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Gleichgültigkeit...

Dunja

Geselle
18. März 2004
45
Hallo allerseits,

ich schlenderte mal wieder durch die Stadt und lief an einer Litfasssäule vorbei, dabei fiel mir folgender Satz ins Auge: "Das schlimmste was man einem Menschen antun kann ist nicht ihn zu hassen, sondern ihm gleichgültig gegenüber zu sein".

Im Schneckentempo ging ich weiter und machte mir Gedanken um diesen Satz.
Ich dachte mir, wie sieht es vor allem in unserer Gesellschaft aus?
Lebe ich nicht wirklich problemloser, wenn ich dafür sorge, dass der Grossteil der Menschen mir möglichst gleichgültig gegenüber eingestellt ist... aus dem ganz einfachen Grunde, dass man dadurch (scheinbar?) eher die Möglichkeit hat sein (kreatives / schöpferisches) Potential freizulegen gerade auch in Hinsicht auf Selbsterkenntnis etc. Der Mensch definiert sich nun mal leider auch über das, was er meint, das andere über ihn denken, von daher sind solche starken Polarisationen wie Hass oder Liebe eines Anderen nur irreführend für die eigene Selbstidentifikation (falls es eine solche überhaupt gibt).

Es ist sehr interessant seine Gedankenwelt auf einer neutralen Basis (bzgl. der Meinung anderer Menschen über mich) zu begründen, anstatt leichte Verzweiflung zu spüren (bei viel Hass) oder Übermut (viel Liebe)... ganz kann ich das Gleichgewicht nicht herstellen (so kontrollierbar sind die Menschen schließlich nicht), jedoch merke ich wie die Neutralität meinem Wohlbefinden zugute kommt... sicher nicht auf Dauer, aber ich sage auch, dass es einen Menschen eher für die Zuneigung anderer offen macht wenn er lange genug in Neutralität gelebt hat. Sieh dir nur die Menschen an, die so gut wie von allen geliebt werden und denen eine Träne runterläuft weil nur ein Mensch sie hasst - wie sehr haben sie ihre eigene Welt erkannt / ausgebaut, wenn eine Meinung ein ganzes Bild zum wanken bringen kann?

Oftmals ist es so, dass solch ein Gefühl von Gleichgültigkeit (mir gefällt der Begriff Neutralität hier besser) gegenüber der Gesellschaft, für viel Verwirrung sorgt. Viele meinen dann, dass so eine Person jemand ist, die sich unbedingt von der Masse abheben will um ja nicht angepasst zu sein und andere wiederum glauben sie fühle sich zu überlegen während weitere dieser Person unterstellen, dass sie ihre Kultur völlig vergessen habe, nur weil es sie nicht juckt, was die Menschen so reden... Menschen (vor allem Afghanen) reden IMMER...


Was denkt ihr über diese Art von Gleichgültigkeit bzw. Neutralität?

In diesem Sinne

Dunja
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
ja, wenn schon, denn schon
mir ist es lieber, wenn ich mit jemandem verfeindet bin, wie wenn ich mir nur denke, naja, der is mir egal.

aber hat auch vorteile, man muss sich nicht immer anfeinden, sondern kann sich denken, der ist mir egal, was solls

muss man halt abwägen, generell, ist mir aber ersters lieber.

hhmm, ich glaube es ist nicht klar geworden was ich sagen wollte :roll: :roll:
:oops:
 

Paladin

Geheimer Meister
6. Februar 2004
224
Eis

Wenn Liebe Wärmt,
der Haß brennt,
dann friert Gleichgültigkeit ein.

Gleichgültig bedeutet nicht neutral oder tolerant.
Gleichgültig, bedeutet dass es einem vollkommen egal ist, was mit dir passiert, ob du existierst, ob du hilfe benötigst.....

Mit Gleichgültigkeit stirbt die Interaktion, die Kommuniation vielleicht auch die Wahrnehmung. Man kann mit anderen gar nicht mehr umgehen, sie existieren nicht, man hat nicht bekomt von einem gleichgültigen Menschen nicht die geringste reaktion zurück.

Bei Haß kann man wenigstens etwas erwiedern entweder wieder Haß oder den Versuch auf Frieden. Bei Gleichgültigkeit geht das nicht.

