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Jiddu Krishnamurti

Jiddu

Geselle
24. Juli 2005
32
hi

ich eröffne hiermit den tread zum thema "jiddu krishnamurti". ist euch der name ein begriff? wenn nicht, so habe ich eine kleine einführung in die welt des jiddu krishnamurti:


Ich behaupte, dass die Wahrheit ein pfadloses Land ist und dass es keine Pfade gibt, die zu ihr hinführen - keine Religionen, keine Sekten. Das ist mein Standpunkt, den ich absolut und bedingunglos vertrete. Die Wahrheit ist grenzenlos, sie kann nicht konditioniert, sie kann nicht auf vorgegebenen Wegen erreicht und daher auch nicht organisiert werden. Deshalb sollten keine Organisationen gegründet werden, die die Menschen auf einen bestimmten Pfad führen oder nötigen. Wenn ihr das einmal verstanden habt, werdet ihr einsehen, dass es vollkommen unmöglich ist, einen Glauben zu organisieren. Der Glaube ist eine absolut individuelle Angelegenheit und man kann und darf ihn nicht in Organisationen pressen. Falls man es tut, wird er zu etwas Totem, Starrem; er wird zu Gier, zu einer Sekte, einer Religion, die anderen aufgezwungen wird. Die Wahrheit wird in Formen gepreßt und zu einem Konsumgut für die Schwachen, die nur eine momentane Unzufriedenheit spüren. Der Mensch kann die Wahrheit nicht zu sich herabziehen, sondern muß sich bemühen, zu ihr aufzusteigen. Ich betone noch einmal, dass keine Organisation einen Menschen zur Spiritualität führen kann. Wenn eine Organisation zu diesem Zweck gegründet wird, so wird sie zu einer Krücke, die euch schwächt, zu einem Gefängnis. Solche Organisationen verkrüppeln das Individuum, hindern es daran zu wachsen und seine Einzigartigkeit zu leben, die ja darin liegt, dass es ganz alleine diese absolute, uneingeschränkte Wahrheit entdeckt.

Es wird immer klarer, dass nicht Umweltprobleme, Hungertod und Armut oder die allgemeine Ungerechtigkeit das eigentliche Anliegen sind, sondern die Tatsache, dass die Menschen selber mehr und mehr zum Terror dieser Welt werden. Es sind Menschen die einander zerstören. Sie spalten sich durch zerstörerische trennende Vorgänge in Klassen und Nationalitäten. Wir sind zu einer gegenseitigen Gefahr geworden; denn uns trennen die organisierten Religionen, die Glaubensbekenntnisse und Dogmen mit ihren Ritualen, dieser ganze Unsinn. Kriege, Kriegsvorbereitungen und Atombomben - Sie alle kennen den Schrecken dieser Welt. Warum sind wir nach Jahrmillionen der Evolution, in denen wir enormes Wissen und Erfahrung gesammelt haben, immer noch dieselben? Warum leiden wir immer noch, hassen einander immer noch, leben in persönlichen Illusionen? Warum sind wir stammesgebunden, setzen uns für Nationalitäten ein? Wo liegt die Ursache hierfür?

Warum schuf das Denken etwas, das wir "Ich" nennen?
... weil das Denken nach Sicherheit und Stabilität verlangt ... Aber das Denken ist unsicher, in sich selbst zerbrochen, darum hat es das 'Ich' geschaffen als etwas Bleibendes, das als abgetrennt vom Denken erscheint und das vom Denken wiedererkannt wird als etwas Beständiges. Und diese Beständigkeit wird identifiziert durch Verhaftung - wir sagen: mein Haus, mein Charakter, meine Wünsche, mein Verlangen - was dem 'Ich' ein volles Gefühl der Sicherheit und der Fortdauer gibt.
Das Ich sei also vom Denken geschaffen in der Absicht unserem Leben (die Illusion von) Sicherheit und Stabilität in unseren Beziehungen, unseren Handlungen, unserer ganzen Existenz zu verleihen. Das Denken schuf und schafft fortwährend auf der Grundlage des Ichs die (scheinbar schützende) Trennung in Subjekt und Objekt, den Beobachter und den Beobachteten und somit die Basis für den Konflikt.

