Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

So viel zählt die Befreiung des Iraks!

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
Doch ein bisschen Öl für Blut?

Zunächst einmal will die US-Regierung das irakische Öl zur Finanzierung des profitablen Wiederaufbaus des eroberten Irak verwenden und dazu eine Organisation gründen, die die irakische Ölindustrie kontrolliert

Das Ende des Saddam-Regimes wurde inzwischen von Ari Fleischer erklärt. Während Chaos nach dem Wegtauchen der Autoritäten des irakischen Regimes in den befreiten Gebieten zu herrschen scheint und jeder sich nimmt, was er kriegen kann, überlegt man in der amerikanischen Regierung mehr oder weniger laut, was nach der Befreiung mit dem irakischen Öl geschehen soll.

http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14593/1.html
 

Ganterchen

Großmeister
13. April 2003
83
----
Naja, wollen wir mal nicht "ein um's andere Mal" sagen. Einmal, und das waren kuwaitische Ölquellen. Bei den 2 oder 3 die jetzt wohl gebrannt haben, möchte ich doch erst mal die propagandafreie Zeit abwarten um zu entscheiden, wer der Urheber - gewollt oder ungewollt - war.
----

Mhm, und das Öl in den Gräben um Bagdad herum haben die Amerikaner
a) selbst hineingeschüttet
und
b) selbst angezündet

Nehmen wir an, die Amerikaner hätten aus Propagandazwecken die Ölquellen angezündet - warum sollten sie sie dann jetzt bewachen? Wenn der Irak ja doch kein Interesse daran hat, die Quellen anzuzünden, weil's ja nur die Amerikaner (logo) tun.
Also: entweder man wirft den Amerikanern vor, daß sie die Quellen bewachen ODER daß sie sie gern selbst anzünden, beides zusammen paßt irgendwie nur suboptimal.

----
Die des militärischen Einmarsches, Zerbombung der Städte, Einsatzes von Uranmunition und die Folgen des jahrelangen Embargos, das auch Teile z.B. für Klärwerke umfasste, dürften weit grösser sein...
----

Richtig, und deswegen sind die ökologischen Schäden, die brennende Ölquellen anrichten, ja auch scheißegal. Wenn schon Scheiße, dann mit Schwung und wenn man das eine nicht tut, dann muß man das andere auch zwingend lassen. Klarer Fall.

----
Wollen mal sehen. Bis jetzt steht für mich nur zweifelsfrei fest, dass die darniederliegende US-Wirtschaft dank des Arbeitsplatzbeschaffungsprogramms des Herrn B. und der Bezahlung desselben mit irakischem Öl davon profitieren wird.
----

Dieses irakische Öl werden die Amerikaner KAUFEN müssen, ich sehe da eher eine klassische win-win-Situation...

----
Hast du nicht die in Washington vergessen? Ich kann mich da an einen Besuch des Herrn Rumsfeld erinnern...
----

Aso? Dann war es wohl Herr Rumsfeld, der das irakische Heer mit russischen Panzern und die Luftwaffe mit französischen Mirage ausgerüstet hat. Dann war es wohl Herr Rumsfeld, der die Scuds vertickt hat und dann war es wohl auch Herr Rumsfeld, der es ermöglicht hat, daß der Irak 1998 durch großzügige Ölkonzessionen an Rußland, Frankrei und China die Stimmen aus dem Sicherheitsrat herausgekauft hat.

----
Ich verweise dabei noch einmal auf das Völkerrecht. Einmarschierende Truppen haben die Aufgaben des funktionsunfähigen Verwaltungsapparates und der Sicherheitskräfte zu übernehmen. Ob sie wollen, spielt keine Rolle.
----

Das tun sie bereits, man kann wohl nicht erwarten, daß man in einem Gebiet, in dem faktisch noch Krieg herrscht, zuallererst eine Verwaltung aufbaut.

----
Na, da sind wir aber froh, dass wir Leipzig, Dresden und Zwickau nach den blutigen Unruhen und Plünderungen im Zuge der Demokratisierung so schnell wieder aufbauen konnten...
----

Gerade in Dresden hat es ziemliche Unruhen gegeben und wir wollen mal nicht den Sturm auf die Stasizentrale in Berlin etc. vergessen.
Abgesehen davon schlägt der Irak die DDR auf der Terrorskala dann doch um Längen.

----
Die Spätfolgen dieses Krieges werden wir alle mitkriegen. Einfach nur abwarten. Im übrigen kann ich nur für mich sprechen, ich halte die Administration der USA nicht für dämlich. Aber für rücksichtslos, arrogant, völkerrechtsverletzend und gefährlich.
----

Das Völkerrecht tritt jeder Staat, der sich außenpoltisch betätigt, in regelmäßigen Abständen mit Füßen, sei es im Kosovo (NATO läßt grüßen) oder sei es in Afrika, wo Frankreich seit Beginn des Kalten Krieges um die 40 mal ohne Völkerrechtsmandat nach eigenem Gutdünken agierte. Da geben sich alle Staaten nicht viel.

----
Im übrigen, welches unserer Regierungsmitglieder ist Taxifahrer oder Fliesenleger? Würde mich schon mal interessieren.
----

Taxifahrer: Joseph Fischer (Pflastermaler war er auch mal, nicht daß es heißt, ich würde mir Ungenauigkeiten leisten...)
Fliesenleger: Walter Riester (zugegebenermaßen, der ist nicht mehr im Amt, symptomatisch ist seine Vita für deutsche Spitzenpolitiker aber allemal...

----
Im übrigen schützt auch ein akademisches Diplom nicht davor, einfach ein schlechter Mensch zu sein...
----

Das mag wohl sein, Dummheit und Naivität bedeuten aber auch nicht zwangsläufig, daß man ein guter Mensch ist.
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Ganterchen schrieb:
----

Taxifahrer: Joseph Fischer (Pflastermaler war er auch mal, nicht daß es heißt, ich würde mir Ungenauigkeiten leisten...)

Jaja, Ströbele wäre mir auch lieber... :wink:
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ganterchen schrieb:
Mhm, und das Öl in den Gräben um Bagdad herum haben die Amerikaner
a) selbst hineingeschüttet
und
b) selbst angezündet

Ging's nicht um Ölquellen? Egal.

Nehmen wir an, die Amerikaner hätten aus Propagandazwecken die Ölquellen angezündet - warum sollten sie sie dann jetzt bewachen? Wenn der Irak ja doch kein Interesse daran hat, die Quellen anzuzünden, weil's ja nur die Amerikaner (logo) tun.
Also: entweder man wirft den Amerikanern vor, daß sie die Quellen bewachen ODER daß sie sie gern selbst anzünden, beides zusammen paßt irgendwie nur suboptimal.

Ich hab' nicht behauptet, die Amis hätten Ölquellen angezündet. Allerdings habe ich gesagt, wir sollten vor einer endgültigen Bewertung wer jetzt was verbrochen hat, vielleicht mal den Nachkriegszustand abwarten...

