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Ich bin Ich und wer bist Du?

Dunja

Geselle
18. März 2004
45
Tach allerseits,

Im Leben geht man viele Beziehungen ein. Das müssen nicht „Liebesbeziehungen“ sein. Ich spreche von einfachen „zwischenmenschlichen Beziehungen“. Dazu gehören Freundschaften...oder einfache Bekanntschaften. Dazu gehört vielleicht sogar eine flüchtige Begegnung.

Mit jeder Bindung, die man mit einem Menschen eingeht, geht man auch ein Risiko ein, eines Tages enttäuscht zu werden. Keiner kann einem eine Garantie für das Gegenteil geben....das wäre utopisch. Wenn ich also genau weiß, dass ich von einem Menschen eines Tages verletzt werde...warum gehe ich diese Bindung überhaupt ein? Warum gelingt es dem Menschen nur selten, oberflächlich in seinen Kontakten zu sein?

Und vor allem: Wie durchschaue ich einen Menschen? Wie kann ich es schaffen, einen Menschen komplett richtig einzuschätzen, ohne mich zu täuschen? Ist das überhaupt möglich? Wie leicht wäre dann das Miteinander, wenn ich genau wüsste, was hinter einer „Fassade“ steckt....Keine gebrochenen Herzen...kein Streit...kein Hass...keine Trennungen. Dann wären die Fronten von vorneherein geklärt, und man hätte eine Menge Zeit und Energie gespart.

Warum ist die Spezies Mensch so kompliziert? Bzw. : Warum machen es sich die Menschen untereinander so schwer? Wenn wir jemanden nicht sonderlich „mögen“, warum machen wir dieser Person meist was vor? Lächeln ihr ins Gesicht...drehen uns um, und es entweichen „schlechte“ Worte aus unserem Munde. Warum nicht direkt ins Gesicht? Warum Umwege benutzen, um dann die Wahrheit unter unglücklichen Umständen ans Tageslicht rücken zu lassen? Was genau treibt den Menschen dazu, sich in den meisten Situationen des Lebens zu verstellen? Und, wenn ich einem Menschen garantiere, dass ich „ICH“ bin...wie Recht habe ich dann?

Ist es wirklich immer von Vorteil, sein „wahres“ Gesicht zu zeigen? Und wie in Gottes Namen schaffe ich es, einen Menschen zu „erkennen“?

Dunja
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
also das ist schon eine echt gute frage.

ich glaube die menschen lassen sich immer wieder auf beziehungen ein, weil sie vll glauben, dass sie diesmal nicht enttäuscht werde.
ich denke dass die meisten schon mal geglaubt haben, hey: der/die ist es jetzt, und ne woche später stellt sich raus, dass man wieder beschissen worden ist.
aber da muss man sich auch mal die frage stellen, in wiefern wir das mit anderen menschen machen.

außerdem ist die zeit, bis man enttäuscht wird/enttäuscht meistens die enttäuschung auch wert.
da ist einfach ein gegenwert da, der es wert ist, das risiko einer enttäuschung einzugehen.
und dass die menschen nicht immer die wahrheit sagen, liegt einfach daran, dass sie meist der schwerste weg ist, und die meisten menschen den nicht gehen wollen.
 
G

Guest

Gast
Weil wir auf der einen Seite kulturell so erzogen wurden immer höfflich zu sein. Und weil es kulturell Nachteile gibt immer die Wahrheit zu zeigen.

Die ehrliche Menschen sind oft die einsammsten.
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.738
Dunja: Und vor allem: Wie durchschaue ich einen Menschen? Wie kann ich es schaffen, einen Menschen komplett richtig einzuschätzen, ohne mich zu täuschen? Ist das überhaupt möglich?
Denke schon, dass man eine Person ziemlich genau einschätzen kann, dazu braucht man eine gute Ladung Menschenkenntnis. Aber durch und durch 'durchschauen', das ist dann doch wieder was anderes, da man nicht selbst diese Person ist.


