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Fortsetzungsgeschichte - ein neuer Versuch

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
Zeit für ein kleines Intermezzo.

Irgendwo in Indien steht im Dschungel eine kleine Hütte. Vor der Hütte trainieren zwei Männer. Den älteren der beiden konnte man durchaus als untersetzt bezeichnen, wobei er dies nicht gerne hörte. Der jüngere wirkte durchtrainiert und war rund zwei Köpfe größer. Die beiden übten Shi-ba-luo-han-shou*. Gerade als Lucille sich in die Wanne setzte sagte der ältere der beiden: "So nun ist es genug Apu**, ich muss jetzt aufhören. Es wird Zeit meine Reise anzutreten. Ich bitte dich nochmals eindringlich, gut auf unser Heim aufzupassen, während ich fort bin." Schon bei den letzten Worten begann der Mann sich zu entmaterialisieren. Apu, sein Schüler, schüttelte etwas resigniert den Kopf und begab sich in die Hütte.

*Bodhidharma ist vielleicht für die Entstehung der Kampfkunst Shi-ba-luo-han-shou (18 Hände der Buddha-Schüler) verantwortlich.

** Apu is a Tribute to Matt Groening
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ihm waren diese seltsamen Reisen seines Meisters etwas unheimlich, vielleicht auch, weil er selbst diese Kunst noch nicht beherrschte. Er wusste auch nicht, wo sein Meister ankommen, wann er zurückkommen und was mit ihm geschehen würde.
In der Hütte setzte sich Apu vor einen Schrein und begann zu meditieren. So konnte er seine Zweifel kontrollieren und die Sorgen, die er sich machte, ohne es zugeben zu wollen, auf ein erträgliches Maß reduzieren. Das tat er immer, wenn er aufgrund dieser Reisen allein war. Einmal war sein Meister auf diese Weise sieben Wochen lang weggewesen, und Apu hatte die gesamte Zeit mit dem Meditieren verbracht.
 

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
Lucille lag im warmen Wasser und versuchte sich zu entspannen. Als die Gedankenflut soweit nachließ, dass sie einigermaßen vernünftigen überlegen konnte, kam sie darauf, dass sie den Namen ihres entführers aus der Bibel kannte. Sie konnte sich nicht an die genaue Stelle erinnern, sondern wusste nur, dass es irgendwo im Neuen Testament stand und das es etwas mit Schweinen zu tun hatte. So viele Fragen und keine Antworten.

Plötzlich stand ein kleiner, dicker, schon etwas älterer Herr, der einen Lendenschurz trug, im Badezimmer.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ein Schrei. Lucille konnte jetzt nichts anderes tun als schreien. Was wollte dieser Mann bei ihr, und vor allem: Wie ist er ins Badezimmer gekommen? Er sagte etwas, das sie nicht verstehen konnte, was sie dazu veranlasste, noch lauter zu schreien. Um sie davon abzuhalten, näherte er sich ihr und hielt ihr den Mund zu. Er hatte nicht vor ihr wehzutun, und das tat er auch nicht, aber Lucille hatte Angst und war außer sich. Sie tauchte unter der Hand des Mannes hindurch, so dass sie sich nun neben ihm befand, schlug ihm ins Gesicht und sprang aus der Wanne. Es war ihr zuwider, nun eine junge Frau zu sein, deren nackter Körper den Blicken eines Einbrechers ausgesetzt war. Sie rannte zur Wand, an der ein großes Handtuch hing, und bedeckte sich damit. In diesem Augenblick klopfte jemand an der Tür. "Lucille, alles in Ordnung?" "Gar nichts ist in Ordnung." Sie weinte. "Hier ist jemand reingekommen." Sie drehte den Schlüssel um, so dass Legion ins Badezimmer kommen konnte. "Warum tun Sie das?", schrie sie ihn an. "Was soll er hier?" "Lucille, bitte beruhige dich", sagte Legion, "Ich kenne diesen Mann nicht, ich habe nichts mit ihm zu tun."
Der Eindringling stand still und bewegte sich nicht. Nur seine Augen sahen mal die nun noch stärker weinende Frau, mal den Mann neben ihr an.
"Wer sind Sie?", fragte Legion rauh. Der Fremde antwortete auf indisch, und Lucille wusste, dass sie die einzige in diesem Raum war, die das nun folgende Gespräch nicht verstehen konnte.
Nach einigen Minuten bat Legion Lucille, sich anzuziehen und ihm dann zu folgen. Er und der fremde Mann verließen den Raum und warteten auf sie.
 