Eine neue Tatsache kann nicht durch das Denken wahrgenommen werden. Sie kann später durch das Denken dem Worte nach begriffen werden; aber das Verständnis für eine neue Tatsache ist dem Denken nicht gegeben. Das Denken kann niemals ein psychologisches Problem lösen.
Das Denken, der Verstand, kann sich selbst nicht erklären und deswegen ist ein Überschreiten niemals durch das Denken möglich.
Wenn Sie jedoch diese Aussagen betrachten und sie erklären, ihnen aber Ihre vollkommene Aufmerksamkeit zuwenden (nicht Konzentration), werden Sie entdecken, dass es weder den Beobachter noch das Beobachtete gibt, weder den Denker noch den Gedanken. Sagen Sie nicht, Was war zuerst?; das ist ein geistreiches Argument, das nirgendwohin führt. Sie können es in sich selbst beobachten: Solange kein Gedanke da ist - was nichts mit Gedächtnisschwund und Hohlheit zu tun hat -, solange keine Gedanken bestehen, die aus der Erinnerung, der Erfahrung, dem Wissen abgeleitet sind und die alle der Vergangenheit angehören, gibt es überhaupt keinen Denker.

Die Idee ist uns wichtiger als die Wirklichkeit; was wir sein sollten, liegt uns mehr am Herzen, als was wir sind. Unser Streben ist ständig darauf gerichtet, diese Wirklichkeit in die Schablone unserer Vorstellung zu pressen. Da uns dies nicht gelingt, schaffen wir damit einen Gegensatz zwischen dem was ist, und dem, was sein sollte. Was sein sollte, ist unsere Idee, die Schöpfung unserer Phantasie, es kommt also zum Konflikt zwischen Illusion und Wirklichkeit - nicht nach außen hin, sondern in uns selbst.

Um jenseits der Gewalt zu sein, darf ich sie nicht unterdrücken, sie nicht ablehnen, darf ich nicht sagen, Sie ist nun mal ein Teil von mir ... Ich muß auf sie schauen, ich muß sie erforschen, ich muß mit ihr vertraut werden, und das kann ich nicht, wenn ich sie verurteile oder rechtfertige.

Zeit (im psychologischen Sinne) ist für Krishnamurti die Spanne zwischen dem, was ist und dem, was sein sollte; künstlich vom Denken erschaffen. Durch unsere Vorstellung von dem (was in Zukunft) sein sollte, wird unsere Aufmerksamkeit, unser Leben im Jetzt auf eine imaginäre Zukunft verlagert und mit ihr unsere Konflikte, Probleme und Wünsche. Dieser Vorgang verhindert ein Schauen auf, ein tiefes Erkennen unserer jeweiligen jetzigen Situation. Eine Problemlösung wird in eine (nichtexistente) Zukunft projiziert. Ängste, die Angst vor dem Tod, Wünsche, das Verlangen nach Wiederholung einer (vergangenen) lustvollen Handlung sind ein Problem unserer Verhaftung an die Zeit und das Denken.

Denken ist Zeit. Denken wird aus Erfahrung und Wissen geboren, und beides ist mit Zeit und Vergangenheit untrennbar verbunden. Zeit ist der Feind der menschlichen Psyche. Unser Tun stützt sich auf Wissen und damit auf die Zeit, so dass der Mensch immer Sklave der Vergangenheit ist. Denken hat immer seine Grenzen, und deshalb leben wir in dauerndem Konflikt und Kampf. Es gibt keine Evolution der Psyche.

Was ist Erziehung? Es ist im wesentlichen die Kunst des Lernens, nicht nur aus Büchern, sondern durch die ganze Bewegung des Lebens. ... Bücher sind wichtig, aber weit wichtiger ist es, jenes Buch, das ihre eigene Geschichte ist, zu studieren, denn Sie sind die ganze Menschheit. Dieses Buch zu lesen ist die Kunst des Lernens.

