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Bildungsoffensive für Nichtwissen nötig?

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
Hallo Bildungsinteressierte,

mein 9-jähriger Sohn musste in der Grundschule ein Referat zum Aufbau des Ohres halten. Fand ich eigentlich gut, denn eigenständige Recherche und Darstellung zu einem Thema habe ich früher erst im Gymnasium (ein wenig) gelernt.
Aber dann überlegte ich mir, was im Zusammenhang mit dem Hören den Kindern in der Schule nicht gesagt wird:

Sie verfolgen den Schall vom Gehörgang über Trommelfell - Gehörknöchelchen - Gehörschnecke - bis zum elektrischen Impuls im Hörnerv Richtung Gehirn.
Aber über das Rätsel, wie daraus in Gehirn und Geist ein empfundener Ton wird, wird nicht gesprochen.

Analog kann man heute ein Mathematikdiplom erwerben, ohne zu erfahren, dass Gödel bewiesen hat,
das nicht alle (genauer wohl die meisten) mathematisch wahren Sätze beweisbar sind.
(Ist mir selbst passiert, habe es dann in der Philosophie nachgeholt).

Das Wissen, was wir nicht wissen, scheint nicht mehr als wichtig zu gelten.
Ich sehe das gerade umgekehrt: Nicht umsonst galt Sokrates mit seinem "scio, nescio"
(ich weiß, dass ich nichts weiß) dem Orakel von Delphi als weisester aller Menschen.

Wissen um die Wissensgrenzen hat mehrere Vorteile:
Zum einen lässt es uns den Menschen wieder etwas kleiner erscheinen, schützt also vor Hybris (Selbstüberschätzung), zum anderen weckt es unsere Neugier für die noch unerklärten Dinge, spornt also zu Innovation an. Des weiteren sinkt auch die Gefahr blinder Gläubigkeit an die vorherrschenden Erklärungen, da ja die Lücken offenkundig sind.
So können auch Lösungswege gesucht werden, die z.T. im Widerspruch zur herrschenden Meinung stehen.

Das Schöne ist, dass diese Art von Bildungserweiterung gar nicht viel kosten würde, nur den Mut, unser Nichtwissen weiterzugeben!

Übrigens: Ich weiß auch nicht, wie wir das mit dem Hören machen...
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Sie verfolgen den Schall vom Gehörgang über Trommelfell - Gehörknöchelchen - Gehörschnecke - bis zum elektrischen Impuls im Hörnerv Richtung Gehirn.
Aber über das Rätsel, wie daraus in Gehirn und Geist ein empfundener Ton wird, wird nicht gesprochen.
Naja, das wäre auch bischen weit ausufernd oder? Dazu sind fundierte Kenntnisse in Hirnphysiologie und Neurobiologie nötig, mal davon abgesehen, dass man AFAIK eh noch nicht so genau weiß, wie das alles genau funktioniert ;)

Ich denke mal, zu wissen, was man nicht weiß ist zumindest eine Möglichkeit, sich nicht dauernd zu blamieren 8)
Ich finde, die Schule dazu da, nen groben Überblick über so gut wie alles zu vermitteln, und soll nicht gleich die gravierenden Wissenslücken der Naturwissenschaften aufdecken.
 
G

Guest

Gast
Mir fällt dazu nur meine Schulzeit ein. Ich habe gemerkt das wenn man eben diese Lücken die entstehen erkennt und nachfragt oder selbst sich wissen aneingnet und dies in der Schule vorbringt, dies nicht gewollt ist. Ich weiss nicht ob es an der Realschule lag oder das es sich diese Schule in Bayern befunden hatt.

Ich kann dazu nur sagen das es nicht sehr gut war, also für meine Person. Wenn man einigen Lehrkräften wiederspricht und dann den Zorn deren erntet und dann nur zu hören bekommt "Das ist Falsch....Das steht nicht im Lehrbuch......Hör auf so einene Unsinn zu reden" oder wenn man es schwarz auf Weiss hatt, einen Bösen blick zu ernten.
Im endefekt hab ich keine Mittlerreife und wurde von Lehrer wegen von der Schule gemompt.(immer diese ADSler) Aber das tut jetzt nichtz zu sache.