minister

Geheimer Meister
22. August 2003
420
Doch die Zeit verging und verging und Lucille kam nicht heraus.
Woraufhin Legion irgendwann der Kragen platzte und den Raum in welchem Lucille anscheinend noch immer mit dem Anziehen beschäftigt war, betreten wollte. Doch siehe da, die Tür ging nicht mehr auf. Er rüttelte daran, doch die Tür war inzwischen versperrt und nicht aufzubekommen. Der Inder machte eine kurze Handbewegung, die Legion auf die Seite zu gehen bedeutete. Woraufhin der Inder ohne mit der Wimper zu zucken nach vor auf die Tür zu in die Luft sprang und mit einem gezielten Fußkick die dicke Holztür durchbrach.
Legion´s Verwunderung war kaum zu übersehen, doch es blieb keine Zeit zum Nachdenken, denn was sie nun zu sehen bekamen, übertraf selbst ihre schlimmsten Erwartungen...
 

Bendor

Geselle
16. Juli 2003
34
Auf dem Boden des Badezimmers lag Lucilles Pullover, ihre Hose jedoch war verschunden. Ein klater Hauch wehte durch das Zimmer.
"Das Fenster", schrie Legion auf indisch.
Tatsächlich, das Fenster stand auf. Beide Männer blickten raus, sahen jedoch keine Lucille.
"Verdammt", schrie Legion, diesmal auf deusch, "sie ist entkommen"
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ich möchte alle "Nicht-Stammschreiber" bitten, sich vor dem Posten die bisherige Geschichte durchzulesen. Denn mittlerweile meinen wir - Gestreift und ich - es einigermaßen ernst damit. Lest also bitte vorher, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden (dann wisst ihr z.B. auch, dass sich Legion nicht von einem springenden Inder verwundern lässt). Noch etwas: Schreibt Texte, die zur Geschichte gehören sollen, bitte fett.
 

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
@ EVO

Ich hatte an minister eine PN geschickt, mit der bitte, den Text nochmals zu editieren. Kurze Anleitung, wie das geht mit dem fett war enthalten. Er scheint ein Newbie zu sein. Ich sehe das aber nicht ganz so eng, wie Du, mit den beiden Posts. Hauptsache diese Geschichte macht allen Spaß. Schließlich sind wir hier im Small Talk. Du bist doch eigentlich ganz locker drauf, oder täusche ich mich da?
Mal schauen, was sich daraus machen lässt.

Nachdem Legion dies festgestellt hatte, schaute er nach links und sah, wie Lucille auf dem Mauervorsprung, der sich unterhalb des Fensters befand und das gesamte Haus umgab, entlang krabbelte. Er bat sie wieder hereinzukommen, was sie nach einigem Zögern auch befolgte, da sie bemerkte, wie sinnlos ihr Fluchtversuch war, den sie unternommen hatte.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ei sicher bin ich locker drauf, ich meinte das auch eher pauschal, es war nicht direkt auf die beiden letzten Teilnehmer bezogen. Alles im grünen Bereich.


