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Ethik in der Ernährung (Vegetarisch oder besser Vegan)?

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
Und dann kommt da die Frage nach der Verantwortung des "bewussteren", "höherentwickelten" (ist das wirklich immer so? manchmal hab ich da schon Zweifel) Wesens Mensch für das Erntefeld des "niederen" Lebens.
Und einige Zeitgenossen steigen deswegen um und werden Vegetarier.
Wenn sie genügend Phantasie haben, um sich kommunizierende Pflanzen vorstellen zu können,
werden sie Veganer oder Fructarier oder oder......

Die Vorstellung, etwas als Nahrungsmittel zu nutzen, das kommuniziert ist vielen unerträglich.
Und sie behaupten, diese Einstellung wäre ihrem Verständnis der Natur geschuldet.
Hmmm....
Ich glaube eher, daß diese Sensibelchen keine Ahnung von Natur haben.
Menschen, die beruflich oder kulturell eng mit der Natur verbunden sind, kennen die
Kommunikation, die dort herrscht.
Seien es Nutztiere, Nutzpflanzen, Wildtiere oder Wildpflanzen.
Es gibt kein nicht-kommunizierendes Leben.
Und der erfolgreiche Jäger/Nutzer versteht die Sprache seiner Beute/Nahrung, zumindest rudimentär.
Die Vorstellung fleischlos zu leben bedürfe einer höheren Ethik ist widernatürlich.

Wir Menschen haben als erfolgreichste höher Lebensform dieses Planeten die Chance, die Kommunikation
unserer Mitgeschöpfe zu entschlüsseln und zu verstehen.
Und wir benötigen die so zu gewinnenden informationen, um das Überleben des Gesamtsystems Erde
bewerkstelligen zu können.

So lange es sich vermeiden läßt, würde ich kein Walragout oder Schimpansenschnitzel essen.
Aber ich betrachte mich nicht als außerhalb der Natur stehend.
Und in der Natur gibt es keine ethischen oder moralischen Auswahlkriterien für Nahrung.
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Tiere mit Kultur?

Und einige Zeitgenossen steigen deswegen um und werden Vegetarier.
Wenn sie genügend Phantasie haben, um sich kommunizierende Pflanzen vorstellen zu können,
werden sie Veganer oder Fructarier oder oder......
Die Vorstellung, etwas als Nahrungsmittel zu nutzen, das kommuniziert ist vielen unerträglich.

Also Veganer essen schon Pflanzen, sie vermeiden eher sämtliche Tierprodukte (also auch Milchprodukte).
Und ich sprach auch nicht von blosser Kommunikation (das können auch zwei feedbackmässig-geschaltete Ampeln an der Strassenkreuzung), sondern von Bewusstsein, wichtiger Unterschied. Kommunikation (auch chemische) ist Bestandteil und Vorraussetzung des Lebens, bedeutet aber noch lange nicht, dass auch Bewusstsein da ist.

Und sie behaupten, diese Einstellung wäre ihrem Verständnis der Natur geschuldet.
Hmmm....

Nee, ich dachte eher an Mitgefühl und nicht etwa einem gedanklichen Konstrukt, wie man denn nun die Natur richtig zu verstehen habe.

Ich glaube eher, daß diese Sensibelchen keine Ahnung von Natur haben.
Menschen, die beruflich oder kulturell eng mit der Natur verbunden sind, kennen die
Kommunikation, die dort herrscht.
Seien es Nutztiere, Nutzpflanzen, Wildtiere oder Wildpflanzen.
Es gibt kein nicht-kommunizierendes Leben.
Und der erfolgreiche Jäger/Nutzer versteht die Sprache seiner Beute/Nahrung, zumindest rudimentär.

Nee, Ahnung haben nur echte Kerle, die losschiessen, sobald nicht alles bei drei auf den Bäumen sitzt, und sofort anfangen zu flennen, wenn sie selber persönlich mal ein Minileid erfahren.

