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Sind wir auf dem Holzweg ?

Zerch

Prinz von Libanon
10. April 2002
3.412
Ein_Liberaler schrieb:
Es geht um Krieg? Na schön, geht es eben um Krieg.
Gaara schrieb von rücksichtslosen Indianer , die wie ich finde nicht mit unserer Kultur zu vergleichen sind.Sie vernichteten ihren Lebensraum nicht wie wir es tun.

Ein_Liberaler schrieb:
Nicht unbedingt. Was ist mit Gandhi? Das Problem ist, daß Politiker selbst dann keine Probleme lösen können, wenn sie allerbesten Willens sind.
Ich habe nicht gesagt , dass es keine guten Menschen in der Politik gibt.

Ein_Liberaler schrieb:
Krieg hat ja auch mit Naturzerstörung eher wenig zu tun, mehr mit Kulturzerstörung. Der Dreißigjährige Krieg hat in Brandenburg die allerschönsten Urwälder neu entstehen lassen.
Genau.....Kriege von damals waren der Natur nicht immer schädlich.
Aber als die Spanier z.B. ihre ganzen Wälder in Galleonen zu Seebeherrschung eintauschten, könnte man als Naturschädigend bezeichnen- natürlich würde sich auch dies über kurz oder lang als kein allzu großes Problem für die Natur erweisen.
-Heutige Kriegsführung , schon die des letzten Jahrhunderts wirkt sich bekanntlichermassen aber sehr wohl als großflächig schädigend in der Natur aus.

Ein_Liberaler schrieb:
Welche Stämme sollen das gewesen sein?
Das waren die sogut wie alle der Nordamerikanischen Ureinwohner , wenn es untereinander etwas zu kären gab. Das waren nicht nur die allseitsbekannten Apachen , Sioux , Comanchen , sondern es gab unzählige mehr , viele geraten in Vergessenheit , wurden komplett von weissen Mann ausgerottet , wenn sie nicht schon an seinen eingeschleppten Krankheiterregern starben bevor sie überhaupt entdeckt wurden.

Die Indianer waren Menschen , welche die Decken auf denen der todbringende weiße Mann zuvor gastfreundlich bedient wurde , nach seinen fortgang verbrannten.....selbstschutz wegen der Infektionsgefahr.
Sie waren zuerst gastfreundlich , auch wenn der Gast den Tod brachte.
Als der Gast das Haus übernahm und das Land raubte , waren die Indianerkriege angebrochen.
--------------------------------------
Die Hauptursachen der Umweltvernichtung sind nunmal Industrie und Kriege....auch die Gierde einzelner Menschen.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Zerch schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Es geht um Krieg? Na schön, geht es eben um Krieg.
Gaara schrieb von rücksichtslosen Indianer , die wie ich finde nicht mit unserer Kultur zu vergleichen sind.Sie vernichteten ihren Lebensraum nicht wie wir es tun.

Wir vernichten ihn aber auch nicht durch Krieg. Wenn überhaupt. Man könnte auch sagen, wir verbessern ihn. Wenn wir im Krieg diese Verbesserungen wieder vernichten, könntest Du das Renaturierung nennen...

Ich habe nicht gesagt , dass es keine guten Menschen in der Politik gibt.

Wenn nicht selbstgerecht dann duckmäuserisch.

Dann habe ich das wohl mißverstanden.

Ein_Liberaler schrieb:
Krieg hat ja auch mit Naturzerstörung eher wenig zu tun, mehr mit Kulturzerstörung. Der Dreißigjährige Krieg hat in Brandenburg die allerschönsten Urwälder neu entstehen lassen.
Genau.....Kriege von damals waren der Natur nicht immer schädlich.
Aber als die Spanier z.B. ihre ganzen Wälder in Galleonen zu Seebeherrschung eintauschten, könnte man als Naturschädigend bezeichnen- natürlich würde sich auch dies über kurz oder lang als kein allzu großes Problem für die Natur erweisen.[/quote]

Guter Punkt. Haben auch die alten Griechen schon so gemacht. Wäre interessant zu erfahren, inwieweit sie sie durch Korkeichen- und Olivenhaine ersetzt haben.

-Heutige Kriegsführung , schon die des letzten Jahrhunderts wirkt sich bekanntlichermassen aber sehr wohl als großflächig schädigend in der Natur aus.

Würde ich nicht sagen. Höchstens, wenn wieder mal ein Wald entlaubt wird, aber wer soll das machen, solange die USA keinen Dschungelkrieg führen?

