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Islamistischer Terrorismus

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
In diesem Thread würde ich gerne klären, wie es zu dem Begriff des Islamistischen Terrorismus gekommen ist, wer diesen Begriff geprägt hat und ob der Gedanke des Terrorismus überhaupt unterschiede macht!

Zunächst sei gesagt, dass der Terrorismus an sich ein Anschlag auf die Freiheit bedeutet, wie es die folgenden Links zu verdeutlichen versuchen:


http://www.dreigliederung.de/news/02010700.html
http://www.attac-austria.org/presse/20011212.php

Nicht zu vergessen, dass die UNO sich bisher nicht klar zum Terrorismus geäußert hat!

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/11744/1.html

Hingegen scheint man sich in Sachen Islamistischen Terrorismus einig zu sein...

http://www.bpb.de/publikationen/V8MKGC,2,0,Internationaler_islamistischer_Terrorismus.html#art2
http://www.military-info.de/Spezial/terrorismus.htm
http://www.nzz.ch/dossiers/2003/terrorismus/2002.10.14-al-article8DXB7.html

Dagegen existieren wenig Seiten und Abhandlungen über den Terrorismus!
Eine Seite im Aufbau ist folgende...

http://www.teror.gen.tr/deutsch/index.html

Nicht gleich aufschreien, weil es türkischen urprungs ist, sondern mit alternativen Seiten antworten! Ich fand nämlich keine!

Die Frage ist nun, ob dem dem Wort Terrorismus eine zusätzlich Bedeutung vorsetzen sollte? Kann Terrorismus mehr bedeuten, als Terrorismus?

Wenn man Menschen muslemischen Glaubens, aufgrund Ihrer persönlichen Definition dieses Glaubens, der sich radikal von der allgemeinen Gültigkeit und Prädigt unterscheidet, als Islamistische Terroristen bezeichnet, müsste man dann nicht auch noch andere Terror-Gruppierungenn umdeuten?

IRA - Katholischer Terrorismus
RAF - Kommunistischer Terrorismus
ETA - Separatistischer Terrorismus

Nach meiner Ansicht bleibt der Terror = Terror!

Ob die Täter nun Moslems sind, Katholiken, Deutsche oder sonstige!
Eine Umdeutung dieses Begriffes ist demnach nichts anderes,als eine zusätzliche Politisierung der Geschehenisse, wenn nicht sogar eine weitere Nutznießung dieser scheußlichen Taten!

Die Al-Qaida,oder was sich auch immer dahinter versteckt, vertritt weder den Islam, noch gibt sie die Rechtfertigung, diesen Glauben (oder überhaupt eine Glaubensrichtung) dem Terrorismus gleichzusetzen.

Man könnte solche Gruppen gerne als Glaubenskrieger bezeichnen, weil sie eben ihrer persönlicher Deutung des Glaubens folgen, aber den Islam vertreten sie in keinster Weise.

Sie ist nur eine westliche Politisierung, ein Kunstberiff, um von den wahren Hintergründen abzulenken.

Der eigentliche Grund dieser Gruppen ist der Amerikanismus, womit man diese Gruppen besser als Anti-Amerikanische-Terroristen bezeichnen könnte.

Somit wäre meine Umdeutung dieser Terroristen, die der Westen gerne als Islamistisch betitelt, besser ein Anti-Amerikanismus!

Denn hier liegen die Wurzel dieses Terrors, nämlich in der Amerikanischen Machtpolitik, und nicht etwa in einem Religionskonflikt!

Somit zeugt die westliche Deutung dieser Aggression von einer Ablenkung und einer verborgenen Absicht, eine ganze Glaubensrichtung in Verruf zu bringen!

:arrow: Gilgamesh
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@gilga

Nun ja, solange sich die Terroristen auf den Islam berufen, indem sie etwa:

-die Ungläubigen vertreiben wollen
-zum heiligen Krieg aufrufen
-die Attentäter mit der Versprechung gelockt werden, daß sie nach ihrem Tot 40 (?) Jungfrauen bekommen,
-solange sich die Attentäter öffentlich "in Grün" kleiden

kann man, meiner Meinung nach, von Islamischen bzw.
ISLAMISTISCHEN-TERRORISMUS sprechen.


Allerdings hast Du Recht, daß durch so eine Bezeichnung der ISLAM per se als Schlecht bezeichnet wird.

Auf der anderen Seite habe ich, bis jetzt, noch nicht viele Versuche von div. Islamischen Glaubensführern gesehen, zum Frieden aufzurufen.


winston
 

alabanda

Geselle
24. November 2003
7
Dann könnte man aber auch von zionistischem oder gar jüdischem Terrorismus sprechen. Und natürlich von hinduistischem, christlichem und kapitalistischem Terror. Diese Floskeln machen aber m.E. wenig Sinn und sind wohl eher dazu da, das Volk aufzuhetzen.
Der Kampf der Kulturen ist kein "Weltverschwörungs-Geblabber" sondern eine Tatsache, welcher sich kleine, aber umso einflussreichere Gruppierungen aller Couleur hingeben. Dass einmal mehr das Dumm-Volk über die manipulierten Medien glauben gemacht wird, der Islam an sich bedrohe die westliche Welt, ist genauso falsch (oder wahr...) wie das Gerede von der jüdischen Weltverschwörung.

Es ist immer eine kleine Elite, welche die Marschrichtung angibt, und das Volk liebt nichts mehr, als einem Fahnenträger hinterher zu laufen, welcher ein vorgefertigtes Weltbild anbietet.
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
Bei der NZZ gabs mal ein ziemlich interessantes Interview mit einigen der anerkanntesten deutschen Experten auf dem Gebiet.
Und ich finde, sie bringen die ganze Problematik ziemlich genau auf den Punkt


«Usama bin Ladin ist längst ein Guru»
Drei deutsche Experten über die Folgen des 11. September und das Gefährdungspotenzial von al-Kaida

NZZ am Sonntag: Fast auf den Tag genau vor 25 Jahren wurde in Köln der Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleyer von der RAF entführt; vor 30 Jahren verübte der «Schwarze September» in München einen Anschlag auf die israelische Olympiamannschaft. Kann man diese Terroraktionen mit den Anschlägen durch al-Kaida vom 11. September 2001 vergleichen?

Kai Hirschmann: Usama bin Ladin ist kein genialer Erfinder, sondern nur ein begabter Konstrukteur. Er hat Elemente aus der Vergangenheit des Terrors übernommen. Damals wie heute werden die Medien als Kommunikationsplattform benutzt. Der Angriff erfolgte in München und in New York auf symbolische Ziele, und damals wie heute war es eine lose Zusammenarbeit verschiedener Gruppierungen. Auch beim «Schwarzen September» waren Kämpfer aus westeuropäischen Terrorgruppen gegen entsprechendes Honorar ausgebildet worden, man spricht von 500010 000 Dollar. Diese Internationalisierung, die Bildung von global aktiven Zellen, hat bin Ladin in Afghanistan mit seinen Kaida-Ausbildungslagern übernommen. Er ist quasi ein «Business Terrorist».

