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komisches Wetterphänomen

MrTom

Geselle
6. Dezember 2003
31
Hi,

keine Ahnung, ob das hier im richtigen Unterforum ist, aber irgendwie hab ich nix gefunden, wo man Wetteranomalien posten könnte.

Als kleinen Vorabtext will ich mal ein paar Sachen schreiben. Jeder kennt das in dieser Jahreszeit, man steht morgens auf, irgendwann gehts gen Auto vorm Haus und irgendwie sind die scheiben voller Kondenzwasser. Das Einzige woran man denken kann: "Ein Glück das es noch nicht soo kalt ist, das es gefroren ist". - Ok, ich denke jeder weis, von welchem Effekt ich rede.

Nun zu dem Erlebnis, letzte Nacht. Ich war mit meinem Auto gerade etwa 5 Minuten Unterwegs, als ich plötzlich glaubte, in ne richtig dicke Nebelbank zu fahren. Innerhalb von Sekunden war die Sicht gleich null. Ich bremste sanft ab, schaute zu den Seitenfenstern und sehe, das da total klare Sicht ist. Reflexartig hab ich die Scheibenwischer angeschmissen, und siehe da, es war als wenn man gerade in oben beschriebenes morgendliches Auto gestiegen wäre. Also mit ziemlichem Unverständnis die Heckscheibenheizung eingeschaltet und wenige Sekunden später gesehen, wie sich auch an der Heckscheibe der Kondenzfilm in Streifen an den Rändern der Heizungsleitungen auflöste. Einige Sekunden nachdenkens später schaute ich auf die Ränder der Scheibe, an denen die Scheibenwischer nicht hinkommen und sah, das der Kondenzbelag komplett weg war. Ich schaute sofort in den Rückspiegel und auch die Heckscheibe war komplett frei.

Als ich zu Hause ankam, schaute ich aufs Aussenthermometer. Hm, 12 Crad. Auch als ich Morgends um 4 wieder raus musste, waren es gerade mal 10 Crad. Ich musste dann heute darüber nachdenken. Hab noch nie von sowas gelesen oder gehört. Ich meine, sowas kann ja locker mal Grund für einen Unfall sein. Wenn in dem Moment was auf der Strasse gewesen wäre ....

Naja, hätte - wäre - wenn, jedenfalls hab ich dann heute nachgedacht, was genaupassieren muss, das die Scheiben von aussen beschlagen. Irgendwie bekomm ichs nicht auf die Reihe. Vielleicht könnt ihr mir helfen.

Ich sag nochmal ein Paar Dinge, derer ich mir sicher bin:

Die scheibe und das Auto waren noch nicht warm, war ja erst einige Minuten unterwegs. Als ich losfuhr war absolut kein Kondenswasser auf scheiben oder Lack. Als ich zu Hause Ankam auch nicht. Es war im Durchschnitt 10 bis 12 Crad, leicht bewölkt und sehr Mondhell. Ich war etwa gleichweit zwischen zwei Orten. Also in unmittelbarer Nähe war kein Haus. Ich war leicht bergauf unterwegs. Links ein Wald (Mischwald) und Rechts ein Tal. Der Wald steigt nach links an und das Tal auch der rechten Seite ist ein Gefälle. Ich hab in dem Tal keine Nebelbänke gesehen. Sieht man ja normal recht gut, bei Mondenschein. Achso Zeit etwa 23 Uhr. Beschlagen waren nur die Front und die Heckscheibe und das insgesamt etwa 10 Sekunden lang, dann war alles wieder trocken. Schnell beschlagen, schnell wieder weg.

Nun also die Frage, kalte Luft kann ja bekanntlich mehr Wasser aufnehmen, als warme Luft. Wann aber schlägt sich das kondensierte Wasser der Luft auf Glas oder Lack eines Autos ab? Muss das kälter sein als die Luft? Oder wärmer? Und wenn das jemand weis, kann mir wer das Erlebnis erklären? Also aus naturwissenschaftlicher Sichtweise? Was genau muss gewesen sein, um diesen Effekt zu erzielen?
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
MrTom schrieb:
Nun also die Frage, kalte Luft kann ja bekanntlich mehr Wasser aufnehmen, als warme Luft.
Seit wann das? Es ist genau umgekehrt.

Du bist mit Deinem Auto wahrscheinlich aus einer kalten Inversionsschicht herausgefahren (bildet sich bei Hochdrucklagen gern nachts in Tälern) und in ein Gebiet mit wärmerer Luft gekommen. In der Nähe der kalten Aussenflächen Deines Fahrzeuges hat sich die Umgebungsluft abgekühlt und die überschüssige Feuchtigkeit ist auskondensiert.

Den Effekt kennt jeder Brillenträger, wenn er aus einer kalten Umgebung in einen warmen Raum kommt.
 

MrTom

Geselle
6. Dezember 2003
31
Ok, mein Denkfehler, oder doch falsche Erinnerung. Aber demnach ist also die komplette Feuchtigkeit, so schnell wie schnell wie sie sich auf dem Auto ablagerte auch wieder verdunstet.

Tritt denn sowas für gewöhnlich öfter auf, oder doch seltener? Ich mein, ich fahr hier in der Gegend um die Zeiten schon einige Jährchen, und das mal ein Auto langsam während der Fahrt beschlägt hab ich auch schon erlebt, aber sooo schnell beschlagen und so schnell wieder weg?

Naja wurscht, jedenfalls wieder was dazugelernt. Ich dank Dir für die Aufklärung eines Wetterunwissenden. ;)

Gruß TOM
 

Mitmensch

Großmeister
6. Juni 2006
96
Also die eine Möglichkeit mit den sogenannten "Kaltluftseen" hat Trasher schon schön beschrieben.

Es gibt aber auch das Pänomen der Höheninversion bzw. Isothermie: D.h. die Lufttemperatur nimmt im Falle der Hi nach oben hin zu bzw. bleibt ab einer gewissen Höhe gleich (Isothermie). Wenn Du also von einem kälteren Ort (warscheinlich einem Klatluftsee wg. herbstlichen Umständen) in einen wärmeren fährst hast Du einen vergleichbaren Effekt, nämlich wie wenn Du eine kalte Flasche Cola aus dem Kühlschrank holst, die dann auch aussen schön beschlagen ist.

Der Unterschied ist also nur: Fährst Du vom Kalten ins wärmere, dann hast du den Nieredschlag von der Umgebung auf dem Auto. Fährst Du vom warmen ins Kalte so kondensieen nur die paar aufgewärmten Wasserpartikel auf Deinem Auto die Do sozusagen ins Kalte mitgebracht hast (man könnte sagen, die am Auto haftende Luftschicht [???]).

Gruß,
Mitmensch
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Ich habe das selbst noch nicht erlebt, wahrscheinlich hast Du von den Bedingungen her schon ein wenig "Glück" gehabt, das erleben zu dürfen.

Eventuell bist Du auch nur durch eine kleine Blase von wärmerer, feuchter Luft gefahren. Das Kondenswasser verschwindet beim Herausfahren sehr schnell, wenn der Fahrtwind plötzlich wieder trockener wird.
 

Shishachilla

Gesperrter Benutzer
10. April 2002
4.639
Um dich beruhigen zu können, ich erleb das dauernd! :wink: Jetzt nicht wöchentlich aber doch min. einmal im Monat!
 
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