Ein_Liberaler schrieb:
Welche Stämme sollen das gewesen sein?
Das waren die sogut wie alle der Nordamerikanischen Ureinwohner , wenn es untereinander etwas zu kären gab. Das waren nicht nur die allseitsbekannten Apachen , Sioux , Comanchen , sondern es gab unzählige mehr , viele geraten in Vergessenheit , wurden komplett von weissen Mann ausgerottet , wenn sie nicht schon an seinen eingeschleppten Krankheiterregern starben bevor sie überhaupt entdeckt wurden.[/quote]

Das ist mir neu. Mir ist bekannt, daß eine Berührung des Gegners, ohne ihn zu verwunden, gelegentlich die höchst angesehene Kriegstat war, aber daß Auseinandersetzungen zwischen Stämmen im Zweikampf entschieden worden sein sollen, habe ich noch nicht gehört.

Die Hauptursachen der Umweltvernichtung sind nunmal Industrie und Kriege....auch die Gierde einzelner Menschen.

Die Hauptursache der Umweltveränderung ist der Wille des Menschen, am Leben zu bleiben, und zwar samt seinen Kindern. Von Umweltvernichtung würde ich nicht sprechen wollen. Wer will denn entscheiden, ob die Lüneburger Heide vom ökologischen Standpunkt wichtiger, besser und schöner ist, oder der Wald, der vorher da wuchs? Die Auswirkungen der Kriege sind meiner Ansicht nach für die Natur vernachlässigbar.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@NoTom

Auch wenn Egoistisch klingen mag, hatte ich bisher nie wirklich die Befürchtung, ich könnte würde die unmittelbaren Konsequenzen unseres handelns noch erleben. Aber ich habe irgendwie das Gefühl, das Tempo hat extrem angezogen.

das ist auch mein empfinden...ganz extremes tempo. ich denke mal wir nähern uns rasant dem punkt, wo die probleme, die all die jahre auf die lange bank geschoben, ignoriert wurden, sich jetzt verstärkt bemerkbar machen. dann kommt es einem so vor, als käme alles ganz schnell zusammen...ist auch so, nur die gründe dafür sind schon länger klar. jetzt ist nichts mehr mit der hoffnung (obwohl, wenn ich mich so umsehe...), das es die nachfolgenden ausbaden werden, das es noch 50, 100 oder mehr jahre dauert, bis es richtig hart wird.

Globaler Marshall Plan soll Untergang aufhalten

Professor Franz Josef Radermacher sparte nicht mit Kritik und deutlichen Worten. «Wir beuten andere Länder aus. Die westliche Welt kann nur deshalb so reich sein, weil andere arm sind.» Der Zukunftsforscher zeigte sich überzeugt: «Wenn es uns nicht gelingt, die Ungerechtigkeit auf der Welt wenigstens zu mildern, dann fährt die Menschheit gegen die Wand.»

Was sich da an Konflikten aufbaue, sei «dramatisch gefährlich», sagte Radermacher.

...Die globale Grundordnung sei grundfalsch, mahnte der Zukunftsforscher, der unter anderem Wissenschaftlicher Leiter am Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung an der Universität Ulm und Kurator der Stiftung Weltvertrag ist. «20 Prozent der Weltbevölkerung verfügen über 80 Prozent des Wohlstands.» Die reiche Welt sitze auf einem unglaublichen Konsumniveau. «Jeder hier im Raum verbraucht 15 Mal so viel wie andere Menschen aus der armen Welt»

Das Problem sei, «dass die Armen reich werden wollen und zu Recht den gleichen Wohlstand anstreben, den wir in der westlichen Welt genießen». Es gebe «überhaupt keinen Grund, dass uns die Chinesen und Inder wirtschaftlich nicht einholen». Allerdings verbrauche die Menschheit jetzt schon das 1,2-fache der Ressourcen (Öl, Wasser, Böden), die der Globus eigentlich hergebe. «Unser Reichtum funktioniert momentan nur mit einem massiven Verbrauch endlicher, fossiler Energie und einem massiven Schadstoffausstoß», so Radermacher, der eindrucksvolle Zahlen nannte: «In Kalifornien kommen derzeit auf 1000 Menschen 1250 Autos. In China sind es gerade mal sieben. Die Chinesen und Inder wollen aber auch alle Auto fahren und glauben natürlich, sie können genauso viel Dreck machen wie wir. Das verträgt die Erde nicht, wir fahren ökologisch an die Wand.»

...Radermachers Lösung für die immer dramatischeren Probleme ist eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft nach dem so genannten «Global Marshall Plan». Endziel dieser neuen Weltwirtschaftsordnung soll sein, «dass 80 Prozent der Weltbevölkerung über 60 Prozent des Kuchens verfügen»...

quelle

Der Mensch braucht die Schöpfung auf

Größte Umwelt-Studie aller Zeiten: Weltbevölkerung verbraucht dramatisch viele Ressourcen / Viele Arten gehen unwiderbringlich zurück

Die Weltbevölkerung verbraucht nach einer neuen Studie der Vereinten Nationen so viele natürliche Ressourcen, dass die Artenvielfalt auf der Erde in den kommenden 50 Jahren "substanziell und unwiderbringlich" zurückgehen wird. Die grundlegendsten lebensnotwendigen Ressourcen wie Wasser, Nahrung, Holz, saubere Luft und ein ausgeglichenes Klima seien bedroht, heißt es in der heute in London veröffentlichten größten UN-Umweltstudie aller Zeiten.

