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Warum betrinken wir uns?

Munich

Intendant der Gebäude
6. Oktober 2002
857
Ich war heute Nachmittag, mit meiner freundin in den Münchner Isarauen (Flaucher), und dort sahen wir eine Gruppe Tenager - die meisten von ihnen waren nichteinmal 16 - die Stock betrunken waren, eine Alkopopflasche nach der anderen Weggekippt haben, und nur noch scheiße gebaut haben.

Meine Freundin hat mich darauf hin etwas gefragt, worüber ich schon Stunden grübel.

Warum betrinken wir uns eigentlich?

Warum saufen wir uns die Birne weg?

Wenn wir prall sind, benehmen wir usn sowas von peinlich, wir reiern überall hin, lallen nur noch peinliches Zeug usw. Es kommt auch vor, das wir mit irgendwelchen fremden Leuten schlafen. Das alles ist uns vorher bewusst, wir begeben uns aber iemmr wieder in die Lage. ich habe schon so oft von Freund/innen gehört "heute abend geb ich mir die Kante".
Auch ich war schon mehrfach richtig blau, aber nur weil ich dachte damit Probleme zu vernichten, werde es aber nie wieder sein.

Vielleicht wisst ihr ja eine Antwort drauf.

Gruß
 

Mondschein

Geselle
29. Oktober 2003
47
Damit die Nüchternen was zulachen haben?!?!?!?! :lol:

Ne, mal im Ernst:
Viele Jugendliche sagen leider immer wieder, dass sie ohne Alkohol keinen Spaß mehr haben könnten.
Wo da allerdings der Sinn drin liegt... keine Ahnung, ich habe ihn nie verstanden, war allerdings auch noch nie betrunken.

Aber auch Tiere "betrinken" sich manchmal. Wenn sie mal Früchte gegessen haben, die sie betrunken machen, dann merken die sich das und tuns auch gerne wieder. (Gabs mal in irgendnem Tierfilm. Ich weiß aber nicht mehr, wie er heißt.)
 

Munich

Intendant der Gebäude
6. Oktober 2002
857
Ich meine, viele wissen aus Erzählungen von nüchtern gebliebenen Freunden, wie scheiße und blöd sie sich aufgeführt haben, manche merken es auch spätestens nach am nächsten Morgen, mit nem Hummelschwarm im Kopf, oder nach 9 Monaten, machen aber brühwarm weiter!

Das verstehe ich nicht.

Gruß
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Also ich möchte behaupten ich benehme mich nicht peinlich wenn ich getrunken habe. Ich bin dann etwas ausgelassener und manchmal etwas albern, aber ich popp nicht wild rum und ich pöbel auch niemanden an.

Na ja, ich schätze ich trinke eben weil ich dann ausgelassener bin und besser auf andere zugehen kann. Alkohol hat auch eine soziale Funktion. Man lernt sich viel schneller kennen, wenn man mit jemanden einen trinkt, weil dann eben diese ganzen "Ich halt mich erstmal zurück"-Strategien wegfallen. Man ist offener und hat weniger Hemmungen, unter Umständen eben ist man eben eher "man selbst".

Zum Beispiel war das in meiner Oberstufenzeit (bin in der Oberstufe neu hinzugekommen) auch so. Das erste Jahr habe ich nur wenige Kontakte aufgebaut, als ich dann auf ein paar Saufparties war sah das ganz anders aus. Mit ein paar von denen bin ich immer noch sehr gut befreundet, aber das liegt sicherlich nicht allein am Alkohol.

Ist schon irgendwie schade, daß es so ist. Und sich mit netten Leuten betrinken macht halt Spass. Wobei ich nicht ausschliessen will, daß es auch Spaß machen kann mit netten Leuten zusammen zu sein ohne sich zu betrinken. Aber Alkohol hat da schon irgenwie eine Katalysator-Funktion.

Und irgendwann gewöhnt man sich dran und dann ist der Weg zur Sucht nicht mehr so weit wie manch einer vielleicht glauben mag.

prost

the midget
 

Munich

Intendant der Gebäude
6. Oktober 2002
857
the_midget schrieb:
Also ich möchte behaupten ich benehme mich nicht peinlich wenn ich getrunken habe. Ich bin dann etwas ausgelassener und manchmal etwas albern, aber ich popp nicht wild rum und ich pöbel auch niemanden an.

Na ja, ich schätze ich trinke eben weil ich dann ausgelassener bin und besser auf andere zugehen kann. Alkohol hat auch eine soziale Funktion. Man lernt sich viel schneller kennen, wenn man mit jemanden einen trinkt, weil dann eben diese ganzen "Ich halt mich erstmal zurück"-Strategien wegfallen. Man ist offener und hat weniger Hemmungen, unter Umständen eben ist man eben eher "man selbst".

Zum Beispiel war das in meiner Oberstufenzeit (bin in der Oberstufe neu hinzugekommen) auch so. Das erste Jahr habe ich nur wenige Kontakte aufgebaut, als ich dann auf ein paar Saufparties war sah das ganz anders aus. Mit ein paar von denen bin ich immer noch sehr gut befreundet, aber das liegt sicherlich nicht allein am Alkohol.

Ist schon irgendwie schade, daß es so ist. Und sich mit netten Leuten betrinken macht halt Spass. Wobei ich nicht ausschliessen will, daß es auch Spaß machen kann mit netten Leuten zusammen zu sein ohne sich zu betrinken. Aber Alkohol hat da schon irgenwie eine Katalysator-Funktion.

