumpft man da in gewisser weise nicht auch ab?

ok bis denn
 

WzP

Vorsteher und Richter
2. Juni 2002
735
Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, gibt es in den meisten Justizvollzugsanstalten Jobangebote, wie eine Schreinerei usw..
Diese Angebote werden von den meisten Gefangenen auch genutzt, weil es eben eine Chance ist, aus der Zelle zu kommen.
Allerdingas ist das auf rein freiwilliger Basis, was heisst, das einer, dem seine Situation gefällt, wenn er z.B. der Chef aufm Gang ist, dann wird er sich nicht mit sowas abgeben.
Solche bauen sich ihre kleine Welt im Knast aus, und das geniessen sie.
Sie z.B. Charles Manson, der selbst sagte, dass er garnicht aus dem Gefängnis will, weil er im Knast was zu sagen hat und draussen nur ein Looser wäre.
 

Otto

Geheimer Meister
10. April 2002
286
Hallo liebe Leute!

Howard Marks, der bekannsteste Haschischgroßdealer der Welt, schreibt in seiner Autobiographie, dass er die Jahre im Gefängnis zwar gelitten habe, dass aber voll allen Dingen Yoga und Meditation ihn vor größerem Leid bewahrt hätten. Halte ich für spirituelle Menschen für einen realistischen "Ausweg" aus dem Gefängnisalltag. Drogen wären natürlich auch ne Variante...

Wie heißt es in "Blow" mit Franka Potente und Jonny Depp:

"Ich kam ins Gefängnis mit einem Vordiplom in Gras und kam raus mit einem Doktortitel in Kokain."

So lange deutsche Knäste weiterhin so aussehen wie sies nun mal tun, wird Variante 2 wohl leider die aktuellere sein.

Beste Wünsche,

Otto.
 

Lalu

Geheimer Meister
12. April 2002
195
Ich glaube, daß ich etwas aus Erfahrung dazu sagen kann.

Ich bin zwar kein Knasti, arbeite aber seit knapp einem Jahr ehrenamtlich einmal die Woche hinter Gittern, was ich eigentlich nur jedem empfehlen kann. Man kommt ein wenig vom hohen Roß herunter, auf dem man als "unbescholtener" Bürger eben so sitzt.

Aber zum Thema:

-es gibt zwei Arten von Knackis: Die einen, die arbeiten; die anderen, die nicht arbeiten. Wenn einem Verurteilten eine Stelle angeboten wird, so MUSS er sie antreten. Nimmt er sie nicht an, so drohen ihm Sanktionen. Diejenigen, die nicht mit Arbeit versorgt werden können, werden in der Arbeitszeit der anderen (Zeiten sind vergleichbar mit den Dienstzeiten in der Grundausbildung beim Bund) eingesperrt und kommen jeweils nur zu den Mahlzeiten sowie abends zur kurzen Freizeit aus den Zellen.
23 Stunden ist man nur im Ausnahmefall eingekastelt - zum Beispiel als Disziplinierungsmaßnahme.

Ob der Knast etwas bringt? Der Datenschutz verhindert, daß solche Daten erfolgreich erhoben werden. Mein Eindruck: Für diejenigen, die ihren Fehler einsehen UND dazu noch mit den Mühlen der Bürokratie zurechtkommen, mag der Knast geeignet sein. Für Gewohnheitsverbrecher ist er nichts. Auf der anderen Seite: Was sollte man sonst mit diesen gewohnheitsmäßigen Tätern machen?

Bester Gruß, Lars
 

MisterE

Großmeister
28. August 2002
76
ich habe als beispiel, hochsicherheitsgefängnisse in den usa genommen..
in denen die leute echt 23stunden in ihren zellen hocken..
hier in deutschland sind die gefängnisse doch zum teil feriencamps..
mit billardtischen,fernsehern..hab sogar mal eine reportage gesehen in der der täter tagsüber einkaufen durfte beim nahegelegenen markt..
was ist denn das?!
klar muß man unterscheiden zwischen serienmördern und einem typen der öfters mal was mitgehen lassen hat..aber trotzdem..

also mein beispiel bezieht sich auf die harten knäste..
 