Der Terror der siebziger Jahre aber hatte konkrete politische Ziele.

Rolf Tophoven: Auch bin Ladin hat ein politisches Programm, und hinter al-Kaida stecken politische Köpfe. Es ist kein wahlloser Terror, auch wenn am 11. September wahllos 3000 Personen umgebracht wurden. Al-Kaida hat dem Westen den Krieg erklärt, und die Ziele sind eindeutig: die USA, Israel und die westlich orientierten muslimischen Staaten der Region. Man will die Massen in der prowestlichen arabischen Welt aufwiegeln, die Eliten stürzen. Das sind politische Intentionen, die religiös codiert werden - natürlich sind es auch religiöse Fanatiker, die aber ihr Denken und Handeln aus beidem speisen.

Hirschmann: Wir hatten früher zwei Spielarten des Terrorismus - ethno- nationalistisch und (links)ideologisch - oder eine Kombination von beiden. Seit der iranischen Revolution von 1979 gibt es nun aber eine dritte Ausprägung: die Rückbesinnung auf die Religion, was zutiefst politisch ist. Daher handelt es sich bei al-Kaida um einen politischen Terrorismus, keinesfalls um einen religiösen.

Unterscheidet sich der Terror der Kaida von jenem einer RAF nur im Ausmass der Zerstörung?

Karl-Heinz Kamp: Der fundamentale Unterschied zum Terror der RAF oder des «Schwarzen September» ist, dass al-Kaida strategischen Terrorismus ausübt. Nicht mehr die Problemlösung in einer Region ist das Ziel, sondern der Angriff richtet sich gegen die internationale Ordnung als Ganzes und gegen deren Träger, allen voran die USA. Ein zweites Charakteristikum ist, dass bin Ladin viel stärker als 1972 auf die Medien setzt. Wenn der 11. September wirklich so detailliert geplant gewesen ist, wie er ablief, dann war das genial: Erstens ermöglichte die Verzögerung der Flugzeugeinschläge in die Twin Towers die Liveübertragung des Anschlags. Zweitens aber blieb der individuelle Tod anonym. Wir haben schaurig-schöne Bilder kollabierender Türme gesehen, nicht aber elend sterbende Personen. Das hätten wir uns nicht x-mal jeden Tag ansehen können. Das Ganze war «prime time»-kompatibel, auf unsere «weiche» Gesellschaft abgestimmt.

Wenn die Medien eine so wichtige Rolle in der Terrorstrategie haben, wäre es nicht klüger, dem 11. September weniger Aufmerksamkeit zu schenken?

Kamp: Es ist völlig absurd zu glauben, man könne bei einer bestimmten Problemlage etwas ausblenden. Das hat man schon in der Terrorbekämpfung in den siebziger Jahren versucht, etwa bei der Schleyer-Entführung. Alle Ampeln sollten etwa auf Rot springen, mit dem Effekt, dass kein Rettungswagen mehr durchgekommen wäre. Nein, wir müssen die Realitäten so hinnehmen, wie sie sind. Die Medienpräsenz hat ja auch ihr Positives: Der Grad der Betroffenheit steigt. Für uns in Europa ist der 11. September nicht mehr so präsent, doch in den USA ist die Betroffenheit ungebrochen hoch. Das treibt die Politik an.

Hirschmann: Wobei wir nicht vergessen sollten, dass Fernsehbilder den Terroristen auch in die Hand spielen können, weil die Verunsicherung immer wieder verbreitet wird. Auch findet eine Personalisierung des Terrors statt. Solange Flugzeuge in Hochhäuser fliegen, können wir uns diesen Schrecken nur abstrakt vorstellen, das ist richtig. Die Medien suchen nun aber die Opfer, deren Angehörige, und damit wird der abstrakte Schrecken in einen konkreten verwandelt. Das spielt den Tätern gleich doppelt in die Hände, weil dadurch die Dimension der Tat verdeutlicht wird und gleichzeitig die Verletzbarkeit, das Leiden der Opfer demonstriert werden.

Die Bilanz «Kampf gegen den Terror» ist ernüchternd: Die Taliban sind zwar von der Macht gefegt, doch viele Drahtzieher der Kaida hat man nicht gefasst.

Kamp: Auch für die Kaida fällt die Bilanz zwiespältig aus: Zum einen hat sich gezeigt, dass die USA, der verhasste Westen, extrem leicht verwundbar sind. New York ist von der Technik her überall wiederholbar. Zum Zweiten aber gefährdet entweder die Organisation oder der sie unterstützende Staat - siehe Afghanistan - seine eigene Existenz. Für mich ist erstaunlich - das kann sich morgen ändern -, dass es nach dem Beginn der US-Bombenangriffe nach dem 7. Oktober keine grossen Anschläge mehr gegeben hat. Noch erstaunlicher finde ich die Tatsache, dass Staaten wie der Sudan sich so rasch auf die Seite der USA geschlagen haben, weil die Botschaft der USA Entschlossenheit signalisierte: «Ganz gleich, wie lange es dauert und wo es ist, wir werden militärisch sehr hart zurückschlagen.» Das mag in vielen Bereichen des Terrors nicht funktionieren. Aber grosse internationale Terrornetzwerke können kaum ohne Rückzugsgebiete, ohne Sponsorenstaaten leben. Militärgewalt ist sicherlich kein Geheimrezept, aber der alte Spruch «Krieg löst keine Probleme» ist falsch. Krieg löst nicht jedes Problem, schafft wahrscheinlich mehr Probleme, als er löst, aber es gibt Situationen, wo eine militärische Operation etwas erreicht.

Hirschmann: Ich möchte dem widersprechen. Al-Kaida hat eine Form, die mit Militäroperationen nicht zu bekämpfen ist. Man kann vielleicht die Ausbildungslager zerstören. Wenn man aber weiss, dass dort im Laufe der Jahre 30 000 Kämpfer durchgeschleust worden sind, geht der Nachschub auf Jahrzehnte nicht aus. Al- Kaida hat kein Territorium mehr, aber das braucht das Netzwerk auch nicht. Allerdings sollten wir auch vorsichtig sein mit einer Bewertung angesichts der Kürze der verstrichenen Zeit. Man hat zehn Jahre zugeschaut, wie Kaida sich formiert hat. Innerhalb eines Jahres war keine Auflösung zu erwarten.

Tophoven: Laut dem deutschen Bundesnachrichtendienst wird weltweit die Bildung von autonom operierenden Zellen beobachtet. Das zeigen ja auch die Festnahmen auf der ganzen Welt. Mit einiger Vorsicht können wir von einer Neuformierung der Kaida sprechen, die nicht mehr so streng weisungsgebunden handelt und regional agiert. Bin Ladin selbst ist längst zu einem Guru mutiert, zu einer Kultfigur des islamistischen Terrors, den man aber eigentlich nicht mehr braucht. Er hat die Angriffsziele vorgegeben, den Hass gegen die «Ungläubigen» in die Herzen der «heiligen Krieger» eingepflanzt.

