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Altes Zitat - immer noch aktuell?

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Ich habs hier also mit einem total verblendeten zu tun. voila !

woraus schließt du das?

Ist ja nicht so, daß ich alles glaube, was in den Medien berichtet wird. wenn z.B. alle schreiben, daß Schröder mit seiner Ablehnung zum Irakkrieg für Deutschland unermeßlichen außenpolitischen Schaden angerichtet hat, dann können die das umschreiben, wie sie wollen, ich weiß einfach, daß es nicht stimmt. Ich hinterfrage schon Meldungen und ziehe in Betracht, daß man mich anlügt oder manipuliert. Weshalb ich mich ein bißchen frage, warum du das nicht tust.

wieso gehst du davon aus, das ich das nicht tue?

wenn ich bestimmte zeitungen bevorzuge, so heißt das nicht, dass ich das, was dort steht 1 zu 1 nehme.

und wenn die "junge welt" auch in vielen bereichen etwas tendenziöses hat, was allerdings immer an der sichtweise des jeweiligen betrachters liegt, so trifft sie wiederum in anderen dingen oft ins schwarze, was mir wiederum anregung für weitere recherche ist.

und aus vielen puzzleteilen wird dann vielleicht doch noch ein umfassendes bild.

aber jeder wie er mag.
und wenn du mich für den verblendeten und dich für den durchblicker hälst- was solls?!
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
samhain schrieb:
Ich habs hier also mit einem total verblendeten zu tun. voila !

woraus schließt du das?

Wenn du die Berliner Zeitung schon für einseitig hältst, was mußt du dann erst von den anderen halten, die ich lese ?

Die Berliner Zeitung war so ziemlich die einzige weit und breit, die nicht über Bröckers, Wisnewski & Co hergezogen sind.


... Ich hinterfrage schon Meldungen und ziehe in Betracht, daß man mich anlügt oder manipuliert. Weshalb ich mich ein bißchen frage, warum du das nicht tust.

wieso gehst du davon aus, das ich das nicht tue?

Wenn ich lese, daß du die Junge Welt liest, und dann lese, welche Kommentare du so abgibst a la "oder nennst du irgendwelche ominösen umfragen etwa repräsentativ ?", dann schlußfolgere ich das einfach, denn ich weiß, daß das die Argumentationsweise der Jungen Welt ist.

Wenn du Artikel schreibst und ich hab Fragen dazu, antwortest du meistens nur auf sachliche Aspekte wie "woher hast du deine Quellen" oder so. Auf argumentative Fragen, von denen ich sehr häufig welche stelle, antwortest du kaum. Das kann bedeuten, daß du über die Fragen nachdenkst (bei mir ist das jedenfalls oft der Fall), es kann aber auch bedeuten, daß du denkst, wer solche Fragen stellt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Wär schon schön, wenn du dich auch mal deiner eigenen Argumentation stellen würdest.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@Woppadaq

>>Wenn du die Berliner Zeitung schon für einseitig hältst, was mußt du dann erst von den anderen halten, die ich lese ?<<

du solltest dir vielleicht mal richtig durchlesen, was ich geschrieben habe, da kam nämlich noch das kleine wörtchen "oft" drin vor.
sie (die berichterstattung) ist nicht nur, aber oft einseitig.

es gibt durchaus auch gute artikel in diesem blatt, aber um es noch einmal zu sagen, gerade was die artikel zur entwicklung in deutschland angeht (agenda 2010, hartz, gesundheits/rentenreform usw), kann ich nicht erkennen, das sich die berliner zeitung groß von den meisten anderen blättern (mit ausnahme der jungen welt, die dieses thema als fast einzige kritisch angeht) unterscheidet.

ich habe auch keine lust mehr, mich alle paar wochen mit einem kritischen artikel abspeisen zu lassen, der in den ganzen anderen, unkritischen untergeht.
das hat so etwas von alibiberichterstattung, damit meine ich nicht die jeweiligen redakteure, denen ich ihre arbeit hoch anrechne, sondern ich beziehe mich auf die zeitung(en) als ganzes.

