Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Religiöse Intoleranz im Islam?

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Es gibt leider fanatische religiöse Gruppen, die sich auf die ursprüngliche Lehre berufen und dabei auch Kulturgüter schänden und Menschen anderer Auffassung attackieren. Leider findet man im heutigen Islam besonders viele dieser Vertreter.
Bsp.: Bereits 2001 haben die Taliban in Afghanistan ihr eigenes Kulturelles Erbe zerstört, die Buddha-Statuen im Bamiyan-Tal. Nun 2012 auch auf den Malediven:
Maledivische Salafisten imitieren Taliban Im Nationalmuseum des Landes wurden antike Buddha-Statuen als "Götzenbilder" zerstört . Maledivische Salafisten imitieren Taliban | Telepolis
Jetzt in Mali schon wieder:
Mit der Zerstörung jahrhundertealter Grabstätten haben Islamisten in der Welterbestadt Timbuktu
im Norden Malis international Entsetzen ausgelöst. Mitglieder der Islamistengruppe Ansar Dine verwüsteten nach Angaben von Augenzeugen drei Mausoleen islamischer Heiliger und kündigten weitere Zerstörungen an. Die UNESCO sprach von einer "tragischen Nachricht".

Bürgerkrieg in Mali: Islamisten zerstören Weltkulturerbe - Politik | STERN.DE

Grund:
Der ursprüngliche Islam ließ keine Verehrung von Toten zu, es entsprach auch nicht islamischer Vorstellung, durch Totenkult die Verstorbenen ihrer Vergänglichkeit zu entreißen Das Samanidenmausoleum in Bukhara in Usbekistan

Ich halte religiöse Toleranz für ein hohes Gut, zwischen Atheisten und Gläubigen, zwischen den verschiedenen Religionen und auch innerhalb einer Religion mit ihren verschiedenen Strömungen.
Im Christentum ist da eine gewisse Lernfähigkeit feststellbar: Früher im Mittelalter natürlich auch bei den Christen, die Kreuzzüge, etc. (Eine angebliche religiöse Tolerenz des Islam, die mitunter gegenüber gestellt wird, greift auch zu kurz: Leben gegen Kopfsteuer, dabei massive Nachteile für nicht zum Islam Konvertierte. Auch Schikanen: Die Kirchen im osmanischen Bulgarien durften z.B. nicht höher sein als ein Reiter auf dem Pferd und wurden deshalb tiefer gebaut.

Im Koran werden gerne Nichtmuslime als "Vieh" oder ähnlichen Wörtern bedacht. Ich lese da ein gewisses Aggressionspotential im Koran heraus heraus. Auch die Salafisten in Deutschland, die aggressiv werben und sich auf den ursprünglichen Islam berufen. Gerne wird da als Feindbild der dekadente Westen ausgemacht.
Warum gibt es gerade im heutigen Islam überproportional solche fanatisierten Vertreter? (Der Schwerpunkt liegt auf "überproportional", die Mehrzahl der Mosleme sind friedlich. Auch die Strömung der Bahai'i scheint ja eher einen moderneren Reformislam darzustellen.)
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Aber, aber.
Wir haben doch gelernt, den einen Islam gibt es nicht. Islam ist Frieden und Islamisten haben nicht das geringste mit dem Islam zu tun.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Nochmal aber. Eine politische Terrorgruppe ist nicht "der Islam". Sowenig wie die CSU für "das Christentum" steht.
Und solchen Mist
Im Koran werden gerne Nichtmuslime als "Vieh" oder ähnlichen Wörtern bedacht.
..ohne belegendes Zitat zu bringen, ist Unfug.
Aber bravo, bei dir Rola, hat Al Kaida was erreicht...
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Wie ein ´DaMan´schon schriftete... Biite nicht alle über einen Kamm scheren...

Und bei den von dir verlinkten Freischärlern (schreibt man das so?) ist doch die Religio nur ein Vorwand für einen 'Rache-Feldzug´...