Richtig, und deswegen sind die ökologischen Schäden, die brennende Ölquellen anrichten, ja auch scheißegal. Wenn schon Scheiße, dann mit Schwung und wenn man das eine nicht tut, dann muß man das andere auch zwingend lassen. Klarer Fall.

Auch das hab' ich nicht gesagt. Aber wir wollen doch alle Verbrecher auch so nennen, nicht nur den einen...

Dieses irakische Öl werden die Amerikaner KAUFEN müssen, ich sehe da eher eine klassische win-win-Situation...

Dieses irakische Öl werden die Irakis den Amerikanern an Stelle von Geld geben, damit amerikanische Firmen die Infrastruktur des Irak wieder aufbauen, die durch von den Amerikanern forcierten Boykottmaßnahmen und durch den von Amerikanern geführten Krieg verursacht wurden. Wenn du das win-win nennst, ich weiss nicht. Für mich heisst das Annektion...

Aso? Dann war es wohl Herr Rumsfeld, der das irakische Heer mit russischen Panzern und die Luftwaffe mit französischen Mirage ausgerüstet hat. Dann war es wohl Herr Rumsfeld, der die Scuds vertickt hat und dann war es wohl auch Herr Rumsfeld, der es ermöglicht hat, daß der Irak 1998 durch großzügige Ölkonzessionen an Rußland, Frankrei und China die Stimmen aus dem Sicherheitsrat herausgekauft hat.

Nun, Panzer, Flugzeuge und Mittelstreckenraketen sind ja wohl nicht das Problem. Aber das Giftgas und die biologischen Kampfstoffe, die Herr Rumsfeld im Gepäck hatte, oder?

Das tun sie bereits, man kann wohl nicht erwarten, daß man in einem Gebiet, in dem faktisch noch Krieg herrscht, zuallererst eine Verwaltung aufbaut.

Nix Verwaltung. Aber Verhinderung von Plünderung, Kämpfen verfeindeter Volksgruppen gegeneinander und die fixe Bereitstellung humanitärer Hilfe (das ist nicht primär Aufgabe des Roten Kreuzes!) das wär ja wohl das mindeste.

Gerade in Dresden hat es ziemliche Unruhen gegeben und wir wollen mal nicht den Sturm auf die Stasizentrale in Berlin etc. vergessen.
Abgesehen davon schlägt der Irak die DDR auf der Terrorskala dann doch um Längen.

Ja richtig. In Dresden wurden ja auch die Privathäuser, Krankenhäuser und Museen geplündert, nachdem die Trinkwasserversorgung zusammengebrochen war. Und was die Einstufung eines Ex-Regimes auf der Terrorskala damit zu tun hat, wie die unschuldigen Zivilisten von den Besatzungstruppen versorgt oder nicht versorgt werden, leuchtet mir auch nicht ein.

Das Völkerrecht tritt jeder Staat, der sich außenpoltisch betätigt, in regelmäßigen Abständen mit Füßen, sei es im Kosovo (NATO läßt grüßen) oder sei es in Afrika, wo Frankreich seit Beginn des Kalten Krieges um die 40 mal ohne Völkerrechtsmandat nach eigenem Gutdünken agierte. Da geben sich alle Staaten nicht viel.

Wenn ich also einen Krieg anfange, um einen völkerrechtsverletzenden Diktator zu beseitigen, muss ich mich da nicht besonders an der Einhaltung eben dieses Rechts messen lassen?

Taxifahrer: Joseph Fischer (Pflastermaler war er auch mal, nicht daß es heißt, ich würde mir Ungenauigkeiten leisten...)
Fliesenleger: Walter Riester (zugegebenermaßen, der ist nicht mehr im Amt, symptomatisch ist seine Vita für deutsche Spitzenpolitiker aber allemal...

Danke, den guten alten Walter hatte ich nicht bedacht. Aber symptomatisch für den Lebenslauf bundesdeutscher Politiker ist doch wohl eher der Beamtenstatus, oder?

Das mag wohl sein, Dummheit und Naivität bedeuten aber auch nicht zwangsläufig, daß man ein guter Mensch ist.

Sicher nicht. Aber das war nur als Hinweis zu verstehen, deine Bewertung hinsichtlich der intellektuellen Fähigkeiten der US-Administration nicht auch als Bewertung ihrer moralischen Integrität verstehen zu müssen.
 

JohnDiFool

Geheimer Meister
4. Februar 2003
239
man sollte nicht den Fehler begehen, die Administration der USA für blind und/oder dämlich zu halten, immerhin sind die meisten Akademiker und nicht Taxifahrer oder Fliesenleger

Man sollte nicht den Fehler begehen und meinen, nur weil einer ein Diplom hat, sei er besser zur Führung eines Landes geeignet, als jeder andere! Es gibt genügend Fachidioten auf dieser Welt! Diplomiert, ausgezeichnet......aber dumm wie Stroh!

DIE ADMINISTRATION DER USA IST NICHT NUR BLIND UND DÄMLICH, NEIN, SIE SIND SOGAR STAATLICH DIPLOMIERTE IDIOTEN, MIT DEM RECHT AUF WORLD-DESTRUCTION

CARPE DIEM

JohnDerNarr
 

ZMobile

Geheimer Meister
23. März 2003
276
Wo ist den euer Problem?
Die Amis haben doch angekündigt 26 !!! 8O Polizisten in den Irk zu schicken!
Das reicht doch! Sind fast ein bisserl viele, oder? :wink:
 

semball

Großer Auserwählter
26. Mai 2002
1.615
Ganterchen schrieb:
es hat lang genug unter einem Diktator und seinen Helfershelfern in Paris, Moskau und Peking gelitten.

Was für ein Glück das die USA keine Verbindungen zu Saddam hatte :?

Daß die Amerikaner bei den Plünderungen nicht eingreifen liegt schlicht daran, daß sie nicht als Besatzungsmacht auftreten wollen.

nach dem Wortlaut des Völkerrechts sind aber truppen die ohne Un-Mandat in ein fremdes land einmarschieren Besatzungstruppen...

Ein Demokratrisierungsprozeß geht logischerweise mit Unruhen einher, das liegt in der Natur der Sache

Wie wir alle wissen war die deutsche Wiedervereinigung auch mit brutalem Bürgerkrieg verbunden :p
 

Ganterchen

Großmeister
13. April 2003
83
Mhm, und das Öl in den Gräben um Bagdad herum haben die Amerikaner
a) selbst hineingeschüttet
und
b) selbst angezündet

Ging's nicht um Ölquellen? Egal.

Genau um die ging es, es ging MIR aber darum zu verdeutlichen, daß das Anzünden von Rohöl zur Behinderung feindlicher Truppen ein allenthalben probates Mittel des Irak zu sein scheint, daher mein Hinweis auf die - natürlich von den Amerikanern angezündeten - Ölgräben um Bagdad.

