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Isis-irak-kurdistan

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Isis-irak-kurdistan

Z.Zt. werden ja im Irak Freiwilligen-Truppen zusammen gestellt, da auch die shiitischen religiösen Führer zum Kampf gegen ISIS aufgerufen haben.
USA+Westen sollten sich in dieser ganzen Region zurück ziehen, die sich die Köppe einschlagen lassen+solln die da doch ihre Shice-Gottesstaaten errichten+dann mit dem Westen über Erdöllieferungen verhandeln, denn auch Ayatollahs sind nur Menschen+essen wohl lieber Kaviar statt Hirsebrei!
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Isis-irak-kurdistan

Obama hats verkackt - die Lusche. Paar tausend Mann US-Schutztuppe im Irak und ISIS wäre nie unter seinem Stein hervorgekrochen.
Man könnte das jetzt als vollen Erfolg der Friedensbewegung werten ;)
Hm, die alte Logik dass einfach noch einen Tick mehr militärische Eskalation dann endlich den Endsieg bringen wird. Natürlich wäre mit US-Truppen im Irak die ISIS nicht zur offenen Feldschlacht angetreten, stattdessen hätte es weiterhin den Terrorkrieg gegeben. Auch keine Lösung.
Dazu ist noch die Frage zu stellen inwiefern die Friedensbewegung der tatsächliche Grund für den Abzug der US-Truppen waren oder ob nicht vielmehr finanzielle oder strategische Erwägungen dahinter standen. Also Vorsicht mit solchen Stammtisch-Parolen und dem dumpfen Einhauen auf vermeintliche Friedens-Luschen.

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Im übrigen bin ich nicht so sicher dass die Strategie der USA wirklich darin besteht der ISIS (sofort) Einhalt zu gebieten. Immerhin richten die sich gegen Assad, Hezbollah und den Iran ... und nun auch gegen die momentane irakische Führung, welche in letzter Zeit doch auch immer wieder freundliche Tendenzen ggü. dem Iran aufwies. Man muss sich auch die Frage stellen warum ISIS, die mit viel Geld aus den Golfstaaten aufgebaute Kampfkraft, in eine Offensive im Irak steckte und nicht in eine Offensive gegen Assad gegen den sie seit Jahren Krieg führen. Ist den Strategen, welche die ISIS führen, vielleicht Maliki so unbequem geworden dass sie nun erstmal lieber eine zweite Front aufmachen anstatt Assad niederzuringen?

Spekulationen
1. Die USA warten bis Mailiki beseitigt ist. Dann wird doch eine militärische Intervention stattfinden mit der Begründung der Iran wird sonst militärisch im Nachbarland eingreifen.
2. Es wird von Seiten der Golfstaaten und der USA sogar gehofft dass der Iran im Nachbarland militärisch eingreift um dem Iran ein "Vietnam" zu bereiten.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Isis-irak-kurdistan

[...] Im übrigen bin ich nicht so sicher dass die Strategie der USA wirklich darin besteht der ISIS (sofort) Einhalt zu gebieten. [...]
Du überschätzt die Möglichkeiten der USA.
Kurzfristig können sie nur aus der Luft eingreifen, wobei weitere zivile Opfer unvermeidlich wären. Die Bereitstellung eines ausreichend grossen Kontingents an Bodentruppen würde Wochen dauern - und wäre politisch kaum durchsetzbar. Nicht zuletzt aufgrund der Kosten.

Aber das müssen die USA auch gar nicht. Es gibt in der Region schliesslich eine sehr vernünftige, solide verwaltete, gut bewaffnete und motivierte Macht, zu denen sie beste Beziehungen unterhalten: die Kurden.
Die Kurden waren ihrem Traum von der Unabhängigkeit noch nie so nah wie heute. Und nachdem sich Kirkuk (und die dortige Ölförderung) unter ihrer Kontrolle befindet und auf unabsehbare Zeit befinden wird, gibt es für einen Kurdenstaat sogar die nötige wirtschaftliche Basis. Die kurdisch verwalteten Gebiete sind die Oase der Stabilität in der Region. Auch, weil sie sich aus dem Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten heraus halten. Sollte der Irak zerfallen, und danach sieht es mehr und mehr aus, werden die Kurden als Gewinner und Verbündete der USA aus dem Konflikt hervorgehen.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Isis-irak-kurdistan

Und inwiefern überschätze ich nun die Möglichkeiten der USA?
Ich schrieb schließlich dass ich glaube die USA wollen die ISIS gar nicht aufhalten. Du schreibst sie können es auch gar nicht. Wo ist jetzt meine Fehleinschätzung?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Isis-irak-kurdistan

