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Die geschlechtliche Sturmflut

beziehungsweise

Großmeister
30. Oktober 2004
71
Es ist eine irrige Annahme, wenn jemand glaubt, sein, ihn langweilender (= sein naiver bzw. dummer), Beziehungs- und Geschlechtspartner wird schon von allein gehen, wenn er ihn nur schlecht genug behandle. Dazu muss er ihm dann schon die entsprechenden (ihn scheinbar klug machenden) Berater gönnen, die ihm unter dem Motto: „Lass ihn doch links liegen und komm zu uns", beraten können. Doch wer kann ihm die, aus seiner Eifersucht heraus (auf alles, was sich scheinbar plötzlich klüger darstellt), schon gönnen? Als Mittelpunkt, der er sein möchte, obwohl es ihn ankotzt und langweilt ständig von jemand unterwürfigst umschwärmt zu werden, lässt er sich jedoch von niemand gern ins Abseits stellen. Das dadurch gezeugte Dilemma von Abstand und Nähe schlägt in dieser Welt schon hohe Wellen, es könnte sein, wir müssen uns deswegen auf eine Sturmflut einstellen, denn sie steigt von Mal zu Mal, die atmosphärisch sich reflektierende Erregung und Wut, die stürmische Körperliebe der immer kürzer angebundenen Geschlechtspartner, ist sie denn wirklich gut? Als degradierter Lebensabschnittspartner steigert sich jedoch in einem immer mehr die unterschwellige und ohnmächtige, sich als depressiver Zustand bemerkbar machende, Wut.

Wenn man (entledigt seines Geistverstandes) nur noch Gefühl ist, wie kann man dann noch eine konstruktiven Lebensweg gehen, man bleibt also mitten in seinen (oftmals sehr niederschmetternden) Gefühlen, die auf Wahrheitsverdrängung beruhen, stehen.

beziehungsWEISE
 
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