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Anders Behring Breivik

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Anders Behring Breivik

Womit genau soll sich die Gesellschaft bei dieser Barbarei auseinander setzen? Mit der perversen Ideologie eines Massenmörders? Mit einer Diskussion über angeblich gefährdete abendländische Werte?
Ich finde die Art und Weise, wie der Großteil der Norweger das offenbar tun, eigentlich ganz vernünftig. Ruhig, sachlich, nicht hysterisch-kreischend oder gar nach Rache schreiend, zur Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit bekennend. Insbesondere die Arbeit des Gerichts, der Staatsanwälte und der Verteidiger Breiviks ist hier löblich herauszuheben.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
AW: Anders Behring Breivik

Fraglos, Simple.

Es ging mir in dem Zusammenhang allerdings um die geäußerte Befürchtung, das es eine Auseinandersetzung verhindern würde, wenn man ABB als geisteskrank und folglich nicht ernst zu nehmen einstuft.

Korrekt ausgedrückt hätte ich fragen sollen, welche Auseinandersetzung über die, die ohnehin stattfindet, hinaus noch notwendig sein soll.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Anders Behring Breivik

Hallo Lupo;
Ich denke, die Gefährlichkeit dieses Menschen wird sich nach dem von ihm angerichteten Blutbad wohl kaum verharmlosen lassen.
Es wird auch keiner versuchen das zu verharmlosen.

Seine Tatmotive sind allerdings tatsächlich nicht ernst zu nehmen - jedenfalls nicht in dem Sinne, dass sein Anliegen irgendeine seine Taten auch nur andeutungsweise rechtfertigen würde. Er sagt, es ging ihm um die Rettung abendländischer Werte. Und in seiner grotesken Vorstellung davon ist es legitim und nicht schuldhaft, willkürlich und kaltblütig 77 Menschen, die er vage in der Ecke seiner "Gegner" verortet hat, zu ermorden.
Seine kaltblütigkeit und seine Meinung er wäre unschuldig, sind allerdings grotesk, ich Frage mich aber, wie ein "Irrer" als solcher nicht erkannt wurde, kann man Irrsinn überspielen?

Womit genau soll sich die Gesellschaft bei dieser Barbarei auseinander setzen? Mit der perversen Ideologie eines Massenmörders? Mit einer Diskussion über angeblich gefährdete abendländische Werte?

Vielleicht mit der Frage, warum keiner etwas gemerkt hat, wenn er denn wirklich Geisteskrank ist.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Anders Behring Breivik

Korrekt ausgedrückt hätte ich fragen sollen, welche Auseinandersetzung über die, die ohnehin stattfindet, hinaus noch notwendig sein soll.
Imo gar keine. Es ist doch so: in einer gemischten, freiheitlichen Gesellschaft wirst du niemals völlig verhindern können, dass ein bestimmter Prozentsatz (gewalttätig) durchdreht. Ob nun jemand seinem Sitznachbarn in der U-Bahn das Gebiss mit der Faust zurechtrücken will, weil der immer irgendwo hinguckt, wenn er die Augen aufmacht oder ob nun jemand mit geladenen Waffen ins nächste Jugendcamp fährt und dort um sich schießt - ohne die Möglichkeit, den Leuten vorab in den Kopf zu gucken, kann das immer wieder passieren. Das muss man, wenn man nicht unter vollständiger Kontrolle leben will, tolerieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
AW: Anders Behring Breivik

Moin Bona,

mein Beitrag war eine Antwort auf Adept, der die Frage nach der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit ausdrücklich ABB's Ideologie und seiner dahinter stehenden Angst aufwarf. Sofern ich ihn da nicht missverstanden habe, geht das ja weit über die ohnehin stattfindende Beschäftigung mit dem Verbrecher und seiner Tat hinaus, und hier zweifle ich stark dran, ob das notwendig oder sinnhaft ist.

Eigentlich stellt sich die Frage, die Du jetzt ansprichst - wie kommt's, dass irgendwer jahrelang unbemerkt derartig ein Rad abhaben kann - bei jedem Verbrecher oder Verbrechen.



