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Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
Und wenn ja - warum macht dann niemand was dagegen....?

Fangen wir bei Scientology an: Da haben verschiedene Landes-Verfassungsschutzämter schon festgestellt, dass deren Ziele nix mit Spiritualität (wie eigentlich in der Religion üblich) zu tun haben, sondern mit Geld-eintreiben und Leute manipulieren. Die werden auch vopn einigen Landes-Verfassungsschutzämtern "beobachtet" - aber der Verein Scientology wird nicht verboten - warum eigentlich?

Gehen wir weiter zu den Salafisten: Da gab's einige Vereinsverbote in jüngster Zeit - die bezogen sich aber auf den konkreten Verein der gegen die Ziele seiner Vereinbssatzung verstiess oder dessen Vereinsziel eben nicht verfassuingsgemäss waren. Wieso die im Vorfeld dann doch und trotzdem als Vereine von den Amtsgerichten eingetragen wurden - ich weiss es auch nicht.... "Die Salafisten" gibt's im eigentlichen Sinne dabei gar nicht - das ist eine Strömung im Islam, die im eigentlichen Sinne als "Strömung" oder "Sekte" gar nicht registriert sind - es ist eigentlich nur ein Oberbegriff für besonders "mittelalterliche" sunnitische Fundamentalisten. Und - man kann einen salfistischen Verein verbieten - aber bicht den Salafismus als Unterart des Islams. Was zur Folge hat, das deren Demokratie- und menschenfeindliche Ideologie letztlich wohl kaum zu verbieten ist, oder?

Wie ist das überhaupt wenn eine Religion Forderungen aufstellt, die nun ganz oder teilweise gar nicht in das GHefüge des säkularen Rechtsstaates hinein passen? Die heute mehrheitliche "Lesart" der Sharia im Islam passt nun so gar nicht in das Gefüge einer demokratischen Verfassung, egal in welchem Staat der säkularen Staaten. Und auch die Baha'i-Grundlagen im Kitab-i-Aqdas passen nicht in ein säkulares Staatswesen, auch wenn die Baha'i sie nur als "Empfehlungen" begreifen. Auch das interne System der Zeugen Jehova's hat eigentlich nichts in einem säkularen, demokratischen Rechtsstaat zu suchen, und wieso können die grossen christlichen Kirchen an den staatlichen Gesetzen vorbei ihr eigenes Süppchen kochen - was Gleichberechtigung der Geschlechter, Anti-Diskriminierung und Arbeitsschutz angeht?
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Ich geh sogar noch weiter und behaupte, daß jede Gruppierung, ja soagr jedes Individuum verfassungsfeindliche
Gedanken und Ziele haben kann.
Potential ungleich Aktion.
Und eine erzkapitalistische Organisation, die das bisherige Geschäftsmodell verschiedener weltanschaulicher
Gruppierungen bis ins Detail verfeinert hat als verfassungsfeindlich darzustellen, ist entlarvend.
Es geht nicht um den Schutz der Bürger sondern um Schutz des Systems vor Konkurrenz.
 

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Und wenn ja - warum macht dann niemand was dagegen....?

Fangen wir bei Scientology an: Da haben verschiedene Landes-Verfassungsschutzämter schon festgestellt, dass deren Ziele nix mit Spiritualität (wie eigentlich in der Religion üblich) zu tun haben, sondern mit Geld-eintreiben und Leute manipulieren. Die werden auch vopn einigen Landes-Verfassungsschutzämtern "beobachtet" - aber der Verein Scientology wird nicht verboten - warum eigentlich?

Weil es sonst zu Dauerreibereien führen würde, das wir eine "Religionsgemeinschaft" der USA in ihrer Glaubensfreiheit unterdrücken und wissen wir wie weit unsere Gesellschaft davon unterlaufen ist.

Kirche-Scientology

Die Bürger fordern ihr von "Kirche" unabhängiges Mitsprache- und Mitgestaltungs-Recht, für sich persönlich und auch in der Gesellschaft - also im Verhältnis von Staat und Religion. Staatlicherseits hat die Auseinandersetzung mit der Church of Scientology beträchtliches Gewicht gewonnen und sogar zu diplomatischen Spannungen mit den USA geführt. Deutschland wurde (und wird) vorgeworfen, religiöse Minderheiten zu verfolgen. Die Scientology-Organisation betont stets, in den USA als Religionsgemeinschaft anerkannt zu sein. Genau hier lohnt sich zum besseren Verständnis der genauere Blick auf den Unterschied von Church und Kirche, bzw. die zugrunde liegenden Verhältnisse von Staat und Religion.