Also, wie kommst du dazu, deinen Zeitgenossen eine Urteilsfähigkeit diesbezüglich abzusprechen, bloss weil sie deine Gewohnheiten hinterfragen? Und es waren nur Fragen (ok, rhetorische Fragen, aber Fragen), deren Antworten sich jeder selber geben kann.

Die Vorstellung fleischlos zu leben bedürfe einer höheren Ethik ist widernatürlich.

Würde ich erstens nie behaupten, dass Vegetarier eine höhere Ethik haben (kannst du in früheren posts von mir sicherlich wiederfinden). Ethik und Moral sind zutiefst subjektive Begriffe, die jedes Wesen für sich selber zunächst einmal definiert oder definieren lässt.
Und zweitens, nein Veggies sind keine besseren Menschen, noch nicht einmal bewusster, aber ihr Handeln führt zu weniger Leid. Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn weniger Leid zu verursachen in deinen Augen widernatürlich ist, na dann bitte.
Ausserdem hinterfrage ich deutlich den Begriff "Widernatürlichkeit". Da alle natürlichen Wesen auf ihre eigene Art handeln, kann es Widernatürlichkeit eigentlich gar nicht geben . Dieser Begriff dient letzlich dann doch nur dazu, um ein unliebsames Gegenargument zu diskreditieren, gegen das man sonst keine Handhabe hätte, oder? (bedenke mal da mittelalterliche Argument:"Es ist widernatürlich dass der Mensch fliegen soll, sonst hätte er doch Flügel")
Was du vielleicht eher meinst ist "Widernormal" - da stimmt es. Normal ist die Masse, aber die hat ja bekanntlich nicht immer Recht und selten die beste Wahl.
Übrigens ist in diesem Zusammenhang interessant, dass die konsumierende Fraktion der Carnivoren ihr Handeln entweder mit "Gottgewollt" oder mit "natürlichem Verhalten" rechtfertigen. Beides sind sehr schwammige Begriffe auf sehr tönernen Füssen. Aber das führt dann auch zu sehr off-topic.

Wir Menschen haben als erfolgreichste höher Lebensform dieses Planeten die Chance, die Kommunikation
unserer Mitgeschöpfe zu entschlüsseln und zu verstehen.
Und wir benötigen die so zu gewinnenden informationen, um das Überleben des Gesamtsystems Erde
bewerkstelligen zu können.

So lange es sich vermeiden läßt, würde ich kein Walragout oder Schimpansenschnitzel essen.
Aber ich betrachte mich nicht als außerhalb der Natur stehend.
Und in der Natur gibt es keine ethischen oder moralischen Auswahlkriterien für Nahrung.

Hier geb ich dir voll Recht. Wie gesagt, mit Ethik hat das nichts zu tun, nur mit Mitgefühl. Und das entwickelt sich eben erst, wenn sich das "ich" im "du" erkennt und begegnet.

Sorry, Al, aber hier ist denn doch eine Herzensangelegenheit. Nicht persönlich nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Tiere mit Kultur?

Hallo lumin,

mit den Sensibelchen habe ich nicht dich gemeint.
Und die Bezeichnung widernatürlich nutzen wir beide deckungsgleich.

Vegetarier mögen ressourcenschondender sein.
Mag sein, müsste man mal erforschen.
[otop] Hat man natürlich schon. Und stimmt meines Wissens auch.
Aber darum geht es mir ja jetzt und hier gar nicht. [/otop]
Falls jemand aus vermeintlicher Empathie kein Fleisch mehr isst,
sollte er zumindest eine Frage beantworten können:
Glaubt er, daß ein Tier versteht, aus welchen Beweggründen er auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet?

Mit anderen Worten: die Empathie gilt einzig dem eigenen Gewissen/Bewusstsein.
Das ist vollkommen akzeptabel, allerdings auch ein ebenso schlechter Ausgangspunkt für
jegliche Form der Missionierung wie eine persönliche Gotteserfahrung.

