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Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Sattelschlepper

Geselle
8. März 2005
22
Hallo werte Gemeinde,

nach langer Zeit des readonly nun ein Beitrag von mir.
Aufgrund einer Emailkorrespondenz mit einem Kollegen hatte ich nach einem Artikel gesucht, den ich vor einiger Zeit gelesen hatte.

Ich stieß "nur" auf den Verweis auf den Originalartikel aus dem science-Magazin, zu dem ich leider keinen Zugang habe:
wissenschaft.de - Plastik wie Sand am Meer

Hat jemand mehr oder neuere Infos dazu?
Ich meine, ich hatte ursprünglich auf spiegel-online über das Thema was gelesen. Ansonsten ist mir diese Horronachricht noch nicht begegnet.

Vielleicht hat jemand mehr Infos? Falls nicht:
Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!:drinking:
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Hi

Ich habe in der letzten Zeit vieles über Plastikmüll im Meer und im Meeressand gelesen , das Problem scheint sich zuzuspitzen .
Das Plastik nicht ohne weiteres verrottet weiss wohl jedes Kind, aber von dem Ausmass hatte ich mir bisher auch kein Bild gemacht.

Gib einfach mal bei google "Plastikmüll im Meer "ein , da wirste mit Infos zugemüllt.

Sehr erschreckend erscheint mir dieser Bericht über einen riesigen Müllstrudel im Pazifik.

Bordtagebuch: Zum Müllstrudel im Nord-Pazifik - Greenpeace, Projekte zum Thema Meere

Das Ausmass dieser treibenden Müllhalde nimmt Dimensionen an das es mir fast wirtschaftlich erscheint diesen Müllstrudel als Rohstoffquelle zu nutzen ...

Gruss Grubi
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Genau das muß ich auch immer denken... Gibt sogar eine Entengeschichte, wo Onkel Dagobert die Meere von ausgelaufenem Öl reinigt, nicht aus Altruismus.

Ich behaupte mal, Plastikmüll ist Brennstoff. Wenn man für die Entsorgung nicht bezahlen müßte, sondern Kraftwerksbetreiber ihn für ein paar Pfennige ankauften, wäre das Problem schon so gut wie gelöst. (Man denke auch an die chinesischen Pullover aus Plastikmüll.)
 

Sattelschlepper

Geselle
8. März 2005
22
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Die Plastikseen in den Weltmeeren sind mir auch bekannt (trotzdem war der Bericht sehr authentisch - vielen Dank!). Das Ausmaß dessen kann man vielleicht in Tonnen berechnen, aber nur kaum wirklich fassen. Mikrokosmisch durchaus, wenn man am Rhein lang marschiert und an "einsamen Stränden" das Angespülte betrachtet. Rechnet man dies nun hoch, verliert man sich in den kaum fassbaren Dimensionen.

Vor allem, wenn man nun noch versucht(!) sich vorzustellen, welche Dimensionen diese Müllmengen in kleinste Teile aufgelöst erreichen. Dass es am Beginn der Nahrungskette ankommt, scheint unumwunden. Wann und in welcher Menge, und vor allem mit welchen Auswirkungen, würde mich interessieren. Oder vielleicht doch lieber nicht...

Vielleicht übertreibt man ja auch und die mikroskopisch kleinen Poly-xy-Teilchen machen sich in Leber und Fetten ganz gut. Vielleicht.

Doch vielleicht bedarf es in der Tat eines Dagoberts (dessen Ideen meist zwar utopisch klingen, aber das waren die von Jules Vernes auch), der eine - von mir aus wirtschaftlich orientierte - Idee einbringt, wie (wenn überhaupt) dies umzukehren ist. Aufhalten wäre ja einfach. Dafür müsste man bloß seinen Müll... ach, vergessen wir das.