Gehen wir weiter zu den Salafisten: Da gab's einige Vereinsverbote in jüngster Zeit - die bezogen sich aber auf den konkreten Verein der gegen die Ziele seiner Vereinbssatzung verstiess oder dessen Vereinsziel eben nicht verfassuingsgemäss waren. Wieso die im Vorfeld dann doch und trotzdem als Vereine von den Amtsgerichten eingetragen wurden - ich weiss es auch nicht.... "Die Salafisten" gibt's im eigentlichen Sinne dabei gar nicht - das ist eine Strömung im Islam, die im eigentlichen Sinne als "Strömung" oder "Sekte" gar nicht registriert sind - es ist eigentlich nur ein Oberbegriff für besonders "mittelalterliche" sunnitische Fundamentalisten. Und - man kann einen salfistischen Verein verbieten - aber bicht den Salafismus als Unterart des Islams. Was zur Folge hat, das deren Demokratie- und menschenfeindliche Ideologie letztlich wohl kaum zu verbieten ist, oder?

Das Problem ist, das man Meinungen nicht verbieten kann. So gefährlich dieser "Verein" ist, man kann ihn durch die Vebote nur stören in seinem Tun. Hier muss ist der Überzeugung der Anhänger was getan werden. Z.B. ehrliche Förderung des friedlichen Islams in Deutschland, wirkliche Integration unserer "Ausländer" die z.T. seit 50 Jahren in Deutschland leben.


Wie ist das überhaupt wenn eine Religion Forderungen aufstellt, die nun ganz oder teilweise gar nicht in das GHefüge des säkularen Rechtsstaates hinein passen? Die heute mehrheitliche "Lesart" der Sharia im Islam passt nun so gar nicht in das Gefüge einer demokratischen Verfassung, egal in welchem Staat der säkularen Staaten. Und auch die Baha'i-Grundlagen im Kitab-i-Aqdas passen nicht in ein säkulares Staatswesen, auch wenn die Baha'i sie nur als "Empfehlungen" begreifen. Auch das interne System der Zeugen Jehova's hat eigentlich nichts in einem säkularen, demokratischen Rechtsstaat zu suchen, und wieso können die grossen christlichen Kirchen an den staatlichen Gesetzen vorbei ihr eigenes Süppchen kochen - was Gleichberechtigung der Geschlechter, Anti-Diskriminierung und Arbeitsschutz angeht?


Na die "Gleichberechtigung" der Geschlechter wird ja ständig dikutiert, aber wirklich herstellt ist sie staatlicherseits noch lange nicht. Wie will ich was in einem fremden Haus durchsetzen, was ich selbst nicht einhalte.
Dazu kommt das Kirche andere Strukturen hat, ein Mobbingopfer der Evang. K. geht eher nicht zum Arbeitsgericht, sondern zu seinem Kirchenvorgesetzten und redet sich die Seele frei. Was der dann erreicht, gegen die Mobber steht auf einem andere Blatt Papier.


Wird die negativ ausgelegte Sharia nicht nur von den Islamisten verwendet, der Islam ist selbst doch eine sehr gemäßigte Glaubensrichtung. In Deutschland dürfen sie ihre "Rechte" und "Getze" eigentlich auch nicht anwenden. Leider passiert das immer wieder, aber die Täter so man sie hat, werden nach deutschen Recht verurteilt.?