Die Experten fanden heraus, dass die Veränderungen im weltweiten Ökosystem der Artenvielfalt schon jetzt unwiderbringliche Verluste zugefügt haben, wie der Leiter des Forscherteams, Walter Reid, bei der Vorstellung der Studie sagte. Zehn bis 30 Prozent der Säugetier-, Vogel- und Amphibienarten sind den Angaben zufolge vom Aussterben bedroht. Die Menschen seien dabei, die Artenvielfalt tausendmal so schnell zu verringern wie es unter natürlichen Bedingungen der Fall wäre...

http://www.saar-echo.de/news.php?news_ID=20579

Wissenschaftler erwarten drastische gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen des Klimawandels für Deutschland

Gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen des Klimawandels stellen Deutschland in den nächsten Jahrzehnten vor große Herausforderungen, so das Ergebnis einer Tagung des GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit zusammen mit der Münchener Rückversicherungsgesellschaft.

http://www.umweltdialog.de/vtest.asp?id=1820
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
samhain schrieb:
Professor Franz Josef Radermacher sparte nicht mit Kritik und deutlichen Worten. «Wir beuten andere Länder aus. Die westliche Welt kann nur deshalb so reich sein, weil andere arm sind.»

Schwachsinn, Humbug, Mumpitz. Daß der in Ökonomie abschließen konnte, wirft ein Schlaglicht auf den Stand der Wirtschaftswissenschaften in unserer Zeit..

Das Problem sei, «dass die Armen reich werden wollen und zu Recht den gleichen Wohlstand anstreben, den wir in der westlichen Welt genießen».

Der Wille, in materieller Sicherheit zu leben - ein Problem!

Allerdings verbrauche die Menschheit jetzt schon das 1,2-fache der Ressourcen (Öl, Wasser, Böden), die der Globus eigentlich hergebe.

Ich dachte, Öl wäre endlich? Der Globus gibt neues her?

«In Kalifornien kommen derzeit auf 1000 Menschen 1250 Autos. In China sind es gerade mal sieben. Die Chinesen und Inder wollen aber auch alle Auto fahren und glauben natürlich, sie können genauso viel Dreck machen wie wir. Das verträgt die Erde nicht, wir fahren ökologisch an die Wand.»

Vor hundert Jahren hätte er uns den Erstickungstod in Pferdeäpfeln prophezeit.

...Radermachers Lösung für die immer dramatischeren Probleme ist eine weltweite ökosoziale Marktwirtschaft nach dem so genannten «Global Marshall Plan».

Plan = Markt. Unwissenheit = Stärke.

Die Weltbevölkerung verbraucht nach einer neuen Studie der Vereinten Nationen

Bürokraten auf der Suche nach einer Aufgabe. Gutachter auf der Suche nach Geld. Eine ewig neue Liebesgeschichte.

Die Experten fanden heraus, dass die Veränderungen im weltweiten Ökosystem der Artenvielfalt schon jetzt unwiderbringliche Verluste zugefügt haben, wie der Leiter des Forscherteams, Walter Reid, bei der Vorstellung der Studie sagte.

Nur daß sie uns nie die hunderten und tausenden verschwundenen Arten aufzählen können. Das sind reine Schätzungen, und zwar sehr gewagte.

Zehn bis 30 Prozent der Säugetier-, Vogel- und Amphibienarten sind den Angaben zufolge vom Aussterben bedroht.

Ach, nur noch bedroht? Übrigens, interessanter Zufall: Wer rottet sie aus? Arme Menschen. Wer schützt sie? Reiche Menschen.
 

Kynokrates

Großmeister
20. Mai 2005
83
Ein_Liberaler schrieb:
Nicht unbedingt. Was ist mit Gandhi? Das Problem ist, daß Politiker selbst dann keine Probleme lösen können, wenn sie allerbesten Willens sind.

Das einzig wirkliche Problem besteht in den dekadenten "kadaverhörigen" egokratischen Strukturen, die auf diesem Planeten de facto herrschen und denen sich ca. 98 % der Menschen "freiwillig" unterordnen, und all das letztlich nur, um die Schmerzen des "Gewohnheitspflaster-Abzieh-Effekts" nicht spüren zu müssen. Innerhalb dieser Strukturen gab es immer wieder Einzel- oder Außengroover, die tatsächlich aus der Tiefe heraus versucht haben, etwas zu verändern. Doch kamen diese mit ihren Attempts niemals wirklich durch, da die Masse der Menschen eben "dekadent kadaverhörig" bleiben wollte, wie gesagt, psychologisch betrachtet ausschließlich aus "Schmerzvermeidungsgründen". Verständlich, aber auf Dauer nicht wirklich duldbar, für jenen, der eben nicht so drauf ist.