Back to science: Wenn jemand einen konkreten Infolink (oder direkte Infos) hat zu den potentiellen Folgen der Problematik, würde ich mich bedanken. Freuen ist hier irgendwie das falsche Wort (warum gibt es hier keinen Smilie, der seinen Kopf vor irgendeine Wand haut?).

Nochmals: Die Quitscheentchenhorden und anderen Müllrotten sind bekannt (und natürlich ähnlich gefürchtet). Was aber passiert mit den kleinsten Teilchen, die mittlerweile (und dies offenbar schon seit einigen Jahren) Einzug in die Wattenmeere und andere Primärpunkte der Narungsquellen gehalten haben?)
 
Zuletzt bearbeitet:

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Hi

@ Wilder Jäger : Zu der Sache mit dem Plastik als Rohstoff erstmal nur kurz etwas...
PET Flaschen die wir alle durch das Einwegpfand kennen verbrennen bei der richtigen Temperatur so sauber dass nur Wasserdampf und Kohlendioxid entstehen ... ja und halt Energie.
Wir reden zwar von "Einwegpfand", aber wie viele Wege diese "Einwegflaschen" (is echt n Witz) zurücklegen kann man sich kaum vorstellen ...
Wie du schon andeutest ... die Plastikschnipsel werden bis nach China transportiert und dort teilweise von Hand sortiert...anderes Thema..
Ich denke auch das man da die Transportkette schonmal unterbrechen könnte und PET als Energieträger einsetzen kann.
Evtl. ist sogar irgendwann eine Verbrennung in Privathaushalten möglich.
Und wenn dann noch unser Verpackungsmaterial "vereinheitlicht " würde könnte man da sicher etwas draus machen...das muss weitergedacht werden.

@Sattelschlepper : Wenn du noch irgendwie eine Juniausgabe von "Welt der Wunder" ergattern kannst dann schlag zu.
Ein umfangreiches Thema darin "Plastik der gefährlichste Stoff der Welt"
Die kleinzermahlenen Plastikpartikel stellen wohl ein sehr grosses Problem dar. Einige Kunststoffe haben z.b. hormonähnliche Wirkung.
Die Zutaten die bei der Kunststoffherstellung verwendet werden sind bei einigen Sachen alles andere als gesund.
Ein Fakt aus dem Bericht : Partikelzählungen in Neuseeland an Stränden 100 000 Partikel pro qm2.
In manchen Meeren übersteigt der Partikelanteil prozentual den Anteil an Plankton.
Meeresbewohner nehmen diese Partikel auf und schon sind sie in der Nahrungskette, das geht sehr schnell.

Hier noch 2 Links aus dem Artikel: http://www.umweltbrief.de/neu/html/archiv/PazificPlastikteppich.txt

und nochmal Greenpeace, Gefahren für Tiere : Greenpeace - Themen - Chemie - Gefahren & Risiken

Hoffe das hilft dir etwas weiter...

Gruss Grubi
 

Sattelschlepper

Geselle
8. März 2005
22
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Vielen Dank für diese Info.
Den Umweltbrieflink hatte ich auch gefunden (ist ja relativ aktuell - Stand Mai 07) Darin fand sich allerdings folgende Info:
Wie gefährlich die Kunststoffe für die
Umwelt sind, wagt derzeit kein Forscher zu sagen. (Art. 3 Abs. 2)Ich werde mal versuchen, WdW noch zu bekommen. Nur, ist das nicht diese Pro7-Serie? Ist nicht böse gemeint, aber zumindest die TV-Ausgabe fand ich oft recht "einfältig". Ich kann mich auch täuschen und lasse mich gerne korrigieren. Unabhängig davon: Ich schwinge mich nachher mals aufs Fahrrad(!) und schaue in der Bahnhofs(!)bücherei vorbei ;)
(Juhu - habe den Dong-Smily gefunden)
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Hi

Ja , ich weiss was du meinst , es ist eher populärwissenschaftlich gehalten .
Aber der Artikel für sich ist wirklich brauchbar und sehr anschaulich beschrieben, man kann sich ein Bild von den Dimensionen machen.
Als alleinige Infoquelle ist BdW sicher ein wenig mager.

