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IQ auf Talfahrt!

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Forscher schlagen Alarm:

In den Industrieländern ist der IQ auf Talfahrt

Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts galt es als sicher, dass die Menschen immer intelligenter werden. Doch Ende der 90er Jahre kündigen erste Vorboten eine Veränderung an:

In mehreren Staaten der westlichen Welt werden die Bürger wieder dümmer, berichten verschiedene Studien. Auch Deutschland ist von der Talfahrt des IQ betroffen...

"Das Niveau der Studenten nimmt von Jahr zu Jahr ab", klagt so mancher Universitätsprofessor. Auch andere Lehrbeauftragte können ein Lied von der "dümmer werdenden Jugend" singen...

Was nun ?
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Verbot von Klingeltonwerbung, Handylogos, Leuten mit Vorbildfunktion im Fernsehen, deren IQ sichtbar unter Zimmertemperatur ist sowie anderer "volksverdummender" Medien und Sendungen (am besten glich MTV und VIVA abschaffen).
Und was ich ja schon lange propagiere: mehr fordern, weniger fördern, wer alles nachgeworfen bekommt wird nicht klüger.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Dann bitte auch das Internet konsequenterweise abschaffen, denn mehr Mumpitz als in und auf den Foren und Webseiten dieser Welt wird in den anderen Medien bestimmt nicht verbreitet.
 

Flowing_tears

Geheimer Meister
17. Juli 2004
246
Mhh was solls?

Ist es nicht völlig egal das die Menschen dumm sind?
Was macht das schon. Machts doch nur einfacher für die Konzerne alle zu kontrollieren..
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
der iq hat - bezogen auf eine bestimmte, raumzeitlich abgegrenzte situation immer einen mittelwert von 100. der ist so genormt. der kann gar nicht niedriger werden... oder (@psychologen)?
 

LStrike

Geheimer Meister
19. Oktober 2003
208
Da muss ich dkr zustimmen.
Ich glaube das liegt zum teil an der heutigen Erziehung der Kinder.
Hat man sich "früher" noch mit ihnen beschäftigt, werden viele heute einfach vor den Fernseher gesetzt. Und auch heutige Freizeitbeschäftigungen tragen mitunter auch nicht gerade zur "verklugung" (soll eine gegenteil von Verdummung sein) bei, Computerspielen, TV-Soaps gucken. Wenn ich mal meine Freunde frage was abends gemacht wird kommt fast nur TV gucken (aber keine Dokus, sowas würden die nie gucken) oder daddeln, aber mal ein Buch lesen, fehlanzeige.



greetz LStrike
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Ich bin trotz allem der Meinung, daß man den Medien nicht die Verantwortung zuschieben kann. Es ist genug an Auswahl da. Wer will kann auch den ganzen Tag Anspruchsvolles lesen, hören oder sehen. Was jeder im Kiosk oder in der Buchhandlung kauft, welchen Sender er im Radio oder am Fernseher einstellt oder ob er dergleichen überhaupt tut.
So gesehen finde ich dkrs Forderungen nach Zensur auch im Widerspruch zu seiner Forderung fordern statt fördern. Denn fordern muß man den Konsumenten und nicht fördern, indem man für ein eine Vorauswahl trifft.

Hat man sich "früher" noch mit ihnen beschäftigt, werden viele heute einfach vor den Fernseher gesetzt.
Ich frage mich nur wann dieses ominöse "früher" denn gewesen sein soll, denn auch in meiner Kindheit in den 70ern waren oft beide Eltern berufstätig und eine Menge Kinder waren damals auch schon sogenannte "Schlüsselkinder". Und wenn die Eltern dann nach Hause kamen waren sie erschöpft und beschäftigt wurde sich dann mit dem Abendessen und der Tagesschau, aber nicht mit dem Kind.
Allerdings gab es damals halt auch nur 3 Sender und die sendeten täglich vielleicht 1 h für Kinder, insofern war damals Fernsehen einfach keine Alternative und deshalb ging man vielleicht lieber mit den Kumpels auf den Bolzplatz oder in den Wald.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
"Das Niveau der Studenten nimmt von Jahr zu Jahr ab", klagt so mancher Universitätsprofessor.

das liegt wohl daran, dass es verglichen mit "rüher" dreimal so viele studenten sind.. dass die das level von denen der 60er oder 70er nicht mehr halten können ist ja klar..