Das ganze ist ein rein quantitatives Verteilungsproblem memetischer Art. Die Strukturen auf diesem Planeten sind so justiert, dass diejenigen wenigen, die aus "aufrichtiger Wurzelerkenntnis" heraus handeln, immer mit massiven Geröllanhäufungen auf ihrem Weg rechnen müssen. Immer wieder aufs neue bildet sich in ihrem Umfeld ein Mob, der plötzlich jegliche Energie nur noch dafür verwendet, die "systemerschütternden" und damit "zum gemeinsamen Fake-Pflaster-Abzieh-Finale aufrufenden" Äußerungen zu bekämpfen.

Gewissermaßen beunruhigend, was für ein, an sich unerwarteter Zusammenhalt in solchen Situationen stets zu beobachten ist. Leute, die sich zuvor selbst massiv bekämpft haben, schließen sich "mir nichts dir nichts" zusammen, um eine Einzelperson, die aus ihrem "militanten Gewohnheits-Sichtfeld" ausbricht, ins Abseits zu hieven, ein Aspekt, der auch besonders oft zu Tage tritt, wenn sich beispielsweise jemand in einem "Fleischfresserumfeld" dazu entschließt, zum Vegetarier zu werden. Es sind tatsächlich immer die gleichen Mob-Bildungs-Muster, allerorten und zumindest innerhalb der letzten 2000 Jahre jederzeit, auf diesem "dekadent kadaverhörigen" Planeten.

Und so liegt der einzige Schlüssel, um eventuell auf uns zukommende Katastrophen abzuwenden, einzig und allein im individuell-memetischen Bereich (ständige Gedankenhygiene = die wichtigste Hygiene überhaupt = die tatsächliche Arbeit an sich selbst = völlige Emanzipation von falschen elterlichen Erziehungsprogrammen, etc.), sprich: in der finalen Überwindung des Kadavergehorsams.


:wink:
 

Zerch

Prinz von Libanon
10. April 2002
3.412
Ein_Liberaler schrieb:
Dann habe ich das wohl mißverstanden.
Genau , da diese Menschen ja nicht von grundauf schlecht sind.Und in irgendeiner Weise selbstgerecht ist jeder Mensch.Die meisten Politiker können nicht das sagen was sie denken , nicht das machen was sie für richtig halten , weil sie sonst weg vom Fenster sind.


Zitat:
Zehn bis 30 Prozent der Säugetier-, Vogel- und Amphibienarten sind den Angaben zufolge vom Aussterben bedroht.

-"Ach, nur noch bedroht? Übrigens, interessanter Zufall: Wer rottet sie aus? Arme Menschen. Wer schützt sie? Reiche Menschen."

-Da liegt meinesachtens wieder ein Missverständnis vor. Die Armen sind arm , weil die Reichen reich sind.
Dank legaler Enteignung durch Wertemanipulation und gewisser Regeln.
-Und am Ende sollen die Armen noch für alles Verantwortlich sein?
Ist das etwa deine Definition von Gerechtigkeit @ein_Liberaler?

@Kynokrates

Hut ab vor deinem geschriebenem ....ich fühl mich zutiefst betroffen :wink:
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
Ich habe noch eine Anmerkung, besonders zu solchen Leuten wie diesem Professor der meint jetzt geht die Welt unter. Oder bald. Ich empfehle durchaus einen simplen vorher/nachher Vergleich anzustellen. Beispiel China.
Vor der Marktöffnung: Hungersnöte, extreme Unterdrückung, kaum Möglichkeiten für die Menschen zu reisen, Wirtschaft am Rande des Zusammenbruchs.

Nach der Marktöffnung: Etwa 300 Millionen Menschen aus bitterster Armut herausgehoben. Ich möchte mal ein paar der Leute hier an Board sehen was passieren würde, müßten sie auf fließen Wasser, Wassertoiletten, Dusche und Badewanne, Zentralheizung etc etc verzichten. Also leben wie ein Ureinwohner. Menschen in China verließen das Land in gingen in die Städte um dort ein besseres, besser bezahlteres und spannenderes Leben zu beginnen. Von Hungersnöten in China habe ich in letzter Zeit nichts gehört. Menschen können reisen. Es herrschaft immer noch die kommunistische Partei, doch für immer werden sich die Unterdrücker nicht halten können. Die Wirtschaft boomt so extrem, jetzt kaufen Chinesen unter anderem US Firmen (siehe UNOCAL). Nicht alles läuft perfekt, aber doch wesentlich besser als vorher. Ich eine sehr informative Seite gibt es hier:
http://www.pbs.org/wgbh/commandingheights/lo/index.html

Bitte keine Kommentar Schnellschüsse dazu. Ich schätze man braucht mindestens 5 Stunden um diese Seite in der Tiefe zu erforschen, Videos ansehen, Interviews lesen.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.079
Ein_Liberaler schrieb:
Ach, nur noch bedroht? Übrigens, interessanter Zufall: Wer rottet sie aus? Arme Menschen. Wer schützt sie? Reiche Menschen.