Gruss Grubi
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Vielleicht gibt es doch noch jenen Tag, an dem ich Verbote unterstütze und das Dasein des Europa-Parlaments schätze:

Natürlich können viele Kunststoffe brennen - sie können aber auch schmelzen.

Was ist das Problem:

  • Wir produzieren zu viel (verschiedenartigen) Müll.
  • Es werden verschiedenste Materialien verwendet - der "Grüne Punkt" ist da nur ein lächerlicher Ablassbrief, genau wie es diese Umweltzonen-Sticker in den Windschutzscheiben sind.
    Materialien sind zum Teil so fest verbunden oder durch Substanzen "verunreinigt", als dass sie nicht einmal durch den Verbraucher getrennt werden können.
  • Zu viele Kunststoffe und zu viele, kleine Schnipsel stehen zu vielen, dummen Deutschen gegenüber. Damit sind wir beim nächsten Problem:
  • Es gibt immer noch zu viele, die trotz Hinweisschilder nicht in der Lage sind, auf eine ordentliche Mülltrennung zu achten. Das sehe ich hier oft genug - und auch meine Mutter hat da deutliche Defizite.
  • Selten kann ein Verbraucher PE von PU oder PP unterscheiden. Na gut, der aufmerksame Leser fragt sich, seit wann PU bei Lebensmitteln verwendet wird. Recht hat er ;-)
  • Selten sind Küchen so groß, als dass dort locker 10 Abfallbehälter stehen können - in Anlehnung an das SGB II müsste der Bedarf je Haushalt zu den KdU um 10 m² steigen :zwinker: ... und der Verbraucher setzt sich schon mal aus Bequemlichkeit oder Platznot über die Regeln der Mülltrennung hinweg.
  • Man kann nicht einen bestimmten Kunststoff als Verpackungsmittel allein etablieren, da er nicht jeden Stoff, den er beherbergen soll, auch ohne Zersetzung verträgt.
Zumindest lässt sich im ersten Schritt die Eingrenzung zur Verwendung von Verpackung in der Lebensmittel-Industrie regeln.
Ein Kunststoff, der Lebensmittelneutral, mechanisch angemessen belastbar, gefrierbar und vielleicht erwärmbar, in jedem Fall nach Verwendung zu 100% recyclebar ist.
Etiketten aus Papier haben wir bereits.
Der Rest, wie zum Beispiel 25%-ige Essigsäure, kann auch in Glasflaschen beherbergt werden.
Wenn ein zuverlässiges Verfahren zur wirtschaftlichen Trennung eines weiteren Kunststoffs von obig Beschriebenen existiert und es auch garantiert in jeder Deponie angewendet wird, dann soll er auch erlaubt sein. Ziel muss es jedoch sein, dass der Verbraucher nun wirklich einfach erkennt, was in welchen Reststoff-Sammelbehälter gehört.
Wo entsteht viel Restwärme, die ungenutzt in die Umwelt abgegeben wird?
Ist hinsichtlich der Restwärmenutzung eine größtenteils vollzogene Dezentralisierung der Aufbereitung sinnvoller?
Wo landet denn die Fernwärme, mit der im Sommer niemand so recht heizen mag?

Ich meine, dass es da sicher eine Lösung geben könnte. Und das nicht erst nach den üblichen zehn Jahren Reaktionszeit einer Deutschen Regierung.

Gruß
Holo
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.645
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Hi

Hier wurde nachgedacht ...klasse

@ holo : Zu den Problemen kann ich nichts hinzufügen , das sind in meinen Augen auch genau die Punkte die eine umfangreiche und sinnvolle Wiederverwertung unmöglich machen...

Zu den Lösungsansätzen...

