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Sex vs. Gender - Geschlechterrollen in der Gesellschaft

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Sex vs. Gender - Geschlechterrollen in der Gesellschaft

Generell geht es ja nicht um das Jagen oder Töten alleine, das unsere Urväter als "soziale" Rolle inne hatten. Es ging um die Versorgung der Sippe mit Essbarem und um das verteidigen der Sippe.

Frauen hingegen waren die schwangerwerdenden Kinderbetreuerinnen.


Deswegen kann ich Grubi nicht Recht geben hinsichtlich der angeblich nicht existenten Rollenverteilung, die natürlich war und nicht diktatorisch verordnet. Wie sollte eine schwangere Frau die noch andere Kinder betreute jagen oder kämpfen?


Die Rollenverteilung heute hat sich hinsichtlich der Evolution ein wenig gewandelt. Dennoch kann man bestimmte Instinkte, die geschlechtsspezifisch sind weder leugnen noch ignorieren.

Diese werden ausgelöst, wie das ja schon dargelegt wurde, aus hormongesteuerten Arealen in unserem Stammhirn. Auch wenn wir noch so sehr versuchen die Natur zu überlisten, um uns zu emanzipieren, es ist nicht zur Gänze möglich. Wo kämen wir auch hin, wenn wir plötzlich alle androgyn oder schlimmer unisex wären?

Gruß

Baronesse
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Sex vs. Gender - Geschlechterrollen in der Gesellschaft

Was Grubi zum Thema Naturvölker geschrieben hat möchte ich gerne unterschreiben. Sehr schön.

Wir haben sogar eine Tötungshemmung.

(Ich habe in einigen Reportagen u.ä. gelesen, daß es das schwierigste überhaupt ist, einen Soldaten dazu zu bringen, wirklich zu töten.

Jo, man hat ja schon öfter mal gehört das Soldaten im Krieg mit Absicht daneben geschossen haben.

Irgendwo habe ich auch mal aufgeschnappt das diese Hemmung umgangen werden kann, wenn man den Soldaten glaubhaft erklärt, es ginge um eine "Verteidigung".
Töten im Angriffs-Modus fällt den meisten Menschen einfach sehr schwer.
Unter Verteidigungsbedingungen sind die Schranken nahezu aufgehoben.

Eine andere wichtige Rolle spielt auf der anderen Seite die öffentliche Meinung. Da Angriffskriege moralisch weitgehend als verwerflich gelten, kommt der Propaganda die Aufgabe zu, nahezu alle Kriege zu Verteidigungskriegen hinauf zu stilisieren. Der Irakkrieg im Jahr 2003 belegt dies eindrücklich, vor dessen Beginn zunächst „Terror“ als „Krieg“ ausgelegt wurde, so dass die Invasion des Iraks durch die USA als „Verteidigungsschlag“ erscheinen sollte.
Verteidigungskrieg

Die Rollenverteilung heute hat sich hinsichtlich der Evolution ein wenig gewandelt.
Ich würde sagen wir wurden Zivilisiert, und es hat nichts mit der Evolution zu tun.
Zivilisation ist für mich eh ein Gift für die Menschheit. :D
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Sex vs. Gender - Geschlechterrollen in der Gesellschaft

@ Adept: Wir entwickelten Zivilisation aus der Evolution/Anpassung an gegebene, natürliche, temporäre Umstände und die Evolution schreitet bis heute fort. Rasende Evolution: Heute Mensch, morgen Mutant - Rasende Evolution - FOCUS Online


Und das ist genau die Frage die ich stellte: Wo kommen wir da hin, so geschlechterspezifisch? Der Artikel besagt ja, dass wir uns den gegebenen Umständen anpassen, dennoch sind 99% des Erbgutes noch Urzeitlich.


Gruß

Baronesse
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Sex vs. Gender - Geschlechterrollen in der Gesellschaft

Generell geht es ja nicht um das Jagen oder Töten alleine, das unsere Urväter als "soziale" Rolle inne hatten. Es ging um die Versorgung der Sippe mit Essbarem und um das verteidigen der Sippe.

Frauen hingegen waren die schwangerwerdenden Kinderbetreuerinnen.