Wie leicht wäre dann das Miteinander, wenn ich genau wüsste, was hinter einer „Fassade“ steckt...
Das kann auch zu einem äusserst strikten Gegeneinander führen, wenn man weiss, was hinter der Fassade steckt...
 

SentByGod

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.675
Dunja: Und vor allem: Wie durchschaue ich einen Menschen? Wie kann ich es schaffen, einen Menschen komplett richtig einzuschätzen, ohne mich zu täuschen? Ist das überhaupt möglich?
Wie leicht wäre dann das Miteinander, wenn ich genau wüsste, was hinter einer „Fassade“ steckt...

Was unterscheidet den Menschen von einer Maschine? Er ist erstens Gesellschaftsfähig und zweitens bedarf er einer Gesellschaft.

Natürlich wäre es leichter vorher zu wissen woran man ist, aber was macht dann das Leben noch lebenswert? Wo bleibt der Reiz, das neue, das Unendeckte?

Ich mein, solang der Mensch an die Gesellschaft der anderen Menschen gebunden ist, wird es immer zu Konflikten und Missverständnissen kommen, allerdings auch zu positiven Ereignissen und Gefühlen. Das darf man nicht vergessen.
 

Laurin

Geheimer Sekretär
10. April 2002
602
Dunja schrieb:
(...) geht man auch ein Risiko ein, eines Tages enttäuscht zu werden. Keiner kann einem eine Garantie für das Gegenteil geben....das wäre utopisch. Wenn ich also genau weiß, dass ich von einem Menschen eines Tages verletzt werde...warum gehe ich diese Bindung überhaupt ein?


ich denke, diese schluss folgerung ist falsch.....


dass einem niemand eine garantie dafür geben kann, dass man nicht enttäuscht wird...heißt noch bei weitem nich , dass man TATSÄCHLICH 100%ig auch enttäuscht wird.



der absolute umkehrschluß ist hier einfach falsch und das ist auch der grund, warum man beziehungen eingeht......weil sie in den meisten fällen sich allerhöchstens im sande verlaufen, seltenst im riesenstreit und mit enttäuschungen auseinandergehn. und das ist durchaus akzeptabel...für einige jahre freundschaf und ne gute zeit. dass man sich weiterentwickelt udn sich der bekanntenkreis ändert liegt halt in der natur der dinge


laurin
 

Aladin

Geheimer Meister
29. Februar 2004
205
@Dunja

Deine Überschrift "Ich bin Ich und wer bist Du?" war mir schon früher aufgefallen, ich kann mich aber nicht erinnern ob ich deinen Beitrag vorher gelesen habe oder nicht... Jedenfalls dachte ich aber bei deiner Überschrift zunächst, dass es sich wohl um ein Gespräch über "Existentialismus " geht. Vielleicht habe ich mich auch deshalb nicht vorher eingelesen...

Als ich aber heute zu Hause in einem Buch einen Text zu lesen bekam fiel mir deine Überschrift ein... Habe also dann doch bei der ersten Gelegenheit nach-gelesen was du hier geschrieben hast. Nun "irgendwie" ist es nicht ganz das gleiche (dein Thema und mein Text), aber "irgendwie" doch auch...


Hier der Text (den ich heute zum erstenmal überhaupt gelesen habe):

Das Buch der Plagen

Ein Dörfler begab sich in die Stadt Marw
Und legte sich in der Freitagsmoschee schlafen.
An seinem Bein hatte er einen Kürbis festgebunden,
Damit er in jener Stadt nicht gleich verlorengehe.
Ein anderer band ihn von seinem Bein los,
Befestigte ihn am eigenen Bein und legte sich weiter oben schlafen.
Als der Mann aufwachte stellte er bekümmert fest,
Daß der Kürbis am Bein des anderen angebunden war.
Da wurde er ratlos und verwirrt
Und Sprach: "O Herr, ist der Dörfler fort?
Oh Gott! Wenn er ich ist, was bin dann ich?
Und wenn er ich ist, sagt dann nicht er: Wer bin ich?
Ich stehe dauernd zwischen Verneinung und Bejahung,
Das Werk kommt weder mit mir noch ohne mich zustande.
Zwischen diesem und jenem bin ich steckengeblieben,
In Gewißheit und Zweifel bin ich steckengeblieben.