Nehmen wir an, die Amerikaner hätten aus Propagandazwecken die Ölquellen angezündet - warum sollten sie sie dann jetzt bewachen? Wenn der Irak ja doch kein Interesse daran hat, die Quellen anzuzünden, weil's ja nur die Amerikaner (logo) tun.
Also: entweder man wirft den Amerikanern vor, daß sie die Quellen bewachen ODER daß sie sie gern selbst anzünden, beides zusammen paßt irgendwie nur suboptimal.

Ich hab' nicht behauptet, die Amis hätten Ölquellen angezündet. Allerdings habe ich gesagt, wir sollten vor einer endgültigen Bewertung wer jetzt was verbrochen hat, vielleicht mal den Nachkriegszustand abwarten...

Hm, ich habe habe mal gelernt, daß man bei wüsten Behauptungen schon Roß und Reiter nennen sollte.
Macht ja nix.

Richtig, und deswegen sind die ökologischen Schäden, die brennende Ölquellen anrichten, ja auch scheißegal. Wenn schon Scheiße, dann mit Schwung und wenn man das eine nicht tut, dann muß man das andere auch zwingend lassen. Klarer Fall.

Auch das hab' ich nicht gesagt. Aber wir wollen doch alle Verbrecher auch so nennen, nicht nur den einen...

Es geht mir nicht ums Aufrechnen, sondern darum, daß das Löschen zuvor angezündeter Ölquellen keine so komplett hirnrissige Aktion ist und sich auf vielerlei Weise begründen läßt.

Dieses irakische Öl werden die Amerikaner KAUFEN müssen, ich sehe da eher eine klassische win-win-Situation...

Dieses irakische Öl werden die Irakis den Amerikanern an Stelle von Geld geben, damit amerikanische Firmen die Infrastruktur des Irak wieder aufbauen, die durch von den Amerikanern forcierten Boykottmaßnahmen und durch den von Amerikanern geführten Krieg verursacht wurden. Wenn du das win-win nennst, ich weiss nicht. Für mich heisst das Annektion...

1. Diese Boykottmaßnahmen haben die USA wohl forciert, sie stellen aber beinahe das EINZIGE Mittel dar, daß die UN haben, um Regimes in die Knie zu zwingen. Daß das bei Hussein nicht geklappt hat, zeigt einmal mehr, mit welcher Art von Mensch man es bei ihm zu tun hat und zudem illustriert es eindeutig, daß die Amerikaner schon vor 10 Jahren das Völkerrecht mit Füßen hätten treten sollen und Hussein aus dem Sessel bomben. Leider hat Vater Bush damals noch nicht kapiert, daß die UN als System kollektiver Sicherheit nicht (mehr) zu gebrauchen sind.
2. Der Irak wird NICHT annektiert - daß ein Staat der Koalition, die den Irak zunächst besiegt hat, wahrscheinlich der wichtigste Handelspartner des Irak werden wird, klingt womöglich zynisch, hat aber mit Annektion nichts zu tun.

Aso? Dann war es wohl Herr Rumsfeld, der das irakische Heer mit russischen Panzern und die Luftwaffe mit französischen Mirage ausgerüstet hat. Dann war es wohl Herr Rumsfeld, der die Scuds vertickt hat und dann war es wohl auch Herr Rumsfeld, der es ermöglicht hat, daß der Irak 1998 durch großzügige Ölkonzessionen an Rußland, Frankrei und China die Stimmen aus dem Sicherheitsrat herausgekauft hat.

Nun, Panzer, Flugzeuge und Mittelstreckenraketen sind ja wohl nicht das Problem. Aber das Giftgas und die biologischen Kampfstoffe, die Herr Rumsfeld im Gepäck hatte, oder?

Weder noch. Es ist seinerzeit Pflanzenschutzmittel in den Irak exportiert worden, ja, aber das hat nicht Herr Rumsfeld im Gepäck gehabt sondern ist legal von amerikanischen Firmen exportiert worden, was kein besonderer Vorgang ist (viele Staaten kaufen diese Sauce) und der Irak schien zum Zeitpunkt, als er das Zeugs importierte, auch noch nicht verdächtig, daraus Giftgas anzumischen - im Gegensatz zu vielen anderen Golfstaaten ist der Irak ein vergleichsweise fruchtbares Land.

Das tun sie bereits, man kann wohl nicht erwarten, daß man in einem Gebiet, in dem faktisch noch Krieg herrscht, zuallererst eine Verwaltung aufbaut.

Nix Verwaltung. Aber Verhinderung von Plünderung, Kämpfen verfeindeter Volksgruppen gegeneinander und die fixe Bereitstellung humanitärer Hilfe (das ist nicht primär Aufgabe des Roten Kreuzes!) das wär ja wohl das mindeste.

"Verfeindete Volksgruppen" haben bislang noch nicht gegeneinander gekämpft und die Plünderungen ebben auch bereits ab und werden geahndet - 2, 3 Tage Orientierungszeit wird man doch selbst den Amerikaner zubilligen, oder?

Gerade in Dresden hat es ziemliche Unruhen gegeben und wir wollen mal nicht den Sturm auf die Stasizentrale in Berlin etc. vergessen.
Abgesehen davon schlägt der Irak die DDR auf der Terrorskala dann doch um Längen.

Ja richtig. In Dresden wurden ja auch die Privathäuser, Krankenhäuser und Museen geplündert, nachdem die Trinkwasserversorgung zusammengebrochen war. Und was die Einstufung eines Ex-Regimes auf der Terrorskala damit zu tun hat, wie die unschuldigen Zivilisten von den Besatzungstruppen versorgt oder nicht versorgt werden, leuchtet mir auch nicht ein.

Gut, dann nochmal langsam: wenn ein Staat vom Zustand der Diktatur in den Zustand der Demokratie überführt wird, gibt es eine Phase der Unruhe - diese kann kurz und vergleichsweise unblutig sein (DDR), lang und vergleichsweise unblutig (Spanien) oder kurz und blutig (Rumänien) oder lang und blutig (Frankreich).
Ist das Prinzip UNGEFÄHR verstanden worden?

Das Völkerrecht tritt jeder Staat, der sich außenpoltisch betätigt, in regelmäßigen Abständen mit Füßen, sei es im Kosovo (NATO läßt grüßen) oder sei es in Afrika, wo Frankreich seit Beginn des Kalten Krieges um die 40 mal ohne Völkerrechtsmandat nach eigenem Gutdünken agierte. Da geben sich alle Staaten nicht viel.


Wenn ich also einen Krieg anfange, um einen völkerrechtsverletzenden Diktator zu beseitigen, muss ich mich da nicht besonders an der Einhaltung eben dieses Rechts messen lassen?