Soweit ich weiß, haben die USA den Irak nur dadurch soweit befrieden können, daß ihr Abzug nicht wie eine totale Niederlage aussah, daß sie die sunnitischen Stämme bestochen haben. Diese Stämme stellen heute die Masse der Kampftruppen der ISIS. Die Alternative hätte also nicht in ein paar tausend Mann Kampftruppen bestanden, sondern in ein paar tausend Mann Kampftruppen und ein paar Milliarden Dollar Sunnitensubventionen jährlich, bei ständigen Terroranschlägen. Also wie in Afghanistan, wo ja alles super, super läuft.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Isis-irak-kurdistan

Und inwiefern überschätze ich nun die Möglichkeiten der USA? [...]
Deine Aussage implizierte die Möglichkeit der USA, der ISIS (sofort) Einhalt zu gebieten, so sie es denn wollten, - und damit überschätzt Du sie meiner Ansicht nach.
Für daraus gezogene Schlussfolgerungen macht es nämlich schon einen Unterschied, ob eine Option nicht genutzt wird oder ob es sie gar nicht gibt.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Isis-irak-kurdistan

OK, dieser Einwand ist berechtigt.
Allerdings meine ich, um das klar zu stellen, dass die USA die ISIS vorerst nicht aufhalten wollen - auch wenn sie es könnten bzw. werden sie ihre vorhandenen Möglichkeiten nur soweit ausnutzen wie es die Gesichtswahrung verlangt.

Mich würde außerdem interessieren was andere meinen warum die ISIS diese Kampfkraft im Irak einsetzte statt in Syrien?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Isis-irak-kurdistan

Meines Wissens gehen Vermutungen dahin, daß ihnen als Dschihadisten Ländergrenzen im westlichen Sinne nichts bedeuten und daß der Irak zur Zeit das leichtere Opfer darstellt. Oder die bisher in Syrien kämpfenden Freischaren sind gar nicht die treibende Kraft, sondern nur eine Hilfstruppe der sunnitischen Stämme, die sie für den Kampf gegen Maliki rekrutieren.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
AW: Isis-irak-kurdistan

Irak: Bagdad bittet USA um Luftangriffe auf Isis-Miliz - Politik - Süddeutsche.de
Also der Irak bittet die USA offiziell um Luftangriffe und verweist dabei auf ein Sicherheitsabkommen mit der USA.
Auch der Iran droht ziemlich offen mit einer militärischen Intervention - aus dem verlinkten Artikel:
Der iranische Präsident Hassan Rohani versichert, Iran werde alles zum Schutz der heiligen Stätten im Nachbarland Irak tun. Iran warne "die Großmächte, ihre Lakaien, die Mörder und Terroristen", dass das iranische Volk alles zum Schutz der Begräbnisstätten der schiitischen Imame in Kerbela, Nadschaf, Kadhimijah und Samarra tun werde, sagt Rohani bei einer im Fernsehen übertragenen Rede in Choramabad. Rohani hatte dem Irak bereits zuvor Unterstützung im Kampf gegen den Vormarsch der Dschihadisten zugesagt. Die sunnitische Extremistengruppe Isis betrachtet Schiiten als Ketzer und hat gedroht, die von ihnen verehrten Grabmäler der Imame zu zerstören.

Was ich auch noch nicht wusste ist, dass der Irak die Regierung von Saudi-Arabien ganz offen beschuldigt die ISIL zu finanzieren: http://www.sueddeutsche.de/politik/...nterstuetzung-der-isis-kaempfer-vor-1.2003922

Im übrigen finde ich es interessant dass im Gegensatz zur Krimkrise niemand von Kontensperrungen oder Sanktionen gegen die Golfstaaten spricht, obwohl es offenbar genauso klar ist dass die Golfstaaten die ISIL unterstützen wie dass Russland die Separatisten in der Ukraine unterstützt. Aber wenn zwei das Gleiche tun, ist es eben noch lange nicht dasselbe.
 
Zuletzt bearbeitet:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Isis-irak-kurdistan

Konten können doch nicht gesperrt werden, schließlich müssen doch die Saudis die Panzer bezahlen, die sie in D bestellt haben!
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Isis-irak-kurdistan

Im Irak ist die Mehrheit der Bevölkerung Sunnitisch und die Schiitische Regierung soll ja nicht gerade beliebt sein.
Alles in allem scheint der Irak momentan ein sehr fruchtbares Pflaster zu sein, um die reihen der Isis zu verstärken und dabei maximal assymetrisch zu sein.
 

Sueder

Ritter vom Schwert
18. Mai 2010
2.175
AW: Isis-irak-kurdistan

Sollte der Irak zerfallen, und danach sieht es mehr und mehr aus, werden die Kurden als Gewinner und Verbündete der USA aus dem Konflikt hervorgehen.