"Entschuldigen Sie bitte, ich bin im Moment sehr verwirrt", versuchte sie sich zu rechtfertigen. "Schon in Ordnung", beruhigte sie ihr vermeintlicher Entführer, "das ist nur verständlich".
Alle drei gingen einige Räume weiter, bis sie in ein großes Zimmer kamen, in dessen Mitte eine Sitzgruppe in der Nähe eines Kamins stand. Sie setzten sich, und Legion fing an zu sprechen: "Lucille, was geschehen ist, war nicht zufällig. Ich kann dir jetzt noch nicht alles verraten, da es dich möglicherweise wahnsinnig machen würde, aber ich kann dich langsam an das heranführen, was sich um dich herum ereignet.
Dieser Mann hier ist Kerri Varanasi. Er ist eine wichtige, wenn auch unauffällige Person des indischen Buddhismus. Dass er dich so erschrocken hat, tut ihm leid, aber er musste hierherkommen. Warum, kannst du jetzt noch nicht verstehen, du musst zuerst die Grundlagen der vorangegangenen Ereignisse begreifen." "Aber wer sind Sie?", wollte sie wissen. "Ich habe Ihren Namen schon einmal gehört, in irgendeinem Zusammenhang mit der Bibel..." Legion konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen. "Ja", sagte er, immer noch lächelnd, "sogar bis in die Bibel habe ich es geschafft. Es wundert mich heute noch ein bisschen, dass man das Vorkommnis weitgehend so niedergeschrieben hat, wie es war, ohne viel dazuzudichten. Aber einige Übertreibung konnten sie wohl nicht verhindern." "Wie meinen Sie das?" Lucille glaubte nicht, was sie hörte. "Sie wollen mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass Sie in der Bibel stehen." Legion hatte immer noch das Lächeln auf den Lippen. "Ich habe nicht behauptet, dass es für dich einfach sein würde. Doch es ist wahr. Ich bin der Besessene von Gerasa, mir hat Jesus Christus die Dämonen ausgetrieben." Mit einem völlig blassen Gesicht führte Lucille seinen Satz fort "Und sie in die Schweine geschickt." "Ja. Aber es waren keine zweitausend Schweine, wie es im Markusevangelium geschrieben steht, sondern vielleicht zwanzig, höchstens dreißig."
Lucille war wie erstarrt. "Das kann jeder behaupten." Legion sagte ruhig: "Kann dir auch jeder jede Einzelheit deines Traumes wiedergeben? Kann dir jeder sagen, was du gerade fühlst? Denn ich weiß es; du glaubst mir, nur willst du es nicht glauben, weil es dir unlogisch erscheint. Es erscheint dir unlogisch, dass es jemanden gibt, der länger als 90, 100 oder 120 Jahre leben kann, dass jemand deine Träume kennt." "Ja."
 

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
@ EVO
Ich bin jetzt echt überrascht, dass Du Legion zu dem Bessenen gemacht hast. Ich dachte eigentlich, dass ist der Dämon, den Jesus ausgetrieben hat. Menno, jetzt muss ich wieder umdenken.

Für eine Weile saßen die drei schweigend da. Kerri Varanasi stand plötzlich auf und ging zu der Bar, die sich neben dem Kamin befand. er schenkte sich ein Gals wasser ein und fragte im perfekten Deutsch: Möchte sonst noch jemand etwas zu trinken?" Lucille starte ihn verwundert an. "Sie sprechen unsere Sprache?", fragte sie. "Ja, warum denn nicht? Möchten Sie nicht auch etwas etwas trinken?", erwiderte er.
"Ja, gerne?", sagte Lucille und nahm dankend ein Glas mit Wasser entgegen. Nachdem sie etwas davon getrunken hatte, fragte sie, was als nächste passieren soll.

Es war Legion, der ihr daraufhin erklärte, dass sie noch einen weiteren Gast erwarten. Lucille fragte ihn: "Was noch jemand kommt hierher. Wer ist es denn diesmal? Der Erzengel Gabriel oder Krishna?" Legion musste lächeln und Kerri Varanasi beantwortete die Frage. "Nun, unser Gast ist nicht ganz so bedeutend, wie die beiden genannten, aber mit Sicherheit genauso interessant."
"Wer ist es denn?"
"Es handelt sich um eine Frau."
 

minister

Geheimer Meister
22. August 2003
420
Newbie?!?

