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Warum träumen wir?

timmelpilz

Geheimer Meister
6. Januar 2003
111
Aloha allerseits!
Ich habe heute einen interessanten Spiegel-Artikel gelesen, glaub von der letzten Ausgabe. Hauptsächlich ging es eigentlich um Freud, dessen Traumtherapien und Neurobiologie, aber zwischendrin fiel mir ein Abschnitt auf, in dem die Frage gestellt wurde wozu wir eigentlich träumen.
Um das Gedächtnis zu trainieren??
Um gespeicherte Eindrücke zu bearbeiten??

Leider hab ich diesen Artikel auf der Arbeit gelesen und konnte den Spiegel nicht mitnehmen. Und da er ziemlich lang war, hab ich ihn jetzt nicht mehr komplett (bei 8 Stunden Schlaf in 2 Tagen war ich auch seehr müde).

Aber mich interessiert, was ihr denn davon haltet!

MfG timmelpilz
 

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
Hallo,

habe den Spiegelartikel zwar nicht gelesen, finde die Frage aber spannend.
Insbesondere als "WARUM"-Frage und nicht als "WIE" oder "WAS".

Eine Antwort habe ich nicht, weiß nur, dass wir angeblich verrückst werden, wenn wir einige Tage nicht träumen.

Da ich es manchmal schon bin, bin ich für Experimente in dieser Richtung nicht sonderlich geeignet.
Aber wer ohne spleen, mache den ersten Versuch ...

Ich zweifele aber, dass uns ein Mangel das warum zeigt.
Denn wenn wir analog fragen, warum wir atmen, lautet die Mangelantwort: Um nicht zu ersticken - was wohl nur eine inverse Tautologie ist.

Warum also träumen wir - positive Antwort gesucht!?
 

zerocoolcat

Geheimer Meister
11. April 2002
475
weiß nur, dass wir angeblich verrückst werden, wenn wir einige Tage nicht träumen
...tja, immer wenn ich auf sowas sage, ich träume kaum, dann hör ich: "Doch, doch, jeder träumt, du erinnerst dich nur nicht..."
Ja, ok, wenn das Träumen aber vom Subjekt selbst nicht immer wahrzunehmen ist, wird es schon sehr schwierig, Arten, Gründe und Traumbilder überhaupt zu identifizieren... :roll:

Ich persönlich halte Träume (rein instinktiv, ohne Beweise) für Altlastenworkouts, Kurzschlüsse, die im Hirn Gespeichertes in irgeneiner Form zufällig kombinieren und dann "vorführen".
 

timmelpilz

Geheimer Meister
6. Januar 2003
111
zerocoolcat schrieb:
...tja, immer wenn ich auf sowas sage, ich träume kaum, dann hör ich: "Doch, doch, jeder träumt, du erinnerst dich nur nicht..."

Das stimmt nicht immer. Man träumt tatsächlich nicht immer! Aber ich denke, dass es durchaus vorkommt, dass man sich nicht an das Geträumte erinnert!

zerocoolcat schrieb:
Ja, ok, wenn das Träumen aber vom Subjekt selbst nicht immer wahrzunehmen ist, wird es schon sehr schwierig, Arten, Gründe und Traumbilder überhaupt zu identifizieren... :roll:

Es lässt sich einerseits mit verschiedenen Computern und Tomographen verfolgen, inwiefern das Gehirn arbeitet, dazu werden Erfahrung der Versuchspersonen einbezogen. Man kann sehr viel damit herausfinden. Das Problem ist, dass sich diese Arbeiten überschneiden und nicht in EIN Fachgebiet fallen, sondern in mehrere. Außerdem gibt es ne Menge Theorien, die zu überarbeiten sind.


zerocoolcat schrieb:
Ich persönlich halte Träume (rein instinktiv, ohne Beweise) für Altlastenworkouts, Kurzschlüsse, die im Hirn Gespeichertes in irgeneiner Form zufällig kombinieren und dann "vorführen".

Das glaube ich nicht! (rein instinktiv, ohne Beweise) :D :wink:
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Hier mal Kern des Teils des angesprochenen Artikels, der sich mit dem Traum befasst:

Die Freudschen Traumtheorien erleben gleichwohl eine neurowissenschaftliche Wiederauferstehung. Kaum ein Forscher würde heute mehr behaupten, Träume seien nur zufällige Entladungen unseres Gehirns. Dieses Dogma hatte der US-amerikanische Psychiater J. Allan Hobson in den siebziger Jahren aufgestellt und damit Freuds Traumtheorie der Lächerlichkeit preisgegeben.

Hobson glaubte, im REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) das physiologische Korrelat des Traums gefunden zu haben. Er wies nach, dass der Schlafzyklus, der mit schnellen Augenbewegungen einhergeht, durch Ausschüttung von Acetylcholin im Hirnstamm reguliert wird - einer Region, die mit psychischer Aktivität kaum zusammenhängt. Träume seien folglich nichts als chaotische Reaktionen höherer Gehirnregionen auf die Flut von Acetylcholin. Der angebliche Schlüssel zur Seele - nur ein bedeutungsloses Rauschen im Hirn.

Vor wenigen Jahren jedoch fand Mark Solms heraus, dass seine Patienten, die aufgrund einer Hirnverletzung keinen REM-Schlaf mehr hatten, sehr wohl träumten. Träumen und REM-Schlaf konnten also nicht dasselbe sein. Traumlos schliefen dagegen jene Patienten, bei denen Nervenbahnen tief im Inneren des Mittelhirns zerstört waren - eine Region, die der USamerikanische Verhaltensneurologe Jaak Panksepp als Sitz des sogenannten Belohnungs- oder Suchsystems identifiziert hat. Dieser Dopamin-Schaltkreis, den Hirnforscher am ehesten mit Freuds "Libido" vergleichen, fungiert nach der gegenwärtig einflussreichsten Hypothese als Traumgenerator. Es scheint also, als behalte Freud insofern recht, als Wünsche zumindest ein starker Motor des Traums sind - allerdings spielt die Sexualität dabei eine weitaus geringere Rolle, als Freud glaubte.
Aus: DER SPIEGEL 16/2005 vom 18.04.2005
 

timmelpilz

Geheimer Meister
6. Januar 2003
111
Traumlos schliefen dagegen jene Patienten, bei denen Nervenbahnen tief im Inneren des Mittelhirns zerstört waren - eine Region, die der USamerikanische Verhaltensneurologe Jaak Panksepp als Sitz des sogenannten Belohnungs- oder Suchsystems identifiziert hat.

Na Kätzsche, dann weißt du ja jetzt warum du dich nie erinnerst. :wink:

@agent:

Genau das ist der Artikel! Hab ihn nur noch http://service.spiegel.de/digas/servlet/epaper?Q=SP&JG=2005&AG=16&SE=177&x=13&y=6 so bekommen :(

Aber das war mir auch noch eingefallen, dass Freud eben alles Geträumte mit unterdrückter Sexualität verbunden hat. Aber das schließen sie auf die prüde Zeitepoche (war das deutsch??? :O_O: ).
 

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