Und irgendwann gewöhnt man sich dran und dann ist der Weg zur Sucht nicht mehr so weit wie manch einer vielleicht glauben mag.

prost

the midget

Ich meine jetzt nicht angeheitert zusammen sitzen - wobei ich überzeuhgt bin, die Hemmung verliert man auch recht schnell wenn die Stimmung und die Atmospähe, so wie die Gesprächspartner gut sind - sonder richtig Prall. Man kippt nur noch durch die gegen, läuft um 2 Meter vorwärts zu kommen einen Bogen von 5 Metern usw.

Sowas beobachte ich immer häufiger und finde es nimmt immer extremere Ausmaße an.

Gruß
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
Komischer Zufall, dass dieses Thema hier heute auftaucht. Nachdem ich am Freitag besoffen war, kriegte ich streit mit der Freundin und hab ihr versprochen am Samstag eimal gar nichts zu saufen. Das erste mal in meinem Leben, dass ich ohne Alkohol clubbing gegangen bin.

Naja es war ziemlich langweilig. Hab schon ein wenig mitgemacht und mir die schwankenden Mitclubbers angeschaut, wollte aber eigentlich nur so schnell wie möglich nach hause. Ich hab aber meine Freundin schon lange nicht mehr so glücklich gesehen wie am Samstag und die Musik war auch gut deshalb bin ich geblieben.

Komischerweise hab ich mir eine satte Erkältung zugezogen, das passiert mir sehr selten eigentlich nur wenn ich mit dem Rauchen aufhöre.

Wenn ich nicht soviel Pepsi getrunken hätte, wäre ich eingeschlafen.

Im grossen und ganzen ist die Tatsache, dass ich nur mit Alkohol im Club Spass haben kann ein Armutszeugnis für mich. Vielleicht sollte ich auch einfach gar nicht mehr clubben gehen, vielleicht bin ich langsam aus dem alter raus.

:?

@Topic: Wieso ich saufe? Ich kann ein oder zweimal in der Woche ein Arsch aus mir machen und hab dann immer eine gute Entschuldigun dafür. Man muss ja sonst immer so ernst und vernünftig sein.
 

Hidratos

Geheimer Meister
15. März 2005
165
Boah perfekt dieser Thread... Gerade Freitag habe ich mein Abi-Zeugniss ausgehändigt bekommen, sowie ich zu hause angekommen bin, hab ich mir bier an den hals gesetzt. was folgte war das übelste besäufniss meines lebens (wisky ca. 1/4 liter, vodka ca. 1/2 liter, 5 becks und ein 0,5 weizen, meine freundin hat das gezählt).... Noch heute kamen Leute zu mir, ich kann mich nich dran errinnern sie getroffen zu haben. Ich habe wildfremde leute dicht getextet, sie wären meine "jarrrrrrrrs" was in meinem suffkopp "freunde" ergeben hat. In eine disco wollten sie mich nich lassen, dann dachte ich türsteher in zivil verfolgen uns und ein auto wollte mich angreifen. Dann doch inne disco, da bin ich ersma hinter die theke gehüpft und hab bier für mich und meine freunde geklaut, dann getanzt wie ein wackelpudding.... etc... etc...im zug bin ich eingeschlafen, bis mich (wahrscheinlich) ein schaffner raus geworfen hat, auf jeden fall war ich mitten in bremen-nord, 2 stunden zu fuss von meinem haus weg und um 20€ erleichtert.... dann habe ich ein fahrrad geklaut und "walking"- leute voll getextet...
warum habe ich das gemacht? sagen, dass es lustig war kann ich nicht, kann mich ja an nichts errinnern. was ich aber weiß ist, dass ich besoffen eine laune entwickel die abartig gut ist und mein hirn hat lustige aussetzer und ich mach mir einfach über nix mehr gedanken. darin liegt für mich der sinn... einfach mal das hirn abzuschalten und zu feiern. sauf ich nich komm ich gegen 1-2 uhr immer in sone melancholische stimmung und philosophier blöde rum, was meistens für alle beteiligten ziemlich abtörnend is

MfG Hid
 

FreeBird

Geheimer Meister
28. Januar 2004
437
Ich würd die Frage nicht so sehr auf Alkohol eingrenzen. Ich würde eher wissen wollen:

Warum nehmen manche Menschen überhaupt gerne Drogen? Warum verändern manche Menschen gerne Ihren Bewusstseinszustand mit Hilfe einer Instant-On-Methode?

Und sehr wichtig, warum nehmen manche Menschen dabei die zum Teil gravierenden Nebenwirkungen in Kauf?

Alkohol ist halt einfach so beliebt (auch bei mir) weil er:

1. überall in standardisierter Qualität leicht verfügbar ist
2. je nach Qualität sehr günstig legal erworben werden kann
3. man vorher schon weiss/wissen sollte, was auf einen zukommt... :wink:


In anderen Ländern und/oder Kulturen sind eben andere Drogen beliebter. Da randalieren und schwanken und kotzen die vielleicht nicht so viel, aber hocken dafür den ganzen Tag grinsend in irgendeinem Eck und kriegen den Arsch nicht mehr hoch.

Freedom of Choice! Mix it Baby!