Kamp: Niemand behauptet, dass man einen Gegner, den man ja nicht einmal sieht, militärisch in die Knie zwingen kann. Es ist für mich aber unbestreitbar, dass die Demonstration der Entschlossenheit auch mit militärischem Handeln das Klima verändert, in dem Terror gedeihen kann. Hätte es den Krieg in Afghanistan nicht gegeben, dann wäre die heutige Situation eine schlechtere - in Bezug auf die Bekämpfung, Erkennung, Solidarität.

Es liesse sich einwerfen, al-Kaida habe sehr wohl ihre Ziele erreicht, wenn sich bin Ladin vielleicht auch verspekuliert hat, was Afghanistan angeht. Es wurde eine Destabilisierung erreicht, das saudisch-amerikanische Verhältnis ist getrübt, Freiheitsrechte wurden eingeschränkt, die USA werden kritisiert.

Kamp: Natürlich hat jede grössere Operation positive und negative Folgen: Sie haben einige negative erwähnt. Es gibt aber auch positive. Nehmen Sie die Annäherung Russlands an die Nato, die internationale Solidarität, das transatlantische Verhältnis, dass für uns sehr wichtig ist. Bush hat die Aussenpolitik wieder entdeckt, auch die USA sehen, dass Terrorbekämpfung Unilateralismus per definitionem ausschliesst. Auch die grösste Militärmacht dieser Erde ist auf Partner angewiesen, mit denen sie Informationen austauschen kann. Und wir haben erstmals seit 1989 im transatlantischen Rahmen wieder eine gemeinsame strategische Perspektive, ja einen gemeinsamen Feind.

Tophoven: Allerdings muss man dazu auch sagen, dass die USA den Russen in Tschetschenien nun freie Hand lassen, die dort brutal vorgehen. Hier werden Dinge geglättet. Das gilt auch für das saudisch-amerikanische Verhältnis. Es ist unbestritten, dass es bin Ladin vermocht hat, bei vielen Saudis den Antiamerikanismus zu stärken, auch wenn es die USA selbst im Umgang mit diesem Staat und den dortigen religiösen Gefühlen an Geschicklichkeit fehlen lassen.

Hirschmann: Es ist die grundsätzliche Problematik beim Schmieden der internationalen Koalition gegen den Terror, dass auch Staaten dabei sind, die eigentlich Teil des Problems sind - Saudiarabien, Pakistan, der Sudan. Differenziert wird jetzt in der Frage: «Wer ist unser Diktator?» Bei Saddam Hussein wurde das bekanntlich über die Jahre verschieden beantwortet.

Wiederholt man da nicht die gleichen Fehler wie früher? Aus kurzfristigen Motiven werden Allianzen geschmiedet, die langfristig dazu führen, dass man negative Entwicklungen verkennt.

Hirschmann: Es handelt sich um Interessenpolitik, nicht Prinzipienpolitik. Man benötigt Partner, um den Terror bekämpfen zu können. Keines dieser Länder ist demokratisch, entscheidend ist, welches weniger undemokratisch ist. Dann spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle, etwa bei Saudiarabien der Rohstoff Öl, bei Pakistan die strategische Bedeutung. Die USA greifen immer nur dann zu Prinzipien, wenn die Hand, mit der sie gefüttert haben, gebissen wird.

Kamp: Lassen Sie es mich plakativ formulieren: Ist es sinnvoll, diejenigen zu füttern, die uns später beissen werden? - Die Antwort lautet: Nein! Haben wir eine Chance, es anders zu machen? - Haben wir nicht! In der internationalen Politik, gerade wenn sie von Demokratien geführt wird, muss man immer kurzfristig Dinge tun, die nicht im Einklang stehen mit langfristigen Interessen. Das sieht man in Russland mit Tschetschenien, aber auch in China, wo Dinge von den USA hingenommen werden, die vor dem 11. September nie hingenommen worden wären. Eigentlich sind Demokratien unseren Zuschnitts in ihrer ganzen Saturiertheit gar nicht mehr fähig, präventiv zu handeln. Wenn wir wirklich Terror verhindern wollten, dann müssten wir einen dramatischen Transfer von Ressourcen durchführen - das heisst Armut bekämpfen, für Gerechtigkeit sorgen, unseren Reichtum teilen. Dafür erhalten Sie nie eine Zustimmung. Demokratien handeln daher immer nach dem Grundsatz des «Zuspäts» und des «Zuwenigs».

Sind wir heute besser oder einfach anders gegen den Terror geschützt?

Hirschmann: Wir sind anders geschützt, ob besser, wird sich erst weisen. Die Gefährdung jedenfalls ist die gleiche wie seit spätestens 1998. Was sich mit dem 11. September verändert hat, ist die Wahrnehmung der Bevölkerung und damit der Politik, was Terror ist und bedeutet. Das ist eine Chance. Dabei muss immer abgewogen werden, wie weit man gehen will und wie weit man gehen muss. Bei al- Kaida war klar, dass man weiter gehen musste als je zuvor.

Ging und geht man genügend weit?

Kamp: Das bemisst sich an der Frage, ob wir ausreichend geschützt sind. Und da habe ich sehr grosse Vorbehalte, gerade in Deutschland. Im Bereich der inneren Sicherheit hat sich vieles getan, doch der Katastrophen- und Zivilschutz wurde sträflich vernachlässigt, weil er Geld kostet. Aber auch dort, wo es kostenneutral wäre, etwa bei der Klärung von Kompetenzen, ist nicht viel geschehen, weil das Mass der Betroffenheit nicht mehr da ist. Grosse Sorge bereitet mir auch das Phänomen der Planung von Gegenstrategien auf der Grundlage des 11. September, als wäre es das einzige zukünftige Szenario. Was aber, wenn der nächste Anschlag völlig anders aussieht und damit vieles von dem, was wir jetzt planen, gar nicht mehr passt? Wir müssen wegkommen von diesem auf einen einzelnen Punkt fokussierenden Ansatz hin zu einem Nachdenken über die grundsätzlichen Veränderungen. Ich befürchte, dass wir in Europa noch immer dem Prinzip «learning by suffering» folgen.

Wie weit kann man denn dem Terror den Nährboden entziehen?

Hirschmann: Der islamistische Terror kommt aus Staaten, auf die wir direkt keinen Einfluss haben - wir können mit politischem und wirtschaftlichen Druck arbeiten, das kostet Geld, und daran wird es scheitern.

Tophoven: Es ist die naive Vorstellung des Westens, man könne unser demokratisches, christlich-abendländisches System auf solche Staaten übertragen und so den Terror besiegen. Ich befürchte daher auch, dass die USA in Afghanistan scheitern werden. Ich wehre mich auch gegen die These, wir müssten Ressourcen transferieren. Armut ist kein tragendes Element von Terrorismus, sonst hätten wir in ganz Afrika und in Lateinamerika permanent Terror. Diese Gleichung ist zu einfach.

