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Ist die physische Existenz eine Zuflucht vor der Entgrenzung des Geistes?

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist die physische Existenz eine Zuflucht vor der Entgrenzung des Geistes?

Ich glaube nicht, dass man Rache als etwas kommunikativ Wertvolles sehen sollte;) Rache wird dann geübt, wenn die Eitelkeit des Rächers oder die Wut des Rächers nicht in adäquater Weise im Zaum gehalten wird und er zu wenig selbstkritisch seinen Weg geht und vergißt, dass alles was Ihm von anderen widerfahren ist, irgendwie auch von ihm selbst ausgelöst oder auf Dauer nicht verhindert wurde. Ausnahmen wären direkt betroffene Opfer von Gewaltverbrechen oder auch Kriegen. Denen nämlich steht der Sinn meist nicht nach Rache, die haben andere Probleme. Da ist die Rache dann das Produkt, meist über andere Personen die sich für die Betreffenden rächen, auch ein Ausdruck von argen Schwierigkeiten mit seinen menschlichen Gefühlen auf eine gesunde Art umzugehen.
Die Weisheit "Was mir wiederfährt, habe ich ursprünglich selbst ausgelöst" kann nicht eins-zu-eins auf die Realität umgelegt werden. Eher mag ich den Begriff "Teilschuld". Noch eher würde ich sagen: "Selbst schuld, wer sich mit den falschen Leuten zusammentut".

Das Leben vermag aber auch Menschen, die einem gutgetan haben auf eine Weise zu verändern, dass sie einem Schaden bringen. Der Mensch knüpft nach mehreren Seiten Kontakte und bringt seine vorherrschenden Gefühlszustände zu allen mit. Ist ein Mensch von viel Zorn überwältigt, so spüren das die Anderen und werden naturgemäß das Warum erforschen wollen. Möglich ist aber, dass sich der Zorn an einer anderen als der Ursprungsstelle entlädt. Auf die eine oder andere Weise muß der Mensch also mitleiden oder sich verschließen. Aber er muß reagieren, schuld oder nicht.

Das Gefühl der Rache und Rachegedanken halte ich für natürlich. Die tauchen bereits, wenn der Nachbar einen mal wieder unnötigerweise aus dem Schlaf reisst. Sowas kann als eine Lapalie angesehen werden und wieder vergessen. Wenn aber etwas ausreichend Heftiges geschieht, wenn Familien im Streit auseinandergehen, Kinder von einem Elternteil, ein Elternteil von seinen Kindern weggerissen wird, dann tauchen viel stärkere Gefühle auf, dann rumort auch das Verlangen nach Rache in der Seele.

Bei einem gesunden Umgang mit seinen menschlichen Gefühlen, kann aber das Verlangen nach einer destruktiven Rachenahme umgepolt werden in ein Verhalten, dass einerseits das eigene Gefühle befriedigt, andererseits aber auch den/dem/der Berächten hilfreich sein kann.

Das im Endeffekt aber dennoch ein schaler Nachgeschmack bleibt, würde ich sogar bezeugen. Eine Angelegenheit vergeben und vergessen, einen neuen, womöglich dauerhafteren, am Besten von mehr Verständnis füreinander durchmischten Frieden zu schließen, ein echter Frieden, ist natürlich unendlich viel besser.

Warum ist dein Argwohn gegenüber einem angenommenen Fortbestehen des Bewusstseins so groß?
Die Medikamente, die dir diese abgefahrenen Erfahrungen nach dem Unfall beschert haben, könnten doch dein Gehirn darauf "eingestellt" haben, andere Wesen wahrzunehmen. Denn dass es sich um Pflegepersonal gehandelt hat, ist lediglich eine Interpretation. Zugegeben eine, die dem menschliche Verlangen nach Logik sehr entgegen kommt. Vielleicht bin ich als Frau dem Unlogischen als "trotzdem Wahren" gegenüber aufgeschlossener. Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass die roten Wesen den Tod symbolisierten. Dein Geist hat deiner Seele vielleicht diese Nachricht in eine dir verständliche Sprache übersetzt, damit du dich wehren kannst. Was die neue Frage aufwirft, warum es so wichtig ist, zu leben, wenn es doch etwas danach gibt. ...
Mein Argwohn richtet sich gegen die Annahme eines Geistes, der wie ein eigenes Wesen aus einer anderen Dimension (die sich nur in Träumen, AKE's, MTE's, Meditationen und Drogentrips zeigt), sich einer menschlichen Hülle bemächtigt, um sich selbst zu erfahren. Um sich selbst etwas beizubringen, damit das Leben in der anderen Dimension besser wird.