Ich denke mir nur das es sehr wichtig ist Kritische und Selbstdenkende Individuen zu Schaffen, in der Schule. Dies ist aber wie ich festelle in dieser Gesellschaft nicht erwünscht und somit wird in der Schule das Prinzip der "Du Lernst das was hir steht dafür das du es 2 Wochen später wieder auf einen Zettel schreiben kannst! Für NICHTZ anderes". Ob es fehlerhaft, unvollständig oder schlicht Falsch ist. Ist egal.
Es geht den Lehrkräften um die Funktionalietät des Unterichtz und um dieses bei den Überfüllten Klassen aufrecht zu erhalten wird eben diese Methode des Lehrens und Lernens angewendet.
Soweit aus meiner Erfahrung.


@dkR

Es sollte aber das Wissen von Anfang bis zum Ende durchgesprochen werden um den Zusammenhang erkennen zu könen. Man kann selbst einem 9 Jährigen Kind erklähren was schall ist und diesem dann auch erklähren wie dieser in das gehirn gelangt.
Man brauch dafür einige Zeit, aber aus erfahrung weiss ich das sie es im Prinzip verstanden haben. Es kommt immer darauf an wie ich etwas erklähre. Mann kann alles ohne es zu verfälschen auf weniges reduzieren.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
sandman schrieb:
@dkR

Es sollte aber das Wissen von Anfang bis zum Ende durchgesprochen werden um den Zusammenhang erkennen zu könen. Man kann selbst einem 9 Jährigen Kind erklähren was schall ist und diesem dann auch erklähren wie dieser in das gehirn gelangt.
Man brauch dafür einige Zeit, aber aus erfahrung weiss ich das sie es im Prinzip verstanden haben. Es kommt immer darauf an wie ich etwas erklähre. Mann kann alles ohne es zu verfälschen auf weniges reduzieren.
Selbstverständlich.
Man kann einen 9Jährigen - so es in halbwegs interessiert beibringen was Schall ist. Wenn du jedoch alle Aspekte des Themas, wie hier dann noch Schallleitung, umwandlung Schall->Nervenimpuls-> Wahrnehmung des Tones einbringst, sprengt das so ziemlich jeden in der Schule möglichen Zeitrahmen. Und erfordert so nebenbei einen Lehrer mit abgeschlossenen Physiologiestudium. Das Beispiel war "Aufbau des Ohres", und damit hatte es sich wohl. Der Rest ist auch für einen 9jährigen in der Grundschule unerheblich, außerdem war wohl der höhere Sinn dahinter weniger das Thema sonden die Recherche und das Referat. Ich denke, für die meisten dieser Altersgruppe ist Hörnerv= Gehirn= Hören.
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
@sandmann
Dies Erfahrungen durfte ich auch machen. Wer klüger ist als der Lehrer, zumindest in einigen Fächer (bei uns gab ein Greis Informatik, da wusste jeder in der Klasse mehr als er, obwohl ers nicht mal merkte) Schüler, die ihre Aufgaben machen und mehr noch machen als verlangt, sind nicht geschätzt. Die liblinge sind diejenigen, die keine Fragen stellen und einfach alles glauben. In der Schule wird jedoch sooo viel gelernt, was eindeutig falsch ist, das ich im Nachhinein echt manchmal fast zustände krieg.
Bsp. Lehrerin "Dem deutschen Volke" steht auf dem "Reichstag". Alles was mit Reich und Volk zu tun hat, ist in irgendeiner Form nationalistisch oder rechtsextrem.