Der Diktator wurde nicht wegen Völkerrechtsverletzungen beseitigt, sondern wegen Menschenrechtsverletzungen und weil er eine latente Bedrohung für seine Nachbarstaaten darstellt.
Im übrigen ist das Völkerreicht eine lustige Sammlung von schönen Ideen und idealistischen Zielen ohne sanktionsmöglichkeiten und paßgenau für die Ordnung unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. Das Völkerrecht ist ein Selbstbedieungsladen für die Diktatoren dieser Welt, gestützt von korrupten Drittweltstaaten und überwachten von hoffnungslosen Idealisten; der Kalte Krieg war gestern.

Danke, den guten alten Walter hatte ich nicht bedacht. Aber symptomatisch für den Lebenslauf bundesdeutscher Politiker ist doch wohl eher der Beamtenstatus, oder?

Schön wär's, wenn der Beamtenstatus wieder die Regel würde, wäre womöglich die Neigung größer, Interessen zu formulieren und nach ihnen zu handeln, staat sich als Schaf unter Wölfen zu gebärden.
Ich habe die genaue Zusammensetzung grad nicht im Kopf, aber Beamte (insb. Lehrer) stellen schon lange nicht mehr die Mehrheit in Parlament und Regierung dar.

Das mag wohl sein, Dummheit und Naivität bedeuten aber auch nicht zwangsläufig, daß man ein guter Mensch ist.

Sicher nicht. Aber das war nur als Hinweis zu verstehen, deine Bewertung hinsichtlich der intellektuellen Fähigkeiten der US-Administration nicht auch als Bewertung ihrer moralischen Integrität verstehen zu müssen.

Ich habe auch nie behauptet, sie verhielten sich moralisch integer. Sie verhalten sich berechenbar, stringent und sie dienen den Interessen ihres Landes. Genau DIESE Eigenschaften würde ich mir von deutschen Bundesregierung auch wünschen, leider handelt diese unberechenbar, dünkelhaft und dient momentan in erster Linie den Interessen Frankreichs, das sich krampfhaft an seinen völlig überkommen Großmachtstatus klammert und doch so gern das irakische Öl haben würde, das ihm vor 5 Jahren versprochen worden war und für daß es sich aus dem Sicherheitsrat hat herauskaufen lassen. Chirac muß einen Dauerständer haben, daß ihm die Deutsche Bundesregierung so willig zur Seite gesprungen ist. "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" ist eine Politik, die nicht nur die Kalter-Kriegs-Administrationen der USA beherrschten...[/quote]
 

JohnDiFool

Geheimer Meister
4. Februar 2003
239
Weder noch. Es ist seinerzeit Pflanzenschutzmittel in den Irak exportiert worden, ja, aber das hat nicht Herr Rumsfeld im Gepäck gehabt sondern ist legal von amerikanischen Firmen exportiert worden, was kein besonderer Vorgang ist (viele Staaten kaufen diese Sauce) und der Irak schien zum Zeitpunkt, als er das Zeugs importierte, auch noch nicht verdächtig, daraus Giftgas anzumischen - im Gegensatz zu vielen anderen Golfstaaten ist der Irak ein vergleichsweise fruchtbares Land.

Wer solch einen Bullshit redet, sollte sich vielleicht besser informieren! Das Pflanzenschutzmittel haben sie JETZT gefunden und für Waffen gehalten! Die Lieferungen von damals, waren ganz, ganz sicher chemische und biologische Waffen! Und ja, es war Rumsfeld persönlich, der diesen Deal abgewickelt hat!
Liebes Ganterchen, mach Dich doch mal schlau zum Thema Iran-Contra Affäre, dann reden wir weiter über Moral, Legitimation usw. in der Welt!
Der Irak wurde damals von Rumsfeld und Co. AUFGERÜSTET um gegen den Iran Krieg zu führen! Hast Du schon mal was von einem Stellvertreterkrieg gehört?
Aber die lieben Amis können es ja nicht gewesen sein, also waren es wahrscheinlich als Ami verkleidete Franzosen, Deutsche, Russen und die Immerbösen Liechtensteiner, die diese Waffen in den Irak brachten! Ist ja auch leicht......Cowboyhut, Stiefel und Kaugummi genügt!
Ausserdem wurde auch in CNN und FOX dasselbe gesagt........genau!

CARPE DIEM

JohnDerNarr
 

Ganterchen

Großmeister
13. April 2003
83
Wer solch einen Bullshit redet, sollte sich vielleicht besser informieren!

Das muß ich ja nun nicht mehr, dafür habe ich ja Dich :-)

Das Pflanzenschutzmittel haben sie JETZT gefunden und für Waffen gehalten! Die Lieferungen von damals, waren ganz, ganz sicher chemische und biologische Waffen! Und ja, es war Rumsfeld persönlich, der diesen Deal abgewickelt hat!

Ob die Amerikaner heute Pflanzenschutzmittel gefunden haben entzieht sich meiner Kenntnis, damals haben amerikanische Firmen diese Sauce ganz legal in den Irak exportiert, Rumsfeld hatte damit nichts zu tun (wenngleich er den Irak mehrfach besucht hat, diplomatische Unterstützung gegen den Iran gab es ganz sicher).

Liebes Ganterchen, mach Dich doch mal schlau zum Thema Iran-Contra Affäre, dann reden wir weiter über Moral, Legitimation usw. in der Welt!

Wenn es Dir nichts ausmacht würde ich gern jetzt darüber reden und Dir mitteilen, daß ich der Thematik gewahr bin und die Iran-Contra-Affäre eher was mit dem Iran und Nicaragua zu tun hat und den Irak eher nicht so tangiert.

Der Irak wurde damals von Rumsfeld und Co. AUFGERÜSTET um gegen den Iran Krieg zu führen! Hast Du schon mal was von einem Stellvertreterkrieg gehört?

Ja, habe ich, nein, Rumsfeld hat den Irak NICHT aufgerüstet. Neben den von den USA exportierten Pflanzenschutzmitteln hat es von den USA ein paar LKW gegeben, die über einen Drittstaat (ich glaube Yemen oder Syrien, bin ich mir jetzt nicht ganz sicher) importiert wurden. Der Rest (Flugzeuge, Panzer, Raketen, etc.) kam aus Rußland oder Frankreich (ließ mal die einschlägigen Berichte von SIPRI nach oder "Military Balance vom IISS).

Aber die lieben Amis können es ja nicht gewesen sein, also waren es wahrscheinlich als Ami verkleidete Franzosen, Deutsche, Russen und die Immerbösen Liechtensteiner, die diese Waffen in den Irak brachten! Ist ja auch leicht......Cowboyhut, Stiefel und Kaugummi genügt!

Nööööö... das waren die Franzosen und Russen schon ganz direkt, mit Baguette unterm Arm bzw. Pelzmütze aufm Kopp.
Gestern haben die Russen auch schon verlautbaren lassen, daß sie dem Irak die Schulden, die er noch wegen ausstehender Zahlungen für Waffenlieferungen hat, natürlich NICHT erlassen will.

Ausserdem wurde auch in CNN und FOX dasselbe gesagt........genau!