Das Drogen, bzw. bei mir die Medikamente, mein Gehirn darauf eingestellt haben könnten, kann ich sogar gelten lassen. Auch in Bezug auf das Gesehene und meiner Interpretation. Aber nicht in Bezug auf einen Geist, der mich ausgewählt haben soll, um uns beiden Erfahrungen zu bringen usw.

Ich sehe den Geist als bereits bei der Geburt potential anwesend, aus dem Biologischen erwachsend. Und so wie der biologische Körper eines Menschen grundsätzlich gleich ist mit den Körpern der Anderen, so sind es auch die Trauminhalte, die Visionen usw. Jung's Archetypen, die universelle Sprache der Bilder, Mythen, im Prinzip alles, was erzählt wird.

Das die roten Wesen den Tod symbolisieren sollen, kann ich auch annehmen. Die roten Wesen haben sich aber aus meinem Inneren nach Draußen projiziert, sie waren nicht als reale Entitäten außerhalb meines Körpers vorhanden.

Ich glaube nicht, dass Frauen dem "Unlogischen" gegenüber aufgeschlossener sind. Ich mag nur nicht inner-psychische Symbolik verwechseln mit Halluzinationen. Nur weil ich etwas Spirituelles sehe oder erlebe, heißt das nicht, dass das Erlebte aus einem realen, mit Händen nicht greifbaren, Geister-Reich stammt. Für mich sind alle diese Erzählungen Symbole, Metaphern, Märchen, die aber so erzählt werden, als wären sie die wahre Existenz. Wer das so sieht, spaltet das irdische Tier-Sein vom himmlischen Mensch-Sein:

die Chakren-Lehre teilt uns mit, dass die ersten drei Chakren den Menschen mit der Erde verbinden. Die vier darüber, beginnend mit dem Herz-Chakra, verbinden den Menschen mit dem Himmel, mit Liebe, Güte, Einfühlung, mit der Einsicht der Einheit und allen damit verbundenen Konsequenzen.

Und obwohl der Mensch erst Mensch wird, wenn die oberen Chakren geöffnet werden, so bleibt er/sie dennoch auch Tier. Die Entwicklung der oberen Chakren darf nicht zum Nachteil der unteren vorangetrieben werden!


@lumin:
es sind wirklich schöne und lehrreiche buddhistische Märchen, die Du erzählst. Märchen tragen viel zur Erkenntnis der Psyche des Menschen bei, aber sie bleiben auf die Innenwelt des Menschen bezogen. Der Mensch kann mit HIlfe der Märchen sich, die Welt, das Leben besser verstehen und sein Verhalten zum eigenen Vorteil anpassen.

Schade nur, dass häufig alle unlogischen, fantastischen Anteile der Märchen mit noch unlogischeren Hilfskonstruktionen erklärt werden. Man sieht auch hier, wie die eigene Persönlichkeit, eventuell die eigene Befindlichkeit, den Glauben eines Menschen beeinflußt.