Nunja, man glaubte es mal. Heute weiss ich, dass der Reichstag bereits lange vor Gross-Adolf gebaut wurde und noch heute Reichstage zusammentreten, einfach nicht mehr in Deutschland. Und alles mit Volk... :roll: Demokratie=Volksherrschaft. Mann ist das extremistisch :ironie:

Nunja, kleiner Episode nebenbei. Dass neujährige bereits so vertieft die Anatomie durchnehmen, nuja. Ich finde viel schlimmer, dass viele nicht lesen und schreiben (ich meine gute Texte selber kompostieren) und das Einmaleins nicht sitzt (was bei mir auch lange der Fall war) Taschenrechner, nuja, ab der fünften Klasse benutzt Du das Hirn nur noch, um Tasten zu drücken. Sechs minus vier. *Tipp* "zwei!" "Röchtög" Nunja, ich bin im Kopf schneller. Aber viele eben nicht, bzw es kommt ielen gar nicht mehr in den Sinn den Kopf zu benutzen, ich mein, es gibt ja Rechner.

Und ja, der Osterhase let Ostereier und die Milch kommt au der Fabrik.

Imo gibts dringender zu klärende Wissensbereiche in der Schule, als Quantenphysik und Neurobiologie. Wenns dafür mal Platz hat, ists ok. Aber ich denke, die Lehrer sollten mit anderem beschäftigt werden.

Grüsse eines Menschen, der als Schüler dumm wurde 8) äh..egal

general
 

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
Interessant finde ich, dass in allen Antworten (außer vielleicht bei "sandman") nicht mehr vom fehlenden "Geist" bzgl. des Hörens die Rede ist.
Meines Wissens ist Stand der Wissenschaft, dass nicht einmal ein nobelpreisverdächtiges Studium aller Neuro- und Physiologiewissenschaften uns zur Zeit in die Nähe einer Ahnung bringen kann, wie der Höreindruck im Bewußtsein entsteht.
Geist und Bewußtseinserleben sind terra incognita, obwohl allgegenwärtig.
Genau dieses Ausblenden bestärkt mich in meiner Ansicht.

(Was genau genommen eine Gegenthese zu mir selbst darstellt,
aber meine Motivationsgänge werden wohl nur von wenigen geteilt.)
 

seven

Großmeister
21. Februar 2004
76
Ging es nicht eher darum, den Kids (und Erwachsenen genauso) zu zeigen, wo die Lücken liegen als darum, diese Lücken zu füllen? Der komplette Vorgang von Schallentwicklung bis Hirnreaktion ist natürlich etwas komplex für ein Referat in der Grundschule, aber wenn die Lehrer/innen ab und zu mal daruf hinweisen, dass die Geheimnisse dort anfangen, wo das Referat aufhört - das wäre doch was!
Erstens schafft es Raum für weiteres Interesse, so vorhanden, und das Thema wird nicht einfach abgelegt unter "weiß ich schon alles", zweitens wird deutlich, dass auch Lehrer nicht alles wissen und auch die schlausten Wissenschaftler nicht. Und wer weiß, vielleicht haben ja genau die Neunjährigen "bessere" Antworten auf solche Fragen als studierte Naturwissenschaftler! Oft ist das so. "Besser" ist nicht im Sinne von "wissenschaftlich korrekt" zu verstehen, sondern eher ein "ich habe eine Erklärung gefunden, die für mich stimmt!". Und vor allem das Denken geübt. Das finde ich noch viel wichtiger als Recherchekompetenz usw.!

Also: DAFÜR! :wink:
 

Tortenhuber

Meister vom Königlichen Gewölbe
10. April 2002
1.490
erstmal zu dem punkt, dass lehrer schüler diskriminieren, die mehr wissen als sie:
ist es nicht so, dass jeder mensch auf gewisse art und weise nicht immer mit leuten klarkommt, die mehr wissen als er? ich bin mir sicher es gibt nur sehr wenige, die dies akzeptieren und dann auch regen umgang mit der betreffenden person pflegen. bei leuten die andere etwas lehren sollen ist die sache natürlich noch verspitzter: von ihnen erwartet man, dass sie grade mehr wissen als ihre schüler, womöglich noch auf jede frage eine antwort haben. es ist ja wohl klar, dass diese vorstellung utopie ist, dass haben aber viele lehrkörper noch nicht realisiert bzw geben es ihren schülern gegenüber auch nicht zu (ich meine gut, was soll die betreffende person dann sagen? das ist schon wieder ein weiteres problem, nicht nur die erkenntnis, dass man etwas nicht weiss sondern auch die dazu gehörige öffentlich bekenntnis).

