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Spiegel am Montag

Gilgamesh

Erhabener auserwählter Ritter
24. Juni 2003
1.110
Eigentlich ist dies ganz und gar mein Thema, aber ich werde mich in Zurückhaltung üben. Zumal die Geschichte mitlerweile an Eigendynamik zu gewinnen scheint.

Jedoch befürchte ich nichts Gutes in dieser Entwicklung. So kann sich das Ganze als die Erschließung von neuen Wählergruppen herausstellen, als sich wirklich mit diesem Thema zu befassen und ernsthaft Licht hinter den Anschlägen zu bringen.

Wir werden sehen...

So hat letztens auch die gute Maischberger den Peter Scholl nach seiner Meinung zu den Verschwörungstheorien gefragt. Dieser hat es aber vermieden, sich an dieser Diskussion zu beteiligen. Was dieses nun bedeutet? Keine Ahnung! Zumindest sind die Diskussionen hierüber bis in die intellektuellen Schichten unserer Gesellschaft vorgedrungen und man redet offen darüber. Das finde ich sehr erstaunlich!

:arrow: Gilgamesh
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
Der Spiegel hatte sich mit der Titelstory in seiner Ausgabe 49 vom 3.12.01 relativ weit aus dem Fenster gelehnt und ein bisschen voreilig mehr oder weniger ein Endergebnis der Ermittlungen der 9-11 Ereignisse publiziert. Was wollten die also machen, um ihr journalistisches Selbstbild zu wahren? Einigen arbeitssamen Rechercheuren gegenüber, die das quasi ehrenamtlich und obendrein geduldiger und sorgfältiger gemacht haben, können die ehrverletzten Profischreiber offenkundig nur Neid empfinden. Den Buchautoren, die Umsatz gemacht haben gegenüber gleich ganz unverhohlen. Den Umsatz hätten sie lieber gerne mit einem Sonderheft gemacht, nix war´s aber. Der aktuelle Spiegel-Artikel spiegelt genau das wieder: Flache Verniedlichung von kritischem Geist, textlich ein bisschen polemisch verpackt, damit die Kundschaft auch was zum belächeln hat, sich aber ebenso "vom Spiegel viel besser informiert" fühlen kann, das war´s dann schon fast. Nur fast, denn ohne zwanghaftem Spagat zu Di und JFK geht ja nix. Durch die redaktionelle Zylinderkopfdichtung drückt sich gleichzeitig der Bückling vor einfachen Lösungen, die schon Stunden nach den Anschlägen dank CNN verteilt wurden. Hach Spiegel, ein schöneres Selbst-Outing konntest du gar nicht bringen. Weiter so!
 

Der Nager

Geheimer Meister
21. August 2002
438
Naja, was erwartet ihr? Dass der Spiegel in fetten Lettern titelt "Bush-Clique lässt Türme sprengen" ??? Also, wenn so ein Thema in den Mainstreammedien verwurstet wird, dann ist das Resultat natürlich klar, genauso klar wie das Resultat, wenn sich die Hardcore-Verschwörer drüber hermachen. Auf der einen Seite kann nicht sein, was nicht sein darf, auf der andern Seite ist, was nicht sein kann. :?
 

Elbee

Vorsteher und Richter
28. September 2002
730
Gilgamesh schrieb:
So hat letztens auch die gute Maischberger den Peter Scholl nach seiner Meinung zu den Verschwörungstheorien gefragt. Dieser hat es aber vermieden, sich an dieser Diskussion zu beteiligen. Was dieses nun bedeutet? Keine Ahnung!

