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Optimismus in dieser Welt... wie geht das?

B

Booth

Gast
Hallo allerseits,

da ich scheinbar ein unverbesserlicher Optimist bin, und immer wieder völlig unverständlich von den vielen Menschen in der Welt angestarrt werden, eben wegen meiner so positiven Einstellung, wollte ich einfach mal einen Thread eröffnen, indem sich hoffentlich noch andere Optimisten outen werden. Gleich ob leidenschaftliche oder vorsichtige Optimisten. Universelle oder nur auf bestimmte Themen beschränkte Optimisten. Aufs persönliche oder die ganze Welt bezogene Optimisten.

Was für ein Optimist bin ich?
Ein realistischer Optimist. Einer, der die Welt durchaus so sieht, wie sie ist - mit viel Leid und Kummer - Hunger und Not - Krieg und Gewalt - Armut und Verzweifelung.
Aber ich sehe Entwicklung in dieser Welt. Ich glaube, daß es vor einigen hundert Jahren noch sehr viel weniger entwickelt war. Ich sehe, daß die Anzahl von gebildeten Menschen über Generationen anwächst. Ich sehe, daß Menschen öfters beginnen, sich um ihre Mitmenschen Gedanken zu machen. Ich sehe, daß Ausgrenzung im Vergleich zu früheren Zeiten inzwischen öfters hinterfragt wird, und Toleranz um sich greift. Für einen Humanisten nur ein Zwischenschritt - aber ein wichtiger Schritt.
Ich sehe halt, daß sich die Menschheit entwickelt.
Natürlich habe ich ganz persönlich einige Vorteile in meiner Persönlichkeit, die mit eine optimistische Weltanschauung ermöglichen. Ich bin wenig dogmatisch - ich glaube an ein Entwicklungs-Potential des menschlichen Geistes - und ich glaube, daß ich die Fähigkeit besitze, einige Dinge in der Welt mit einer gewissen Distanz beobachten zu können. Und (nicht zuletzt) - es geht mir selber recht gut.
Wenn ich mir die Lichtgestalten der Menschheitsgeschichte anschaue - von Buddha bis Gandhi - so glaube ich bei diesem Menschen auch vor allem einen optimistischen Glauben in das menschliche Potential finden zu können. Auch wenn ich weiss, daß diese Vorbilder für mich für alle Zeiten unendlich fern bleiben, so versuche ich doch ein klein wenig, ihnen nachzueifern. Das allerwichtigste dabei ist für mich die Einstellung zur Möglichkeit der Änderung der Welt. Ich bin mir sicher, daß sich diese Welt in meinem kurzen Leben kaum ändern wird. Aber ich bin sehr zuversichtlich, daß ich durch ein wenig Optimismus vielleicht ein paar Menschen darin bestärken kann, ihre Wertesysteme zu überprüfen, und vielleicht ein klein wenig zu ändern. Oder eine solche Änderung in der Erziehung ihrer Kinder einfließen zu lassen.
Wieso bin ich ein Optimist? Letztlich weil ich Hoffnung habe für die Menschheit. Und das nicht, weil ich an einen Gott glaube - denn genau dies tue ich NICHT. Sondern, weil ich an die Menschen glaube, und der festen Meinung bin, daß es unerheblich ist, ob es einen Gott (oder ähnliches) gibt, oder nicht. Wir Menschen haben es selber in der Hand, die menschliche Gesellschaft im nächsten Jahrtausend so zu verändern und weiter voranzubringen, wie im vergangenen Jahrtausend.
Und ich glaube an das Potential, daß dies zu schaffen ist. Und ich hoffe sehr, daß ich nicht der einzige bin :)

Alle anderen Optimisten dieses Forums mögen sich nun aufgerufen fühlen, ihre positive Haltung zu offenbaren. Ich bin durchaus gespannt, ob mein Posting das einzige bleibt...

gruß
Booth
 

Kendrior

Intendant der Gebäude
25. Februar 2003
869
Nein, bleibt es nicht.

Ich sehe mich als einen ungebildeten, unerfahrenen und jungen Optimisten... zwar ist der Glaube an das Gute im Menschen und in der Welt da, und ich bin mir auch vollkommen sicher, dass sich schlussendlich alles zum Guten wenden wird- sowohl in meinem Leben, wie auch auf der gesamten Welt.
Das mag daher rühren, dass ich vor Jahren an einer- im Nachhinein betrachtet- fast lächerlichen Form von Krebs erkrankte, was man davor allerdings nicht wissen konnte. Ein halbes Jahr lang verabreichte man mir Chemotherapien, der Tumor schrumpfte nicht, man befürchtete das Schlimmste, einige Ärzte gaben mir keine Chancen mehr, man operierte...

Nun ja. Es stellte sich heraus, dass es sich scheinbar um zwei Tumoren gehandelt hatte, einen gutartigen UND einen bösartigen, die sich gegenseitig im Zaum gehalten hatten. Spätestens an dieser Stelle lache ich mich kaputt.
Denn auch wenn diese Zeit schlimm war... das überraschte und doch erleichterte Gesicht der Ärzte, meiner Eltern, aller Menschen um mich herum hatte eine gewaltige Wirkung auf mich.

Und auch wenn ich wahrscheinlich einen ziemlichen Dachschaden abbekommen habe durch die ganze Angelegenheit- dieses gesamte halbe Jahr über war ich fröhlich. Ich sagte mir, es wird schon alles gut, und Hölle, es WURDE alles gut.

Es mag überraschen, dass ich trotz dieser Einstellung oft reichlich deprimiert bin. Das liegt wohl daran, dass ich mehr auf den Augenblick achte und mich ziemlich schnell dem Selbstmitleid hingebe...
Was mich dann aber wieder herausholt ist diese "Was soll's? Ärmel hochgekrempelt und weiter geht's!"-Einstellung, die ich dann an den Tag lege.