@topic

wenn ich anti richtig verstanden habe, dann ist der iq 100 kein absoluter sondern ein relativer.. also der durchschnittswert der jeweiligen zeit..
mmh....

wenn man sichs mal überlegt.. wieso sollten die menschen dümmer werden? das glaube ich nicht, agentP hat mit den medien sicher recht.. die handyklingeltonwerbungen muss sich auch keiner anschaun.. vielleicht ist es so, dass die menschen mit weniger iq heute einfach sehr viel präsenter sind als die "klügeren"... das ist sicher wahr, vor allem in den massenmedien oder der politik.. vielleicht orientiert sich die masse daran und stupft dem entsprechend ab..
ein weiterer grund ist denke ich der fehlende anspruch an den geist im täglichen leben.. viele arbeiten sind eher anspruchslos und monoton, abends dann die glotze.. naja, so kann das schon hinkommen aber insgesamt?? schwierig, schwierig
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
viele arbeiten sind eher anspruchslos und monoton,
Das war allerdings früher sicher noch schlimmer, als an den Fliessbändern noch Menschen und keine Roboter standen.
Ich glaube eher daß es so etwas wie der Zeitgeist ist: Zum einen ist bildung kein Wert mehr, das merkt man ja auch in diesem Forum oft genug, wenn man z.B. mal die Sprachkompetenz einzelner User bemäkelt oder in der Argumentation so etwas wie eine schlüssige Kausalkette einfordert. Zum anderen gibt es eine Geisteshaltung die darin besteht, daß man sich bestimmte Dinge nicht mehr erarbeiten möchte, sondern sie fertig konsumierbar vorgesetzt haben möchte. Das lässt sich beim essen beaobachten, in der Unterhaltung und auch wenn es um Informationen geht. Kut Cobaim hat das schon vor zig Jahren in "Smells Like Teen Spirit" verbalisiert: "Here we are now, entertain us !"
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
Ich geh mal mit gutem Beispiel voran:

Anstatt mich hier einmal mehr über Schule, Medien, Gesellschaft usw. aus zu kotzen wende ich mich lieber den Vorbereitungen für das kommende Examen zu.

Und sobald ich klug bin, starte ich eine Revolution und mache alle anderen klug.

:!:
 

LStrike

Geheimer Meister
19. Oktober 2003
208
Wie du selber sagst agentP, "früher" gab es nicht so vie fernsehen.
Ich möchte hier auch nicht den Medien die Schuld in die Schuhe schieben, ich würde es nur als einen von vielen möglichen Gründen nennen.

Aber wie ich schon sagte, viele (junge) Menschen ziehen es vor mit dem Computer/Gameboy etc zu daddel, als zB zu lesen oder sich mit Freunden zu treffen und zu Bolzen oder "Unfug" zu treiben.
(Beispiel aus meiner Straße: Meine Freunde und Ich (Geburtsjahr 82 - 84) haben viel gebolzt, haben im Wald Räuber und Jandarne, etc gespielt, wenn mir unsere "Nachfolger" so ansehe, die sind zwar auch draußen, Juckeln aber allesammt auf nen Gameboy glotzend durch die Gegend)




greetz LStrike
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
bleibt abzuwarten, ob die gameboy-daddler für die zukunft tatsächlich schlechter gerüstet sind als die wiesenbolzer...

@dark:
wenn ich anti richtig verstanden habe, dann ist der iq 100 kein absoluter sondern ein relativer.. also der durchschnittswert der jeweiligen zeit..
mmh....


vollkommen korrekt. bezieht sich allerdings auf den iq-wert, nicht darauf, ob die menschen klüger oder dümmer werden.

somit ist ein zeitvergleich mit dem iq-wert recht schwierig. falls da ein paar psychologen an board was dazu wissen, würd ich mich sehr dafür interessieren.

ein zeitvergleich ist aber generell schwierig, denn:

vielleicht war es früher so, dass man weniger wissen musste, um klug zu sein?

auf sowas nimmt der relative iq rücksicht. und da nicht nur der mittelwert, sondern auch die streuung normiert ist, kann man an seinem iq auch tatsächlich seine relative stellung zum rest der bevölkerung ablesen. hat man einen iq von 115, so weiß man, dass ca. 83% schlechter sind als du und ca. 17% besser - im abschneiden in diesem test. liegt der iq bei 130, so sind nur noch 2,5% besser als du. ab da werden iq-tests aber ungenau, da braucht man einen für hochbegabte. für die weniger intelligenten gilt das auch: nur 2,5% haben einen iq unter 70. darunter braucht man dann auch besondere tests, um genau messen zu können.
 