Richtig , die Industrie muss in die Verantwortung genommen werden...
Bisher ist es so dass nur der Verbraucher, der Einzelhandel und die Entsorger mit dem tatsächlichen Problem konfrontiert sind ... diese mögen sich bitte mit dem Mist rumschlagen .
Welche Blüten das treibt sieht man wenn man den grünen Punkt oder das Einwegpfand ins Visier nimmt.
Abgesehen davon dass nur Müll welcher einen "grünen" Punkt trägt in den "gelben" Sack darf ist es nicht wirklich nachvollziehbar dass ein Material welches eine Verpackung war hinein darf und das selbe Material nicht hineindarf wenn es einem anderen Zweck diente.
Z.b. eine Verpackung aus Papier kommt in den Sack eine Zeitung nicht , eine logistische Glanzleistung ;)

Zu der Idee mit der "Vereinheitlichung"

Ich denke wir brauchen nur wenige Materialien.

1. Papier
2. Weissblech
3. Glas
4. Einen Kunststoff der universal einsetzbar ist , einige Eigenschaften wurden oben schon beschrieben...dieses Material müsste in verschiedenen
Ausführungen von stabil bis weich herstellbar sein.

Papier ,Weissblech und dieser Kunststoff könnten in einem Behälter entsorgt werden, die modernen Entsorgungsanlagen sind dazu in der Lage diese Stoffe sauber zu trennen , nur Verbundstoffe stellen ein Problem dar.
Dann müsste nur noch das Glas separiert werden.

Für weiterdurchdachte Ideen bin ich offen...

Stellt sich nur noch die Frage ob wir das geregelt kriegen bevor wir im Müll ersticken oder ob wir erst häufiger solche Bilder wie in Neapel sehen müssen. Solange der Müll nicht in seiner ganzen Hässlichkeit gesehen wird
und im Meer oder in begrünten Deponien verschwindet ist das Problem für viele Menschen nicht wirklich begreiffbar....

Gruss Grubi
 

Sattelschlepper

Geselle
8. März 2005
22
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Richtig , die Industrie muss in die Verantwortung genommen werden...
Bisher ist es so dass nur der Verbraucher, der Einzelhandel und die Entsorger mit dem tatsächlichen Problem konfrontiert sind ... diese mögen sich bitte mit dem Mist rumschlagen .

Da darf ich weiter ausholen und, ohne große Umschweife, ein Beispiel nennen: Tritins Dosenpfand. In der ursprünglichen Idee sicher nicht verkehrt, in der Praxis zeigt sich folgendes:
Die Weißblechdose wäre nach 50(?) Jahren verrottet, selbst wenn sie von Blödmännern in die Landschaft geworfen wird.
Mit dem "Pfand" war aber wohl nicht nur Weißblech gemeint, sondern auch PET etc. Also erstmal eine nette Idee, in der Praxis aber hat in
Stufe 1 - der Verbraucher zig verschiedene Behälter zu zig verschiedenen Händler zurück bringen müssen und in Teilen drauf gezahlt, da eine Dose einen Knick hatte (was natürlich die automatisierte Welt nicht lesen kann) oder seinen Pfandchip verständlicherweise mal verlegt hat.
Nun haben wir das zwar einheitlich geregelt, aber:
Ich habe ja als Verbraucher immer mehr Freiheiten. Ich darf nämlich zunehmend alles selber machen (Ticketautomaten etc.). Dazu gehört auch, dass ich selber den dummen Automaten füttern darf, der die Einwegflaschen und -dosen frisst. Wenn dieser nicht gerade kaputt ist. Dass dies auch ein Arbeitsplatz hätte bewerkstelligen können, ist eine anderes Thema...
Während wir uns mit all diesen Hindernissen rumgeschlagen haben, hat die Industrie tatsächlich reagiert: Offenbar dank diverser Gesetzeslücken gibt es genau so viele, oder sogar mehr, Verpackungen, die nachwievor in die Landschaft fliegen können, da kein Pfand drauf ist.
Die neuerliche Welle von Ökoautos und Ökostrom ist auch bloß ein Verkaufsargument, da derzeit(!) das Bewusstsein für das Phantom Klimawandeln in den Köpfen haust. Zu Erinnerung: In den 80ern gab es mal ein Bewusstsein für Müll- und Verpackungsvermeidung. Heute finde ich in jedem Süßigkeitenregal kleinlichst abgepackte Leckerein, die mehr Müll enthalten, als Zucker.
Die Industrie (wobei dies eher eine kammscherende Verallgemeinerung ist) hat kein Interesse an Ökologie. Der verantwortliche Mensch, resp. die verantwortlichen Menschen scheinen über (ihre) Kinder, geschweige denn die aktuelle Umwelt, weit wengier nachzudenken, als über eine Steigerung der Produktivität.
Dies geht aber nicht nur auf Kosten der Umwelt, sondern auch der Menschenrechte und vielem anderen. Ich möchte da nicht weiter ausholen, fasse aber zusammen:
Die Industrie muss tatsächlich in die Verantwortung genommen werden. Aber offenbar mit Handschellen, da jegliches Schlupfloch gerne genutzt wird.
 