PALADIN :cry:
 

Spook

Großmeister
8. Juli 2003
83
für mich ist Gleichgültigkeit in gewissen Situationen eine Art Schutz
wenn mir egal ist was andere über mich sagen ( da ist es bei mir aber meistens Gelassenheit )
oder wenn mich Leute durch Befehle ( im Sinn von ''mach dies ,mach das und zwar sofort '') zu demütigen versuchen kann ich durch diese gewisse Gleichgültigkeit meine Psyche etwas schonen ,indem ich einfach meine Arbeit mache ohne mich unnötig aufzuregen ,was dem Anderen ja nur wieder einen wunden Punkt aufzeigen würde

schlimmer als Gleichgültigkeit finde ich aber immer noch die allgemeine Abstumpfung und Verrohtheit
jemand der dir mit Gleichgültigkeit begegnet ist nicht gefährlich
aber ich finde es erschreckend wenn jemand einfach nicht mehr merkt ab wann er dich verletzt oder auch unwissentlich beleidigt
eine Gesellschaft in der keiner mehr Acht auf den Anderen gibt ist einfach nix
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Der Begriff Gleichgültigkeit hat eigentlich ein sehr breites Assoziationsfeld: von Apathie, Kaltblütigkeit, Stumpfheit oder Resignation bis zu Toleranz, Nachsicht, Gelassenheit oder Gleichmut - in der umgangssprachlichen Verwendung bezieht er sich jedoch vor allem auf die negativen Aspekte

Ist das vielleicht als Indiz zu sehen für die fest verankerten Neigungen zu Dogmen und Intoleranz? :wink:

Afaik bezog sich auch der Begriff Apathie ursprünglich vor allem auf das Beherrschen von Leidenschaften, Trieben, also quasi die kontinuierliche Überwindung des freudschen Es - in der Stoa wurde diese Apathie zur Voraussetzung für die eigentliche Sittenlehre....



______________


"Manche, nachdem sie zur vollen Höhe ihrer Würde tausend Unwürdigkeiten durchkrochen hatten, kamen an die trübe Überlegung, sie hätten sich abgemüht für eine Grabinschrift."

Seneca
 

Dunja

Geselle
18. März 2004
45
Qrt schrieb:
Gleichgültigkeit tötet .

"Gleichgültigkeit tötet"

Ich finde, dass Gleichgültigkeit aber auch durchaus Leben schenken kann. Gleichgültigkeit muss nicht immer negativ gemeint sein. Oftmals kann Neutralität zu Bewahrung der Identität sowie Entwicklung der Persönlichkeit führen, da man sich von der "Benotung" der Außenwelt über die eigene Person distanziert und sich die Möglichkeit auf eine freie Entfaltung gibt. Kurzum "hemmt" zuviel Einfluss der Außenwelt die eigene freie Entfaltung und schwächt den Charakter ab, da dieser sich zu sehr auf die Meinung der anderen Menschen / Sachen anlehnt und nicht fähig wird über sich selbst ein Bild zu machen. Diesen Einfluss der Umgebung kann ich aber nur eingrenzen indem ich MACHT über meine emotionale Lage gewinne und das widerum kann ich nur durch Distanzierung sprich Gleichgültigkeit/Neutralität.
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
Gleichgültigkeit...

Auch ich werde immer gleichgültiger...ich denke, wenn jemand nicht ein Stückchen Gleichgültig ist, kann er gar nicht überleben. Wenn jemand all das Leid auf der Erde ohne gewisse Gleichgültigkeit betrachtet, ist er noch lebensfähig? Kaum.

Gleichgültigkeit/ Ignoranz gegenüber eines Menschens ist schlimm. Wenn jemand ignoriert wird, heisst dies, er hat niemanden. Keine Freunde.

Gleichgültigkeit ist aber auch ein Schutz, wie schon erwähnt, vor den Anderen, Kommentaren usw.

Also, ich denke Gleichgültigkeit braucht die Welt, aber nicht zuviel.
Es kann nicht generell von positiver oder negativer Gleichgültigkeit gesprochen werden.

Gruss
G.
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Wenn ich Gleichgültigkeit gleichgültig gegenüberstehe, habe ich sie dann überwunden oder sie mich? :gruebel:
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Dunja schrieb:
"Das schlimmste was man einem Menschen antun kann ist nicht ihn zu hassen, sondern ihm gleichgültig gegenüber zu sein".

Ich kenn den Satz etwas anders: "Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern die Gleichgültigkeit."

Mit Gleichgültigkeit ist es wie mit allen anderen Dingen auch: Ein bißchen tut gut, zuviel davon tötet.

Ich glaube, daß JEDER Mensch irgendein Punkt hat, der ihm nicht gleichgültig ist, aber auch jede Menge Sachen, die ihm völlig gleichgültig sind.

Manche Dinge sind aber auch ohne Gleichgültigkeit gar nicht zu bewerkstelligen, siehe Justiz.


Wenn ich Gleichgültigkeit gleichgültig gegenüberstehe, habe ich sie dann überwunden oder sie mich?

Ist dir das nicht gleichgültig ?
 