Wenn man gewisse Ethnien nach langen Jahren wieder in ihre Stammesgrenzen entlässt, ohne die angestammten Grenzen festzulegen, kommt es unweigerlich zu dergleichen Auswüchsen und die haben nach meinem dafürhalten nichts mit irgendeiner Religion zu schaffen...
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Leute, bitte genauer lesen! Sonderbar, dass mein Beitrag so verstanden wird, dass ich den Islam mit fanatisierten Gruppen gleichsetze. Nein! Die meisten Moslems sind i.R. friedlich. Die beschriebenen Gruppen(extreme Minderheiten) sind politische Gruppen, die aber religiös motiviert sind und das ist das gefährliche. Sie speisen ihre Kraft aus dem Koran. Das darf man einfach nicht leugnen, damit macht man es sich zu einfach.
Im letzten Teil meiner Ausführung geht es um ein gewisses Aggressionspotential gegen „Ungläubige“ im Koran selbst.
Ein sehr sensibel zu behandelndes Thema! Das muss natürlich aus dem historischen Kontext heraus verstanden werden (Arabien, 7.Jahrhundert), was die Aussagen relativiert. Aber genau das machen die fundamentalen Gruppen nicht, sie lesen den Koran wortgetreu und interpretieren ihn wie jemand im 7.Jahrhundert. Der Totenkult wird z.B. im Koran angegriffen. Also müssen später gebaute
islamische Mausoleen weg, weil dort der Totenkult gehuldigt wird. Kein Einzelfall, andere Islamisten wollten das Mausoleum von Atatürk sprengen. Ich betone nochmal, das passiert in der islamischen Welt selbst.


Koran: Zum Herabstufung des Ungläubigen (auch Christen und Juden)

- "Vieh"-vergleich

1.Sure 8 Vers 55
Fairnesshalber mal 4 Koranübersetzungen (Ahmadeyya, Rudi Paret, M.A. Rassoul,Azhar), man wird sehen, Variante a) ist „etwas harmloser“ wurden, gemeint sind auch hier die Ungläubigen. Die anderen 3 Übersetzungen sind aggressiv zu lesen: Es gibt Diskussionen in Deutschland ,ob Sure 8 Vers 55 nicht sogar gegen das Grundgesetz verstößt.

a) Wahrlich,die schlimmsten Tiere vor Allah sind jene, die undankbar sind. Darum wollen sie nicht glauben -

b) Als die schlimmsten Tiere (dawaabb) gelten bei Allah diejenigen, die ungläubig sind und (auch) nicht glauben werden, -

c) Wahrlich, schlimmer als das Vieh sind bei Allah jene, die ungläubig sind und nicht glauben werden ;


d) Die schlimmsten Lebewesen sind nach Gottes Urteil die Ungläubigen, die vorsätzlich nicht glauben
wollen,

2. Andere "Vieh"vergleiche in Sure 7 (Die Höhen)


Vers 176: .... Wir hätten ihn dadurch erhöhen können; doch er neigte der Erde zu und folgte seinem bösen Gelüst. Er gleicht daher einem Hunde: treibst du ihn fort,so lechzt er, und beachtest du ihn nicht, so lechzt er. Gerade so geht es Leuten, die Unsere Zeichen leugnen. …..

Vers 179: .... Sie haben Herzen, und sie verstehen nicht; sie haben Augen, und siesehen nicht; sie haben Ohren, und sie hören nicht.
Sie sind wie das Vieh; ja sie sind weit ärger abgeirrt.

- Gegen die Ungläubigen wird in anderen Suren mit martialischen Maßnahmen gedroht:
Sure8, Ver 12 In die Herzen der Ungläubigen werde Ich Schrecken werfen.Treffet (sie) oberhalb des Nackens und schlagt ihnen die Fingerspitzen ab!»
Sure 38, Vers 57: Dies ist (für die Ungläubigen). Mögen sie es denn kosten: eine siedende Flüssigkeit und einen übel riechenden Trank,fürchterlich kalt,
Sure 47, Vers 4: Wenn ihr (in der Schlacht) auf die stoßet, die ungläubig sind, trefft(ihre) Nacken; und wenn ihr sie so überwältigt habt, dann schnüret die Bande fest.
Sure 76, Vers 4: Wahrlich, Wir haben für die Ungläubigen Ketten, eiserne Nackenfesseln und ein flammendes Feuer bereitet

- Ungläubige im heiligen Krieg, die sich nicht bekehren, drohte der Tod

Sure 46, Vers 27: Wir haben bereits Städte rings um euch zerstört;und Wir haben die Zeichen von allen Seiten gezeigt, damit sie sich bekehren.
Sure 8, Vers 54: .... Sie verwarfen die Zeichen ihres Herrn, darum tilgten Wir sie aus um ihrer Sünden willen, und Wir ertränkten die Leute Pharaos; sie waren alle Frevler.