heutzutage, wo nur noch der bloße mainstream herrscht, wo die meisten medien zur reinen stimmungsmaschinerie im sinne der herrschenden politik in diesem lande verkommen sind, medien, die ihrem auftrag der umfassenden berichterstattung und aufklärung kaum oder gar nicht mehr nachkommen, reicht es eben nicht mehr aus, sich nur auf diese "informationen" zu stützen.

mir zumindest reicht es nicht.

ich finde es äußerst bedenklich was hier passiert. in diesem land werden die weichen in eine richtung gestellt, deren ausmaße die meisten noch gar nicht realisiert haben oder sie haben sie sehr wohl realisiert, und fühlen sich aber ob der ständigen bombardierung mit der vorherrschen, manipulierten meinung dermaßen ohnmächtig, das sie, statt ihre meinung zu sagen, lieber in ihren bart brummeln.

von den bestimmt nicht wenigen, die meinen auf der sicheren seite zu stehen, die meinen, sich satt zurücklehnen zu können, weil sie das alles eh nicht betreffen wird (was ein großer trugschluss ist), mal ganz abgesehen.

auf wen beziehen sich denn die angeblich so repräsentativen umfragen?

haben sie dich gefragt, mich, die vielen millionen in diesem land, die sich nicht sicher fühlen, denen heute schon der arsch auf grundeis geht wenn sie an die zukunft denken, eine zukunft, die auf ausgrenzung beruht?

diese umfragen sind eine riesige verarsche, sie sollen suggerieren, das der großteil der bevölkerung einverstanden ist mit dem was läuft, es müsste doch nur etwas eindeutiger und radikaler umgesetzt werden.

oder was soll mir das sagen, wenn ich z.b. lese, das die SPD immer mehr in der wählergunst abschmiert, aber stattdessen die CDU, die ja dieselben interessen, sogar noch etwas radikaler vertritt, angeblich in der gunst der wähler steigt?

na, klingelts?

oder bist du wirklich davon überzeugt, dass das z.b. irgend etwas über die wirkliche lebenssituation vieler menschen in diesem lande aussagt, besonders derer, die eh schon mit wenig rumkrebsen müssen oder bei denen abzusehen ist, das sie dieses schicksal in zukunft teilen werden?

das die "JW" nichts auf diese umfragen gibt, war mir nicht bewusst, macht sie mir aber, im gegensatz zu dir, deswegen eher sympathischer.

>>Wenn du Artikel schreibst und ich hab Fragen dazu, antwortest du meistens nur auf sachliche Aspekte wie "woher hast du deine Quellen" oder so. Auf argumentative Fragen, von denen ich sehr häufig welche stelle, antwortest du kaum. Das kann bedeuten, daß du über die Fragen nachdenkst (bei mir ist das jedenfalls oft der Fall), es kann aber auch bedeuten, daß du denkst, wer solche Fragen stellt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Wär schon schön, wenn du dich auch mal deiner eigenen Argumentation stellen würdest.<<

???

ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, das wir schon groß was miteinander zu tun hatten, was du jetzt nicht persönlich nehmen musst, ich verliere hier im forum manchmal den überblick.
es gibt auch oft die situation, das andere bereits auf die frage (ich mein' das jetzt ganz generell) in (m)einer weise geantwortet haben, so das ich mich nicht mehr bemüßigt fühle, nochmal dasselbe zu posten.

alles klärchen?!
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
na schau mal an, passend dazu gleich einen wirklich kritischen artikel gefunden,frag mich nicht wo, du ahnst es schon... :lol:

>>Die Anbetung des Marktes

Die SPD, der »dritte Weg« und die programmatische Neubewertung der »sozialen Gerechtigkeit«<<

http://www.jungewelt.de/2003/10-15/003.php

wie gesagt, für mich eine der wenigen zeitungen, die noch klare worte findet und sich nicht auf dieses "des-kaisers-neue-kleider" spielchen einlässt.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
samhain schrieb:

Wirklich gut der Artikel. Wären da nicht so ein paar Sätze, ich könnt ihm voll und ganz zustimmen.