:arrow: Gilgamesh

Na, den Scholl-Latour kann man getrost als alten Hasen mit Breitenspektrum bezeichnen. Ist Islam-Experte und war jahrelang Korrespondent von Saigon bis Telaviv. Der ist klug genug, sich hier und dort dumm zu stellen. Könnte er sich gleich mit einem Schild um den Hals "Kick me" (= kill me) in die Talk-Sendung setzen, wenn er sein Hinter-den-Kulissen-Wissen auch noch in aller Öffentlichkeit preis gäbe.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Ganterchen schrieb:
Den ärgerlichen Unterton habe ich auch festgestellt, der stellt sich aber zwangsläufig irgendwann ein, wenn man permanent mit Verschwörungen konfrontiert wird und wenn einfach jedes Argument, das man vorbringt mit "das hat die CIA gefälscht" widerlegt wird,

Wenn du dich darüber ärgerst, ok, aber die Leute vom SPIEGEL schreiben sowas normalerweise ohne Kommentar hin, so daß der denkende Leser selbst sagen kann, daß der , der ein derartigen Kommentar von sich gibt, nicht glaubwürdig ist.
Diesmal standen aber so Sätze wie "Alles Quatsch" da, gerade so als ob sich jeder normale Mensch denken könne, daß es völlig logisch ist, daß sich eine Maschine beim Zusammenprall mit so einem Gebäude wie dem Pentagon praktisch in Luft auflöst und KEINERLEI Trümmerteile hinterläßt. Das liest sich dann gerade so, als ob wir jetzt gefälligst unbedingt deren Standpunkt einzunehmen haben. Nicht gerade daß was man unter "kritischer Berichterstattung" zu verstehen pflegt.

Zum Artikel: ja, der Artikel hat sich vornehmlich der einfach zu widerlegenden Dinge angenommen. Aber wenn man sich hier mal so umschaut, kursiert ein Großteil davon hier noch immer und hat sich hartnäckig festgesetzt, wie der Dreckrand in einer Badewanne. Wollte man sich der richtig komplexen Verschwörungstheorien annehmen, bedürfte es schon sehr viel mehr Arbeit und Mühe, die man zweifelsohne aufbringen könnte, die aber sehr viel Zeit und teuren Zeitschriftenplatz kostet.

Und mit der man sich die Finger verbrennen kann, weil man nicht über die Möglichkeiten von professionellen Journalisten verfügt.

Nebenbei gesagt, hier kann jeder seine Verschwörungtheorie aufschreiben, und jeder kann sie widerlegen. Diese Seite hier zum Maßstab aller Verschwörungtheoretiker zu machen ist doch sehr kleinkariert gesehen.

Daß sich der SPIEGEL der Verschwörungstheorien jetzt endlich mal einigermaßen umfassend angenommen hat, hat wohl eher damit zu tun, daß irgendwelche wüsten Geschichten nicht nur in Internetforen kursieren, sondern inzwischen auch den Weg an die Stammtische verrauchter Schankwirtschaften gefunden haben: ein passabler Nährboden, nach 45 Jahren wurde das Kleinreden der deutschen Kriegssschuld und artverwandter Themen .... irgendwann langweilig, da kamen die hanebüchen Geschichtchen um den 11. Sebtember gerade recht und der SPIEGEL sieht sich (endlich) genötigt, für ein wenig Klarheit zu sorgen.

Ah ja.....die berühmte Theorie von "wir Deutschen stehen ja auf Verschwörungstheorien", also alle anderen nicht.

Außerdem existieren nicht nur "wüste Geschichten" im Internet, sondern auch eine gewaltige Sammlung an Fakten, die bei genauerer Betrachtung Fragen aufwerfen, die bei Nichtbeantwortung zu ebenjenen "wüsten Geschichten" führen.

Wenn du den Verschwörungstheoretikern einseitige Sicht vorwirfst, mußt du dir den Vorwurf ebenfalls gefallen lassen.
 

Ganterchen

Großmeister
13. April 2003
83
Oh, ich lasse mir den Vorwurf der Einseitigkeit durchaus gefallen - zumindest hier in diesem Forum mache ich mir nicht die Mühe, Sachverhalte von mehr als einer Seite zu beleuchten. Schließlich tut's sonst auch niemand. Ich denke nicht, daß es lohnend ist, sich ein paar Stunden Gedanken zu machen und Recherche zu betreiben, nur um sich kritisch mit 3 Pfund Text auseinanderzusetzen, die irgenwer von irgendeiner Seite gedankenlos herunterkopiert hat, um sich auch ja keine Mühe zu machen (gleichwohl aber als besonders kritischer Geist darzustehen, selbstredend).