Okay, überredet, die Geschichte ist eure Kreation.
Misch mich nicht mehr ein.
Erwischt! :roll: :wink: Gebe auch zu, vorher nicht die gesamten bisherigen Seiten der Geschichte durchgelesen zu haben sondern nur die letzten Absätze.
Trotzdem viel Spaß noch dabei und nicht böse sein, war halt ein Versuch.

Minister
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Och komm, habe ich dir jetzt auf den Schlips getreten? Du kannst natürlich gerne mitschreiben, es ist ja keine Sache für nur zwei Leute, aber dazu solltest du die Geschichte halt kennen.


@Gestreift: Du wolltest ihn wirklich zum Dämon machen? Aber dann wäre er doch böse! Na ja, es sei denn er wäre ein missverstandener Dämon mit einer schweren Kindheit... Und außerdem waren es doch viele Dämonen, deswegen ja auch Legion. Aber das kriegen wir schon hin.
 

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
@ EVO

Ich halte mich an die Spielregeln. Muss meine persönlichen Wünsche und Absichten zurückstellen zum Wohle der Geschichte. Was immer auch kommen mag, ich beuge mich der Entwicklung und zwar mit großer Freude.

:)
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
"Dann muss es ja mindestens die Heilige Jungfrau sein." Lucille wurde langsam ein bisschen sarkastisch.
"Nein, auch nicht", sagte Varanasi. "Es ist eine junge Dame namens Emily Copp. Sie kommt aus Schottland und ist das Omikron-Virus-Objekt."
"Was hat das mit diesen Virus-Objekten auf sich? Soweit ich weiß, bin ich das Epsilon, nun erfahre ich vom Omikron, gibt es etwa auch ein Beta, Pi und Omega? Gibt es ein ganzes griechisches Alphabet von uns?"
Legion antwortete: "Fast. Es gibt 23 Virus-Objekte, von Beta bis Omega, inkarniert durch junge Frauen wie dich. Oder besser gesagt reinkarniert. Denn, auch du, Lucille, bist eine Art Wiedergeburt."
Lucille seufzte laut. "Um Gottes willen, wessen Wiedergeburt? Wie weit führt das überhaupt noch?"
"Noch ziemlich weit. Ich habe dir gesagt, es würde schwer sein", erklärte Legion, während er ins Feuer des Kamins blickte. "Damit du das alles verstehen kannst, muss ich dir zuerst von mir erzählen. Du kennst nun meine Bibelgeschichte. Die Dämonen, die Christus mir ausgetrieben hat, waren zwar zahlreich, aber vergleichsweise harmlos. Es hat Jahre gedauert, bis ich diese niederschmetternde Erkenntnis erlangte. Denn seit einer fast unvorstellbar langen Zeit bin ich von einem Dämonen besessen, den nicht einmal der Sohn Gottes exorzieren konnte. Er ist das Alpha-Virus-Objekt und mächtiger als ihr 23 zusammen."
"Heißt das..." Lucille wurde im Gesicht blass wie eine Leiche. "... dass ich ein Dämon bin?" Nein, unmöglich. Was sollte das alles? Ein wildfremder Mann entführte sie, der in der Bibel erwähnt sein will, sie vertraute sich ihm auch noch vollkommen an, dann tauchte irgendein Inder aus dem nichts auf... Das war alles viel zu viel, und einfach nicht möglich. Sie gab sich die größte Mühe, aus diesem Alptraum aufzuwachen, und plötzlich geschah es: Sie öffnete ihre Augen. Es war alles nur ein langer, furchtbarer Traum. Über ihr erschienen zwei vertraute Gesichter, doch es dauerte einige Sekunden, bis sie scharf genug sehen konnte, um sie zu erkennen. Bitte nicht, dachte sie sich, als die Konturen deutlicher wurden. Und doch: Es waren die beiden Männer, der Inder und Legion.
Letzterer sagte zu ihr: "Lucille, alles in Ordnung? Du warst bewusstlos."
Warum nur, warum sie? Es war einfach ungerecht.
Eine halbe Stunde und den stärksten Kaffee ihres Lebens später war Lucille wieder in der Lage, mehr zu erfahren.
