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Ist Glauben pflicht ?

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Hier einer der Links zu Feuerbach

http://www.zum.de/Faecher/kR/BW/wagner/feuerb1.htm

http://home.rhein-zeitung.de/~rdober/relkrit/feuerbach1.html

http://members.aol.com/ehsdober/reli/feuer.html

Es sind ein paar links die ich im Schnellverfahren zur Verfügung habe. Interessant ist das der Mensch als Wesen eigentlich nur seine Wünsche und Erwartungen in ein Wesen projeziert. Daher auch der Titel. Ich halte diese Denkstruktur für ein wichtiges Element im Denken zu dem Thema "Gott" / "Götter".

Meines Erachtens gibt es keinen "Gott" sondern nur nutzbare Energie. Energie die uns, wenn wir es verstehen damit umzugehen sinnvoll eingesetzt werden kann.

Don
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Wenn ich mir hier die Postings so durchschau, dann fällt mir auf, daß es eigentlich kaum jemanden gibt, der die ursprüngliche Bedeutung des Glaubens begreift. Das Thema wird mehr behandelt wie ein Philosophikum.

Es geht eigentlich um eine Frage: Gibt es tatsächlich einen Gott, der uns Menschen über Propheten seine Botschaften übermittelt? Oder ist der Glaube etwas, daß in dem Menschen von selbst entsteht?

Ich glaube, daß vor allem die Anhänger der drei monotheistischen Religionen tatsächlich an Gott glauben, obwohl das vielleicht den Christen in unseren Breiten nicht immer so klar ist. Sie glauben an einen Gott, welcher Propheten mit heiligen Büchern schickt, deren Inhalte wörtlich zu befolgen sind. Am eindeutigsten sieht man das vielleicht noch bei den orthodoxen Juden und Muslimen. Hingegen dazu haben die meisten Christen eine gewisse Überheblichkeit gegenüber der Bibel entwickelt. So gibt es kaum eine christliche Gemeinde, welche die Bibel wörtlich praktiziert.

Mit der Einschätzung der fernöstlichen Religionen tue ich mir zugegebenermaßen schwer. So sind Hinduismus und Buddhismus keine Offenbarungsreligionen. Also geben die Anhänger dieser Religionen zu ihren Glauben selbst erfunden zu haben. (Sollte ich mich irren bitte ich um Korrektur) Ich halte diese Religionen eigentlich für atheistische Weltanschauungen.

Grüße fumarat
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
Korrektur:

Buddhismus ist keine Religion. Der Inhalt des Buddhismus, oder besser der Kern deselben ist immer der ausübende Mensch. Nicht eine abstruse Gottheit.

Don
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Danke Don :)

Gut das Wort Religion war vielleicht falsch. Aber der Buddhismus ist eine "(Lebens-)Philosophie" die nicht von Gott kommt, sonder die der Mensch selbst "erfahren" kann. Oder irgendwieso halt.

Grüße fumarat
 

Don

Großer Auserwählter
10. April 2002
1.692
:D Keine Sache.

Philosophie trifft hiier den Nagel so ziemlich auf den Kopf. Unser Buddhismusfachmann (Tenshin) könnte sich hier auslassen, jedoch denke ich das wir dann weit vom Thema abdriften.

Don
 

Vondenburg

Vollkommener Meister
11. Februar 2003
519
@fumarat: Es gibt noch jede Menge christliche Gemeinden, die die Bibel als Wort Gottes wörtlich nehmen. Da wäre z.B. die Mormonen, die Zeugen Jehovas und die Southern Baptist Convention. Diese Gemeinden befinden sich halt zum Großteil nicht in Deutschland sondern in den USA. Deswegen bekommst Du hier nicht so viel von denen mit. Aber sie erfreuen sich einer beträchtlichen Zahl an Gläubigen.
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
@Vondeburg: Ich sagte ja auch kaum

Und ich glaube jede Menge ist doch etwas übertrieben.
Mormonen: ca. 10 Mio.
Zeugen Jehovas: ca. 6 Mio
Ich würde sagen solche Gruppierungen sind doch eher eine Minderheit.