Warum nur legen wir so großen Wert darauf, bemerkt, gewürdigt und anerkannt zu werden? Warum messen wir unserem Namen, unserer Stellung, unseren Erfolgen und Errungenschaften solche Bedeutung zu? Ist denn der Namenlose verächtlich? Ist es eine Schande, ein Unbekannter zu sein? Warum verzehren wir uns in dem Streben, berühmt und bekannt zu werden, statt uns damit zufriedenzugeben, ganz die zu sein, die wir sind? Ist uns Name, Stellung und Erfolg etwa darum so wichtig, weil wir erschrecken oder schamrot werden würden, wenn wir uns so sähen wie wir sind? Seltsam, wie stark dieses Bedürfnis nach Anerkennung und Beifall in uns werden kann! Dank seiner Herkunft und Wendigkeit oder durch Fähigkeit und Leistung gelingt dem Ehrgeizigen der steile Aufstieg bis in die Nähe des Gipfels - aber schon genügt der erste Gipfel nicht mehr, denn er strebt in der Trunkenheit des Erfolges weiter zu immer neuen Gipfeln, bis er endlich sagen kann: Der Staat, das Geschäft oder was es auch sei, bin ich, ich bestimme über das Geschehen, ich bin die Macht.

Der Drang zu handeln, der uns keine Ruhe läßt und kein Neinsagen duldet, ist nichts anderes als unser Streben, bewußt da zu sein. Dieses Streben erst gibt uns das Gefühl, daß wir leben, daß unser Leben einen Sinn hat und daß es uns mit der Zeit gelingen wird, alles Leid und allen Zwiespalt mit der Wurzel auszurotten. Wir fühlen, daß wir nichts mehr wären, wenn unser rastloses Tun zum Stillstand käme. Wir wären dann verloren, unser Leben hätte keine Bedeutung mehr, also bleibt uns keine andere Wahl, und wir schreiten weiter durch Elend, Verwirrung und Widerstreit. Zugleich aber ahnen wir, daß es etwas Höheres gibt, ein anderes Sein, das uns diesem ganzen Elend enthöbe. Die Folge davon sind nie endende innere Kämpfe.
Wenn wir imstande sind, die Leere zu ertragen und im Schatten ihrer Einsamkeit zu leben, dann tritt eine grundlegende innere Umwandlung ein, die aller Furcht ein Ende macht. Voraussetzung hierzu ist das innere Erleben dieses Nichts - das aber solange nicht eintreten kann, wie es ein erlebendes Ich gibt. Wenn wir nämlich den Wunsch hegen, das Nichts, die Leere in uns zu erleben, um sie zu überwinden und darüber hinaus zu wachsen, dann kann es nicht zu diesem Erleben kommen, denn das Ich als „Für-sich-seiendes“ besteht ja weiter. Sobald das Ich an einem Erleben beteiligt ist, hat der Zustand reinen Erlebens ein Ende. Nur wenn wir das, was ist, erleben, ohne ihm einen Namen zu geben, wird uns die Freiheit von dem, was ist, zuteil werden.
Es gibt jedoch ein intelligentes Sich-Auflehnen, das keine Reaktion ist und mit der Selbsterkenntnis infolge der Wahrnehmung des eigenen Denkens und Fühlens entsteht. Nur wenn man sich einer Erfahrung, während sie auftaucht, zuwendet und keiner Störung aus dem Wege geht, hält man seine Intelligenz in einem Zustande höchster Wachsamkeit; und diese wachsame Intelligenz ist Intuition - der einzig wahre Führer im Leben.

Worin besteht nun die Bedeutung unseres Lebens? Wofür leben und kämpfen wir? Wenn wir für nichts anderes erzogen werden, als Auszeichnungen zu bekommen, bessere Arbeit zu finden, tüchtiger zu werden oder mehr Herrschaft über andere zu erlangen, wird unser Leben seicht und leer sein. Wenn wir nur zu Wissenschaftlern und Gelehrten erzogen werden, die an ihre Bücher gefesselt, oder zu Spezialisten, die ihrem Wissen ergeben sind, werden wir zu Zerstörung und Elend in der Welt beitragen. Welchen Wert hat unsere Erziehung, wenn wir niemals die höhere und weitere Bedeutung des Lebens entdecken, die es sehr wohl gibt? Mögen wir auch noch so kultiviert sein, so wird unser Leben doch unvollständig, voller Widerspruch und zerrissen von Furcht werden, wenn sich unser Denken und Fühlen nicht zu einem Ganzen zusammenschließt; und solange die Erziehung keinen geschlossenen Ausblickt auf das Leben fördert, hat sie sehr wenig Sinn.

