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Religion und Demokratie - geht das?

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
Die Baha'i lehren innerhalb ihrer Verwaltungsordnung eine Basisdemokratie, die vorbildgebend für die ganze Welt sein soll. Allerdings sind hier nur Baha'i beteidigt, Andersgläubige oder gar Atheisten "fallen durch das Netz" und werden nicht berücksichtigt.

Die kleinste Gruppe innerhalb des Islams, die Qur'anniten, lehren dass der Islam zutiefst demokratisch sei und das westliche Demokratieprinzip im grossen und ganzen dem Islam entspräche. Allerdings sind die Qur'anniten im Islam hoffnungslos in der Minderheit und deren Auffassung ist im grossen Islam nicht mehrheitsfähig.

Die Christen trennen strikt zwischen Staat und Kirche ("Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was Gottes ist"). Das hat aber die katholische Kirche nicht davon abgehalten, über Jahrhunderte hinweg auch das gesellschaftliche und politische Leben zu dirigieren; auch die protestantischen "Pilgerväter" im seinerzeit noch jungen Amerika haben ihre "Schäfchen" mit eiserner Hand regiert. Der einzigste reale Hinweis auf Demokratie findet sich in den Apostelbriefen des Paulus, wonach "die Gemeinde sich ihre Ältesten wählen soll".

Es stellt sich die Frage: Klappt das mit Demokratie und Religion? Oder ist die Religion am Beispiel von Baha'i, Islam und Christentum nicht per se untauglich für ein demokratisches gesellschaftliches Konzept? Sind Kitab-i-Aqdas dfer Baha'Äi, Sharia und Sunnah im Islam oder die Enzyklen der Kirche Verfassuingskonform ? Und gleichzeitig: Müssen die heutigen Staatsverfassungen "für alle Zeiten festgheschrieben sein" oder wäre es vorstellbar dass sich die heutigen demokratischen Verfassungen "irgendwann" den bestehenden religiösen Grundsätzen anpassen? Und - wie gehen wir mit den heutigen Entwicklungen in diesen Fragen um....?
 

Luzie

Geheimer Sekretär
4. Februar 2012
688
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Allerdings sind hier nur Baha'i beteidigt, Andersgläubige oder gar Atheisten "fallen durch das Netz" und werden nicht berücksichtigt.

Da gehts doch schon los, Andersgläubige haben aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit vielleicht ne andere Vostellung von Demokratie, trotzdem sollte man sie nicht schon im Vorfeld ausgrenzen. Aber Atheisten (alleine schon die Formulierung: oder GAR Atheisten) sind doch für alles offen und völlig unvoreingenommen, was ist an denen so verwerflich, daß die auch durchs Netz fallen, übrigens durch welches Netz?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Das Verhältnis der Bahai untereinander als Beleg für ihre Demokratiefähigkeit zu nehmen klingt sehr sinnig.
Damit ist dann jeder, der in einem hierarchisch organisierten Unternehmen arbeitet nicht demokratiefähig?
Soldaten sind nicht demokratiefähig?

In einer Demokratie ist Religionsausübung erlaubt und geschützt.
Eine Religion dagegen muss so wenig demokratisch sein wie ein Kaninchenzüchterverein oder ein Infanterie-Bataillon.
Die Demokratie (Gewaltenteilung, Menschenrechte) sorgt dafür, daß es keine Zwangsmitgliedschaften gibt.
Das Problem, bzw. der Gegensatz, den du hier siehst, ist konstruiert.
In der Realität existiert es nicht.

Eine antidemokratische Religion, die das Regierungssystem in Frage stellt, stellt eine wehrhafte Demokratie auf die Probe.
Letztendlich entscheiden die Bürger.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Da gehts doch schon los, Andersgläubige haben aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit vielleicht ne andere Vostellung von Demokratie, trotzdem sollte man sie nicht schon im Vorfeld ausgrenzen. Aber Atheisten (alleine schon die Formulierung: oder GAR Atheisten) sind doch für alles offen und völlig unvoreingenommen, was ist an denen so verwerflich, daß die auch durchs Netz fallen, übrigens durch welches Netz?