- (Nur)für die Gläubigen gilt die Welt des Islam (Frieden):
Sure49, Vers 10: Die Gläubigen sind ja Brüder. Stiftet drum Frieden zwischen euren Brüdern und nehmet Allah zu eurem Beschützer, auf daß euch Barmherzigkeit erwiesen werde.
koransuren.de - Deutsche Koran Übersetzung

 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

So viel schöner Sarkasmus, völlig an eurer PC abgeprallt :(

Nochmal aber. Eine politische Terrorgruppe ist nicht "der Islam". Sowenig wie die CSU für "das Christentum" steht.
Und solchen Mist
Wenn sich jemand für seine Barbarei auf den Islam beruft hat das selbstverständlich was mit dem Islam zu tun. Wenn sich die CSU auf christliche Werte beruft, hat das so was von mit dem Christentum zu tun, das glaubst du garnicht. Christliche Werte fallen auch nicht vom Himmel.

Wenn man gewisse Ethnien nach langen Jahren wieder in ihre Stammesgrenzen entlässt, ohne die angestammten Grenzen festzulegen, kommt es unweigerlich zu dergleichen Auswüchsen und die haben nach meinem dafürhalten nichts mit irgendeiner Religion zu schaffen...
Wenn die auswüchsenden Ethnien laut und offen erklären, sie würden damit den Willen Allahs durchsetzen hat das freilich mit irgendeiner Reiligion zu tun.
Ich kann dir sogar genau sagen, mit welcher.

Gnauso wie Christenverfolgung wieder in Mode kommt, Antisemitismus ein Revival erlebt und immer noch Scharia praktiziert wird - zunehmend auch in Zentraleuropa und ausgehend von einer einzelnen Religionsgemeinschaft, die damit natürlich überhaupt nix zu tun hat.
Alles ausschließlich Effekte eines erstarkenden fundamentalen Islams der mittelalterliche Barbarei als hehren Wert propagiert.
Da gibts nix schön zu Reden, das liegt ausschließlich an der Religion und dem gehört ein Riegel vorgeschoben.
 
Zuletzt bearbeitet:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Achso, du meinst, Da man, dein triefender Sarkasmus könnte irgendwem entgehen?
Ich sag's mal so: kapiert. Sobald mir ein predigender Salafist begegnet, werde ich dem eine donnern, daß man seine Ohren neu positionieren muß.
Die Strafe wegen Körperverletzung trifft dann natürlich dich....
klar? :rofl:

@rola,
Ich hätte wohl nicht nur nach Zitaten fragen sollen, sondern nach Zitaten im Zusammenhang. Mein Fehler.
Sure 46, Vers 27: Wir haben bereits Städte rings um euch zerstört;und Wir haben die Zeichen von allen Seiten gezeigt, damit sie sich bekehren.
Sure 8, Vers 54: .... Sie verwarfen die Zeichen ihres Herrn, darum tilgten Wir sie aus um ihrer Sünden willen, und Wir ertränkten die Leute Pharaos; sie waren alle Frevler.

"Wir" ist pluralis majestatis, da spricht also Gott. Wovon? Mohammed bestätigt hier die biblischen Überlieferungen, Sodom und Gomorrha, Exodus aus Ägypten und das Ende des pharaonischen Heers im Meer.

Mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten läßt sich belegen, was immer man will.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Nein, im eine zu scheuern wäre unkultiviert. Aber du kannst gerne mit ihm diskutieren und schauen wie weit es mit seiner Toleranz bestellt ist.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

@dtrainer So einfach ist das nicht, mit dem "aus dem Zusammenhang reißen", nehmen wir Sure 8: (Ich hatte etwas verstümmelt, sonst wäre der letzte Post zu lang gewesen.)

Mohammed springt öfters mal zwischen seiner Gegenwart (7.Jahrhundert) und Vergangenheit (hier altes Ägypten) hin und her:

1. Das ist die Gegenwart zu Zeiten Mohammeds - "Bereitschaft zu kämpfen gegen Ungläubige"
8:45 Ihr Gläubigen! Wenn ihr mit einer Gruppe (von Ungläubigen) zusammentrefft (und es zum Kampf kommt), dann seid standhaft und gedenket unablässig Allahs! Vielleicht wird es euch (dann) wohlergehen.
8:46 Und gehorchet Allah und seinem Gesandten und streitet euch nicht, sonst gebt ihr (damit eure Bereitschaft zu kämpfen) auf und seid zur Untätigkeit verurteilt! Und seid geduldig! Allah ist mit denen, die geduldig sind.