Und ähnlich geht es mir auch, wenn ich die Menschheit betrachte...
Ich weiß nicht genau, wie sie sich entwickeln wird. Vielleicht geht sie sogar unter. Vielleicht verlassen wir auch alle gemeinsam unsere körperliche Hülle und schwingen uns zu gottgleichen Energiewesen auf.
Und doch... es ist immer dieses Gefühl im Hinterkopf "Was auch passiert...
Alles wird gut."

Ich weiß nicht, woher das kommt. Aber ich bin optimistisch.
Auch wenn ich mich oft frage, warum.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
ich hätt da nen avatar für dich, booth:

3sheep2.gif


du kennst bo? hast du deinen nick in so weiser voraussicht gewählt?

:wink:




:gruebel:

ich kann mich für mich gar nicht entscheiden, ob ich optimist oder pessimist bin. sagen wir so, ich rechne gutgelaunt mit dem schlimmsten...
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
*meld*

Immer wieder führe ich mir unsere Weltgeschichte vor Augen und ich stelle fest, dass es immer auf und ab geht. Meiner Meinung nach geht es aber immer ein wenig mehr "auf" als es anschliessend wieder "ab" geht. So ist es auch wenn ich auf mein Leben zurück blicke.

Wie bereits angesprochen wird man schneller zum Optimist wenn man mit sich selber zufrieden ist.

Dummerweise hab ich das Gefühl, dass ich gerade vor dem Zenit der Glückseeligkeit stehe. :O_O:

Aber das wird schon wieder :p

Und Kofis Weisheit darf an dieser Stelle natürlich auch nicht fehlen:

Die Welt besteht aus Optimisten und Pessimisten.
Letztlich liegen beide falsch.
Aber der Optimist lebt glücklicher


Achja.... siehe Sig :!:
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
moin ;)

also ich bin ein zynischer alter sack und außerdem pessimist ;)

ich poste hier ( wo doch gerade die optimisten aufgerufen sind hier zu posten ;) ) weil ich einfach denke dass in einem solchen thread natürlich beide standpunkte zu finden sein sollten ;)

nun ja...

ich glaube wie du, dass der mensch an und für sich die anlagen hätte um etwas großes und positives zu schaffen... nämlich eine schöne schnuckelige welt in der es sehr viel weniger leid und unglück geben würde, aber genau dieser glaube in das potential des menschen macht mich so zynisch da der mensch sich weit weniger in eine solche richtung entwickelt, als es eben möglich wäre... um ehrlich zu sein befürchte ich viel mehr, dass der mensch sich sogar eher in eine wirklich fatale richtung entwickelt.

die welt war noch nie so richtig ein paradies... es gab leid und hunger, ungerechtigkeit und jene, die sich die teils lächerliche macht beschafften andere sinnlos nach der eigenen pfeife tanzen zu lassen...
es gab im lauf der geschichte der menschheit einige menschen, die eine so starke persönlichkeit hatten, die letztlich tatsächliche macht besaßen ( die macht zu überzeugen und etwas positives zu bewirken ) wie buddha oder ghandi ( nicht erwähnte mögen sich bitte zu wort melden ... ich bin mir klar, dass es noch sehr viele menschen gab, die diese macht besaßen und sie entsprechend genutzt haben... aber ich will hier ja auch keine heiligenaufzählung betreiben... ich hab mir einfach mal meine zwei "lieblingsheilige" rausgegriffen ;) ) aber diese leute hatten nicht die macht das aufzuhalten was unsere welt verpestet und zerstört ( egoismus und dummheit ).
ich denke menschen wie buddha und gandhi glaubten an das positive im menschen und verstanden es zu wecken... die meisten machthaber verstehen es aber eher negative potentiale im menschen zu wecken.

es gab noch nie so viele menschen gleichzeitig auf dieser erde... es gab noch nie kriege mit so vielen opfern auf einmal... waren kreige in der antike auch grausam so waren mehrere millionen tode und millionen verletzter und traumatisierter doch eher die ausnahme ( für vergleichbare massaker und katastrophen brauchte man einst noch dreißig oder hundert jahre... wir schaffen das inzwischen deutlich schneller seit die kriegsführung radikal verändert wurde zum wk I ) ....

einerseits werden immer menschen geboren und immer mehr überleben... deswegen sind wir jetzt wohl auch so viele wie wir sind... man könnte hier von einer verbesserung sprechen. doch dabei vergessen wir, dass der größte teil dieser menschen bitter arm ist.

wir haben sehr grausame neue sterbewege in unserer zeit ( bedingt durch nicht zuletzt umweltverschmutztung, umweltgifte etc. ), wir haben inzwischen einen beträchtlichen teil unserer verwandten ( sind wir nicht irgendwie mit jedem lebewesen verwandt...wir alle basieren auf dna ... und vielleicht haben wir alle mehr oder weniger gemeinsame vorfahren... die ersten moleküle, die zu reproduktion fähig waren ) auf diesem planeten ausgelöscht. wir verbreiten uns hemmungslos, sind invasiv und destruktiv. wir verbreiten uns auf eine art und weise, die systemisch gesehen schlicht ungesund ist.
andere tiere befinden sich in einer art gleichgewicht mit ihrer umwelt ... wir tun das nicht wir stören jegliches gleichgewicht wo wir es nur können und das immer stärker... die folgen sind ein gewandeltes klima, schwindende sauerstoffregeratoren, schwindende rohstoffe im allgemeinen ( von öl über mineralien... alles wird hübsch weniger) und zunehmend verpestete luft.
wir bedrohen uns gegenseitig mit massenvernichtungswaffen aller coleur und durchwühlen die regenwälder dieser erde nicht nur so lang bis sie endlich weg sind sondern möglicherweise auch solange bis wir endlich einen supervirus in seinem kreislauf stören ;) ... das könnte dann unser letztes wühlen gewesen sein...