Ich akzeptiere Diskussionen über Vegetarismus auf der Vernunftsebene.
Kosten-Nutzen-Möglichkeiten-Ressourcenverbrauch, etc.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Tiere mit Kultur?

Wenn ich angeln gehe, Fische fange, muss ich sie zuerst betäuben, dann mit dem Messer ins Herz.
Hernach geh ich nach Haus und nehme den Fisch aus.
Er wird filetiert, gesalzen, gesäuert ins Mehl und das gleiche noch einmal.
Aber ich lasse ihn einige Zeit säuern.

Wenn ich den filetierten gewürzten Fisch in die Bratpfanne gebe, dann riecht es lecker und ich esse ihn mit Appetit.
Das kann am gleichen Tag geschehen, also hat der Fisch vor Stunden noch gelebt, auf meinem Teller liegt aber nun das Filet.
Manche können das nicht. Sie ekeln sich vor den Innereien oder was auch immer.
Wenn ich einen Hasen schieße, ist es hier genauso, ich muss das Tier küchenfertig machen und dann esse ich auch den Hasen mit Appetit.
Auch hier gibt es sehr viele Frauen und auch Männer die ein Problem damit haben, ich nicht.
Es liegt wahrscheinlich auch daran, wie man es gelernt hat. Wenn man als Kind schon dabei war, wenn Tiere getötet wurden und so weiter, dann hat man einen anderen Zugang dazu.
Ja und wenn ich die KÜhltruhe voll GEmüse haben möchte, muss ich es vorher putzen und einfrieren oder einkochen und auf das Regal stellen.
Viel Eingemachtes und Eingefrorenes ist gesünder, weil es noch vom Acker kommt, wo man es geerntet hat.
Nicht aus der Dose bei Aldi. Auch das Tier, was ich erlege ist noch ohne Medikament gewachsen, der Fisch im freien Gewässer geschwommen.

Wenn ich als Kind ein Kaninchen hatte, bekam es einen Namen und ich habe es gefüttert und den STall gereinigt, doch ich wusste, wenn es soweit ist, bekommt er das Fell über die Ohren gezogen, dass war einfach so. Mitleid habe ich noch nie mit einem Tier gehabt. Ein Tier in freier Wildbahn, sagen wir ein Fuchs, der fragt den Hasen auch nicht, ob er es verspeisen darf. Fressen und gefressen werden. WEnn ein Mensch gar nichts mehr zum Beißen hat, dann frisst er sogar Menschenfleisch. Der Überlebenswille ist größer als die Frage nach dem: Oh, weia...jetzt ess ich einen kuscheligen Hasen oder einen bunten Fisch, naja und wenn es ganz hart kommt, es ich die Großmutter.....dies war ein Scherz.
Auch das Kaninchen, welches ich groß gezogen hatte, als Kind, habe ich genauso gegessen wie ein anderes Kaninchen. Ich habe es so gelernt, wir wurden damit groß. Obwohl meine Schwester genauso groß wurde wie ich, hatte sie auch ein Kaninchen, aber das durfte nicht geschlachtet werden, allerdings wurde es geschlachtet, weil Opa sich im Stall vergriffen hatte? (Wirklich?) Nun, sie war außer sich, aß keine Eier mehr und was auch immer, sie war lange krank mit dem Gedanken, ihr Kaninchen lag bei ihr auf dem Teller, was sie aber nicht aß. Und sie hat nie wieder Kaninchen gegessen, genauso kein Hähnchen mehr. Die hatten wir ja auch selbst im STall. Sie ißt heute beides immer noch nicht. Da ist sie weicher als ich. Sie würde auch niemals selber ein Tier töten können, aber die Wurst, die ißt sie auch. Was ich überhaupt nicht verstehen kann, dann muss ich auch auf alles verzichten, schließlich war die Wurst auch mal ein Tier.

