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Die Todesstrafe

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Marc schrieb:
Natürlich nicht.
Aber das ist immer noch etwas anderes als wenn man sagt ich ändere die Gesetze jetzt mal nur weil ich Rache will.
Wer sagt das? Ich nicht.

Marc schrieb:
Vielleicht schaust du dir dein Beispiel mit China mal genauer an.
Natürlich ist die Todesstrafe dort billiger aber dafür hält man sich auch an keinerlei Menschenrechte.
Das ist unsachlich. Weder in deinem Beispiel zu Amerika noch in meinem zu China ging es um ein Rechtssystem.
Marc schrieb:
Was nützt dir ein Richter der Emotionslos ist wenn die Gesetze "scheiße" sind?
Dann würde der Richter zwar emotionslos urteilen aber das Ergebnis könnte trotzdem gefühlsbasierend sehr ungerecht ausfallen.
Sicher, keine System von Menschenhand geschaffen ist perfekt.
Das bedeutet aber nicht das man nicht daran arbeiten kann es besser zu machen.
Und wie sollen gefühlsbedingte Wünsche wie Rache dabei helfen?
Hass macht blind oder etwa nicht?
Hass macht blind. Klare Sache. Und Angst, Trauer und Hilflosigkeit der Opfer machen krank.
Marc schrieb:
Die wenigsten die hassen oder Rache wollen, versuchen objektiv zu urteilen.
Damit würde man sich wenn man "wirkliche Gerechtigkeit" sucht doch selbst ein Bein stellen.
Entschuldige bitte - ich will dir sicher nicht zu nahe treten, aber in puncto Recht und Gerechtigkeit haben wir nach geschätzt 20 Verfahren gelernt, dass es keine Gerechtigkeit gibt. Besonders zum Thema Körperverletzung, Unterschlagung, Nötigung könnte ich Romane verfassen. Dabei lasse ich mich nicht vom Hass leiten. Allein die Korrespondenz mit Gerichten, in denen ich schon die StPO zitieren durfte hätte mich sicher nicht weiter gebracht, bediente ich mich einer hasserfüllten Schreibweise. Was das Leid betrifft, das wir erfahren haben, werden wir jedoch noch an die Öffentlichkeit gehen. Weil wir aufzeigen wollen, welcher Mist in unserem Rechtssystem abläuft. Dazu werden wir uns ebenso mittelfristig um einen Verleger bemühen, um unser Beispiel zu publizieren.
antimagnet schrieb:
es zeugt schon von sehr großem vertrauen in das jeweilige rechtssystem, die todesstrafe zu fordern. oder?
Das ist korrekt. Ein Vertrauen in unser Rechtssystem habe ich verloren. Und das ist auch etwas, das ich so ähnlich aus dem Munde von Polizisten gehört habe. Ein Kommissar hatte sich - obwohl es nicht zu seinen Aufgaben gehört - für uns nach Feierabend in der StPO gesucht, um Hilfestellung zu bieten. Doch er musste erkennen, dass es nichts brachte.
Aphorismus schrieb:
Nicht unbedingt. Unreflektiert- und Dummheit könnten zur selben Meinung führen.
Das ist wahr. Du findest sicher Menschen, die sicht nicht die Mühe machten, erlebtes und getanes zu reflektieren. Aber du bist halt schlau genug, um das Wort "könnte" einzuflechten. Meine Frau und ich schrieben viel zu unserem erlebten, sprachen mit vielen Menschen, suchten - nein - forderten Dritte auf, uns zu kritisieren, uns unser Fehlverhalten aufzuzeigen. Leider mit unbefriedigendem Ergebnis für uns.
Mr. Anderson schrieb:
Wenn man sich in Notwehr mit einer Waffe verteidigen muss, dann kann es schonmal zu Todesfällen kommen; dann ist es ein tragischer Vorfall, aber eben nicht zu ändern.
Leider bist du, wenn du es wagst, dich in diesem Land derart zu verteidigen, entschieden auf der Verliererstraße. Wenn du dich mit einem Schlagwerkzeug gegen einen Angreifer in deiner Wohnung zur Wehr setzt, gib es nur nicht zu! Die Staatsanwaltschaft packt dich in so einem Fall an den Familienkronjuwelen und dann geht es um den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, usw. Und du musst dazu deinen Angreifer nicht einmal geschlagen haben. Unvorstellbar? Wir haben es selbst erlebt. Unser Rechtssystem ist prima - wenn ich der Aggressor bin, alles abstreite und dabei keine verwertbaren Spuren hinterlasse.
WolArn schrieb:
Ich glaube auch, das Lebenslänglich eine härtere Strafe ist, als der Tod!
Das wäre für mich nur ein akzeptables Urteil, sofern der Aufenthalt im Gefängnis entsprechend hart ist und die Dauer der Haftstrafe unter keinen Umständen mit einer Bewährung oder Resozialisierung aufgeweicht wird. Nur dann kann auch ein Opfer sicher sein, dass "Täter" mit hoher Wahrscheinlichkeit leidet. Nur dann schreien wieder die nächsten auf, weil es ja gegen Menschenrechte verstößt. Gegen jene Menschenrechte, die "Täter" einst mit Füßen trat. Klingt mir nicht nach Hoffnung auf Gerechtigkeit.
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
holo schrieb:
WolArn schrieb:
Ich glaube auch, das Lebenslänglich eine härtere Strafe ist, als der Tod!
Das wäre für mich nur ein akzeptables Urteil, sofern der Aufenthalt im Gefängnis entsprechend hart ist und die Dauer der Haftstrafe unter keinen Umständen mit einer Bewährung oder Resozialisierung aufgeweicht wird. Nur dann kann auch ein Opfer sicher sein, dass "Täter" mit hoher Wahrscheinlichkeit leidet. Nur dann schreien wieder die nächsten auf, weil es ja gegen Menschenrechte verstößt. Gegen jene Menschenrechte, die "Täter" einst mit Füßen trat. Klingt mir nicht nach Hoffnung auf Gerechtigkeit.
Ja ne, es sollte schon human zugehen, aber auch nicht locker. Also keine Begnadigung und auch kein TV, Playstation, Radio, Zeitung, PC oder was auch immer (außer Musik). Die müssen richtig von der Aussenwelt abgeschottet sein; wären se ja eh, wenn se tod wären! :O_O:
Und arbeiten tuen die dann freiwillig und gerne; es gibt ja sonst nix, was die den ganzen Tag tuen könnten.