JoeMalik

Geselle
24. April 2002
44
hi.

klingt vielleicht nach ner abgedroschenen hippi-floskel, aber der otto hat da vollkommen recht.. eingesperrt zu sein ist DIE gelegenheit, sich mit meditation auseinanderzusetzen :) da du keine ausrede mehr wegen zu knapper zeit hast, kannst du via meditation/gedankenkontrolle herauskriegen, wer der eine ist, der das gras grün macht *g*

übrigens war timothy leary ne zeitlang direkter nachbar von manson, nachdem er vom amerikanischen geheimdienst aus europa wieder zurück in die staaten entführt worden war. und auch er hat im knast wohl entscheidende "durchbrüche" erlangt, was das thema "innen-aussen" betrifft. geistige/spirituelle entwicklung kann man nicht stoppen, dein körper muß sich halt mit weniger quadratmetern zufrieden geben, während das bewußtsein nach wie vor ALLES tun kann, wozu er in der lage ist.

Joe
 

Lalu

Geheimer Meister
12. April 2002
195
@ mister E


Ich kann nur von Bayreuth sprechen. Nicht, daß es hier Schikanen gäbe; die Gefängnisleitung ist mit Sicherheit gut.
Vom Gebäude her: Altbau und neue Erweiterungsbauten. Im Altbau gibt es noch 6-Mann-Zellen.

Natürlich gibt es Freizeitmöglichkeiten. Solche Extreme, wie Du sie beschreibst, kommen hier allerdings nicht vor.
Gerade Einkaufen ist schwer reglementiert. Was erschwerend dazukommt: Man hat als Knacki kaum Geld. Wenn man arbeitet, arbeitet man zwischen knapp über 90 Cent (!) bis etwa 1.70 € die Stunde. Davon werden noch 4/7 angespart fürs Übergangsgeld nach der Entlassung.
Also: selbst, wenn es Möglichkeiten gäbe, frei einzukaufen - schwierig bleibt es.

Amerika sollte für uns gerade im Bereich "Strafvollzug" kein Beispiel sein.
Solche Vergleiche sind unmodern, sogar verpönt - aber vieles von dem, was unser Fernsehen über den am. Strafvollzug bringt, erinnert mich eher an 3. Reich als an eine pluralistische Demokratie.
 

MisterE

Großmeister
28. August 2002
76
@lalu
mein topic zielt auch nicht auf die angenehmen inhaftierungsbedingungen oder sonstwas..sondern darauf ob und wie der geist gebrochen wird..
dem gilt mein eigentliches interesse...mir ist es doch egal ob die leute einkaufen gehen können..ich will das thema über geist brechen behandeln und veränderung der hirnströme =)

und das kann man dann wohl nicht auf deutsche gefängnisse zuschneiden..
und ob der vergleich angemessen ist oder nicht ist auch egal..

also wie gesagt..es geht hier nicht um den aufbau der verschiedenen vollzugsanstalten, sondern um geist..
 

ablit

Geheimer Meister
24. Juni 2002
133
Also ich hab mich mit ein par Leuten unterhalten die schon mal das zweifelhafte vergnügen, im Knast zu sein, genossen haben.
Das ist verdammt noch mal kein Zuckerschlecken soviel steht fest. Ob deutscher Bau oder sonstwo. Du darfst nicht "raus" und damit auf dauer klar zu kommen gelingt wohl den Wenigsten. Für einen geistig starken Menschen (damit meine ich Jemanden der sowohl mit sich als auch mit seinen Mitgefangenen zurecht kommt) mag die Kiste Erleuchtungsmöglichkeiten bieten. Aber machen wir uns nichts vor, die Meisten die dort landen sind schon vorher nicht mit sich klargekommen.
Von den Leuten mit denen ich geredet habe hat auf jeden Fall Jeder seine Last zu tragen.