Was meine Überlegung, dass das körperliche Dasein eine Flucht vor der Entgrenzung des Geistes ist, stützt.
Ich kenne übrigens keinen Menschen, meiner Einer eingeschlossen, der den Ur-Fehler des Menschen erfolgreich überwunden hat: Egoismus.
Wohl kenne ich Menschen, meiner Einer eingeschlossen, die zu einer Haltung der Einsicht gefunden haben, dass diese Überwindung notwendig ist und sich daher bemühen, ihr Leben dementsprechend zu führen. Aber das ist keine Überwindung, die in Fleisch und Blut übergegangen ist, sondern nur eine Verstandeshandlung. Es gibt Situationen, in denen ich manchmal nicht mehr bereit bin, mir aus altruistischer Gesinnung heraus alles gefallen zu lassen. Ich nenne das dann "gesunden Egoismus", wohlwissend, dass das nicht wirklich gilt. Die echte Überwindung des Egos, sieht anders aus und sie mündet eigentlich immer in den (vorzeitigen) Tod.
Der Ur-Fehler des Menschen ist nicht Egoismus, sondern übertriebener Egoismus. Altruismus vermag es eigene Bedürfnisse mit denen anderer Wesen in Einklang zu bringen. Eine Win-Win-Situation.

Was hat Altruismus zu tun mit einer noch zu betreibenden gesunden Abgrenzung gegenüber der Frechheit mancher Menschen, hilfsbereite Menschen auszunutzen. Wie würde sich diese Haltung nennen? Totale Selbstlosigkeit? Totaler Selbstverlust?

Vielleicht ist es ja genau umgekehrt.
These: "Der Geist flieht in Wahrheit vor den Anforderungen der eigenen physischen Existenz."
Vielleicht, wer weiß?


Gruß,
euer Montags-Tele (gähn)
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Ist die physische Existenz eine Zuflucht vor der Entgrenzung des Geistes?

Lieber TELE,
Ich weiss nicht woher du das Wissen nimmst zwischen Wahrheit und Dichtung genau unterscheiden zu können, aber sei es drum. Ich wäre jedenfalls nie so vermessen, einen Freud ein neues Testament, einen Marx oder einen Konfuzius oder einen Zaratrustra als Märchenerzähler zu bezeichnen. Du scheinst aber die Wahrheit zu kennen und die Märchenerzähler enttarnen zu können: DAnn lass uns mal an deiner Weisheit teilhaben: Wo irrt Buddha? Welches Märchen erzählen die Meister? Wo hat ein verwirklichter Meister getäuscht? Du musst das doch ganz genau darstellen können? - Ne tele, das ist wirklich peinlich, jeder Kommentar ist da fast zu schade.
Die Meister erzählen eine Sichtweise, die der "Normalo" nicht sehen kann, die aber dennoch existent ist, und weil es der Normalo nichtb begreift, degradiertt er es zu einem Märchen.
Die Erklärungen die gegeben werden,(z.B. bzgl. Hirn und Geist) sind keine Beweise des buddhistischen Glaubens. Vielmehr legt die Wissenschaft Ergebnisse vor, die die Lehrmeinung der Buddhisten unterstützen, nicht mehr. Nochmal: Und Buddha lehrte ausdrücklich, dass wenn die Wissenschaft zu einem eindeutig anderen Schluss kommen solte als die Lehre, so sei eindeutig der Wissenschaft, also der Wahrheit zu folgen, und keiner noch so schönen aber falschen Philosophie. Das sagte der Altmeister persönlich, wie könnte man da als Schüler versuchen, eine Realität einer krummen Sichtweise anzupassen? Das widerspräche direkt Buddhas ausführlichen Rat. Aber vielleicht hast du ein Problem damit, dass die Wissenschaft je feiner sie wird, immer mehr ein Weltbild beschreibt, dass gar nicht mehr so materialistisch und vorherbeschreibbar ist, wie dies noch vor einem halben Jahrhundert schien, sondern immer mehr zu dem Punkt kommt, dass das Beobachtete Experiment direkt abhängig vom Beobachter ist (Siehe da: Einheit von Erleber und erlebtem und erleben - dieses "Märchen" habe ich beschrieben) - siehe Heisenberg, Plank und Freunde.
Vielleicht ist es genau umgekehrt tele: So manche Wissenschaft versucht etwas für sie nicht in alte Erklärungsmodelle passendes zu negieren, damit sie ihr Modell nicht überdenken muss. Sowas ist Fortschritt? - Zuletzt machte das die Kirche im Mittelalter, wenn ich mich recht erinner. Wer immer sich wissenschaftlich betätigt, muss aufpassen, dass seine Wissenschaftsmodelle so flexibel bleiben, dass sie immer wieder an die neu erfahrenen realität angepasst werden können. Tut man das nicht, schafft man eine neue Religion, eine Wissenschaftsreligion die glaubt zu beweisen und doch nur ausblendet.
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Ist die physische Existenz eine Zuflucht vor der Entgrenzung des Geistes?