scharia | Der Prophet des Islam

Zur Herleitung des Begriffes “scharia” schreibt T. Nagel: “Die Vorstellung, der gesamte Lebensvollzug des Menschen sei nach den Vorschriften der Scharia zu regeln, ist dem Islam nicht von Anfang an eigen. Im Koran kommt der Begriff “Scharia” im Sinne von “Gesetz” überhaupt noch nicht vor. Nur an einer Stelle taucht das Wort auf:
Sure 45, Vers 18: … haben Wir dich … auf einen Weg (shari’a) (zur Errettung) festgelegt.
wird dem Propheten versichert. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes, nämlich die nie versiegende Wasserstelle im ausgedörrten Land bzw. der Weg, der zu ihr hinführt, ist hier noch zu erkennen. Das Heil, zu dessen Erwerb Gott die Gelegenheit bietet, gleicht einer Tränke in der Wüste.” (T. Nagel, Das islamische Recht, WVA-Verlag Skulima, Westhofen, 2001, Seite 4)
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Moin Thomas,

Klar können sie das, es kommt drauf an in welchem Land sie ausgeübt werden. Für die Iraner sind die Bahai verfasssungswidrig, die iranische Regierung und konservative muslimische Geistliche sprechen den Bahai wie dem Staat Israel das Existenzrecht ab.

In vielen arabischen Ländern werden Christen verfolgt, eine ausnutzbare Religionsfreiheit gibt es glaube ich nur in Europa, denn hier sind den Religionen Dinge erlaubt, wie die Beschneidung, die sich mit dem Recht eines Kindes auf Unversehrtheit und freiwillige Entscheidung nicht decken.
 

Klabautermann

Geheimer Meister
24. Februar 2013
418
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Moin Thomas,

einfache Frage einfache Antwort, ja sie können.

Warum tut der Staat nichts dagegen, Staatliche eingriffe in die Religionsfreiheit sind sehr Heikel zu bewerten, besonders in Deutschland. Allerdings findest du in jedem Bundesland Sektenberatungsstellen die vom Staat betrieben werden. Aufklärung muss in einer Demokratie immer das erste mittel sein.
 

mmkretsch

Erhabener auserwählter Ritter
17. Mai 2008
1.113
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Hallo,
wenn eine sogenannte Religion in ihren angeblich heiligen Texten den Glauben an einen einzigen Gott oder einen einzig wahren seligmachenden Weg fordert, Zweiflern oder Andergläubigen mit Strafen an Leib oder (poetisch ausgedrückt) Seele droht, selbige per se zu Mensachen niedriger Klasse erklärt, Bildung nur als Religionskritik betrachtet, in der gelebten Praxis tatsächlich schon parallele Rechtssysteme aufgebaut hat, usw., usw,...... ist sie dann NICHT verfassungsfeindlich?

Solche Glaubenssysteme, seien es nun Sekten oder Kirchen, dauerhaft friedlich nebeneinander in ein Gesellschaftssystem zu integrieren, daß auf Vielfallt, Tolleranz, Freiheiten (auch Weltanschaungsfreiheit) und Gleichberechtigung aufgebaut sein will, ist ne harte Nuss, die da geknackt werden muß. Der auch hier schon häufig diskutierte Rückzug der Religionen ins mehr private wäre sicherlich ein möglicher Ansatz. Das Gegenmodell, allen (!) Religionen hier die Privilegien der christlichen Kirchen zu gewähren, halte ich für realitätsfremden, gutmenschlerischen und politisch korrekten Unsinn.

Ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, das die Entwicklung zu einer immer mehr, sagen wir mal, aufgeklärteren und pluralistischeren Gesellschaft kein Automatismus ist und jederzeit wieder umkippen kann. Ich halte diese Gesellschaft auch mit all ihren Fehlern für ein besseres Modell, als die Alternative, nach der Willkür heuchelnder populistischer berufsreligiöser Mythenverwalter leben zu müssen, deren Entscheidungen nicht hinterfragt werden dürfen und jeden Blödsinn mit ihrem Glauben rechtfertigen.

Gruß
mmkretsch
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Angesichts der Nazi-Greuel die unter deutscher Regie begangen wurden, tut man es sich in Deutschland schwer damit, Religionen an den Pranger zu stellen - auch wenn sie es verdient hätten - haben sie es verdient?

Das Beispiel der Sharia im Islam zeigt deutlich, dass das was heute unter "Gottes Gesetz" verstanden wird, ursprünglich mal eher "Gottes Weg für die Gläubigen" war. Was natürlich nichts daran ändert das es im Islam ein "religiöses Strafgesetz" gibt (auch ein Zivilgesetz), das eigentliche "Religionsgesetz" dagegen sind die fünf Säulen des Islams, und die vertragen sich mit jeder Rechtsordnung.