"Der Raum, den der Gedanke um sich erzeugt, ist ohne Liebe. Dieser Raum trennt den Menschen vom Menschen und das ganze Werden, der Lebenskampf, die Pein und die Furcht ist darin eingeschlossen. Meditation ist die Aufhebung dieses Raumes, das Aufhören des Ich. Dann gewinnen alle Beziehungen eine ganz andere Bedeutung, denn in dem Raum, der nicht durch das Denken erzeugt ist, gibt es nicht das andere - das Werden - , weil "Du" nicht mehr existierst. Meditation ist dann nicht mehr das Trachten nach einer Vision, wie geheiligt sie auch durch die Tradition sein mag. Sie ist vielmehr der endlose Raum, in den das Denken nicht eindringen kann.
Die Meditation kann man nicht von einem anderen erlernen. Man muß beginnen, ohne etwas über sie zu wissen, und muß ständig in diesem Zustand der Unschuld verbleiben.
Unser Suchen geht immer nach außen. Der Geist, der irgendeine Erfahrung sucht, geht nach aussen. Nach innen zu gehen, bedeutet, nicht mehr zu suchen; es ist ein unmittelbares Wahrnehmen. Reaktion dagegen ist immer ein Wiederholen, denn sie kommt immer aus demselben Erinnerungsvermögen.
Es gibt keine Einsamkeit, solange Wünsche Dich beeinflussen oder irgendwelche Dinge nach denen Dein Geist trachtet, mögen sie der Zukunft oder der Vergangenheit angehören. Nur in der Unermesslichkeit der Gegenwart geschieht dieses Alleinsein. Und dann, in stiller Verborgenheit, wenn jede Kommunikation aufgehört hat, wenn es keinen Beobachter mit seinen Ängsten, seinem dumpfen Begierden und Problemen gibt - nur dann, in diesem stillen Alleinsein, wird Meditation zu einem Geschehen, das nicht durch Worte ausgedrückt werden kann. Dann ist Meditation ein immerwährender Aufbruch.

Ich weiß nicht, ob Du jemals meditiert hast, ob Du jemals allein, ganz für Dich warst, weit entfernt von allen Dingen; von jedem Menschen, von allem Denken und Trachten - ob Du jemals vollkommen allein warst, nicht isoliert, nicht zurückgezogen in irgendeinen phantastischen Traum oder eine Vision, sondern weit weg, so daß es in Dir nichts Erkennbares gibt, nichts, das Du durch Denken oder Fühlen erreichst - , so entrückt, daß in dieser großen Einsamkeit das tiefe Schweigen zu der einzigen Blüte wird, dem einzigen Licht und einem Zustand, der vom Denken her nicht zu ermessen ist.

Nur in einer solchen Meditation ist Liebe wirklich vorhanden. Mühe Dich nicht damit ab, sie auszudrücken, sie wird es selbst tun. Mache sie Dir nicht zunutze. Versuche nicht, sie in Handlung umzusetzen. Sie wird handeln, und wenn sie handelt, ist es eine Handlung ohne Reue, ohne Widerspruch, in der es nichts von dem Elend und Plakerei des Menschen gibt.

Meditiere allein. Entsinke. Versuche nicht, Dich daran zu erinnern, wo Du gewesen bist. Wenn Du versuchst, Dich daran zu erinnern, wird es etwas sein, was tot ist. Und wenn Du Dich an der Erinnerung festhältst, dann wirst Du niemals wieder allein sein. Darum meditiere in dieser unendlichen Einsamkeit, in der Schönheit dieser Liebe, in dieser Unschuld, in dem Neuen - dann umfängt Dich eine Glückseligkeit, die unvergänglich ist.
Meditation ist in Wirklichkeit sehr einfach. Wir komplizieren sie. Wir umweben sie mit einem Gespinst von Ideen - was sie ist und was sie nicht ist. Aber sie ist nichts von all diesen Dingen. Weil sie so einfach ist, entgleitet sie uns, denn unser Geist ist so kompliziert, so abgenutzt, so zeitgebunden. Und dieser Geist schreibt dem Herzen vor, was es zu tun hat, und damit beginnen Mühe und Plage. Aber Meditation kommt auf natürliche Weise, ganz mühelos, wenn Du am Strande dahin wanderst oder aus dem Fenster schaust und diese prachtvollen Hügel siehst, die von der Sonne des vergangenen Sommers verbrannt sind.
Wenn das Denken schweigt, ist eine Leere da, die Ordnung ist.