Was meinst Du, warum ICH hier schreibe? Dreh Dich um, schau unter Deinen Tisch, vielleicht macht auch DIR der Mossad bzw. die CIA mal ein so tolles Angebot, wie ICH es einst erhalten habe ;-) hrhrhrhr[/quote]
 

JohnDiFool

Geheimer Meister
4. Februar 2003
239
Also, ich gebe mich geschlagen! Die Franzen und Russen sollen schleunigst in die "Achse der Bösen" aufgenommen und die Welt soll endlich Schwarz-Weiss gestrichen werden!
Natürlich sind die Bösen die alten Europäer, wie könnte es anders sein! Ein Mensch, der in Drogenhandel, Waffenhandel und internationalen Terrorismus verstrickt ist, kann ja umöglich etwas anderes als Pflanzenschutzmittel verkauft haben!
Eine Behörde wie die CIA arbeitet selbstverständlich NUR mit legalen Mitteln, zettelt keine Staatsstreiche an, ist moralisch einfach top!
Die USA können sowieso nichts schlechtes tun und ausserdem seid doch dankbar!
Ein Land, das Diktatoren und Terroristen unterstützt, um sie später dann zu jagen und als Feindbilder zu gebrauchen ist dazu prädestiniert, Weltpolizist zu spielen!
Lügen und Falschaussagen, getürkte Beweise und offensichtlicher Bullshit sind legitime Mittel, wenn es um "die Sache" geht, um die Leute zu überzeugen!
Bei Saddam heisst es: Er hat es einmal getan, er wird es wieder tun(egal was!)
Bei den Amis heisst es: DIE haben früher MVW eingesetz, das würden WIR jetzt nicht mehr tun!
DIE haben früher Terroristen unterstützt, Staatsstreiche finanziert.......das würden wir heute nicht mehr tun!
usw. usf........

EDIT: Ich wollte nur sagen, das Rumsfeld so ziemlich ALLES getan hätte, um den IRAN zu schwächen, schaden.........! Aber er ist ja Gärtner!

CARPE DIEM

JohnDerUnwissendeNarr
 

Ganterchen

Großmeister
13. April 2003
83
Also, ich gebe mich geschlagen! Die Franzen und Russen sollen schleunigst in die "Achse der Bösen" aufgenommen und die Welt soll endlich Schwarz-Weiss gestrichen werden!

Die Russen strengen sich momentan mächtig an, wieder zum "Reich des Bösen" zu werden (wir wollen zudem mal Tschetschenien nicht vergessen, gell), die Franzosen richten sich schon von allein politisch zugrunde, da bedarf es gar keiner Intervention.

Natürlich sind die Bösen die alten Europäer, wie könnte es anders sein!

Böse ist hier niemand, trotzdem haben die Franzosen und die Russen nunmal reichlich Waffen in den Irak verscheuert. Ich kann doch auch nix dafür, daß DEIN schwarz/weißes Weltbild (Amerika doof, Rest gut) darunter leidet, es IST nunmal so. Oder haben die Amerikaner die Mirage und T72 womöglich direkt aus Paris bzw. Moskau angekauft, um sie hernach an den Golf zu verscheuern?? Allein ein Blick auf das Etikett des Herstellers (sowas gibt's sogar an Panzern...) sollte doch Aufschluß darüber geben, WER den Irak aufgerüstet hat.

Ein Mensch, der in Drogenhandel, Waffenhandel und internationalen Terrorismus verstrickt ist, kann ja umöglich etwas anderes als Pflanzenschutzmittel verkauft haben!

Bisher lese ich von Dir nur wüste Behauptungen, kannst Du mir Quellen nennen?

Eine Behörde wie die CIA arbeitet selbstverständlich NUR mit legalen Mitteln, zettelt keine Staatsstreiche an, ist moralisch einfach top!

Ich will's mal so formulieren: in Zeiten des Kalten Krieges war die amerikanische Außenpolitik nicht gerade zimperlich (die der UdSSR im übrigen auch nicht), wenn es um die Gewinnung von verbündeten ging (das trifft z.B. auf die Taliban zu, auf den Irak hingegen NICHT), aber der Kalte Krieg ist VORBEI und deswegen kann es sich die USA auch leisten, Außenpolitik zu betreiben, deren Bestandteil es nicht mehr ist, mit Diktatoren gemeinsame Sache zu machen. Die Franzosen und die Russen sind was das anbelangt übrigens GANZ ANDERS davor... insb. über Frankreichs neokolnialistisch-imperialistische Afrikapolitik könnte ich seitenweise schreiben, tu's aber nicht, weil ich
a) gleich einen Termin habe und dementsprechend wenig Zeit und Du es
b) ja doch nicht lesen würdest

Die USA können sowieso nichts schlechtes tun und ausserdem seid doch dankbar!

Dankbar sollten wir Deutsche in der Tat sein, daß aus den USA per se nichts Schlechtes kommt, habe ich nicht behauptet - wenn man dem wirksam entgegentreten will, dann aber nicht durch das pennälerhafte Festklammern an internationalen Strukturen, für der begriff "Anachronistisch" beinahe noch ein Euphemismus ist...

Ein Land, das Diktatoren und Terroristen unterstützt, um sie später dann zu jagen und als Feindbilder zu gebrauchen ist dazu prädestiniert, Weltpolizist zu spielen!

Nochmal: die Politik während des Kalten Krieges und die jetzige, heutige Außenpolitik unterscheiden sich ganz fundamental und funktionieren nach gänzlich anderen Spielregeln. Nimm's hin oder versteh die Zusammenhänge nicht.

Lügen und Falschaussagen, getürkte Beweise und offensichtlicher Bullshit sind legitime Mittel, wenn es um "die Sache" geht, um die Leute zu überzeugen!
Bei Saddam heisst es: Er hat es einmal getan, er wird es wieder tun(egal was!)
Bei den Amis heisst es: DIE haben früher MVW eingesetz, das würden WIR jetzt nicht mehr tun!
DIE haben früher Terroristen unterstützt, Staatsstreiche finanziert.......das würden wir heute nicht mehr tun!
usw. usf........

Das ist mir jetzt zu konfus, ansonsten siehe a)

EDIT: Ich wollte nur sagen, das Rumsfeld so ziemlich ALLES getan hätte, um den IRAN zu schwächen, schaden.........! Aber er ist ja Gärtner!

Hätte... vielleicht, ich habe noch kein Psychogramm von Mr. Rumsfeld gesehen.
Hätte - hat er aber nicht.[/quote]
 

deadalus

Geselle
31. Oktober 2002
14
Die Meldung passt zum ursprünglichem Topic

Zehn Menschen sterben bei Schießerei
London - Nach einem Bericht der BBC sind in der nordirakischen Stadt Mossul bei einer Schießerei mindestens zehn Menschen getötet und viele verletzt worden. An dem Zwischenfall waren US-Soldaten beteiligt, hieß es bei der BBC weiter. Sie hätten in die Menge geschossen.