Dann müssen sich aber die Kurden mit ihren Nachbarn gut stehen. Es fehlt ein Zugang zum Meer um das Öl wegzubringen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Isis-irak-kurdistan

Ach, Luchs, im Irak ist die Mehrheit sunnitisch?
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Isis-irak-kurdistan

Dann müssen sich aber die Kurden mit ihren Nachbarn gut stehen. Es fehlt ein Zugang zum Meer um das Öl wegzubringen.
Nö, das läuft alles schon.
Am 8. Mai 2009 erteilte die Regierung in Bagdad aber diese Genehmigung zum Export von kurdischen Öl. Ab dem 1. Juni 2009 flossen 60.000 bopd vom Tawke-Feld über Pipelines zum am Mittelmeer gelegenen Ölverladehafen nach Ceyhan in der Türkei. Ende Juni 2009 begann dann auch der Export vom Taq-Taq-Feld mit 40.000 bopd.
Autonome Region Kurdistan
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Isis-irak-kurdistan

Wie das Verhältnis der Türkei zu einem de facto oder de jure unabhängigen Kurdistan aussehen wird, bleibt aber abzuwarten.
 

Sailess

Auserwählter Meister der Neun
8. August 2010
913
AW: Isis-irak-kurdistan

Oha Erdogans heimlichen aktionen werden immer mehr aufgedeckt, zuletzt erst das gespräch über den einzug der nato in den syrien konflikt nun sowas was ist da los?
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.078
AW: Isis-irak-kurdistan

Wie das Verhältnis der Türkei zu einem de facto oder de jure unabhängigen Kurdistan aussehen wird, bleibt aber abzuwarten.
Klar bleibt das abzuwarten.
Ich schätze allerdings das beiderseitige Interesse an einer stabilen Zusammenarbeit deutlich kräftiger ein, als die Konfliktpotentiale. Die Türkei sendet schon länger deutliche Signale, die ihre Bereitschaft zur Kooperation erkennen lassen:
„Wir errichten eine neue Türkei“, sagte Erdogan am Samstag (Anm.: im November 2013) in der kurdischen Großstadt Diyarbakir, wo er sich mit Masud Barzani traf, dem Chef der kurdischen Autonomiezone im Nordirak. Erdogan deutete eine Generalamnestie für kurdische Rebellen und Aktivisten an und sprach von der „Sonne des Friedens“. Die Region erlebe eine „neue Ära, ein neues Klima, eine neue Frühlingsatmosphäre“. [...]

Der nordirakische Kurdenchef Barzani, der von Erdogan noch vor wenigen Jahren als Gesprächspartner abgelehnt worden war, wurde in Diyarbakir wie ein Staatschef empfangen. Die Reden in Diyarbakir wurden sowohl auf Türkisch als auch auf Kurdisch gehalten.[...]

[...] Gute Beziehungen zu Barzani und dem Kurdengebiet im Nordirak lohnen sich für Erdogan ebenfalls: Die Kurden liefern den Türken wichtiges Erdöl und nehmen so viele Exporte ab, dass der Irak inzwischen der wichtigste Ausfuhrmarkt der Türkei nach Deutschland ist.
Erdogan reicht Kurden die Hand
Mit gutem Grund, denke ich. Enge Beziehungen zwischen Istanbul und einem autonomen Kurdistan liesse den Einfluss der PKK deutlich schwinden. Denn für ein zweites Kurdistan zu kämpfen, ist niemandem zu vermitteln.

Zudem bestehen bereits erhebliche wirtschaftliche Verflechtungen.
Zahlreiche türkische Unternehmen in Irak sind darüber hinaus in der Bauwirtschaft tätig. Von den 2.241 registrierten Firmen aus 78 Ländern in Nordirak stammen 48% aus der Türkei (Ende 2012).
Türkische Wirtschaft verstärkt Engagement in Irak

Ja, das künftige Verhältnis bleibt abzuwarten. Jedoch deutet sich meiner Ansicht nach eine klare Tendenz an.
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Isis-irak-kurdistan

Ja, a roy , ich habe gestern die Irakischen Mehrheitsverhältnisse ein bischen durcheinandergebracht.
Aber egal, die neue Radikalislamistische Isis wird sehr wahrscheinlich andere Radikal Islamistische Gruppierungen assimilieren, es ist dabei nicht auszuschließen das auch so manche Schiiten die seiten wechseln werden oder auch umgekehrt.
Erweisen sich doch die Islamischen Gesinnungsübergänge von friedlich gemäßigt, hin zu Radikal Dschihadistisch, als fliesend und eben nicht scharf abgegrenzt.
Vor allem die unterstützerkreise von Isis und deren Herkunft unterstreichen dies, so die Informationen denn richtig sind.
Die Lage bezüglich Isis und deren Einflussreichweite ist von daher sehr unübersichtlich und deswegen haben aktive Gegenmaßnahmen bestenfalls nur vage Erfolgsaussichten und könnten auch ein Boomerang sein.
 

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