ich persönlich finde ihn genial! sehr interessante ansichtsweisen über das misterium leben. bücher von ihm gibt es mehr als genug bei amazon. ich kann euch "einbruch in die freiheit" nur wärmstens empfehlen:wink:

so, und nun seid ihr dran, bin gespannt 8)

greets jiddu
 

Kynokrates

Großmeister
20. Mai 2005
83
Habe vor Jahren einige Bücher von ihm gesaugt, u.a. "Einbruch in die Freiheit" und dort einige meiner eigenen Gedanken wiedergefunden. Ich las diese Bücher in einer Zeit, als sich ein Freund von mir der Hare Krishna Bewegung anschloss und ich mich über seinen krassen mentalen Sinneswandel wunderte.

Obwohl viele der Gedanken vom Grundansatz durchaus stimmig sind, besonders der, dass es memetisch betrachtet fatal ist, sich einer Glaubensgemeinschaft anzuschließen, hinterließen seine Bücher bei mir insgesamt jedoch eher einen etwas zu unathmosphärischen Eindruck.

Möglicherweise liegt das an der nihilistischen Schreibweise, die allerdings, so weit ich informiert bin, nicht von ihm selbst stammt, da er selbst keine Bücher verfasst hat. Dennoch besitze ich auch ein Tondokument einer seiner Reden auf Schallplatte, die ein wenig schwer goutierbar ist, da ihr ein wenig die Musikalität oder Kindlichkeit fehlt. Man hat nicht gerade den Eindruck, dass es diesem Menschen wirklich gut ging, so stimmig seine Gedanken auch gewesen sein mögen.

Man müsste daher über eine etwas groovigere Neuvertonung nachdenken, die auch das motorische Zentrum in Schwingung bringt und nicht nur das erkenntnistheoretische Gehirn.

Krishnamurti-Thoughts, gesprochen von Gil Scott-Heron oder noch besser gerappt von Biz Markie oder aber gesungen von Heidelinde Weis mit Tanzbegleitung von Mr. Wiggles, all das über einen Dusty Fingers Groove, das wäre das Ding, das auch Provinzialisten zu einem Erkenntnisvorsprung verhelfen könnte.


:mrgreen:
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Kynokrates schrieb:
Krishnamurti-Thoughts, gesprochen von Gil Scott-Heron oder noch besser gerappt von Biz Markie oder aber gesungen von Heidelinde Weis mit Tanzbegleitung von Mr. Wiggles, all das über einen Dusty Fingers Groove, das wäre das Ding, das auch Provinzialisten zu einem Erkenntnisvorsprung verhelfen könnte.

:mrgreen:

Sollte es jemals so weit kommen - bitte sofort ne PN!!! Muss ich haben!!! :lol:
 

Benkei

Geheimer Meister
10. September 2004
447
Gesinnungsgenossen

Wenn ich den Buchauszug (ich gehe mal davon aus, dass es das ist) betrachte, dann erkenne ich, dass Krishnamurti´s Ansichten möglicherweise Inspiration für einige heutige "Erkennende" waren, deren Werke ich gelesen habe, beispielsweise Jed McKenna oder Hermann R. Lehner.

Hier wie dort werden institutionalisierte (und damit eingeschränkte) Sichtweisen, seien sie nun auf Religionen oder Philosophien bezogen, kritisiert.

Bei Krishnamurti herrscht aber irgendwie eine melancholische Stimmung vor. Er ruft zwar die Menschen dazu auf, "ES" selbst zu erfahren und selbst zu suchen, aber irgendwie gewinnt man doch den Eindruck, dass er nicht wirklich davon überzeugt ist dass viele Menschen dieses "ES" entdecken und das deshalb die Menschheit "den Bach ruter" geht.