Bei Deiner beurteilung der Bha'i (auf Grundkange vonThoams Aussagen) stimme ich Dir zu, Aber bitte, woher nimmst du die Erkenntnis, dass Atheisten offen für alles sind? Diejenigen, die ich kennengelernt habe sind meist für nichts Anderes offen als für Ihren Atheismus. Den verteidigen sie dann ebenso vehement wie Islamisten oder andere religöse Fundis ihre Religion. Sie gehen dabei oft fast kreuzzugartig gegen Menschen vor, die sich als gläubig bezeichnen, beschimpfen sie, beleidigen sie und setzen sie herab. Und das obwohl die atheistische "Religion" nicht Sinn stiftet, sondern eher Verzweiflung. Viele Atheisten sind in meinen Augen intolerante Fanatiker, mit dem Hang zur Depression (Ausnahmen bestätigen die Regel).
 

Luzie

Geheimer Sekretär
4. Februar 2012
688
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Ausnahmen bestätigen die Regel richtig, sicher gibt es Menschen , die sich Atheist nennen und die von dir beschriebenen Charakterzüge aufweisen, die meisten jedoch sind durchaus gebildete Leute mit vernünftigen Argumenten.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Moin, moin, Al Azrad,

Du vergisst dabei dass die Baha'i ebenso wie die salafitischen Muslime auch eine staatliche Vorherrschaft anstreben. Natürlich mit "demokratischen Mitteln". Interessant wird die Sache aber unter folgenden Aspekt: Hat ein Bürger der in der demokratischen Ordnung seines Staates "verwurzelt" ist, noch die staatlich garantierten demokratischen Rechte - wenn er in eine Religionsgemeinschaft eintritt? Und wenn dieser Bürger durch den internen Gruppendruck der Religion diese demokratischen Freiheitsrechte verliert - muss ihm dann der Staat nicht beistehen, diese wieder zu erlangen? Auf die Situiation in Deutschland bezogen: Deckt die Religionsfreiheit im Grundgesetz die Unterdrückung der Meinungsfreiheit innerhalb von Religionen oder Sekten? Ist es mit dem Hinweis auf Religionsfreiheit legitim, wenn Religionen intern eigene Regeln aufstellen, die fundamental beispielsweise dem Gleichberechtigungsgrundsatz und dem Ant-Diskriminierungsgesetz in Deutschland widersprechen? Darf, muss man als Demokrat UND gläubiger Mensch sowas hinnehmen?

Moin, moin Luzie,

Die Baha'i gehen davon aus, das "die Weisheit Baha'u'llah's" den Menschen irgendwann klar sein wird und sie deshalb "sowieso" alle Baha'i werden - da stellt sich dann das Problem nicht....Ich bin da eher skeptisch; es mag durchaus sein dass die Baha'i-Religion "irgendwann" mal die meisten Mitglieder auf sich vereinen kann - aber was ist denn mit "den Anderen"? Sind das nicht auch Menschen, haben die nicht auch Rechte, darf man die so einfach "überfahren"?

Im "Hier und Heute" - drücken sich die Baha'i vor der Beantwortung einer solchen Frage....
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Hallo Thomas,

schon mal von unveräußerlichen Grundrechten gehört?
Selbst wenn eine Organisation, ob Partei oder Religion ist egal, die Macht in unserm Staat erringt,
kann sie nicht an den Grundrechten schrauben.
Der Versuch allein rechtfertigt jede Form von Widerstand.

Irgendwie schon witzig, wenn hier Ängste diskutiert werden und noch nicht einmal
die einfachsten Grundlagen bekannt sind.

@ freestone: deine Atheistenschelte ist auch nichts weiter als eine unzuverlässige Verallgemeinerung.
Garniert mit hässlichem Fundamentalistensprech.
Wäre interessant, zu diesem Ausbruch die Meinung anderer FM zu hören.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Sorry Al Azrad - unveräusserliche Grundrechte - gibt's nicht. Schau Dir nur mal den berühmt-berüchtigten "Asylkompromiss" der achtziger Jahre des letzten Jahunderts in Deutschland an - der hat heute noch Gültigkeit und schränkt im Zusammenhang mit heutigen EU-Regeln das Grundrecht auf Asyl in den Grenzen der Bundesrepublik Deutschland ganz erheblich ein. Und wer hat das "verbockt"? Eine "unheilige" Partei mit dem berühmten "C" im Namen in Zusammenarbeit mit einer angeblichen sozialen und demokratischen Opposition.... mit 2/3 Mehrheit im Bundestag.... In der Debatte damals im Bundestag glaubte man "den Führer" wieder zu hören - mit der Argumentation "Überfremdung" und "Volk ohne Raum".....