Talpa

Vorsteher und Richter
15. März 2004
707
antimagnet schrieb:
vielleicht war es früher so, dass man weniger wissen musste, um klug zu sein?

Das ist natürlich auf der einen Seite wahr: Könnte einer von uns mit seinem Allgemeinwissen ein paar Hundert Jahre zurückreisen, würde er wohl von jedem König zum ganz persönlichen Berater gemacht, wenn er nicht gar selbst König würde...

Das Problem ist, das der Grossteil unseres sogenannten Allgemeinwissens aus mehr oder weniger unwichtigen Informationen besteht wie: wer war '94 Deutscher Meister, wieviel Kalorien hat ein Zwieback und wer treibts mit wem bei BigBrother...

Wir Menschen sind bequem und lassen uns gern einlullen. Unsere Medien sollten aber die primäre Aufgabe haben, die Menschheit mit essentiellen, wichtigen Tatsachen zu konfrontieren, und sie haben eine ausdrückliche Bildungs-/Lehr-Aufgabe warzunehmen.

Doch was wir heute vorgesetzt bekommen ist vorsätzliche Volksverdummung, ein schweres Verbrechen!
Das lässt sich mit einem Arzt vergleichen, der seine Patienten zuerst vergiftet, um sie danach mit teuren Medikamenten zu heilen. Von einem Arzt erwarten wir doch alle, dass er absolut integer und zuverlässig und fachtechnisch versiert ist. Warum sind unsere Ansprüche an die Medien dermassen gesunken?

Die Schuld (falls man Schuldige sucht) liegt also auf beiden Seiten:
1. Der Mensch, der sich grundsätzlich mit Brot und Spielen zufrieden gibt. Unser Brot ist vielseitig und mehr als ausreichend, wir verschwenden es gar und sind mittlerweile so dekadent, dass ein Grossteil der Bevölkerung von so genanntem "Junk-Food" lebt.

2. Genauso verhält es sich mit den Spielen, also den Medien. Nie zuvor stand der Menschheit eine derartig grosse Auswahl an frei zugänglichen Informationsquellen zur Verfügung. Dennoch vergeuden die Medien unsere kostbare Zeit mit BB und Explosiv und Galileo und SpiegelBild und JackAss und den Brustoperationen irgendwelcher Promis. Die "Quoten" verlangen das, sagen sie. :wink:

antimagnet schrieb:
vielleicht war es früher so, dass man weniger wissen musste, um klug zu sein?
Vielleicht musste man früher anderes wissen als heute, um klug zu sein?
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
agentP schrieb:
bleibt abzuwarten, ob die gameboy-daddler für die zukunft tatsächlich schlechter gerüstet sind als die wiesenbolzer...

Könnte sein, daß die Wiesenbolzer den Umgang mit Menschen besser erlernen, und das Heulen ein wenig verlernen. Fernsehen scheint nützlich zu sein - ältere Menschen können meiner Beobachtung nach den schnellen Schnitten und massenhaften Anspielungen nicht folgen, könnte also sein, daß geübte Fernseher bessere Piloten usw. abgeben. Vielleicht schult der Gameboy ja auch nütztliche Fertigkeiten.

Talpa schrieb:
Das ist natürlich auf der einen Seite wahr: Könnte einer von uns mit seinem Allgemeinwissen ein paar Hundert Jahre zurückreisen, würde er wohl von jedem König zum ganz persönlichen Berater gemacht, wenn er nicht gar selbst König würde...

Ich bezweifle, daß Friedrich der Große oder Kaiser Friedrich III oder auch nur Friedrich Barbarossa mit meinem Wissen viel anzufangen wüßten. Höchstens Leibarzt könnte ich werden. Was hättest Du zu bieten?

Unsere Medien sollten aber die primäre Aufgabe haben, die Menschheit mit essentiellen, wichtigen Tatsachen zu konfrontieren, und sie haben eine ausdrückliche Bildungs-/Lehr-Aufgabe warzunehmen.

Wer würde sich das denn ansehen? Nicht daß ich nicht gute Bildungsprogramme lieben würde, aber wenn nichts anderes liefe, würden die Menschen wahrscheinlich eher mal die Kiste ausmachen.