auf dem gymnasium bin ich auch mehrfach (eher mit fragen an lehrer, als mit mehrwissen-wissen ;) ) an jene grenzen gestoßen und die reaktionen waren ziemlich vielfältig. von ungläubigkeit bis zum eingeständnis der unwissenheit. diese leute leben halt auch nur in einem gewissen trott und sich nebenher noch selbstständig weiterzubilden ist eben doch nicht sooo einfach (ich finde lehrer ist ein ziemlich undankbarer beruf und im nachhinein muss ich auch zugeben, dass ich vieles gemacht habe, worauf ich heute nicht mehr stolz bin. umsomehr wundere ich mich über studenten, die sich noch wie grundschüler benehmen, mit prof ignorieren bis hin zu papierflieger schmeissen).


jetzt zum eigentlichen thema:

bei dem einführungsbeispiel des höhrvorgangs gibt es auch grenzen, die man grade in der grundschule nicht überschreiten kann. Je mehr man die schüler in die materie vertieft, desto mehr fragen tun sich in ihnen auf. Manche stellen diese dann und manche eben nicht ... doch was soll der lehrer nun auf fragen antworten, für die er offensichtlich keine antwort hat. den schülern einfach sagen, dass er es nicht weiss ist dort nicht unbedingt die beste lösung (oder vielleicht grade doch?), weil die schüler dann vlt das vertrauen in das wissen des lehrers verlieren (hach der weiss ja auch nichts, warum sollte ich dem meine aufmerksamkeit schenken).
daher stellt sich wirklich die frage, wie weit sollte man den vorgang erklären und wie sehr sollte man ins detail gehen. es reicht ja auch, wenn man viele sachen nur sinnbildlich erklärt, ohne physikalische / chemische vorgänge vorzugreifen.

die grenzen seines wissen sollte man auf alle fälle wissen, dass ist besonders wichtig, wenn man sich anderen gegenüber klüger darstellen will, als man eigentlich ist. wenn man dieses wissen konstruktiv einsetzen will kann man es aber auch nutzen, um sich in den grauzonen auf das wissen anderer zu verlassen (bsp man ist firmenchef und hat von sache XY keine ahnung, anstatt seine firma in den ruin zu treiben, dadurch dass man sich selber immer wieder in XY bemüht (weil man aufgrund des egos nicht in der lage ist, sich das eigene unwissen einzugestehen) anstatt es jemanden machen zu lassen, der es kann.)
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa allerseits

Meiner Meinung nach wird heutzutage in den Schulen viel zu viel Fachwissen vermittelt. Mit dem was man beispielsweise ab der siebten bis zehnten Klasse in Biologie an Zellphysiologie gelernt hat könnte man mitunter (sicherlich je nach Schultyp unterschiedlich) Vorlesungen über Physiologie des Erstsemesters Medizin nachvollziehen. Dieses Wissen wird dann eingepaukt, in der Prüfung verwendet und ist, bei fehlendem Interesse, genausoschnell wieder aus dem Gedächtnis raus. Gutes Grundlagendwissen wäre hier IMHO weitaus angebrachter
(siehe PISA-Studie wo es nicht um Atomphysik für Achtjährige sondern um grundlegende Inhalte ging)

Da man hier ja schon die "Lücken" des Wissens angesprochen hat, möchte ich mich auch dazu äußern:

Ob es sinnvoll ist, Kindern Neurobiologie u.ä. zu vermitteln lässt sich sicherlich streiten - interessant ist aber auch die gedankliche Abfolge
des Ganzen. Wie sieht es aber damit aus ?

"Wie wird aus dem Reiz im Ohr ein Höreindruck im Bewusstsein?"

die theoretisch logische Umkehrfrage wäre:

"Wie wird aus dem Bewusstsein ein Höreindruck im Ohr?"