Die Todeszellen in den Staaten finde ich grausam, sehr grausam; jahrelang in der Zelle hocken und auf den Henker warten. 8O
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
holo schrieb:
Marc schrieb:
Natürlich nicht.
Aber das ist immer noch etwas anderes als wenn man sagt ich ändere die Gesetze jetzt mal nur weil ich Rache will.
Wer sagt das? Ich nicht.
Mit welchem Argument hast du mir dann widersprochen?

holo schrieb:
Marc schrieb:
Vielleicht schaust du dir dein Beispiel mit China mal genauer an.
Natürlich ist die Todesstrafe dort billiger aber dafür hält man sich auch an keinerlei Menschenrechte.
Das ist unsachlich. Weder in deinem Beispiel zu Amerika noch in meinem zu China ging es um ein Rechtssystem.
????????
Also der Unterschied im System zwischen USA und China ist ja wohl auf die Gesetze bzw. auf dem Umgang mit den Gesetzen zurückzuführen.
Abgesehen davon finde ich es etwas abartig Kostengründe vorzuschieben wenn man jemanden Tod sehen will.

holo schrieb:
Marc schrieb:
Und wie sollen gefühlsbedingte Wünsche wie Rache dabei helfen?
Hass macht blind oder etwa nicht?
Hass macht blind. Klare Sache. Und Angst, Trauer und Hilflosigkeit der Opfer machen krank.
Ja dann muss den Opfern ebend geholfen werden.
Das hat aber immer noch nichts damit zu tun das Gefühle wie Hass bei denen ja sogar du zugibst das Sie blind machen ebend darum nicht die Grundlage für Gesetze bilden sollten.