2. Juni 2004
3
@ Dunja

Dies ist mein erster Eintrag und ich glaube das richtige Thema dafür gewählt zu haben. Mir ist aufgefallen dass du den Begriff Gleichgültigkeit oftmals mit Neutralität identifizierst, was dich nur noch mehr in die Irre führt.
Neutral gesonnene Menschen glauben an das Gleichgewicht das für unser Dasein lebenswichtig ist (in ihren Augen). Sie unterstützen jeweils nur die Seite die im Recht zu sein scheint bzw. sich für das Richtige einsetzt (natürlich auch nur in ihren Augen).
Gleichgültigkeit ist jedoch genau das Gegenteil. In diesem Falle würde ich diesen begriff mit Egoismus gleichstellen. Wenn man gleichgültig ist, glaubt man an nichts, es ist einem schlicht und ergreifend egal was um ihn herum passiert. Der Mensch setzt sich für nichts anderes ein als sein eigenes Wohlergehen, den er hat nichts wofür er sich aufopfern könnte als sein eigenes Ego. Und DAS ist schlimmer als Hass!

MfG

NKR :wink:
 

DrFlammentod

Geselle
14. Februar 2004
16
Nun man kann nicht von allem persönlich Betroffen sein. Wenn man mit jedem Menschen dem es schlecht geht mitleidet, man jedes Schicksal betrauert, dann geht man selbst zu Grunde. Eine gewisse Gleichgültigkeit braucht man um mit dem Leben zurecht zu kommen. Damit will ich nicht sagen, dass man Schlechtes grundsätzlich ignorieren soll, aber es gibt nun einmal soviel Schlechtes, dass man es nicht alles ändern kann. Und nur weil es mir schlecht geht, weil ich an das ganze Schlechte denke, ist nun auch niemanden geholfen.
Es ist zumindest meine Meinung, dass eine gewisse Gleichgültigkeit notwendig ist.
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
War nach alllen Seiten offen ist, der ist nicht ganz dicht!


Diesen Satz gab mir ein Pschychologe mit dem ich arbeitete mal mit auf den Weg. Und er hat recht. Wer sich in den Problemen der anderen verliert, und nicht selbst an sich und für sich arbeitet; der geht unter.

Gleichgültigkeit ist ein Gefühl der Emotionslosigkeit, welches oft aufgrund von Entäuschungen oder anderen Niederlagen entsteht.



mfg Don
 

Runner

Großmeister
3. März 2004
55
Für mich bedeuted Gleichgültigkeit gleich tod wenn du allem und jedem gegenüber gleichgültig bist was bist du dann noch?
 

paranormal

Geselle
1. August 2004
5
Gleichgültigkeit kann jemanden ganz runter bringen wie schon auf verschidene Arten gesagt worden ist.Ich finde es gibt verschidene arten um gleichgültig zu werden wen man es so auf deutsch sagt.
-Zum beispiel man gewöhnt sich unbewust dran wie
mit Drogen
-oder man redet sich selber ein das es nicht wert ist
-oder man hat es so oft versucht z.B.mit Es dan sieht
man kein sinn mehr darin ,man gibt auf und wird
gleichgültig in der sache
-es ist auch eine sache der Erziehung die die Eltern den
Kindern übermiteln müssen und das Zeitgerecht
-Und der wichtigste punkt bei Gleichgültigkeit glaube ich ist das Selbstvertrauen

kinder übermiteln müssen
 

lavender_eyes

Großmeister
23. Juli 2004
59
Also, ich denke, dass sich Gleichgültigkeit aber im Normalfall aufzulösen beginnt, sobald man etwas kennen lernt. Wenn ich nichts über etwas weiss, dann ist es mir egal. Doch sobald ich Informationen zu Thema oder Person A erhalte, beginne ich mir eine Meinung zu bilden und ein Gefühl dafür zu entwickeln.
Man kann sich natürlich weiterhin in Bezug auf die Person nach außen gleichgültig geben. Diese fasst dann Gleichgültigkeit allerdings als eine schlechte Gefühlsregung auf, mit der sie aufgrund der Subtilität evtl. schlechter umgehen kann als mit offenem Hass.
 

lavender_eyes

Großmeister
23. Juli 2004
59
HamsterofDeath schrieb:
gleichgültigkeit ist gut. denn wenn es allen egal ist, was jeder andere tut, ist das die maximale freiheit.

Aber nur, wenn du durch deine Taten nicht die Freiheit der anderen einschränkst. Damit sind wir dann beim Problem, wer das kontrollieren soll. Also ist eine Macht mit entsprechenden Kompetenzen nötig: Der Staat. Kommen wir um ihn eigentlich herum???
 
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