Was meine Überlegung, dass das körperliche Dasein eine Flucht vor der Entgrenzung des Geistes ist, stützt.
Ich kenne übrigens keinen Menschen, meiner Einer eingeschlossen, der den Ur-Fehler des Menschen erfolgreich überwunden hat: Egoismus.
Wohl kenne ich Menschen, meiner Einer eingeschlossen, die zu einer Haltung der Einsicht gefunden haben, dass diese Überwindung notwendig ist und sich daher bemühen, ihr Leben dementsprechend zu führen. Aber das ist keine Überwindung, die in Fleisch und Blut übergegangen ist, sondern nur eine Verstandeshandlung. Es gibt Situationen, in denen ich manchmal nicht mehr bereit bin, mir aus altruistischer Gesinnung heraus alles gefallen zu lassen. Ich nenne das dann "gesunden Egoismus", wohlwissend, dass das nicht wirklich gilt. Die echte Überwindung des Egos, sieht anders aus und sie mündet eigentlich immer in den (vorzeitigen) Tod.
Liebe Liliane:
In einen Körper zu inkarnieren ist nicht die Flucht davor, dass man den grenzenlosen RAum mit seinen Möglichkeiten nicht aushalten könnte, sondern, man sieht und erfährt im unerleuchteten Zustand nicht die Möglichkeiten dieses Zustandes. Gerade weil das Potential nicht erkannt wird (die Grenzenlosigkeit), entsteht eine konzeptuelle Trennung in ein Du und ein Ich, wodurch dieses als Ich verstandene Prinzp begierig nach dem Du im aussen, z.B. in einer körperlichen Form, sucht. Es ist also weniger Flucht des unerleuchteten Geistes als vielmehr Unwissenheit und Begierde, die zu den Körperwelten führt.
Bzgl. Egoismus:
Zunächst darf man niemals Mitgefühl mit Dummheit verwechseln. Mitgefühl aufzubauen bedeutet, den Wesen zu geben, was sie brauchen, nicht aber unbedingt, ihnen das zu geben, was sie wollen.
So ist es nicht zwangsläufig sinnvoll einem kleinen Kind die Streichholzschachtel zu reichen, nur weil es sie will. Diese Unterscheidung und Differenzierung setzt voraus, dass zusammen mit dem Mitgefühl eine entsprechende Portion Weisheit mit aufgebaut werden muss. Nicht in jeder Situation kann man nach aussen hin daher freundlich bleiben, wenngleich in der inneren Einstellung der Wunsch nach Glück für alle aufrechterhalten bleibt.
So erklärt sich, dass Weisheit mit Egoismus verzerrt wahrgenommen werden können, wenn man in der Situation nicht alle Elemente kennt, die dazu führten. Nun, und zu guter letzt: Ich hörte von meinem Meister die Zahl von 5% aller Menschen weltweit, die bereits die Befreiung im Leben erreicht haben, also die grundlegende Unwissenheit von einer Ich-Illusion aufgegeben haben (Er sagte genau: 95% aller Menschen sind nicht befreit - d.h. im Umkehrschluss also dass genau 5% befreit sein müssen). Wer nicht mehr denkt, dass er der Körper ist, sondern wer weiss, dass er einen Körper und seine Gefühle nur hat, beginnt automatisch weniger an seine persönlichen Bedürfnisse zu denken und schaut mehr im aussen, dass es den anderen gut geht.. 5%, also jeder 20ste dir begegnende Mensch handelt prinzipiell aus einer nichtegoistischen Motivation heraus. Und ich weiss auch, dass jetzt jeder der Psychologen sagen wird, aber er hat doch das Schulterklopfen auf seiner Seite, er kann sich selber doch sagen wie toll er ist (egoistische Motivation). Ja klar, auch das gibts, aber es gibt auch anderes, und nicht zu selten.
 