Wenn ich dagegen die beiden anderen, "artverwandten" "Erkennenden" Autoren betrachte, so legen diese eine "Egalität" (im Sinne von Akzeptanz) an den Tag, die, aus meiner Sicht betrachtet, etwas sehr erfrischendes hat.
Im Gegensatz zu Krishnamurti ist "ES" hier in Ordnung, ob es nun erkannt/erfahren wurde oder nicht ist dabei gleichgültig.

Aber da alle drei Autoren dazu raten, keine bestehenden Sichtweisen vom "All-einen" zu übernehmen, sollte man vielleicht auch um die Sichtweisen dieser Menschen einen Bogen machen :wink:

Wie war das noch...
Wer auch immer schrieb:
"Wenn man für sein Vorankommen tatsächlich einen Lehrer benötigt wird er auch erscheinen."
 

Jiddu

Geselle
24. Juli 2005
32
ich muss euch in diesem punkt recht geben, es kommt sehr menancholisch und negativ rüber. die grundansichten hingegen finde ich sehr interessant.

vermute dass jiddu krishnamurti diese erkenntis des lebens sehr depressiv gemacht hat, weil die grosse mehrzahl der menschheit total unwissend war und immer noch ist........ :O_O:
 

Koryu

Geselle
9. Juni 2003
15
alles was in dem text steht, hat man entweder schonmal irgendwo vorher gehört, oder es is einfach inhaltlich sehr "leer".

ansonsten errinnert es mich doch teilweise an das tao-tê-king
 

Ellinaelea

Geheimer Meister
7. März 2005
494
Ich stimme Koryu zu.
Ausserdem find ich es lustig, dass jemand durch seine in Worte formulierten Gedanken andere zum Nichtdenken überreden will *ggg*
Und um sich dafür zu entscheiden, ob man diesen Nicht-Denk-Weg ausprobieren will, muss man ja auch erstmal drüber nachdenken. Oder nicht?
Wenns nicht so einen depressiven Unterton hätte, könnte es wirklich lustig sein. Aber das Ende des Denkens seh ich nicht als Lösung für die Probleme unserer Welt.
Vielleicht sollte man eher über eine Erweiterung des Denkens reden, eine neue Dimension, die sich mehr symbolisch oder bildhaft und weniger in Worten ausdrückt? Das könnte immerhin zu weniger Verfälschungen durch individuelle Wahrnehmung führen.
Oder ist das Ziel dieses Krishnamurti die Auslöschung der Individualität oder des Seins überhaupt? Der Mensch ist so böse also lasst ihn uns entdenken? Mentaler Overkill?
 

Jiddu

Geselle
24. Juli 2005
32
jiddu krishnamurti versucht das leben so zu sehen wie es ist, ohne den einfluss des denkens. es geht ihm nicht um die auflösung des seins. es geht ums bewusste leben und sich bemühen, die realität nicht durch wunschgedanken usw. zu verschönern. sobald wir beginnen zu viel zu denken enstehen innere konflikte, und diese sollte man verhindern.

habt ihr euch schon einmal gefragt, wieso ihr euch immer mit wünschen und gedanken zudeckt, um der effektiven realität zu entfliehen? kommt ihr mit der realität nicht zurecht, versucht ihr euch abzulenken und das ganze zu verschönern.
 

Ellinaelea

Geheimer Meister
7. März 2005
494
Jiddu schrieb:
habt ihr euch schon einmal gefragt, wieso ihr euch immer mit wünschen und gedanken zudeckt, um der effektiven realität zu entfliehen? kommt ihr mit der realität nicht zurecht, versucht ihr euch abzulenken und das ganze zu verschönern.
Schon mal daran gedacht, dass manche Menschen denken, um sich die Realität zu erklären und nicht ihr zu entfliehen; dass Denken der Bewusstwerdung, Kommunikation, Sozialisierung dient? Oder wie willst du kommunzieren ohne Sprache? Lauft dann jeder mit einem Block rum und zeichnet seine Ideen auf? Oder werden wir Telepathen und Empathen? Oder kommunzieren wir gar nicht mehr miteinander, weil jeder in seiner Meditation versinkt bis er verhungert oder verdurstet? Wozu sind wir dann physische Wesen geworden?