Doch was wir heute vorgesetzt bekommen ist vorsätzliche Volksverdummung, ein schweres Verbrechen!

Ich will nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, aber vorsätzliche Volksverdummung? Wird nicht eher geboten, was verlangt wird? Das Ziel ist doch Profit, nicht negatives social engineering.

Der Mensch, der sich grundsätzlich mit Brot und Spielen zufrieden gibt. Unser Brot ist vielseitig und mehr als ausreichend, wir verschwenden es gar und sind mittlerweile so dekadent, dass ein Grossteil der Bevölkerung von so genanntem "Junk-Food" lebt.

Sehr pessimistische Betrachtungsweise. Ich würde eher von zuviel des Guten reden als von "Müllnahrung".

Genauso verhält es sich mit den Spielen, also den Medien. Nie zuvor stand der Menschheit eine derartig grosse Auswahl an frei zugänglichen Informationsquellen zur Verfügung. Dennoch vergeuden die Medien unsere kostbare Zeit mit BB [usw.]

Aber es geht ja auch um Spiele, nicht um Bildung. Bildung war immer nur etwas für eine Minderheit. Oder sagen wir: Bildung zum Vergnügen war immer nur etwas für eine Minderheit.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Talpa schrieb:
Das lässt sich mit einem Arzt vergleichen, der seine Patienten zuerst vergiftet, um sie danach mit teuren Medikamenten zu heilen.

ich seh das eher so: wir vergiften uns selbst, um uns danach mit teuren medikamenten heilen zu lassen.

gibt ja auch gutes essen, äh fernsehen. deswegen haben ja auch 3sat und arte so traumquoten...
 

Talpa

Vorsteher und Richter
15. März 2004
707
antimagnet schrieb:
gibt ja auch gutes essen, äh fernsehen. deswegen haben ja auch 3sat und arte so traumquoten...
Arte und 3Sat senden immerhin keinen Müll. Das sagt aber noch nicht viel über die eigentliche Qualität der Sendungungen aus. Mein Intellekt möchte ja gefordert werden, aber manchmal sind diese Themen-Abende bei Arte so langweilig, dass ich fast unbewusst wegzappe und bei Raab oder Harry steckenbleibe...

Wobei der Harry immerhin einen Ansatz von Intellekt zeigt. Oder zeigte. Denn er lässt etwas nach in letzter Zeit. Der letze grosse Scherz war ja die Kündigung bei Sat1. Damit hat er ziemlich viel Pulver verschossen und trotzdem hat fast keiner den Witz geschnallt. Der Qaida-Bart war weg, bevor einer draufkam. :wink:
 

FlasH

Lehrling
15. September 2004
3
Also ich könnte es mir auch irgendwie vorstellen, dass dumm (oder sonst alles was in diese Kategorie fällt (dumm hört sich so fies an ;) )) irgendwie cool ist ....
Also wenn ich mal so durch die Straßen gehe wo ich früher als Kind gespielt habe (sprich bolzen, Verfolgungsfahrten mit dem Fahrrad ;) ) sehe ich jetzt nur irgendwie die typischen Talkshow-Gäste ... im Gangerrapper look: krazz digger büsch lan tschüsch was geht alter ? ... ähm ja da kann man sich schon fast denken dass dort nicht sehr viel Anspruch auf Bildung vorhanden ist ;)
Und Schule ist ja sowieso das uncoolste was es gibt und wer lernt und gut in der Schule ist ist ein Streber, hat keine Freunde und ist uncool .... da machen die meisten doch lieber nichts für die Schule und gelten als "cool" denk ich mal ;)

Die Möglichkeiten sich zu bilden sind denk ich mal wirklich ausreichend und auch wesentlich fortschrittlicher als damals (sprich besser) die Frage ist nur ob da überhaupt nach verlangt wird....

Ich denke man könnte da einfach nur folgendes machen:
Einfach sich weiter bilden ... materielle Dinge können uns diese "Gangster" ja im schlimmsten Fall nehmen :p aber unsere Bildung können sie uns nicht nehmen ;)
und später werden wir über diesen Haufen herrschen :D (Frage ist nur ob man das auch will ....)

naja des war jetzt alles mal so fix aufgeschrieben was mir grade eingefallen ist... habe nicht groß drüber nachgedacht also klagt mich bitte nicht an ;)
 

Jay-Ti

Auserwählter Meister der Neun
2. August 2002
989
Es ist hauptsächlich die fluide Intelligenz, die abnimmt. Das ist die Fähigkeit, neue Probleme ohne Rückgriff auf Erfahrungen zu lösen

Das Problem des Artikels weist auf Ursachen jenseits der Medien hin.