P.S. @Simple: Jepp. Volle Zustimmung. Und eine Aufarbeitung seiner "Ideologie" brauchts nun gar nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Anders Behring Breivik

Vollständige Kontrolle ist gar nicht möglich. Es ist schon einige Jahre her, da hat, ebenfalls in Norwegen, ein Fähnrich mit seiner Dienstwaffe ein Blutbad angerichtet. Ein Mann mit der kriminellen Energie, der Geduld und Zielstrebigkeit Breiviks kann ohne weiteres allein wegen der Möglichkeit, sich eine Schnellfeuerwaffe zu verschaffen, in die Streitkräfte eintreten.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Anders Behring Breivik

mein Beitrag war eine Antwort auf Adept, der die Frage nach der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit ausdrücklich ABB's Ideologie und seiner dahinter stehenden Angst aufwarf. Sofern ich ihn da nicht missverstanden habe, geht das ja weit über die ohnehin stattfindende Beschäftigung mit dem Verbrecher und seiner Tat hinaus, und hier zweifle ich stark dran, ob das notwendig oder sinnhaft ist.

Hallo Lupo

Die Ideologie um die es geht nennt sich Sozialismus.
Davor hat er scheinbar Angst und führte seinen "Freiheitskampf" dahingehend indem er Jung-Sozialisten ermordete.
Die Opfer beim Bombenanschlag-Ablenkungsmanöver hat er ja wohl bedauert, weil es dort keine Sozialisten erwischt hat.

Ich habe allerdings keine Ahnung ob dieser Brevik jetzt eher Rechts eingestellt ist, so heißt es ja in den Medien, weil die Rechte Ansicht/Politik ist ja im Grunde genommen auch sozialistisch.

Also kurz und knapp, der Massenmörder hatte Angst vor dem Sozialismus, damit könnte sich die Gesellschaft in Norwegen auseinander setzen.
"Wie kommt er darauf, usw usw."
Denn, darin stimme ich überein, egal ob linker oder rechter Sozi-Scheiss, beides kann durchaus gefährlich und ungemütlich werden.

Lieben Gruß
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
AW: Anders Behring Breivik

Moin Adept,

es gibt nichts, was Breivik in seinem "Manifest" an Themen auf den Tisch bringt, was nicht schon längst in der Gesellschaft mit zivilisierten Mitteln diskutiert würde. Anstatt an dieser Diskussion teilzunehmen, hat Breivik lediglich alles, was es an bekloppten Parolen (nicht nur über Sozialismus) nur geben kann, in sein "Manifest" hinein verwurstet. Und mit seiner 1-Mann-Ideologie glaubt er, sich selbst eine Lizenz zum Töten ausgestellt zu haben, mit der er fürchterliche vollendete Tatsachen geschaffen hat. Etwas noch kränkeres kann ich mir gar nicht vorstellen.

Selbst, wenn es in seinem Manifest einen der öffentlichen Diskussion werten Gedanken gäbe (Was ich anzweifle), wäre ziemlich ähnlich zu den "Früchten des vergifteten Baumes" ... oder dem unerträglichen "Nicht alles, was die Nazis gemacht haben, war schlecht".

Die Diskussion in der Gesellschaft läuft ja unablässig, auf allen Ebenen, zu allen Themen - nichts anderes tun wir ja hier zum Beispiel. Dazu ist es nicht nötig, Menschen umzubringen. Es wäre imho fatal, wenn man mit einem Massenmord einen über die Beschäftigung mit diesem Verbrechen hinaus reichenden inhaltlichen Akzent in die laufende Diskussion einbringen könnte.
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Anders Behring Breivik

Moin auch
Und mit seiner 1-Mann-Ideologie glaubt er,....

Der Freak hat alles andere als eine ein Mann Ideologie verfolgt.
Ich meine er sagte doch er hasst den Islam, Multikulti, Marx, etc...
Und findet Christentum, Rittertum und Brüderlichkeit(Nationalismus) voll dufte.
(Kein Freimaurer-Bash, aber wahrscheinlich war er deswegen auch kurz im schwedischen Lehrsystem unterwegs.)