Nach http://www.abc.net.au/news/justin/nat/newsnat-15apr2003-71.htm hat den US-Soldaten, die Reaktion der Zivilisten auf eine pro-USA Rede, nicht gepasst.
 

Gurke

Großer Auserwählter
25. März 2003
1.626
Ganterchen schrieb:
...
Natürlich sind die Bösen die alten Europäer, wie könnte es anders sein!

Böse ist hier niemand, trotzdem haben die Franzosen und die Russen nunmal reichlich Waffen in den Irak verscheuert. Ich kann doch auch nix dafür, daß DEIN schwarz/weißes Weltbild (Amerika doof, Rest gut) darunter leidet, es IST nunmal so. Oder haben die Amerikaner die Mirage und T72 womöglich direkt aus Paris bzw. Moskau angekauft, um sie hernach an den Golf zu verscheuern?? Allein ein Blick auf das Etikett des Herstellers (sowas gibt's sogar an Panzern...) sollte doch Aufschluß darüber geben, WER den Irak aufgerüstet hat.

Doch ich. China hat ne Menge Waffen in Irak verschifft. Ist ja auch nicht so wild, geht überall nur nach Angebot und Nachfrage.

Ein Land, das Diktatoren und Terroristen unterstützt, um sie später dann zu jagen und als Feindbilder zu gebrauchen ist dazu prädestiniert, Weltpolizist zu spielen!

Nochmal: die Politik während des Kalten Krieges und die jetzige, heutige Außenpolitik unterscheiden sich ganz fundamental und funktionieren nach gänzlich anderen Spielregeln. Nimm's hin oder versteh die Zusammenhänge nicht.
Nicht alle wurden fallengelassen. Kamen sogar welche hinzu.
 

JohnDiFool

Geheimer Meister
4. Februar 2003
239
Die Russen strengen sich momentan mächtig an, wieder zum "Reich des Bösen" zu werden

Das kommt wahrscheinlich auf den Standpunkt an, ab wann jemand ein "Reich des Bösen" ist...........

Böse ist hier niemand, trotzdem haben die Franzosen und die Russen nunmal reichlich Waffen in den Irak verscheuert.

Ich hab nie behauptet, sie hätten das nicht! Es ist aber nicht so, das sie die Einzigen waren und auch die Amis haben kräftig mitgemischt.......unter anderen!

Ich will's mal so formulieren: in Zeiten des Kalten Krieges war die amerikanische Außenpolitik nicht gerade zimperlich (die der UdSSR im übrigen auch nicht), wenn es um die Gewinnung von verbündeten ging (das trifft z.B. auf die Taliban zu, auf den Irak hingegen NICHT), aber der Kalte Krieg ist VORBEI und deswegen kann es sich die USA auch leisten, Außenpolitik zu betreiben, deren Bestandteil es nicht mehr ist, mit Diktatoren gemeinsame Sache zu machen.

Bla bla bla......was ist mit der Ukraine, Usbekistan, Turkmenistan........auch Pakistan ist nicht gerade eine Demokratie! Lies Dir mal die Liste der Willigen durch, und sag mir dann, wieviel z.B. afrikanische Staaten dabei sind, die eine ausgesprochene Demokratie haben! Die USA machen gemeinsame Sache, mit jedem der ihnen nützt, wie jedes andere Land auch! Wieso sollte gerade die USA so selbstlos sein?

Die Franzosen und die Russen sind was das anbelangt übrigens GANZ ANDERS davor... insb. über Frankreichs neokolnialistisch-imperialistische Afrikapolitik könnte ich seitenweise schreiben

Ja, da geb ich Dir Recht! Ich war über ein halbes Jahr in Westafrika und was dort abgeht in Sachen Wirtschaftskoloniaklismus ist haarsträubend! Ich sehe aber wieder nicht, worin sich die USA hier von den anderen beiden unterscheiden sollen? Es gibt soviele Länder, die faktisch US-Protektorat sind! Sei es nun wegen Öl, Gas oder Machtpolitischen Interessen!
Übrigens, wieso sollte ich das nicht lesen? Kennst Du mich so gut?

Nochmal: die Politik während des Kalten Krieges und die jetzige, heutige Außenpolitik unterscheiden sich ganz fundamental und funktionieren nach gänzlich anderen Spielregeln.

Ja, genau! Heute gelten einfach so geniale und fördenrungswürdige Idden wie die von Wolfowitz, Brezinski und Konsorten! Viel Spass!

Das ist mir jetzt zu konfus,

Ja, das ist wahr! Ich rede von Rhetorik und über die Art wie sich die US-Administration zu rechtfertigen VERSUCHT!

Hätte... vielleicht, ich habe noch kein Psychogramm von Mr. Rumsfeld gesehen.
Hätte - hat er aber nicht.

Ja, hast Du denn ein Psychogramm von Hussein, Chirac, Putin, Asad, BinLadin.......gesehen? Woher weisst Du, das die alle so schlimm sind? Woher weisst Du, das die Amis alles so liebe Kerle zu schein seien?

Ich male nicht schwarz/weiss, aber im Moment präsentiert sich die USA für mich wie ein grosses imperialistisches Tier.

CARPE DIEM

JohnDerNarr
 

Ganterchen

Großmeister
13. April 2003
83
Die Russen strengen sich momentan mächtig an, wieder zum "Reich des Bösen" zu werden

Das kommt wahrscheinlich auf den Standpunkt an, ab wann jemand ein "Reich des Bösen" ist...........

Ich hatte lediglich einen Begriff der Reagan-Administration aufzukochen versucht.
Ansonsten: die "Achse des Bösen" ist begrifflich keine Erfindung der Administration Bush, sondern wurde von seinem Vorgänger kreiiert. Damals hat's nur keinen gestört, vielleicht weil's keine adipösen Nachwuchsregisseure gab, vielleicht haben die damals auch schlicht nicht so genau hingehört, wer weiß das schon so genau.

Böse ist hier niemand, trotzdem haben die Franzosen und die Russen nunmal reichlich Waffen in den Irak verscheuert.

Ich hab nie behauptet, sie hätten das nicht! Es ist aber nicht so, das sie die Einzigen waren und auch die Amis haben kräftig mitgemischt.......unter anderen!

Und das STIMMT eben nicht, das ist ein weitverbreitetes Vorurteil.
Die Amerikaner haben ein paar Transporter geliefert - that's it. Der Rest (Flugzeuge, Panzer, Gewehre, Raketen etc.) kam aus Rußland und Frankreich (und China, pardon, die hatte ich gestern/vorgestern vergessen). AK47 - ein amerikanisches Produkt? Mirage - ein amerikanisches Produkt? T72 - ein amerikanisches Produkt?

Sorry, der Irak hat NIE mit Waffen made in USA gekämpft, das wird gern behauptet, stimmt aber schlicht und ergreifend nicht.