160662te.jpg


Was für eine Chance sollen armen Menschen denn auch haben.
90% des Zeugs, was wir aus China importieren ist doch gnadenloser Plastik-Werbeschrott.
Unsere Nachfahren werden uns noch dankbar dafür sein, dass wir den kostbaren Rohstoff Öl für so wichtige Dinge wie Schlüsselbänder, Einweg-Tüten und andere Gimmicks verbraucht haben.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Zerch schrieb:
Genau , da diese Menschen ja nicht von grundauf schlecht sind.Und in irgendeiner Weise selbstgerecht ist jeder Mensch. Die meisten Politiker können nicht das sagen was sie denken , nicht das machen was sie für richtig halten , weil sie sonst weg vom Fenster sind.

Weil sie sonst abgewählt und durch welche ersetzt werden, die lügen, ohne rot zu werden? Es käme auf einen Versuch an.


-Da liegt meinesachtens wieder ein Missverständnis vor. Die Armen sind arm , weil die Reichen reich sind.

Nein, das ist Kappes. Die wären auch arm, wenn wir arm wären. So war es die meiste Zeit der Weltgeschichte über.

Dank legaler Enteignung durch Wertemanipulation und gewisser Regeln.

Ach komm, die sind arm dank ihrer korrupten Regierungen, das ist doch unübersehbar. Hinter diesen Regierungen stehen wiederum unsere Regierungen...

-Und am Ende sollen die Armen noch für alles Verantwortlich sein?

Quark, wer sagt das? Nur zum kleineren Teil.

Ist das etwa deine Definition von Gerechtigkeit @ein_Liberaler?

Meine Definition von Gerechtigkeit ist, daß jeder seins behalten darf, daß Verbrechen bestraft und Verträge gehalten werden.

Giacomo_S schrieb:
Was für eine Chance sollen armen Menschen denn auch haben.

Völlig richtig. Solange wir ihnen die Möglichkeit verwehren, ihren Lebensstandard zu heben, pfeifen sie auf die Umwelt, und zu Recht.

90% des Zeugs, was wir aus China importieren ist doch gnadenloser Plastik-Werbeschrott.

Meine Tastatur und meine Maus sind z.B. aus China. Mein alter Monitor war's auch. Unsere Regierungen haben eine Heidenangst vor chinesischen Textilien und wollen die Einfuhr weiter behindern. Neunzig Prozent nutzloser Plastikschrott halte ich für eine ziemliche Übertreibung.

Unsere Nachfahren werden uns noch dankbar dafür sein, dass wir den kostbaren Rohstoff Öl für so wichtige Dinge wie Schlüsselbänder, Einweg-Tüten und andere Gimmicks verbraucht haben.

Wenn Recycling anfängt sich zu rentieren, fange ich an, mir darüber Gedanken zu machen.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.079
Ein_Liberaler schrieb:
-Da liegt meinesachtens wieder ein Missverständnis vor. Die Armen sind arm , weil die Reichen reich sind.

Nein, das ist Kappes. Die wären auch arm, wenn wir arm wären. So war es die meiste Zeit der Weltgeschichte über.

Erstens stimmt das so nicht und zweitens ist es damit auch nicht gerechtfertigt. Seit der Zeit des Kolonialismus beuten wir die Länder wegen ihrer Rohstoffe aus. Das für unsere schicken Handys notwendige Coltan führt in Afrika zu Krieg und Elend.

Ein_Liberaler schrieb:
Ach komm, die sind arm dank ihrer korrupten Regierungen, das ist doch unübersehbar. Hinter diesen Regierungen stehen wiederum unsere Regierungen...

Da stimme ich Dir ausnahmsweise einmal zu.
Und versucht eine Regierung einmal, sich vom Knebel amerikanischer Rohstoffkonzerne zu befreien, dann stürzt die CIA die Regierung (Chile/Allende)

Ein_Liberaler schrieb:
Giacomo_S schrieb:
90% des Zeugs, was wir aus China importieren ist doch gnadenloser Plastik-Werbeschrott.
Neunzig Prozent nutzloser Plastikschrott halte ich für eine ziemliche Übertreibung.

Gemeint war in % vom Gesamt-Volumen und nicht in % der Artikel.
Früher war ich im Werbemittelhandel und habe das Zeug importiert, auch in größerem Masstab aus China.
Das sind doch alles Dinge, die die Welt nicht braucht. Und letztlich aus unseren Volkswirtschaften auch finanziert werden.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Giacomo_S schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Nein, das ist Kappes. Die wären auch arm, wenn wir arm wären. So war es die meiste Zeit der Weltgeschichte über.