Z.B.
Der Regierungswechsel 1998 kam ? darin sind sich alle Wahlforscher einig ? durch einen erfolgreichen propagandistischen Kampf der SPD gegen die »Gerechtigkeitslücke« der Kohl-Regierung zustande. Die nahm der Wähler als anhaltende Begünstigung von Unternehmereinkommen, Vermögenserträgen und höheren Arbeitseinkommen bei gleichzeitiger Kürzung von Arbeitslosengeld und Renten bei hoher Arbeitslosigkeit, wahr.

Interessant zu behaupten, die Abwahl von Kohl hätte lediglich einen - noch dazu derart wackligen - Grund gehabt. Wacklig deshalb, weil die "Gerechtigkeitslücke" schon immer da, aber nie ein Grund zum abwählen war.
Ich habe es ganz anders in Erinnerung. Schröder sagte mal auf einer Parteiversammlung "Ich werfe der Regierung, neben vielen kleineren Fehlern, vor allem eins vor: sie ist verbraucht !" Kohl und die Regierung hatten dann auch nichts besseres zu tun, als zu beweisen, wie recht Schröder hatte.

Da aus Wettbewerbsgründen das »mobile Kapital« und aus politischen die sogenannte »neue Mitte« (d.h. die »gesellschaftlichen Leistungsträger« der Gut- bis Besserverdienenden) nicht mehr für die Finanzierung in Frage kommen, muß der »Faktor Arbeit« das von ihm gewünschte Maß an Sozialstaatlichkeit selbst finanzieren.

Was heißt das jetzt ? Daß die Lohnnebenkosten noch höher werden ? Ich dachte immer, genau die wolle man senken.
Nebenbei bemerkt: Den Wohlfahrtsstaat finanzieren alle. Die Frage, um die sich gestritten wird, ist doch die, ob die Verhältnismäßigkeit noch stimmt.

In Österreich und Italien, wo die Sozialdemokraten in den vergangenen Jahren kompromißlos auf den »dritten Weg« und damit auf die »neue Mitte« gesetzt hatten, erlitten sie katastrophale Wahlniederlagen. Und auch Tony Blair hat nicht die Mehrheit der Wähler hinter sich, sondern nur dank des Mehrheitswahlrechts die der Abgeordneten

Zu Österreich und Italien: Die Sozialdemokraten in diesen Ländern erlitten katastrophale Niederlagen, eben weil sie NICHT auf die "neue Mitte" setzten. Jedenfalls nicht derart wie es Tony Blair und Gerhard Schröder taten, die wußten, wie wichtig die Medien zum Erreichen ihrer Ziele sind. Diese Rolle übernahmen dann in Österreich Jörg Haider, den ich allein auf 3SAT dutzendemale in "ZIB", der Öschi-Tagesschau zu Gesicht bekam, während sich fast alle anderen Parteioberen rar machten (weiß bis heute nicht, wie der Oberste der SPÖ heißt) und in Italien Berlusconi, der genügend Sender besaß.

Daß Tony Blair die Wahlen angeblich gar nicht gewonnen hat, davon lese ich jetzt tatsächlich das erste Mal. Wieso ist er jetzt noch mal an der Regierung ?

In der Politik der Modernisierer steht nicht mehr die sozialstaatliche Verantwortung für das Wohlergehen des einzelnen im Vordergrund, sondern die Verantwortung des einzelnen für das »Gemeinwohl«, d.h. für die Wettbewerbsfähigkeit und die Entlastung des Staatshaushaltes. Dabei hat dieses »Gemeinwohl«, das mit einer strikten polizeistaatlichen Abgrenzung gegen das Fremde verbunden ist, vor allem bei Tony Blair und Wolfgang Clement Züge eine präfaschistischen Ideologie.

Kannst du mir diesen Satz bitte erklären ? Ich fürchte, ich verstehe das irgendwie nicht .
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
[offtopic]
Zottelfritz schrieb:
Was geht denn mit minister ab? alle seine Posts wurden heute per edit geleert.? :?: :?
Das wissen wir auch nicht. Aber deswegen wurde er gesperrt, weil es die ganzen Diskussionen zerreisst, wenn da auf einmal postings fehlen, auf die sich andere bezogen haben.

Namaste
Lilly
[/offtopic]
 

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