Anders verhält es sich beim Giftgas, das ist tatsächlich mittelbar aus den USA, ist aber als harmloses Pflanzenschutzmittel in den Irak gelangt - das ist zwar nicht grad schön, ich find's aber unfair, das den Amerikanern anzulasten, zumal die USA nach Desert Storm ja PEINLICHST darauf geachtet haben, daß NICHTS in den Irak gelangt, aus dem man Giftstoffe herstellen kann (daher ja auch die Unterversorgung mit Medikamenten - auch aus Aspirin kann man wahrscheinlich Giftgas-Granaten bauen, wenn man weiß wie...).
Also: wenn man den Amerikanern etwas vorwerfen kann, dann, daß sie etwas schlampig bei ihren Exportbestimmungen für Pflanzenschutzmittel waren, alles andere greift nicht oder gehört ins Reich der Mythen und Legenden.


Bla bla bla......was ist mit der Ukraine, Usbekistan, Turkmenistan........auch Pakistan ist nicht gerade eine Demokratie! Lies Dir mal die Liste der Willigen durch, und sag mir dann, wieviel z.B. afrikanische Staaten dabei sind, die eine ausgesprochene Demokratie haben! Die USA machen gemeinsame Sache, mit jedem der ihnen nützt, wie jedes andere Land auch! Wieso sollte gerade die USA so selbstlos sein?

Keine der von Dir genannten Staaten erhält Waffen aus den USA. Abgesehen davon: die Amerikaner haben nicht damit angefangen, die Welt in "willig" oder "nicht willig" einzuteilen, daß waren Frankreich, Deutschland und Rußland, die mit dem "Abzählen" begonnen haben (und auf ihrer Seite auch reichlich Bananerepubliken und andere Failed States hatten).
Ansonsten: wenn die Amerikaner so kaltschnäuzig wären, wie Du es hier darstellst... wieso haben sie Hussein das Öl nicht einfach abgekauft? Das wäre DEUTLICH billiger geworden als ein Krieg, hätte die UN nicht in eine Krise gestürzt, die Appeasement-Antiamerika-Fraktion hätte keine PACE-Flaggen kaufen müssen, die Sanktion wären gelockert worden... wäre doch alles kein Problem gewesen und für die USA sogar DEUTLICH billiger. Warum also? WARUM setzen sich die USA diesem Streß aus, wenn's doch auch viel einfacher geht?
Oder KANN es sein, daß die Amerikaner (im Gegensatz zu Frankreich, Rußland oder China) auch aus den Erfahrungen des Kalten Krieges heraus keine Lust mehr haben auf Deals mit Leuten, für die Demokratie ein Fremdwort ist?!

Die Franzosen und die Russen sind was das anbelangt übrigens GANZ ANDERS davor... insb. über Frankreichs neokolnialistisch-imperialistische Afrikapolitik könnte ich seitenweise schreiben

Ja, da geb ich Dir Recht! Ich war über ein halbes Jahr in Westafrika und was dort abgeht in Sachen Wirtschaftskoloniaklismus ist haarsträubend! Ich sehe aber wieder nicht, worin sich die USA hier von den anderen beiden unterscheiden sollen? Es gibt soviele Länder, die faktisch US-Protektorat sind! Sei es nun wegen Öl, Gas oder Machtpolitischen Interessen!
Z.B.?

Übrigens, wieso sollte ich das nicht lesen? Kennst Du mich so gut?

Nö, aber Du gehst leider selten auf das ein, was ich schreibe, insofern ging ich davon aus, daß Du's nicht liest.

Nochmal: die Politik während des Kalten Krieges und die jetzige, heutige Außenpolitik unterscheiden sich ganz fundamental und funktionieren nach gänzlich anderen Spielregeln.

Ja, genau! Heute gelten einfach so geniale und fördenrungswürdige Idden wie die von Wolfowitz, Brezinski und Konsorten! Viel Spass!

Was ist denn an den Ideen von Wolfowitz oder auch Perle so verkehrt?
Brezinski übrigens hat schon unter Carter gedient...

Ja, das ist wahr! Ich rede von Rhetorik und über die Art wie sich die US-Administration zu rechtfertigen VERSUCHT!

Ich würde meinen, daß Du die Damen und Herren in Pentagon und State Departments womöglich ein BISSCHEN unterschätzt - das ist bei der Feststellung der Motivlage nicht unbedingt geschickt.

Ja, hast Du denn ein Psychogramm von Hussein, Chirac, Putin, Asad, BinLadin.......gesehen? Woher weisst Du, das die alle so schlimm sind? Woher weisst Du, das die Amis alles so liebe Kerle zu schein seien?

Chirac ist kein böser Mensch, aber er betreibt eine absolute Hardcore-Außenpolitik die sich nur an den Interessen Frankreichs orientiert und (und das ist der Unterschied zu den USA) es auch nicht besonders verwerflich findet, Afrika erneut zu kolonialisieren oder Öl-Deals mit Hussein abzuschließen... "F*ck Chira"/Mururoa-Atoll... alles vergeben und vergessen??
Putin... siehe Chirac, hinzu kommen noch Dinge wie Teschetschenien. Wußtest Du, daß in Tschetschenien Menschen zusammengetrieben und mit Tellerminen zerfetzt werden, nur, damit sie nicht nach moslemischer Tradition beerdigt werden können? DAGEGEN sollte man demonstrieren, DA fände ich menschliche Schutzschilde angebracht!
Hussein... na komm, daß Saddam ein Massenmörder ist, ist doch nun hinlänglich bekannt. Er hat nacheinander den Iran, Kuwait, Israel und Saudi-Arabien angegriffen, hat hundertausende Irakis foltern und verstümmeln lassen... wenn Du mir schon nicht glaubst: schau Dir die einschlägigen Amnesty-Berichte an:
http://www2.amnesty.de/internet/dea...ab66135fe7576353c1256bc30047b500?OpenDocument
http://www2.amnesty.de/internet/dea...d6c6adab6a6768f9c1256aa000463bd8?OpenDocument
http://www2.amnesty.de/internet/dea...d0089ff4cc7134dbc1256aa00045d564?OpenDocument

Oder ist Amnesty auch schon von der CIA/dem Mossad/den Freimaurern/sonstwem unterwandert?

Ich male nicht schwarz/weiss, aber im Moment präsentiert sich die USA für mich wie ein grosses imperialistisches Tier.