Jede Partei kann an den Grundrechten schrauben - sie muss nur eine 2/3-Mehrheit im Bundestag zusammen bekommen....ich frage mich, wem hier die "einfachsten Grundlagen" nicht bekannt sind....

Tja, Luzie, es steht eine ganze Menge in den Baha'i-Schriften.... Es gibt eine Prophezeiung wonach nach dem letzten grossen Weltkrieg alle bisherigen Gesellschaftsordnungen zusammen gebrochen sind, Krieg und Zusammenbruch ihre Ursache im Treiben der Religionen haben und eine demokratische, weltweite Volksabstimmung nur noch der Baha'i-Religion Legitimation zuspricht.... Es steht auch in den Baha'ischriften dass der einzelne Mensch "ein Bergwerk reich an unentdeckten Edelsteinen" sei und somit wie ein Schatz zu behandeln sei. Es steht geschrieben das man auf das Gute im Menschen achten soll und das was man als Böses im Menschen ansieht verzeihen soll. Aber - es steht meines Wissens nach nichts darüber geschrieben, wie sich das demokratische Verhältnis Bürger - Staat gestalten soll, wenn der Bürger kein Baha'i ist....Das Universale Haus der Gerechtigkeit der Baha'i wäre in solchen Fällen befugt, "Regelungen" zu treffen. Und on das UHG die notwendige Reife besitzt, um Regelungen zu finden die die demokratische Teilhabe aller Bürger, auch der die nicht Baha'i sind, zu garantieren - kann heute nur vermutet werden.....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Es gibt eine Prophezeiung wonach nach dem letzten grossen Weltkrieg alle bisherigen Gesellschaftsordnungen zusammen gebrochen sind, Krieg und Zusammenbruch ihre Ursache im Treiben der Religionen haben und eine demokratische, weltweite Volksabstimmung nur noch der Baha'i-Religion Legitimation zuspricht....

Quelle?
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Religion und Demokratie - geht das?

@Thomas.
Das nenne ich eine differenzierte Stellungnahme. Vielen Dank.

@ freestone: deine Atheistenschelte ist auch nichts weiter als eine unzuverlässige Verallgemeinerung.
Garniert mit hässlichem Fundamentalistensprech.
Wäre interessant, zu diesem Ausbruch die Meinung anderer FM zu hören.

Widerspruch: Ich habe von den Atheisten gesprochen, "die ich kenne" und von denen werde ich das weiterhin sagen, weil es für sie stimmt (Es sind im Übrigen sehr viele Fremaurer darunter ;-)). Und weil ich den einen Atheisten, den ich hier im Forum einmal unwissentlich aus unserem Bund ausgegrenzt habe, damit ausdrücklich nicht meine, ist er unter dem Satz "Ausnahmen bestätigen die Regel" erfasst.

Im Übrigen war diese Polemik wohl kalkuliert: Ich möchte ja gerade wissen, was die Atheisten meinen, was sie denken, und darüber herausbekommen, warum sie, die so tolerant wahrgenommen werden, es in der Diskussion oft nicht sind.

Mir persönlich ist es völlig Schnuppe, ob jemand an Gott glaubt oder nicht. Ich habe meine Gewissheit (die im Übrigen den Zweifeln zwingend einschließt). Ich muss nicht überzeugt werden, will aber auch niemanden überzeugen. Ich trage "den Herrgott" nicht als Monstranz vor mir her und frömmele auch nicht in der Öfentlichkeit. Ich bin eher ein "calvinistischer Katholik", der jedem seine Weltanschauung lässt. Denn ich könnte meine Glauben nicht vermitten, weil mein Zugang sehr persönlich ist, wie der jedes Anderen auch.

Was mich an den Atheisten im Außenwirkung so stört (und so aufbringt), ist ihr messianischer Eifer, den sie in ihren Tiraden gegen die Religion den Gläubigen gleichzeitig vorwerfen. Es ist dieser fast schon pathologische Hass, der in vielen dieser mir erinnerlichen Diskussionen durchbricht und in denen der Atheismus als alleinsseeligmachende Heilslehre angepriesen wird ("Außerhalb des Atheismus kein Heil."). Und es sind diese rückwärtsgewandten oder völlig unsinnigen Argumente oder Bezugnahmen (Kreuzzüge, Missbrauch, Reichtum etc.), die mit mit dem Glauben an einen Gott nichts zu tun haben, die jedoch gerne herangezogen werden, weil sie so schön polemisch sind. Sie sind in etwa so schlüssig, wie das Ablehnen des Atheismus, nur weil die Massenmörder Mao oder Stalin Atheisten waren. es geht in deisem Diskussion nie um die religion, sondern um die meenschlichen Erscheinungsformen derselben.