Das aber bedeutet, dass uns der Terror für sehr lange Zeit begleiten wird.

Tophoven: Ja, weil es ein Instrument in der Auseinandersetzung mit dem Westen ist. Washington spricht von einem Feldzug gegen den Terror. Dieser müsste sich aber auch gegen Somalia richten, gegen den Sudan, gegen Jemen; die USA müssten etwas gegen die Hizbullah im Libanon tun, in Gaza gegen die terroristischen Störenfriede. Das lässt sich nicht realisieren.

Hirschmann: Man müsste die herrschenden Eliten in diesen Staaten zu einer Verhaltensänderung bewegen, und das geht nur über das ökonomische Moment - siehe Saudiarabien, wo der Ölexport eine wichtige Machtstütze ist. Man muss das mit klassischen Mitteln der Aussenpolitik versuchen, die Terrorbekämpfung ist dabei nur ein Instrument, nicht zwingend das wichtigste.

Kamp: Der Westen muss sowieso etwas gegen Armut, für die internationale Gerechtigkeit, für den demokratischen Aufbau, den Umgang mit «gescheiterten Staaten» tun, egal ob es Terror gibt oder nicht. Ob sie damit das Phänomen bekämpfen ist fraglich, weil der Begriff gar nicht definiert ist: Des einen Terroristen ist des anderen Freiheitskämpfer. Nur wenn bestimmte regionale Konflikte - etwa der Kampf zwischen Israel und den Palästinensern - gelöst würden, dann würde dies einer ganz bestimmten Terror- Klientel den Boden entziehen. Aber das sind Einzelphänomene.

Der 11. September ist planerisch zwar eine geniale Aktion gewesen, von der Ausführung her aber eher einfach. Ist da die Nervosität vor Massenvernichtungswaffen nicht übertrieben?

Kamp: Die Anthrax-Fälle in den USA haben uns eine Lektion gelehrt: Es mag zwar relativ leicht sein, einen solchen Giftstoff zu produzieren, weil er Teile hat, die zivil etwa zur Herstellung von Insektiziden gebraucht werden. Daraus aber eine Massenvernichtungswaffe zu basteln, ist ein langer Weg. Die Zahlen sprechen für sich: Wir haben fünf Todesopfer durch Anthrax in den USA zu beklagen. Das ist bedauerlich, hat aber mit Massenvernichtung nichts zu tun. Allerdings heisst das nicht Entwarnung: Erstens wissen wir nicht, was uns im Bereich der B-Waffen noch alles blüht, weil dort die Entwicklung immens schnell fortschreitet. Zum Zweiten ist jeder Anschlag weit unter der Schwelle zur Massenvernichtung eine absolute Katastrophe. Wie viele Milliarden Dollar haben allein die Anthrax-Fälle in den USA gekostet, weil das US-Postsystem für zwei Tage ausser Betrieb war.

Hirschmann: Es reicht allerdings auch schon, wenn der Terrorist glaubhaft versichern kann, dass er zu solch einer Tat fähig ist. Hier stellt sich auch das Problem der Trittbrettfahren. Ich halte das Muster raumbegrenzter Anschläge für denkbar, nach dem Vorbild der Aum-Sekte, die in der U-Bahn von Tokio 1995 Sarin ausgebracht hat. Die damit einhergehende Verunsicherung der Massen ist Teil des Kalküls der Terroristen. Es kommt ihnen unter Umständen ja gar nicht darauf an, jemanden zu töten, sondern nur einzuschüchtern.

Tophoven: Wir müssen uns davor hüten, in Panik zu verfallen. Am 11. September waren es eine konventionelle Kampftaktik, ein Flugzeug, Entführer, die ihr Leben zu opfern bereit waren - und auf einen Schlag wurden fast 3000 Menschen umgebracht. Was gibt es für Terroristen für Steigerungsformen, wenn es viel einfacher ist, mit konventionellen Methoden eine solche Wirkung zu entfalten? Wir wissen zwar, dass al-Kaida mit C-Waffen experimentiert hat und bin Ladin 1999 erklärte, diese Waffen erhalten zu wollen, um mit den USA gleichziehen zu können. Für mich ist das aber eine Bedrohung in weiter Zukunft, nicht morgen.

Hirschmann: Ich würde nicht für alle Zeiten darauf wetten, dass Terroristen den Erfolg ihrer Taten nur an der Zahl der dabei getöteten Menschen messen. Entscheidend ist, wie die Medien darüber berichten, wie viel Angst und Schrecken eine Tat hervorruft.

Wenn Massenvernichtungswaffen eher theoretische Optionen sind, ist es dann klug, ein Vorgehen gegen den Irak mit dem Anti-Terror-Krieg zu verbinden?

Kamp: Genau das tut Washington nicht, weil die Beweislage sehr dürftig ist. Die Argumentation der USA ist eine völlig andere: Sie sagen, dass im Irak ein Bedrohungspotenzial entstehe, welches irgendwann nicht mehr zu sanktionieren sei. Den USA geht es weniger um B- und C-Waffen, sondern primär um die Nuklearfähigkeit. Hätte Milosevic Atombomben besessen, hätte es keinen Kosovokrieg gegeben.

Hirschmann: Eine Beziehung zwischen dem Irak und al-Kaida besteht laut Geheimdienstquellen nicht. Auch die Proliferation von Massenvernichtungswaffen an Terroristen durch Bagdad ist nicht sehr realistisch, weil Saddam stets gegen Islamisten vorgegangen ist und sich hüten wird, seine Machtbasis zu gefährden. Es muss einzig verhindert werden, dass Saddam die Nuklearfähigkeit erreicht.

Gegen den Irak würde also mit oder ohne den 11. September vorgegangen?

Kamp: Ja. Die Idee eines Regimewechsels im Irak ist eine vernünftige. Ich kann mich auch der Sichtweise anschliessen, dass man einen Angriff nicht ausschliessen sollte. Wenn die USA aber ohne Rücksicht auf ihre Partner im Terror-Kampf losziehen, dann schadet das ihrem höheren Ziel - dem Kampf gegen die Kaida. Und wenn die Aktion misslingt, dann droht nicht nur ein innenpolitischer Aufschrei, sondern auch die Destabilisierung der internationalen Ordnung mit den USA als Führungsmacht.

Tophoven: Es würde für die Anti- Terror-Allianz den Tod bedeuten, und in der muslimischen Welt würde es zu einer unheilvollen Solidarisierung mit Saddam kommen, auch wenn man ihn nicht mag. Das Problem ist, dass man Saddam nicht die Option lassen kann, sich Nuklearwaffen anzueignen.

Sind Uno-Inspektionen überhaupt eine Alternative zu einem Militärschlag?

Kamp: Das Wohlverhalten der Iraker ist aus Sicht der USA keine Option, weil sie immer wieder betrogen haben. Der Irak war Unterzeichner des Nonproliferationsvertrags, er wurde über viele Jahre hinweg kontrolliert, und doch hat er es bis 1991 geschafft, einen enormen Schritt hin zu Nuklearfähigkeit zu gehen.