Die Amerikaner betreiben derzeit eine sehr aktive Außenpolitik - fürwahr. Die Frage ist, ob das grundsätzlich verkehrt ist. Ich halte die UN für anachronistisch und wirkungslos, im Sicherheitsrat versuchen sich alle Staaten gegenseitig zu bescheißen und Lybien steht der UNHCR vor - sorry, aber die UN waren schon zu Zeiten des Kalten Krieges wirkungslos, damals hat es aber keinen gestört, weil der systemische Konflikt die Arbeit der UN überlagert hat. Heute KÖNNTEN die UN viel leisten - sie tun es aber nicht, weil jeder Staat für sich allein arbeitet und nur darauf bedacht ist, alle anderen Staaten über den Tisch zu ziehen und für sich Vorteile herauszuschlagen. Und wenn ich mir dies vergegenwärtige, dann wäre mir sogar eine pax americana lieber, als dieses korrupte, wirkungslose, teure Gebilde namens UN.
Die Amerikaner sind dabei, die Widersprüche und Dilemmata des Kalten Krieges nach und nach auszubügeln - ich fände es nicht so doof, sich auf dieses Spiel einzulassen, zumal die Mitgestaltungsmöglichkeiten dann deutlich größer sein dürften, als wenn man schmollend auf einen Sicherheitsrat pocht, der erst seit 10 Jahren was zu melden hat und sich als wirkunslos erweist, jetzt, wo er mal die Arbeit aufnehmen könnte.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Ganterchen schrieb:
Und das STIMMT eben nicht, das ist ein weitverbreitetes Vorurteil.
Die Amerikaner haben ein paar Transporter geliefert - that's it. Der Rest (Flugzeuge, Panzer, Gewehre, Raketen etc.) kam aus Rußland und Frankreich (und China, pardon, die hatte ich gestern/vorgestern vergessen). AK47 - ein amerikanisches Produkt? Mirage - ein amerikanisches Produkt? T72 - ein amerikanisches Produkt?

Hier mal eine kleine Liste der amerikanischen Firmen, die den Irak in der Vergangenheit mit Waffen oder Vorstufen versorgt haben (A = Atomwaffenprogramm B = Biologisches Waffenprogramm C = Chemiewaffenprogramm R = Raketenprogramm K = Konventionelle Waffen, militärische Logistik )

1. Honeywell (R, K)
2. Spectra Physics (K)
3. Semetex (R)
4. TI Coating (A, K)
5. Unisys (A, K)
6. Sperry Corp. (R, K)
7. Tektronix (R, A)
8. Rockwell (K)
9. Leybold Vacuum Systems (A)
10. Finnigan-Mat-US (A)
11. Hewlett-Packard (A, R, K)
12. Dupont (A)
13. Eastman Kodak (R)
14. American Type Culture Collection (B)
15. Alcolac International (B)
16. Consarc (A)
17. Carl Zeiss – U.S. (K)
18. Cerberus (LTD) (A)
19. Electronic Associates (R)
20. International Computer Systems (A, R, K)
21. Bechtel (K)
22. EZ Logic Data Systems, Inc. (R)
23. Canberra Industries Inc. (A)
24. Axel Electronics Inc. (A)

Sorry, der Irak hat NIE mit Waffen made in USA gekämpft, das wird gern behauptet, stimmt aber schlicht und ergreifend nicht.

und ich glaube gestern abend im heute journal was gesehen zu haben, dass jetzt auch Panzerabwehrraketen made in USA im Irak gefunden worden wären. Kann mich aber auch täuschen, aber wenn jemand 'ne Quelle hat...

Also: wenn man den Amerikanern etwas vorwerfen kann, dann, daß sie etwas schlampig bei ihren Exportbestimmungen für Pflanzenschutzmittel waren, alles andere greift nicht oder gehört ins Reich der Mythen und Legenden.

Man könnte den Amis aber auch vorwerfen, dass sie keine Skrupel haben Diktatoren aufzubauen und zu stützen, sofern sie ihren Interessen dienen und das Öl an amerikanische Firmen verscheuern.

Abgesehen davon: die Amerikaner haben nicht damit angefangen, die Welt in "willig" oder "nicht willig" einzuteilen, daß waren Frankreich, Deutschland und Rußland, die mit dem "Abzählen" begonnen haben (und auf ihrer Seite auch reichlich Bananerepubliken und andere Failed States hatten).

Nun, so weit ich mich erinnere haben die USA angefangen, die Welt in "Gut", "Böse" und vielleicht noch "Weasels" einzuteilen...

Ansonsten: wenn die Amerikaner so kaltschnäuzig wären, wie Du es hier darstellst... wieso haben sie Hussein das Öl nicht einfach abgekauft? Das wäre DEUTLICH billiger geworden als ein Krieg, hätte die UN nicht in eine Krise gestürzt, die Appeasement-Antiamerika-Fraktion hätte keine PACE-Flaggen kaufen müssen, die Sanktion wären gelockert worden... wäre doch alles kein Problem gewesen und für die USA sogar DEUTLICH billiger. Warum also?

Vielleicht weil der böse Saddam sich erdreistet hat, sein Öl lieber an französische Firmen als an amerikanisch/britische zu verkaufen? Vielleicht weil er lieber Euro statt Dollar dafür haben wollte? Vielleicht weil er nach einem Ende der Sanktionen (wenn nämlich Herr BLIX NIX an MVW gefunden hätte) lieber europäische Firmen mit Aufträgen bedacht hätte?

WARUM setzen sich die USA diesem Streß aus, wenn's doch auch viel einfacher geht?

Geht's noch einfacher, als bei jeder Meinungsverschiedenheit gleich draufzuhauen?

Oder KANN es sein, daß die Amerikaner (im Gegensatz zu Frankreich, Rußland oder China) auch aus den Erfahrungen des Kalten Krieges heraus keine Lust mehr haben auf Deals mit Leuten, für die Demokratie ein Fremdwort ist?!

Ha! Musst du da nicht selbst lachen?

Was ist denn an den Ideen von Wolfowitz oder auch Perle so verkehrt?
Brezinski übrigens hat schon unter Carter gedient...

Das sich die übrige Welt gefälligst den amerikanischen Idealen sowie ihren wirtschaftlichen und politischen Interessen anzupassen hätte? Bis jetzt habe ich nicht den Eindruck, dass die USA soooo tolle Ideen hätten, das man unbedingt alles übernehmen müsste...

Die Amerikaner sind dabei, die Widersprüche und Dilemmata des Kalten Krieges nach und nach auszubügeln - ich fände es nicht so doof, sich auf dieses Spiel einzulassen, zumal die Mitgestaltungsmöglichkeiten dann deutlich größer sein dürften, als wenn man schmollend auf einen Sicherheitsrat pocht, der erst seit 10 Jahren was zu melden hat und sich als wirkunslos erweist, jetzt, wo er mal die Arbeit aufnehmen könnte.

Ah ja. Das bedeutet also, wenn du oder ein US-Präsident internationale Abkommen nicht in Ordnung findet, darf er sie übergehen, ignorieren oder kündigen. Wenn jemand anders das macht, darf er ihn präventiv angreifen. Also doch wieder die Einführung des Rechts des Stärkeren. Wenn du das erstrebenswert findest und dich gar - Mäntelchen nach dem Wind - gerne anschliessen möchtest, ok. Ich will keine Führungsmacht, die Demokratie und Meinungsfreiheit predigt und dabei Unterwürfigkeit meint.
 

Ähnliche Beiträge

Oben Unten