Erstens stimmt das so nicht und zweitens ist es damit auch nicht gerechtfertigt.

Armut läßt sich durch nichts rechtfertigen. Aber was stimmt nicht an meiner Aussage? Afrika war immer schon arm.

Seit der Zeit des Kolonialismus beuten wir die Länder wegen ihrer Rohstoffe aus.

Ja, aber deswegen sind wir nicht reich. Wenn wir eine Freihandelspolitik betrieben und die Entstehung von Rechtsstaaten unterstützt hätten, wäre nicht nur Afrika heute reicher, sondern auch wir. Merkantilismus ist ein Schuß ins eigene Knie.

Das für unsere schicken Handys notwendige Coltan führt in Afrika zu Krieg und Elend.

Wenn es da kein Coltan gäbe, wäre Ruanda wegen der Goldminen im Kongo eingefallen, oder nicht?

Ein_Liberaler schrieb:
Ach komm, die sind arm dank ihrer korrupten Regierungen, das ist doch unübersehbar. Hinter diesen Regierungen stehen wiederum unsere Regierungen...

Da stimme ich Dir ausnahmsweise einmal zu.
Und versucht eine Regierung einmal, sich vom Knebel amerikanischer Rohstoffkonzerne zu befreien, dann stürzt die CIA die Regierung (Chile/Allende)

Was war denn in Chile zu holen? Anderes Beispiel: Persien.

Gemeint war in % vom Gesamt-Volumen und nicht in % der Artikel.
Früher war ich im Werbemittelhandel und habe das Zeug importiert, auch in größerem Masstab aus China.

Und Du meinst nicht, daß Textilien inzwischen mehr Volumen ausmachen? Und ist es überhaupt sinnvoll, von Volumen zu reden statt von Wert?

Das sind doch alles Dinge, die die Welt nicht braucht. Und letztlich aus unseren Volkswirtschaften auch finanziert werden.

Ich handle auch mit Dingen, die die Welt nicht braucht. :lol: :lol:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
also man kann auf jeden fall stozl darauf sein, ein geschäft selbst zu führen, solange man da sachen verkauft, die nicht gegen irgendwelche gesetze verstoßen.. und ob die jetzt die welt braucht oder nicht, ist doch echt egal.. wenns keiner brauchen würde, wäre der liberale pleite..

Ein_Liberaler schrieb:
Was war denn in Chile zu holen? Anderes Beispiel: Persien.
chile wurde aus angst vor dem sozialisten allende so behandelt.. obwohl angst hier doch das falsche wort ist, aber man wollte im eigenen hniterhof nun mal keine kommunisten.. ist ja auch verständlich, würde ich auch nicht wollen :wink:
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.079
Ein_Liberaler schrieb:
Was war denn in Chile zu holen? Anderes Beispiel: Persien.

Wikipedia schrieb:
Chile gehört zu den führenden Industrienationen Lateinamerikas sowie zu den größten Rohstoffproduzenten. Es verfügt über die größten bekannten Kupfervorkommen der Welt (ca. 40 Prozent).

Ein_Liberaler schrieb:
Und Du meinst nicht, daß Textilien inzwischen mehr Volumen ausmachen? Und ist es überhaupt sinnvoll, von Volumen zu reden statt von Wert?

Textilien aus Billiglohnländern unterliegen Handelsbeschränkungen. Diese internationalen Verträge aus den 70er Jahren sehen nicht nur einen verhältnismässig hohen Einfuhrzoll (im Durschnitt ca. 13%, zusätzlich dann noch 16% Einfuhrumsatzsteuer) vor, sondern auch Kontingentierungen. Ein Unternehmen kann daher nur dann Textilien aus einem Billiglohnland einführen, wenn es noch freie Kontigente gibt. Es muss dann eine Einfuhrgenehmigung einholen und das Kontingent wird bei den jeweiligen Handelskammern der Länder ausgetragen.

In der Praxis zeigt sich, dass die Einfuhr von Textilien nur dann lohnt, wenn sehr grosse Stückzahlen eingekauft werden, was im Grunde nur großen Handelskonzernen möglich ist.
Deshalb bezieht z.B. der Werbetextilhandel seine Textilien i.d.R. aus der EU (Irland) oder Ländern Paneuropas (Türkei).

Daher ist mir der Hype um Textilien auch ein Rätsel, denn die grossen Kaufhäuser kaufen die doch eh schon jahrelang in Bangladesch.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ah, Kupfer. Wenn es darum ging, war die Aktion der USA umso bescheuerter, denn wozu braucht man im Zeitalter der Glasfaser noch Kupfer?

Giacomo_S schrieb:
Textilien aus Billiglohnländern unterliegen Handelsbeschränkungen...