Dagegen habe sich in der so genannten kristallisierten Intelligenz in den vergangenen Jahrzehnten nur sehr wenig geändert. Sie umfasst die ausgewertete Erfahrung, das Wissen sowie den Wortschatz, also Inhalte, die vor allem in der Schule beigebracht werden

Der Leute werden im Grunde nicht dümmer. Auch die Diskussion hier, welche sich um Mehr/Weniger Wissen dreht und somit mit der forentypischen Leichtigkeit am Thema vorbeirauscht bestätigt die Untersuchung.

Lesekompetenz [nimmt eindeutig ab]
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
In dem Artikel steht:
"Es ist hauptsächlich die fluide Intelligenz, die abnimmt. Das ist die Fähigkeit, neue Probleme ohne Rückgriff auf Erfahrungen zu lösen. Dies wird in der Schule kaum vermittelt", urteilt Siegfried Lehrl, Präsident der Gesellschaft für Gehirntraining und Wissenschaftler an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Erlangen. Die fluide Intelligenz bestimmt, wie schnell Informationen verarbeitet und wie präzise und gut sie gespeichert werden können.

:gruebel:

Ich hätte einen Ansatz womit das eventuell zusammenhängen könnte.
Nicht ausschließlich aber unter anderem ....
Dazu muss ich aber etwas ausholen.
Ich errinnere jetzt nicht mehr die ganzen Fachbegriffe, aber die würden es wohl eh nicht verständlicher machen ;) Deswegen versuche ich es einfach in meinen Worten zu erklären.

Informationen werden in einer Stelle im Gehirn vorsortiert. Dort muss entschieden werden, was mit den ganzen WAhrnehmungen und Informationen, mit denen wir so täglich konfrontiert sind, passieren soll und was sich lohnt abzuspeichern. Dazu werden unter anderem emotionale Komponeten mitherangezogen.
Desewegen lernen die meisten in der Regel auch Dinge schlechter die mit schlechten Gefühlen in Verbindung gebracht werden.
Oder Glaubenssätze wie "Mathe konnte ich noch nie" sorgen dafür, dass bei irgendeiner Information, die mit Mathe zu tun hat, sofort der "Vorsortierer" im Gehirn seinen Stempel "unwichtig ......und hat eh nie zu etwas geführt, außer unbehagen" draufdrückt
Diese Emotionen die den Vorsortierer zum Stempel unbedingt merken" bewegen, müssen aber nicht immer Wohlgefühl sein sondern können auch einfach eine andere emotionale Wichtigkeit haben. Wenn z.b. das Leben davon abhängt dies später auch noch zu errinnern oder so.

Ich glaube dass es einfach mit der Motivation mit der heute gelernt wird zusammenhängt.
Im ominösen "Früher" war die eigene Motivation eine andere als heute.
Wenn man bedenkt dass der Zugang zu Bildung für jedermann eigentlich erst in den letzten 200 Jahren möglich wurde.
Dann gab es nach dem 2. WK Aufbaustimmung in denen Bildung und Wissen etwas war, von dem die Menschen das Gefühl hatten es würde einem bessere Chancen im Leben eröffnen.
Wenn ich erzählungen von meinen Eltern lausche hat für sie Bildung eine ganz andere Bedeutung gehabt. Sie hatten im Krieg keine Schule gehabt und mußten sich ihre Bildung hart erarbeiten und jedes bischen Bildung hat ihnen das Gefühl von etwas mehr Unabhängigkeit oder Chancenverbesserung gegeben. Da im Krieg die Schule kaum stattgefunden hat, mußten sie später auf Abendschule und so ihren Abschluß machen und haben sich jeden Bissen Bildung erkämpfen müssen.



Heute gehen Kids gelangweilt in die Schule und kriegen nicht selten von ihren Eltern erzählt, dass man da eben durch muss ... es sei ihnen auch nicht besser gegangen ... und dass man den "ganzen Scheiß" später eh nicht mehr braucht.