2. Drohung an die Ungläubigen mit einem histor. Bsp: Den Ungläubigen droht das gleiche Schicksal wie einst den Ägyptern, der Tod.
8:54 (Es wird ihnen ergehen) wie den Leuten Pharaos und denen, die vor ihnen lebten: Sie erklärten die Zeichen ihres Herrn für Lüge, und da ließen wir sie (zur Vergeltung) für ihre Schuld zugrunde gehen. Und wir ließen die Leute Pharaos (im Meer) ertrinken. Sie waren alle Frevler.
In der Übersetzung von Azhar steht sogar, das Wort "einst", was den histor. Bezug unterstreicht.

3. Und nun kommt der schlimme Vieh-Vergleich mit den Ungläubigen: leider eine Allgemeinausage,
8: 55 Als die schlimmsten Tiere (dawaabb) gelten bei Allah diejenigen, die ungläubig sind und (auch) nicht glauben werden
Nun, ich bin nicht der Böse, sondern Islam-Gegner suchen sich gerade solche Suren raus.
Meine Meinung: Man muss sowas thematisieren und nicht versuchen als fortschrittlicher Moslem zu relativieren.
Für uns im 21. Jahrhundert ist aber alles historischer Kontext:
1. die Aussagen von Mohammed selbst (7. Jahrhundert)
2. sein Bezug zu Ägypten (2.Jahrtausend v. Chr.)
Wer den Koran kritisiert, ist noch lange kein Feind des Islam. Ich selbst hoffe auf einen reformierten Islam, der auch die Aussagen Mohammeds in den "historischen Kontext" stellt, sie sind teilweise veraltet, weil wir kein Wüstenvolk im 7. Jahrhundert mehr sind.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Ich greife mal das Thema Toleranz auf, wobei hier meine eigene idealistische Multi-Kulti-Einstellung die Realitäten in Deutschland nicht vollständig trifft. Toleranz darf nämlich nicht heißen, die Probleme schön zu reden, sie werden uns später umso schlimmer um die Ohren fliegen. Wichtig ist immer ein Dialog, aber stattdessen: Gegenseitiges Missverstehen, eine gutgemeinte Regierungskampagne gegen eine Radikalisierung im Islam, die als Frontalangriff gegen den Islam allgemein gedeutet wurde:
Vier große Islamverbände gehen auf Distanz zum Bundes-Innenministerium. So haben die Verbände am Freitag die Zusammenarbeit in der "Initiative Sicherheitspartnerschaft" gekündigt. Auslöser sei die umstrittene Plakat-Kampagne, die für ein Ausstiegsprojekt für radikalisierte Islamisten wirbt. ...
Mit emotionalen Plakaten im Stil von Vermisstenanzeigen will das Ministerium bei Muslimen für seine Anlaufstelle gegen islamistische Radikalisierung werben. So zeigt eines der Plakate einen jungen Migranten, der Text dazu lautet: "Das ist mein Bruder Hassan. Ich vermisse ihn, denn ich erkenne ihn nicht mehr. Er zieht sich immer mehr zurück und wird jeden Tag radikaler. Ich habe Angst ihn ganz zu verlieren - an religiöse Fanatiker und Terrorgruppen."
Steckbrief-Kampagne - Vier Islamverbände beenden Sicherheitspartnerschaft mit Bund | WAZ.de

Man muss die Realitäten sehen, die Konflikte werden sich leider verschärfen. Die islamische Bevölkerung wird in Deutschland prozentual zulegen. Eine zunehmende Integrationsbereitschaft ist nicht automatisch gegeben, im Gegenteil (moslemische Subkulturen, Schulen mit extrem hohem Ausländeranteil). Der Muezzin wird durch manche deutsche Stadt hallen und Teile der deutschen Bevölkerung aufbringen.