ABER:

"Wie klingend ist der Darm als Höreindruck für das Bewusstseins des Herzschlags, da die Steine oben schwimmen und die Blätter versinken?"

Anscheinend keinerlei Bezug?

Tja, vielleicht ist Anti-Intellektualität genau der mangelnde Punkt des Unterrichts, gegen den auch belesene Rhetoriker nur bemüht ankommen ;)

mfG

<gassho>

Hona Sainara

Tenshin

[/b]
 

blaXXer

Vollkommener Meister
8. Dezember 2003
581
Meiner Meinung nach wird heutzutage in den Schulen viel zu viel Fachwissen vermittelt. Mit dem was man beispielsweise ab der siebten bis zehnten Klasse in Biologie an Zellphysiologie gelernt hat könnte man mitunter (sicherlich je nach Schultyp unterschiedlich) Vorlesungen über Physiologie des Erstsemesters Medizin nachvollziehen. Dieses Wissen wird dann eingepaukt, in der Prüfung verwendet und ist, bei fehlendem Interesse, genausoschnell wieder aus dem Gedächtnis raus. Gutes Grundlagendwissen wäre hier IMHO weitaus angebrachter
(siehe PISA-Studie wo es nicht um Atomphysik für Achtjährige sondern um grundlegende Inhalte ging)

Agreed. :D

Ich habe das in den letzten dreizehn Jahren immer wieder festgestellt, dass die Schüler Faktenwissen zu einem Thema ineinem solchen Detailgrad vermittelt bekommen, als wollten die Lehrer schon auf das erste Semester des Grundstudiums vorgreifen.
Aber wo bleiben die Grundlagen und die praktischen Anwendungsbeispiele, der Bezug zur Realität?
Und genau das ist m.M. das grosse Manko der Schule an sich und des Gymnasiums im besonderen.
Die Schüler (ich zähle mich mal dazu :wink: ) denken sich ohne konkreten Bezug zur Realität, ohne das praktische Anwendungsbeispiel:'Wozu brauch ich das eigentlich später mal?'
Und dann beginnt das Interesse zu schwinden, die Noten werden schlechter.
Um mich nicht falsch zu verstehen: ich bin nicht generell gegen eine abstrakte Wissensvermittlung in der Schule wie z.B. im Fach Philosophie oder teilweise in der Mathematik; dennoch plädiere ich für einen gewisen Bezug zur Realität, damit man weiss warum man seinen Kopf mit diesem (unnötigen???) Wissen vollädt.
Den wenn ich Lehrer höre, die auf die Frage nach dem Warum, damit antworten, Weil es im Lehrplan steht!, dann verlässt mich doch spontan alle Lust, mich mit dem THema zu befassen.
 

Trestone

Geheimer Meister
12. April 2002
306
Kleine Ergänzung aus aktuellem Anlass:

Manchmal kann ich mich nur schwer konzentrieren, und habe das immer als Mangel bzw. Schwäche empfunden.
Jetzt fiel mir auf, dass ich "unkonzentriert" einen viel breiteren Blick habe.
Freiwillig wäre ich vielleicht nie aus meiner Konzentrationsnische heraus.

Andererseits ist es wohl ok, wenn man selbst den Konzentrationslevel steuern kann - aber wie wird man so frei?

Gibt es eine Komplementarität/Unschärferelation zwischen Nah- und Weitblick?
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Mit dem was man beispielsweise ab der siebten bis zehnten Klasse in Biologie an Zellphysiologie gelernt hat könnte man mitunter (sicherlich je nach Schultyp unterschiedlich) Vorlesungen über Physiologie des Erstsemesters Medizin nachvollziehen. Dieses Wissen wird dann eingepaukt, in der Prüfung verwendet und ist, bei fehlendem Interesse, genausoschnell wieder aus dem Gedächtnis raus.
Naja, das was angestrebt wird ist ja auch eine "allgemeine Hochschulreife". Wollte man das ändern, müsste man nicht nur das Schulsystem ändern, sondern auch das Hochschulsystem, zB indem man nach amerikanischen Vorbild so etwas wie ein College dazwischenschiebt, wo man sich dann fachspezifisch auf´s Studium an der Universität vorbereitet.
 