Das ist meine Meinung dazu

Venatrix
 
Zuletzt bearbeitet:

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Tiere mit Kultur?

Reden wir hier über Tiere und Kultur oder über vegetarische Ernährung?
Ich denke nämlich noch über Bewußtsein und Kommunikation und Vernetzung nach .... wenn ihr euch jetzt über Ernährung unterhaltet, dann spar ich mir die weiteren Gedanken ;)
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Tiere mit Kultur?

Falls jemand aus vermeintlicher Empathie kein Fleisch mehr isst,
sollte er zumindest eine Frage beantworten können:
Glaubt er, daß ein Tier versteht, aus welchen Beweggründen er auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet?

Das Tier dürfte es in den seltensten Fällen verstehen. (Allerdings gebe ich hierbei noch meine persönliche Erfahrung mitzubedenken: Seitdem ich bewusst Fleisch und Fisch vom Speisplan gestrichen habe (nunmehr 5 Jahre), kommen vermehrt Tiere verschiedenster Art (zumeist übrigens wilde) nach kurzem Augenkontakt zu mir und suchen die Nähe. Ob dies nur mit meiner grösseren Offenheit zu tun hat oder mit ihrer Fähigkeit, Gefahren einzuschätzen, weiss ich ehrlich gesagt nicht)

Aber das ist auch nicht wichtig. Es ist doch belanglos für dich als Tier, warum dich jemand leben lässt, entscheidend ist, dass er es tut.
Belangreich ist die Motivation tatsächlich nur für den Nicht-vom-Töten-lebenden Menschen.:
-HAndelt er als "Gutmensch" - also um sich selber nach aussen (vor einem Gott, vor seiner Gesellschaft, vor Freunden) als positiv darzustellen, macht er zumindest keine Negativhandlung durch Unterstützung des Tötens.
- Handelt er aus echtem Mitgefühl heraus, weil er kein Leid erzeugen will, ist ihm das Gerede der Leute sowieso egal, und es geht ihm in erster Linie um die Verbesserung von Lebensqualtät für alle Wesen. Natürlich hat diese Motivationshandlung andere Konsequenzen und Folgen als beim oben genannten "Gutmenschen", weil der Geisteseindruck, den er sich selber bereitet, ein ganz anderer und vor allem wirklich positiver ist.

Und so kommt es genau zu der Gretchenfrage dieses Threads: "Welches ist unsere Motivation im Umgang mit unseren Mitwesen?"
Genuss?, Gleichgültigkeit?, Hass?, Gier?, Liebe?, Mitgefühl?, Mitfreude?. Das ist die persönliche Frage, die sich jeder selber stellen kann.

@ Silly:
Kommunikation ist Informationsaustausch, das geschieht schon in einfachsten physikalischen Apparaten mit sicherlich noch nicht einmal sonstigen Lebenseigenschaften.
Bewusstsein setzt den Erleber voraus, den der Wahrnimmt, verarbeitet und agiert und reagiert.

@ Vena:
Ein Fuchs kann sich selten Mitgefühl leisten, ohne selber dabei draufzugehen. (unabhängig von seiner Fähigkeit, ob er überhaupt reflektieren kann).
Ein Mensch der heutigen Zeit und westlichen Kultur kann das in der Regel schon, wenn er will.
 
Zuletzt bearbeitet:

sillyLilly

graues WV- Urgestein
14. September 2002
3.269
AW: Tiere mit Kultur?

Sehr interessanter ANsatz, SillyLilly.
Das führt genau zu der Frage, wie Leben und auch Bewusstsein/Bewusstheit definiert werden.


