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Interview mit Leon de Winter

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
"Manchmal haben wir nur die Wahl zwischen Desaster und Katastrophe"

"Wie kann man überleben, wenn man sich an Regeln hält, die der Feind nicht akzeptiert", fragt der niederländische Schriftsteller Leon de Winter. In SPIEGEL ONLINE wirft er den Europäern Naivität im Umgang mit islamistischen Terroristen vor und erklärt, dass ihnen mit dem Rechtsstaat nicht beizukommen ist.


Ein interessantes Interview. Ich finde der Mann hat durchaus Recht mit seiner Einschätzung der islamistischen Gefahr

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,367297,00.html
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
@Technoir: Teilst du nur "seine Einschätzung" der islamistischen Gefahr oder seine Forderungen des Einsatzes nicht-rechtstaatlicher Mittel?




wikipedia zum Thema "de Winter":

Leon de Winter
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Leon de Winter (* 24. Februar 1954 in Herzogenbusch, Niederlande), ist ein niederländischer Schriftsteller.

Er ist Sohn von niederländisch-orthodoxen Juden, die den Holocaust in einem Versteck, das ihnen von katholischen Priestern und Nonnen zu Verfügung gestellt worden war, überlebten. Winters Vater verdiente nach dem Krieg Geld als Altmaterialienhändler.

Leon de Winter hat an der Filmakademie in Amsterdam studiert, die er jedoch ein Jahr vor dem Abschlussexamen verließ. Winter veröffentlichte bereits im Alter von 24 Jahren seinen ersten Roman. Neben dem Schreiben von Romanen verfasste er auch einige Drehbücher, deren Verfilmung er teilweise selbst realisierte.

Leon de Winter lebt und arbeitet heute in Amsterdam. Sein Werk umfasst Romane, Erzählungen und Drehbücher, auch für seine eigenen Filme. Der Himmel von Hollywood wurde von Sönke Wortmann verfilmt.

Kontroverse mit Theo van Gogh
Der Regisseur Theo van Gogh warf Winter „Vermarktung seines Judentums“ vor und attackierte ihn heftig mit teilweise als antisemitisch empfundenen Äußerungen seit 1984.

In einem Interview mit der Zeitung Die Welt äußerte Winter am 27.11.2004: „Ich hatte mir einmal vorgenommen, ein gutes Glas Wein auf die Nachricht vom Tode Theo van Goghs zu trinken. Für mich war er von jeher ein widerlicher Mensch. (...) Ich immunisierte mich gegen seine Attacken, aber ab und zu durchbrachen sie leider doch den Schutzpanzer. Etwa als er in einem viel gelesenen Amsterdamer Studentenblatt schrieb, meine Frau und ich könnten erst miteinander schlafen, wenn sie Stacheldraht um meinen Penis gewickelt hätte. Und ich würde dann auf dem Höhepunkt 'Auschwitz! Auschwitz!' rufen. Der Vater meiner Frau hatte Auschwitz überlebt.

Faszinierend bei solchen Angriffen ist das tiefe Schweigen im Umfeld. In der Redaktion des Studentenblatts war keinem aufgefallen, was van Gogh anrichtete. Beistand kam in all den Jahren praktisch nur von Juden; Kollegen blieben bis auf wenige Ausnahmen stumm. So hat van Gogh bei mir einen Hang verstärkt, den ich schon von Natur aus hatte: Ich habe mich seit seinen ersten Injurien aus literarischen und cineastischen Kreisen zurückgezogen.“[1]

Äußerungen zum "islamistichen Terrorismus"
In einem Spiegel-Interview mit Henryk M. Broder vom 1.8.2005 vertritt de Winter den Einsatz nicht rechtsstaatlicher Mittel im Umgang mit "islamistischem Terror". Anlass ist u.a. die Veruteilung Mohammed Bouyeri, dem Mörder des Filmemachers Theo van Gogh. Leon de Winter rechtfertigt vor dem Hintergrund des "Islamistischen Terrors" in diesem Interview den Einsatz nicht rechtstaatlicher Mittel gegenüber "islamistichen Terroristen", wie Guantanamo und unter bestimmten Umständen die Todesstrafe, wenn diese nicht vollzogen werde. Im Sinne einer Totalitarismustheorie äußert er im Interview: Nach dem linken Faschismus der Sowjets, nach dem rechten Faschismus der Nazis, ist der Islamismus der Faschismus des 21. Jahrhunderts. [2]
 

lowtide

Geheimer Meister
16. September 2003
469

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
lowtide schrieb:
Lösungsansätze vermisse ich in dem Interview gänzlich :?

De Winter hält die Relativierung der Rechtstaatlichkeit wahrscheinlich tatsächlich für einen Lösungsansatz - und freut sich wohl auch über die Anstrengungen in Amerika, dass Journalisten ihre Quellen offenlegen müssen....
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
De Winter hält die Relativierung der Rechtstaatlichkeit wahrscheinlich tatsächlich für einen Lösungsansatz

Ob Lösungsansatz oder nicht, kann ich nicht sagen. Die Idee, hart durchzugreifen finde ich aber überlegenswert

Terroristen lachen sich doch kaputt, was ihnen z.B. hier in Deutschland für Strafen blühen.