Der SPIEGEL enthält meist unkommentierte Artikel? Ich glaube, der SPIEGEL hat noch NIE unkommentierte Artikel enthalten. Gerade der SPIEGEL hat immer ein Mischmasch aus guter Recherche und beißendem Kommentar abgeliefert, das ist ja sozusagen das "Erfolgsrezept".
Politisch kann ich mit dem SPIEGEL übrigens wenig anfangen (ich lese lieber ZEIT oder FAZ oder TITANIC), gut recherchierte Ergebnisse liefert er aber allemal.

Ich habe gar nicht behauptet, daß nur die Deutschen auf Verschwörungstheorien stünden, wenngleich ich so langsam geneigt bin entgegen meiner sonstigen Gewohnheit sowas wie "deutsche Eigenarten" bei der kollektiven Bearbeitung zeitgeschichtlicher Phänomene auszumachen ("Deutsche kauft nicht beim ...").
Nein, mir ging's darum, daß Revanchismus und Revisionismus an den Stammtischen stets einen fruchtbaren Boden fanden. Das undifferenzierte Amerika-bashing ist aber eine recht neue Erscheinung, zuvor reduzierten sich die Themen weitgehend auf das 3. Reich. Wüste Verschwörungen in Sachen 11. September, die sind - zumindest als Massenphänomen - eine relativ neue Erscheinung, mithin der Grund dafür, daß sich der SPIEGEL ihrer angenommen hat, womit ich Deine Frage vielmehr Deiner Rüge entgegnen wollte, daß der SPIEGEL quasi reichlich spät dran sei, wenn er sich dem Thema erst jetzt annähme.

Nochmal: ich glaube nicht, daß es die Mühe Wert ist, jede noch so abstruse Theorie in Massenzeitschriften zu widerlegen. Das wäre reichlich zuviel des Guten. Stattdessen finde ich es gut, daß zumindest eine Handvoll der ach so interessanten September-Mythen aufgedröselt wurden. Mehr war nicht zu erwarten und mehr würde dem Thema wahrlich zuviel Bedeutung beimessen.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Ganterchen schrieb:
Oh, ich lasse mir den Vorwurf der Einseitigkeit durchaus gefallen - zumindest hier in diesem Forum mache ich mir nicht die Mühe, Sachverhalte von mehr als einer Seite zu beleuchten. Schließlich tut's sonst auch niemand.

Warum haben typen, die so reden, immer ne gelbe Karte ???


Politisch kann ich mit dem SPIEGEL übrigens wenig anfangen (ich lese lieber ZEIT oder FAZ oder TITANIC), gut recherchierte Ergebnisse liefert er aber allemal.

Ah ja.....besonders letzteres ist politisch hochinteressant............


Nein, mir ging's darum, daß Revanchismus und Revisionismus an den Stammtischen stets einen fruchtbaren Boden fanden. Das undifferenzierte Amerika-bashing ist aber eine recht neue Erscheinung, zuvor reduzierten sich die Themen weitgehend auf das 3. Reich. Wüste Verschwörungen in Sachen 11. September, die sind - zumindest als Massenphänomen - eine relativ neue Erscheinung, mithin der Grund dafür, daß sich der SPIEGEL ihrer angenommen hat, womit ich Deine Frage vielmehr Deiner Rüge entgegnen wollte, daß der SPIEGEL quasi reichlich spät dran sei, wenn er sich dem Thema erst jetzt annähme.

Oha....ich bin also ein Amerika-Basher vom revanchistischen Stammtisch......interessant.....naja, pauschalisier ruhig weiter!