[/edit]
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Eine Literaturempfehlung für Interessierte:
Andrew Weil, The Natural Mind / Drogen und höheres Bewusstsein

Der Autor:
At present Dr. Weil is Director of the Program in Interactive Medicine of the College of Medicine, University of Arizona. He also holds appointments as Clinical Professor of Internal Medicine and Clinical Assistant Professor of Family and Community Medicine. He has a general practice in Tucson, focusing on natural and preventive medicine and diagnosis. Dr. Weil is also the founder of the Foundation for Integrative medicine in Tucson and editor-in-chief of the journal Integrative Medicine.
http://www.achievement.org/autodoc/page/wei1bio-1


Auszugsweise:
Tatsächlich sind meines Wissens die Eskimos das einzige Volk, das kein traditionelles Rauschmittel kennt, weil sie nichts anbauen können und ihnen erst der weiße Mann den Alkohol brachte. Alkohol war schon immer die allgemein gebräuchlichste Droge, einfach weil sehr leicht zu entdecken war, dass der Genuss von vergorenen Säften interessante Abweichungen vom Normalbewusstsein hervorruft. [...]
Natürlich gibt es viele Theorien. Die Leute nehmen Drogen, um der Wirklichkeit zu entfliehen, um gegen Eltern und andere Autoritäten zu rebellieren, als Reaktion auf Spannungen, die durch Kriege oder innenpolitische Krisen verursacht werden, um Ältere nachzuahmen. Zweifellos treffen diese Anschauungen auf manchen Ebenen zu [...], aber sie sind da unzureichend, wo sie die Universalität des Gebrauchs von Drogen durch menschliche Wesen erklären sollten. Um eine stichhaltige Erklärung zu finden, müssen wir einfach unsere Werturteile über bestimmte Drogenarten revidieren [...]. Es sind alles Beispiele für dasselbe Phänomen: für den Gebrauch von chemischen Mitteln, um Veränderungen des Bewusstseins zu bewirken. [...]
Die Allgegenwart des Phänomens spricht insbesondere dafür, dass es nicht sozial oder kulturell bedingt ist, sondern dass wir es mit einem biologischen Merkmal der Spezies zu tun haben. Darüber hinaus tritt das Verlangen nach Perioden außergewöhnlichen Bewusstseins schon in einem so frühen Alter auf, dass es nicht viel mit sozialer Konditionierung zu tun haben kann.

Es folgen nun Beispiele wie Hyperventilieren, freiwilliges Würgen bzw. gewürgt-werden, Drehen bis zum schwindel etc.
Im weiteren Verlauf fasst er die wichtigsten einleitenden Gedanken zusammen:

Wir scheinen mit einem Drang geboren zu sein, Episoden veränderten Bewusstseins zu erfahren. Dieser Drang drückt sich bei allen Kindern in sehr frührem Alter in Aktiviäten aus, die darauf abzielen, Verlust oder Störungen des normalen Bewusstseins hervorzurufen. Außenstehenden erwachsenen Beobachtern erscheinen diese praktiken pervers oder sogar gefährlich, aber in den meisten Fällen haben Erwachsene einfach ihre identischen Erfahrungen als Kinder vergessen. Wenn die Kinder heranwachsen, erforschen sie viele Wege, um Veränderungen im Bewusstsein hervorzurufen, und entdecken dabei chemische Methoden, für gewöhnlich noch bevor sie in die Schule kommen. Überwältigender sozialer Druck gegen die Befriedigung dieses Bedürfnisses zwingt Kinder dazu, antisoziale, heimlichtuerische Verhaltensweisen bei der Erforschung des Bewusstseins anzunehmen.

mfg
hippy_3.gif
;)
 

Sattelschlepper

Geselle
8. März 2005
22
Mondschein schrieb:
Aber auch Tiere "betrinken" sich manchmal. Wenn sie mal Früchte gegessen haben, die sie betrunken machen, dann merken die sich das und tuns auch gerne wieder. (Gabs mal in irgendnem Tierfilm. Ich weiß aber nicht mehr, wie er heißt.)

Das war "Die lustige Welt der Tiere", der allerdings mehr als gefakt ist. Es mag (trotzdem) sein, dass sich Tiere betrinken, eine Überlegung spricht jedoch dagegen:

Alkohol ist, wie andere Sachen, "Gift", d.h. eigentlich schädlich für den Metabolismus. Wie aber schon Paracelsius sagte, "Die Dosis macht das Gift". Während wir als Menschen "Grenzen" kennen, also aus Giften Rauschmittel machen, kennen Tiere dieses Unterschied wohl nicht und verzichten eher auf Schadstoffe. Eine Theorie, sicher bin ich mir nicht.


Back to humans:
Viele Rauschmittel verschiedener Kulturen haben etwas mit göttlichen Ritualen zu tun, z.B. das Kiffen in Indien, Peyote bei den Indianer Südamerikas, Afrika, Asien, die meisten Kulturen kennen einen "Weg" Richtung Transzendenz. Auch bei "uns" war das so, bis die Kirche aus den Hexenbräus das Bier mit Reinheitsgebot machte. Diese selbst kennt jedoch auch Mittel und Wege, der Weihrauch z.B. stammt aus der gleichen Familie wie der Hanf.

Werden diese Ritualien nun aus ihrem eigentlichen Kontext gezogen, werden sie entfremdet. Alkohol gehört sicher zu den "gefährlichsten" Sachen, da er nicht nur körperlich-geistig stark verändern kann, sondern "perfekt" dosierbar ist. Das macht den Konsum sehr einfach - auch für "Kiddies".