Fariduddin Attar (gest. 1220), islamischer Mystiker
 

Lunatic

Vollkommener Meister
4. Januar 2004
581
Vielleicht gehen wir auch immer wieder neue Bindungen ein, weil das Leben ohne sie ziemlich langweilig und einseitig wär...ausserdem glaub ich, das die Menschen schon einen gewissen Drang dazu haben, neues zu entdecken und auch ein bisschen Risikofreudig zu sein!
 

Imion

Auserwählter Meister der Neun
13. April 2002
940
Dunja schrieb:
...
Warum ist die Spezies Mensch so kompliziert? Bzw. : Warum machen es sich die Menschen untereinander so schwer? Wenn wir jemanden nicht sonderlich ?mögen?, warum machen wir dieser Person meist was vor? Lächeln ihr ins Gesicht...drehen uns um, und es entweichen ?schlechte? Worte aus unserem Munde. Warum nicht direkt ins Gesicht? Warum Umwege benutzen, um dann die Wahrheit unter unglücklichen Umständen ans Tageslicht rücken zu lassen? Was genau treibt den Menschen dazu, sich in den meisten Situationen des Lebens zu verstellen? Und, wenn ich einem Menschen garantiere, dass ich ?ICH? bin...wie Recht habe ich dann?
...

mein chef sagt immer: ehrlichkeit ist macht
nun wie ist das gemeint bei uns in der baubranche, nun wenn du deine fehler sofort zugibst, kannst du sofort etwas dran ändern und die situation zum guten wenden bzw. korrigieren.
nun wenn du dies nicht tust hats du leichen im keller und bist angreifbar, unsere firma ist es nicht und in der baubranche will jeder an dein geld, es ist echt shclimm, was da für bürokratische zustände herrschen, aber du warst ehrlihc, du hast die macht über alle, denn DIR kann keiner was, jedoch die anderen haben fehler und da kannste das geld rausholen...

ich denke metaphorisch ist das auch auf zwischenmenschliche beziehungen übertragbar, inwiefenr ihr jetzt auf "geldmacherei" ausseit indem ihr die menschen ausschlachtet, sei euch überlassen, aber ich denke solche menschen sind nciht besonders lieb, doch die tatsache ehrlichkeit im richtigen moment, auch wenn es nahc knigge nicht angebracht wäre, ist oft garnichtmal so falsch (zumindest zwischenmenshclich), ich bin deswgeen ein sehr direkter aber taktloser mensch ...
 

Leontral

Geheimer Meister
13. Februar 2004
250
hm,

lügen ist vielen Menschen in die Wiege gelegt....der Mensch an sich neigt zur Übertreibung...vor allem Männer...das beruht auf der Tatsache das Männer kein Pfauenrad besitzen aber trotzdem in manchen Situationen etwas darstellen wollen...siehe auch tiefer gelegte Autos....der Mensch bewegt sich auf niedrigeren Niveau als er gemeinhin annimmt. Die Lüge kann man an vielen Situationen verwenden....um sich selbst zu schützen, um andere zu schützen, um die Schuld (fälscherlicher Weise) auf sich zu nehmen...aber auch, um jemanden unschuldiger Weise eines Verbrechens zu bezichtigen....die Lüge muss nicht als böses Werkzeug verwendet werden......nicht immer ist es richtig jemanden die Wahrheit zu sagen....nicht immer ist es richtig zu lügen.....es ist Situationsabhängig....jemand der immer ehrlich ist, wird nicht bestehen können in einer Welt wie dieser.....

Beste Grüsse
Leo
 

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