als zynischer alter sack könnte ich das fast erheiternd finden... doch unterm strich... so gemein bin ich nicht... nein ich hänge am leben und mir liegt auch etwas am leben und der gesundheit vieler anderer menschen ... sehr vieler anderer menschen... ja... auch wenn ich oft so böse sachen schreibe, so bin ich doch letztlich ein mitfühlendes wesen... ehrlich ;)
doch...

ich sehe das anwachsen der zahl gebildeter menschen keineswegs so pauschal... ich sehe einerseits das gewaltige ansteigen der bevölkerungszahl ( wann werden wir den acht milliardsten erdenbürger begrüßen müssen? ), andererseits das anwachsen von fachidioten ( also den menschen, die zwar "befähigt" sind, die aber ihre fähigkeiten dazu nutzen erfindungen zu machen für die man diese leute besser mal vorzeitig erschossen hätte... als da z.b. wären diverse chemische, biologische und atomare waffensysteme ... ja und das tamagochi.. hach nein.. der erfinder des tamagochi ist ein harmloser wahnsinniger ;) ... vielleicht sogar ein netter kerl )

sicherlich es gibt einige wirklich clevere menschentiere unter uns.. aber irgendwie setzen die sich nicht durch... das system tickt frohgemut weiter und zwar in richtung beschleunigter planetarer antibiotisierung ( kann man diese begriffe so zusammensetzen ? .. ich tu es mal )

ich sehe eine recht bedauerliche zukunft vor uns in der menschenleben in letzltich noch nie da gewesener zynischer art ausgebeutet und vernichtet werden einfach weil so verdammt viele von uns da sind....

ich denke an die gewaltigen slums, an die unmengen von krankheiten und das gewaltige siechtum dass milliarden von uns erleiden und erleiden werden ... und ich frage mich weshalb wir nicht schon viel weiter sind auf dem weg in eine etwas glücklichere zukunft.

könnte man also sagen, dass ich vor allem die lahmarschigkeit unserer humanistischen entwicklung anprangere.. ja.... irgendwie schon...
und ich befürchte, dass wir auf einen point of no return zusteuern an dem eine wirklich positive humanistische entwicklung nicht mehr möglich sein wird... ich glaube wir steuern auf einen punkt zu von dem ab es wirklich unrettbar katastrophal wird.
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
@pessimist

Ich teile deine Meinung teilweise. :)

Trotzdem denke ich, dass wir es alle momentan besser haben als früher. Ein par Gründe dafür wären zum Beispiel:

- Emanzipation
- Demokratie
- Bildung/Alphabetisierung
- Medizin
- Geburtenkontrolle
- Aufhebung der Sklaverei, Leibeigenschaft, Schollenpflicht usw.
- UNO
- IKRK
- Waffen, die zu stark sind um sie zu benutzen
- Internet
- Justiz
- Trennung von Kirche und Staat
- Weniger Glaubensfanatiker
- Sozialsysteme
- Pazifismus
- Globalisierung (huiuiui da wird es wieder Kritik geben)
- Medien
- Sport
- Kultur
.
.
.


Um nur einige zu nennen. Natürlich wird jetzt wohl argumentiert, dass das meiste nur für uns Westler vorhanden ist was momentan in gewissem Masse auch noch stimmt. Ich bin aber überzeugt, dass sich viele dieser Errungenschaften weiter ausbreiten. Die meisten davon haben sich jedenfalls bereits stark ausgebreitet.

Und ich möchte auch nicht als Höhlenbewohner zur Welt gekommen sein.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Eskapismus schrieb:
Um nur einige zu nennen. Natürlich wird jetzt wohl argumentiert, dass das meiste nur für uns Westler vorhanden ist was momentan in gewissem Masse auch noch stimmt. Ich bin aber überzeugt, dass sich viele dieser Errungenschaften weiter ausbreiten. Die meisten davon haben sich jedenfalls bereits stark ausgebreitet.

Und ich möchte auch nicht als Höhlenbewohner zur Welt gekommen sein.

ja ich würde wohl recht genau in dieser richtung argumentieren... das gilt für einen relativ kleinen teil der menschheit..

und naja was den hölenbewohner angeht....

ich weiß nicht.. vielleicht gibt es schlimmeres... vielleicht wär ich schamane geworden und hätte tierisch spaß gehabt mit meinen kräutern ;) ... ( irgendwie hab ich ohnehin das merkwürdige gefühl diese erfahrung schon mal gemacht zu haben... aber das dürfte wohl ein gänzlich anderer thread sein ;) )

wenn ich jetzt nicht so müde wär würd ich wahrscheinlich etwas ernsthafter posten... aber momentan ziehts mir grad etwas den strom aus der birne ;) sorry
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
so jetzt bin ich wieder etwas munterer ;)

Eskapismus schrieb:
Trotzdem denke ich, dass wir es alle momentan besser haben als früher. Ein par Gründe dafür wären zum Beispiel:

- Emanzipation

nun ja ... emanzipation gilt eben nicht auf dem ganzen planeten...

demokratie ist auch so eine sache... dem namen nach findet sie nicht überall statt und derzeit sehe ich demokratie in den sogenannten "demokratischen" ländern außerordenlich in gefahr....
sehe ich mir europa an, so glaube ich inzwischen, dass gerade der gemeinsame überbau die nationalen demokratien stark unterminiert ( das eu-parlament hat nicht viel zu melden ... in erster linie entscheidet ja die kommision ... dass wir jetzt keine softwarepatente haben verdanken wir ja vor allem der nörgelei der polen ... doch die bevölkerung, soweit informiert und auch das eu-parlament waren schon der ganzen zeit dagegen... doch man war gewillt diese vielen stimmen zu ignorieren.. anscheinend benahm sich der polnische vertreter in der fischerei und agrar-kommision... es ist ja schon irre, dass die sich mit softwarepatenten beschäftigen ... eher ungebührlich... ;) ... er wollte das ding nicht einfach durchwinken .. )