Der rebellierende Jugendliche rebelliert - warum nicht mit Alkohol, ist doch einfach? Es gibt wahrscheinlich diverse Gründe zu trinken, bei Heranwachsenden gehört dies sicher zum Erfahrungen sammeln, oder ähnliches. Das extreme Beispiel der 9monatigen Reue ist mir zwar nicht ganz klar, bzw. sehr übertrieben dargestellt, dass die Generation Alk jedoch die sog. Verantwortung aus ihrem Handeln entfernt, ist sicherlich, objektiv betrachtet, eher entwicklungsschädigend als fördernd - wie gesagt, das Maß macht's. Dass man in recht perspektivlosen oder perspektivüberlasteten Zeiten/Situationen das Maß sprengt oder meint sprengen zu müssen, scheint mir nachvollziehbar - was es nicht entschuldigen soll.

Wie wäre es mit einer Umfrage: Alter und Beweggrund - freue mich auf die Auswertung der Statistik :wink:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
das ist schon so eine sache mit dem alkohol..
der abiball ist bei mir ähnlich verlaufen.. vollrausch halt
erst 4 sekt, dann zwei bier, dann nur noch wodka-bull.. wieviele weiß ich nicht, weil wir dann in ner disco waren und flaschen bestellt hatten.
naja, ich denke mal das kann man zum "anlasssaufen" zählen.. einmal im leben abiball, da wird dann halt gesoffen.. wieso, ist mir auch nicht allzu klar, aber ich denke mal das mit der stimmung ist schon ein hauptargument, aber sicher auch die gewohnheit, an festanlässen zu saufen..
ich sage jetzt mal bewusst saufen.. für mich ist da ein unterschied zum betrinken.. ich betrinke mich, wenn ich meinetwegen kummer oder sonstwas habe.. dann setze ich mich halt mit freunden in eine kneipe und versuche das runterzuspülen.. bringt nichts auf dauer, sicher, aber für einen abend hat man ruhe...
saufen ist sowas wie es munich beschrieben hat.. man hockt sich gut gelaunt irgendwohin und gibt sich fröhlich die kante.. wieso, keine ahnung?? das hat nichts mehr mit motivation zu tun, schon eher mit suchtverhalten..
also ich persönlich finde, dass einem guten rausch ab und an nichts einzuwenden ist.. lieber zweimal die woche sieben bier als siebenmal die woche zwei bier :roll:
 

SentByGod

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.675
Weil wir es können. :roll: Tiere kennen keinen Alkohol obwohl er selbst in der Natur vorkommt.

Sagen wir so, wenn Tiere Gift zu sich nehmen, dann sicherlich nicht wegen dem Rausch sondern aus reinem Instinkt. Abgesehen von unseren Verwandten. ^^

Stellst sich die philosophische Frage: Gibt es den Alkohol wegen dem Menschen oder den Menschen wegen dem Alkohol? ;D
 

lowtide

Geheimer Meister
16. September 2003
469
_Dark_ schrieb:
also ich persönlich finde, dass einem guten rausch ab und an nichts einzuwenden ist.. lieber zweimal die woche sieben bier als siebenmal die woche zwei bier :roll:

beim ersten satz geb ich dir recht. beim zweiten muss ich protestieren, ich trink lieber siebenmal die woche zwei bier (kleine) als zwei mal die woche sieben.

ich finde es ist ein grosser unterschied ob man trinkt um besoffen zu werden oder ob man das trinken geniesst. kann mich nicht mehr an meinen letzten vollrausch errinern (schon zu lange her, nicht wegen gedächnissverlust :D ) aber so jeden zweiten tag ein zwei biere, das kommt häufiger vor.
 

seven

Großmeister
21. Februar 2004
76
Wir scheinen mit einem Drang geboren zu sein, Episoden veränderten Bewusstseins zu erfahren. Dieser Drang drückt sich bei allen Kindern in sehr frührem Alter in Aktiviäten aus, die darauf abzielen, Verlust oder Störungen des normalen Bewusstseins hervorzurufen. Außenstehenden erwachsenen Beobachtern erscheinen diese praktiken pervers oder sogar gefährlich, aber in den meisten Fällen haben Erwachsene einfach ihre identischen Erfahrungen als Kinder vergessen. Wenn die Kinder heranwachsen, erforschen sie viele Wege, um Veränderungen im Bewusstsein hervorzurufen, und entdecken dabei chemische Methoden, für gewöhnlich noch bevor sie in die Schule kommen.

Was kann man sich darunter konkret vorstellen? Die einzige "bewusstseinsstörende" Aktivität, die mir aus meiner Kindheit einfällt, ist die Beeinflussung des Gleichgewichtssinnes, also schaukeln, Karussell fahren usw. bis zum Schwindligkeitsxzess (oder zum Erbrechen). Aber chemische Methoden? Im Kindergartenalter?? Dazu fälllt mir nichts ein. Gibt es konkrete Beispiele?