ablit
 

Crow

Geheimer Meister
16. April 2002
132
Unseren Knastbrüdern und Schwestern geht es doch eigentlich relativ gut… die haben ihren Fernseher, ein Bett und Sportgeräte - wo sie ihre Aggressionen loswerden können. Und die bekommen nicht nur Brot und Wasser... Den geht’s eigentlich genauso wie vielen Erdenbürgern, die ihr Leben hauptsächlich in ihren engen Zimmern (freiwillig!) verbringen.
Natürlich stumpft man im Knast ab…
Jeden Tag der gleiche Trott; Langeweile, keine Ziele, kein Sinn, man lernt nichts neues kennen, dass Gehirn wird dadurch weniger beansprucht und ich glaube, dadurch sinkt auch zeitweilig der IQ und der EQ.
Und genauso, wie viele Menschen im Knast psychisch zerbrechen, so geht es auch den Schweinen, Kühen, Geflügel und vielen anderen Tieren, die in ihren engen unbequemen stinkenden Ställen vor sich hin vegetieren. Bloß, sind die schon von Geburt an zu lebenslang verurteilt und am Ende wartet der Tod auf sie.
Massentierhaltungsbetriebe sind die schlimmsten Knäste!
Na gut, dass sind doch ehr Konzentrationslager… der Vergleich passt besser. Nur in solchen Betrieben werden die Tiere noch mit Antibiotika voll gestopft, damit keine Seuchen ausbrechen und damit die Tiere mit ihrer geschwächten Immunabwehr nicht gleich nach ein paar Tagen sterben. Und wie es ein Trauma für die Frauen im KZ war, von ihren Kindern getrennt zu werden, so ist es genauso ein Trauma für die Kuh, dass sie von ihrem Kalb gleich nach der Geburt getrennt wird, damit für die kaufwilligen Leute kein Schluck Milch an ein Kalb verloren geht. (Milch, enthält die Antikörper der Mutterkuh, die eigentlich dafür gedacht ist die Abwehrkräfte des Kalbs zu stärken) Und so eine Trennung macht eine Kuh max. 5 mal in ihrem kurzen Leben durch, weil sie um Milch zugeben, immer wieder neu künstlich befruchtet werden muss...
Eigentlich geht es den Tieren in Massentierhaltungsbetrieben schlechter als früher den armen Menschen in den KZ und Internierungslagern – Denn die werden doch schon mehr als wie Dreck behandelt… Sie - werden im Knast geboren- lernen niemals ein normales für sie natürliches Leben kennen- leiden dort - und sterben dort… (so kann man die Denkensweise der Menschen fast so beschreiben: Das Leben der Viecher gehört uns und die wurden doch bloß nur für unsere Zwecke geboren.)
Und oft kommt es bei den Tieren, in der Enge auch noch zum, Kannibalismus, deswegen wird Schweinen ihr Schwanz kupiert (ohne Narkose, kostet ja alles Geld..) und dem Geflügel ihre Schnäbel gekürzt. Und wahrscheinlich bekommen nicht nur Schweinemütter Psychopharmaka (aus Angst der Mäster, dass sie ihre Ferkel fressen könnten) sondern auch Kühe ect. damit die Tiere nicht total durchdrehen und durch Verhaltensstörungen sich nicht gegenseitig verletzen. Aber ein Huhn sieht nach ein paar Wochen in einer Legebatterie eh schon wie gerupft aus!
Wahrlich, in dieser kapitalistischen Welt, wo das Geld mehr Wert ist, als das Leben, will ich kein Tier sein, was für das "Wohlergehen" des Menschen lebenslang leiden muss.
Ich bin ein wenig vom Thema abgekommen. Naja egal, darüber sollte man sich auch den Kopf zerbrechen!
Um noch mal auf die menschlichen Gefangenen zurück zu kommen...
Im Knast denke ich, hat man es schwer mit Mitinhaftierten über seine Gefühle und Gedanken zu reden (und im Knast hat man verdammt viel Zeit zum denken), weil man den grossen Mann markieren muss um nicht als Weichei zu gelten und denen als Fußabtreter zu dienen(im Knast ist man fast dazu gezwungen hart zu sein) oder man kein Vertrauen zu den anderen aufbauen kann. Und sowas kann ganz schön destruktiv wirken, weil man mit seinen Gedanken alleine fertig werden muss, und keinen hat, der einen unterstützt und zuhört.- Einsamkeit macht wahnsinnig-
Und was man dagegen machen kann, um nicht abzustumpfen… Ich denke mal schon, dass lesen hilft aber auch vor allen Briefe, Tagebuch oder Bücher schreiben, um sich irgendwie der ganzen Scheiße zu entladen die einem im Kopf vorgeht.
Meditation kann auch helfen, wenn der Gefangene denn die (innere) Ruhe dafür findet.
 