holo schrieb:
Marc schrieb:
Die wenigsten die hassen oder Rache wollen, versuchen objektiv zu urteilen.
Damit würde man sich wenn man "wirkliche Gerechtigkeit" sucht doch selbst ein Bein stellen.
Entschuldige bitte - ich will dir sicher nicht zu nahe treten, aber in puncto Recht und Gerechtigkeit haben wir nach geschätzt 20 Verfahren gelernt, dass es keine Gerechtigkeit gibt.
.
.
.
Du hast mein Beileid.
Das ist mein Ernst!
Und ich will dir sicher auch nicht zu nahe treten aber was möchtest du eigendlich?
Wir reden hier ja schließlich nicht darüber ob unser Rechtssystem in allen Punkten bleiben soll wie es ist oder nicht, primär geht es darum ob die Todesstrafe eingeführt wird oder nicht und in unserer Diskussion ging es bisher um Gefühle und deren Einfluss.

holo schrieb:
Unser Rechtssystem ist prima - wenn ich der Aggressor bin, alles abstreite und dabei keine verwertbaren Spuren hinterlasse.
Wäre unser Rechtssystem besser wenn du zwar nichts gemacht hast ich aber behaupte das du warst der Agressor und dann verwertbare Spuren gefunden werden(die ich wohl da plaziert habe)?
Das wäre dann die Kehrseite der Münze.

holo schrieb:
Nur dann schreien wieder die nächsten auf, weil es ja gegen Menschenrechte verstößt.
Was ist falsch daran etwas dagegen zu haben wenn jemand gegen Menschenrechte verstößt?
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
@ Marc und Holo

Ihr werft euch schon seit etlichen Seiten gegenseitig Zitate um
die Ohren ohne das dabei groß neue Erkenntnis gewonnen wird.

Wir könnten dochmal zur Abwechslung überlegen ob es
wichtig oder unwichtig ist wie die betreffende sterben soll.
Macht das einen Unterschied für euch?

Wie oben schon erwähnt bin ich tendenziell eher für die Todesstrafe,
will mich aber nicht 100% festlegen.
Allerdings finde ich die Art der Todesstrafe wie sie in den USA
praktiziert wird absolut unwürdig. Also Gaskammer, Giftspritze
oder der Elektrische Stuhl.
Macht es für euch einen Unterschied wie derjenige stirbt?
Am unkompliziertesten ist da doch ein Genickschuss oder das
Fallbeil. Der Verurteilte ist im Bruchteil einer Sekunde tot,
bevor ers überhaupt merkt. Giftspritze und Gaskammer dauern
ja etwa 20 Minuten bis der Tot eintritt.
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
DrJones schrieb:
Wir könnten dochmal zur Abwechslung überlegen ob es
wichtig oder unwichtig ist wie die betreffende sterben soll.
Macht das einen Unterschied für euch?
Abgesehen davon das ich dagegen bin, ja!
Das würde für mich einen Unterschied machen.
Je nach dem aus welchem Grund ich dafür wäre.

DrJones schrieb:
Macht es für euch einen Unterschied wie derjenige stirbt?
Am unkompliziertesten ist da doch ein Genickschuss oder das
Fallbeil. Der Verurteilte ist im Bruchteil einer Sekunde tot,
bevor ers überhaupt merkt. Giftspritze und Gaskammer dauern
ja etwa 20 Minuten bis der Tot eintritt.
Ja aber wird bei der Giftspritze nicht ein Schlafmittel gespritzt so das man davon nichts mehr mitbekomt?
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Genau kenn ich mich natürlich auch nicht so aus,
aber es stimmt. Man bekommt da mehrere Injektionen
und eine davon ist n Beruhigungsmittel/Schlafmittel.
Damit man angeblich nichts spürt.
Die anderen Injektionen lähmen irgendwie die Atmung oder sowas.
Ich weiß nicht mehr wo ich das herhab, war wohl n Interview
mit nem Wärter der meinte das die wohl noch genug spüren das es
mit ihnen zu Ende geht wenn sie plötzlich nicht mehr atmen können
und Minutenlang um ihr leben zappeln bis sie endlich tot sind.