_Dark_ schrieb:
also ich persönlich finde, dass einem guten rausch ab und an nichts einzuwenden ist..
...und was findet dein nicht berauschtes Umfeld? Die Frage geht auch an die anderen, insbesondere diejenigen, die hier ihr Verhalten im Rausch in schillerndsten Farben beschrieben haben.
Ich als Musterbeispiel eines zu 99,99% nicht berauschten Umfelds finde es vor allem lästig, übergriffig und sehr anstrengend, mit wirklich betrunkenen Leuten auf einem Planeten zu wohnen. Vielleicht auch desillusionierend und von daher enttäuschend und ernüchternd (und das, wo ich doch schon nüchtern bin!), denn oft scheint mir so, als ob viele den Alkohol dazu nutzen, ihre sonst vorhandenen Hemmungen abzulegen und "endlich mal die Sau rauszulassen". Zähneknirschend muss ich dann einsehen, dass es mit der Zivilisiertheit doch nicht so weit her ist wie ich mir eigentlich wünschen würde.

seven
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
also ich persönlich finde, dass einem guten rausch ab und an nichts einzuwenden ist.. lieber zweimal die woche sieben bier als siebenmal die woche zwei bier

Was natürlich aus gesundheitlicher Sicht blanker Unfug ist, wobei ich jetzt nicht behaupten will, daß 7x2 Bier gesund wären, aber je höher der Alkoholgehalt im blut, desto höher die Wahrscheinlichkeit, daß man dem Körper irreparable Schäden zufügt.
 

zerocoolcat

Geheimer Meister
11. April 2002
475
Ich als Musterbeispiel eines zu 99,99% nicht berauschten Umfelds finde es vor allem lästig, übergriffig und sehr anstrengend, mit wirklich betrunkenen Leuten auf einem Planeten zu wohnen. Vielleicht auch desillusionierend und von daher enttäuschend und ernüchternd.
...so gehts mir auch oft, dazu muss aber weder mein Gegenüber rauschig, noch ich selbst nüchtern sein... :wink:

@topic: my two cents:

ich persönlich trink gern mal n guten Whiskey, zum Essen ein Bier oder einen Radler fürn Durscht.
Manchmal trink ich mich auch absichtlich besinnungslos, um (Arbeits-)Stress zu vergessen (kann ich sonst nicht).
Ab und an gibts bei uns auch Saufparties, die aber explizit im Vorhinein als solche deklariert werden... :twisted:
Warum sich der Mensch betrinkt, ist glaub ich schwer zu erklären.
Oft verwischt sicher auch die "OK,-jetzt-sollt-ichs-lassen"-Grenze im Dunst.
Im Allgemeinen hat Alkohol auf mich eine beruhigende und entspannende Wirkung, auch enthemmend... :roll:
Wobeis sicher Leute gibt, denen das betrukensein nicht gut ansteht, vor allem, wenn andere durch deren Verhalten dann beleidigt oder gar verletzt werden... :evil:

MfG
Zero
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
SentByGod schrieb:
Weil wir es können. :roll: Tiere kennen keinen Alkohol obwohl er selbst in der Natur vorkommt.

Sagen wir so, wenn Tiere Gift zu sich nehmen, dann sicherlich nicht wegen dem Rausch sondern aus reinem Instinkt. Abgesehen von unseren Verwandten. ^^

Sattelschlepper schrieb:
Mondschein schrieb:
Aber auch Tiere "betrinken" sich manchmal. Wenn sie mal Früchte gegessen haben, die sie betrunken machen, dann merken die sich das und tuns auch gerne wieder. (Gabs mal in irgendnem Tierfilm. Ich weiß aber nicht mehr, wie er heißt.)

Das war "Die lustige Welt der Tiere", der allerdings mehr als gefakt ist. Es mag (trotzdem) sein, dass sich Tiere betrinken, eine Überlegung spricht jedoch dagegen:

Alkohol ist, wie andere Sachen, "Gift", d.h. eigentlich schädlich für den Metabolismus. Wie aber schon Paracelsius sagte, "Die Dosis macht das Gift". Während wir als Menschen "Grenzen" kennen, also aus Giften Rauschmittel machen, kennen Tiere dieses Unterschied wohl nicht und verzichten eher auf Schadstoffe. Eine Theorie, sicher bin ich mir nicht.


Es ist zumindest richtig, dass Tiere hochkonzentrierten Alkohol aufgrund des Geschmacks nicht zu sich nehmen.
Ébenso ist jedoch richtig, dass sich manche Tiere mit vergorenenn Früchten berauschen - es gibt zwar offenbar keine wirkliche Drogensucht im Tierreich, da die Tiere nur zu bestimmten Zeiten an berauschende Substanzen kommen, aber konsumiert werden diese zweifellos.
Im Folgenden einige auf die Schnelle ergoogelte Links zum Thema:
Vergorene Früchte: Sind Schmetterlinge Mosttrinker?

Nicht nur Naturschützer schätzen die Getränke aus auf Obstwiesen gereiften Früchten. Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen ergeben leckere Säfte und alkoholische Getränke wie herben Most oder hochprozentigen Obstbrand.

Doch sollten auch Tiere Lust auf beschwipsende Früchte haben? Diese Frage schießt einem sofort durch den Kopf, wenn man im Herbst auf dem liegengebliebenen, inzwischen angegorenen Fallobst neben den üblichen Ameisen und Wespen auch Schmetterlinge beim Saftnippen ertappte. Pfauenaugen und Admiralfalter sind sichtlich angetan vom Gärsaft des Obstes und lassen sich dann auch von menschlichen Beobachtern nicht im geringsten stören.