Was ich in meinem Posting eigentlich sagen wollte, ist, daß die meisten Menschen hier den Glauben (an Gott) einfach nicht mehr verstehen. So wird ein Mormone, der gegen uneheliche Beziehungen ist, ein Jude, der Milch und Fleisch in unterschiedlichen Töpfen zubereitet, oder ein Moslem, der kein Schweinefleisch ißt von den meisten Menschen nur belächelt. Es hat niemand was gegen einen Vegetarier, der aus irgendwelchen Gründen kein Fleisch ist. Sobald jedoch jemand so eine Entscheidung mit seinem Glauben begründet, erfährt er nur Verwunderung. Ernsthafter Glauben wird nicht mehr verstanden.

Um nochmal zur Überschrift zu kommen. Glauben kann nicht Pflicht sein. Es ist ja auch rein technisch nicht möglich den Glauben zu überprüfen. Glaube ist eine innere Überzeugung. Was davon nach außen sichtbar ist kann natürlich schon Ausdruck innerer Überzeugung sein muß es aber nicht.

Grüße fumarat
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
@fumerat: Oh, verstehen kann ich den Glauben an Götzen durchaus, das macht ihn aber nicht besser, sonder eher noch schlimmer! :(
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Tizian du bist das beste Beispiel für den unverständlichen Menschen.
Hab ich je was von Götzen gesagt? Ich bin fest davon überzeugt, daß es einen Gott gibt. Dieser Gott ist keine Götze.

Frag dich mal selbst ob nicht eher du Götzen hast. Das müssen nicht irgendwelche Heiligenstatuen sein. Vielleicht ist es die Wissenschaft, dein Computer oder sonstwas.

Grüße fumarat
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
Götter sind Götzen, das ist meine Ansicht. Und ich verehre weder Wissenschaft, noch Computer oder sonstwas!
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
@Tizian:
Ich verstehe deine Aussage nicht ganz. "Gott ist eine Götze". Du kannst von mir aus behaupten es gibt keinen Gott.
Jedoch wird der Begriff Götze verwendet für einen Gott einer fremden Religion (Meyers Lexikon). So kann ein Christ z.B. behaupten hinduistische Gottheiten sind Götzen.
Der Ausdruck Götze ist also eigentlich nur einem Gläubigen gestattet, wenn er über Gottesbilder anderer Religionen redet. Du scheinst jedoch ein Atheist zu sein, oder irre ich?

Grüße fumarat
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
Wieso ist er nur Gläubigen gestattet? Willst du, darfst du, kannst du ihn mir verbieten? Wohl kaum! Ich kann diesen Begriff so verwenden wie ich ihn will, in seiner Bedeutung als nicht existenter Quatsch.
Warum sollte ich mich deinen Forderungen beugen? :lol: :lol: :lol:
 

Reticulum

Geheimer Meister
6. Juli 2002
301
Tizian schrieb:
@Reticulum: Wenn du meine Postings richtig gelesen hättest, wäre dir sicher aufgefallen, dass ich eindeutig gegen den Glauben der Religionen und an Götzen vorgegangen bin, denn zu finden ist auch mein eigenes Glaubensbild!

Also hast du doch einen Glauben.
Das "Finden" stellt deine Religion dar. Du hast also auch etwas, woran du dich, in deinem Lebensweg, orientierst.

Denn - ich habe meist vom Glauben gesprochen, den die Menschen brauchen. Nicht spezifisch von Religionen - Götzen schon gar nicht.