Die zur Zeit gelockert werden, aber dann doch lieber nicht richtig, und laßt uns doch noch eine Konferenz in einem Fünfsternehotel abhalten.

Daher ist mir der Hype um Textilien auch ein Rätsel, denn die grossen Kaufhäuser kaufen die doch eh schon jahrelang in Bangladesch.

Wie ich gehört habe, sollen da schon Textilunternehmen von der chinesischen Konkurrenz ruiniert worden sein.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.079
Ein_Liberaler schrieb:
Ah, Kupfer. Wenn es darum ging, war die Aktion der USA umso bescheuerter, denn wozu braucht man im Zeitalter der Glasfaser noch Kupfer?

Ich erlaube mir, deiner Bildung etwas auf die Sprünge zu helfen:

Wikipedia schrieb:
Am 11. September 1973 kam es schließlich zum Militärputsch gegen die Regierung. Präsident Allende und Hunderte seiner Anhänger kamen in diesen Tagen ums Leben, Tausende wurden inhaftiert. Die Macht als Präsident einer Junta übernahm General Augusto Pinochet, der gleichzeitig Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Nationalpolizei war.

Glasfaser war 1973 noch kein Thema.
Ist es heute übrigens oft auch nicht. Und für stromführende Kabel (was mit Sicheheit die Masse darstellen dürften) und elektronische Bauteile ist Kupfer nach wie vor unersetzlich.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Das ist richtig. Lichtwellenleiter die zur Datenübertragung taugen wurden erst so 1976 entwickelt. Davor war das wichtigste kommerzielle Einsatzgebiet die Puschellampe:
ufo_lampe.jpg

:lol:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Alles richtig, aber das Glasfaserkabel hat dazu geführt, daß die Weltkupferreserven heute nicht erschöpft sind, wie der Club of Rome vorhergesagt hat, sondern der Kupferpreis gefallen ist. Daß die US-Regierung das nicht voraussehen konnte, ist auch logisch. Wenn es ihr aber um das Kupfer gegangen sein sollte, dann war die Sache im nachhinein umso sinnloser. Schädlich für's Renommee, teuer und vorschnell.

Edit: Puschellampen?! Wozu der kranke Geist des Menschen nicht alles fähig ist!
 

HassanISabbah

Geheimer Meister
11. Oktober 2004
137
WACHSTUMSRÜCKNAHME?

ein ganz interessanter Artikel:

WACHSTUMSRÜCKNAHME im Süden setzt voraus, dass wir versuchen, einen "Circulus virtuosus" in Gang zu setzen. Er lässt sich mit acht Begriffen kennzeichnen: neu bewerten, umdenken, umstrukturieren, lokalisieren, umverteilen, reduzieren, wiederverwenden, recyceln. Ist dieser "tugendhafte Kreislauf" erst einmal in Gang gebracht, ist es möglich, die wirtschaftliche und kulturelle Abhängigkeit des Südens vom Norden zu beenden und an eine historische Entwicklung anzuknüpfen, die durch Kolonisation, Entwicklung und Globalisierung unterbrochen wurde. Es gilt, eine eigenständige kulturelle Identität herauszubilden, in Vergessenheit geratene landesspezifische Produkte, wieder einzuführen und die entsprechenden "antiökonomischen" Werte zu pflegen sowie die traditionellen Techniken und Fertigkeiten neu zu entwickeln.


Und wenn wir im Norden zeigen wollen, dass wir wirklich gewillt sind, dem Süden Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, so müssen wir vielleicht noch eine andere Verpflichtung anerkennen, der nachzukommen einige indigene Völkern fordern: Wir müssen ihnen ihre verlorene Ehre zurückgeben. Dies wäre ein Ansatz, um mit dem Süden eine Partnerschaft der Wachstumsrücknahme zu begründen. Die Rückerstattung ihres geplünderten Erbes wird weitaus schwieriger sein.


Wenn wir uns dagegen entschließen, unter dem Vorwand der Bekämpfung von Elend, das durch die Wachstumslogik hervorgerufen wird, an ebendieser Wachstumslogik im Süden festzuhalten, so kann daraus nur eine weitere Verwestlichung folgen. Einem solchen Konzept mögen die besten Absichten zugrunde liegen - "der Bau von Schulen, Gesundheitsstationen, Trinkwasserleitungen und die Wiedererlangung von Ernährungsautonomie". Tatsächlich läuft dies stets auf einen ordinären Ethnozentrismus hinaus, der die alte Fixierung auf Entwicklung beinhaltet.(3)


Man wird sich schon entscheiden müssen: Entweder man fragt die betreffenden Länder - d. h. ihre Regierungen oder die Öffentlichkeit - nach ihren Wünschen. Dann werden sie zweifellos nicht die Erfüllung von "Grundbedürfnissen" verlangen, die der westliche Paternalismus ihnen zuschreibt, sondern Klimaanlagen, Handys, Kühlschränke und vor allem Autos. Und natürlich auch Kernkraftwerke, Kampfflugzeuge und Schützenpanzer.