Die berauschende Wirkung vergorener Beeren, Früchte und Baumsäfte ist bei einigen Tieren belegt. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass zum Beispiel fruchtfressende Vögel wie Stare gleich zweifach gegen Alkohol gefeit sind. Zum einen lässt eine Barriere im Verdauungstrakt wenig Alkohol ins Blut und das alkoholabbauende Enzym kann im Bedarfsfall schnellstens auf höchsten Touren arbeiten. Kein Wunder also, dass ein experimentell erzeugter Drei-Promille-Rausch beim Star keine Verhaltensänderungen hervorruft. Menschen benötigen 20 Stunden zum Abbau, Stare schaffen das in nur 2 Stunden. Im Vergleich mit den sehr zuckerhaltigen tropischen Früchten vermögen unsere Obstsorten wegen des relativ geringen Zuckergehaltes auch im vergorenen Zustand die Tiere kaum zu beschwipsen, allenfalls decken sie einen Teil ihres Energiebedarfs. (bo)
http://www.nabu.de/nh/300/journal300.htm#schwips

Der Rausch im Tierreich

Wer glaubt, dass die Verwendung von Rauschmitteln ein rein menschliches Phänomen sei, der irrt. Jedes Jahr berauschen sich z.B. Elefanten gezielt mit vergorenen Früchten der Borassus-Palme. Hier sind es überwiegend die jungen Elefantenbullen, die diese Früchte bis zum Vollrausch konsumieren. Und Elefanten sind nicht die einzigen Tiere, die den Alkohol lieben; auch der syrischen Springmaus geht es so. Da Tiere nur für wenige Tage im Jahr an Suchtmittel gelangen, gibt es in freier Wildbahn das Phänomen Sucht allerdings nicht.
Techniker-Krankenkasse

Tiere werden aber nur dann zu Alkoholkranken,wenn sie von Menschen mit Alkohol versorgtwerden. In der freien Wildbahn geraten sie immerwieder an gärende Getreide, Säfte oder Früchtebestimmter Pflanzen. Manche Tiere halten sichvon den Gärstoffen fern, aber einige verfallendem —süßen Gift“ geradezu und fressen sicheinen richtigen Rausch an. Dem Alkoholismus imSinne der Abhängigkeit ist allerdings ein natürli-cher Riegel vorgeschoben: Vergorene Früchtegibt es nur zu bestimmten Zeiten und dann erstwieder im nächsten Jahr
Quelle

Außerdem interessant:

Lust auf Alkohol verlängert das Leben – zumindest bei Ratten

Forscher: Evolutionärer Nachteil durch Hang zur Alkoholsucht durch bessere Lebenserwartung ausgeglichen
http://www.wissenschaft.de/wissen/news/236427.html


Im Langzeitversuch: Ratten zeigen frappierende Ähnlichkeiten mit dem Suchtverhalten der Menschen Von Anja Schrum
Punkt 17Uhr geht im Keller des Instituts für klinische Neurobiologie der Freien Universität Berlin das Licht aus. Doch es kehrt keine Ruhe ein.In den kleinen gestapelten Drahtkäfigen beginnt es zu rascheln. Denn bei Dunkelheit fängt der Ratten-Tag erst richtig an. Die Tiere knabbern an Futterbröckchen oder saugen an einer der Flaschen. Was die Ratten trinken, ist ihnen überlassen.

Im Angebot sind Wasser sowie fünf-, zehn- und zwanzigprozentiger Alkohol. "Das entspricht in etwa dem Gehalt von Bier, Wein und Schnaps", erläutert Andrea Heyne. Ein paar Käfige weiter stehen - außer Wasser - unterschiedlich dosierte Trinklösungen mit Opiaten oder Amphetaminen zur Auswahl. Ob Alkohol, Beruhigungs- oder Aufputschmittel - vor die Wahl gestellt, "greifen" alle Tiere zu Drogen.

Seit über zehn Jahren sind Prof. Jochen Wolffgramm und seine Kollegin Andrea Heyne der Sucht-Entwicklung auf der Spur. Ein Ergebnis ihrer langjährigen Forschung: Die Nager werden - genau wie der Mensch - drogensüchtig. "Das geschieht allerdings nicht von heute auf morgen", so Andrea Heyne, "sondern es ist eine lange Entwicklung, die - wie beim Menschen - in einem Kontrollverlust mündet."

Auch die süchtige Ratte hat am Ende ihren Drogenkonsum nicht mehr "im Griff". Wie die Nager Drogen konsumieren, ähnelt frappierend dem Menschen: In einer "Einstiegsphase" lernen sie den Umgang mit der Droge, probieren aus, wie die Dosierungen wirken. "Jemand, der weiß, wie Bier wirkt, ist nicht unbedingt in der Lage, das auf Likör zu übersetzen", so Jochen Wolffgramm. Nach einigen Wochen entwickeln die Tiere einen "kontrollierten Konsum". Wieviel Rauschmittel sie nehmen, hängt von ihrer Stimmung und der "Persönlichkeit" ab. Dominante, aggressive Tiere etwa kommen mit geringeren Drogenmengen aus als weniger dominante. Noch verblüffender: "Ratten setzen die Drogen gezielt ein, um sich zu stimulieren", so Wolffgramm. In der Gruppe trinken die Tiere mäßig, sozial isolierte Nager "kippen" deutlich mehr.
http://www.drogeninfo.de/files/rattensucht.html

Womit wir wieder bei dem von Weil erwähnten gesellschaftlichen Zwang zum Antisozialen wären....