Dass ich mich ereifere, liegt wohl daran, dass ich diese enervierenden Diskussionen schon so lange und oft geführt habe und sich dabei ebensowenig Einsichten wenigstens in eine Diskussionskultur (Austausch von Argumenten statt Ausbringen von Behauptungen etc.), wie etwa im WTC-Thread mit den pulverisierten Stahlkonstruktionen an anderer Stelle in diesem Forum. Es ist in solchen Diskussionen dann nicht einmal möglich, darauf hinzuweisen, dass es sich beim meinem Glauben um eine, meine persönliche, nicht reproduzierbare und nicht vermittelbare Erfahrung handelt, die eben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt.

Soviel zur Erklärung.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religion und Demokratie - geht das?

@ freestone:Tja, mit dem TZusatz "die ich kenne" kann ich natürlich auch alles behaupten.
Ich würde vorschlagen, es dann denen zu sagen, die du kennst und nicht als Diskussionsbeitrag ins internet zu stellen.

@ Thomas: Das Asylrecht gehört nicht zu den Grundrechten.

Und damit verlasse ich diesen Thread.
An Hetze gegen eine Religionsgemeinschaft möchte ich nicht beteiligt sein.
 

Luzie

Geheimer Sekretär
4. Februar 2012
688
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Liegts nicht auch ein wenig daran, daß sich Gott, ebenso wie Aliens nicht beweisen lässt, daß auch noch "in seinem Namen" jede Menge Unrecht geschieht und es deswegen den Gläubigen an Erklärungen für ihren Glauben fehlt, während sich die Naturwissenschaften sehr plausibel ohne einen Gott erklären lassen und Atheisten somit eventuell die besseren Argumente haben ?
Und Thomas wie lange ist der letzte grosse Weltkrieg jetzt Geschichte, ca. 67 Jahre , habe ich was verpasst oder kommt da erst noch was?
Welche Gesellschaftsordnung ist zusammengebrochen, alle?
Nun werden die Menschen durch ne weltweite Volksabstimmung zu Bahais?
Ich hab, bevor ich mich hier angemeldet habe, noch nie was von dieser Religion gehört, ich glaube ich verstehe da was nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religion und Demokratie - geht das?

@Jäger: Quelle ist Shoghi Effendi - da ich ihn aber nicht direkt zitiert habe, liegt ja hier wohl kein "Regelverstoss" vor. Falls es Dich interessiert - such' ich Dir das Orginal gerne heute abend heraus...

@Luzie,

ob die "Naturwissenschaften bessere Argumente haben" - na, ich bin mir da nicht so sicher. Andere Argumente halt.... Aus den Naturwissenschaften heraus kommt jedenfalls die Demokratie nicht zustande, eher schon aus Philosphie und Religion....

Ob noch ein weiterer Weltkrieg kommt? Immerhin - in Europa haben wir 67 Jahre Frieden - das ist 'ne ganze Menge wert. Aber - schau Dir Griechenland an, schau zurück in den Kosovo, in den Bosnien-Krieg. Überleg' mal wieviele Krisen es eit Beendigung des zweiten Weltkrieges gab - und wie schnell sich die Krisen weltweit aufeinander folgend "ablösen". Die Spirale der Krisen dreht sich rasend schnell.... kann man da davon ausgehen dass der letzte Weltkrieg wirklich der allerletzte Weltkrieg war? Lass' mal die "Finanzkrise" - eigentlich müsste sie "Gierhalskrise" heissen - noch ein wenig anziehen.... dann haben wir Bürgerkriege in Europa. Dazu noch den Konflikt mit dem Iran, die Aufstände gegen die arabischen Diktatoren und die Terroranschläge der Fundamentalisten, das Streben der Ewig-Gestrigen nach Macht und Diktatur.... da kann's einem für die Zukunft schon "Angst und Bange" werden.