aNg3Lu5

Lehrling
10. November 2003
1
Muss Crow da im großen und ganzen zustimmen, auch wenn ich nicht ganz verstehen kann wie man Gefängnisse und Tierhaltung so vergleich kann wie du es getan hast. Ich denke das es verbrecher in Deutschland sehr leicht haben, und das die Strafenauslegung sowieso schwachsinn ist, wenn theoretisch ein vergewaltiger oder Kinderschänder eine mildere Strafe als ein Dieb bekommt, wobei Kinderschänder noch Therapien bekommen die Steuerzahler finanzieren dürfen.

Desweiteren lobe ich deinen Einsatz für den Tierschutz, bemerkenswert und wohl leider zu selten heutzutage!
 

Tetsuo

Geheimer Sekretär
9. Juli 2003
649
Also ich stell mir krass in den Knast zu kommen als jemand der nix drauf hat.
Also wenn ich in den Knast kommen würde würden die mich doch schon am ersten Tag auseinandernehmen.
 

OTO

Erhabener auserwählter Ritter
18. März 2003
1.184
Mir hat mal einer von seiner Knastzeit erzählt, hat gemeint er hat halt gute witze gerissen und seinem Zellenkollegen hats gefallen der hat dann auf ihn aufgepasst muss ein riesen Kerl gewesen sein. Naja und dann hat er noch erzählt das vom schwimmen einige nicht mehr aufgetaucht sind und noch so einiges.

Ein Kumpel von mir war auch mal im Knast weil er nen Kerl vermöbelt hat. Zugrunde gehst du da ja nicht umbedingt und duschen ist echt nicht so schlimm wie man immer denkt :wink:

Du bist halt der neue und die wollen dich testen wie weit sie mit dir gehen können. Auch zählt halt noch dazu weswegen du drinnen bist, Kinderschänder und ähnliches haben die auch nicht so gerne. Maul einfach nicht soweit aufreisen und versuchen die Sympathien zu gewinnen vorallem wenn klar ist das man da länger ist.
 

nicolecarina

Meister vom Königlichen Gewölbe
6. Juni 2003
1.414
mit sicherheit heftig, ich war noch nie in einem gefängnis mit mauern und stäben

habe aber einen bericht gelesen, von einer politischen gefangenen in marokko - hut ab vor der frau, die hatten nichts außer ihre verschimmelten matratzen und bisschen zu essen.

gefangen in den gärten des königs von

fatema oufkir
 

OTO

Erhabener auserwählter Ritter
18. März 2003
1.184
Es kommt ja auch drauf an wo man eingebuchtet wird. Mörder, Vergewaltiger ect. legen da schon eine etwas härtere gangart an den Tag als Müller von neben an der seine Strafzettel nicht bezahlt.
 

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