Ich definiere Glauben (oder Religion) vielleicht auch etwas anders.
(hab ich aber auch schon gesagt).
Glaube ist für mich, eine Art "gedankliche Lebensmotivation".
Somit kann im Grunde jedwede Anschauung, die spezifische Religion eines jeden sein. (ich sehe das nicht so eng)
 

NoToM

Intendant der Gebäude
13. Januar 2003
852
fumarat schrieb:
Was ich in meinem Posting eigentlich sagen wollte, ist, daß die meisten Menschen hier den Glauben (an Gott) einfach nicht mehr verstehen.

Schön dass sich mal ein "Gläubiger" zu Wort meldet.
Ich würde gerne Wissen, was Dich zu Deiner Überzeugung gebracht hat.
Ich vermute mal, Gott ist nicht eines Tages vor Dir im Schlafzimmer erschienen, hat sich vorgestellt und hat Dir die Hand geschüttelt.

fumarat schrieb:
So wird ein Mormone, der gegen uneheliche Beziehungen ist, ein Jude, der Milch und Fleisch in unterschiedlichen Töpfen zubereitet, oder ein Moslem, der kein Schweinefleisch ißt von den meisten Menschen nur belächelt. Es hat niemand was gegen einen Vegetarier, der aus irgendwelchen Gründen kein Fleisch ist. Sobald jedoch jemand so eine Entscheidung mit seinem Glauben begründet, erfährt er nur Verwunderung. .

Für mich ist die Begründung des Vegetariers nachvollziehbar, die der Anderen nicht. Ich wurde jedoch gerne wissen, womit diese Glaubenrichtigen ihre Regeln begründen. Dann kann ich vielleicht etwas besser ausdrücken, wo mir mein Schuh drückt.

Das Beispiel mit den Mormonen finde ich gut.
Der Mormone ist gegen eine uneheliche Beziehung. Weiss jemand zufällig wieso ?

Ich bin zB. gegen Vielweiberei. Warum ? Ich bin ziemlich Eifersüchtig und Egoistisch. Auch möchte ich Konflikte mit gehörnten Ehemännern vermeiden. Eifersüchtig, Egoistisch und , hmmm....Feige ? Nicht mehr und nicht weniger...
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
Reticulum schrieb:
Tizian schrieb:
@Reticulum: Wenn du meine Postings richtig gelesen hättest, wäre dir sicher aufgefallen, dass ich eindeutig gegen den Glauben der Religionen und an Götzen vorgegangen bin, denn zu finden ist auch mein eigenes Glaubensbild!

Also hast du doch einen Glauben.
Das "Finden" stellt deine Religion dar. Du hast also auch etwas, woran du dich, in deinem Lebensweg, orientierst.

Denn - ich habe meist vom Glauben gesprochen, den die Menschen brauchen. Nicht spezifisch von Religionen - Götzen schon gar nicht.

Ich definiere Glauben (oder Religion) vielleicht auch etwas anders.
(hab ich aber auch schon gesagt).
Glaube ist für mich, eine Art "gedankliche Lebensmotivation".
Somit kann im Grunde jedwede Anschauung, die spezifische Religion eines jeden sein. (ich sehe das nicht so eng)

Jein, es ist ein wenig komplizierter. Wenn es nicht stimmt, woran ich glaube, ist es auch nicht schlimm. Außerdem ziehe ich es selbst in Zweifel. Und eigentlich ist das doch nicht so weltbewegend. Ich halte mich an ein paar Prinzipien, aber ich glaube nicht an sie . . . :wink:
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
NoToM schrieb:
Ich würde gerne Wissen, was Dich zu Deiner Überzeugung gebracht hat.
Ich vermute mal, Gott ist nicht eines Tages vor Dir im Schlafzimmer erschienen, hat sich vorgestellt und hat Dir die Hand geschüttelt.
Das ist zugegebener Maßen eine schwierige Frage. Man wir erst mal als Kind von seinen Eltern so erzogen. Du hast ja selbst Erfahrungen mit Prophetengeschichten gemacht. Irgenwann kommt man mal in das Alter, wo man seinen Glauben zu hinterfragen beginnt. Ich bin da zum Schluß gekommen, daß mir all diese Geschichten glaubwürdig erscheinen. Ich glaube ganz einfach daran, daß es einen Gott gibt der uns Propheten schickt um uns den Glauben zu lehren. Das ist für mich keine Philosophie, ein Lückenfüller für Unbegreifliches, sondern eine allumfassende Tatsache.

