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Unternehmen Prometheus o. Plädoye für eine Matrixwelt

innerdatasun

Intendant der Gebäude
19. Juli 2002
842
UNTERNEHMEN PROMETHEUS o. Plädoye für eine Matrixwelt


Hallo Foris,
die hier nachfolgenden textpassagen können im zusammenhang zu diesem thread des neuropolitischen manifestes gelesen werden.


http://www.weltverschwoerung.de/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&t=9861

Der hier folgende text mit seiner hoffentlich folgenden diskussion kann aber ohne weiteres ohne das dort zum besten gegebenen vorwort zum manifest verstanden werden.


Um was geht es ?
Das unternehmen prometheus ist das finale kernprinzip o. kernthema des dritten neuroplitischen manifestes.
Das unternehmen prometheus ist deshalb das finale thema weil das neuroplitische manifest eine utopie ist und das unternehmen prometheus und die darin beschriebene "pannation" ihren konkreter entwurf darstellt, an dem sich alles messen lassen muß.
Bevor es zu einer konkreteren beschreibung der im unternehmen prometheus beschriebenen pannation kommt, möchte ich einige einleitende worte zu der essenz des vorhabens loswerden.

Ich will mich hier nicht über den sinn und unsinn von utopien auslassen (alles dazu im vorwort), sondern wir gehen einfach gemeinsam davon aus das wir uns unter einer bestimmten fragestellung die gesellschaft der zukunft vorstellen wollen.

Die fragestellung müßte demnach lauten:
"Ist es möglich eine gesellschaft zu entwerfen in welcher jeder einzelne mensch in absolut hindernisloser übereinstimmung mit sich selbst und auch anderen leben kann ?"

Die konsequenz aus dieser frage ist an eine anscheinende unmöglichkeit gebunden. Diese Unmöglichkeit lautet das jeder mensch in übereinstimmung zu seinen trieben und affekten leben müßte und selbstverständlich so immer auch unweigerlich in konflikt zu seinen ihm nächsten und den jeweiligen konventionen der gesellschaft geraten würde.

Ist dies also ein unlösbarer konflikt ? Aber warum sollte es, der momentane istzustand unserer gesellschaftsform ist bei weiten in keiner irgendwie erträglichen situation befindlich. Und mit unerträglich meine ich nicht das es immer noch zu viele menschen gibt die sich über das recht anderer mitmenschen zu schaffen machen und es in vielerlei form für sich beugen und brechen, es also anscheinend immer noch nicht genug recht und ordnung gibt.
Nein, sondern das es eben gerade nicht reicht dieser menschlichen affektivität und seinem triebleben ein stoisches progamm der unterdrückung durch gesellschaftlich genormte gesetzesreglementierung entgegenzusetzen.
Nein, was dann werdet ihr zurecht fragen ?
Ich will es mal so umschreiben. Zur reglementierung und kontrollierten eindämmung des menschlichen triebkonfliktes benötigt die gesellschaft von morgen eine art neue reflexionsebene. In dieser reflexions-ebene würde der mensch dann eine unter gewissen umständen extreme form der selbstthematisierung betreiben können ohne dabei in einen direkten konflikt mit anderen oder der gesellschaft als ganzes zu geraten.
Das bedeutet ein bankdirektor hat seinen eigene reflexionswelt, ebenso wie der triebtäter oder massenmörder, oder die frau die für ihr leben gerne einmal ballettänzerin sein möchte.
Diese mögliche gesellschaft müßte man mit einem wort als "therapeutisch" bezeichnen, im gegensatz zu unserer gesellschaft der jetztzeit die man eher als eine "gesetzesgesellschaft" bezeichnen müßte.
Therapeutisch deshalb weil es das delphische wort von dem "erkenne dich selbst" in einer form weiterverarbeitet wie es vielleicht dem modernen menschen besser geholfen ist. Es würde dann heißen. "Erkenne dein niederes selbst und lebe dieses aus, um so dein wahres selbst besser zu erkennen."

Ihr werdet jetzt wohl nicht ganz zu unrecht fragen, wieso wir nicht einfach so weitermachen, denn irgendwie wird es schon weitergehen. Wir müßen uns eben stück für stück vorankämpfen, denn eine solche gesellschaft läßt sich unter keinen umständen verwirklichen. Wer sollte das organisieren und wie sollte dies auch technisch aussehen.
Der einwand wäre nicht ganz ungerechtfertigt, denn die umsetzung würde mehr aufwand in anspruch nehmen als vielleicht im moment so ersichtlich ist. Außerdem wäre eine absolut sich in allen belangen einigende weltregierung von nöten die die pläne gemeinsam umsetzten müßte. Im moment also wirklich schwer vorstellbar.
Hier kommt einer der wesentlichsten punkte ins spiel der diesen prozeß meiner meinung nach in den nächsten jahren und jahrzehnten entscheidend verschärfen und somit auch forcieren würde.
Dieser faktor wird paradoxerweise gerade durch die technologie ins spiel gebracht die wiederum am ende alles wieder ins lot bringen soll.

Hier kurz ein text aus dem vorwortthread:

"Das problem ist aber nicht unbedingt der virtuelle raum/cyberspace sondern die tatsache das im großen und ganzen die virtuelle realität bzw. beide welten sich nicht im großen maßen mehr voneinander unterscheiden werden. Die fantasie oder imagination von fremden welten so wie sie die meisten spiele heute vielleicht noch propagieren, wird mit einem erhöhten realismus der spielewelten und der allmählichen aufhebung des user-interfaces verschwinden. Es wird dann vielleicht spiele geben in der wir unsere eigenen welten designen können. Bis dahin ist aber unsere eigene imagination so abgstumpft und ausgetrocknet das wir nur in der lage sein werden eine kopie von unserem alltag zu erzeugen.
Das ist dann der punkt an dem wir unter bestimmten umständen gefangene der matrix werden. Die physikalischen gesetze werden von uns diktiert und aufgehoben, und die moral dort ist auch auf unserer seite. In der matrix rechnen wir mit unserem gescheiterten alltag ab, und in der tatsächlichen realität geht es dann damit weiter. „

Das Szenario, die Umgebung ausserhalb der Simulation ist in Neuropolis vom Prinzip her vergleichbar mit der Umgebung aus „Matrix“. Sie unterscheiden sich beide in ihrem Erscheinungsbild von der Welt ihrer Matrix grundlegend. Dennoch gibt es einen gravierenden Unterschied. Die Welt der „Befreiten“ in Matrix ist hoffnungslos durch vorhergehende Kriege zerstört - das klassische Cyberpunkszenario. Die Umgebung der Bewohner Neuropolis ist von einer Art klinischen Reinheit und Sterilität – also wie in einem Krankenhaus. Die ist keine Frage der Ästethik, sondern eine Frage der Notwendigkeit.
Warum ? Weil der Authentitizitätsgrad der Simulation nur deshalb aufgefangen werden kann, weil die „andere Umgebung /Wirklichkeit“ prinzipiell sich von der der Simulation unterscheiden muß. Die Wirklichkeit von Neuropolis wird also in keiner der dortigen Simulationen zu erfahren sein
."

Wir steuern also auf ein zukunftsszenario zu, in der die moderne gesetzesgesellschaft als auffangbecken für die durch den cyberspacekomplex aufgeworfenen triebentladungen nicht mehr ausreichen wird.
Der ganz zu anfang von mir beschriebene konflikt der konventionen und moral wird also in kaum noch zu ertragenden szenarien zwischen den menschen zur entladung kommen müßen.
Dann wird ein umdenken in eine andere richtung unweigerlich sein.

...... (wird fortgesetzt)
 
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