Das eigene Gefühl sich freischwimmen zu müssen um sich für sein Leben Werkzeug und Rüstzeug zuzulegen, gibt es bei Kids und Jugendlichen im Bezug auf "Wissen" oft nicht.
Das Gefühl, wie großartig das eigentlich ist, dass man lernen kann und das Wissen auch geistige Horizonte öffnen kann, Zusammenhänge offenbaren, die einem sonst verschlossen bleiben würden .... vermisse ich manchmal.
Wissen war früher das Vorrecht von Reichen, Arme Menschen mußten arbeiten und hatten keine Zeit für Flausen die einem durch Bücher in den Kopf gesetzt werden würden.



Lernen ist heute für viele etwas was man tut, weil es von einem erwartet wird.
So wie die Eltern einen Job tun, der ihnen keinen Spaß macht ....
und die Schule soll einen auf ein Leben mit einem Job vorbereiten,
auf einen Job der einem keinen Spaß macht, wie bei den Alten?

Na da ist doch klar, dass die Motivation nicht gerade groß ist.
Der kleine Vorsortierer im Gehirn hat oft gar keine emotinale Grundlage um den kommenden Informationen ein "Wichtig unbedingt merken, das wirst du noch mal brauchen" aufzudrücken, wenn es irgendwas mit Bildung zu tun hat.

Ich würde aber nicht sagen, dass die Menschen dümmer werden ...
Der IQ ist mir eh ziemlich suspekt. Aber Grundsatzdiskussionen, was Intelligenz überhaupt ist, haben wir schon genug an Board.
Ich denke einmal, dass Menschen vor 100 Jahren einfach andere Dinge wissen mußten um als klug zu gelten als heute.
und außerdem denke ich das Menschen in den Industrienationen, von denen im Artikel ja die Rede ist, oft die Motivation, die Perspektive, der Sinn für Eigeninitiative, und überhaupt der Sinn fehlt .....
Was den Vorsortierer im Gehirn dazu veranlasst nach ganz anderen kriterien die "wichtig unbedingt merken"-Stempel zu verteilen, als sie den Wissenschaftlern lieb sind.

Namaste
Lilly
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
da hab ich jetzt erst den link gelesen... :oops:

anscheinend machen die das also doch, zeitvergleiche mittels iq. wundert mich etwas.

Der Vergleich der Resultate der beiden PISA-Studien ergibt, dass der IQ der jungen Deutschen in den drei Jahren um zwei Punkte abgerutscht ist. Im Vergleich zu den Spitzenländern liegen die Schüler hierzulande um sieben Punkte zurück. "Das bestätigt den Trend, wenn man bedenkt, dass bei den PISA-Studien 250.000 Tests gemacht wurden und man sich bei der Auswahl der 15-Jährigen um Repräsentativität bemühte", argumentiert Lehrl.

die senkung um 2 punkte, festgestellt bei der pisa-studie - moment wurde da der iq gemessen? - diese senkung muss noch nicht mal statistisch signifikant sein. bei 250.000 probanden allerdings auch gut möglich. da wird dann fast alles signifikant, wenns nur wenig streut (was ich beim iq bezweifle). statisitisch signfikant heißt aber nicht bedeutsam. 2 punkte beim iq sind nicht viel oder? ach ja, und wenn sie sich beim zweiten mal etwas stärker um repräsentativität gekümmert haben (was heißt das eigentlich, gekümmert?), dann ist ganz schlimm.

außerdem scheinen sie den flynn-effekt anders zu interpretieren als herr flynn persönlich.
im text wird die steigung des iq dahingehend interpretiert, dass die menschen tatsächlich schlauer wurden. flynn selbst war aber wohl der meinung, dass das nicht sein könne, dass die alten früher weniger intelligent waren, und ging daher eher von einem messartefakt aus - die menschen sind nur im lösen von intelligenztests besser geworden.

nachzulesen im google-cache des wiki-links.


@sillylilly:
zwei dinge, ansonsten volle zustimmung:

gedächtnisinhalte werden nicht als kopien abgespeichert und dann wieder gelesen. das reproduzieren ist vielmehr ein aktiver konstruktionsprozess, stark geprägt vom jeweiligen (situativen) kontext.

iq-tests taugen vor allem zu einem: man sieht, wie gut man selbst ist, im vergleich zum rest der bevölkerung - und zwar wie gut man im lösen dieser (und nur dieser) aufgaben ist. das heißt nicht, dass man ein guter mensch ist, dass man es schafft im leben, was auch immer. wenn man das berücksichtigt, kann man sich mit iq-tests schon anfreunden, finde ich.
 

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