Und sowas gehört auf jedenfall abgeschafft. absolut pervers, und dann noch behaupten der Verurteilte würde human getötet werden.
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
@DrJones
warum willst Du das humane töten nicht selber in die Hand nehmen? Irgendwer muß es ja tuen!

Was sind das für Menschen, die so etwas tuen können? :O_O:
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
@dr_jones
Vorausgesetzt, es handelt sich um ein bestialisches Verbrechen (wobei hier jeder seine eigene Grenze setzen mag, ohne es zu diskutieren), ist es mir völlig gleich, ob der Täter zuckt, unter Qualen stirbt oder schlicht mit dem Genickschuss entfernt wird. Es ist mir wirklich egal, weil eine Bestie bei mir kein Mitleid erregt. Der Aufwand allerdings ist zum einen eine Kostenfrage, dessen Debatte in der Öffentlichkeit durch eine kostengünstige Exekution im Keim erstickt würde. Zum anderen dürfen wir - wie es WolArn in anderer Form aufwirft - nicht den personellen Aufwand vergessen. Bei der Hinrichtung mit einer Giftspritze sind wenigstens 4 Personen anwesend, schätze ich. Arzt, Staatsawalt, Wärter,...
alle müssen den Vorgang begleiten, überwachen, bestätigen - über einen langen Zeitraum.
So ein Aufwand? Der Genickschuss reicht völlig aus. Würde hat eine Bestie sowieso nicht verdient. Und das ist noch nicht einmal hassgesteuert. Hass bedeutet auch Angst. Mir geht es bei der Todesstrafe um Genugtuung - nicht um Hass.
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
holo schrieb:
Würde hat eine Bestie sowieso nicht verdient. Und das ist noch nicht einmal hassgesteuert. Hass bedeutet auch Angst. Mir geht es bei der Todesstrafe um Genugtuung - nicht um Hass.
:roll:
Als wenn es einen Unterschied macht ob man das Grundgesetz wegen einem Gefühl wie Hass aushebelt oder wegen einen, Gefühlen entspringendem Wunsch nach Rache.

holo schrieb:
Der Aufwand allerdings ist zum einen eine Kostenfrage, dessen Debatte in der Öffentlichkeit durch eine kostengünstige Exekution im Keim erstickt würde. Zum anderen dürfen wir - wie es WolArn in anderer Form aufwirft - nicht den personellen Aufwand vergessen. Bei der Hinrichtung mit einer Giftspritze sind wenigstens 4 Personen anwesend, schätze ich. Arzt, Staatsawalt, Wärter,...
alle müssen den Vorgang begleiten, überwachen, bestätigen - über einen langen Zeitraum.
So ein Aufwand? Der Genickschuss reicht völlig aus.
:lol:
Zuletzt hab ich solche Überlegungen vor 15 Jahren im Geschichtsuntericht gehört beim Thema Adolf und KZ.
(Und ich unterstelle dir hiermit nicht das du ein Nazi bist oder das du Völkermord zustimmst.)
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Als wenn es einen Unterschied macht ob man das Grundgesetz wegen einem Gefühl wie Hass aushebelt oder wegen Gefühlen wir Rache.
Welche(n) Paragrafen meinst du, wenn du immer das Grundgesetz aufführst?

:lol:
Zuletzt hab ich solche Überlegungen vor 15 Jahren im Geschichtsuntericht gehört beim Thema Adolf und KZ.
(Und ich unterstelle dir hiermit nicht das du ein Nazi bist oder das du Völkermord zustimmst.)
Ich hatte bisher das Gefühl, dass wir das Thema ernst nehmen. Darf ich die Bemerkung ":lol:" so verstehen, als dass du mich mit meinen Ansichten auslachst? Falls ja, dann verzeihe mir bitte, dass ich mit dir diskutieren wollte. Kommt dann nicht mehr vor.
Du meinst also, Methoden der Hinrichtung einzelner Schwerverbrecher in einem Atemzug mit nationalsozialistischen Verbrechen und Völkermord aufzuführen. Also da bin ich ja mal auf deine Begründung gespannt. Im besonderen interessiert mich dabei deine Distanzierung auf meine Person, was eine mögliche Unterstellung betrifft. Gerne auch PN.