Nochmal: ich glaube nicht, daß es die Mühe Wert ist, jede noch so abstruse Theorie in Massenzeitschriften zu widerlegen. Das wäre reichlich zuviel des Guten. Stattdessen finde ich es gut, daß zumindest eine Handvoll der ach so interessanten September-Mythen aufgedröselt wurden. Mehr war nicht zu erwarten und mehr würde dem Thema wahrlich zuviel Bedeutung beimessen.

Stell dir doch mal vor, die "inoffizielle" Fassung stellt sich als wahr heraus - wäre das nicht schon von Bedeutung ? Und ist es nicht von Bedeutung, Aufklärung zu betreiben ? Es muß ja nicht unbedingt der SPIEGEL sein, reicht ja schon, wenn es IRGENDEINER tun würde. sonst tun wirs, und was dabei herauskommt, siehst du ja.
 

XaDis

Geheimer Meister
10. Januar 2003
231
captainfuture schrieb:
auf jeden fall ist der ein brüller :

So aber fügt sich die Wahrheit für die Verschwörungstheoretiker wie bei Kindern das Kreuzworträtsel: Haustier mit vier Buchstaben? Ktze.

p.s.: @ganterchen : danke übrigens für den artikel
Kann mir jetzt mal vielleicht einer erklären warum mir auf Anhieb "maus" einfiel? Ist zwar noch nicht überall als Haustier anerkannt (die armen niedlichen Nager) aber irgendwie tanz ich doch nach Ganterchens Meinung wieder aus der Reihe, oder? :twisted: :lol:

(Please Ignore this Sign!) :roll: *pfeiff*
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
XaDis schrieb:
captainfuture schrieb:
auf jeden fall ist der ein brüller :

So aber fügt sich die Wahrheit für die Verschwörungstheoretiker wie bei Kindern das Kreuzworträtsel: Haustier mit vier Buchstaben? Ktze.

p.s.: @ganterchen : danke übrigens für den artikel
Kann mir jetzt mal vielleicht einer erklären warum mir auf Anhieb "maus" einfiel? Ist zwar noch nicht überall als Haustier anerkannt (die armen niedlichen Nager) aber irgendwie tanz ich doch nach Ganterchens Meinung wieder aus der Reihe, oder? :twisted: :lol:

Der Satz stammt aus dem SPIEGEL-Artikel........so fingerhebbeserwisserrisch.....
 

KoRnyRoach

Geheimer Meister
4. November 2002
374
Hehe...das interessiert mich jetzt aber mal, was der spiegel darüber schreibt, hab gestern erst nen interesannten artikel in unserer Tageszeitung ( Trierischer Volksfreund - www.intrinet.de) gelesen, und werd mir den spiegel gleich morgen früh am bahnhof kaufen!
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Woppadaq schrieb:
Warum haben typen, die so reden, immer ne gelbe Karte ???
Anmerkung mod: Wenn jemand eine gelbe Karte hat, dann sollte es selbstverständlich sein, ihn nicht damit zu provozieren.
Die Gelbe Karte dient als Ermahnung an den User und nicht als Pranger, vor den anderen Usern.
Jemand der andere user...... die eine gelbe Karte haben...... provoziert, kassiert selber eine.
Namaste
Lilly
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
@sillylilly

Ich mache nur ungern Leute nieder, aber wenn sich jemand ständig über anderer Auftreten aufregt, statt mal sein eigenes Auftreten zu hinterfragen, dann endet das früher oder später für ihn in einer gelben Karte. Is halt meine Beobachtung.
 

Ganterchen

Großmeister
13. April 2003
83
@Woppadaq

Warum haben typen, die so reden, immer ne gelbe Karte ???

Ist mir nicht bekannt, trotz mehrfachen Nachfragens habe ich keine Antwort erhalten.

Oha....ich bin also ein Amerika-Basher vom revanchistischen Stammtisch......interessant.....naja, pauschalisier ruhig weiter!