Ja Bewußtsein ist eine schwere Sache. Auch wie das Leben definiert wird ... da kann man je nach Definition drüber streiten, ob wir überhaupt lebendig sind :lach3:

Ich lese gerade etwas sehr interessantes über das globale Gehirn.
Globales Gehirn | Telepolis
und habe deswegen gerade besonders die Vernetzung im Auge.
Der Autor schildert dort die Entwicklung von Vernetzung von den Bakterien angefangen.
Irgendwie kommen mir die Tiere gerade gar nicht dumm vor .... das was Bakterienkolonien so drauf haben ist teilweise schon erstaunlich


Aber was ist Kultur?

Ich sehe uns so wie einzelnde Zellen eines größeren Ganzen. (Biosystem Erde ... oder man kann es Gaia nennen .... vielleicht ist die Erde auch nur die Zelle eines noch viel größeren Ganzen ... usw)
Kunst und Kultur empfinde ich in so einem Bild als sowas wie Nervenpunkte/ Neuronale Knoten unserer Gemeinschaft.

Und dann kommt da die Frage nach der Verantwortung des "bewussteren", "höherentwickelten" (ist das wirklich immer so? manchmal hab ich da schon Zweifel) Wesens Mensch für das Erntefeld des "niederen" Lebens.
Natürlich mit göttlichem Segen, dann muss man sich weniger Gedanken machen und kann sich Pilatusmässig die Hände reinwaschen.
Manchmal glaube ich, wir nehmen uns einfach viel zu wichtig. Wir sind auch für wen das niedere Leben ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Tiere mit Kultur?

Interessant finde ich bei dir Lumin, dass du den Menschen sein lässt wie er ist, ob er nun sein Kind gut oder schlecht behandelt.
Zumindest hast du es im Chat einmal so dargestellt.
Wenn du jetzt von Gutmenschen redest, du kein Fleisch oder Fisch mehr ist, dass die Tiere schneller zu dir kommen und Augenkontakt mit dir aufnehmen, dann frage ich mich, wieso du dann aber kein gutes Wort für ein Kind einlegen würdest, wenn es schlecht behandelt wird.
Da sagst du dann, ja es gibt gute und böse Menschen und das war immer so.


Wenn ich ein Tier schieße, dann schaut es vielleicht auch in meine Richtung, doch ich sehe nicht die Augen, sondern das Tier und die Chance es zu erlegen.
Und es ist tatsächlich ein gutes Gefühl, ein Tier zu erlegen, besonders wenn es sich um ein größeres handelt, wie zum Beispiel ein Wildschwein.
Um es noch einmal zu verdeutlichen, es geht um Tiere die in freier Wildbahn leben und nicht um Massentierhaltung. DAvon halte ich persönlich auch nichts.
Nun kann nicht jeder in den Wald gehen und drauf los ballern, da muss man eine Ausbildung hinter sich haben, die nicht so einfach und recht teuer ist.
Aber insgesamt würde ich es begrüßen, wenn es keine Massentierhaltung gebe. Wenn die Leute Fleisch vom Schlachter kaufen, dann kann man davon ausgehen, dass dieses Tier für den Verzehr getötet wurde. Aber als Jäger hast du Glück oder nicht. Es läuft dir morgens früh eins vor den Lauf oder nicht.

Aber wenn es um Menschen geht, die ihre Kinder misshandeln, dann werde ich zum Tier.

Ventrix
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Tiere mit Kultur?

äh sorry vena, wer immer sein Kind schlecht behandelt kriegt von mir die passende Antwort, unverzüglich.
Du und Bona habt euch im chat über jemanden brüskiert, ohne den Thread eindeutig zu benennen, er wurde auch nicht von mir gelesen. Ich gab im chat nur Antworten auf eure AUsführungen. Man (Frau) beachte den Unterschied.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Tiere mit Kultur?

Ich denke es wäre gut, wenn alle ihren Fleischkonsum überdenken würden. Tiere leiden genauso wie Menschen und sollten nicht nur als Nahrung für uns gesehen werden. Ich kann mir auch kaum vorstellen das Lumin bei einer Kindesmisshandlung einfach schweigen würde.