Liliane

Geheimer Meister
2. August 2010
161
AW: Ist die physische Existenz eine Zuflucht vor der Entgrenzung des Geistes?

Hallo Lumin,

In einen Körper zu inkarnieren ist nicht die Flucht davor, dass man den grenzenlosen RAum mit seinen Möglichkeiten nicht aushalten könnte, sondern, man sieht und erfährt im unerleuchteten Zustand nicht die Möglichkeiten dieses Zustandes.

Wie alle Menschen mit Außerkörperlichkeisterfahrung wissen, begegnet man im Raum den verschiedensten Möglichkeiten. Die Erfahrungen dort können kurios, beglückend aber auch beängstigend sein. Auch von ganz abstrakten Ebenen ist die Rede. Diese Orte mögen Vorstufen zur völligen Einswerdung mit dem Göttlichen sein, sie könnten aber auch alles sein, was uns dort erwartet. Wir wissen es nicht.
Woher nimmst du deine Gewissheit, die Dinge die du glaubst als absolute Gegebenheiten vorauszusetzten bzw. auszudrücken? Ich denke, das was uns Religionen, Meister, Erleuchtete. AKE-Wissende über das "Drüben" sagen (können), ist lediglich ein Fragment der Wahrheit, oft ein sehr persönliches. Vielleicht auch eine Illusion wie das von Buddhisten veneinte "Ich". Werde ich im grenzenlosen Raum noch die Möglichkeit erkennen, einen Körper haben zu können, ein Gegenüber, ein Du? Werde ich mir nicht völlig einsam vorkommen, wenn das so ist. Werde ich mir deshalb einen neuen Körper suchen?
Es gibt Berichte, in denen die Kandidaten in den unendlich schwarzen Raum fliegen, höher und höher. Es hört gar nicht mehr auf und diese Menschen haben das Gefühl, ihr ganzes Leben war eine Illusion, einschließlich aller Menschen die sie je gekannt haben. Sie meinen zu erkennen, dass sie völlig alleine sind, dass es außer ihnen nichts und niemanden gibt und nie gegeben hat.
Diese Schilderungen stehen solchen, die von wunderschönen Gärten erzählen diametral gegenüber. Da macht man sich doch seine Gedanken.

Es ist also weniger Flucht des unerleuchteten Geistes als vielmehr Unwissenheit und Begierde, die zu den Körperwelten führt.
Es könnte aber auch, wenn wir in Wahrheit (bzw. auf geistiger Ebene) alle Eins sind, der physischhe Ausdruck für diesen Seinszustand sein. Die Einheit, die in der Physis als Wunsches nach Einswerdung mit dem Göttlichen (Allem dem was ist) sich in Begierden darstellt. Ist es aber ein Ausdruck dessen was ohnehin ist, dann geht es mehr um die Mäßigung und gleichmäßige Verteilung der Begierden als um deren Überwindung.
Egoismus:
Zunächst darf man niemals Mitgefühl mit Dummheit verwechseln. Mitgefühl aufzubauen bedeutet, den Wesen zu geben, was sie brauchen, nicht aber unbedingt, ihnen das zu geben, was sie wollen.
Sehr schön. Das werde ich mir merken. Wieder etwas dazu gelernt.