Hirschmann: Die Frage ist, ob es nicht eine Möglichkeit der Gewaltanwendung gibt, die völkerrechtskonform ist oder von innen her entsteht. Mit Sicherheit wird es aber nicht ohne militärische Intervention in irgendeiner Form gehen; man kann ein solches Regime nicht wegreden.
 

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
Winston_Smith schrieb:
@gilga

Nun ja, solange sich die Terroristen auf den Islam berufen, indem sie etwa:

-die Ungläubigen vertreiben wollen
-zum heiligen Krieg aufrufen
-die Attentäter mit der Versprechung gelockt werden, daß sie nach ihrem Tot 40 (?) Jungfrauen bekommen,
-solange sich die Attentäter öffentlich "in Grün" kleiden

kann man, meiner Meinung nach, von Islamischen bzw.
ISLAMISTISCHEN-TERRORISMUS sprechen.

winston

Berufen sich nicht alle Terroristen auf ihre persönliche Ideologie?

- Die Kapitalisten vertreiben
- Die Arbeiter der Welt befreien
- Die Attentäter damit Locken, dass sie sich für eine gerechtere Wirtschaftswelt opfern!
- Die Attentäter sich zum "rot" als Symbolfarbe bekennen?

Also könnte ich nach Deinem Shema auch einen Kommunistischen Terrorismus ins Leben rufen. Die RAF z.B. war dann so eine Kommunistisch-Terroristische Gruppierung!

Und nach diesem Schema kann man doch jeder Gruppe Klassifizieren, oder?

Trotzdem bleibt der Terror, ein Terror!
Es ist ein asymetrischer Krieg, ein Machtkampf im Verborgenen, wobei keine Soldaten, sondern oft nur Zivilisten beschädigt werden!

:arrow: Gilgamesh
 

lowtide

Geheimer Meister
16. September 2003
469
Ich denke um ein Schlagwort wie 'Islamistischer Terrorismus' zu rechtfertigen muss eine Tatsache vorhanden sein.

Dies ist meiner Meinung nach, das eine Mehrheit der Islamischen Bevölkerung der Erde diesen Terrorismus unterstützt und oder zumindestens befürwortet.

Ich denke das dies nicht der Fall ist und somit wird eine Bevölkerungsschicht diskreminiert.

Im Zusammenhang mit dem Terrorismus der ETA wird ja auch nicht von Katholischem und/oder Christlichem Terrorismus gesprochen
 

Gorgona

Erhabener auserwählter Ritter
7. Januar 2003
1.177
Jede Religion ist dazu fähig Terrrorismus hervorzubringen. Ebenso jede Ideologie oder Weltanschauung.

Laut meines Verständnisses ohne jegliche Quellenangabe ist Terrorrismus die Durchsetzung Interessen einer kleinen Gruppe durch Gewalt gegenüber einer grossen Gruppe.

Ein kriegerischer Konflikt ist auf Grund der stark unterschiedlichen militärischen Macht der grossen Gruppe gegenüber der kleinen Gruppe nicht möglich.

Ich denke meine eigene Definition des Terrorismus hier einzubringen ist legitim, weil sich durch offizielle Definitionen das Bild des Einzelnen nicht ausser Kraft setzt.


Folgende Definitionen aus www.wissen.de kommen meiner Definition der Begriffe am Nächsten:


Terror
[der; lateinisch, "Schrecken"]

gewalttätige Form politischer Machtausübung und politischen Machtkampfs, Schreckensherrschaft.

Terrorismus

politische Strategie von Gruppen bzw. Einzelpersonen, die nicht an der Macht sind und den Umsturz der bestehenden Ordnung anstreben. Typische Mittel des Terrorismus sind Attentate auf Repräsentanten des bekämpften Regimes, Bombenanschläge auf zentrale Einrichtungen, Flugzeugentführungen und andere Formen der Geiselnahme, z. B. durch Besetzung von öffentlichen Gebäuden. Derartige Aktionen sollen auf politische Ziele aufmerksam machen, den Staat zu Überreaktionen verleiten bzw. zur allgemeinen Destabilisierung beitragen. Seine theoretische Wurzeln hat der Terrorismus im Anarchismus des 19. Jahrhunderts.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich eine Art des Terrorismus, die sich aus nationalen bzw. separatistischen Zielen speist, z. B. bei der jüdischen Irgun Zvai Leumi u. der arabischen PLO in Palästina, bei der FLN in Algerien, der baskischen ETA in Spanien, der IRA in Nordirland und der kurdischen PKK.

Terrorismus kann sowohl von "rechts" als auch von "links" ausgehen. Der Linksterrorismus der RAF (Rote Armee Fraktion) in der Bundesrepublik Deutschland entstand als ein Zerfallsprodukt der studentischen Protestbewegung der späten 1960er Jahre. Ähnliche Entwicklungen gab es in Frankreich und Italien (Action directe, Rote Brigaden). Auch rechtsextremistische terroristische Aktionen konnten seit den 1980er Jahren in verschiedenen europäischen Staaten beobachtet werden (Briefbombenattentate in Österreich, Anschläge gegen Asylbewerber in Deutschland). In den 1990er Jahren zeigte der internationale Terorismus neue Facetten. Islamisch-fundamentalistische Terroristen führten 1993 einen Sprengstoffanschlag auf das World Trade Center in New York durch. Die japanische Aum-Sekte setzte Giftgas gegen die U-Bahn in Tokyo ein (Chemoterrorismus). Damit standen die Schaltstellen der modernen Industriegesellschaft im Blickpunkt terroristischer Aktivitäten. Die verheerenden Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon im September 2001 bestätigten diese Entwicklung. Bombenanschläge auf der indonesischen Insel Bali und die Geiselnahme in einem Moskauer Theater zeigten im Oktober 2002 nachdrücklich, dass Aktionen terroristischer Gruppierungen heute ein Bedrohungsphänomen für alle Weltregionen bilden. Das Vernichtungspotenzial atomarer und biologischer Waffen (Bioterrorismus, Nuklearterrorismus) erhöht die Risiken für die global vernetzte moderne Kommunikationsgesellschaft, die auch durch die Anwendung von Computerviren und Eingriffe von "Hackern" gefährdet ist (Cyberterrorismus).

Die Hinwendung von Personen zum Terrorismus ist jeweils nur im Einzelfall zu erklären; Enttäuschung über die Wirkungslosigkeit gewaltloser Gesellschaftskritik, aber auch individuelle psychologische Faktoren sind von Bedeutung.




Der Begriff des islamistischen Terrors ist wohl ein künstliches Sprachprodukt,wobei im Suffix -istisch bereits eine Wertung abgegeben wird. Obwohl ursprünglich -istisch ein Fremdsuffix ist der bei Fremdwörtern angewandt wird.