Shishachilla

Gesperrter Benutzer
10. April 2002
4.639
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Ich hab letztens so nen Spezialisten angetroffen, der wollte ne Bierflasche (8Cent Pfand) zurück geben, und prahlte noch damit, dass er dafür die 2km Weg (einfache Strecke) in Kauf genommen hat (wohlgemerkt mit dem Auto) um die Flasche zurück zu geben, weil die Tankstelle im Nachbarort sie nicht zurücknehmen wollte. Dann meinte er noch (scheinbar um nochmal zu betonen was für ein bescheuerter ähhhh... toller Hecht er ist) er hätte die Bierflasche auch extre vorher gespült und gereinigt, damit sie nicht riecht und klebt. :don: :don: :don:
Solchen Leuten sollte man jegliche Verantwortung abnehmen und den Rest ihres Lebens in ne Zelle stecken, damit sie keinen Schaden mehr anrichten können!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Wir hatten Blech, das innerhalb weniger Jahre zerfiel, deutlich weniger als 50, denn ich erinnere mich nocht gut an völlig zerkrümelte Bierdosen unter lange nicht gepflegten Büschen. Aus dem ungetrennten Müll konnten sie problemlos mit dem Magneten herausgefischt werden. Dann kam das Gesetz, und jetzt haben wir Plaste, die im Leben nicht verrottet - und die Lösung soll sein, der Industrie Handschellen anzulegen? Das war doch die Folge der ersten dämlichen Handschellen, noch ein Paar soll es jetzt richten?

Plaste gehört in die thermische Verwertung, davon bin ich fest überzeugt. Müllhalden werden eines schönen Tages Energielagerstätten sein.

Natürlich wäre es mir lieber, wenn die Förmchen in der Pralinenschachtel aus Keks wären, vielleicht kann da eine Verbraucherorganisation was erreichen, aber klebrige Bonbons wird man weiter einzeln verpacken müssen. Das Problem sind erstens Schmutzfinken, die ihren Müll in die Landschaft werfen, und zwotens die bescheuerten Recyclinggesetze.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Im Grunde unisono ... nur eine Kleinigkeit:

Grubi schrieb:
Zu den Lösungsansätzen...

Richtig , die Industrie muss in die Verantwortung genommen werden...(...)

In solchen Dingen zweifle ich am Vermögen der Industrie, wonach sie Verantwortung tragen soll.
Wie verantwortungsvoll Aktiengesellschaften sind, das sieht man der Arbeitslosenquote in Verbindung mit den Reallöhnen.
Sind nur bestimmte Stoffe zugelassen, dann wird die Indistrie entsprechend handeln. Die Verpackungsindustrie wird ihren Weg zur kreativen Aufmachung finden.