Wie elyias richtig anmerkt, kann man Meinungen - und seien sie auch noch so hirnrissig - nicht verbieten. "Die Gedanken sind frei"...... aber man kann die Propaganda reglementieren, die aus diesen Meinungen heraus wächst. Freilich schafft das neue Konflikte in der Abwertung, wie hoch das Petsönlichkeitsrecht gegenüber dem Recht auf Ausübung der eigenen Religion anzusiedeln ist. In Frankreich beispielsweise darf keine Muslime in der Schule, in der Universität als Lernende oder Angestellte des Staates ein Kopftuch tragen - weil das eine "unzulässige religiöse Bekundung im Staatswesen" sei. Aus dem gleichen Grund darf in Deutschland nur eine Beamtin kein Kopftuch tragen - Angestellte dagegen können sich auf das Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit berufen - und da fällt das Kopftuch halt auch 'drunter. Witzigerweise steht im Qur'an nur: "...Frauen sollen sich züchtig bedecken..." was "züchtig" ist, steht nicht da.... (nach der Paret-Übersetzung sollen Frauen ihre Brüste bedecken -mit Kopftuch, Bhurka, Tschaddor und Hijab hat das nix zu tun....).

Andere demokratische Staaten sind noch extremer: In Israel gilt kein "Zivilrecht" hinsichtlich Eheschliessung. Eine Ehe gilt nur dann als geschlossen, wenn sie vor einem religiösem Gremium geschlossen wurde. Atheisten die in Israel heiraten wollen, haben da ein echtes Problem.... In den USA hat wiederum der Begriff "Kirche" eine ganz andere Bedeutung als in Europa - unter "Church" wird eher eine Religionsgemeinschaft verstanden (ich kenne alte Dokumente aus den USA, in denen von "the Baha'i-Church" geredet wurde... ;-) ...). Und die Amerikaner haben aus ihrer geschichtlichen Tradition heraus ein ganz eigenes Verhältnis zu "Church"; man darf mal nicht vergessen das zahlreiche in der alten Welt verfolgte Religionsgemeinschaften sich erst in den USA richtig entfalten konnten.

Dass sich die Religionen untereinander Konkurrenz machen, hat sicher auch mit den wirtschaftlichen Fähigkeiten der Religionen zu tun. Aber die Haupttriebfeder dürfte eine gewisse altruistische Verantwortlichkeit sein: " den Ungläubigen helfen in's Paradies zu kommen".... - als Ausdruck des "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst". Das kann da schon mal Ausmasse annehmen wie: " und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein..." und spätestens da berührt es die Interessen einer jeden Staatsorganisation.

Und eines darf man auch nicht vergessen: Mit Ausnahme der Baha'i haben alle Weltreligionen Phasen durchlebt, in denen sie bestimmende Kraft im Staatswesen waren. So was prägt auch im Nachgang die eigene Religionspolitik.... und sowohl der christlichen Kirche, als auch dem Islam fällt es immer noch schwer "das Ruder in den Händen Anderer" zu sehen.....
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Hallo ThomasausBerlin;

. "Die Gedanken sind frei"...... aber man kann die Propaganda reglementieren, die aus diesen Meinungen heraus wächst. Freilich schafft das neue Konflikte in der Abwertung, wie hoch das Petsönlichkeitsrecht gegenüber dem Recht auf Ausübung der eigenen Religion anzusiedeln ist. In Frankreich beispielsweise darf keine Muslime in der Schule, in der Universität als Lernende oder Angestellte des Staates ein Kopftuch tragen - weil das eine "unzulässige religiöse Bekundung im Staatswesen" sei. Aus dem gleichen Grund darf in Deutschland nur eine Beamtin kein Kopftuch tragen - Angestellte dagegen können sich auf das Grundrecht der freien Entfaltung der Persönlichkeit berufen - und da fällt das Kopftuch halt auch 'drunter. Witzigerweise steht im Qur'an nur: "...Frauen sollen sich züchtig bedecken..." was "züchtig" ist, steht nicht da.... (nach der Paret-Übersetzung sollen Frauen ihre Brüste bedecken -mit Kopftuch, Bhurka, Tschaddor und Hijab hat das nix zu tun....).