Statt Wulffs "Der Islam gehört zu Deutschland", halte ich Gaucks Aussage für glücklicher gewählt:
Bundespräsident Joachim Gauck hat sich von der Einschätzung seines Vorgängers Christian Wulff distanziert, der Islam gehöre zu Deutschland. "Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland", sagte Gauck in einem am Donnerstag veröffentlichten Gespräch mit der Wochenzeitung Wochenzeitung "Die Zeit". Den Satz von Wulff könne er so nicht übernehmen, "aber seine Intention nehme ich an". Wulff habe die Bürger auffordern wollen, sich der Wirklichkeit zu öffnen. "Und die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben." Integrationsstreit: Gauck distanziert sich von Wulffs Islam-Rede - Politik | STERN.DE
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Sorry rola, aber Du stellst hier auch ein "Feindbild" auf, das in dieser Form nicht vorhanden ist: Gerade mal 3% der Muslime weltweit rechnen sich selbst dem "Kreis der Glaubenskrieger" zu - von Taliban bis Al Qhaida.....

Das Problem sind nicht die Suren aus dem 7. Jahrhundert - die können damals durchaus ihre Berechtigung gehabt haben. Das Problem ist das im Islam die Weitereintwicklung islamischer Theologie stagniert (im Christentum angesichts des Postulats vom "Gottessohn" übrigends auch). Und ein weiteres Problem im Islam ist der Umstand, das vielerorts "Traditionen" und "Gerüchte vom Hörensagen" über das Leben des Propheten (Hadith) das Verständnis der Qur'an "abgelöst" haben.

Natürlich werden sich die Konflikte und Probleme verstärken - keine Frage. Daran ist aber nicht alleine der fanatische Islam schuld; die fanatischen Evangelikalen auf christlicher Seite tragen ebenso dazu bei. Sie predigen die Nächstenliebe, handeln aber nach dem Grundsatz "...und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein....". Und sie tun das - ganz wie fanatische Muslime auch - im eingebildeten Bewusstsein, sie müssten die Menschen "bekehren", damit sie nicht in's "Höllenfeuer fallen" - auch das hat Paralellen zum Islam.... Die zwei "feindlichen Brüder" stehen sich näher als sie das selbst wahrhaben wollen.....

Der Islam "gehört nicht zu Deutschland? Aber selbstverständlich gehört der Islam zu Deutschland - so wie alle anderen Religionen auch. Nicht weil der Islam hier "historisch gewachsen" sei, sondern weil Religionsfreiheit ein Menschenrecht ist und wir endlich mal kapieren müssen, dass wir schlecht - wenn auch zu Recht - die Religionsfreiheit in islamischen Ländern anmahnen können, aber im eigenen Land der Religionsfreiheit nur "im christlichen Rahmen" Recht einräumen wollen. Mitlerweile leben in Deutschland Menschen mit islamischer Religion in vierter, fünfter Generation - und da soll der Islam nicht zu Deutschland gehören....?
 

mmkretsch

Erhabener auserwählter Ritter
17. Mai 2008
1.113
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Hallo Thoamsausberlin,
die Problematik hier in Deutschland ist etwas anders begründet. Es geht nicht darum, islamischen Glaubensgemeinschaften Freiheiten zu verwähren. Christliche Kirchen genießen hier fragwürdige Privilegien, die einer tatsächlichen Trennung von Staat und Kirche spotten und weit über die bloße freie Religionsausübung hinausgehen. Das schaft für andere Glaubensgemeinschaften berechtigte Begehrlichkeiten.

Gruß
mmkretsch
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Eigentlich - ist die Sache doch ganz einfach, mmkretsch: Nach dem Grundgesetz "sind alle vor dem Gesetz gleich". Schön, das muss dan auch für "juritsiche Personen" gelten - Kirchen sind als "religiöse Körperschaften" juristische Personen. Dann müssten die verschiedenen Zentralverbände der Muslime, der Zentralrat der Juden, der Nationale Geistige Rat der Baha'i, die verschiedenen Buddhistengemeinschaften und die Hindugemeinschaften, die Parsen ebenfalls gleichgestellt sein und - notfalls über's BVerfG die Gleichstellung einklagen....
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