seven

Großmeister
21. Februar 2004
76
Ich persönlich erinnere mich heute, gut zehn Jahre nach dem Abitur, mit der meisten Sympathie und Achtung an diejenigen Lehrer/innen, die ihre Wissenslücken offen zugegeben haben. Die man auf ihre Fehler ganz normal hinweisen konnte, ohne sich wie ein Meuchelmörder oder Klugscheißer vorkommen zu müssen. Die im Unterricht ganz schlicht sagten "oh, das weiß ich gerade nicht - aber ich schaue es zuhause nach!" und in der nächsten Stunde von allein wieder darauf zurück kamen und sich tatsächlich informiert hatten!
Mit denen hatte ich niemals Probleme, hielt sie auch nicht für ungebildet, dumm, inkompetent oder sonstwas, sondern im Gegenteil für Menschen. Und was will man mehr?! :wink:
 
G

Guest

Gast
Ich kann nur algemein zustimmen das der Bezug zur Realität oft fehlt, was den Lehrstoff angeht. Ich errinere mich nur alzugern an Mathematik "Für was brauch wir das" Antwort: "Keine ahnung, aber es ist ein gutes Gehirn training" Gegenantwort:"Es gibt denke ich auch andere und vieleicht für jeden passende "Denksportaufgaben"" Antwort:"schweigen".

Wie soll ein Kind etwas Lernen wenn es nicht weis wozu !? Dann könnte man diesem Kind auch sagen "So mein Junge Lerne die Kalender Daten bis 2050 auswendig"!?

Und der inhalt ist meist auch eben, wie schon gesagt, zu spezialisiert. Ich greife da wiederum auf Mathe zurück. Dank unseres Mahteleres der ein Gescheiteter Gymnasial Lehrer war und auf die Realschule durfte....
Auf jedenfall dachte er sich im Rahmen des Lehrplans dinge Lernen zu lassen die Jehnseits von gut und Böse lagen. Sprich dinge die man im Stundion erst in Hören semestern benötigt !?

Da fragt man sich doch ob jemand in München, bei einer Enwicklung eines Lehrplans, jemals ein Realitäst empfinden genossen hatt!? Teilweise doch etwas Rähtselhaft.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
De-kid schrieb:
antimagnet schrieb:
sind gödel und konstruktivismus nicht zu kompliziert für neunjährige?

Du brauchst meinem Papi nicht recht geben,
denn er redet über mein Referat,
und das hab´ ich geschrieben und nicht er.


hallo de-kid,

erstmal herzlich willkommen im forum!

:D


das will ich dir gerne glauben, dass du das selbst geschrieben hast (dein papi hätte das bestimmt auch gar nicht so gut gekonnt). :wink:

was hast du denn in deinem referat geschrieben? das würd ich ja schon gerne mal wissen...

:gruebel:

sag deinem papi mal nen schönen gruß von mir. :rofl:

liebe grüße,
antimagnet :wink:
 

Pangeos

Geselle
28. Juni 2004
35
Was mir immer am besten gefallen hat, waren Geschichten mit Inhalt lesen. Leider, wurde dies so gut wie nie gemacht. Und ich denke, deßhalb interessieren sich viele Schüler nicht für das Lesen.

"Schon wieder lesen."

Kein Wunder, dass man diesen Satz oft hört, wenn das was man liesst total langweilig und ohne Inhalt ist.

Für gewöhnlich werden immer irgendwelche Grammatikübungen gemacht, die auch durch ein wenig lesen, übermittelt werden könnten.
 

Bramanti

Geheimer Meister
28. März 2005
188
Tortenhuber schrieb:
Ist es nicht so, dass jeder Mensch auf gewisse Art und Weise nicht immer mit Leuten klarkommt, die mehr wissen als er?

Nein. Das ist nur dann der Fall, wenn man darauf aus ist, sein Ego - also seinen Hierarchiestatus - zu wahren.

SNAFU? 8O
 

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