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Religiöse Intoleranz im Islam?

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Dabei soll "Aug um Aug, Zahn um Zahn" niemals etwas anderes bedeutet haben, als dass Schadensersatz dem Schaden angemessen sein soll. Schadensersatz bedeutet in dem Zusammenhang Geldleistungen oder Arbeitsleistung. Ob Sachleistungen als Schadensersatz angesehen worden sind, bzw. ob Sachen in Geld umgewandelt worden sind und wenn ja, welche, kann ich nicht sagen.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Liebe Leute,
wo wollen wir mit der Diskussion denn nun hin?[...]
Ehrlich, viel Hoffnung habe ich nicht, dass der Thread viel besser wird. Ich möchte aber zusammenfassen, was ich denke, was die beiden Seiten grundsätzlich vertreten.

Die eine Seite vertritt die Sicht, dass im heutigen Islam einiges verkehrt läuft und behauptet, dass das Verkehrte ursächlich mit den Lehren des Korans zusammenhängt.

Die andere Seite vertritt die Sicht, dass im heutigen Islam einiges verkehrt läuft, stemmt sich aber vehement gegen Behauptungen, dass das Verkehrte überhaupt mit den Lehren des Korans zusammenhängt.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Ich halte folgende Interpretation für nachvollziehbar:

Am Anfang stand die Kompensation mittels Entschädigungszahlung. Alles Land gehörte zu relativ gleichen Teilen den Sippen, und die Sippenoberhäupter saßen im Torgericht. War ein Angehöriger einer anderen Sippe verwundet oder getötet worden, kungelten sie eine halbwegs angemessene und schmerzhafte Bußgeldzahlung aus. Als sich die Gesellschaft differenzierte, insbesondere durch den Zuzug verarmter Glaubensbrüder aus dem untergegangenen Nordreich, traten zwei negative Entwicklungen auf: Erstens waren einige Sippen oder auch schon Familien sehr viel reicher als andere, zwotens nahmen sie dominierende Positionen im Gericht ein. Das führte dazu, daß sie für ihresgleichen Strafen auskungeln konnten, die sich aus der Westentasche bezahlen ließen und für die Armen und die Einwanderer Strafen, die direktemang in die Schuldknechtschaft führten.

Die Jerusalemer Hofjuristen, in ihrem lobenswerten Bemühen, so etwas wie Gleichheit vor dem Gesetz zu schaffen und gleichzeitig die richterliche Gewalt des Königs zu stärken, verfielen dann darauf, die Geldbußen durch Körperstrafen zu ersetzen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ein drakonisches Recht, um einem völligen verfall des Rechts Einhalt zu gebieten. Wallenstein hat das sehr viel später auch so gemacht. Alles was er verbot, verbot er immer bei Leibesstrafe, damit keiner die Strafe aus der Westentasche bezahlen konnte.

Blutrache - alt. Bußgeld - mittelalt. Körperstrafe - Neuerung.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Deine Darlegungen sind nachvollziehbar, aber sie widersprechen der gegenwärtigen Ansicht, dass das ius talionis dazu gedacht war, Todesstrafe und Körperverstümmelungsstrafe zu überwinden. Viel mehr kann ich dazu auch nicht sagen, außer dass auf der Seite der Uni Heidelberg sechs Deutungen der Talio vorgestellt werden. Wer sich die Deutungen durchlesen möchte: "Auge um Auge, Zahn um Zahn" - Universität Heidelberg
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Aua, was für verquaste Deutungen. Hauptsache, total positiv. Quasi eine Eulogie.
 

Telepathetic

Groß-Pontifex
1. Juli 2010
2.972
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Möglich. Ich habe weder Argumente dafür noch dagegen. Ich verstehe nicht, was an den Deutungen Segenspruch sein soll.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Schönrederei, meine ich. Die Bestimmung muß in jedem Fall und auf Teufel komm raus als Fortschritt, und zwar als Fortschritt im Sinne unserer zarten modernen Seelen interpretiert werden, und das gefällt mir nicht.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

telepatic schrieb:
Die eine Seite vertritt die Sicht, dass im heutigen Islam einiges verkehrt läuft und behauptet, dass das Verkehrte ursächlich mit den Lehren des Korans zusammenhängt.

Die andere Seite vertritt die Sicht, dass im heutigen Islam einiges verkehrt läuft, stemmt sich aber vehement gegen Behauptungen, dass das Verkehrte überhaupt mit den Lehren des Korans zusammenhängt.
Vielleicht gibt es noch eine dritte Sicht, die Monokausalität ablehnt.

Ein explosives Gemisch besteht aus mehreren Komponenten, nicht nur aus einer, nämlich dem Islambauch, das von verblendeten Fanatikern unter Mißachtung seiner Entstehungsgeschichte verabsolultiert wird.- Der Koran gehört in die brutale Welt auf der arabischen Halbinsel des 7. Jahrhunderts und sollte und darf daher heute nicht 1:1 unhinterfragt gelesen werden. Auch die korankritische Partei sollte aber eingestehen: Der Koran hat einen beträchtlichen Fortschritt in einer Welt wilder verfeindeter arabischer Stämme des 7- Jahrhunderten eine Art Halbfrieden geschaffen. Damals ein Fortschritt. Heute ist uns, dem friedllichen Weltbürger, dieser "Halbfrieden" unter den Gläubigen (nur unter diesen) vielleicht zuwenig.

Aber zurück zu den Komponenten: Aggressive Texte im Koran sind vorhanden, das inhaltlich-textliche und sprachliche Aggressionspotential ist erstaunlich im Vergleich zu anderen Religionen. Insbesondere auch der Allmachtsanspruch des Islam gegenüber Staat und Recht sind inkompatibel gegenüber der europäischen Idee der Aufklärung, der Gewaltenteilung, etc. Es braucht aber mehr zum offenen Ausbruch der Gewalt.
- Fehlende Bildung ja, den sie führt aufgrund mangelnder Differenzierungsfähigkeit des betroffenen Menschen zu einer unzulässigen Problemvereinfachung mit einem einzigen Feinbild (der Westen, die USA).
Aber auch nein: Es gibt auch den islamischen "Schläfer"studenten in Deutschland, der Maschinenbau studiert und doch die "westliche Dekadenz" missachtet und schnell zum Selbstmordattentäter werden kann. (Mohammed Atta).
- Politikverdrossenheit, Korruption, ein zerrüttetes politisches System: Man sucht dann nach totalitären Alternativen, die in der westlichen Welt fast immer auf der politischen, unreligiösen Ebene verbleiben /Links- und Rechtsradikalismus), in der islamischen Welt aus kulturhistorischen Gründen leider oftmals zum Islamismus führen.
- die verinnerlichte Rolle des Opfers, sei es als Einzelperson oder Staat/Staatensystem, mit sich die Einzelperson identifiziert, z.B. die Sunniten im Irak.
Der Koran hat dann genug passende Suren parat, die den Kampf beschwören ...

Aber nochmal muss man den Islam verteidigen .... Fanatiker schänden selbst islamische Heiligtümer wie in #1 erwähnt und sind völlig isoliert in der islamischen Welt. Selbst die heiligen Kaaba in Mekka wurde schon mal geschändet.
Interessant: Mohammed-Grab: Zerstörung könnte Muslime spalten - religion.ORF.at
 

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