Für mich ist die Begründung des Vegetariers nachvollziehbar, die der Anderen nicht. Ich wurde jedoch gerne wissen, womit diese Glaubenrichtigen ihre Regeln begründen. Dann kann ich vielleicht etwas besser ausdrücken, wo mir mein Schuh drückt.

Für Vegetarier gibt es mehrere Begründungen. Manche machen vielleicht Sinn andere weniger. "Ich esse kein Fleisch mehr, weil etwas das zwei Augen hat darf man nicht töten.." (so irgenwie stand das mal auf einem Tierschutzplakat). Macht so eine Begründung für dich Sinn? Für mich nicht. Gut wenn ein anderer seine Entscheidung damit begründet, daß Fleisch ungesund ist oder gegen die miserable Tierhaltung und Transport protestieren will versteh ich das schon besser.

Sobald einer sagt: "Gott hat mir verboten dieses oder jenes zu tun..." wird das nur mit Kopfschütteln honoriert. Für einen Gläubigen muß nicht immer alles rational begründet werden. Vielleicht liegt da dein Problem.

zur Ehe: dieses Gebot haben ja nicht nur die Mormonen, sondern fast alle Religionen. Sie gehören halt zu einer Gruppe der Christenheit, die das noch befolgt. Das meinte ich mit der Überheblichkeit der meisten Christen gegenüber der Bibel.
Du fragts wieder warum heiraten?
Es ist ganz einfach. Gott hat es so befohlen. Man kann natürlich weiter argumentieren, daß Gott es wohl am besten weiß wie wir miteinander zu leben haben. Er wird uns das Schlechte verbieten und das Gute gebieten. Und man kann dann also für den "weltlichen" Menschen einige ihm verständliche Argumente hervorbringen. Du hast ja selbst die Eifersucht erwähnt... Aber darum geht es ursprünglich nicht unbedingt. Ein Gläubiger glaubt an Gott und befolgt seine Gebote und Verbote. So einfach ist das.
Verstanden? 8O :lol:
 

Reticulum

Geheimer Meister
6. Juli 2002
301
Tizian schrieb:
Jein, es ist ein wenig komplizierter. Wenn es nicht stimmt, woran ich glaube, ist es auch nicht schlimm. Außerdem ziehe ich es selbst in Zweifel. Und eigentlich ist das doch nicht so weltbewegend. Ich halte mich an ein paar Prinzipien, aber ich glaube nicht an sie . . . :wink:

Wir können uns ja niemals sicher sein, ob all das stimmt, woran man glaubt.

Ich denke, zweifeln tun wir alle - oder zumindest sehr viele Menschen.
Schließlich sind nicht alle (religiöse) Fanatiker.

Ich bin mir auch nicht immer sicher, ob ich nun nach dem Tode, eins mit der Energie des Universums (und darüber hinaus) werde.
Es wäre schon schön - aber wenn es nicht so sein sollte, wenn einfach nur nix is, ist es auch nicht weiter tragisch.