- Bildung/Alphabetisierung
- Medizin

da hat es sicher den ein oder anderen fortschritt gegeben auch wenn die medizinische versorgung doch sehr ungleich verteilt ist und leider viel zu oft der profit im vordergrund steht.
- Geburtenkontrolle

nennt mich herzlos weil ich mich nicht über jeden weiteren menschen auf diesem planeten freue, aber wir sind inzwischen über 6 milliarden menschen.... sollte es geburtenkontrolle geben so scheint die nicht besonders gut zu funktionieren ;)

- Aufhebung der Sklaverei, Leibeigenschaft, Schollenpflicht usw.

wenn ich mir länder wie indien ansehe möchte ich da so meine zweifel haben.... auch der menschenhandel hat recht erschreckende dimensionen. ich denke wir haben teils verdeckte sklaverei und leibeigenschaft..... man nennt es nicht mehr so... aber es läuft doch vielerorts darauf hinaus....
wie sollte man z.b. das nennen was mit mexikanischen einwanderern in den usa läuft.... die leben illegal in irgendwelchen lagern und schuften schwarz auf den feldern für hungerlöhne.


die uno ist leider ein zahnloser verein.... sie konnten ja z.b. den irak-krieg nicht verhindern ( streng gesehen hätten die blauhelme an der grenze zwischen kuweit und irak auf die amerikanischen invasoren schießen müssen, denn es war ein illegaler angriffskrieg... doch die blauhelme gehen eigentlich überall zu seite wenn irgendetwas zu verhindern wäre.. man erinnere sich an ruanda... da hat man weil es brenzlig wurde die blauhelme dezent abgezogen frei nach dem mott... wir wollen da nicht stören... )

- IKRK
- Waffen, die zu stark sind um sie zu benutzen

naja ob das mal so ein vorteil ist mit den waffen die zu stark sind sie zu benutzen.... die atombombe wurde abgeworfen... und man ist offenbar in den usa gewillt kleine nuklearwaffen zu schaffen die man endlich auch mal einsetzen kann... die gefahr, die von diesen drecksdingern ausgeht ist enorm.. nein... ich glaube nicht, dass es waffen gibt, die zu stark sind um sie zu benutzen .. ich denke jede waffe, so fürchterlich sie auch sein mag birgt die gefahr ihres einsatzes

- Internet
- Justiz

justiz aufgrund von recht ( sofern es durchdacht und gerecht ist ) ist in der tat nicht schlecht und das internet kann sehr viel positives bringen... wohl wahr.

- Trennung von Kirche und Staat

ja in den ländern in denen es praktiziert wird.. durchaus...

- Weniger Glaubensfanatiker

nein ... ich glaube das sind mehr geworden... man sehe sich die menge an blutigen zusammenstößen zwischen fanatischen gläubigen an... und ich denke man kann nicht nur die religiösen glaubensfanatiker betrachten sondern muss auch fanatiker politischer glaubensrichtungen mit einrechnen...
nein ich glaube nicht dass das wirklich weniger geworden sind.


aber genau die sind doch überall schon wieder auf dem rückzug... die weltbank fordert doch massiv, dass sozialsysteme allerorten abgebaut werden... jedes afrikanische ländchen dass mal sowas hatte wird über die mittelvergabepraxis gezwungen diese sozialsysteme wieder aufzulösen...

letztlich ist ja auch das was wir in europa praktizieren teil dieser verhängnisvollen logik


tja... sofern vorhanden... leider sind noch viel zu viele bereit zur gewalt.... man betrachte die millionenheere auf diesem planeten und man betrachte die täglichen bewaffneten konflikte...
leider sind die pazifisten nicht in der überzahl...

- Globalisierung (huiuiui da wird es wieder Kritik geben)

;) jo da gibt es reichlich kritik ;) ... an der globalisierung wie sie derzeit betrieben wird... das thema füllt alleine für sich ganze threads und ich verweise jetzt mal ganz dreist auf diese weil ich mir sonst ja die finger wundtippen könnte ;) ....
ein bisschen konkreter will ich denn aber doch werden...
globalisierung wie sie derzeit betrieben wird bedeutet leider dass man die arbeiter der welt gegeneinander ausspielt.... einer globalisierten wirtschaft stehen nationale konsumenten und arbeiter gegenüber... das ist ein ungleichgewicht... es müsste sich auch die gegenseite globalisieren.. dabei könnte das medium internet sehr hilfreich sein.


jo ... informationsverbreitung ist wichtig...


ja das sind so die kleinen nettigkeiten ;) ...
 
B

Booth

Gast
Das einzige, was ich lese, ist eine Art "najaaaaa... aber es gibt noch so viele Bereiche, wo das noch nicht so ist..."
Stimmt - aber vor 1000 Jahren gab es all die genannten Dinge noch GAR nicht.
Und in absoluten Zahlen gibt es definitiv mehr Glaubensfanatiker als vor 1.000 oder auch 500 Jahren - prozentual sicherlich weniger.

Ich finde das alles sehr ermutigend - langfristig gesehen. Aber viele Menschen wollen spürbare, großflächige Verbesserung während ihrer Lebenszeit (oder in gar nur wenigen Jahren). DA bin ich in der Tat auch pessimistisch - oder viel mehr realistisch.

Lass den Kopf nicht hängen :)

gruß
Booth
 

benicio

Intendant der Gebäude
10. Oktober 2004
817
hi! bin kein optimist...
der jetzt-zustand auf der welt spricht nicht gerade für eine rosige zukunft... zumindest nicht mittelfristig (100jahren?).
denn was nützen uns die gesammten errungenschaften wenn nur ein fünftel der menschen die möglichkeit hat sich nen ipod zuzulegen?
oder kriege für rohstoffe geführt werden die eh ausgehen werden?
und und und...

doch ich kann mir vortsellen, das in vielen, vielen jahren, nach weiteren kriegen... und weiteren katastrophen... der mensch endlich bereit sein wird diese "weltordnung" aufzugeben und von vorne zu beginnen.
*träum*
doch dieser ist-zustand wird ausgereizt werden bis zum geht-nicht-mehr... so war es schon immer und so wirds auch sein...so ist der mensch.

ich glaube, dass wir die beste zeit bereits hinter uns haben, wir haben konsumiert, unseren spass gehabt usw.... aber allmählich gehts wieder rückwärts...und ich würde mich nicht wundern wenn wir in 20-30 jahren wieder mit essensmarken einkaufen gehen müssten...

aber was solls, jede art stirbt irgendwann aus... warum sollten wir die ausnahme darstellen?