Aber wie man im folgenden Artkelauszug lesen kann hat sich in der gegenwärtigen politischen Lage ein anderes Empfinden herausgebildet:
Beim Anhängen der Silbe "-istisch" handelt es sich zwar im strengen grammatischen Sinne nicht um eine Steigerung, sondern bloß um eine Ableitung, doch für unser Ohr hört es sich nach "mehr" an. In Zeiten von terroristischen Anschlägen durch Glaubenseiferer wird das "-istisch" gern verwendet, um das Böse, Gefährliche, Unberechenbare zu markieren. Manchem Schreiber ist ein -istisch nicht genug, er geht lieber auf Nummer sicher und verdoppelt den Effekt, auch wenn meistens keine sprachliche Notwendigkeit dazu besteht. Denn was ist, abgesehen von ein paar zusätzlichen Silben, der Unterschied zwischen einem fundamental-islamischen Extremisten und einem fundamentalistischen islamistischen Extremisten? Eines ist immerhin erwiesen: Wörter auf "-istisch" lösen Alarm aus, da gehen die Leser instinktiv in Deckung.

Aus: Brutalstmöglichst gesteigerter Superlativissimus (von Bastian Sick)
siehe: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,262334,00.html
 

lowtide

Geheimer Meister
16. September 2003
469
Gilgamesh schrieb:
Also könnte ich nach Deinem Shema auch einen Kommunistischen Terrorismus ins Leben rufen. Die RAF z.B. war dann so eine Kommunistisch-Terroristische Gruppierung!


Hier stimme ich dir zu nur ist eine Kommunistische Gesinnung eine Frage der persönlichen Entwicklung und der politischen Meinung, also eine selbstgewählte Lebensweise. Eine Religion kann mann nur bedingt wählen und somit ist 'die Bezeichnung 'Islamistischer Terrorismus' für mich nicht richtig gerechtfertigt.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@Gilga

"Also könnte ich nach Deinem Shema auch einen Kommunistischen Terrorismus ins Leben rufen. Die RAF z.B. war dann so eine Kommunistisch-Terroristische Gruppierung! "

JA! (Die RAF hat sich nicht umsonst ROTE Armee-Fraktion genannt)


"Und nach diesem Schema kann man doch jeder Gruppe Klassifizieren, oder?"

JA!


Du hast auch recht, wenn Du sagst, daß Terror immer Terror ist. Es ist ziemlich egal, wie man ihn nennt, Terror ist immer falsch.
 
G

Guest

Gast
Wie ich bereits in einem anderen Tread schrieb, ist alleine das Wort Islamisten oder Islamischer Terror nicht mit dem Islam in Verbindung zu bringen.
Diese Menschen vertretten ja nicht den Islam.

Ein Beispiel :

Ein durchgenallter Typ nimmt sich die Bibel vor und interpretiert Sie nach seinen Wünchen. Er sagt das eine bestimmte Passage sagt man solle alle Moslems töten. usw...
Selbst wenn er Anhänger finden würde, wäre es eine eigenständige Idiologie (Sekte) und hätte nichts mit dem eigentlichen Christentum zu tun.

Wenn man bei google nach einem Wort sucht :
"Islamisten" bekommt man ein Ergebins auf de. von 41100 bei
"Christisten" ist es ein Ergebnis von 8

Wörter haben eine grosse Macht auf die allgemeine Meinung. Alleine das immer Terroristen mit dem Wort Islam in Verbindung gebracht und in einem Athemzug genannt werden gehört zu einer geplannten Manipulation der Gesellschaften.


Übrigens hätte man die RAF auch Christisten nenne können. Ich glaube das diese Menschen alle Christlich getauft wurden. Aber das hätte damals ja nicht im Interesse der Politik gestanden.
 

Gorgona

Erhabener auserwählter Ritter
7. Januar 2003
1.177
@psst

Ich glaube schon dass "islamistich" nicht losgelöst von "islamisch" betrachtet werden kann.

Wie ich oben bereits sagte ist in dem Begriff "islamistisch" auch die Wertung enthalten, die man bei der Benutzung des Begriffes an den Tag legt. Nämlich die Gefahr die von Islam ausgeht.

Der Islam jedoch ist hier die Grundlage auf der man (der Benutzer des Begriffes) aufbaut.

Warum man bei christlich geprägtem Terrorismus nicht von christistisch spricht geht wohl tatsächlich auf den ursprünglichen Gebuach des Suffix -istisch zurück. Da es sich (seit langem) um kein Fremdwort handelt, kann hier -istisch aus dem Sprachgefühl nicht angewendet werden.

Obwohl ich in meinem Sprachgebrauch weitgehend auf political Correctness verzichte, versuche ich den Begriff des "islamistisch" zu umgehen. Ebenso wie z.B. den Begriff "Asylant" der die Assoziation "Simulant" in sich trägt. Leider ist der Mensch ein faules Wesen und benutzt wenn es ihm möglich ist die kürzeste Bezeichnung um seine Aussagen auf den Punkt zu bringen.
 

lowtide

Geheimer Meister
16. September 2003
469
psst schrieb:
Ein Beispiel :

Ein durchgenallter Typ nimmt sich die Bibel vor und interpretiert Sie nach seinen Wünchen. Er sagt das eine bestimmte Passage sagt man solle alle Moslems töten. usw...
Selbst wenn er Anhänger finden würde, wäre es eine eigenständige Idiologie (Sekte) und hätte nichts mit dem eigentlichen Christentum zu tun.

Ein anderes Beispiel

In den USA gibts ja immer mal wieder Anschläge fanatischer christen auf Abtreibungskliniken, jedoch wird hier ja auch nicht von einem christlichen
Terrorismus gesprochen.
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
@psst
Wörter haben eine grosse Macht auf die allgemeine Meinung. Alleine das immer Terroristen mit dem Wort Islam in Verbindung gebracht und in einem Athemzug genannt werden gehört zu einer geplannten Manipulation der Gesellschaften.


Übrigens hätte man die RAF auch Christisten nenne können. Ich glaube das diese Menschen alle Christlich getauft wurden. Aber das hätte damals ja nicht im Interesse der Politik gestanden.

Die RAF hatte ja auch keine religiöse Motivation.
Man spricht ja nicht vom islamistischen Terrorismus, weil die Täter Muslime sind, sondern weil sie ihre Taten mitttels ihrer "eigenwilligen" Interpretation des Koran rechtfertigen und aus dieser auch ihre Motivation nehmen. Allerdings kann man auch noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass sie durchaus auch politische Ziele anstreben, die sie geschickt in ein Religionsgewand einkleiden.
Bei der RAF war es ja nicht so, daher hinkt dein Vergleich rundum.

Bei jedem Aufruf wird Allah gepriesen, Allah wird zur Rechtfertigung des Jihad herangezogen.
(und wenn gemäßigte Imane dem widersprechen und diese Taten verurteilen, werden diese Imane als Propagandawerkzeug des Westens verurteilt).