Quäle nie ein Tier zum Scherz;
denn es fühlt wie du den Schmerz!
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Tiere mit Kultur?

Hallo Lumin,

habs kapiert..
Tut mir Leid, hatte es so verstanden, nehme es selbstverständlich zurück.

Vena

Hallo Bona

schön wieder von dir zu lesen.

Ich denke es wäre gut, wenn alle ihren Fleischkonsum überdenken würden. Tiere leiden genauso wie Menschen und sollten nicht nur als Nahrung für uns gesehen werden.

Nun, genauso sehe ich das auch. Wer nicht darüber nachdenkt, wie die Tiere in der Massenhaltung gehalten werden, der ist ohne Gewissen.
Wenn wir alle weniger Fleisch essen würden, dann würde es nicht diese Tierhaltung geben oder zumindest würden die Umstände für die Tiere besser werden.

Mir sind hier Bauern bekannt, dort war ich im Stall, sah dort die Mastbullenhaltung. Die Tiere werden von der ersten Stunde an gefüttert und an einer kurzen Kette gehalten, damit sie sich so wenig wie möglich bewegen. Das ist unverantwortlich, obwohl die Tiere es nicht anders kennen, so wie der Bauer diese Haltung verteidigte, konnte ich ihm da kein recht geben. Also auch von diesem Bauern hole ich gewiss kein Fleisch mehr.
Aber so ist es überall, die Tiere werden nicht als lebendiges Wesen gesehen, sondern es wird nur Profit aus ihnen geschlagen.
Die Ammenhaltung zum Beispiel finde ich sehr gut. Da dürfen die Kälber nach der Geburt bei den Kühen bleiben und werden auch von diesen gesäugt.
Das kommt hier nun auch etwas öfter vor.
Wenn zum Beispiel des Nachts ein Kalb auf dem Stall geboren wird und ein Bauer erst am nächsten Morgen das Kalb von der Kuh nimmt, dann schreit die Kuh furchtbar. Es will sein Kälbchen zurück haben. Auch das Kalb, welches zuerst von der Kuh gesäugt wurde, will nicht in diese kleinen Kälberhäuser bleiben und Milch aus der Flasche trinken.
Wenn du das mal gehört hast, dann ist es gerade zu zum Himmel schreiend. Das kann nicht mal ich vertragen, obwohl ich einiges gewohnt bin.
Vena
 

lumin

Auserwählter Meister der Neun
29. Januar 2010
987
AW: Tiere mit Kultur?

Manchmal glaube ich, wir nehmen uns einfach viel zu wichtig. Wir sind auch für wen das niedere Leben ;)
So sicher wie das Amen in der Kirche. Anzunehmen wir wären das Ende der Evolutionskette ist wohl die grösste und dümmste Arroganz, die sich der Mensch eben nicht leisten kann.
Ausserdem würde diese Sichtweise implizieren, dass der Mensch nicht mehr wachsen könnte, er wäre ja schon unübertroffen.

Und bezüglich Fleischkonsum wiederhole ich abermals längst in anderen Threads geschriebenes:
Wer immer Fleisch essen mag, möge dies tun (Schliesslich spreche ich niemanden die Eigenverantwortlichkeit ab). Dabei ist es aber kein Fehler, den Konsum einzuschränken. Es ist auch kein Fehler, dem Tier, dem man den Gaumengenuss verdankt, auch innerlich für seine (zumeist unfreiwillige)Gabe zu danken und ihm alles gute zu wünschen (Übrigens eine Tradition die meines Wissens nach sowohl bei den Indianern als auch den Tibetern anzufinden ist).
Es ist durchaus möglich, Fleisch zu essen und dem Tier etwas gutes zu wünschen. Und bitte das nicht als verdrehte Moral zu verstehen. Es ist ein Minimalkonsens für Nicht-verzichten-Können-Woller.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Tiere mit Kultur?