Kommt möglicherweise auf den Betrachtungszeitraum und Kulturraum an.
Das muss auch nicht pauschal für die ganze Geschichte der Menschheit gelten.
Dass du die Frau geschichtlich auf einen langen Zeitraum betrachtet als "schwangerwerdende Kinderbetreuerinnen" reduzierst mag romantisch und irgendwie gewohnt klingen, ist aber völlig an der Realität vorbei.

Ich denke mal an jetzt noch existierende Nomadenvölker, klar gibt es eine Rollenverteilung, aber die ist in keinster Weise mit der Klassischen Verteilung Frau-Kinder, Mann-Arbeit zu vergleichen.
Kinder werden bei Treibjagden im Umhängebeutel mitgeschleppt, Frauen tragen sie bei der Feldarbeit herrum, Nomadenfrauen sitzen nicht nur im Zelt mit den Kindern rum.
Wie soll sich sonst z.B. Handarbeit entwickelt haben...
Das Konzept der Mami @ Home ist doch geschichtlich betrachtet recht neu so wie ich es dargestellt hatte.

Deswegen kann ich Grubi nicht Recht geben hinsichtlich der angeblich nicht existenten Rollenverteilung, die natürlich war und nicht diktatorisch verordnet. Wie sollte eine schwangere Frau die noch andere Kinder betreute jagen oder kämpfen?

Klar gibt es eine Rollenverteilung, ich hatte nur angemerkt dass die Übergänge kulturell bedingt fliessend sind, ein Tabu stellt wohl die Frau im Krieg dar, aber auch da werden sich Beispiele für Ausnahmen finden.

In welchem Zusammenhang du den Fokus Link einbringst ist mir schleierhaft.
Da müsstest du nochmal auf den Punkt bringen was du damit ausdrücken willst.

Gruss Grubi
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Sex vs. Gender - Geschlechterrollen in der Gesellschaft

Ja liebe Baronesse,

ich bin allerdings der Meinung, daß unsere Umgangsformen sich in den letzten 30.000 Jahren noch ein wenig stärker verändert haben als
unser Erbgut. Und ich hoffe/ersehne/fordere den nächsten Entwicklungsschub, quasi einen Paradigmenwechsel.
Fortpflanzung ist in den westlichen Industrienationen doch schon fast eine Liebhaberei, ein kostspieliges Hobby.
Kein Bewohner der ersten Welt ist darauf angewiesen, Kinder zu zeugen, um sein eigenes Überleben zu sichern.
Und doch bestimmt der Fortpflanzungsprozeß den größten Teil unserer Kultur und vor allem den Umgang miteinander.

Ich will nicht unisex sein. Androgyn, metrosexuell...Modeerscheinungen.
Aber die Infantilisierung der sexuellen Vorbilder (Haarlosigkeit, Zierlichkeit)
erzeugt in mir nur Abscheu.
Das einzelne Individuum ist heutzutage häufig emanzipiert, bzw. hat einen eigenen Weg gefunden.
Aber die Megatrends, die unsere Gesellschaft prägen in Film, Werbung und sonstiger Öffentlichkeit sind
archaisch und werden immer sexueller.
Das kann auf Dauer nicht gut gehen.
Sag ich mal so.
Gruß
Az
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Sex vs. Gender - Geschlechterrollen in der Gesellschaft

Hallo Grubi;
Kommt möglicherweise auf den Betrachtungszeitraum und Kulturraum an.
Das muss auch nicht pauschal für die ganze Geschichte der Menschheit gelten.
Dass du die Frau geschichtlich auf einen langen Zeitraum betrachtet als "schwangerwerdende Kinderbetreuerinnen" reduzierst mag romantisch und irgendwie gewohnt klingen, ist aber völlig an der Realität vorbei.
Ja schon bei uns gab es früher die Großfamilie, da kümmerte sich meisten die Oma um die Kinder, die Frau musste nicht alleine die Familie versorgen.
Bei den Naturvölkern, gab es auch Frauen die kämpften.