Wie frei die sind haben wir bei Salman Rusdie gesehen, er hat die Wahrheit geschrieben, dass reicht um auf die Todesliste der Fanatiker zu gelangen. Warum steht da nicht das Männer sich richtig anziehen sollen, ist doch widerlich wenn das Hemd halb offen ist und man die Abstammung vom Affen, dann bei einigen noch deutlich erkennen kann. :lach3:



Andere demokratische Staaten sind noch extremer: In Israel gilt kein "Zivilrecht" hinsichtlich Eheschliessung. Eine Ehe gilt nur dann als geschlossen, wenn sie vor einem religiösem Gremium geschlossen wurde. Atheisten die in Israel heiraten wollen, haben da ein echtes Problem.... In den USA hat wiederum der Begriff "Kirche" eine ganz andere Bedeutung als in Europa - unter "Church" wird eher eine Religionsgemeinschaft verstanden (ich kenne alte Dokumente aus den USA, in denen von "the Baha'i-Church" geredet wurde... ;-) ...). Und die Amerikaner haben aus ihrer geschichtlichen Tradition heraus ein ganz eigenes Verhältnis zu "Church"; man darf mal nicht vergessen das zahlreiche in der alten Welt verfolgte Religionsgemeinschaften sich erst in den USA richtig entfalten konnten.

Krass das sowas heute immer noch möglich ist, es wird Zeit das Religionen politische Machtbeeinflussung untersagt wird.


Welche Religion ist die richtige und wahre? Es gibt auf diesem Planeten ca. 10.000 verschiedene Religionen (laut Religionsforscher David Barret), mit zum Teil einander völlig widersprechenden Vorstellungen und Forderungen. Die Behauptung, dass es eine gemeinsame Ethik aller Religionen gäbe, ist schon für die großen monotheistischen Religionen sehr fraglich. Für die Gesamtheit der Religionen aber ist sie völliger Unfug. Die verbreitetsten unter diesen 10.000 Religionen sind zudem ausgerechnet jene, die mit Flamme und Schwert ausgebreitet wurden, zB. Islam und Christentum, während friedliche und tolerante Religionen vielfach untergingen

Kritische Abhandlung ber die Rolle der Religionen

Dass sich die Religionen untereinander Konkurrenz machen, hat sicher auch mit den wirtschaftlichen Fähigkeiten der Religionen zu tun. Aber die Haupttriebfeder dürfte eine gewisse altruistische Verantwortlichkeit sein: " den Ungläubigen helfen in's Paradies zu kommen".... - als Ausdruck des "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst". Das kann da schon mal Ausmasse annehmen wie: " und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein..." und spätestens da berührt es die Interessen einer jeden Staatsorganisation.

Altruistisch da muß ich lachen, nein ich denke eher, dass einzelnen Religionstifter eine krankhafte narzisstische Persönlichkeitsstörung hatten, mit dieser Selbstverliebtheit ist es auch leichter andere von diesem Wahn zu überzeugen.

Und eines darf man auch nicht vergessen: Mit Ausnahme der Baha'i haben alle Weltreligionen Phasen durchlebt, in denen sie bestimmende Kraft im Staatswesen waren. So was prägt auch im Nachgang die eigene Religionspolitik.... und sowohl der christlichen Kirche, als auch dem Islam fällt es immer noch schwer "das Ruder in den Händen Anderer" zu sehen.....

Weil es eben nicht um Liebe und Altruismus geht, sondern um Machtmissbrauch und Geldgewinn.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

.... An dieser Stelle wird's wohl Zeiot sich ein paar Gedanken um die Frage der "Dauerhaftigkeit" zu machen: Die überwiegende Mehrheit der Msulime behauptet, dass das "Gesetz des Islam" Ewigkeitschrakter hatt, weil es laut Qur'an nach Muhammad keinen Propheten mehr gäbe und somit die "Gottesbotschaft" in sich abgeschlossen wäre. Da die Christen Muhammad als Prophet nicht anerklennen, gehen auch sie von einem "Abschluss" der Gottesbotschaft aus, wenngleich sie bekunden auf die "Wiederkehr Christi" zu warten, damit die Karten neu gemischt werden können. Die Juden warten immer noch auf den "Messias" - der vielleicht die Christen in ihre Schranken weist... und auch "die Anderen" halten sich "für der Weisheit letzter Schluss". Die Baha'i legen den "Gültigkeitsrahmen" ihrer "Offenbarung" wenigstens auf 1.000 Jahre fest; das ist aber nur die Minimalprognose. Das kann sich auch länger ziehen...