@Al Azrad: So so, das Asylrecht ist kein Grundrecht..... Ist denn die Meinungsfreiheit ein Grundrecht - wieso bezeichnest Du dann meine Meinungsfreiheit als "Hetze gegen eine Religionsgemeinschaft"? Ist die "Würde des Menschen" ein Grundrecht - wenn ja, wieso darf dann meine Menschenwürde von "meinen Leuten" mit Füssen getreten werden? Ist es ein Grundrecht dass "alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind"? - Wenn ja, wieso stellen sich Kirchen und Religionsgemeinschaften in Deutschland so eklatant ausserhalb dieses Grundrechtes bei der Behandlung ihrer Angestellten, Arbeiter und Mitarbeiter? Und - ist es etwa nicht Fakt dass das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in allen Bereichen durch 2/3-Mehrheit im Bundestag geändert werden kann?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Natürlich interessiert mich das, ich suche das seit Tagen. Und wenn ich schwarz schreibe, bin ich als User unterwegs.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Es isr durchaus nicht auszuschließen daß nach einem durch eine Religion ausgelösten Krieg, man denke an die aktuellen Konflklikte zwischen Christen und Moslems, oder an Indien, Staatsmänner eine Religion empfehlen die Gewalt ohne wenn und aber verbietet.

Das hat aber keine bindende Wirkung, ich hatte das schon in einem anderen Thread geschrieben, man kann nur durch eigene Willenserklärung der Baha'i-Gemeinde beitreten. Kein Staat kann das ändern. Gegen eine solche Empfehlung wäre auch gar nichts zu sagen, allenfalls könnte man anmerken daß dies nicht Sache des Staats ist.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
@ freestone:Tja, mit dem TZusatz "die ich kenne" kann ich natürlich auch alles behaupten.
Ich würde vorschlagen, es dann denen zu sagen, die du kennst und nicht als Diskussionsbeitrag ins internet zu stellen.

Tja, wenn ich etwas schreibe, meine ich das in der Regel auch so. Es gibt also keinen Grund so angefasst zu reagieren. Ich habe sogar eine im Forum bekannte Ausnahme genannt, die meine Aussage unterstreicht (im Sinne von betonen/hervorheben)

Und Du kannst Dir sicher sein, dass es die, die es wissen sollen, auch von mir so gehört und sich ähnlich wie Du darüber geärgert haben. Was ich nicht verstehe, sagt das doch, dass man sie als Alternative zu den bisherigen Glaubensgemeinschaften anerkennt. Die scheint sich übrigens immer mehr zu organisieren. Man hat sogar schon Busse mit Pro-Atheismus-Reklame gesichtet.




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Luzie

Geheimer Sekretär
4. Februar 2012
688
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Ich würde sagen eine Religion ist nicht Demokratisch, es wird dort nichts mehrheitlich beschlossen, eine Religion ist dogmatisch.
Wer sich nicht an die Doktrin hält, kann gehen.
Ob das bei den Bahai anders ist kann ich nicht beurteilen, da gibts ja keine Oberhäupter (obwohl ihr immer von einem der Haus Erkenntniss sprecht, wer residiert denn dort?) aber sicherlich gibts auch in dieser Religion "Gebote" an die man sich zu halten hat. Selbst wenn sich innerhalb eurer Religionsgemeinschaft eine Mehrheit findet, die einzelne Punkte dieser Regeln kritisiert, kann ich mir kaum vorstellen, daß darüber demokratisch abgestimmt wird.
Und Freestone, dein (Vor)urteil gegen Atheisten ist unsachlich.
 

Freestone

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
30. Dezember 2011
1.057
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Und Freestone, dein (Vor)urteil gegen Atheisten ist unsachlich.

Warum? Schau mal: Ich habe Atheismus (repräsentiert durch einige Atheisten) so erfahren und mir dadurch ein Urteil gebildet. Vorher hatte ich kein Urteil. Das ist ein Beweis durch Erfahrung. A priori sozusagen. Unmittelbarer, ehrlicher geht es nicht - außer ich würde selbst als Atheist leben, was mir aber nicht liegt.

Dass ich inzwischen ein, zwei andere kenne, die es anders halten, wiegt diese schlechte Beweislage nicht auf. Zumal das öffentliche, aggressive Verhalten der "erklärten Atheisten" gegenüber dem Glauben und den Gläubigen mein Urteil über diese Weltanschauung bestätigt.