Du bist dagegen - ich habe es verstanden und grundsätzlich akzeptiert.
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
holo schrieb:
Als wenn es einen Unterschied macht ob man das Grundgesetz wegen einem Gefühl wie Hass aushebelt oder wegen Gefühlen wir Rache.
Welche(n) Paragrafen meinst du, wenn du immer das Grundgesetz aufführst?
Na ja wenn du schreibst:"Die verdienen keine Würde!", was werde ich dann wol meinen?

holo schrieb:
Ich hatte bisher das Gefühl, dass wir das Thema ernst nehmen.
Ja und?

holo schrieb:
Darf ich die Bemerkung ":lol:" so verstehen, als dass du mich mit meinen Ansichten auslachst?
Villeicht schaust du dir einfach mal an was der liebe kleine smiley für einen Gesichtsausdruck zeigt.
Falls du dann immer noch nicht verstehst was er bedeutet dann reden wir weiter.

holo schrieb:
Falls ja, dann verzeihe mir bitte, dass ich mit dir diskutieren wollte.
Achso! Du wolltest mit mir diskutieren.
Ich vermute deshalb hab ich von dir so viel zu meinem letzten an dich gerichteten post gelesen.
Jetzt diskutieren wir also ohne zu schreiben.

holo schrieb:
Du meinst also, Methoden der Hinrichtung einzelner Schwerverbrecher in einem Atemzug mit nationalsozialistischen Verbrechen und Völkermord aufzuführen. Also da bin ich ja mal auf deine Begründung gespannt. Im besonderen interessiert mich dabei deine Distanzierung auf meine Person, was eine mögliche Unterstellung betrifft.
:roll: :roll: :roll: :roll: :roll: :roll: :roll: :roll: :roll:
Nimms mir nicht übel, aber willst du mich verarschen?
Ich habe dazu geschrieben das ich dir das nicht unterstelle weil ich damit ebend nicht sagen wollte das du ein Nazi bist usw..
Ich habe nur geschrieben wer so ähnliche Gedanken hatte wie du.
Und ich meine nicht die Methoden sondern die Abwägungen was billiger wäre.
 

Ismael

Erhabener auserwählter Ritter
1. Januar 2004
1.118
todesstrafe bringt nix...
selbst wenn man alle mörder auf einmal töten würde...glaubt ihr ernsthaft es gäbe dann keinen mord mehr ?
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
31.10.2005: *Thread geschlossen*

Nachtrag: 02.11.2005: So, der Thread ist wiedereröffnet. Achtet jetzt aber bitte etwas mehr auf die Ausdrucksweise.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Nun, dann wollen wir mal weiter machen ... :wink:

Ein generelles Problem scheint mir das Verständnis pro und contra Täter wie Opfer zu sein. Bevor wir ernsthaft über die Frage "Ja" oder "Nein" diskutieren, stellt sich vielleicht zuvor die Frage "wofür".
Dies als Anregung für den weiteren Verlauf - wenn es denn im Sinne unseres Moderators liegt.
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
holo schrieb:
Bevor wir ernsthaft über die Frage "Ja" oder "Nein" diskutieren, stellt sich vielleicht zuvor die Frage "wofür".

Einspruch! :p

Die Frage nach dem "wofür" kann nur stellen wer die Prämisse akzeptiert, dass es Gründe gibt, die einen staatlichen Mord (ich bevorzuge diese weniger euphemistische Formulierung) rechtfertigen. Für jemanden der glaubt, dass kein Grund einen staatlichen Mord rechtfertigen kann, stellt sich die Frage nach dem "wofür" überhaupt nicht.