Hallo Lumin,

Anzunehmen wir wären das Ende der Evolutionskette ist wohl die grösste und dümmste Arroganz, die sich der Mensch eben nicht leisten kann.

Leider nimmt er sich aber zuviel heraus. Das sehen wir an der Tierhaltung und wie mit den Tieren umgegangen wird.
Wer früh am Morgen zum Putengreifen geht und sie zum Transport fertig macht, der verdient richtig viel Geld, aber was er sieht und was er tut hat nichts mit Würde zu tun. Es liegen soviele tote Puten im Stall, das kann man sich nicht vorstellen.
Und ob sie noch Federn haben? Nicht wie eine Pute, die frei auf dem Hof stolzieren kann.

Und wenn wir von Bakterien reden, so denke ich, der Mensch ist die unnotwendigste Bakterie, die auf Erden lebt.
Die Erde braucht uns Menschen nicht, aber der Mensch braucht die Erde. Aber alles was er tut, er verseucht sie nach Strich und Faden.

Wenn der Mensch sie dermaßen verseucht hat, dass er an irgendeinem Virus oder sonstiges eingeht, was ich mir gut vorstellen kann, dann leben aber die kleinsten Tierchen weiter....

Vena
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Tiere mit Kultur?

Ich denke, daß es wichtig ist, den Aspekt Ernährung zu behandeln, auch wenn man eigentlich
über tierische Intelligenz diskutieren will.Aber alles wichtige dazu scheint mir gesagt zu sein.

Ich kann mich an eine intensive Diskussion bei Scobel erinnern, in der über nicht-menschliche Intelligenz
fast schon gestritten wurde. Es ist ja schon unter Menschen schwierig, Intelligenz (in diesem Fall Grade davon) zu definieren.
In früheren Zeiten hat man einfach tierische und menschliche (Hirn-)Leistungen verglichen, um ein
ungefähre Ahnung von den Möglichkeiten des Tieres zu bekommen.
Inzwischen rückt man stark von diesem Modell ab.
Wie intelligent eine Fledermaus ist, kann eigentlich nur eine andere Fledermaus beurteilen.

Etwas anderes ist es mit Kultur.
Wenn Walgesänge über riesige Entfernung von Artgenossen aufgenommen, wiederholt und abgewandelt werden,
worauf die entfernten Verwandten wiederum reagieren, dann ist das imho ein Anzeichen für eine Langstreckenverständigung.
Die hat nach unseren bisherigen Erkenntnissen nichts mit Überlebensstrategien zu tun.
Deshalb ordne ich sie in das Fach Kultur.

@silliLilly: Wir Menschen erforschen seit Anbeginn unseres Denkens Zusammenhänge.
Einige Erkenntnisse konnten ziemlich einfach als falsch entlarvt werden (der blitzeschleudernde Gott zum Beispiel).
Bei anderen dauert das noch an.
Die Ökologie, die sich ja eigentlich nur mit Vernetzungen/Abhängigkeiten in biologischen Systemen befasst,
ist noch recht jung. Und hat unser Weltbild doch schon mehrfach umgekrempelt.
Niemand (mit Verstand) spricht noch ernsthaft von Unkräutern oder Schädlingen.
Ich denke, irgendwann wird bei der ganzen Forscherei eine viel stärkere Vernetzung allen Lebens festgestellt werden als vielen heute schon vorstellbar wäre.
Ein Beispiel hierfür:
Wenn sich eine Art in ihrem Gebiet stark vermehrt, sinkt die Fruchtbarkeit.
Man macht das allgemein am Nahrungsangebot fest.
Es passiert aber auch bei Laborratten, die immer ausreichend gefüttert werden.
Aber nach meiner Kenntnis zieht niemand einen Rückschluß auf die
nachweislich zurückgehende Fertilität des Menschen,
bestens belegt an der sinkenden Spermienzahl weltweit.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Tiere mit Kultur?