Nun ist das mit Gesetzen so 'ne Sache: Nur Diktatoren bauen auf die Unwandelbarkeit des Gesetzes - und in der Regel hört diese "Unwandelbarkeit" nach ein paar Jahrzehnten spätestens auf. Einfach weil die Regierten die Schnauze voll von Willkür haben.... In den modernen Demokratien, sollte man meinen, ist der Unsinn der Unwandelbarkeit des Gesetzes aufgehoben - de facto entstehen und vergehen zwar in der Demokratie Gesetze, da aber diese Demokratien sich auch an eine Ideologie gebunden haben - in unseren Fällen: an der Kapitalismus - kann man diese Wandelbarkeit des Gesetzes auch schnell als "Augenwischerei" empfinden, den "wirklich und entscheidend" scheint sich angesichts der Anlehnung an die Ideologie auch nichts zu bewegen.... Was selbstverständlich diejenigen, die von der angenommenen Ideologie in der einen oder anderen Weise profitieren, leicht differenziert sehen.... ;-)

"Quo Vadis, Domine" soll der Legende nach dem ersten Bischof von Rom von einer undefinierbaren Himmelsmacht eingeflüster worden sein - worauf dieser sich auf seine "Rolle" als "guter Hirte" besann und seine Flucht unterbrach - um mit seinen "Schafen" zuletzt "gefressen" zu werden. Trotz dieses Rückschlages ist es unbestreitbar, das aus dieser Bewegung ein weltumspannendes Netzwerk entstand - zu einer Zeit, in der an ein "Internet" noch nicht zu denken war.... "Quo Vadis Humane" müsste man heute fragen: Wohin gehst Du, Mensch? Lässt Du Dich von "Ewigkeitsgesetzen" treiben - oder bist Du der Gestalter der Gesetze, die Du dann auch frei wieder aufheben kannst, wenn sie sich als untauglich erweisen? Freilich setzt das ein hohes Mass an internationaler wie individueller Bildung voraus - getrieben wird nur Der der nicht weiss das er getrieben wird....

Wenn wir davon ausgehen wollen das wir selbst unser "Schicksal" im Rahmen der Ordnung unserer eigenen Angelegenheiten in die Hand nehmen können - müssen wir uns da von Religionen treiben lassen....?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Religion an sich ist doch nicht der springende Punkt.Sobald sie aber in Radikalismus umschlägt, egal aus welcher Ecke, ist sie als verfassungsfeindlich einzustufen. Der Fundamentalismus, den gewisse Gruppierungen an den Tag legen, fordert immer wieder Opfer. Ob im Krieg oder auf der Straße. Jedem seinen Gott, aber bitte auch jedem das Recht an ihn zu glauben ohne verfolgt zu werden. Simpel, ja. Aber das wünsche ich mir. Etwas ganz simples. Wer auf die Idee kommt im Namen seiner Religion zu morden ist in meinen Augen nicht wirklich gläubig, sondern verblendet, bzw. er schiebt seinen "Glauben" für andere Zwecke vor.
 

Erhard Vobel jun

Geheimer Meister
23. April 2013
107
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Und wenn ja - warum macht dann niemand was dagegen....?

Fangen wir bei Scientology an: Da haben verschiedene Landes-Verfassungsschutzämter schon festgestellt, dass deren Ziele nix mit Spiritualität (wie eigentlich in der Religion üblich) zu tun haben, sondern mit Geld-eintreiben und Leute manipulieren.[.....]

Gehen wir weiter zu den Salafisten: Da gab's einige Vereinsverbote in jüngster Zeit [....]

Wie ist das überhaupt wenn eine Religion Forderungen aufstellt, die nun ganz oder teilweise gar nicht in das GHefüge des säkularen Rechtsstaates hinein passen?