Ich habe nicht Dich gemeint und niemanden konkret angesprochen.
Nochmal: Du schriebst in Deinem ersten Posting:

Schlimm genug, daß es immerhin mehrere hunderttausend verkaufter Bücher und tausende von aufgestellten Fragen bedarf, bis sich der SPIEGEL endlich bequemt, mal wenigstens ein Teil der offenen Fragen zu beantworten.

Daraufhin habe ich versucht zu erläutern, daß der SPIEGEL sich erst jetzt mit dem Phänomen befaßt, weil es den Weg an die deutschen Stammtische gefunden hat.
Das muß ja nicht stimmen, womöglich gibt es andere Gründe, ich habe Dir aber NICHT unterstellst, daß Du vorzugsweise amerikabashenderweise in verrauchten Hinterzimmern sitzt. Geh doch einfach auf das ein, was ich schreibe, stell' es meinetwegen richtig, aber ich finde es reichlich unfair, wenn Du Teile von Thesen, die ich aufstelle, einfach auf Dich projezierst.

Stell dir doch mal vor, die "inoffizielle" Fassung stellt sich als wahr heraus - wäre das nicht schon von Bedeutung ?

Welche der inoffiziellen Fassungen denn? Hier gibt es ja mindestens genausoviele Fassungen wie Mitglieder :-)

Und ist es nicht von Bedeutung, Aufklärung zu betreiben ? Es muß ja nicht unbedingt der SPIEGEL sein, reicht ja schon, wenn es IRGENDEINER tun würde. sonst tun wirs, und was dabei herauskommt, siehst du ja.

Es ist nie verkehrt, Dinge aufzuklären. Ich sehe aber beim 11.9. wenig Aufklärungsbedarf, zumindest ist er nicht so groß, als daß er ausreicht, um eine komplette Verschwörung daraus zusammenzubasteln.
Stattdessen scheint's eher so zu sein, daß der SPIEGEL recht nah an der Wirklichkeit argumentiert, wenn er behauptet, daß mancher sich zuvor eine Wirklichkeit zurechtlegt ("Die Amerikaner sind böse Kriegstreiber"/"Die CIA ist Schuld an 9/10 allen Übels auf dieser Welt" etc.) um dann hinterher irgendwelche Versatzstückchen zu einer in sich nur mäßig schlüssigen Theorie für Leichtgläubige zusammenzuschrauben.

Inzwischen sind Verschwörungstheorien wirklich zu einer Art Massenpsychose herangereift, die mir so langsam Angst bereitet - nicht, weil ich Angst davor habe, daß irgendetwas an die Oberfläche gefördert wird, was ich für gänzlich ausgeschlossen halte. Nein, mich ängstigt eher, daß z.T. aberwitzigste Geschichtchen den Weg in den Mainstream gefunden haben. Wenn soetwas passiert, kann sich die Gesellschaft in keinem besonders guten Zustand befinden - wie sonst kann es möglich sein, daß pure Science-Fiction für absolut wahrscheinlich gehalten wird?

Im TITANIC-Artikel steht, daß der Mensch in der globalisierten Welt jeden Halt verloren zu haben scheint und sich daher an alles klammert, was ihm eine wahnsinnig komplexe Welt einfach und in sich schlüssig zu erklären vermag - Verschwörungen eben. Solange solch ein Gebaren nur gesellschaftliche Randgruppen betrifft, fällt's nicht besonders auf und wird auch nicht problematisch, sobald sowas aber zur Massenpsychose zu werden droht, hat man allen Grund, sich Sorgen zu machen.[/quote]
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Was mich am SPIEGEL-Artikel stört, ist, dass eines der Argumente, die gegen die Verschwörungstheoretiker ins Feld geführt werden, ist, dass diese gerne alle Fakten und Theorien, die gegen ihre Argumentation sprechen, weglassen und sich statt dessen auf möglichst skurrile Detaillfragen stürzen, um sich sinnlos in deren Betrachtung zu ergehen.

Genau dessen hat sich aber der dies anprangernde Autor des SPIEGEL-Artikels selbst schuldig gemacht, da er sich für den Leit-Artikel aus dem Kanon der unorthodoxen Erklärungsversuche und Verschwörungstheorien nur diejenigen herausgesucht hat, von denen er bereits zu wissen glaubte, dass sie mit Fehlern behaftet sind.