...wir sind spirituelle wesen!!! :tuschel:
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Booth schrieb:
Das einzige, was ich lese, ist eine Art "najaaaaa... aber es gibt noch so viele Bereiche, wo das noch nicht so ist..."
Stimmt - aber vor 1000 Jahren gab es all die genannten Dinge noch GAR nicht.

ja im gewissen sinne gebe ich dir recht... doch ich sehe die probleme, die wir haben auch immer massiver werden...

also klar, wir haben einige dinge, die wirklich fortschritte darstellen, aber diese fortschritte verlaufen sich dann meiner meinung nach wieder in der menge der menschen auf dieser welt...

und die menge der probleme, die sich da auf uns zuwälzen finde ich außerordentlich bedenklich... solche probleme hatten wir noch nie im laufe unserer geschichte und ich bin sehr pessimistisch was ihre lösung angeht...

es scheint der menschheit schwer zu fallen sich von gewissen rohstoffquellen, die zur neige gehen zu emanzipieren, es scheint uns schwer zu fallen gewisse zerstörungen einzustellen.

ich sehe es ähnlich wie benicio .... ich denke auch wir haben unseren höhepunkt erreicht und überschreiten ihn.. wenn wir mit dem derzeitigen elan weitermachen dann haben wir keine 1000 jahre mehr vor uns...
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
Zu erst einmal möchte ich mein Bedauern zum Ausdruck bringen, dass diesem so schönen Thread so wenig Beachtung geschenkt wird.
:(

Obwohl es mir ein wenig komisch erscheint auf sämtliche von mir aufgezählten Punkte ein zu gehen, da es für jeden Punkt bereits mehrere Threads gibt, möchte ich trotzdem versuchen zu erklären, wieso ich diese Punkte Aufgeführt habe.

forcemagick schrieb:
so jetzt bin ich wieder etwas munterer ;)

Eskapismus schrieb:
Trotzdem denke ich, dass wir es alle momentan besser haben als früher. Ein par Gründe dafür wären zum Beispiel:

- Emanzipation

nun ja ... emanzipation gilt eben nicht auf dem ganzen planeten...
Es gibt heute mehr Emanzipation als jemals zuvor. Damit meine, dass der grösste Teil der Menschheit (gibt ja mehr Frauen als Männer) vielerorts Freiheiten erlangt hat an welche man vor 100 Jahren nicht einmal denken konnte. Ich bin auch überzeugt, dass dieser Prozess weitergeht.

forcemagick schrieb:

demokratie ist auch so eine sache... dem namen nach findet sie nicht überall statt und derzeit sehe ich demokratie in den sogenannten "demokratischen" ländern außerordenlich in gefahr....

sehe ich mir europa an, so glaube ich inzwischen, dass gerade der gemeinsame überbau die nationalen demokratien stark unterminiert ( das eu-parlament hat nicht viel zu melden ... in erster linie entscheidet ja die kommision ... dass wir jetzt keine softwarepatente haben verdanken wir ja vor allem der nörgelei der polen ... doch die bevölkerung, soweit informiert und auch das eu-parlament waren schon der ganzen zeit dagegen... doch man war gewillt diese vielen stimmen zu ignorieren.. anscheinend benahm sich der polnische vertreter in der fischerei und agrar-kommision... es ist ja schon irre, dass die sich mit softwarepatenten beschäftigen ... eher ungebührlich... ;) ... er wollte das ding nicht einfach durchwinken .. )
Ich gebe dir Recht, dass unsere Demokratie in Europa und Amerika gefahr läuft durch eine Oligarchie o.ä. ersetzt zu werden. Vielerorts sind wir bereits schon so weit. Trotzdem hat sich durch die Tatsache, dass Menschen sowas wie Demokratie bereits einmal erfahren haben, einen gewissen Anspruch an die Demokratie entwickelt. Ich bemerke das hier in Russland, die Bevölkerung hatte noch nie richtige Demokratie deshalb ist es für Putin so einfach, alles demokratische was bisher erreicht worden ist wieder rückgängig zu machen. Eine Demonstration mit mehr als 1000 Teilnehmern ist bereits eine Riesendemo.

forcemagick schrieb:
- Bildung/Alphabetisierung
- Medizin

da hat es sicher den ein oder anderen fortschritt gegeben auch wenn die medizinische versorgung doch sehr ungleich verteilt ist und leider viel zu oft der profit im vordergrund steht.

Besonders die Bildung und die Alphabetisierungsrate der unterentwickelten Länder bestärken mich sehr stark in meinem Optimismus. Bildung ist meiner Meinung nach der Antrieb für sämtliche der Errungenschaften, die ich in meiner Liste angeführt habe, ohne Bildung gäbe es gar nichts. Ich werde nicht für jedes Argument Links setzen aber es ist eine Tatsache, dass die Bildung weltweit zunimmt auch wenn wir hier im Westen ständig ein wenig dümmer werden.