Auch wenn die Taten nichts mit dem Islam zu tun haben, berufen sich die Täter immer wieder auf ihn.
In Ihrer verqueren Sichtweise sind diese Taten von Allah gewollt und gut:

So I tell you and Allah is Surety over what I say, if America increases or does not reduce the intensity of their aggression, we will respond in an equal manner by the permission of Allah, the Most Magnificent. I swear by Allah that the youth of Islam are preparing for what will fill your hearts with fear and horror and will target your economic lifeline until you restrain from your aggression and enmity or the fastest towards aggression dies.

I ask Allah, the Most Great, to provide us with support from Him – He is Our Protector and the only One capable of that.

We, with God's help, call on every Muslim who believes in God and wishes to be rewarded to comply with God's order to kill the Americans and plunder their money wherever and whenever they find it. We also call on Muslim Ulema, leaders, youths, and soldiers to launch the raid on Satan's US troops and the devil's supporters allying with them, and to displace those who are behind them so that they may learn a lesson.

Islamic Governments have never and will never be established through peaceful solutions ans cooperative councils.
They are established as they always have been:
by pen and gun - by word and bullet - by tongue and teeth"

Sie heissen aus diesem Grund Islamisten.
Nicht wegen ihrer Religion sondern wegen ihrer Interpretation ihrer Religion.
 

Kurdistan

Geheimer Meister
13. November 2003
152
Vieleicht hilft euch das weiter.

3.1 Ursprung des Begriffs "Islamismus"

Islamistische Organisationen sind ein in allen Ländern mit muslimischer Bevölkerung auftretendes Phänomen. In mehrheitlich muslimisch geprägten Staaten stellen sie zumeist eine Oppositionsbewegung auf breiterer Basis dar. In Staaten mit muslimischen Minderheiten sind sie häufig bestrebt, als Repräsentanten und Interessenvertreter dieser Minderheit anerkannt zu werden. Die Eigenbezeichnung "Islamisten" (arab. "islamiyun") betont den politischen und gesellschaftlichen Anspruch der Bewegung. Der Islamismus, das theoretische Konzept der Bewegung, wird in der deutschen und englischen Sprache auch "Islamischer Fundamentalismus / Fundamentalism" und im Französischen "Intégralisme" genannt. Die zuletzt genannten Bezeichnungen enthalten jeweils einen wichtigen Aspekt dieser Ideologie. Zum einen den Rückgriff auf die allein als authentisch betrachteten Quellen, zum anderen den unteilbaren, universalen Anspruch. Für die Aufgabenerfüllung des Verfassungsschutzes ist allein maßgebend, daß es sich um Organisationen mit politischem Durchsetzungswillen handelt. Die inhaltliche Definition von Fundamentalismus oder Integralismus ist allerdings für Zwecke des Verfassungsschutzes zu ungenau, da sie persönlich getroffene religiöse oder weltanschauliche Einstellungen einschließt. Die Bezeichnung "Islamismus" geht parallel zu anderen politischen Konzepten und Ideologien. Sie ist daher weit besser geeignet, die Perspektive des Verfassungsschutzes ausschließlich auf die politischen Bestrebungen dieser Bewegung klarzustellen.

Quelle: http://www.extremismus.com

Man spricht ja nicht vom islamistischen Terrorismus, weil die Täter Muslime sind, sondern weil sie ihre Taten mitttels ihrer "eigenwilligen" Interpretation des Koran rechtfertigen und aus dieser auch ihre Motivation nehmen.

Das Stimmt nicht den der Islam ist eigendlich für die wahren Muslime nicht verschieden auslegbar. Bislang besinnen sich alle Islamisten auf den Koran und zitiren ihn auch, man muss nur genau hinhören und wird sehen, daß diese Koran gerecht eigendlich vorgehen.

Die Islamisten richten sich strickt nach dem Islam und das macht sie gefährlich, ich komme aus dem Iran und da geht man nach der Gesätzgebung der Sharia vor und rechtvertigt alles mit dem Koran.

Dazu gehört öffendlich Frauen peitschen, steinigen und und und dies war ja zu der enstehung des Islam gang und gebe. Warum behaubten heute einige diese wäre nicht der Islam?

Es ist der alte Islam, und keine neue endeckung oder ein neues vernomen! Und alle anderen die ihn für den falschen Islam halten teuschen sich oder wollen es nicht warhaben weil die Mehrheit einem neuen Islam folgt (friedlicher Islam).

Schaut doch 1400 Jahre zurück oder zur Zeiten der Osmanischen-Islamisirung, damals wären Ben Laden und Co. heilige gewesen.

Wer behaubtet die Islimisten wären keine wahren Moslems der lügt sich in die Tasche oder er kennt den Islam nicht oder er leugent den Zusammenhang weil es ihm oder ihr peinlich ist.

Doch die Wahrheit läst sich nicht verstecken, man muss sich nur Infomiren und in den Koran blättern.

MfG
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
islamisch - islamistisch

In der aktuellen Diskussion um die Terroranschläge in den USA werden immer wieder die Begriffe "islamisch" und "islamistisch" verwendet. Aber nicht immer korrekt, wie der Islam-Wissenschaftler Marco Schöller vom Orientalischen Seminar der Universität Köln gegenüber wdr.de erklärte.

"Islamisch" ist laut Schöller ein allgemeiner Sammelbegriff, der sich auf die Religion und Kultur der Moslems bezieht. So könne man von "islamischer Welt" (im Unterschied zum "christlichen Abendland") oder von "islamischen Ländern" sprechen.

Die Bezeichnung "islamistisch" ist hingegen ein politischer Begriff, sagte Schöller. Das Wort "islamistisch" beziehe sich auf eine fundamentalistisch-moslemische Ideologie, die verschieden ausgeprägt und mehr oder weniger extremistisch sein könne. Als "islamistisch" könnten vor allem Gruppen oder Organisationen bezeichnet werden. Der Ausdruck "islamistische Länder" hingegen sei irreführend und verwische den Unterschied zwischen friedlichen und extremistischen Moslems. Quelle
 

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
Moment...
wie Gorgona aufgezeigt hat, suggeriert die Endung -isten eine Gefahr, die von etwas ausgeht.

Nun geht aber vom Islam in dem Sinne keine Gefahr aus. Warum sollte auch eine Religion (unabhängig von vielen Deutungen) selbst eine Gefahr darstellen?

Aber, genau hier setzt dieses Wort "Islamistischer Terrorismus" an, denn es zeigt dem Westen (dem Normalbürger) eine Islamische Bedrohung an, die in der Tat auch vorhanden ist, wenn auch nicht auf Konflikteben.

Das Christentum (bzw der christlich religiöse Mensch) scheint sich in der Regel vor dem Islam zu fürchten. Diese natürliche Angst vor dem Unbekannten, wird von Meinungsbildner dazu mißbraucht, eine Religion in Mißkretit zu bringen, in dem man diese Bedrohungsempfindung in die Extreme verlagert und somit eine Schreckensherrschaft (Terror) vorhersagt, bzw Konstruiert, die bekämpft werden muß.

Mit der wahren Bedeutung des Islam,hat dieses jedoch nicht zu tun! Wenn sich der Westen vor dem Islam (als Konkurrenz-Religion) fürchtet, dann sollte sie sich fragen, warum?