Allgemein antworte ich mal:

1. Religionen haben meist keine „Spirituellen Ziele“ sondern sind Lehren und Glaubensbekenntnissen die auf Dogmen beruhen. Die Theologie ist historisch gewachsen und diene immer schon zur Kontrolle von Menschen. Das sind eben Priester-Religionen die mit Ihren Lehren von Gut und Böse Druck auf die Gläubigen ausüben. Der Jenseitsglaube wurde dabei meist als Druckmittel genutzt.

2. Ja, Religionen können sehr Verfassungsfeindlich sein. Oft werden durch solche Religionen, hier meist Sekten, Bürger vor Demokratischen Institutionen ferngehalten. So dürfen viele oft nicht wählen oder sich wählen lassen oder Ihre Rechte nicht vor Weltliche Gerichte bringen. Die haben meist eine interne Justiz und Kontrollorgane die durch Ausspitzellung anderer Mitglieder einer solchen Gemeinschaft (Ich sage hier einfach Sekte) arbeitet.

3. Die Rechtsgrundlage dieser Sekten sind meist Ihre eigen Lehren oder Interpretationen der Bibel, des Koran oder der Thora oder andere „Heiliger Schriften“..

Das haben extreme Sekten und Religionen leider gemeinsam.

4. Außerdem ist typisch das deren Mitglieder keine Literatur von anderen weltlichen und religiösen Gruppierungen besitzen, lesen oder mit anderen Sektenmitgliedern darüber sprechen dürfen. Das würde man als „Falsche Lehren“ bezeichnen und führt zur Ausgrenzung aus der Gemeinschaft.

5. Der Umgang mit Außenstehenden wird beobachtet und ausgefragt, kurz, von allen Mitgliedern der Gemeinschaft überwacht. Mischehen mit Andersgläubigen oder Außenstehenden sind mal ganz verboten oder werden mit Benachteiligung sanktioniert.

6. Kontakte mit Aussteigern sind verboten oder werden mit Benachteiligung sanktioniert.

7. Benachteiligung heißt nach meiner persönlichen Erfahrung:
-Ehrenämter werden entzogen
-Anderen wird der Umgang mit so einer „abtrünnigen Person“ untersagt oder beobachtet durch aushorchen, Beobachtung, …
-Die Person wird öffentlich oder hinter vorgehaltener Hand zum schlechten Umgang erklärt. Gerüchte werden nicht unterdrückt sondern gezielt verbreitet. Von schlechter Moral bis zur Unterstellung von Straftaten ist alles möglich.
-Deren Kinder werden gezielt zu Außenseitern erzogen indem man Z.B. die eigenen Kinder nicht auf Klassenfahrten lässt, nicht an religiösen oder sonstigen gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen lässt.
-Die Mitglieder werden zum Predigen Ihrer Glaubensziele unter allen Umständen auch am Arbeitsplatz, in der Schule und in der Nachbarschaft genötigt, siehe Druck und Sanktionen!


Solche STASI-Praktiken sind leider in besonders Extremgläubigen Sekten üblich. Alle solche Sekten erkennt man an der autoritären Führungsstruktur die oft als Theokratisch bezeichnet wird, vor allen in Christlich Fundamentalistischen Sekten. Das geht oft bis in den Familien-Bereich so hinein.
Da diese Sekten oft eine interne Justiz haben sind viele Misshandlungen möglich ohne dass eine Justiz eingreifen kann.

Viele dieser Sekten in Deutschland berufen sich darauf von Hitler im 3-ten Reich mal verfolgt worden zu sein und werden so ohnehin nicht von der Justiz angerührt. So haben Diese Sekten eben völlige Narrenfreiheit.

Erhard Vobel jun. Nürnberg, 29.04.2013


PS. Salafist soll sich von Saladin ableiten, wer weiß da was Genaueres???
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Erhard Vobel jun.,
wo ist denn bei dir der Unterschied zwischen Religionen + Sekten?
 