Wie kommst du nur darauf, dass sich jeder mit Wünschen zudeckt, um der Realität zu entfliehen? Das trifft vielleicht auf einige oer auch viele zu, aber mit Sicherheit nicht auf alle.
Mir scheint eher, Krishnamurti will der Realität entfliehen, indem er sich mittels Denken dem Denken verweigert. Ist das nicht asozial und egoistisch, wenn man einfach sein Denken abschalten und der Gesellschaft so entfliehen will, weil sie einem nicht gefällt?
Ich schlag stattdessen vor: Mitdenken und die Gesellschaft verbessern. Flucht ist keine Hilfe sondern verlagert nur die Probleme.

Ich kenne übrigens den Zustand des Nichtdenkens sehr gut aus meinen jahrzehntelangen Meditationen. Und es ist ganz sicher ein wunderbarer und höchst aufschlussreicher Zustand. Aber es ist eben nur ein zeitlich beschränkter Zustand und nicht das Leben selbst. Jedenfalls nicht, so lange wir noch physische Wesen sind.

Denken dient der Vermittlung von inneren Welten und individuellen Ansichten nach Aussen in die Gesellschaft hinein und umgekehrt. Denken dient der Kompromisssuche auf allen Ebenen von Gemeinschaften. Denken ist die Basis der Sprache. Und so weiter.

Denkst du, Krishnamurti hätte sich ohne Denken ausdrücken und dir und anderen vermitteln können?
Ich glaube, er hat sich unglücklich ausgedrückt. Wie auch immer, das Denken abzuschalten ist keine Lösung. Lieber das Denken ändern :-)
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
@ Ellinaella:

Ellinaella schrieb:
Ich kenne übrigens den Zustand des Nichtdenkens sehr gut aus meinen jahrzehntelangen Meditationen.

Ich behaupte mal, dass das jeder aus dem Tiefschlaf kennt - so gut man etwas kennen kann, was man nicht erkennen kann.

Und Hut ab - gleich Jahrzehnte am Stück durchzumeditieren! :wink:

Rache für das "leerhaft" :p
 

FlowingDragon

Lehrling
13. September 2005
1
Selbsterkenntnis

Hallo zusammen :)

Jiddu Krishnamurti geht es nicht darum das Denken auszuschalten oder in Dauermeditation zu versinken um der Realität zu entfliehen. Es geht mehr um die Bewusstwerdung des eigenen Wesens wie es wirklich ist.
Wenn wir jemandem zum ersten mal Begegnen, was passiert dann? Wir sehen ihn, nehmen ihn also wahr, was der Realität entspricht. Doch dann kommen unsere Gedanken ins Spiel und wir machen uns ein Bild von ihm indem wir Anfangen zu Analysieren und zu Bewerten. Das Gleiche wird sich auch bei der anderen Person abspielen, was zur Folge hat das bei einem Gespräch nicht die Menschen, sondern lediglich selbstgemalte Bilder, die nicht der Realität entsprechen miteinander Kommunizieren. Somit ist man immer voreingenommen und wird durch seine Gedanken in die Irre geführt. Wobei man sagen muß das es hier lediglich um Beziehungen geht. Denn im Beruf oder wenn man sich an einen Weg erinnern muß, ist Denken/Wissen natürlich unerlässlich.

Er geht einfach den grundsätzlichen Fragen des Lebens mit einem klaren, wachen und unvoreingenommenen Geist auf den Grund. Und zwar aus einem neurtalen Blickwinkel und nicht aus einer Gesellschaftsordung oder einer Religion heraus, die immer Stellung beziehen, womit automatisch Mauern zwischen andersdenkenden errichtet werden und somit Konflikte in Form von Trennung entsteht.

Man sagt ja,: Die Gedanken sind Frei!!!,; aber sollte es nicht der Mensch sein der frei ist.....und auch frei sein will??

Ich kann nur jedem empfehlen sich mal genauer mit Jiddu Krishnamurti und seinen Texten zu Beschäftigen, euch werden einige Lichter aufgehen.

Liebe Grüße AleX
 
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