Medizin hat auch unser Weltbild verändert. Noch vor kurzem verreckten Menschen nur weil sie sich eine Kleine Wunde zugezogen hatten. Auch das Stichwort Generika finde ich nennenswert.

forcemagick schrieb:
- Geburtenkontrolle
nennt mich herzlos weil ich mich nicht über jeden weiteren menschen auf diesem planeten freue, aber wir sind inzwischen über 6 milliarden menschen.... sollte es geburtenkontrolle geben so scheint die nicht besonders gut zu funktionieren ;)
Die Geburtenkontrolle nimmt als Folge von Alphabetisierung, Bildung und Emanzipation zu. Geh mal googeln. Es gibt sogar Wissenschaftler die davon sprechen, dass die Weltbevölkerung in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts stagnieren wird. (davon bin ich nicht überzeugt aber ich weiss, dass das Wachstum abnehmen wird).

forcemagick schrieb:
- Aufhebung der Sklaverei, Leibeigenschaft, Schollenpflicht usw.

wenn ich mir länder wie indien ansehe möchte ich da so meine zweifel haben.... auch der menschenhandel hat recht erschreckende dimensionen. ich denke wir haben teils verdeckte sklaverei und leibeigenschaft..... man nennt es nicht mehr so... aber es läuft doch vielerorts darauf hinaus....
wie sollte man z.b. das nennen was mit mexikanischen einwanderern in den usa läuft.... die leben illegal in irgendwelchen lagern und schuften schwarz auf den feldern für hungerlöhne.

Sorry, billigeAntwort meinerseits aber früher war es schlimmer, fast überall.
forcemagick schrieb:

die uno ist leider ein zahnloser verein.... sie konnten ja z.b. den irak-krieg nicht verhindern ( streng gesehen hätten die blauhelme an der grenze zwischen kuweit und irak auf die amerikanischen invasoren schießen müssen, denn es war ein illegaler angriffskrieg... doch die blauhelme gehen eigentlich überall zu seite wenn irgendetwas zu verhindern wäre.. man erinnere sich an ruanda... da hat man weil es brenzlig wurde die blauhelme dezent abgezogen frei nach dem mott... wir wollen da nicht stören... )
Aber es besteht eine Grundlage. Eine Istitution, wo die Weltgemeinschaft zusammensitzt und wenigstens einmal darüber spricht wo man als nächstes Bomben fallen lässt. Natürlich ist die UNO umstritten, ich denke aber ohne UNO würde es um unsere Welt noch viel schlechter stehen.

forcemagick schrieb:
- IKRK
- Waffen, die zu stark sind um sie zu benutzen

naja ob das mal so ein vorteil ist mit den waffen die zu stark sind sie zu benutzen.... die atombombe wurde abgeworfen... und man ist offenbar in den usa gewillt kleine nuklearwaffen zu schaffen die man endlich auch mal einsetzen kann... die gefahr, die von diesen drecksdingern ausgeht ist enorm.. nein... ich glaube nicht, dass es waffen gibt, die zu stark sind um sie zu benutzen .. ich denke jede waffe, so fürchterlich sie auch sein mag birgt die gefahr ihres einsatzes


naja... auch hier gilt wie immer, es hat alles zwei Seiten. Aber der kalte Krieg wäre nicht kalt geblieben ohne Nukes. Oder auch der Irak Krieg hätte nie statt gefunden wenn Saddam wirklich die Möglichkeit gehabt hätte Nukes auf Amerika zu schiessen. Vielleicht hätten die Amis ja Frankreich angegriffen wenn diese keine gehabt hätten. Israel gäbe es auch schon länger nicht mehr

(Boah, ich seh schon wenn ich so weiter mache hassen mich alle hier)

Und das IKRK ist doch unbestritten eine gute Sache? Und die Conspiracys um IKRK sind IMHO wirklich lächerlich.

forcemagick schrieb:
- Internet
- Justiz

justiz aufgrund von recht ( sofern es durchdacht und gerecht ist ) ist in der tat nicht schlecht und das internet kann sehr viel positives bringen... wohl wahr.

- Trennung von Kirche und Staat

ja in den ländern in denen es praktiziert wird.. durchaus...



- Weniger Glaubensfanatiker

nein ... ich glaube das sind mehr geworden... man sehe sich die menge an blutigen zusammenstößen zwischen fanatischen gläubigen an... und ich denke man kann nicht nur die religiösen glaubensfanatiker betrachten sondern muss auch fanatiker politischer glaubensrichtungen mit einrechnen...
nein ich glaube nicht dass das wirklich weniger geworden sind.
Es sind weniger. Früher hatten wir noch die heilige Inquisition in Westeuropa, Hexenverbrennungen gibt es auch schon länger nicht mehr. Kreuzzüge wurden auch weniger. Die Religionsfanatiker die es heute noch gibt gab es schon immer. Nur blieben die meistens wo sie waren und reisten nîcht so häufig durch die Welt und trafen somit auf andere Fanatiker.


Sorry ich muss weg....

Werd später noch fertig schreiben.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Eskapismus schrieb:
(Boah, ich seh schon wenn ich so weiter mache hassen mich alle hier)

ah so schlimm sind wir doch gar nicht ;)

ich wart mal bis du wieder da bist und vielleicht noch deine gedanken zuende ausführst ( also ich geh jetzt halt mal davon aus, dass du noch was ergänzen willst, weil du es halt so geschrieben hast nicht etwa weil ich deine antwort für unvollständig halte... )
und werde mir dann zeit nehmen für ne längere antwort ( ich hoff mal ich bin dann selber noch da... ;) .. aber wenn nicht heute, dann bestimmt in bälde ;) )
 

benicio

Intendant der Gebäude
10. Oktober 2004
817
@eskapismus

sicher gibt es positives aus allen bereichen zu vermelden, jeden tag hören wir ständig wie weit wir doch schon sind, ob technik, medizin, oder sonstwas... alles schreitet voran.
aber eigentlich müsste es uns schon allen gut gehen oder nicht?
und genau das ist das problem!
die ungerechte verteilung... und die schere zwischen arm und reich die immens ausseinander geht.
diese errungenschaften stehen nur einem geringen bevölkerungsanteil zur verfügung... der rest, der grosse rest kann nur davon träumen!

solange dieses system besteht, diese marktwirtschaft, konzerne, der zins usw... solange wird es interessenkonflikte geben, solange werden sich manche auf kosten vieler anderen bereichern.