Grubi schrieb:
(...)
Zu der Idee mit der "Vereinheitlichung"

Ich denke wir brauchen nur wenige Materialien.

1. Papier
2. Weissblech
3. Glas
4. Einen Kunststoff der universal einsetzbar ist , einige Eigenschaften wurden oben schon beschrieben...dieses Material müsste in verschiedenen
Ausführungen von stabil bis weich herstellbar sein.
Das sollte kein Problem sein. Im Herstellungsprozess lässt sich das regeln - und die Flexibilität lässt sich auch mit Materialstärke regeln.

Grubi schrieb:
Papier ,Weissblech und dieser Kunststoff könnten in einem Behälter entsorgt werden, die modernen Entsorgungsanlagen sind dazu in der Lage diese Stoffe sauber zu trennen , nur Verbundstoffe stellen ein Problem dar.
Dann müsste nur noch das Glas separiert werden.
Ich mag mich irren, aber das sollte alles in einem Rutsch klappen.
Papier lösen/auflösen, Weißblech mit dem Magneten entfernen, Kunststoff mit Lösemittel oder einer Kombination aus Lösemittel und Temperatur vom Glas trennen. Ich hab´ jetzt allerdings keine Lust, sowas im Detail auszutüfteln.

Grubi schrieb:
Stellt sich nur noch die Frage ob wir das geregelt kriegen bevor wir im Müll ersticken oder ob wir erst häufiger solche Bilder wie in Neapel sehen müssen. Solange der Müll nicht in seiner ganzen Hässlichkeit gesehen wird
In Neapel hat das andere Gründe:

Neapel: Niemand will den Müll haben - Politik - stern.de


Sattelschlepper schrieb:
Da darf ich weiter ausholen und, ohne große Umschweife, ein Beispiel nennen: Tritins Dosenpfand. In der ursprünglichen Idee sicher nicht verkehrt, in der Praxis zeigt sich folgendes:
Die Weißblechdose wäre nach 50(?) Jahren verrottet, selbst wenn sie von Blödmännern in die Landschaft geworfen wird.
Mit dem "Pfand" war aber wohl nicht nur Weißblech gemeint, sondern auch PET etc.
Dabei wäre noch zu erwähnen, dass ein grüner Politiker ohnehin nicht besonders intelligent sein muss.
Trittin hatte mich mit dieser Aktion an einen Diktator erinnert. Ohne Rücksicht auf Verluste - und natürlich ohne eine mit praktischer Erfahrung begründete Weitsicht - prescht er mit seinem Dosenpfand hervor ... mit den bekannten Nebenwirkungen.
Wenn er ein Problem mit energieaufwändig herzustellendem Aluminium hat, dann geht das einfacher mit einer Umorientierung zu Glas und Kunststoff.

Sattelschlepper schrieb:
Während wir uns mit all diesen Hindernissen rumgeschlagen haben, hat die Industrie tatsächlich reagiert: Offenbar dank diverser Gesetzeslücken gibt es genau so viele, oder sogar mehr, Verpackungen, die nachwievor in die Landschaft fliegen können, da kein Pfand drauf ist.
Da freuen sich allenfalls die Etikettenfälscher, die daraus für den Automaten eine Pfandflasche machen.

Sattelschlepper schrieb:
Die neuerliche Welle von Ökoautos und Ökostrom ist auch bloß ein Verkaufsargument, da derzeit(!) das Bewusstsein für das Phantom Klimawandeln in den Köpfen haust.
Ach ja, was hat sich die Automobilindustrie ausgekotzt, als man ihnen vorschrieb, umweltfreundlichere Motoren zu entwicklen. Eine Hiobsverkündung jagte die Nächste ... und nun heucheln sie mit CO2 ... nachdem sie gezwungen waren, ihre Philosophie zu überdenken.
Unsere Autobauer: Trittbrettfahrer der Weltuntergangspropheten ...