So weit würde ich dann doch nicht gehen. Was könnte beim BVG nicht alles eingeklagt werden?: eigener Religionsunterricht für jede Gemeinschaft, wo doch jeder Religionsunterricht aus den Schulen gehört! In den USA haben sich die Scientologen den Status als Religionsgemeinschaft erschlichen und werden nun geschützt ...
Immerhin: Den Status "öffentliche Körperschaft" kann bei uns jede Religionsgmeinschaft beantragen und bringt Privilegien wie Kirchensteuereinzug etc.
--------
Sorry rola, aber Du stellst hier auch ein "Feindbild" auf, das in dieser Form nicht vorhanden ist: Gerade mal 3% der Muslime weltweit rechnen sich selbst dem "Kreis der Glaubenskrieger" zu -von Taliban bis Al Qhaida.....
Ich lehne alle Feindbilder ab, aber man muss das Problem schon zuspitzen, damit es wahrgenommen wird.
Diese 3 % erscheinen in der Wahrnehmung der europäischen Bevölkerung viel mehr. Und die USA? Geben die nicht Milliarden im Antiterrorkampf aus, sie HABEN das Feinbild „islamischer Terrorist.“
Man müsste in einer Sozialstudie mal alle Schattierungen in der islamischen Welt von tiefer Ablehnung bis zur Zustimmung der westlichen Werte erfassen. Umgekehrt im Westen auch. Meinst du, diese ermittelte durchschnittliche Einstellung zur anderen Kultur wäre neutral oder doch leicht negativ?

Das Problem sind nicht die Suren aus dem 7. Jahrhundert - die können damals durchaus ihre Berechtigung gehabt haben. Das Problem ist das im Islam die Weitereintwicklung islamischer Theologie stagniert.
Die Stagnation ist gegeben, aber warum? Die Suren geben viel zu konkrete Anweisungen im Bereich Staat und Recht. Man müsste diese Anweisungen relativieren oder zumindest anpassen an die heutige Zeit. Aber wer stellt schon das Wort Mohammeds in Frage?

Und ein weiteres Problem im Islam ist der Umstand, das vielerorts"Traditionen" und "Gerüchte vom Hörensagen"über das Leben des Propheten (Hadith) das Verständnis der Qur'an"abgelöst" haben.
Das ist nun die Frage, aber die Vorgänge um die Ausrottung des Stammes Banu Quraiza waren schon Realität, man kann sich nur um einige Details streiten, es gibt ja auch die Originalquelle Ibn Ishaq und auch viele seriöse westliche Orientalisten analysierten den Vorgang. Ist das nur Hörensagen oder die Vorgehensweise von Historikern?
Sehr brutal, wie es da zwischen den einzelnen arabischen Stämmen zuging. Das war das (aggressive ) Geburtsumfeld des Islam und Mohammed vermittelte/sprach Recht und einte die Stämme durch den Islam. Um wirklich Einzelheiten aus dem Leben des Propheten zu beleuchten, muss es wissenschaftlich analysiert werden. Schwierig, man gerät sehr schnell unter dem Verdacht der Gottes- und Prophetenlästerung.

Natürlich werden sich die Konflikte und Probleme verstärken - keine Frage.Daran ist aber nicht alleine der fanatische Islam schuld; die fanatischen Evangelikalen auf christlicher Seite tragen ebenso dazubei.
Sind die Evangelikalen nicht eher ein Problem in den USA, aber nicht in Deutschland. Die Frage in Deutschland ist: Wie Parallelgesellschaften wie z.T in Berlin oder Köln integrieren. (Man kann dort alles in Türkisch machen: Einkaufen, zum Frisör gehen, wer braucht da noch Deutsch? Ich finde das ausgesprochen schade.)

Der Islam "gehört nicht zu Deutschland? Aber selbstverständlich gehört der Islam zu Deutschland - so wie alle anderen Religionen auch.
Religion ist Privatsache eines Menschen und die Menschen leben in Deutschland,egal ob nun Christen, Moslems oder Juden. - Du merkst, ich sage nicht, der Islam gehört nicht zu Deutschland, aber das Gegenteil sage ich auch nicht. Der Bezug Islam-Deutschland ist ein indirekter.
Auch der Gottesbezug gehört meiner Meinung nach nicht in die Verfassung. Natürlich ist nicht zuleugnen, dass das Christentum unsere Kultur über 2000 Jahre in Europa tief geprägt hat. Das Abendmahl Leonardo d Vincis, die Barockkirchen …
Mir selbst ist es egal, ob nun der arabische Muezzim über deutsche Straßen mit dumpfen Lautsprechern hallt. Aber wenn es einige Deutsche so aufbringt, dann sollten die muslimischen Gemeinden lieber darauf verzichteten und trotzdem ihren Glauben leben!
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Um den Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu kippen - müssteste die Staatsverträge mit den Kirchen kippen. Das ist aber auch keine Lösung - eine Lösung wäre es den "lieben Kleinen" von der ersten Klasse an die Grundzüge von Humanismus, Ethik und Moral nicht nur anhand des Jesus von Nazareth, sondern anhand alle bekannten Propheten und Gottesboten beizubringen. Und vergleichend dazu und nach und nach in den höheren Klassen auch die Grundzüge des antiken Humanismus bis hin zu den Philosophien der Moderne zu erklären - erst wenn die so gebildeten Jugendlichen unmd jungen Erwachsenen eine fundierte Kenntnis aller Religionslehren und humanistischen Lehren haben, können sie sich bewusst für oder gegen eine Religion, für oder gegen eine Weltanschauung entscheiden. Da sehe ich aber in Deutschland schwarz; man stelle sich vor in Bayern müssten auch Nietzsche, Kant, Büchner, Heine, Brecht gelehrt werden - FJS dreht sich ja im Grabe um.....:troest2:

Ich glaube ehrlich gesagt kaum, dass die Kreationisten und Evangelikalen ein alleiniges Problem der USA sind. Die "Jungs und Mädchen" wirken auch hier - das Internet ist voll von evangelikalen Bewegungen - und die wollen alle nur "unser Bestes"..... Die absolute Hörigkeit zu den eigenen "Führungen" eint sie erstaunlich mit den Salafisten; auch diese sind "ihren Gelehrten" absolut hörig. Und von der Hasspredigt bis hin zur Qur'an- oder Bibelverbrennung ist das dann nur noch ein kleiner Schritt....Sicher, man merkt die Kerlchen in Deutschland nicht so - aber ich empfhle mal einen Ausflug zu "Bibel-TV" - da kann's einem manchmal auch Angst und Bange werden....

Mit "staatlich-repressiven" Mitteln (Verschleierungsverbot, Kopftuchverbot, erzwungene Ausbildung von Imame an deutschen Hochschulen) lassen sich die existierenden Parallelgesellschaften nicht auflösen. Repression verstärkt nur noch die Isolierung in eine "andere Welt". Aber es gibt Lichtblicke: Eine meiner Stieftöchter hat sich fast von selbst in Deutsch unwahrscheinlich verbessert - sie (Bosna) hatte zu ihren besten Freundinen eine gebürtige Afrikanerin, eine gebürtige Libanesin und eine gebürtige Türkin gezählt. Und die einzigste gemeinsame Sprache mit der man sich verständigen konnte - war halt Deutsch.... Integration kann nicht über Gesetze laufen - sie muss aus Einsicht erfolgen. Diese 4 Mädchen haben diese Einsicht in die Notwendigkeit Deutsch auch zu lernen von ganz alleine entwickelt..... Von staatlicher Seite kann man eigentlich nur die "Ghettobildung" bekämpfen; dazu gehören aber Regelungen für bezahlbare Mieten und gerechte Löhne - und da sieht's Mau aus, in Berlin genauso wie in Köln-Kalk....

Die Legende über die Ausrottung des Stammes der Banu Qureisha halte ich nach wie vor für eine ziemlich bösartige Legende. Das Problem ist, dass sich eine solche Legende über hunderte von Jahren halten kann - und das einige Muslime sicher auch eine solche Legende aufrechterhalten; nicht zuletzt um die eigene Gefährlichkeit heraus zu stellen und sich vor vielleicht "gefährlicheren Gegnern" zu schützen. Und das nächste Problem: Selbst die besten heutigen Historiker können nicht zweifelfrei behaupten, dass die Geschichte wahr - oder erlogen ist. 1400 Jahre kann niemand mehr "zurück sehen", zumal die überlieferten Aufzeichnungen über diese Zeit äusserst rar sind (Kalif Uthman hat mit seiner "Bereinigungsaktion" ja dafür gesorgt dass kaum andere als die heute gültigen Aufzeichnungen vorhanden sind. Damit hat er in bester Absicht vielleicht doch mehr Schaden als Nutzen dem Islam zugefügt....).
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

[...]Aber es gibt Lichtblicke: Eine meiner Stieftöchter hat sich fast von selbst in Deutsch unwahrscheinlich verbessert - sie (Bosna) hatte zu ihren besten Freundinen eine gebürtige Afrikanerin, eine gebürtige Libanesin und eine gebürtige Türkin gezählt. Und die einzigste gemeinsame Sprache mit der man sich verständigen konnte - war halt Deutsch.... Integration kann nicht über Gesetze laufen - sie muss aus Einsicht erfolgen. Diese 4 Mädchen haben diese Einsicht in die Notwendigkeit Deutsch auch zu lernen von ganz alleine entwickelt..... [....]