Wenn jemand offensichtlich und 100% sicher in einem Terrorcamp in Pakistan war, dauert es Monate oder Jahre, bis man ihn endlich anschieben kann.

Ein Hassprediger darf nicht ausgewiesen werden, weil ihm sonst Strafe in dem Land droht. (Zum Glück war das beim "Kalifen von Köln" schnell vergessen.) Wird seine Ausweisung überhaupt angestrebt, gibt es gleich wieder "Menschenrechtsorganisationen" welche dagegen klagen.

Und wenn eben ein Terrorist die Todestrafe fordert, soll er sie doch haben. Immerhin kommt er ja ins Paradis und darf sich mit einer Handvoll Jungfrauen vergnügen.


ws
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
Was ist denn son "Terrorcamp",steht das als "Terrorcamp" in den gelben Seiten Pakistans?Oder reichts schon schlicht in nem "alternativen" Camp in Berkeley gewesen zu sein?
Und was ist nen Hassprediger?Jemand der Kritik äussert?Jemand der bspw zum Mord aufruft kann doch schon lange dafür belangt werden...

Nach welchen objektiven Maßstäben willst Du denn sowas handhaben werter Winston?Oder ist Willkür das Gebot der Stunde?
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.094
Winston_Smith schrieb:
De Winter hält die Relativierung der Rechtstaatlichkeit wahrscheinlich tatsächlich für einen Lösungsansatz

Ob Lösungsansatz oder nicht, kann ich nicht sagen. Die Idee, hart durchzugreifen finde ich aber überlegenswert
Terroristen lachen sich doch kaputt, was ihnen z.B. hier in Deutschland für Strafen blühen.

Das Problem ist nicht die fehlende Rechtslage, sondern die Ermittlung der Delikte. Ich persönlich halte das geltende Recht für durchaus ausreichend.

Winston_Smith schrieb:
Ein Hassprediger darf nicht ausgewiesen werden, weil ihm sonst Strafe in dem Land droht. (Zum Glück war das beim "Kalifen von Köln" schnell vergessen.) Wird seine Ausweisung überhaupt angestrebt, gibt es gleich wieder "Menschenrechtsorganisationen" welche dagegen klagen.

Du weisst genau, dass das nur für die Todesstrafe gilt.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Du weisst genau, dass das nur für die Todesstrafe gilt.

Sicherlich. Aber wo wäre dann das Problem?



Und was ist nen Hassprediger?Jemand der Kritik äussert?Jemand der bspw zum Mord aufruft kann doch schon lange dafür belangt werden...

Es geht nicht um Kritik. Wenn aber gepredigt wird: man müsse die Israelis ins Meer jagen, die USA vernichten, oder sogar, daß "die Deutschen" stinken, weil sie sich nicht waschen... Dann sage ich doch ein freundliches: "Tschüss!"

ws
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Winston_Smith schrieb:
Du weisst genau, dass das nur für die Todesstrafe gilt.

Sicherlich. Aber wo wäre dann das Problem?

Ich spreche dem Staat das Recht ab, Menschen zu töten.

Es geht nicht um Kritik. Wenn aber gepredigt wird: man müsse die Israelis ins Meer jagen, die USA vernichten, oder sogar, daß "die Deutschen" stinken, weil sie sich nicht waschen... Dann sage ich doch ein freundliches: "Tschüss!"

Mit welchem Recht willst Du jemanden ausweisen, der hier auf seinem eigenen Grund und Boden oder als jemandes Gast die Deutschen beleidigt? Solange er Gast der Bundesregierung ist, mag sie ihn freilich nach Hause schicken, das sollte sie öfter machen.
 
B

Booth

Gast
Nur ein Hinweis: Vielleicht sollte man für diese Diskussion "Hassprediger" durch "Gewaltprediger" ersetzen.

gruß
Booth
 

Brow

Großmeister
22. November 2004
95
Also ich gehe mit dieser Meinung überhaupt nicht - Einschätzung, Meinung, Forderung - einfach alles was dieser Mensch sagt ist Unsinn.

"Wir reden hier nicht über einen Verrückten oder einen totalen Außenseiter, wir reden über einen, der mitten unter uns gelebt hat."

Alle Verrückten leben bis zu ihrer Offenbarung unter uns.

SPIEGEL ONLINE: Eigentlich gelten Sie ja als ein entschiedener Gegner der Todesstrafe.
De Winter: Ja, aber nur aus einem Grund: Das System ist nicht perfekt. Man kann nie ausschließen, dass ein Unschuldiger verurteilt und hingerichtet wird.

Aha, na ein schöner Grund dagegen zu sein.