Oder aber man nimmt den Aufschrei eines guatemaltekischen Bauernführers zur Kenntnis: "Lasst die Armen in Ruhe, und verschont sie mit eurem Entwicklungsgerede."(4 )Ob Vandana Shiva in Indien oder Emmanuel Ndione in Senegal - alle Sprecher der sozialen Bewegungen im Süden äußern sich auf ähnliche Weise. Erst vor kurzem haben die südlichen Länder ihre gesicherte Ernährungsbasis eingebüßt. In Afrika existierte sie noch bis in die 1960er-Jahre, bis zum Beginn der so genannten Entwicklungsoffensive.


Ist es nicht der Imperialismus der Kolonisierung, der Entwicklung und der Globalisierung, der die Selbstversorgung mit Lebensmitteln täglich noch weiter untergräbt und die Abhängigkeit vom Norden verstärkt? Vor der Verschmutzung durch industrielle Abfälle war das Wasser in diesen Ländern noch trinkbar. Und was die Schulen und Gesundheitsstationen anbelangt: Sind diese Institutionen wirklich geeignet, Kultur und Gesundheit zu schützen? Ivan Illich hat da ernsthafte Zweifel angemeldet, übrigens auch mit Blick auf die nördliche Hemisphäre.(5)

Zu Recht betont deshalb der iranische Ökonom Majid Rahnema: "Was man noch immer als Hilfe bezeichnet, ist nur ein finanzieller Zuschuss zur Stärkung der Elend produzierenden Strukturen. Wenn die Opfer dieser Enteignungspolitik jedoch versuchen, sich vom globalisierten Produktionssystem abzukoppeln, um nach Alternativen zu suchen, die ihren eigenen Wünschen entsprechen, ist niemand da, der ihnen Hilfe bietet."(6)

Eine Alternative zur Entwicklung kann jedoch weder im Süden noch im Norden in der Rückkehr zu Vergangenem bestehen, auch nicht in der pauschalen Durchsetzung von "Nichtwachstum". Für die Ausgegrenzten und Gestrandeten der Entwicklung geht es nur um eine Art Synthese aus der verloren gegangenen Tradition und einer unerreichbaren Modernität. Die Formulierung klingt paradox, doch sie bezeichnet präzise die doppelte Herausforderung, vor der wir stehen.


Unsere wichtigste Ressource ist dabei der gesellschaftliche Erfindungsreichtum, der sich von allein einstellen wird, sobald wir die Zwangsjacke unserer ökonomistischen Fixierung auf "Entwicklung" abgelegt haben. "Nach der Entwicklung" - das ist zwangsläufig vielgestaltig und erzwingt, nach kollektiven Entfaltungsmöglichkeiten zu suchen, die andere Ziele begünstigen als den materiellen Wohlstand auf Kosten der Umwelt und der sozialen Beziehungen.


Was das gute Leben ist, wird je nach Kontext sehr verschieden sein. Im Grunde genommen geht es darum, neue Kulturen aufzubauen. Egal ob dieses Ziel umran (Blüte) heißt wie bei Ibn Kaldun(7) oder swadeshi-sarvodaya (Verbesserung der sozialen Bedingungen für alle) wie bei Gandhi oder bamtaare (es miteinander gut haben) wie bei den westafrikanischen Tukulör oder fidnaa/gabbina (Ausstrahlung einer wohl genährten und sorgenfreien Person) wie bei den äthiopischen Boran(8) - entscheidend ist, dass endlich Schluss ist mit der Zerstörung, die unter dem Etikett Entwicklung oder Globalisierung immer weiter vorangetrieben wird.


Kein Zweifel, dass der Umsetzung von Wachstumsrücknahme im Süden wie im Norden eine regelrechte Entgiftungskur vorangehen muss. Wachstum hat ja die ganze Zeit nicht nur als schädlicher Virus gewirkt, sondern auch als Droge: "Um die Lebenswelt der Menschen zu infiltrieren", schreibt Majid Rahnema, "bediente sich der erste Homo oeconomicus zweier Methoden, die nicht von ungefähr an das Retrovirus HIV und die Methoden der Drogenhändler erinnern"(9): die Zerstörung der Immunabwehr und die Schaffung neuer Bedürfnisse. Der Drogenabhängigkeit zu entkommen wird schwer sein, zumal die Händler - in unserem Fall die transnationalen Unternehmen - ein Interesse an der Aufrechterhaltung unseres Sklavendaseins haben. Doch es ist durchaus denkbar, dass der heilsame Schock der Notwendigkeit uns noch rechtzeitig aufrütteln wird.

ganzer artikel hier:
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2004/11/12.mondeText.artikel,a0055.idx,15
 

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