Es gibt halt ein klein wenig Hoffnung.
Wäre ich mir sicher (oder die anderen), daß es überhaupt keine Rechtfertigung für das Dasein gibt, außer irdischer Motive -
dann würde ich mich möglicherweise gleich von einem Hochhaus stürzen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
aaalso,

*mal ganz tief lufthol*

nachdem ich all das nu mal durchgelesen hab, geb ich mal ein bisschen senf dazu.. das meiste ist aber schon gesagt worden..

zunächst kann glauben gar nicht pflicht sein - es sei denn, das ist das was du glaubst :)

reticulum hält glauben als ein instrument zur kontrolle von völlkern und gemeinschaften. ich denke, da war wohl eher die religion gemeint. denn der glaube ist doch das, was man selber hat, tut. und im glauben sollte man sich mE immer wieder die frage stellen "ist es das was ich will? was will ich?"

auch ich gehöre zu den selberglaubern, die sich den glauben selber zusammengeglaubt haben ... ich meine.. ich geh halt den weg, den ich gehen muss... weil ich ihn gehen willl.

notom bemängelt, er würde ein leben leben, das er sich nicht ausgesucht hat.. doch, das hast du. IM leben sowieso. dein leben entsteht aufgrund der entscheidungen, die du triffst oder nicht triffst. und falls du damit meinst, du hättest nicht darum gebeten, geboren zu werden... nun.. hast du das wirklich nicht.. ?? oder kannst du dich nur nicht dran erinnern? für mich ist diese frage gerechtfertigt. da ich an reinkarnation glaube. wen es nach dem leben also weitergeht, ist es nur logisch anzunehmen, dass es auch vor dem - diesen - leben schon mal was gegeben hat..

es stellt sich also folgerichtig die logische frage:
wer oder was bin ich? und die frage kann nur jeder für sich selber beantworten.

tomfreiheit meint, religion wäre die schlimmste waffe auf der welt... dem kann ich zustimmen, man erkennts an der aussage "aber ich meins ja nur gut" - damit soll wohl alles entschuldig werden :( :(

ich denke nicht, dass gott irgendwoher kommt, sondern einfach IST. gott ist zu gross (oder wir zu klein) als dass wir einen anfang oder ein ende absehen könnten, daher ist es auch nicht relevant und mE für uns auch völlig legitim von der unendlichkeit gottes zu reden.

[gott: die eine kraft, die ausserhalb jeder erklärung und jeder menschlichen manipulierbarkeit liegt und doch eine gewisse wirkung auf uns hat. kann männlich, weiblich, einer oder viele sein. ist für jeden was anderes und doch immer dasselbe.. ]

tizian versucht hier ein bisschen zu bekehren, hats den eindruck, aber sorry, davon halt ich nicht viel :) soll jeder nach seinem glauben (oder nicht-glauben) glücklich werden. es steht einfach keinem menschen zu in jemandes glauben reinzureden oder diesen gar zu verurteilen.

für mich muss glaube logisch sein - auch wenn diese logik nur für mich logisch erscheint. an etwas zu glauben, nur weils irgendwo geschrieben steht, oderjemand anders es als "wahr" erfahren hat, halte ich für unsinn. jemandes anderen wahrheit muss nicht zwangsläufig meine wahrheit sein, da die wahrheit immer subjektiv ist, DIE wahrheit gibt es nicht.

dennoch, manche menschen brauchen eben die sicherheit, die gemeinschaft, die eine religion darstellt. sie wären auf dem selber-such-weg hoffnungslos verloren. für diese menschen ist es wichtig, dass es die religionen gibt. natürlich gibts auch machtmissbrauch (und den nicht zu wenig) doch letztlich kommts immer auf den einzelnen meschen an. wenn sich die menschen von ner handvoll "gurus" ausnutzen lassen und es auch noch toll finden.. naja.. dann muss man sie wohl machen lassen.
blöd wirds nur, wenn die menschen anfangen, daran zu glauben, alles was ausserhalb dieser gemeinschaft steht, wäre böse und müsse vernichtet werden. sie handeln dann - ihrer logik zufolge - nach bestem wissen und gewissen, indem sie zum heiligen krieg aufrufen und merken nicht mal mehr, dass sie allen regeln ihres glaubens, ihrer religion widersprechen :(
daher halte ich es für wichtig, dass glaube, religion immer hinterfragt wird, jeden tag aufs neue. was gestern noch wahr und richtig war, kann heute schon grundfalsch sein.. weil alles immer im kontext einen sinn ergeben muss. glaube ist lebendig und somit wandelbar, nicht statisch. so wie man auch niemals ins selbe wasser in einem fluss hüpfen kann..