"Ein Mörder ist ein Mörder, und deswegen wird ein Terrorist genauso behandelt wie ein "normaler" Killer, der aus Gier oder Angst handelt, sein eigenes Leben aber retten möchte." - und was ist daran bitte falsch?

"Reguläre Armeen können mit dem Terrorismus nicht fertig werden und reguläre Gesetze taugen nicht für die Bekämpfung und Bestrafung der Terroristen." - so ein Quatsch

Ich könnte noch weitere Aussagen aufzählen. Man sollte sich mal fragen ob es für so jemanden nicht schlimmer ist, die Jahre absitzen zu müssen als einfach die Todesstrafe zu bekommen.[/i]
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.094
Winston_Smith schrieb:
Du weisst genau, dass das nur für die Todesstrafe gilt.

Sicherlich. Aber wo wäre dann das Problem?

Wir halten die Todesstrafe für unethisch, somit ist es auch legitim, das Menschen nicht abgeschoben werden, wenn die Todesstrafe droht.
Das gilt auch für die USA.
Und wenn ich mich richtig erinnere, können sie auch für Straftaten im Ausland in Deutschland abgeurteilt werden und sitzen dann hier auch im Knast dafür.

Winston_Smith schrieb:
Und was ist nen Hassprediger?Jemand der Kritik äussert?Jemand der bspw zum Mord aufruft kann doch schon lange dafür belangt werden...

Es geht nicht um Kritik. Wenn aber gepredigt wird: man müsse die Israelis ins Meer jagen, die USA vernichten, oder sogar, daß "die Deutschen" stinken, weil sie sich nicht waschen... Dann sage ich doch ein freundliches: "Tschüss!"

ws

Kann doch auch schon längst passieren (Aufforderung zur Begehung von Straftaten, Volksverhetzung) - wenn es denn Zeugen, einen Kläger usw. gibt.
 
B

Booth

Gast
Im deutschen Grundgesetz steht doch, daß das Gewaltmonopol beim Staate liegt - oder? Dies könnte ein Ansatz sein.

Über ein Hassmonopol kann ich da jedenfalls nichts finden ;)

gruß
Booth
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.094
Eines der Probleme ist doch: Es geht in vielen islamisch geprägten Ländern alles andere als rechtsstaatlich zu.

Schaut doch nur nach Ägypten oder Pakistan:
Die haben als Reaktion auf die Terroranschläge jeweils mal eben mehrere hundert "Verdächtige" verhaftet, um der Welt zu beweisen, dass ihre Polizei in der Lage sei, etwas gegen den Terrorismus zu unternehmen.
Und da verhaftet man dann einfach mal ein paar hundert mehr, insbesondere bei Namensgleicheiten (auch in der arabischen Welt gibt es "Peter Müller"s). Manche tauchen nie wieder auf.

Democracy Lite
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Wir halten die Todesstrafe für unethisch, somit ist es auch legitim, das Menschen nicht abgeschoben werden, wenn die Todesstrafe droht.

das stimmt wohl. Im Grunde halte ich die Todestrafe auch für falsch. Wenn aber jemand hier Straftaten begeht, in dem Bewußtsein, daß ihm keine Abschiebung drohen kann, dann hat er in meinen Augen halt Pech gehabt.

Er nutzt also ganz Bewußt unsere Haltung aus und "verars***" unser Sytem... Und dazu fehlt mir jedes Verständniss bzw hält sich mein Mitleid ziemlich in Grenzen.

ws
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Wenn aber jemand hier Straftaten begeht, in dem Bewußtsein, daß ihm keine Abschiebung drohen kann, dann hat er in meinen Augen halt Pech gehabt.

Er handelt dann nicht anders als deutsche Straftäter. Die wissen auch, daß sie nicht nach Ägypten abgeschoben und prozeßvorbereitend ein bißchen gefoltert werden. Wenn wir nicht wollen, daß Deutsche gefoltert und getötet werden, wie können wir das dann Ausländern antun?
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Er handelt dann nicht anders als deutsche Straftäter. Die wissen auch, daß sie nicht nach Ägypten abgeschoben und prozeßvorbereitend ein bißchen gefoltert werden. Wenn wir nicht wollen, daß Deutsche gefoltert und getötet werden, wie können wir das dann Ausländern antun?

Ach, das ist doch jetzt albern. Warum sollte man auch einen deutschen Staatsbürger abschieben wollen?


Es geht mir doch auch nicht um den kleinen Drogendealer an der Ecke oder Falschparker. Es geht mir um potentielle Massenmörder.


ws
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.094
Winston_Smith schrieb:
Es geht mir doch auch nicht um den kleinen Drogendealer an der Ecke oder Falschparker. Es geht mir um potentielle Massenmörder.

Denen sind doch rechtliche Konsequenzen sowieso egal.
Oder glaubst Du, dass das einen Selbstmordattentäter noch gross interessiert ?
 

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