__________________



seven schrieb:
Wir scheinen mit einem Drang geboren zu sein, Episoden veränderten Bewusstseins zu erfahren. Dieser Drang drückt sich bei allen Kindern in sehr frührem Alter in Aktiviäten aus, die darauf abzielen, Verlust oder Störungen des normalen Bewusstseins hervorzurufen. Außenstehenden erwachsenen Beobachtern erscheinen diese praktiken pervers oder sogar gefährlich, aber in den meisten Fällen haben Erwachsene einfach ihre identischen Erfahrungen als Kinder vergessen. Wenn die Kinder heranwachsen, erforschen sie viele Wege, um Veränderungen im Bewusstsein hervorzurufen, und entdecken dabei chemische Methoden, für gewöhnlich noch bevor sie in die Schule kommen.

Was kann man sich darunter konkret vorstellen? Die einzige "bewusstseinsstörende" Aktivität, die mir aus meiner Kindheit einfällt, ist die Beeinflussung des Gleichgewichtssinnes, also schaukeln, Karussell fahren usw. bis zum Schwindligkeitsxzess (oder zum Erbrechen). Aber chemische Methoden? Im Kindergartenalter?? Dazu fälllt mir nichts ein. Gibt es konkrete Beispiele?


Neben der Beeeinflussung des Gleichgewichtssinn ist auch zumindest die Beeinflussung der Sauerstoffversorgung (s.o.) zu nennen.

Was Drogen betrifft, sind wohl neben dem möglichen Kontakt mit NArkosen (Weil schreibt bspw. über seine Äthernarkose als Vierjähriger, die er als eine seiner stärksten frühen Kindheitserinnerungen bezeichnet) oder Alkohol in erster Linie Lösungsmittel von Bedeutung:


Schnüffelstoffe
Das Einatmen der Dämpfe verschiedener organischer Lösungsmittel löst im Gehirn Rauschzustände aus. Die Wirkungen erfolgen über innere Unruhe bis zur Erregtheit, Übelkeit und das Gefühl der Atemnot. Bei Fortdauern des Rauschzustandes tritt ein Entspannungszustand ein, der als angenehm erlebt wird. Nach regelmäßiger Inhalation stellt sich eine körperliche Abhängigkeit ein. Diese Lösungsmittel findet man z.B. in Klebstoffen, Lacken, Farbverdünnungen, Putzmittel, Benzinen, Filzschreibern, Nagellackentfernern,Haarsprays.

Gebräuchliche Stoffe sind Kohlenwasserstoffe und chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie sie etwa in Benzin oder Fleckenwasser enthalten sind. Auch werden Stoffe wie Butangas oder Flüssiggas geschnüffelt, in ärmeren Ländern sogar anscheinend Pinkelsteine (enthalten etwa Paradichlorbenzol und Naphthalin).

Besonders das als Feuerzeug- und Campinggas im Handel frei erhältliche Butangas ist in jüngster Zeit in Zusammenhang mit einigen Todesfällen ins Gerede gekommen. Akute Wirkung: Gehobene Stimmung; kurzer, intensiver Rausch; Erleben für kurze Zeit distanziert und gelöst. Es wird von kurzfristigen emotionalen Überreaktionen infolge Kontrollverlusts über das Gefühlsleben berichtet. Nebenwirkungen: Häufig Übelkeit bis zum Erbrechen, mitunter bedrohliche Unterversorgung des Gehirns und anderer Organe mit Sauerstoff. Das Risiko liegt insbesondere in der Schwierigkeit der Dosierung und der möglichen Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff.

Dem Schnüffler fallen meistens, wie auch bei allen anderen Drogen, Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Strukturen zum Opfer. Oftmals wird aus Neugier ein überall erhältlicher Klebstoff ausprobiert. Erstaunlich ist, daß die Schnüffler zu keinem Zeitpunkt physisch abhängig sind. Trotz dieser Tatsache ist die Rückfälligkeit ähnlich der von Kokain und Opium. Es wird oftmals bis ins Erwachsenenalter hinein geschnüffelt.
http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/SUCHT/Drogen.shtml


mfg
 

Benkei

Geheimer Meister
10. September 2004
447
Munich schrieb:
Warum betrinken wir uns eigentlich?

Warum saufen wir uns die Birne weg?
Ich musste bislang feststellen, dass es beim Trinken auf die anfängliche Motivation ankommt. Sie gibt den Ausschlag dafür, wie es später endet.

Wenn ich mir an einem heißen Sommertag auf dem Balkon ein- zwei Weizen gönne, oder mir abends bei einem guten Buch ein- zwei rauchige Malts oder kräftige Bourbons genehmige, dann sehe ich da nichts verwerfliches dran, allein aus der Tatsache heraus, dass ich es des Geschmacks wegen mache und um "mir einen umzuhängen". Auch die Tatsache, dass man nach dem Genuss zu Bett geht und seine nunmehr angetrunkene Person nicht mehr der Öffentlichkeit vorführt vermeidet Unannehmlichkeiten.

Wenn ich aber nach einer mehr oder weniger gestressen Arbeitswoche happy ins Wochenende entlassen werde, dann entsteht manchmal das Bedürfnis, diese Euphorie noch etwas auszuweiten. So kann es passieren, dass aus den zwei Weizen auf dem Balkon der "Anfang vom Ende" wird. Kumpelz, die in ähnlicher Weise belastet sind, tun mit ihrer Anwesenheit ihr übriges um die auf Suff eingestellte Stimmung noch auszuweiten. So ist wohl immer auch "Gruppendynamik" (um das Wort Zwang nicht zu verwenden) mit im Spiel. Manche Leute (vor allem die ewigen Abstinenzler, die am Tag danach nur lästern) erwarten es auch einfach von einem, dass man "5 gerade sein lässt" um ihre abwertende Meinung bestätigt zu sehen. Warum sollte man sie also enttäuschen?