Ich selber schließe mich dieser Position weitestegehend an. Ich bin kein Utopist - Mord ist schon von jeher Teil der Natur und auch Teil der menschlichen Natur. Allerdings besteht für mich ein erheblicher Unterschied zwischen etwa einem Mord im Affekt auf der einen und einem Mord durch den Staat an einem seiner Bürger auf der anderen Seite. Den Mord zu instrumentalisieren heisst sich mit dem, was man bestrafen will, auf eine Ebene zu stellen. Es entspricht der alt-testamentarischen Gerechtigkeit von Auge-um-Auge-und-Zahn-um-Zahn.

Weiterhin spricht gegen die Todesstrafe die Erfahrung, dass Gesetze von politischen Umständen abhängen, die einem stetigen Wandel unterliegen. Dies bedeutet auch, dass Gesetze sich ändern. Menschliches Leben aber kommt nicht zurück. Diejenigen, die am 07. Mai 1945 als Deserteure hingerichtet wurden bleiben auch drei Tage später nach Kriegsende tot. Gesetze ändern sich, Tote bleiben. Kein Staat, keine Regierung und kein Gericht, kein Gesetz sollte meiner Meinung nach über Tod und Leben eines Menschen entscheiden dürfen - natürlich mit Ausnahme der Gesetze, die im Falle eines Verteidigungskrieges in Kraft treten und staatlichen Mord an gegnerischen Soldaten nötig machen könnten. Ob Geheimdienste in durch vom Regierungschef und den entsprechenden Ausschüßen des Bundestages explizit einstimmig gebilligten Sonder-Aktionen gezielt staatlichen Mord anwenden dürfen sollten um größeres Unheil abzuwenden ist dann wieder eine gesonderte Frage, bei der ich mir durchaus vorstellen könnte, dass staatlicher Mord in sehr genau geregelten seltenen Extremsituationen durchaus vertretbar zum Einsatz kommen könnte.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Statt gegeben - aber:
Du kannst auch umgekehrt entscheiden. Gibt es überhaupt eine Tat, die mit dem Tode bestraft wird.
Kein Staat, keine Regierung und kein Gericht, kein Gesetz sollte meiner Meinung nach über Tod und Leben eines Menschen entscheiden dürfen - natürlich mit Ausnahme der Gesetze, die im Falle eines Verteidigungskrieges in Kraft treten und staatlichen Mord an gegnerischen Soldaten nötig machen könnten.
Pardonnez - Wenn das Töten im Kriegsrecht verankert ist, hat bereits eine Regierung über den Tod entschieden. Was macht denn andere Soldaten anders? Sie gefährden doch etwas. Genau wie Schwerverbrecher innerhalb der Landesgrenzen. Was ist denn, wenn die Franzosen mal eben hierher kommen und sagen: Ey, ihr da, gebt uns einfach dies und das, und wir schießen dafür nicht. Sitzen wir still? Nimm eine andere, fiktive Nation, um nicht die guten Franzosen in eine Ecke zu stellen. Sie reiten ein, demontieren alles, vergewaltigen Frauen, brennen Häuser ab ... da ist die Gegenwehr erlaubt. Und deswegen frage ich nach Beispielen. Kann sich niemand vorstellen, für einen Lustmord die Todesstrafe auszusprechen ist es eben ein anderer Weg zur Klärung der Frage. Wie soll ichs anders erklären ... stell dir vor wir sagen jetzt alle:
"Todesstrafe, gut, und jetzt lass uns überlegen, wofür."
Oder sagen wir: "DAFÜR ist lebenslange Haft nicht ausreichend."
Darauf will ich hinaus. Kämen wir zum Schluss, dass dieses oder jenes Verbrechen besser auf eine andere Art vergolten würde, hat sich die Folgefrage nach der Todesstrafe erledigt.