was ich bisher beobachten konnte war stets das selbe:
wenige mächtige nationen schreiben geschichte, der rest erlebt mal gute zeiten und mal schlechte zeiten und manche schaffens nie...

wie in der serie a
juventus und ac milan gewinnen umstritten die meisterschaften...
inter und as rom , ja manchmal qualifizieren sich auch lazio und parma für die CL und der rest kämpft um den abstieg.
es gibt kleine verschiebungen aber oben sinds immer die gleichen... und das ist denen auch recht so...

war doch ein tolles bsp. oder !!! *stoltselberaufdieschulterklopf*
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
sorry .... wenn ich einen link poste statt jetzt mit eigenen worten ein posting zu diesem Thema zu verfassen.
Aber dieser Text ist einfach zu passend :roll:

"Wie können Sie in DIESER Welt nur optimistisch sein?", lautet eine der meistgestellten Fragen unserer Leser. Zerknirscht und schuldbewusst fragen wir uns selbst: Wie konnten wir überhaupt auf diese schiefe Bahn geraten?

Es gibt beispielsweise geborene oder unverbesserliche Optimisten, die haben mildernde Umstände. Auch die vielen Management-Gurus mit ihren Think-positiv-Botschaften können nicht voll für ihr Tun verantwortlich gemacht werden, weil es ja meist Amerikaner sind. Nein zu denen gehören wir nicht, wir haben unseren Optimismus hart erarbeitet. Motto: Wer die Welt in einem etwas besseren Licht sehen will, der sollte sich möglichst lange in der Dunkelheit aufgehalten haben.

........ weiterlesen :arrow: http://www.maxeiner-miersch.de/optimismus.htm



Da es ein etwas längerer Text ist .... lesen lohnt sich aber wirklich .... hier schon mal ein Absatz vom Ende für die Ungeduldigen ;)


Dennoch zieht sich durch alle Großdebatten der letzten Zeit ein ängstlicher Zukunftspessimismus. Warum flackert kaum noch ein positives Zukunftsbild auf? Warum ist es allgemein üblich, so niedrige Erwartungen an die Zukunft zu stellen? Der Katastrophen-Konsens eint die Deutschen wie kein zweites Thema. In ihrer Rolle als schreckliche Optimisten saßen die Autoren dieser Zeilen schon prall gefüllten Bürgersälen gegenüber, in denen ihnen eine überwältigende Mehrheit aus ambitionierten Weißweintrinkern in gepflegter Abendgarderobe vorwarf, den desaströsen Zustand der Welt zu verharmlosen und dem so genannten "mainstream" nach dem Munde zu reden. Die offensichtliche Tatsache, dass es weder im Saal noch sonst wo auch nur den Hauch eines optimistischen "mainstream" gab, spielte dabei nicht die geringste Rolle. Die ganz große pessimistische Mehrheit hält sich erstaunlicherweise stets für eine einsame, aber tadellose Minderheit. "Das kritische Bewusstsein der kulturkritischen Bildungselite ist zum volkstümlichen Konsumgut geworden, nicht anders als der Weißwein in der Eckkneipe oder der Anspruch auf Authentizität in jeder anderen Hinsicht," schreibt Katharina Rutschky und fragt: "Traditionell war das kritische Bewusstsein immer negativ - vielleicht müssen wir nun, wo es zum Volksport geworden ist, eines ausdenken, das positiv ist?" Dem möchten wir aufs schärfste zustimmen: Nichts ist heute subversiver als Optimismus.

@forcemagick

nennt mich herzlos weil ich mich nicht über jeden weiteren menschen auf diesem planeten freue, aber wir sind inzwischen über 6 milliarden menschen.... sollte es geburtenkontrolle geben so scheint die nicht besonders gut zu funktionieren

Die steigende Bevölkerungszahl liegt an der steigenden Lebenserwartung.

Namaste
Lilly
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
sillyLilly schrieb:
Die steigende Bevölkerungszahl liegt an der steigenden Lebenserwartung.

das ist mir durchaus klar lilly ;)

nur ist doch die zunehmende überbevölkerung teil der problematik ... so wird aus einem segen ein fluch .... das heißt... es fehlt uns eben eine adequate antwort darauf....

während die lebenserwartung steig und die überlebensrate von kindern, sinkt die fähigkeit für all diese leute eine perspektive aufzubauen... geburtenkontrolle greift zu wenig ....

systemisch gesehen denke ich, dass die wachsenden bevölkerungszahlen gar nicht gut kommen ;)
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
da bin ich wieder und versuche mein Werk zu ende zu führen.

forcemagick schrieb:

aber genau die sind doch überall schon wieder auf dem rückzug... die weltbank fordert doch massiv, dass sozialsysteme allerorten abgebaut werden... jedes afrikanische ländchen dass mal sowas hatte wird über die mittelvergabepraxis gezwungen diese sozialsysteme wieder aufzulösen...

letztlich ist ja auch das was wir in europa praktizieren teil dieser verhängnisvollen logik

Hier fehlen mir leider die Fakten und immer nur auf das "früher gab es gar nichts" Argument zu verweisen ist mir auch zu billig obwohl es auch hier zutreffen würde. Ich setze diese These in Zusammenhang mit der fortschreitenden Demokratisierung unserer Welt. Wo Menschen frei entscheiden können, wird es ab einem gewissen Punkt auch eine Art Sozialsystem geben. Ich erwarte, dass sobald die ersten Bilder von dürren, ausgehungerten amerikanischen Kindern auftauchen, sogar in Amerika etwas verändert wird. Wenn der Sozialstaat zu stark abgebaut wird, dann gibt es Aufstände und diese kann man nur in einer Diktatur niederschlagen.

Wie gesagt es geht immer alles auf und ab.

forcemagick schrieb:

tja... sofern vorhanden... leider sind noch viel zu viele bereit zur gewalt.... man betrachte die millionenheere auf diesem planeten und man betrachte die täglichen bewaffneten konflikte...
leider sind die pazifisten nicht in der überzahl...