realität oder glaube? ich sage beides. was zählt ist der augenblick. und der setzt sich aus der wahrnehmung zusammen. die frage, ob und wie das, was man wahrnimmt, erklärt werden kann, stellt sich erst hinterher. und ist deshalb für den augenblick nicht weiter von bedeutung.
ich meine.. die wissschenschaft ist auch nur eine religion. die wissenschaftler glauben ja auch daran, dass 1+1 = 2 ist :)
und weil das nun mal was ist, worüber sich ausnahmweise mal alle einig sind, wird dieser glaube auch zur anerkannten wahrheit..

daher kann man gott auch nicht beweisen. da die beweisführung ein instrument der wissenschaft ist. die basis des glaubens ist aber nun mal nicht die wissenschaft, daher funktionieren auch deren instrumente zur messung nicht.. ganz einfach und logisch..

wo ich dir übereinstimme, tizian, dass der glaube an ein paradies im jenseits den menschen dazu verleitet, das leben hier und jetzt nicht ernst zu nehmen, sich wie die sau am sofa aufzuführen, in dem wissen, man ist ja eh gerettet und wird eines tages im paradies neben dem herrn sitzen. es ist erschreckend wieviele selbsternannten "wiedergeborenen christen" tatsächlich dieser meinung sind! dass es nicht wichtig ist, sich hier menschlich zu zeigen, sein gegenüber zu achten und zu respektieren. und dass mit dem glauben alles entschuldbar ist. es ist erschreckend, wieviele derer kreuzzüge, hexenverbrennungen, genozid mit einem "ach das waren keine echten christen" abtun, aber im selben atemzug dieselben fehler noch immer begehen.. :( (ich rede hier von christen, da ich solches verhalten nur an soclehn beobachtet habe, möglich, dass es ähnliches verhalten auch bei fanatischen muslimen z.b. gibt)

ich finde, glaube ist lebenseinstellung. was nützt mir die beste glaubenstheorie, wenn ich mich selber nicht daran halte? oder schlimmer noch, von anderen fordere, dass sie meinen glauben befolgen müssen, ich selber dies aber nicht tue.. das ist doch bullshit. mein glaube ist nur für mich da. wenn es für jemand anders auch sinn macht, dann ist das toll. wenn nicht, störts mich auch nicht. leben und leben lassen - ist eigentlich alles, worauf es ankommt.

daher haben heute propheten auch keine zukunft mehr. es gab schon zu viele und es hat sich gezeigt, dass die menschen doch nicht auf sie hören.. nicht wirklich.. ich meine.. wer hat denn auf jesus gehört? sie haben den botschafter zur botschaft erhoben, aber befolgt irgendwer von denen auch wirklich die botschaft? eine verschwindend geringe zahl tut das..
deshalb denke ich - glaube ich - ist diese eine kraft (manche nennen sie gott) dazu übergegangen, sich den menschen persönlich zu "zeigen". jeden direkt auf den richtigen weg zu bringen. was bedeutet: 6,2 mrd. verschiedene wege.. weil halt mal jeder nen anderen ausgangspunkt hat.. schon deshalb kanns nicht exakt denselben weg für verschiedene menschen geben.. aber das nur meine meinung, meine beobachtung , meine erfahrung.. nicht dass ich anspruch auf "wahrheit" erheben würde..