Eine gewaltpredigende Bedrohung ist der Islam nicht, eine Extreme wie in Iran wird es nicht mehr geben und eine Behauptung, in islamischen Nationen wäre eine Demokratie nicht möglich, kommt aus den selben Quellen, wie das Konsrukt Islamistsicher Terrorismus!

Ginge es hier um den jüdischen Glauben, hätte man schon längst eine Klage wegen Antisemitismus an den Hals bekommen! Bei dem Islam scheint es nicht so.

Ich werte diese Manipulation ähnlich den Manipulationen in den USA,wo die Schwarzen stets als Wilde, kriminelle und dumme Kreaturen dargestellt wurden, die die weiße Gesellschaft zerstören möchten.

Genau auf diese Art, versuchen die gleichen Kräfte, diese Gedanke auch auf den Islam zu bündeln, damit eben der Christ (denn den Moslem beleidigt diese Bezeichnung ungemein) sich hiervon bedroht fühlt und für bstimmte temporal-geopolitische-Interessen sein OK und Zustimmung gibt, und hinwegschaut, wenn mißbrauchter Machtapparat Völkerrecht, Menschenrecht und die Grundrechte aus den Angeln hebt!

Eine Bedrodung seitens irgendwelcher Terroristen hat es schon immer gegeben. Die 70er haben wir ohne Einschnitte in die Grundrechte überlebet,obwohl Terror in Aktion war, die 80er, die 90er auch. Und nun will man uns weismachen, dass wir einer so großen Bedrohung ausgesetzt sind, das für diese strenge Maßnahmen von nöten sind!

Und dann wird noch dieses Unwort erfunden!

Ich denke, dass dieses Konstrukt (Islamistsch) von der amerikanischen Politik derart manipulativ eingesetzt wird, dass man das Christentum als Schutzschild für eigene Verbrechen an der Menschlichkeit mißbraucht!

Man nimmt von dieser Religion seine schlechteste und schlimmste Auslegung und tut so, als wenn dies das richtige Gesicht dieser Religion sein, um eine Bedrohungsemotion hervorzurufen!

Aber, so ist es nicht.

Der Terror steht für Terror und hat mit dem Oberbegriff Islam nichts zu tun! Wie denn auch? Kann man Terror noch steigern? Soll das etwa bedeuten, dass es auch anderen Terror gibt, einen gemäßigten, aber der Islamische, dass ist die Mutter allen Terrors!?


:arrow: Gilgamesh
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
@ Gilgamesh

Also ich kenne wirklich nicht EINEN Menschen, der nicht klug genug ist zwischen der Religion Islam und dem faschistoiden Irrläufer zu unterscheiden.

Du konstruierst Konfliktpotentiale die so einfach nicht da sind.

Deutsche und türken leben hier seit gut 40 Jahren friedlich zusammen und egal mit wem ich rede - ob Türke oder Deutscher - alle können sehr wohl zwischen dem friedlichen Islam und dem "BombensindAllahsWille" - SchariaIslam unterscheiden.

AlQuaeda versucht natürlich auch mit diesen Anschlägen, das Misstrauen gegen den Islam zu schüren und somit einen Keil zwischen Morgen- und Abendland zu treiben.
Aber reinfallen werden darauf wohl nur die geistig Minderbemittelten.
 

Kurdistan

Geheimer Meister
13. November 2003
152
Man nimmt von dieser Religion seine schlechteste und schlimmste Auslegung und tut so, als wenn dies das richtige Gesicht dieser Religion sein, um eine Bedrohungsemotion hervorzurufen!

Der Koran hat nur ein Gesicht und wen man ihn liest wird man sehen ob die Islamisten ihn besser auslegen oder die friedlichen Moslem.
 

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
Technoir schrieb:
Deutsche und türken leben hier seit gut 40 Jahren friedlich zusammen und egal mit wem ich rede - ob Türke oder Deutscher - alle können sehr wohl zwischen dem friedlichen Islam und dem "BombensindAllahsWille" - SchariaIslam unterscheiden.
.

Genau! Und da Du den "guten" Islam kennengelernt hast, warum nimmst Du Dir dann den "schlechten " Islam als Beispiel?

Maßstab ist und darf nur das Gute sein!

AlQuaeda versucht natürlich auch mit diesen Anschlägen, das Misstrauen gegen den Islam zu schüren und somit einen Keil zwischen Morgen- und Abendland zu treiben.
Aber reinfallen werden darauf wohl nur die geistig Minderbemittelten

Und deswegen denke ich, dass AQ eben ein Konstrukt ist, ein Konstrukt der Elite-Geheimdienste, um eben geistig minderbemittelte für eigene Aktionen zu gewinnen und gleichzeitig und unterschwellig einen zweiten Krieg zu führen, nämlich einen Religionskrieg!

Ich könnte diese Gedanken noch weiter gehen und mit meiner hier oft zitierten "Temporal-Politik" darauf hinweisen, dass sich der Islam, alleine schon wegen der Geburtsrate, stark ausbreitet, und bald von geopolitischer Bedeutung sein wird, dieser Gedanke wiederum einer Dritten Gruppe nicht ganz schmeckt, weil es eben deren globale Macht ungemein einschränken wird.

Das ist eines der Hauptgründe, jetzt schonmal den Weg zu ebnen, diese Bewegung zu teilen,sie zu schwächen, besser noch, sie unter eigener Kontrolle zu bringen.

Deswegen der Verruft mit dem Präfix "Islamistisch"! Es brennst sich in die Gedanken Normalsterblicher ein und macht Sie blind und willig für "dunkle" Absichten!

:arrow: Gilgamesh
 

Technoir

Meister vom Königlichen Gewölbe
29. April 2002
1.452
@gilga
Genau! Und da Du den "guten" Islam kennengelernt hast, warum nimmst Du Dir dann den "schlechten " Islam als Beispiel?

äähhm wie habe ich DAS denn jetzt bitteschön zu verstehen?

Und deswegen denke ich, dass AQ eben ein Konstrukt ist, ein Konstrukt der Elite-Geheimdienste, um eben geistig minderbemittelte für eigene Aktionen zu gewinnen und gleichzeitig und unterschwellig einen zweiten Krieg zu führen, nämlich einen Religionskrieg!

Jaja, aber wie es der CIA/Mossad es schaffen soll, über fast 2 Jahrzenhnte hinweg diese schwärzeste aller schwarzen Operationen geheimzuhalten musst du mir mal erklären. :lol:
Über 5 verschiedenen Regierungen verschiedenster Coleur hinweg und ohne dass der Kongress oder Senat etwas davon mitbekommt.
Und alle Geheimdienste der Welt sind ebenso dumm?

Aber sie schaffen es nichtmal die IranContra Geschichte unterm Teppich zu halten oder wie neulich ein internes Memo von Rumsfeld.

Erzählst du diese witzigen Märchen eigentlich auch anderswo als nur hier?
 

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