Wenn wir den Aspekt Ernährung diskutieren wollen, dann bin ich gern dabei.
Wenn man heute eine Tomate kauft, sie wochenlang im Kühlschrank aufbewahrt, sieht sie noch genauso aus, wie beim Kauf.
Was sagt uns das?

Deutsches Obst, Gemüse und Getreide ist häufig mit illegalen und besonders gesundheitsschädlichen Pestiziden belastet. Dies geht aus einer Untersuchung von Greenpeace hervor, die auf Daten des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) basiert.

Viele deutsche Obstbauern und Landwirte verspritzen illegale und hochgefährliche Pestizide, sagt Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace Diese Gifte landen auf dem Teller der Verbraucher. Es ist ein Skandal, dass die oberste deutsche Verbraucherschutzbehörde ihre eigenen Labordaten nicht auf illegale Pestizide untersucht. So werden schwere Rechtsbrüche der Landwirte verdunkelt anstatt aufgeklärt.
Obst und Gemüse mit illegalen Pestiziden gespritzt - Greenpeace, Presseerklärungen zum Thema Chemie


Wenn wir von den tierischen Produkten ausgehen wollen, so kann man Fleisch im Überfluss kaufen. Was die Tierhaltung angeht und die medikation...lese...

[h=1]Massentierhaltung
greenpeace magazin 5.05
Von Schweinen und Schaben


[/h]
Massentierhaltung ist das Markenzeichen des niedersächsischen Landkreises Vechta mit seinen 1,11 Millionen Schweinen. Nun kämpft er mit Massen eines weniger beliebten Tieres: Kakerlaken. Die Behörden wollen den Schaben mit Gift ein Ende machen – und alle Haushalte dazu verpflichten, auf eigene Kosten Kammerjäger kommen zu lassen. „Ungerecht“, findet der Grüne Jürgen Hillen aus Vechta, dass Privatleute für die Folgen der Schweinezucht zahlen sollen. „In Ställen herrscht das Entwicklungsoptimum für Schaben“, konstatiert Jona Freise vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Die Krankheitsüberträger seien „eine unterschätzte Gefahr der Massentierhaltung“. Da Blatta orientalis gegenüber einigen Insektiziden resistent ist, soll ein problematischer Cocktail eingesetzt werden: Er enthält unter anderem den Wirkstoff DDVP, den die Weltgesundheitsorganisation WHO als „hoch gefährlich“ einstuft.

greenpeace magazin: Massentierhaltung

Und was tun wir? Nichts, wir können nur versuchen, Produkte zu kaufen, wo wir sicher sein können, dass dem Tier und der Umwelt kein Schaden genommen hat.

Bioläden & Abhof-Verkauf

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BIO ist besser! Qualitäts-Plus bei biologisch erzeugten Lebensmitteln
BIO-Qualität ist besser, das bestätigt jetzt auch eine Langzeitstudie, die 2009 veröffentlicht wurde. In Hinsicht auf umweltgerechte Produktion und Nachhaltigkeit hatten BIO-Lebensmittel schon immer die Nase vorne. Und beim Geschmack sagen Tier und Mensch auch eindeutig Ja! zu Biologisch erzeugten Waren.


Bio-Einkaufsadressen


So gut man kann, sollte man auf die Masse verzichten, sondern auf die Klasse achten.

Venatrix
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.432
AW: Ethik in der Ernährung (Vegetarisch oder besser Vegan)?

Kann es sein, dass viele Menschen viel Fleisch essen, weil sie von ihrer Nahrung 'entfremdet' sind, d.h., dass sie gar nicht mehr wissen, wie diese produziert wird, wo sie her kommt?
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Ethik in der Ernährung (Vegetarisch oder besser Vegan)?

Das kann nicht nur so sein, das ist so.
Ich bin jedenfalls nach den Erfahrungen, mehrere Kinder aufwachsen zu sehen, davon überzeugt. :egal:
 

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