Kein Wort zu PNAC, wo schon Jahre vorher von der Bush-Regierung nahestehenden Menschen ein "neues Pearl Harbour" gefordert wurde, keine Kritik an der mangelnden Information der Bürger durch die amerikanischen Geheimdienste, keine psychologischen Ansätze zur Erklärung der Entstehung von Verschwörungstheorien, kein Wort der Kritik an einer Gesellschaft, in der - besonders junge - Menschen gleichzeitig virtuell mit "Men in Black", "Akte X", "Bowling for Columbine" sowie Foren wie diesem hier und in einer parallelen Realität vom Urheberland des Großteils dieser Dinge entgegen internationalem Recht der Irak bombardiert wird.

Aber die Phase der Aufregung über diese Arroganz eines Angriffskriges scheint der SPIEGEL ja bis zum nächsten Mal überwunden zu haben - damit lässt sich momentan auch einfach kein Geld mehr verdienen.

Handwerklich kann man dem Artikel imho nichts vorwerfen, die aufgelisteten Detaill- und Konzeptfehler von Bröckers & Co. will ich gar nicht in Schutz nehmen. Den gewählten Fokus des Artikels finde ich jedoch unpassend - wenn der SPIEGEL sich beispielsweise hier über die Verschwörungstheorie zur Ermordung von JFK nur sehr spöttisch und distanziert äußert, erinnert mich das an die Zeit vor ein paar Jahren, als derselbe SPIEGEL seitenlang dieselbe Geschichte ausbreitete, nur weil Oliver Stone einen Film darüber gedreht hatte und es sich nun zu rechnen schien.
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Hurra, der Spiegel-Artikel hat seine volle Wirkung bereits erzielt, bereits wenige stunden nach der veröffentlichung. Toll, man muß kein Hellseher sein, um zu wissen, dass diese Diskussion jetzt immer weiter eskalieren und das Niveau weiter sinken wird. Wir haben in diesem Land ja auch keine anderen Probleme. Warum berichtet der Spiegel in seinem Leitartikel nicht mal über die verkorkste Politik, die derzeit in diesem Land betrieben wird? Genau so ist der Spiegel im übrigen überhaupt erst zu der ' Instanz' geworden, die er heute darstellt. Mit angeblich unbestreitbaren beweisen kam der Spiegel damals mit der Story raus, der reichtagsbrand sei die Tat eines Einzeltäters und nicht das Werk einer Verschwörung. Das traf damals den Puls der Zeit und machte den Spiegel von heute auf morgen sehr bekannt in der Republik. Das diese behauptung an den Haaren herbeigezogen war und bereits damlas Historiker sicher waren, dass es anders war interessierte dann später niemanden mehr so wirklich. Dann die Hitler Tagebücher, wieder ein Kracher, wieder schlechte recherche. Warum sollte gerade der Spiegel jemanden überzeugen können, dass die Anschläge vom 11.9. nicht das resultat einer Verschwörung ist. Trotzdem werde ich den Artikel demnächst mal lesen(beim Zahnarzt).
 

dimbo

Meister vom Königlichen Gewölbe
30. September 2002
1.434
Lassen wir mal die Kirche im Dorf: Das mit den gefälschten Hitler-Tagebüchern war der STERN.
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
Also, kurz meine Sicht zum Spiegel Artikel und zu Focus. Ich will auch gleich vorauschicken das ich nicht der Geschichte von wegen "keine Flugzeuge im Pentagon und in Shanksville" von Wisnewski folge. Wer will kann seine Antworten auf Spiegel, Focus & Co hier lesen: http://ourworld.compuserve.com/Homepages/G_Wisnewski/news.htm
Auch Broeckers hat Antworten auf Vorwürfe: http://www.broeckers.com/