Ich hörte von meinem Meister die Zahl von 5% aller Menschen weltweit, die bereits die Befreiung im Leben erreicht haben, also die grundlegende Unwissenheit von einer Ich-Illusion aufgegeben haben (Er sagte genau: 95% aller Menschen sind nicht befreit - d.h. im Umkehrschluss also dass genau 5% befreit sein müssen).
Ich wäge jeden philosophischen oder religiösen Gedanken sorgfältig ab. Ab und an bin ich geneigt auch die Ich-Illusion als mögliche Wahrheit anzuerkennen. In solchen (raren) Augenblicken bin ich also quasi semierleuchtet. Aber ich fühle mich durch diesen Gedanken nicht ansatzweise befreit. Mein Leben kommt mir dann sinnlos vor. All meine Streben danach ein anständiger Mensch zu sein, all meine Kämpfe etc. , wozu, wenn es mich nicht gibt? Wenn diese Erfahrung mir in einem Weiterleben nichts nützt. (Und erwähntest du nicht gerade diesen Zweck des Lebens? Weisheit sammeln?)
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Ist die physische Existenz eine Zuflucht vor der Entgrenzung des Geistes?

Nochmal @ Liliane:
Wir reden hier über Sichtweisen, die sind naturgemäss nicht für alle annehmbar und logisch ergründlich. Ein Fisch hat natürlicherweise eine andere Perspektive und Wahrnehmung als ein Adler. Dem Fisch nützt die Wahrnehmung des Adlers auch recht wenig, solange er nicht fliegen kann. Beide erleben ihre Realitäten, beide auf ihre Art und beide glauben für sich Recht zu haben. Was ich damit sagen will ist, es gibt immer nur die richtige Sichtweise, die dir in diesem Moment bei diesem einen Problem die unmittelbare Lösung zeigen kann. Wenn du keine Hände hast, nützt dir ein Schlüssel wenig um eine Tür zu öffnen, sondern du brauchst dann eben Körperkraft, um die Tür mit der Schulter aufzustossen. So gesehen gibt es unzählige Sichtweisen für die Beschreibung dieser Welt, und irgendwo sind sie alle richtig und alle auch falsch , es kommt nur auf die einzelne Situation an.
Und natürlich kann ich daher niemals sagen, dass nur meine Sichtweise richtig sei, genausowenig wie ich sagen kann, dass andere falsch seien. Aber ich kann sehr wohl sagen, dass die eine oder andere Sichtweise eher Problemlösend wirkt als die andere. Das zum einen.
Zum zweiten: Ich nehme meine Sichtweise deshalb so ernst, weil ich sie an der Praxis gemessen habe. Wer meditiert wird zwangsläufig Ergebnisse erhalten, die eine Erfahrung in sich bergen. Zudem gibt es unzählige Meister mit der gleichen Botschaft, und diese Meister zeigen Zeichen der Verwirklichung (was das im einzelnen ist darüber werde ich mich hier aber ausschweigen. Das gehört in die echten Übertragungen und nicht auf einen MArktplatz). Sie zeigen quasi ein lebendes Beispiel, dass das was sie sagen und das was daraus resultiert das gleiche ist. Sie sind authentisch. Dies führt zu einem grundlegenden Vertrauen, dass wenn sie schon in 98% ihrer Aussagen nachprüfbar etwas Wahres zeigen und sagen, dass die noch unverstandenen 2% vielleicht auch richtig sein können. Diese Vertrauensbasis ist schon wichtig aber nicht notwendig. Denn immer sagen die Meister, dass alles angezweifelt werden darf (bisweilen auch soll), bis die individuelle Erfahrung selber vollzogen wurde. NAch der Erfahrung bleiben eben keine Zweifel mehr. Wer einmal Wein trank, weiss einfach wie er schmeckt, er braucht keine Beschreibungen mehr, sondern kann sie selber geben. Eine Sichtweise wird dann zur Gewissheit über die Soheit.