Echt süss, wie du da so einiges durcheinander wirbelst... :zwinker:

Libanon und Türkei sind Staaten, welche wohl noch so grade ins westliche Weltbild passen. :gruebel:

Bei Afrikanern hört es dann aber schnell auf...

Hat das für dich bedeutende Gründe?

Es gibt da doch vielschichtige Unterschiede, weil eben Afrika kein Land/Staat, sondern ein grosser Kontinent ist.

Und dort ist nicht nur der Islam zugegen, sondern auch eine Vielzahl von anderen Glaubens-Richtungen...

Aber egal, mich stört hier nun die Ghettoisierung in Bezug zu den Gross-Städten.

Wie ist es denn mit/auf dem Lande und warum müssen alle in die urbane Umgebung ziehen?

Ein Nubier erzählte/beklagte mir seinerzeit ebendiese Entwicklung in Richtung dieser Gross-Städte, wo doch jeder ob der Probleme weiss...

Aber man muss ja heute schon froh sein, wenn die Leute Deutsch anstelle von English zur Verständigung in diesem Lande nutzen, neech? :rolleyes:
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Dir scheint nicht ganz bewusst zu sein wie die Lebensbedingungen im Libanon sind. Oder auf dem Land und in den Kleinstädten der Türkei. Oder in Ghana, Niger, Nigeria.... Auch Bosna i Herzogowna hat das Trauma des Bürgherkrieges och lange nicht überwunden - das wirkt sich auch auf die Kinder die hier leben aus....
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Religiöse Gefühle sind verletzt worden durch ein Anti-Mohammed-Video, in den USA von Privatleuten hergestellt. OK, diese Verletzung kann man noch verstehen. Deshalb gibt es nun Anti-Anti-Mohammed-Demonstrationen. in Libyen, auch Tunesien, Palästina. Hier in Westen sind allein schon diese religiös motivierten Aktionen ungewohnt: Die sollte man aber so tolerieren, wenn sie friedlich verlaufen.

Der Hass wegen diesem Privatvideo richtet aber auch sofort gegen Amerika als Land und dessen Institutionen (Die amerikanische Botschaft in Libyen wurde abgefackelt und 4 Menschen ermordet, einschließlich dem Botschafter).

Wir kommen sofort negative Assoziationen hoch: Wegen abgedruckter Mohammed-Karikaturen wurde dänische und norwegische Botschaften angegriffen. Salman Rushdie wurde wegen seiner "Satanischen Verse" mit dem Tode bedroht, es gab sogar eine offizielle Fatwa gegen ihn.

Es sind zwar immer Einzeltäter: Nur diese islamistischen Einzeltäter gibt es eben immer, wenn man den Propheten angreift. Wir in Europa haben einen kühleren Kopf (bei Beleidigungen greift notfalls das Strafrecht). Aber gibt es hier einen wütenden Mob, wenn man Jesus angreift? Ursachenforschung?
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Ursachenforschung?
Religiöse Spinner, da gibts nichts zu forschen.

Ich denke auch nicht, dass das Einzeltäter sind, das sind gesteuerte politische Aktionen.
Aufgebrachte Lynchmobs aus hunderten Personen qualifizeren sich nichtmehr als Einzeltäter.
Und der Westen übt sich natürlich wieder in Appeasement und verbreitet Verständnis und Toleranz. Nulpen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Man muss dazu wissen, das es islamistische Extremisten in Ägypten waren, die das Video
als Anlass genommen haben.
Sie nehmen ständig irgendwas als Anlass.
Sie finden immer.
Wer sich aufregen will, wer einen Anlass dafür sucht, um Unruhe und Chaos zu verbreiten, der findet.

Und ich glaube nicht, daß Obama sich Appeasement erlauben wird.
Dieser nichtige Anlass kann sehr sehr weitreichende Folgen haben.

@ daMan: ganz richtig, gesteuerte Aktionen, manche nennen es schon terroristische Attacke:
http://us2.campaign-archive2.com/?u=f0e249d1af58faacc207ffaea&id=2a12bff02c&e=4e2f19d719
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Beiträge

Oben Unten