Focus: Ja, ich bin überzeugt überall wirklich Flugzeuge abstürzten. Allerdings beleuchte ich ALLE Richtungen. So ist es unwahr, das man Flugzeuge *nicht* fernlenken kann, wie der Mann von Cockpit behauptete. Die Technik existiert in Grundzügen seit Anfang der 1940er Jahre.
Auch Geheimhaltung ist kein Problem: Man sehe sich nur die bis zum Erbrechen widerholte Doku auf N24 über den "Glomar Explorer" an. An diesem Projekt arbeiteten tausende von Menschen ohne das etwas nach außen trat. Bei Pearl Harbor haben die Mitwissser auch geschwiegen, wie bei Kennedy.

Zum Spiegel: Der macht es sich leicht. Ruft an, meint: Haha, die von Arab News glauben selbst nicht mehr an ihre Story etc pp. Tjaaaa, aber der große Unterschied, den zumindest ich mache ist folgender (betont einfach gehalten): Es gab da also jemand der entschied sich Terrorist zu sein. Der benutzte dann einen gestohlenen Ausweis eines anderen und klebte,einfach gesagt, sein Bild rein. Dann war es so das die Namen auf den Passagierlisten auftauchten, das FBI suchte in Datenbanken und sie fanden ein entsprechendes Bild dazu. Das wurde zusammen veröffentlicht. Der echte Besitzer des Passes sah das und wunderte sich, meldet sich und sagt ich lebe noch und schau auch ganz anders aus! Das ist der Knackpunkt. Wer ist also der Terrorist in Wahrheit? Dazu kommt noch, das offenbar manche die gleichen Namen trugen und andere Daten stimmten auch, wie das Geburtsdatum. Auch habe *ich* geschrieben das man sich an den Namen nicht aufhängen sollte. Bei den arabischen Großklans gibts halt viele mit den gleiche Namen. Schaut nur auf die Bin Ladens, die zählen auch etwa 70-80 Leute (habs nicht im Kopf). Das ist da wie bei und Schmidt, Meier, Schulz.
 
G

Guest

Gast
bstaron schrieb:
Zum Spiegel: Der macht es sich leicht. Ruft an, meint: Haha, die von Arab News glauben selbst nicht mehr an ihre Story etc pp. Tjaaaa, aber der große Unterschied, den zumindest ich mache ist folgender (betont einfach gehalten): Es gab da also jemand der entschied sich Terrorist zu sein. Der benutzte dann einen gestohlenen Ausweis eines anderen und klebte,einfach gesagt, sein Bild rein. Dann war es so das die Namen auf den Passagierlisten auftauchten, das FBI suchte in Datenbanken und sie fanden ein entsprechendes Bild dazu. Das wurde zusammen veröffentlicht. Der echte Besitzer des Passes sah das und wunderte sich, meldet sich und sagt ich lebe noch und schau auch ganz anders aus! Das ist der Knackpunkt. Wer ist also der Terrorist in Wahrheit? Dazu kommt noch, das offenbar manche die gleichen Namen trugen und andere Daten stimmten auch, wie das Geburtsdatum. Auch habe *ich* geschrieben das man sich an den Namen nicht aufhängen sollte. Bei den arabischen Großklans gibts halt viele mit den gleiche Namen. Schaut nur auf die Bin Ladens, die zählen auch etwa 70-80 Leute (habs nicht im Kopf). Das ist da wie bei und Schmidt, Meier, Schulz.

er hat doch keinen gestohlenen ausweis benutzt! der terrorist hatte denselben name, wie ein arabischer pilot! fälschlicherweise wurde das foto des piloten und nicht das des terroristen veröffentlicht!
 

Plaayer

Geheimer Sekretär
4. März 2003
681
Leute, als nächstes werden "Verschwoerungstheorien" verboten weil sie die ehre der Verstobenen mit füßen treten oder so was in der richtung.... ich hätte mir den Spiegel ein klein wenig offener vorgestellt was das Thema anget....

BEKENNT EUCH ZU EURER MEINUNG!
 

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