Die Berichte von Menschen mit nicht so tollen Erfahrungen gibt es sicher, genauso wie es auch die leidvollen Erfahrungen gibt. Ich habe das nie angezweifelt oder negiert. Das ist doch gerade der Buddh. Weg, zu erkennen, dass es Leid gibt, dass es dafür eine Ursache gibt, dass man diese beseitigen kann und dass es ein Ende des Leides gibt. Genau deshalb praktiziert man doch. Es wundert mich nicht, dass Wesen, die nach anderen MAssstäben leben, eben auch andere, bisweilen unschönere Erfahrungen machen. Ich denke sogar, dass das logisch ist. Wenn ich dir sage, es ist besser Wasser zu trinken, du dich aber für Benzin entscheidest, dann hast du eben die falsche Wahl getroffen um glücklich zu werden, aber die richtige Wahl getroffen, wenn du es wichtiger findest, keine dir fremden Weisheiten anzunehmen. Du machst dann eben eine andere wichtige wenn auch schmerzvolle Erfahrung, die hätte vermieden werden können, die aber wohl aus Unwissenheit gewünscht war.

Thema Befreiung: Befreiung ist nicht Erleuchtung, sondern die erste wichtige Stufe dahin. Auch nach der Befreiung hat man noch steife Vorstellungen, die erst durch weitere Praxis und Entwicklung als Schleier entfernt werden, damit Erleuchtung wirklich geschehen kann. Ein Befreiter ist also noch lange nicht unfehlbar, wohl aber eindeutig mit einer überpersönlichen Motivation ausgestattet. Und manch einer, ist eben auch da erst (oder besser gesagt schon) auf den Weg zur Befreiung, hat diese aber noch nicht ganz verwirklicht.
Dennoch gibt es einen recht guten MAssstab, mit dem man erkennen kann, ob der individuelle Weg der richtige ist: Wenn die Entwicklung zu mehr Furchtlosigkeit, mehr Freude und mehr Tatkraft führt und diese drei Eigenschaften auch immer stärker werden, kann man sich ziemlich sicher sein, auf den richtigen Pfad zu wandeln. Fehlt eines davon oder wird gar weniger, liegt etwas sehr im argen und bedarf der Korrektur.
LG
Lumin
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Ist die physische Existenz eine Zuflucht vor der Entgrenzung des Geistes?

Guten Morgen ihr Lieben !

Momentan grübele ich über diesen Gedanken:
Ist der Geist vielleicht zu angsterfüllt, um seine Wünsche durch seinen Körper hindurch in der Welt erscheinen zu lassen?

Spendet der Gedanke an eine Entgrenzung, eine womöglich grenzenlose Freiheit in Form und Inhalt, wirklich mehr Zufriedenheit?

Ziehen Körper und Geist am selben Strang? Behindern sie sich vielleicht gegenseitig?

Kann, und wenn ja wie, dieser Konflikt, diese Spannung gelöst werden?


LG,
euer Tele
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Ist die physische Existenz eine Zuflucht vor der Entgrenzung des Geistes?

@ tele
Warum erfahren wir den grenzenlosen Raum nicht?:
Manche identifizieren sich mit ihrem Körper, ihren Gefühlen oder Gedanken. Dadurch grenzen sie sich schon von alleine ab und wirken dieser Erfahrung entgegen. Andere verlassen zeitweilig den Körper, erkennen, dass sie weitaus mehr sind als das. Und dann erfahren sie ausserkörperliche Welten, andere Bilder die sie anschauen. Aber auch diese Bilder sind nicht der grenzenlose Raum. Den grenzenlosen Raum erlebt der, der sich nicht mit den Bildern die kommen und gehen auseinandersetzt, sondern derjenige, der den Spiegel hinter den Bildern wahrnimmt. Der Erleber selber ist wie der grenzenlose Raum, er erkennt es nur nicht, weil er sich ständig von einem scheinbaren aussen ablenken lässt. Diese Ablenkung kann aus Angst, aber auch aus Anhaftung, Stolz, Eifersucht, Dummheit oder Zorn entstehen und ständig weiterlaufen, bis irgendwann die Bilder weniger wichtig aber Spiegel dahinter immer wichtiger wird.
 
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