Es wäre imho fatal, wenn man mit einem Massenmord einen über die Beschäftigung mit diesem Verbrechen hinaus reichenden inhaltlichen Akzent in die laufende Diskussion einbringen könnte.
Was soll denn daran fatal sein?

lg
 

prometheus 141

Geheimer Meister
9. Juli 2011
488
AW: Anders Behring Breivik

Das Fatale ist, dass wir in einer Welt leben, wo es Menschen gibt die wie Breivik denken und danach handeln, es nur nicht so deutlich ausdrücken. Wenn Edward Teller die Wasserstoffbombe entwickelt hat mit der Idee, wir sind die Achse des Guten und dürfen so etwas gegen die Achse des Bösen einsetzen, so zeigt das den menschenverachtenden Zugang. Breivik ist nur die Spitze des Eisberges von der Apfelpflückergesellschaft, die hinter verschlossenen Türen ihre Spiele mit den Menschen machen, die jedoch immer mehr aufgedeckt werden, auch durch die Piraten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
AW: Anders Behring Breivik

Moin Adept,

sicher hast Du in dem Sinne recht, dass Hass auf alles was anders ist, keine Einzelerscheinung ist ... leider (Deswegen kann man Fremdenhass usw. auch recht gut losgelöst von ABB's Person diskutieren). Aber dies dann auf 1500 Seiten zu einem Manifest zusammen zu schustern, und auf dieses, sich und seine Ziele aufmerksam machen, indem man sie in einer monströsen Straftat in die Praxis umsetzt, ist nun kein Massenphänomen mehr. Das ist, ob zurechnungsfähig oder nicht, wirklich nur die Wahnsinnstat eines einzelnen.

Wie aus seinem "Manifest" hervorging, hat er gehofft, in der Freimaurerei so etwas wie einen Kampfbund zur Rettung abendländischer Werte zu finden. Und hat dann - etwas geringschätzig, aber durchaus zurecht - festgestellt, dass wir für das, was ihm vorschwebte, nicht taugen: zu unpolitisch, zu harmlos. Das lässt sich allerdings sehr leicht und schnell feststellen, und entsprechend war sein freimaurerisches Intermezzo auch nur sehr kurz.

Tja - was wäre fatal, wenn man diesen Massenmörder ABB über seine Verbrechen hinaus ernst nehmen und man sich mit seinen Ansichten öffentlich auseinander setzen würde? Jetzt bringst Du mich etwas ins Schleudern - das liegt doch ziemlich deutlich auf der Hand?

Egal, was für ein Anliegen man hat - es kann nicht sein, dass man sich erfolgreich Gehör verschafft, indem man Menschen umbringt. Das wäre nun wirklich das falsche Zeichen für jeden Extremisten auf dieser Welt. Und dass durch die Nicht-Beachtung der Diskussion irgendwelche wertvollen Impulse verloren gehen könnten, sehe ich auch nicht: Eine Ideenwelt, in der es als Mittel zum Zweck zulässig ist, wahllos Menschen umzubringen, ist einfach nur abscheulich und nicht wert, überhaupt angehört zu werden.
 

prometheus 141

Geheimer Meister
9. Juli 2011
488
AW: Anders Behring Breivik

Ich sehe das fatale so, dass Massenmord eben kein probates Mittel sein darf um die politische Richtung in einem Land zu beeinflussen.
Nicht einmal ein Einzelmord ist ein probates Mittel um die politische Richtung zu beeinflussen, denn häufig werden im Sinne der Dominotheorie die "richtigen Leute" "umgestoßen", die anderen fallen dann schon. Politik wird ja nicht von den Bürgern gemacht sondern ist häufiger das Ergebnis, was hinter verschlossenen Türen ausgehandelt wird und dort wird mit Geld und Erpressung gearbeitet.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Anders Behring Breivik

Mit Gewalt erreicht man ja nie etwas, die Norweger halten jetzt noch mehr zusammen und Islamkritiker wie ich, sind jetzt vorsichtiger mit ihren Äußerungen.

Am Ende der Revolution kenne, so Breivik, die Frau unter der Ägide des restituierten Patriarchats wieder „ihren Platz in der Gesellschaft“. Der Feminismus habe dazu beigetragen, dass die „Machtbalance“ zwischen Männern und Frauen erodiert sei; 60 bis 70 Prozent der zu bekämpfenden Kulturmarxisten seien Frauen.[65]

Anders Behring Breivik
Breivik selbst tritt aber für ein krankes Patriachat ein, wohl der Grund warum es nie eine Frau in seinem Leben gab....
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Anders Behring Breivik

Ich sehe das fatale so, dass Massenmord eben kein probates Mittel sein darf um die politische Richtung in einem Land zu beeinflussen.