Das Problem ist vielleicht nicht, dass sich Leute besinnungslos trinken, sondern dass es Nüchterne mitbekommen...
Nein, mal im Ernst. Ich musste wiederholt feststellen, dass ein Grund sich zu betrinken auch der ist, dass man glaubt, damit die Untaten des letzten Excesses verdrängen zu können. Natürlich funktioniert das nicht, es treibt nur immer tiefer in den Teufelskreis.

Munich schrieb:
Wenn wir prall sind, benehmen wir usn sowas von peinlich, wir reiern überall hin, lallen nur noch peinliches Zeug usw. Es kommt auch vor, das wir mit irgendwelchen fremden Leuten schlafen. Das alles ist uns vorher bewusst, wir begeben uns aber iemmr wieder in die Lage. ich habe schon so oft von Freund/innen gehört "heute abend geb ich mir die Kante".
Auch ich war schon mehrfach richtig blau, aber nur weil ich dachte damit Probleme zu vernichten, werde es aber nie wieder sein.

Vielleicht wisst ihr ja eine Antwort drauf.

Gruß
Sich gleich beim ersten Schluck zu sagen, dass man sich die Kante gibt ist wohl das verhehrenste; da wird der Filmriss quasi herbeigesehnt.

Bei all den Filmrissen, die ich bislang hinter mir habe kann ich auch nur sagen, dass ich darin in keinster Weise etwas positives sehen kann.

Der Alkohol ist solange ok, wie man sich anheitert. Wenn man aber enthemmt und locker ist, dann sollte man aufhören und nicht mehr weiterkippen. Leider funktioniert dass nur, wenn man sich schon vorher eine Grenze setzt (bspw. 1,5 Liter Bier und nicht weiter) und diese dann konsequent einhält.

Ich weiss zwar nicht, wie Du die Alk-Thematik angegangen bist, um nie wieder "richtig blau" zu werden, aber für mich kommt ein "von heute an keinen Tropfen mehr" schon allein wegen des köstlichen Geschmacks von oben erwähnten Drinks nicht in Betracht.
 

Ramses

Geheimer Meister
2. Januar 2004
405
ABI 2005 - Shalalala *grööööööhl*

... na, das Thema passt ja wie die Faust aufs Auge! Ich bin Zeuge wie auch Beteiligter diverser "Zusammenkünfte" auf dem Schulhof nach dem Abi. Vor allem nach dem Englisch-Abi, der letzten schriftlichen Prüfung, war der Schulhof innerhalb von Minuten voll von 130 "vollen" Abiturienten. Ich denke, gerade solche Anlässe fördern die Gruppendynamik extrem! Sogar Streber wie ich waren enorm gut dabei, ... Traubenzucker ist böse (vor allem in Verbindung mit polnischem Sekt und Sangria)!! Ab einem Punkt konnte man fließend englisch sprechen (und nicht mehr deutsch!!).

Ich denke, der Alkohol ist schon ein grundlegender Teil unserer Partygesellschaft, er lockert die Zunge, macht einen etwas lockerer, fördert die Entstehung neuer Bekanntschaften etc. Es ist natürlich tragisch, dass man sich für "wohlfühlen" - oder wie man diesen alkoholisierten Zustand in Partygesellschaften nennen will - einen Antrinken muss und es nicht von Grund auf sein kann (wobei ich bemerken muss, es gibt Ausnahmen ... !).

Und heute und morgen geht der lustige Umtrunk weiter, ... . :O_O:
 

timmelpilz

Geheimer Meister
6. Januar 2003
111
Dazu kann ich noch sagen, dass ich oft an Abenden oder auf Parties irgendwo stand und es vermisst habe etwas in der Hand zu halten, dass ich mir immer mal wieder in den Rachen schütten kann.

Man macht viele Dinge, die man unenthemmt nicht machen würde, über die man sich im Nachhinein den Arsch ablacht.
Apropos: Ich glaub die lustigsten Momente in meinem Leben hab ich im Vollrausch erlebt und auch im Nachhinein wären die nie so lustig gewesen, wäre ich da nüchtern gewesen. Solange niemand dabei wirklich zu Schaden kommt, sehe ich auch nicht grade einen Grund das ab und an mal sein zu lassen.
Natürlich, irgendwann komm ich aus dem Alter, deswegen gönn ichs mir solang ichs mir noch leisten kann.

Ich finde es zum Beispiel auch nervig, wenn ich mit Freunden hinter der Bar stehe und ausschenke und irgendwann kommt ein Kollege und verteilt n Gläschen Alkohöllisches zum Anstoßen, weil wir alles zusammen super bis dahin geregelt haben und einer steht nebendran und stößt nicht mit an, weil er Antialkoholiker ist. Das ist einfach langweilig und zerstört in dem Moment das Gruppengefüge.

Auf der anderen Seite muss denk ich jeder für sich selbst herausfinden wo seine Grenzen liegen, die er nicht überschreiten sollte und vor allem IN WELCHER GESELLSCHAFT er trinkt. Weil da hab ich schon meine Lektionen gelernt und ich werde mich bestimmt nicht mehr so hacke saufen, wenn ich ne Freundin dabei hab.....das endet nicht gut! :k_schuettel:

Abgesehen davon:

Munich hat folgendes geschrieben:
Warum betrinken wir uns eigentlich?

Weils Spaß macht und schmeckt! :wink:
 
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