Sattelschlepper schrieb:
Zu Erinnerung: In den 80ern gab es mal ein Bewusstsein für Müll- und Verpackungsvermeidung. Heute finde ich in jedem Süßigkeitenregal kleinlichst abgepackte Leckerein, die mehr Müll enthalten, als Zucker.
*lol* Den Zuckeranteil zu überbieten halte ich allerdings auch für eine Leistung.

Gruß
Holo
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Der Flaschenpfand soll ja demnächst erhöht werden. Vor einigen Tagen habe ich einen Bericht über China gesehen, wo ganze Landstriche die ehemals von Bauern bewirtschaftet wurden, jetzt riesige Plastikmüllhalden sind. Die Menschen freuten sich Anfangs, mehr Geld zu verdienen, doch jetzt werden sie krank und leben auf einem stinkenden Müllberg.


STIMMT ES, DASS DIE GELBEN SÄCKE UNGEÖFFNET NACH CHINA VERSCHIFFT WERDEN?
Anfang der 90er-Jahre passierte dies tatsächlich. Weil die Deutschen nach der Einführung des Grünen Punkts so eifrig Müll trennten, reichten die Recyclingkapazitäten nicht aus, sodass der illegale Export attraktiv war.

greenpeace magazin: Der Müll und die Mythen

Chinas Plastik-Provinz - auslandsjournal - ZDFmediathek - ZDF Mediathek
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Al ich in Peru war, lagen an den Feldrändern Unmengen von leeren Abfallflaschen. Die Bauern hatten sie einfach achtlos hingeworfen.Und über die Jahrzehnte häuft sich sowas an. Es war ein kleiner Kulturschock für mich Es ist aber vielleicht zu einfach, den Menschen fehlendes Umweltbewusstsein vorzuwerfen, angesichts brennender sozialer Probleme.
 

Osterhase

Vollkommener Meister
12. Mai 2013
557
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

@ Rola, da brauchst Du nicht soo weit zu fahren.
Ich lebe in Rumänien: Kein Pfandsystem,
kein funktionierendes Mülltrennsystem,
viele Flüsse wie zB die Donau zu PET-Müllkippen
verkommen.
Umweltbewustsein irgendwo bei 1 von 100.
Traurig, traurig.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

High, Osterhase+rola
ich denke, dass Rumänien+die Rumänner ganz andere Probleme haben, als sich um ihre Umwelt Gedanken zu machen.
Da hat mal jemand gesagt:
"Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewustsein2(Karl Marx)+ wenn ich mich tagtgl. ums Überleben kümmern muss, interessiert mich Umweltschutz wohl nicht so sehr, oder!?
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Esst mehr Plastik - ob ihr wollt oder nicht!

Hallo a-roy;

ich denke, dass Rumänien+die Rumänner ganz andere Probleme haben, als sich um ihre Umwelt Gedanken zu machen.
Da hat mal jemand gesagt:
"Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewustsein2(Karl Marx)+ wenn ich mich tagtgl. ums Überleben kümmern muss, interessiert mich Umweltschutz wohl nicht so sehr, oder!?

Versteh ich nicht, da sie zur EU gehören müssen sie auch bestimmte Richtlinien einhalten.

Die Umweltnormen der EU gehören zu den schärfsten der Welt. Sie wurden über Jahrzehnte hinweg entwickelt. Die EU-Umweltpolitik hilft, Europas natürliche Ressourcen zu schützen, unterstützt Unternehmen bei ihren Bemühungen um eine umweltfreundliche Wirtschaft und sorgt für die Gesundheit und das Wohlergehen der europäischen Bürgerinnen und Bürger.

EUROPA – Politikfelder der Europäischen Union – Umwelt

Man kann sich ja wenn man Mitglied sein will, nicht nur die Vorteile rauspicken.
 

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