Jupp, ich weiß schon wie du das meinst, aber die Realität sieht ja leider anders aus.
Verteidigungskriege, Demokratisierungen...das alles kostete hunderttausende Leben.

Im Grunde könnte man Breivik einen ähnlichen Schuh anziehen, er hat gemordet um zukünftige Massenmorde(von den Sozialisten) zu verhindern.
Daher wohl auch seine "Selbstverteidigungs" Äußerung...und seine Angst.

Die Frage ist ja, ist seine Angst berechtigt. (Seine Tat ist es natürlich nicht, wer anderen Schaden zufügt muss bestraft werden, punkt!)
Darüber, ob seine Zukunfts-Angst berechtigt ist, "könnte" sich die Gesellschaft mal Gedanken machen, denn so ganz von der Hand zu weisen ist es glaube ich nicht.
Siehe die Geschichte, die zig Millionen von Opfern, und siehe die Arroganz die im Sozialismus herrscht/e.

Bin jetzt auch nicht so der Medienverfolger, vielleicht wurde darüber ja schon diskutiert, aber irgendwie bezweifle ich das.

Breivik selbst tritt aber für ein krankes Patriachat ein, ......

Jo, absolut.
Seine Ideologie ist auch stark religiös und aristokratisch geprägt, deswegen auch sein Besuch dort. (Klick)
Wie Lupo aber schon meinte, vergebens.

lg
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Anders Behring Breivik

Ich halte es mit diesem Arsch(+ nenne nicht mal seinen Namen)so wie Merlin am Ende mit Mab​:
Umdrehen + nicht mehr beachten!
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Anders Behring Breivik

Ich halte es mit diesem Arsch(+ nenne nicht mal seinen Namen)so wie Merlin am Ende mit Mab​:
Umdrehen + nicht mehr beachten!
Hehe, ist ja dein gutes Recht.
Aber...darf ich aber sagen?:D... umdrehen ist der leichtere Weg, genauso wie zu sagen der ist Geisteskrank, oder diese Tat zu verdrängen.
Auf den schwierigen Wegen aber, so sagt man, darauf lernt man was.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Anders Behring Breivik

+ was, bitte sehr, soll ich durch so einen Arsch + seine Taten lernen, was ich nicht schon weiß?!
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
AW: Anders Behring Breivik

Moin Adept,

besten Dank für den Seitenhieb mit dem kranken Patriarchat.

Als richtig krank würde ich allerdings eine Diskussion, wie Du sie befürwortest, bezeichnen. Sie würde also in dem Fahrwasser "Könnte ABB nicht doch ein bisschen recht haben, und lassen sich seine Untaten durch hypothetische künftige Massenmorde, die man einer willkürlich herausgegriffenen Personengruppe unterstellt, relativieren?" laufen.

Kann doch nicht Dein Ernst sein!
 

Adept

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
11. Dezember 2010
1.009
AW: Anders Behring Breivik

Als richtig krank würde ich allerdings eine Diskussion, wie Du sie befürwortest, bezeichnen. Sie würde also in dem Fahrwasser "Könnte ABB nicht doch ein bisschen recht haben, und lassen sich seine Untaten durch hypothetische künftige Massenmorde, die man einer willkürlich herausgegriffenen Personengruppe unterstellt, relativieren?" laufen.

Hallo Lupo
Nein, ich sagte doch, seine Tat muss bestraft werden...da sollte man nichts relativieren oder verharmlosen.

Aber man muss auch sehen das er dennoch ein Mensch ist, mit starker Angst, welche ihn erst dazu getrieben hat.
Jeder weiß, aus Angst wird irgendwann Wut und Hass, und niemand wird ängstlich oder voller Hass geboren.
Das Endergebnis seines Hasses sehen wir...dazu gibt es auch nichts mehr zu sagen. Case closed.

Ich verstehe ehrlich gesagt dieses "Er soll kein Gehör bekommen, Gejammer" nicht.
Wie will man denn sonst verstehen lernen was einen Menschen dazu bringt Massenmord zu begehen, wenn man sich mit seinen Ängsten nicht auseinander setzt.
Ich weiß schon, es geht um Schutz...Gedankenschutz.:roll:

lg
 

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