daher stimmt auch der vorwurf der selbsterfunden religion nicht.. es sind vielmehr selbstGEfundene .... das ist ein unterschied...... schliesslich wollen wir doch der göttlichen kraft, nicht die allmacht absprechen, oder? :)

wann ist gott noch gott und ab wann ist "er" ein götze?
kennt jemand das bild "dies ist keine pistole"? - niemand von uns kennt gott. jeder kennt immer nur den teil, den gott dem einzelnen zeigt und den man wahrzunehmen imstande ist. die wahrnehmung ist eine sache. diese wahrnehmung dann zu beschreiben, wieder eine andere. jede beschreibung von gott ist bereits ein bild gottes. also bereits ein götze.
mir fällt der spruch ein "ein kavalier geniesst und schweigt" - vermutlich ist das das beste was man auch im bezug auf den glauben machen kann... da man den glauben nur selber wahrnehmen kann... jeder versuch, das unbeschreibliche zu beschreiben, muss zwangsläufig scheitern...

der begriff götze wurde von den christen definiert. in der arroganten, selbstgefälligen weise, die man so an sich hat, wenn man glaubt, nur als christ wäre man was besonderes, und der rest der welt ist böse und auf dem weg in die verdammnis. eine arrogante einstellung, die all die verbrechen im namen gottes erst ermöglicht hat. leider wirds den bibeltreuen nicht möglich sein, ihre ansicht zu revieren, weil denken für sie tabu ist... ich hoffe nur, dass die bald aussterben... (eines natürlichen todes.. nicht, dass mir da wer was unterstellen will..)

(gilt übrigens nicht nur für "bibel"treue, sondern analog auch für "koran"treue.. )

gott ist auch mir nicht im schlafzimmer erschienen.. es war im wohnzimmer.. ich war stinksauer auf ihn und sie begann zu lachen und hiess mich willkommen.

hört sich vielleicht doof an, macht auch keinen sinn, darüber zu dikstuieren (s.o.) ich kann nur sagen.. es war so.. in diesem augenblick.

mein glück ist, dass ich schon immer ein bissl komisch war, von daher sich nicht wirklich jemand wunderte, dass ich mit der zeit noch ein bisschen komischer wurde. und heute.. ich steh zu meinem glauben.. mach kein aufhebens drum. posaune es nicht in die welt, halte damit aber auch nicht hinter dem berg. es gilt eben, das rechte mass zu finden, ohne mittelmässig zu sein.

doch ansonsten... immer schön mitnander spielen...

aber das ist nur meine meinung...

alles liebe
zauberweib
 

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
Zauberweib
gott ist auch mir nicht im schlafzimmer erschienen.. es war im wohnzimmer.. ich war stinksauer auf ihn und sie begann zu lachen und hiess mich willkommen.

smooch.gif


Namaste
Lilly
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
@zauberweib:
Also zuallererst danke, daß du hoffst daß ich und meine ganzen Genossen möglichst schnell austerben, wenigstens einen natürlichen Todes. :wink:
Du bist so einer dieser klassischen Menschen, die ihren persönlichen Glauben mit allen möglichen Zutaten aus der Küche der Philosophien und Religionen quasi selbst zubereiten. Nicht daß ich da etwas dagegen habe, (ich sagte selbst Glauben kann nicht Pflicht sein) aber ich kann deinen Gedanken einfach nicht folgen. Muß ich ja auch nicht unbedingt, wäre aber trotzdem interessant.
Du sagst dein Grundsatz ist die Logik. Oder besser deine persönliche Logik. Ok, vielleich darf ich etwas daran teilhaben. Was waren für dich Propheten? Kannst du Gott persönlich erfahren, wenn ja wie? Inwiefern wirkt dein Glauben direkt auf dein Leben? Oder anders gefragt, was glaubst du wäre in deinem Leben anders, wenn du plötzlich an gar nichts mehr glaubst?

Ansonsten mag ich die üblichen Pauschalierungen nicht. Mit Religionen werden ja nur die Massen manipuliert...Hexenverbrennungen, Kreuzzüge,...
Da könnte man ja genauso behaupten, der Atheismus fördert Rassismus, Nationalsozialismus, Kapitalismus (und all ihre Kriege (Irak :wink: ))

Grüße fumarat
 
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