Halt nur so als Vorschlag. :)
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
holo schrieb:
Kein Staat, keine Regierung und kein Gericht, kein Gesetz sollte meiner Meinung nach über Tod und Leben eines Menschen entscheiden dürfen - natürlich mit Ausnahme der Gesetze, die im Falle eines Verteidigungskrieges in Kraft treten und staatlichen Mord an gegnerischen Soldaten nötig machen könnten.
Pardonnez - Wenn das Töten im Kriegsrecht verankert ist, hat bereits eine Regierung über den Tod entschieden. Was macht denn andere Soldaten anders? Sie gefährden doch etwas. Genau wie Schwerverbrecher innerhalb der Landesgrenzen.
Er hat geschrieben Verteidigungskrieg.
Er hat nicht geschrieben das man Kriegsgefangene hinrichten soll.
Der Unterschied liegt genau da wo man eine angreifende Armee nur noch mit Waffengewalt aufhalten kann (Notwehr).

Der Mörder der im Knast sitzt, ist ja quasi schon aufgehalten worden.
Eine Hinrichtung weil du Genugtuhung willst hat wohl kaum etwas mit einer Not/Zwangslage zu tun.
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
@ holo:

In der Tat hat Marc genau den Einwand gebracht um den es mir ging. Bei einem Verteidigungsfall ist soz. "Gefahr im Verzug" - dann MUSS einfach unter Umständen geschossen und getötet werden. Aber ob ein gefasster Mörder nun hingerichtet oder eingesperrt wird ist etwas ganz anderes für mich.
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
@ Aphorismus
da hast du sicher recht. Leben kann man nicht wieder geben.
Weder der Staat noch der Mörder!
(Ach das erinnert mich an Gandalf aus Herr der Ringe,
als er Frodo ins Gewissen redet, als er meinte Bilbo hätte
Gollum schon damals umbringen sollen...)
Nur mal angenommen: Was wäre wenn es kein ungerechtes Urteil
gäbe. Also wenn man niemals aus versehen einen Unschuldigen
verurteilt? Könntet ihr dann mit der Todesstrafe leben, wenn man
sicher ist, das es immer den wirklich Schuldigen trifft?

Soll man die Tätet vielleicht wie in Demolition Man einfrieren?
Ich denke wenn lebenslänglich wirklich lebenslang bedeutet,
dann denke ich das man von der Todesstrafe absehen könnte.
Aber das viele Straftäter nach 15Jahren ausm Knast kommen
, vermutlich nix dazugelernt haben, und dann unerkannt ein
neues Leben beginnen können finde ich doch etwas unverständlich.
Am besten wäre eine Art Gefängnissinsel oder so, weit weg von der
Gesellschaft. Das ist wohl auch eine Art Genugtuung für hinterbliebene
wenn der Täter weit weit weg ist und eben nicht im Knast um die
Ecke sitzt.
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
DrJones schrieb:
Also wenn man niemals aus versehen einen Unschuldigen
verurteilt? Könntet ihr dann mit der Todesstrafe leben, wenn man
sicher ist, das es immer den wirklich Schuldigen trifft?
Dann hätte ich z.B. immer noch ein Problem damit.


DrJones schrieb:
Ich denke wenn lebenslänglich wirklich lebenslang bedeutet,
dann denke ich das man von der Todesstrafe absehen könnte.
Aber das viele Straftäter nach 15Jahren ausm Knast kommen
, vermutlich nix dazugelernt haben, und dann unerkannt ein
neues Leben beginnen können finde ich doch etwas unverständlich.
Nimms mir nicht übel aber das scheint mir irgendwo etwas unlogisch.
Du sagst das du von der Todesstrafe absehen würdest wenn der Täter lebendslang im Knast sitzen würde.
Aber weil das bei uns nicht so ist und man teilweise schon nach 15 Jahren entlassen wird forderst du die Todesstrafe und nicht das die Täter ihr Leben lang hinter Gittern sind?


DrJones schrieb:
Am besten wäre eine Art Gefängnissinsel oder so, weit weg von der
Gesellschaft. Das ist wohl auch eine Art Genugtuung für hinterbliebene
wenn der Täter weit weit weg ist und eben nicht im Knast um die
Ecke sitzt.
Ja wenn es den hinterbliebenen wirklich helfen sollte ist das ja noch das geringste Problem.
 

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