"Wo war ich stehen gablieben?", summte Legion vor sich hin. "Ach, die 24 Virus-Objekte. Also: Alle 24 sind Dämonen, wir nennen sie seit einigen Jahrzehnten Virus-Objekte, weil sie Viral leben, wenn sie einen Wirt finden können: Sie nutzen die Seele wie gewöhnliche Viren eine Zelle. Doch ihr 23 seid dazu nicht in der Lage, weil ihr jeweils zu schwach seid. Nur der Alpha-Virus kann es. Und ich bin seit über 3300 Jahren sein Wirt."
Lucille hätte schon wieder ohnmächtig werden können, doch langsam hatte sie keine Lust mehr darauf, und hörte lieber zu, denn mittlerweile fand sie die Erzählung - von der sie nun wirklich wusste, dass sie wahr war - interessant.
Legion fuhr fort: "Wann und wo genau ich geboren wurde, weiß ich nicht, aber die erste Station meiner Jugend war Ägypten. Mehr musst du darüber vorerst nicht wissen. Festgesetzt hat sich der Alpha-Dämon in mir, als ich eine Nacht mit einer Frau verbracht habe, die viel später Nofretetes Großtante werden sollte. Ich habe genau gespürt, wie der Dämon aus ihrem Körper in meinen gefahren ist, und es war der größte körperliche Schmerz, den ich in meinem langen Leben je erlitten habe. Ich konnte nichts gegen ihn machen, doch zunächst hat er mir bis auf Schmerzen und gelegentliche Anfälle wie Raserei, Paranoia oder Halluzinationen nichts angetan. Ich werde dir später Genaueres darüber erzählen, doch im Moment haben wir nicht viel Zeit.
Dieser Dämon hat die 23 anderen angezogen und in meinen Körper geführt. Und jetzt kannst du dir wahrscheinlich denken, welche Dämonen es waren, die mir Jesus Christus ausgetrieben hat."
Lucille konnte nicht mehr weinen. Jetzt lachte sie. Sie lachte so, wie seit Jahren nicht mehr, denn sie war es, SIE, die Wiedergeburt eines jahrtausendealten Dämons, sie wurde also von Jesus persönlich aus einem Menschen vertrieben!. "Moment", sagte sie. "Wenn ich ein Dämon bin, wie könnte ich dann einen Menschen besetzten? Ich habe schließlich einen Körper."
"Du bist gewissermaßen der Träger des Dämons, so wie ich gewissermaßen der Träger meines Dämons bin. Die 23 schwachen wechseln nach dem profanen Tod ihres Trägers den Körper. Doch dein Virus-Objekt kann dir nichts antun, weil es zu schwach ist. Wenn dein Dämon deinen Körper verließe, würdest du sterben, und so ist es auch bei mir. Dein Dämon will dich aber nicht verlassen, weil er es gemütlich hat und ihr beide zusammenlebt wie ein Mensch mit einem gutmütigen, unentdeckten Tumor (und er kann deinem Körper auch gar nicht aus eigener Kraft entfliehen); doch meiner foltert mich, indem er mich nicht sterben lässt."
"Also sind eigentlich Sie das Alpha-Virus-Objekt?"
"Sozusagen."
"Und was wollen Sie von uns 23?"
"Nur wenn ich euch alle vereinen kann, können wir alle zusammen meinen Dämon austreiben und ich kann endlich das Leben verlassen. Varanasi brauchen wir, weil er mehr von Dämonen versteht als ich."
Eine lange Pause, absolute Stille, nur das Knistern des Kamins brachte Geräusche in den Raum.
"Das mit der Wiedergeburt verstehe ich noch nicht ganz.", sagte Lucille. "Wie kann ich als Mensch die Wiedergeburt eines Dämons sein, von dem ich wiederum besessen bin?"
"Du bist nicht die Wiedergeburt des Dämons, nicht direkt. Unsere Dämonen sind die Seele eines der spirituell mächtigsten Menschen der Welt. Dieser Mensch ist vor vier oder fünf tausend Jahren geboren. Er war ein Leviathan, Hellseher und Wunderheiler, aber er war sehr böse. Ich weiß nicht viel mehr über ihn. Nach seinem Tod entwich ihm seine Seele - wie allen Menschen -, doch weil sie so mächtig war, teilte sie sich durch 24. 23 schwächere Teile, und ein starkes. Doch auch die schwachen sind mächtiger als eine gewöhnliche Menschenseele. Jeder Mensch, der von Geburt an von einem dieser Dämonen, also von einem Teil dieser Seele besessen ist, ist eine Wiedergeburt dieses Menschen."