Marabu

Geheimer Meister
31. Januar 2011
130
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Bona-Dea Krass das sowas heute immer noch möglich ist, es wird Zeit das Religionen politische Machtbeeinflussung untersagt wird.
Sollten Religionen einen Gottesstaat bilden, hat Jeder sein Leben nach den jeweiligen Inhalten und Regeln auszurichten.
Was für Atheisten und Agnostiker Zwangsmaßnahmen zur Folge hätten, die je nach Fall und Gerichtbarkeit übel ausgehen könnte.
Das Anschauen lebendiger Beispiele können wir täglich in den Nachrichten verfolgen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

"Das Anschauen lebendiger Beispiele können wir täglich in den Nachrichten verfolgen."(Marabu)
Da hätte ich dann doch gerne ein paar Beispiele!
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

"Das Anschauen lebendiger Beispiele können wir täglich in den Nachrichten verfolgen."(Marabu)
Da hätte ich dann doch gerne ein paar Beispiele!
Ist die IS Beispiel genug?
Natürlich kann man einwerfen, dass die Amerikaner sich selbst nicht an etliche Bestimmungen zu den Menschenrechten halten. Oder das die Atlantik Charta nur ein Deckmantel dafür war, nach dem scheitern des Völkerbundes die UNO ins Leben zu rufen.
Die Atlantik-Charta vom 14. August 1941
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und Ministerpräsident Churchill, als Vertreter der Regierung Seiner Majestät im Vereinigten Königreich, erachten es als ihr Recht, einige allgemeine Prinzipien der Politik ihrer Länder bekanntzugeben, Prinzipien, auf deren Verwirklichung sich ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft der Welt gründen.
Ihre Länder streben keinerlei Bereicherung an, weder in territorialer noch in anderer Beziehung.
Sie wünschen keinerlei territoriale Veränderungen, die nicht im Einklang mit den in voller Freiheit ausgedrückten Wünschen der betroffenen Völker stehen.
Atlantik-Charta
Diese Charta hinderte nämlich die amerikanische Regierung nicht daran, schon kurz danach die ersten Atombomben abzuwerfen, betroffen waren überwiegend Zivilisten, also eine bessere Zukunft......
Um zum Thema zurückzukommen, wie bitte sollen sich die allgemeinen Menschenrechte, mit denen der arabischen "Sharia Menschenrechte" auf eine Basis bringen lassen? Das ist unmöglich und führte dazu, dass die arabischen Länder lauthals schrien, die Diffamierung der Religion zu unterbinden, Religion als Menschenrecht, nun ja klar, aber nicht für andere Religionen in ihrem Land, denn kein einziges islamischen Land hält die Rechte anderer Religionen für erstrebenswert. Als Beispiel seien die Bahai im Iran genannt, oder die Christen in allen islamischen Ländern.
Problematik des Begriffs «Diffamierung von Religionen»
Europäische und andere westliche Staaten sowie die Zivilgesellschaft wehrten von Anfang an dagegen, dass die Diffamierung von Religionen als Menschenrecht anerkannt werden soll. Zum einen hätte es sich hierbei nicht um ein individuelles Recht für einzelne Personen gehandelt, sondern es wäre ein Recht für eine Religion entstanden, was per se nicht kohärent ist. Die Menschenrechte dienen dem Schutz von Individuen und nicht dem Schutz von Konzepten oder eben Religionen. Zum anderen würde ein Recht, das Religion vor Diffamierung schützt, in der Realität eine starke Einschränkung für die Meinungsfreiheit bedeuten. Niemand darf wegen seiner Äusserungen über eine bestimmte Religion bestraft werden, es sei denn, es handle sich um eine ohnehin strafbare Verletzung religiöser Gefühle (Blasphemie-Verbote auf der Ebene des Strafrechts) – dies ist ein lange verankerter Grundsatz westlicher Demokratien und fällt unter die Meinungsäusserungsfreiheit. Über den Schutz vor Diskriminierung aufgrund von Religionszugehörigkeit hingegen herrscht Einigkeit, weshalb dieses Recht ja auch in den internationalen Menschenrechten verankert ist.
UNO lässt Konzept der Diffamierung von Religionen fallen - humanrights.ch
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.952
AW: Können Religionen verfassungsfeindlich sein ?

Frage: Können Religionen verfassungsfeindlich sein?
Antwort: Aber ja! Natürlich doch!
 
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