Als Beispiel zur Untermauerung meiner Behauptung nehme ich mal den Nationalismus in Deutschland vor dem ersten Weltkrieg. Ich denke damals gab es das Wort Pazifismus noch gar nicht. Eine Uniform war das edelste Kleid und als der Krieg endlich ausbrach jubelten alle. Nach zwei grauenhaften Kriegen finden wir diese Kriegsverherrlichende Mentalität nur noch in Ländern, die nicht betroffen waren (bsp. USA) und in anderen komischen backwards Ländern

forcemagick schrieb:
- Globalisierung (huiuiui da wird es wieder Kritik geben)

;) jo da gibt es reichlich kritik ;) ... an der globalisierung wie sie derzeit betrieben wird... das thema füllt alleine für sich ganze threads und ich verweise jetzt mal ganz dreist auf diese weil ich mir sonst ja die finger wundtippen könnte ;) ....
ein bisschen konkreter will ich denn aber doch werden...
globalisierung wie sie derzeit betrieben wird bedeutet leider dass man die arbeiter der welt gegeneinander ausspielt.... einer globalisierten wirtschaft stehen nationale konsumenten und arbeiter gegenüber... das ist ein ungleichgewicht... es müsste sich auch die gegenseite globalisieren.. dabei könnte das medium internet sehr hilfreich sein.
Ich erwarte eine Welt mit einem gesunden Kapitalismus und einer gesunden Globalisierung. Wie immer wenn was neues auf der Welt erscheint, ist zu Beginn einmal eine Zeit der Wirren und des Ausprobierens angesagt. Kürzer oder später pendelt sich aber alles irgendwie ein. Globalisierung ist nicht nur schlecht. Mit der fortschreitenden Alphabetisierung und Bildung ist es heute bereits Möglich auch anspruchsvolle Arbeiten Offshore in Billiglohnländern in Auftrag zu geben. Somit steigt der Wohlstand in diesen Ländern und wir Westler sind gezwungen endlich einmal wieder den Finger raus zu nehmen und was Anständiges zu bieten um konkurrenzfähig zu bleiben. Und somit wird die Welt wieder ein wenig gerechter.

Meine Weltsicht auf die Globalisierung ist wahrhaftig ein bisschen blauäugig und ich verstehe auch zuwenig von Weltwirtschaft aber es ist nicht immer einfach Optimist zu sein.

forcemagick schrieb:

jo ... informationsverbreitung ist wichtig...
jo

forcemagick schrieb:

ja das sind so die kleinen nettigkeiten ;) ...

Nettigkeiten ja aber nicht klein. Wo bleiben denn bitte die Aufschreie der empörten Kultivierten und Sportler dieses Forums?

Kultur verhält sich proportional zur Bildung und umgekehrt und der aufmerksame Leser dieses Threads hat festgestellt, dass Bildung die Antriebsfeder für eine bessere Welt ist. Viel mehr will ich da nicht dazu sagen.

Und Sport gibt uns (Männern) eine Möglichkeit unsere Aggressionen und unseren Profilierungstrieb auszuleben.

Phuuuhh... ich könnte ja noch so viel schreiben....

@Sillylilly
Danke. Dein Link ist Balsam für mein Optimistenherz. :D
Ich werd ihn bestimmt noch 5 mal lesen und dann werd ich wieder mal ein par Pessimisten aus meinem Umfeld aufscheuchen, ich liebe antizyklisches Verhalten
:twisted:
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
benicio schrieb:
solange dieses system besteht, diese marktwirtschaft, konzerne, der zins usw... solange wird es interessenkonflikte geben, solange werden sich manche auf kosten vieler anderen bereichern.

Was du hier ansprichst sehe ich auch als das Hauptproblem unserer derzeitigen Weltlage. Ich hoffe einfach, dass es einen anderen Ausweg gibt als den dritten Weltkrieg.

Die Hoffnung stirbt am Schluss 8)
 

Zerch

Prinz von Libanon
10. April 2002
3.432
Optimismus ist äußerst überlebenswichtig.Vor allem in schweren Zeiten , da es sonst "aufgeben" bedeutet. Für uns Menschen schlimm anmutende Dinge geschehen ... sind schon immer geschehen , dennoch sind wir.Wir könnten auch niemals existiert haben , aber wir sind nunmal da.Und es gibt auch schöne Dinge , die wir durch Kenntnis des Unangenehmen erst so richtig anerkennen und genießen können. Der von uns geschätzte Wert des uns "gut" anmutenden , ist höher durch die Präsenz des uns als "schlecht" erscheinenden-die "Werte" sollten ausgeglichen sein.

Alles ist so wie es ist , und wir hätten es auch nie erleben können .... doch wir erleben es und somit hat man einerseits nichts zu verlieren.
Der Mensch ist sicherlich nicht alles , damit sollte er sich abfinden ... auch wenn er immer im Mittelpunkt stehen will.-Wenn man sich damit abgefunden hat und sich dazu in verschiedene Sichtweisen hineinversetzen kann , sieht das ganze Gerummel nicht mehr so schlimm aus. Es geht immer irgendwie weiter , mit oder ohne unsere Spezies.
Alles in allem ist doch alles positive sowie negative irgendwie abhängig voneinander....das für den Menschen unangenehmste sind , wenn ich von mir ausgehe, wohl schmerzhafte und andauernde qualen bis zur erhofften Erlösung....erscheint einem zu dem entsprechenden Zeitpunkt extrem negativ , so dass man alles nur denkbar erfundene versprechen , oder zurücknehmen würde.Dennoch geht auch dies vorüber und alles nimmt seinen weiteren Lauf , das etwas durchwachsene Comic ist jedoch keinesfalls zuende.
Wir sind nur ein gigantischer Haufen Muppets und ziehen ne Show ab , so könnte man dies auch betrachten. Und wenn die Show vorüber ist , wird das Licht abgeschaltet....bis die nächste Show beginnt - es lebe die Abwechslung.
 
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