Boahh, da bin ich jetzt aber stolz auf mich. :D Eigenlob stinkt zwar, aber das ist geil, da lässt sich einiges draus machen *muffel*.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Ich merke gerade, dass ich den letzten Post, in dem die 23 vorkommt, um 23:00 Uhr abgeschickt habe. :wink: Und keiner scheint ihn zu beachten...
 

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
In der Tat ein deutliches Zeichen der Ingnoranz. Aber nun mal weiter mit der Story. Die anderen hatten lange genug Gelegenheit sich zu beteiligen.

An einem anderen Ort, wo Dunkelheit herrscht.

Urmacht* saß auf seinem Thron und schaute auf das Rad der Zeit, dass sich langsam und eine Achse aus gebündeltem Licht drehte. In Gedanken versunken strich er über sein Kinn. "Seltsam, seltsam, wie war das möglich, sie war erneut von einem Kontinuum in das andere gewechselt und entgegen seiner Erwartung fand keine Desintegration statt. Wie hatte sie es geschafft, die ewigen Gesetze erneut zu brechen, ohne zumindest im Ansatz eine Auflösungerscheinung zu zeigen? Ich kann nicht mehr länger warten. Ich muss etwas unternehmen." Er rief einen seiner niederen Diener und befahl ihm, alles vorzubereiten und den dessen Name unausprechlich ist, herbeizurufen. " Diesmal muss die ultimative Lösung herbeigeführt werden.", sagte er leise zu sich selbst.


* Name ist geklaut, weil ich ihn so klasse fand.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Nachdem ihn der Diener angehört hatte, sagte er: "Du meinst Freddy? Okay, ich hole ihn."

OK, war jetzt etwas knapp, aber, Gestreift, ich weiß nicht so recht, worauf du hinaus willst, mach du mal weiter. :wink:
 

Gestreift

Vollkommener Meister
12. Juli 2003
516
In der Kürze liegt die Würze. Auf was ich hinaus möchte? Ist doch eigentlich egal, oder? Ich wechsele jetzt erneut den Handlungsstrang.

Lord Sheldrake schaute seinem Diener nach, der sich auf dem Weg machte, um Freddy das Faktotum zu holen. Sie benötigten eine weitere helfende Hand, um die Apparaturen im Labor des Lords umzustellen.

Bald würde der Tag der Gewissheit kommen und alles musste bis dahin fertig sein. Der Lord war überzeugt, dass seine große Stunde schlagen würde. All die Jahre der Entbehrungen und des tiefen Studiums der alten Lehren, würden nunmehr ihren krönenden Abschluss finden. Bald schon wäre der Dämon sein Diener.

Währendessen.

Er näherte sich mit vorsichtigen Schritten dem Thron von Urmacht. Dieser schaute auf ihn herab und musterte seine perfekte Schöpfung. Ausgestattet mit dem athletischen Körper eines Männchens der Spezies Mensch, aber ohne Genitalien und ohne Gesicht, stand er vor ihm. Knappe zwei Meter geballte Gewalt stand vor ihm.
 

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