Ich kann akzeptieren, dass sie den Gläubigen vorwerfen, keine Beweise zu haben für ihre Gottes- oder Jenseitsvorstellungen. Das ist aber auch das einzige Argument gegen Glauben. Statt hier anzusetzen und diese Argument auszubauen (was in den seltensten Fällen und dann auch meist wenig fundiert geschieht), reiten die Atheisten jedoch auf den Fehlern der Amts-Krichen herum, also jenen Vereinigung, die nur konstruiert, menschlich erzeugt und damit nur am Rande etwas mit dem Glauben zu tun haben, diesen tatsächlich aber nur verwalten. Den Kern des Glaubens berührt diese Verwaltung jedoch nicht. Trotzdem gehen die Atheisten nur auf diese "Verwaltung" ein, und diffamieren eine Weltanschauung, in dem Sie deren Verwaltung als Maßstab für Göttlichkeit oder Transzendenz der Glaubensrichtung nehmen.

Wir beide reden - glaube ich (bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege) - auch deshalb aneinander vorbei, weil Du innerlich wohl eher die Institution Kriche(n), meinst, wenn Du von Glauben redest. Gut, ich bin auch kirchlich organisiert und ich sage dir: Ich leide an meiner Kirche, am Stuss den Sie verbreitet, an den Fehler (und Verbrechen, die das Bodenpersonal begeht. Aber ich bleibe, weil ich die Botschaft, die Basis und Ursprung der Kirche bildet, als Auftrag sehe, mein Leben zu gestalten, mich den Mitmenschen zuzuwenden, mein Leben so zu leben, dass andere das "Leben in Fülle haben". Als Kernsatz ließe sich sagen: Ich glaube, obwohl ich in der Kirche bin.

Und ich bleibe, weil es Menschen gibt, die ich schätze, liebe und weil das Ritual für mich ein teilweiser Ausdruck meiner Spiritualität ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luzie

Geheimer Sekretär
4. Februar 2012
688
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Es gibt auch noch andere Argumente, die gegen blinden Glauben sprechen, nicht nur die Nichtbeweisbarkeit Gottes.
Ausserdem gibt es nicht nur Gläubige oder Atheisten, sondern auch Agnostiker.
Wie auch immer, ich kann nicht von meinem persönlichen Bekanntenkreis ausgehen, wenn ich Kritik an Gläubigen übe, dazu gehört schon etwas mehr Hintergrundinformation und der Bus mit der Gotteswerbung gehört sicherlich nicht dazu - das meine ich mit unsachlich.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religion und Demokratie - geht das?

Ich würde sagen eine Religion ist nicht Demokratisch, es wird dort nichts mehrheitlich beschlossen, eine Religion ist dogmatisch.
Wer sich nicht an die Doktrin hält, kann gehen.
Religiöse Lehren kommen weder durch Mehrheitsbeschlüsse zustande, noch wird über sie abgestimmt, soweit richtig.
Wer sich nicht an die Doktrin hält(? welche Doktrin?) wird jedenfalls bei uns keineswegs rausgeworfen.
Ob das bei den Bahai anders ist kann ich nicht beurteilen, da gibts ja keine Oberhäupter (obwohl ihr immer von einem der Haus Erkenntniss sprecht, wer residiert denn dort?) aber sicherlich gibts auch in dieser Religion "Gebote" an die man sich zu halten hat. Selbst wenn sich innerhalb eurer Religionsgemeinschaft eine Mehrheit findet, die einzelne Punkte dieser Regeln kritisiert, kann ich mir kaum vorstellen, daß darüber demokratisch abgestimmt wird.
Und Freestone, dein (Vor)urteil gegen Atheisten ist unsachlich.
"Haus der Gerechtigkeit".
Die Baha'i - Verwaltung ist demokratisch organisiert, untergliedert in örtliche, nationale Geistige Räte und eben das Universale Haus. Jeder Rat besteht aus 9 Personen, die ihr Amt ehrenamtlich ausüben. Keiner dieser Räte ist berechtigt, an den Lehren etwas zu verändern; es gibt weder Priester noch Theologen.
Wahlberechtigt sind alle Baha'i, die Wahlen sind gleich, geheim und frei.
Natürlich gibt es Gebote; aber die schärfste mögliche Sanktion wegen eines Verstoßes dagegen ist der Verlust der administrativen Rechte (Wahlen, spenden). Augeschlossen wird deshalb niemand.
Eine Diskussion mit Thomas dazu findest du im Baha'i-Thread. Er hat freiwllig auf diese Rechte verzichtet, und führt seither einen Privatkrieg gegen die Gremien - siehe dieser Thread.
 

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