Einige wenige Frauen gingen auch auf die Jagd oder zogen in den Krieg. Wenn ein Mann bei den Ojibway tot, abwesend oder auch keine Luste hatte, gingen die Frauen zur Jagd. Schon im Mädchenalter begleiteten sie ihren Vater auf Jagdausflügen. Sioux-Frauen standen ihren Männern auch in der Büffeljagd nicht nach und erlegten ebenfalls ihre Büffel. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen töteten Frauen die Feinde und skalpierten sie sogar. Bei den Cherokee - im Südosten - wurden Kriegerinnen in den Frauenrat gewählt, hatten Mitspracherecht über Krieg und Frieden und besaßen eine Stimme, wenn es über das Schicksal eines Gefangenen ging. Die Chiricahua-Apachen besaßen eine Kriegerin mit dem Namen Lozen, die die Schwester eines berühmten Häuptlings war, die als beste Reiterin, Pferderäuberin und Lassowerferin ihres Stammes galt. Man schickte sie auch auf Späherdienste und zog sie im Kriegsrat, wenn es um Strategie ging, hinzu. Woman Chief, eine von den Crow geraubte Gros Ventres, hatte mehr Mut als manch einer der Krieger ihres neuen Stammes.
Die Indianer Nordamerikas - Die Rolle der Frau

Ich denke mal an jetzt noch existierende Nomadenvölker, klar gibt es eine Rollenverteilung, aber die ist in keinster Weise mit der Klassischen Verteilung Frau-Kinder, Mann-Arbeit zu vergleichen.
Kinder werden bei Treibjagden im Umhängebeutel mitgeschleppt, Frauen tragen sie bei der Feldarbeit herrum, Nomadenfrauen sitzen nicht nur im Zelt mit den Kindern rum.
Wie soll sich sonst z.B. Handarbeit entwickelt haben...
Das Konzept der Mami @ Home ist doch geschichtlich betrachtet recht neu so wie ich es dargestellt hatte.

Auch in Ägypten und bei den Kelten hatte die Frau schon eine gute Position.
Kelten:
Rechtlich und sozial waren Frauen Männern absolut gleichgestellt. Keine Frau konnte gegen ihren Willen verheiratet werden, sondern hatte das Recht, sich ihren Mann selber auszuwählen, genauso wie sie sich ebenso wie der Mann von ihm wieder trennen konnte, wobei der Nutzen, den so eine Eheschliessung für die Sippe hatte, nie ausser Acht gelassen werden durfte.
Die Frauen der Kelten

Klar gibt es eine Rollenverteilung, ich hatte nur angemerkt dass die Übergänge kulturell bedingt fliessend sind, ein Tabu stellt wohl die Frau im Krieg dar, aber auch da werden sich Beispiele für Ausnahmen finden.
Wohl wenige aber es gab sie....
Der Mythos vom Volk der Amazonen entstand bereits vor fast 3000 Jahren. Schon Homer setzt in seiner "Illias" die Kenntnis der Geschichten um die sagenhaften Kriegerinnen voraus. Auch in späteren antiken Quellen werden sie häufig am Rande erwähnt. Grausame Reiterinnen sollen sie gewesen sein, die vom Rücken ihrer Pferde aus todbringende Pfeile verschossen.
Amazonen - Sagenhafte Kriegerinnen - NATIONAL GEOGRAPHIC

In welchem Zusammenhang du den Fokus Link einbringst ist mir schleierhaft.
Da müsstest du nochmal auf den Punkt bringen was du damit ausdrücken willst.

Es sind nicht 99% des Erbgutes urzeitlich, sondern bei allen Menschen identisch.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
AW: Sex vs. Gender - Geschlechterrollen in der Gesellschaft

Generell geht es ja nicht um das Jagen oder Töten alleine, das unsere Urväter als "soziale" Rolle inne hatten. Es ging um die Versorgung der Sippe mit Essbarem und um das verteidigen der Sippe.(...)
Und wie hat man das wohl getan, hä?
Sie schreiben, es ginge nicht primär um das Töten (was legen Sie das überhaupt fest???) und wollen die Aufmerksamkeit auf die Verteidigung der Sippe lenken?
Sollten sich die Feinde der Sippe totlachen?
Oder wie soll man Ihren Beitrag verstehen???
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Sex vs. Gender - Geschlechterrollen in der Gesellschaft

Generell geht es ja nicht um das Jagen oder Töten alleine

hat sie geschrieben. Im Zusammenhang ergibt das durchaus Sinn. Es ist absolut von Vorteil, Texte im Zusammenhang zu lesen.
Das erleichtert das Verständnis ungemein, lieber Holo .
 

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